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Die
Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Lackiereinrichtung ist aus
WO 2004/041444 A1 bekannt.
Um Leitungsverluste zwischen Förderpumpe
und Sprühkopf
ausgleichen zu können,
ist eine benachbart zum Sprühkopf
angeordnete Dosiereinheit vorgesehen. Die Dosiereinheit weist ein
Reservoir für
das zu versprühende
Fluid auf, dessen Volumen von einer Steuerschaltung mittels Druckluft,
die über
eine Kolbenanordnung das Fluidvolumen beeinflusst, variiert werden
kann. Wenn über
einen Sensor festgestellt wird, dass das Fluidvolumen in der Dosiereinheit
zu stark ab- oder zunimmt, wird das Fördervolumen der Förderpumpe erhöht bzw.
erniedrigt.
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In
DE 103 11 754 B4 wird
eine Lackdrucksteuereinrichtung beschrieben. In Abhängigkeit
eines Ansteuerluftdrucks wird eine Membran, welche mechanisch auf
die Kugel eines federbelasteten Kugelventils einwirkt, derart vorbelastet,
dass der Ausgangsdruck des in die Lackdrucksteuereinrichtung eingespeisten
Lacks mittels des Ansteuerluftdrucks gesteuert werden kann.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand einer Ausführungsform beschrieben, bei
der die Lackausgabeeinrichtung durch einen Roboter oder eine andere
Handhabungseinrichtung über
ein Werkstück geführt wird,
während
die Dosierpumpe stationär
in einem gewissen Abstand davon angeordnet ist. Damit der Lack von
der Dosierpumpe zur Lackausgabeeinrichtung gelangen kann, benötigt man eine Schlauchleitung,
die eine gewisse Flexibilität
aufweist.
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Für die vorliegende
Beschreibung soll unter dem Begriff ”Schlauchleitung” eine Leitung
verstanden werden, die bei einer Druckbeaufschlagung in ihrem Innern
ihr Volumen geringfügig ändert. Dies
ist prinzipiell bei allen Schlauchleitungen der Fall, die aus einem
elastomeren Material gebildet sind, auch wenn dieses verstärkt ist.
Eine Volumenänderung
tritt auch dann auf, wenn Teile der Schlauchleitung durch unnachgiebige
Rohre, beispielsweise Metallrohre, gebildet sind. In manchen Fällen kann
eine Volumenänderung
auch dann auftreten, wenn sich Dichtungsmaterialien in einer ansonsten
starren Leitung unter einem auftretenden Druck deformieren. Auch
eine derartige Leitung soll unter den Begriff ”Schlauchleitung” fallen.
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Bei
einigen Lackieraufgaben ist es notwendig, die ausgebrachte Lackmenge
schnell zu ändern. Wenn
z. B. ein Lackierroboter die Lackausgabeeinrichtung mit einer vorgegebenen
Geschwindigkeit bewegt und die Breite eines auf ein Werkstück aufgetragenen
Farbstreifens verdoppelt werden soll, dann muß auch die Lackmenge pro Zeit
verdoppelt werden. Dabei möchte
man möglichst
vermeiden, daß sich
der Streifen allmählich,
d. h. rampenförmig,
verbreitert. Gewünscht
ist vielmehr ein möglichst
stufenartiger Übergang
vom schmalen zum breiten Teil des Streifens.
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Wenn
man eine Schlauchleitung verwendet, also eine Leitung, deren Volumen
sich mit Druckänderungen ändert, dann
ist es praktisch nicht möglich, durch
eine Ände rung
der Fördermenge
der Dosierpumpe die an der Lackausgabeeinrichtung ausgegebene Lackmenge
in entsprechendem Maße
schnell genug zu ändern.
Bei Bewegungsgeschwindigkeiten eines Roboters, der die Lackausgabeeinrichtung führt, die
durchaus in der Größenordnung
1 m/s liegen kann, führt
dies dazu, daß man
relativ große Übergangsbereiche
zwischen einem Auftragsbereich mit niedriger Lackausgabemenge und
einem Ausgabebereich mit höherer
Lackausgabemenge erhält. Diese Übergangsbereiche
werden vielfach nicht mehr akzeptiert. Auch eine Vorgehensweise,
bei der man die Dosierpumpe bereits vor dem Erreichen des Lackausgabebereichs
mit höherer
Lackmenge hochfährt,
kann nicht akzeptiert werden, weil sich dann lediglich der Übergangsbereich
verschiebt, nicht aber verkleinert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auszugebende Lackmenge
schneller ändern
zu können.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Lackiereinrichtung der eingangs genannten
Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1
gelöst.
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Um
die nachfolgende Erläuterung
zu erleichtern, erfolgt die Erläuterung
anhand einer Erhöhung der
ausgegebenen Lackmenge. Bei einer Verringerung der ausgegebenen
Lackmenge lassen sich die Erläuterungen
dann analog anwenden.
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Wenn
man die an der Lackausgabeeinrichtung auszugebende Lackmenge erhöhen will,
dann muß die
Dosierpumpe eine entsprechend größere Menge
an Lack fördern.
Da eine Dosierpumpe in der Regel einen relativ schnell wirkenden
Antrieb aufweist, beispielsweise einen Servoantrieb, steht am Ausgang
der Dosierpumpe die geänderte
Fördermenge
relativ schnell, also in wenigen Hundertstel Sekunden, zur Verfügung. Die
von der Dosierpumpe geförderte
Lackmenge gelangt auch in die zur Lackausgabeeinrichtung führende Schlauchleitung.
Dabei erhöht
sich aber der Druck in der Schlauchleitung, weil die Lackausgabeeinrichtung
im einfachsten Fall einen konstanten Strömungswiderstand bietet und die
Strömungsgeschwindigkeit
steigt. Die Druckerhöhung
führt ihrerseits
zu einer Volumenvergrößerung im
Schlauch, so daß die
von der Dosierpumpe geförderte
Lackmenge zunächst
dazu verwendet werden muß,
diese Volumenvergrößerung aufzufüllen. Dies ist
ein Grund dafür,
daß die
an der Lackausgabeeinrichtung ausgegebene Lackmenge nicht genauso schnell
ansteigt wie die am Ausgang der Dosierpumpe geförderte Lackmenge. Mit der Volumenkompensationseinrichtung
kann nun erreicht werden, daß ein zusätzliches
Lackvolumen in die Schlauchleitung eingebracht wird, so daß an der
Lackausgabeeinrichtung früher
als bisher die gewünschte
erhöhte
Lackmenge zur Verfügung
steht. Allerdings wird hier kein festes Volumen in die Schlauchleitung
eingebracht, sondern das Einbringen oder Einpressen erfolgt druckgesteuert.
Bei einer Erhöhung
des Drucks auf die oder in der Volumenkompensationseinheit wird das
Kompensationsvolumen verkleinert und die darin befindliche Lackmenge
in die Schlauchleitung verdrängt.
Damit läßt sich
die Schlauchleitung sehr viel schneller auf ihr bei der neuen Fördermenge
entstehendes Volumen vergrößern, ohne
daß die
Dosierpumpe, die unabhängig
vom herrschenden Druck ein konstantes Volumen liefert, in ihrem
Förderverhalten beeinträchtigt wird.
Nach dem ”Druckstoß” regelt
sich der Druck im Innern der Schlauchleitung dann sehr schnell auf
einen Wert ein, der der gewünschten
Ausgabemenge des Lacks entspricht. Das Kompensationsvolumen ist
näher an
der Dosierpumpe als an der Lackausgabeeinrichtung angeordnet. Der
Druckstoß, den
man erzeugt, um den Lack aus dem Kompensationsvolumen zu verdrängen, kann
dann nicht wirkungslos durch die Lackausgabeeinrichtung hindurch
entweichen, sondern er vergrößert das
Volumen der Schlauchleitung.
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Vorzugsweise
ist das Kompensationsvolumen mindestens so groß wie eine Volumenänderung der
Schlauchleitung zwischen einem Minimaldruck und einem vorbestimmten
Maximaldruck. Damit läßt sich
durch das Kompensationsvolumen eine vollständige Kompensierung der Volumenvergrößerung der Schlauchleitung
erreichen. Umgekehrt läßt sich
natürlich
bei einer Verringerung der Fördermenge
und der damit verbundenen Druckabsenkung im Innern der Schlauchleitung,
die wiederum zu einer Verringerung des Volumens der Schlauchleitung
führt,
erreichen, daß das
aus der Schlauchleitung durch Kontraktion verdrängte Lackvolumen in dem Kompensationsvolumen
aufgenommen werden kann.
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Bevorzugterweise
weist die Volumenkompensationseinrichtung einen mit einer Druckfluidquelle
in Verbindung stehenden Druckeingang auf, wobei die Druckfluidquelle
einen mit Hilfe der Steuereinrichtung einstellbaren Ausgangsdruck
aufweist. Die Steuereinrichtung ist also in der Lage, den Druck
der Druckfluidquelle, der zum Verändern des Kompensationsvolumens
verwendet wird, so einzustellen, daß für jeden Anwendungsfall die
gewünschte
Volumenkompensation im Innern der Schlauchleitung erreicht wird.
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Hierbei
ist besonders bevorzugt, daß die Druckfluidquelle
ein Proportionalventil aufweist. Mit einem Proportionalventil läßt sich
auf einfache Weise ein bestimmter Druck einstellen.
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Vorzugsweise
ist das Kompensationsvolumen von einer Membran begrenzt. Die Verwendung einer
Membran ist eine relativ einfache Maßnahme, um das Kompensationsvolumen
variabel zu gestalten. Abdichtungen zwischen bewegten Teilen sind nicht
erforderlich. Die Membran, die in der Regel eine gewisse Nachgiebigkeit
aufweist, kann sich vielmehr in das Kompensationsvolumen hineinverformen
lassen, um das Kompensationsvolumen zu verkleinern. Da die dem Kompensationsvolumen
gegenüberliegende
Seite dem Druck von der Druckfluidquelle, beispielsweise einer Druckluftquelle,
ausgesetzt ist, kann dieser Druck über eine relativ große Fläche wirken,
um das Kompensationsvolumen zu verändern.
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Vorzugsweise
ist das Kompensationsvolumen mit dem Innern der Schlauchleitung
in Reihe angeordnet. Dies hat erhebliche Vorteile bei einem Farbwechsel.
Bei einem Farbwechsel müssen
alle Teile, die zuvor mit einem Lack einer anderen Farbe in Verbindung
gekommen sind, gereinigt werden, also auch die Schlauchleitung und
das Kompensationsvolumen. Wenn nun das Kompensationsvolumen mit
der Schlauchleitung in Reihe angeordnet ist, dann muß eine Reinigungsflüssigkeit,
die die Schlauchleitung durchströmt,
auch das Kompensationsvolumen durchströmen. Dies ist eine einfache
Maßnahme,
um sicherzustellen, daß die
Reinigungsflüssigkeit
auch die im Kompensationsvolumen befindlichen Lackreste auswaschen
kann.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Kompensationsvolumen an dem Ende der Schlauchleitung
angeordnet ist, an dem die Dosierpumpe angeordnet ist. Da die Dosierpumpe
in der Regel keine Teile aufweist, die bei einer Druckerhöhung eine
Volumenerhöhung zeigen,
wird die gesamte Druckerhöhung
dann an das Innere der Schlauchleitung weitergegeben. Darüber hinaus
hat diese Ausgestaltung den Vorteil, daß die Schlauchleitung in voller
Länge gemolcht,
also von einem sogenannten Molch durchlaufen werden kann. Damit
ist es möglich,
die in der Schlauchleitung befindlichen Lackreste bei einem Farbwechsel
nahezu vollständig
in die Lackquelle zurückzudrücken, ohne
daß man
mit dem Molch die Volumenkompensationseinrichtung umgehen müßte.
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Auch
ist von Vorteil, wenn die Steuereinrichtung eine Speichereinrichtung
aufweist, in der ein Zusammenhang zwischen einer von der Dosierpumpe geförderten
Lackmenge pro Zeit und einem dann in der Schlauchleitung herrschenden
Druck gespeichert ist. Eine derartige Speichereinrichtung kann beispielsweise
als ”look
up”-Tabelle ausgebildet
sein. Wenn, wie oben erwähnt,
die Lackausgabeeinrichtung einen konstanten Strömungswiderstand zeigt, weil
sie beispielsweise eine Ausgabedüse
mit konstantem Querschnitt aufweist, dann führt eine Veränderung
der Fördermenge
der Dosierpumpe zu einer Änderung
des Innendrucks. Eine Erhöhung
der Fördermenge
führt also
zu einer Erhöhung
des Drucks. Wenn man nun diesen Zusammenhang kennt, dann kann man
den Druckstoß,
mit dem Lack aus dem Kompensationsvolumen verdrängt wird, an die neue Fördermenge
anpassen, so daß in
kurzer Zeit in der Schlauchleitung der Druck herrscht, der für die neue Fördermenge
erforderlich ist.
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Vorzugsweise
verändert
die Steuereinrichtung den Druck und die Fördermenge der Dosierpumpe in
einem vorbestimmten zeitlichen Zusammenhang. Insbesondere kann die
Steuereinrichtung den Druck und die Fördermenge zeitgleich ändern oder
den Druck kurz vor der Änderung
der Fördermenge ändern. Im
Endergebnis wird damit sichergestellt, daß bei einer Vergrößerung der
Fördermenge nahezu
zeitgleich eine entsprechend veränderte Ausgabemenge
an der Lackausgabeeinrichtung zur Verfügung steht.
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Die
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß man
bei einer Änderung
der Fördermenge
der Dosierpumpe ein Lackvolumen in die Schlauchleitung einspeist oder
ausspeist, das man unter einen der Fördermenge zugeordneten Kompensationsdruck
setzt, wobei das Lackvolumen derart gewählt wird, dass die druckbedingte
Volumenänderung
der Schlauchleitung ausgeglichen wird.
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Wie
oben im Zusammenhang mit der Lackiereinrichtung beschrieben, ist
es auf diese Weise möglich,
die Volumenänderung,
die sich bei einer Druckänderung
im Innern der Schlauchleitung ergibt, aus der Volumenkompensationseinheit
auszugleichen, so daß man
mit Hilfe des ein- oder
ausgespeisten Lackvolumens die Volumenänderung der Schlauchleitung
ausgleicht und die von der Dosierpumpe geförderte Lackmenge praktisch
zeitgleich an der Lackausgabeeinrichtung ausgegeben werden kann.
Damit lassen sich relativ scharfe Übergänge zwischen zwei Bereichen
erzielen, die mit unterschiedlichen Lackmengen lackiert werden sollen.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß der
Kompensationsdruck beim Einspeisen höher und beim Ausspeisen niedriger
ist als ein der Förderung
entsprechender Betriebsdruck in der Schlauchleitung. Damit wird die
Volumenänderung
der Schlauchleitung bei einer Druckänderung über- bzw. unterkompensiert.
Dies führt
zwar zu einer kleinen Über- oder Unterschwingung
bei der ausgegebenen Lackmenge. Dieses Über- oder Unterschreiten ist
aber ohne weiteres akzeptabel, weil es zu einer noch schärferen Abgrenzung
zwischen Bereichen unterschiedlicher Lackmengen führt.
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Vorzugsweise
verändert
man die Fördermenge
und den Druck gleichzeitig. Damit steht praktisch unmittelbar nach
dem Ändern
der Fördermenge der
Dosierpumpe die geförderte
Lackmenge an der Lackausgabeeinrichtung zur Verfügung.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Lackiereinrichtung und
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2 eine
schematische Darstellung einer Volumenkompensationseinrichtung.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine Lackiereinrichtung 1 mit
einer Lackquelle 2, die als Farbwechsler ausgebildet ist.
Die Lackquelle 2 ist über
eine Leitung 3 mit einer Dosierpumpe 4 verbunden.
Die Dosierpumpe ist eine volumetrische Pumpe, d. h. sie fördert weitgehend
unabhängig
von den in der Lackiereinrichtung 1 herrschenden Drücken eine vorgegebene
Menge von Lackflüssigkeit
pro Zeit. Das Fördervolumen
der Dosierpumpe ist einstellbar.
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Die
Dosierpumpe 4 ist über
eine Schlauchleitung 5 mit einer Lackausgabeeinrichtung 6 verbunden,
die den zugeführten
Lack über
eine Düse 7 ausgibt.
Die Lackausgabeeinrichtung 6 wird von einem nur schematisch
dargestellten Roboter 8 gehandhabt. Der Roboter 8 kann
die Düse 7 entlang
eines vorgegebenen Bewegungspfades führen, um beispielsweise bestimmte
Bauteile mit einer Lackschicht zu versehen. Dementsprechend muß die Schlauchleitung 5 eine
gewisse Flexibilität
aufweisen. Um diese Flexibilität
sicherzustellen, wird die Schlauchleitung 5 in der Regel
aus einem elastomeren Material gebildet. Eine Schlauchleitung 5 aus
einem elastomeren Material ändert
das Volumen ihres Innenraums 9 aber mit den im Innenraum
herrschenden Drücken.
Wenn der Druck ansteigt, dann vergrößert sich das Volumen des Innenraums 9 geringfügig. Wenn
der Druck im Innenraum 9 absinkt, dann verkleinert sich
das Volumen 9 entsprechend bis zu einem Minimalwert.
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Eine
Steuereinrichtung 10 ist vorgesehen, die sowohl die Lackquelle 2 als
auch die Dosierpumpe 4 steuert. Die Steuereinrichtung 10 ist
auch mit der Lackausgabeeinrichtung 6 verbunden, um beispielsweise
ein dort vorhandenes Ventil zu schließen, wenn eine Lackausgabe
beendet werden soll.
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Die
Steuereinrichtung 10 ist auch mit dem Roboter 8 verbunden,
so daß die
Steuereinrichtung 10 immer über die Position der Lackausgabeeinrichtung 6 und
der Düse 11 informiert
ist.
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Wenn
die Steuereinrichtung 10 aufgrund eines vorgegebenen Lackierungsprogramms
weiß, daß in einem
vorbestimmten Bewegungsabschnitt der Lackausgabeeinrichtung 6 eine
höhere
Lackmenge auszubringen ist, beispielsweise weil ein Sprühstrahl
des Lacks mit einer größeren Breite
erzeugt werden soll, die aufgetragene Schichtdicke aber gleichbleiben
soll, dann wird die Dosierpumpe 4 auf eine entsprechend
höhere
Förderleistung
eingestellt. Die Dosierpumpe 4 reagiert sehr schnell, so daß theoretisch
unmittelbar nach dem Verändern
der Förderleistung
der Dosierpumpe 4 die dann benötigte Lackmenge an der Lackausgabeeinrichtung 6 zur Verfügung stehen
sollte.
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Aufgrund
der Dehnbarkeit der Schlauchleitung 5 ist dies jedoch nicht
der Fall. Wenn beispielsweise die Dosierpumpe 4 eine größere Fördermenge fördert, dann
steigt zunächst
der Druck im Innenraum 9 der Schlauchleitung 5 an,
weil der Strömungswiderstand,
den die Lackausgabeeinrichtung 6 dem Lack 6 entgegensetzt,
sich nicht verändert.
Der Druckanstieg führt
wiederum zu einer geringfügigen
Volumenvergrößerung der
Schlauchleitung 5, so daß die von der Dosierpumpe 4 zusätzlich geförderte Menge des
Lacks erst einmal verwendet werden muß, um diese Volumenvergrößerung zu
füllen.
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Diese
zeitliche Verzögerung
führt dazu,
daß die
erhöhte
Lackmenge nicht sofort an der Lackausgabeeinrichtung 6 zur
Verfügung
steht, sondern erst kurze Zeit später. Auch wenn diese kurze
Zeit nur den Bruchteil einer Sekunde beträgt, beispielsweise eine viertel
Sekunde, dann wird durch diese Verzögerung doch ein relativ großer Übergangsbereich
erzeugt, wenn man berücksichtigt,
daß der
Roboter 8 die Lackausgabeeinrichtung 6 mit einer
Geschwindigkeit in der Größenordnung
von 1 m/s bewegt. Bei einer Verzögerung
von einer viertel Sekunde hat man dann einen Übergangsbereich mit einer Länge von 25
cm, in dem sich die ausgebrachte Lackmenge nicht vergrößert. Ein
derart großer Übergangsbereich ist
in vielen Anwendungen, insbesondere beim Lackieren von Kraftfahrzeug-Teilen,
nicht mehr akzeptabel. Die Länge
des Übergangsbereichs
vergrößert sich
im übrigen
mit der Länge
der Schlauchleitung 5. Da man beim Lackieren von großen Teilen,
beispielsweise LKW- oder Buskarosserien, durchaus Schlauchleitungen
mit einer Länge
in der Größenordnung
von 15 bis 20 m benötigt,
würde die
Länge des Übergangsbereichs
hier unzulässig
groß werden.
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Um
eine schnellere Änderung
der über
die Lackausgabeeinrichtung 6 ausgebrachten Lackmenge zu
ermöglichen,
ist daher an dem Ende der Schlauchleitung 5, an dem die
Dosierpumpe 4 angeordnet ist, eine Volumenkompensationseinrichtung 11 angeordnet,
deren Aufbau anhand von 2 näher erläutert wird.
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Die
Volumenkompensationseinrichtung 11 ist über eine Leitung 12 mit
einer Druckfluidquelle 13 verbunden. Die Druckfluidquelle 13 ist
vorzugsweise eine Druckluftquelle. Der Druck, der von der Druckfluidquelle 13 zur Volumenkompensationseinrichtung 11 gelangt,
wird durch ein Proportionalventil 14 eingestellt, das von
der Steuereinrichtung 10 gesteuert ist.
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Die
Volumenkompensationseinrichtung 11 weist einen Eingang 15 auf,
der mit der Dosiereinrichtung 4 verbunden ist, und einen
Ausgang 16, der mit dem Innenraum 9 der Schlauchleitung 5 verbunden ist.
Zwischen dem Eingang 15 und dem Ausgang 16 ist
ein Kompensationsvolumen 17 angeordnet, das von einem Gehäuseteil 18 einerseits
und einer Membrane 19 andererseits begrenzt ist. Die Membran 19 ist
elastisch deformierbar. Wenn sie auf das Gehäuseteil 18 zu bewegt
wird, dann verkleinert sich das Kompensationsvolumen 17.
Wenn sie vom Gehäuseteil 18 weg
bewegt wird, dann vergrößert sie
das Kompensationsvolumen 17.
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Ein
Druckanschluß 20 ist
mit der Leitung 12 verbunden. Er mündet über ein nur schematisch dargestelltes
Ventil 21, das in der Regel offen ist, in einen Druckraum 22,
der auf der dem Kompensationsvolumen 17 abgewandten Seite
der Membran 19 angeordnet ist. Die Membran 19 wird
also in Richtung auf das Kompensationsvolumen 17 ausgelenkt
und verkleinert das Kompensationsvolumen 17, wenn der Druck
im Druckraum 22 größer ist
als der Druck im Kompensationsvolumen 17 und damit im Innenraum 9 der
Schlauchleitung 5.
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Das
Kompensationsvolumen 17 ist also in Reihe mit dem Innenraum 9 der
Schlauchleitung 5 angeordnet. Dies hat zum Reinigen einen
Vorteil. Bei einem Farbwechsel kann die Schlauchleitung 5 gemolcht
werden, d. h. man kann einen Molch von der Lackausgabeeinrichtung 6 zur
Volu menkompensationseinrichtung 11 schieben und die in
der Schlauchleitung 5 befindlichen Lackreste zur Lackquelle
zurückfördern. Bei
einem nachfolgenden Spülvorgang wird
dann nicht nur der Innenraum 9 der Schlauchleitung 5,
sondern auch das Innere der Volumenkompensationseinrichtung 11 gespült.
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Die
Steuereinrichtung 10 steuert nun nicht mehr nur die Dosierpumpe 4 an,
sondern auch die Volumenkompensationseinrichtung 11.
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Wenn
beispielsweise die Abgabemenge des Lacks durch die Lackausgabeeinrichtung 6 vergrößert werden
soll, dann wird die Fördermenge
der Dosierpumpe 4 erhöht.
Gleichzeitig wird über
das Proportionalventil 14 ein Druck in der Druckkammer 22 erzeugt,
der dem Druck entspricht, der zu der dann eingestellten Fördermenge
gehört,
oder etwas darüber
liegt. Durch diesen Druck wird Lackflüssigkeit aus dem Kompensationsvolumen
verdrängt.
Das Kompensationsvolumen ist mindestens so groß, wie die Volumendifferenz
der Schlauchleitung 5 zwischen einem Minimaldruck und einem
Maximaldruck. Das Lackvolumen aus dem Kompensationsvolumen 17 reicht
also in jedem Fall aus, um die Volumenvergrößerung des Innenraums 9 in
der Schlauchleitung 5 zu kompensieren. Da für diese
Kompensation kein Lack verwendet wird, der von der Dosierpumpe erst
zugefördert
werden muß,
sondern Lack, der bereits im Kompensationsvolumen 17 vorhanden
ist, steht die benötigte
Lackmenge praktisch mit dem Hochfahren der Dosierpumpe 4 an
der Lackausgabeeinrichtung 6 zur Verfügung.
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Wenn
die auszugebende Lackmenge vermindert werden soll, dann wird die
Dosierpumpe 4 heruntergefahren. Gleichzeitig stellt die
Steuereinrichtung 10 über
das Proportionalventil 4 einen Druck in der Druckkammer 22 ein,
der der dann geltenden Fördermenge
entspricht oder etwas darunter liegt. Die Schlauchleitung 5 zieht
sich aufgrund des abgesenkten Drucks etwas zusammen. Die dabei verdrängte Lackflüssigkeit
wird in dem Kompensationsvolumen 17 aufgenommen, wobei
sich die Membran 19 vom Gehäuseteil 18 weg bewegt
und das Kompensationsvolumen dadurch vergrößert.
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Da
die Membran 19 durch einen Druck gesteuert wird, ergeben
sich sehr schnell wieder eingeschwungene Verhältnisse in der Schlauchleitung 5. In
einer sehr kurzen Zeit nach dem Verändern des Drucks in der Druckkammer 22 stellt
sich im Innenraum 9 der Druck ein, der zu einer durch die
Dosierpumpe 4 geförderten
Fördermenge
paßt.
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Die
Steuereinrichtung 10 weist eine Speichereinrichtung 23 auf,
die beispielsweise in Form einer ”look up”-Tabelle organisiert ist. Zu jeder Fördermenge,
die in der Dosierpumpe 4 eingestellt werden kann, ist dort
ein Druckwert abgelegt, der sich dann im Innenraum 9 der
Schlauchleitung 5 ergibt. Die Steuereinrichtung 10 kann
nun diesen Druck oder, bei Erhöhung,
einen geringfügig
höheren
Druck bzw. bei Verringerung der Fördermenge einen etwas geringeren
Druck in der Druckkammer 22 einstellen.