DE102006015952B4 - Flugkörper für den Überschallbereich - Google Patents

Flugkörper für den Überschallbereich Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Flugkörper (1) für den Überschallbereich, welcher über ein Informationserfassungsorgan (5), beispielsweise einen Infrarot-Suchkopf, verfügt, welches von einem Dom (8) abgedeckt ist. Der Dom (8) trägt einen Aero-Spike (2). Erfindungsgemäß ist eine Relativbewegung zwischen Informationserfassungsorgan (5) und Aero-Spike (2) möglich, wodurch Beeinträchtigungen der Erfassung von Informationen für das Informationserfassungsorgan (5) durch die Aero-Spikes auf einzelne temporäre und örtliche Zustände vermindert werden können. Die Erfindung findet Einsatz für Flugkörper in der Flugkörperindustrie oder Raumfahrt, insbesondere Lenkflugkörper.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft einen Flugkörper für den Überschallbereich mit einem Informationserfassungsorgan und einem Aero-Spike gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • STAND DER TECHNIK
  • Flugkörper für einen Überschallbereich können mit einem Informationserfassungsorgan ausgestattet sein, wobei es sich bei der durch das Informationserfassungsorgan erfassten Information um ein Bild, eine Position, ein Geräusch ein Temperaturfeld oder ähnliches handeln kann. Im Folgenden wird lediglich beispielsweise die der Erfindung zugrunde liegende Problematik anhand lenkbarer Flugkörper mit einem als Zielsuchkopf ausgebildeten Informationserfassungsorgan beschrieben:
    Moderne autonome lenkbare Flugkörper sind mit einem Zielsuchkopf (beispielsweise Infrarot-Zielsuchkopf) ausgestattet, der hinter einer mit einem Dom gebildeten Nase im Inneren des Flugkörpers angeordnet ist. Zur Gewährleistung der Funktionalität des Zielsuchkopfs ist der Dom oder die Nase typischerweise stumpf ausgebildet, was den Nachteil mit sich bringt, dass ein hoher aerodynamischer Widerstand gegeben ist. Bei Überschallgeschwindigkeiten kommt erschwerend hinzu, dass es zur Bildung eines starken Verdichtungsstoßes am Bug kommen kann, der einen so genannten Bugwellenwiderstand verursacht. Die Höhe des Bugwellenwiderstands nimmt sehr stark mit der Intensität des Bugstoßes bzw. mit der Geschwindigkeit zu. Beispielsweise beträgt der Bugwiderstand eines modernen Flugkörpers bei einer halbsphärischen Nase mit einem Durchmesser von 100 mm bei einem Flug mit Machzahl 3 in 3 km Höhe etwa 3.5 kN. Die somit entstehenden überhöhten Widerstandswerte bei aktuellen Lenkflugkörpern mit einem Zielsuchkopf führen zur deutlich reduzierter Nutzlast, Reichweite sowie Fluggeschwindigkeit. Bei Anwendung einer schlanken Nasenform würde der Gesamtwiderstand dieses Flugkörpers im Reiseflug nur noch ca. 20 %–50 % betragen.
  • Eine Reduzierung eines Widerstands wird bei den bekannten Lenkflugkörpern vor allem durch Miniaturisierung des Zielsuchkopfs gelöst, so dass der Dom möglichst klein ausgebildet ist. Ein Vorkörper des Flugkörpers wird beispielsweise in Form eines stumpfen Kegels ausgeführt, wobei der eigentliche Dom ganz vorne angebracht ist und immer eine Halbsphäre darstellt, die hinsichtlich der genannten Widerstände immer noch suboptimal ist (z. B. die Lenkflugkörper der neuesten Generation „IRIS-T" und „LFK NG leFla", vgl.
    • N.N., "Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG. – ein Zusammenschluss von Bodenseewerk Gerätetechnik GmbH und Diehl Munitionssysteme GmbH & Co. KG.", Firmenbroschüre BGT, 2003. [1]).
  • Weiterhin ist es zur Vereinbarung der Funktion des Suchkopfs und eines niedrigen Widerstands bekannt, je nach Missionsablauf in der ersten Phase des Fluges zum Ziel eine Nasenabdeckung zu benutzen, die eine aerodynamisch optimale schlanke Form hat und somit in dieser Flugphase auch einen wesentlich geringeren Widerstand verursacht als eine verhältnismäßig stumpfe Nase, die in der zweiten Phase des Fluges nach einer Entfernung der Nasenkappe, beispielsweise durch Wegsprengen, wirksam ist und eine Aktivierung des Suchkopfs in der zweiten Phase ermöglicht.
  • Eine andere bekannte Möglichkeit zur Reduzierung des Widerstandes ist die Anbringung eines Suchkopffensters nicht mittig an der Nase, sondern in einer Rampe an der Rumpfunterseite (z. B. bei „ARMIGER" mit dem multi-spektralen Suchkopf „ARAS", sowie BGT-Technologiestudie „SKNT" in [1]).
  • Eine Anordnung eines Strömungsleitelementes in Form eines Dorns, eines so genannten "Spikes" oder "Aero-Spikes" zur Druck- und/oder Temperaturminderung auf einer vorderen Stirnfläche eines Flugkörpers bei Überschallgeschwindigkeit, ist mittlerweile seit über 50 Jahren bekannt, vgl.
    • Chang, P. K., "Separation of Flow", Pergamon Press, 1970. [2]
  • Weiterer Wissensstand zur allgemeinen Problematik der Widerstandsreduzierung an stumpfen Körpern sowie zur Anwendung von Aero-Spikes ist den folgenden Literaturstellen zu entnehmen:
    • Bertin J., "Hypersonic Aerothermodynamics", AIAA Education Series, 1994 [3]
    • Fomin V.M., Tretyakov P.K., Taran J.-P. "Flow Control Using Various Plasma And Aerodynamic Approaches (Short Review)", Aerospace Science and Technology, 8, 2004, Seiten 411–421 [4]
    • Kremeyer K., "Lines of Pulsed Energy for Supersonic/Hypersonic Drag Reduction; Generation and Implementation", AIAA-2004-0984, AIAA, 2004 (s. a.: Kremeyer, K., USPTO, Patent Nr. US 6,527,221 B1 , Mai 2000 [5]
    • Gnemmi P., Srulijes J., Roussel K., Runne K., "Flowfield Around Spiked-Tipped Bodies for High Attack Angles at Mach 4.5", Journal of Spacecraft and Rockets, Vol. 40, Nr. 5, Seiten 622–631, Sept.-Okt. 2003 [6]
  • Ein bekanntes Beispiel für einen Einsatz eines Aero-Spikes sind ballistische Hochgeschwindigkeits-Flugkörper (z. B. „TRIDENT"), die z. B. ohne Infrarot-Zielsuchkopf ausgebildet sind und durch den Vorschuss aus einem U-Boot auf eine kompakte Bauart mit einer stumpfen Nase angewiesen sind.
  • Aero-Spikes werden unmittelbar an einer beispielsweise halbsphärischen Nase oder einem Dom eines Zielsuchkopfs des Flugkörpers angebracht und sind entlang einer Längsachse des Flugkörpers ausgerichtet. Im Geradeausflug kann der Aero-Spike durch eine induzierte Strömungsablösung im Bereich des distalen Endes des Aero-Spikes, die als Ergebnis der Wechselwirkung des Bugstoßes mit der Grenzschicht an dem Aero-Spike zustande kommt, zu einer deutlichen Verminderung des Wellenwiderstands führen, die in [2] mit bis zu 80 % beziffert wird.
  • Aus US 3,713,607 A ist ein hohlzylinderförmiger Aero-Spike für einen Überschall-Flugkörper bekannt, wobei die Mantelfläche des Aero-Spikes perforiert ist. Die Befestigung des Aero-Spikes an der vorderen Stirnseite des Flugkörpers ist derart, dass mit der Fertigung des Flugkörpers oder vor einem Start des Flugkörpers eine Einstellung des Winkels des Aero-Spikes gegenüber der Längsachse des Flugkörpers ermöglicht ist.
  • US 3,416,758 A offenbart einen gegenüber einer Nase eines Flugkörpers um eine quer zur Längsachse des Flugkörpers verschwenkbaren Aero-Spike. Die Verschwenkung erfolgt hierbei derart, dass der Aero-Spike bei gegenüber einer Anströmrichtung geneigter Längsachse des Flugkörpers in Richtung der Anströmung verschwenkt wird, wodurch eine an der Stirnseite des Aero-Spikes erzeugte konische Schockwelle an der Nase des Flugkörpers vorbeigeführt werden soll. Hierzu finden Aktuatoren Einsatz, nach deren Maßgabe die Verschwenkung erfolgt. Sensoren im Bereich der Nase des Flugkörpers erfassen Druckänderungen von sich gegenüberliegenden Teilflächen der Stirnfläche, die indizieren, dass eine Stellbewegung erforderlich ist.
  • US 6,527,221 B1 betrifft eine Beeinflussung der Strömung stromaufwärts einer Nase eines Flugkörpers durch eine Energiezufuhr mittels Laser oder Mikrowellen zur Erhitzung der Anströmung, die die Strömungsverhältnisse durch Expansion des anströmenden Mediums beeinflussen soll. Hierbei kann ein derart gebildeter „virtueller Aero-Spike" quer zur Längsachse des Flugkörpers verschoben werden, der damit zu einer veränderten aerodynamischen Umströmung führt und wodurch der virtuelle Aero-Spike zusätzlich zur Erzeugung einer Lenkbewegung eingesetzt ist.
  • Weiterer Stand der Technik ist aus US 3,259,065 A , US 5,740,984 A , DE 199 53 701 A1 sowie AIAA 95-0737 bekannt.
  • AUFGABE DER ERFINDUNG
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flugkörper vorzuschlagen, der einen geringen aerodynamischen Widerstand besitzt bei gleichzeitiger Gewährleistung einer guten Funktionalität eines Informationserfassungsorgans.
  • LÖSUNG
  • Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 8 zu entnehmen.
  • BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Der vorliegenden Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass der Einsatz eines Aero-Spikes die Funktion des Informationserfassungsorgans beeinträchtigt, da der Aero-Spike in dem von dem Informationserfassungsorgan überwachten Informationsfenster oder Informationskegel zumindest teilweise angeordnet ist, so dass zumindest ein Teil der zu erfassenden Information durch den Aero-Spike abgedeckt oder beeinträchtigt sein kann. Auch die eingangs erwähnte Kompromiss-Konfiguration mit einer Anbringung eines Fensters für einen Zielsuchkopf seitlich an einem Rumpf des Flugkörpers führt zu einer starken Einschränkung des Sichtfelds und der Funktion des Zielsuchkopfs. Dies kann dazu führen, dass bei Einsatz eines derartigen Flugkörpers zur Bekämpfung von Zielen eine Einschränkung des Einsatzes auf eine Bekämpfung unbeweglicher oder sehr langsamer Ziele erforderlich ist. Eine Verringerung der Längserstreckung des Aero-Spikes ist nur begrenzt möglich, da ein stumpfer Aero-Spike eine relative Dicke von etwa 0,1–0,2 D mit D als Durchmesser des Flugkörpers besitzen sowie eine relative Länge von mindestens einem Durchmesser D aufweisen sollte, vgl. [2], [6], um aerodynamisch effektiv zu wirken. Da ein derartiger Aero-Spike direkt an dem Dom oder der Nase positioniert ist, stellt dies eine permanente Störung für einen Zielsuchkopf dar, die bei einer Mission die "Sicht" in Richtung eines Zielobjekts zumindest teilweise versperrt.
  • Diesen Erkenntnissen wird erfindungsgemäß dadurch Rechnung getragen, dass der Aero-Spike gegenüber dem Informationserfassungsorgan quer zu einer Längsachse des Flugkörpers oder des Aero-Spikes in unterschiedliche Positionen bewegbar ist, wobei ein Bewegungsvektor des Aero-Spikes in einer Ebene liegt, die (ungefähr) quer zur Längsachse des Flugkörpers orientiert ist. Hierdurch ergeben sich folgende neue Möglichkeiten:
    • a) Es können qualitativ unterschiedliche Flugphasen ermöglicht werden, nämlich Flugphasen, in denen der Aero-Spike in einer für den Flugbetrieb optimalen Position ist, sowie Flugphasen, in denen sich der Aero-Spike u. U. in einer für den Flugbetrieb sub optimalen Position befindet, in der aber eine verbesserte Betriebsweise des Informationserfassungsorgans möglich ist. Zwischen den vorgenannten Positionen kann der Aero-Spike, beispielsweise über eine geeignete Stelleinrichtung nach vordefinierten Zeitabständen oder über eine Steuereinrichtung bei einem Erkennen einer Notwendigkeit einer (erneuten) Erfassung von Informationen, bewegt werden.
    • b) Alternativ oder kumulativ kann eine Relativbewegung zwischen Aero-Spike und Informationserfassungsorgan dafür sorgen, dass das Informationserfassungsorgan durch die mit dem Aero-Spike gebildete "Hindernisschicht" wie durch eine "verschmutzte Brille" hindurchsehen kann, da infolge einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Relativbewegung das Hindernis nur temporär einzelne Teilbereiche abgedeckt und die abgedeckten Teilbereiche sich mit der Zeit ändern. Dies hat zur Folge, dass in einem gegenüber der temporären Abdeckung vergrößerten Zeitmaßstab die lediglich temporär abgedeckten Zielbereiche dennoch durch das Informationserfassungsorgan ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Informationen erfasst werden können.
  • Die Möglichkeit für eine Relativbewegung zwischen Aero-Spike und Informationsorgan sind vielfältig: beispielsweise kann eine geführte Bewegung entsprechend einem definierten Bewegungsgesetz erfolgen, welches beispielsweise durch einen geeigneten Aktuator vorgegeben ist. Ebenfalls möglich ist
    • – eine Bewegung auf einer geschlossenen Bahn,
    • – eine Bewegung einer hin- und hergehenden Bahn oder
    • – eine schwingende Relativbewegung durch Ausbildung oder Abstützung des Aero-Spikes und/oder eine Anbindung des Informationserfassungsorgans als schwingungsfähiges System, was periodisch, harmonisch oder intermittierend über einen Aktuator oder die Flugbewegung angetrieben wird.
  • Für eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Flugkörpers ist der Aero-Spike gegenüber dem Informationserfassungsorgan auf einer Kreisbahn bewegbar. Beispielsweise kann der Aero-Spike ortsfest an einer Stirnseite des Flugkörpers angeordnet sein, während das Informationserfassungsorgan mit einem Radius R beabstandet von der Längsachse des Aero- Spikes angeordnet ist und auf einer Kreisbahn mit dem Radius R um die Längsachse rotiert. Hierdurch kann das Informationserfassungsorgan Objekte auf "allen Seiten" des Aero-Spikes erfassen. Ebenfalls möglich ist die ortsfeste Anordnung des Informationserfassungsorgans, während der Aero-Spike radial versetzt ist und gegenüber dem Informationserfassungsorgan auf einer Kreisbahn bewegt wird. Dies hat den Vorteil, dass die Auswertung eines zentralen, in Richtung der Längsachse orientierten Informationsfelds durch den Aero-Spike überhaupt nicht beeinträchtigt ist und lediglich radial außenliegende Informationsfelder temporär von einem Aero-Spike gestört werden, so dass eine Qualität der erfassten Information allenfalls im radial außenliegenden Bereich vermindert ist.
  • Gemäß einem weiteren Vorschlag der vorliegenden Erfindung ist nicht nur ein Aero-Spike eingesetzt, sondern vielmehr sind mehrere Aero-Spikes eingesetzt, die quer zur Längsachse des Flugkörpers versetzt angeordnet sind, insbesondere mit paralleler Anordnung der Längsachsen der einzelnen Aero-Spikes. Eine derartige Anordnung von mehreren Aero-Spikes hat mehrere Vorteile:
    • – Die Länge eines Aero-Spikes zur Reduzierung des Widerstands infolge eines Bugstoßes korreliert mit dem Öffnungswinkel eines Bugstoßes und der Querschnittsfläche einer Stirnfläche des Flugkörpers. Eine Verringerung einer Länge eines Aero-Spikes unter ein kritisches Maß kann bedeuten, dass der Bugstoß radial außenliegend in unerwünschter Weise auf die Stirnfläche des Flugkörpers auftrifft, wodurch die gewünschte, den Widerstand reduzierende Wirkung des Aero-Spikes vermindert ist. Dies kann durch die Anordnung mehrerer nebeneinander liegender Aero-Spikes vermieden werden.
    • – Andererseits kann bei Bewegung lediglich eines Aero-Spikes temporär eine unsymmetrische Massenverteilung vorhanden sein und/oder die auf den Flugkörper wirkenden Strömungskräfte veränderlich oder unsymmetrisch sein, was zu einer Abweichung der Bahn des Flugkörpers von einer vorbestimmten Bahn führen kann sowie Fluginstabilitäten verursachen kann. Bei Anordnung mehrerer Aero-Spikes kann dafür Sorge getragen werden, dass sich derartige Masseeffekte sowie an den Aero-Spikes erzeugte Kräfte gegenseitig zumindest weitestgehend aufheben. Beispielsweise können bei translatorischer Bewegung der Aero-Spikes jeweils Paare von Aero-Spikes gegenläufig bewegt werden. Ebenfalls möglich ist die Bewegung von mehreren Aero-Spikes auf einer Kreisbahn oder mehreren Kreisbahnen, wobei vorzugsweise die Aero-Spikes gleichmäßig über den Umfang der einen oder mehreren Kreisbahnen verteilt sind, insbesondere Aero-Spikes sich auf der Kreisbahn gegenüberliegend angeordnet sind.
    • – Durch eine Anordnung mehrerer Aero-Spikes kann die erforderliche Wirkung auf mehrere Aero-Spikes aufgeteilt werden, wodurch diese verringert dimensioniert werden können, so dass auch die lokalen Rückwirkungen eines einzelnen Aero-Spikes auf das Informationserfassungsorgan verringert werden können.
  • Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Aero-Spikes oder ist ein Aero-Spike um eine Längsachse des Flugkörpers auf einer Kreisbahn bewegbar. Beispielsweise kann ein gesamter Dom, an dem die Aero-Spikes befestigt sind, verdrehbar um die Längsachse des Flugkörpers angeordnet sein, wodurch eine gemeinsame drehbare Lagerung oder Abstützung für sämtliche Aero-Spikes gegeben sein kann. Ebenfalls möglich ist die drehbare Abstützung der Aero-Spikes über ein Tragelement, welches drehbar gegenüber dem Flugkörper gelagert ist.
  • Eine weitere Verminderung eines Einflusses einer Behinderung der Informationserfassung durch einen Aero-Spike kann dadurch erfolgen, dass der erfindungsgemäße Flugkörper eine Synchronisationseinrichtung besitzt. Mit Hilfe der Synchronisationseinrichtung erfolgt nicht eine ständige Erfassung zumindest eines Informationsteilfelds, sondern vielmehr werden die Informationen nach Maßgabe oder in Abhängigkeit einer Bewegung oder Position mindestens eines Aero-Spikes gegenüber dem Informationserfassungsorgan erfasst. Im einfachsten Fall bedeutet dies, dass eine Informationserfassung über die Synchronisationseinrichtung dann kurzzeitig deaktiviert wird, wenn sich ein oder mehrere Aero-Spikes in einer ungünstigen Relativlage gegenüber dem Informationserfassungsorgan befinden, während die Synchronisationseinrichtung die Informationserfassung wieder aktiviert, wenn der mindestens eine Aero-Spike das "Sichtfenster" des Informationserfassungsorgans verlassen hat. Entsprechend ist es ebenfalls möglich, dass über eine derartige Synchronisationseinrichtung Teilbereiche des erfassten Informationsfelds, für die bekannt ist, dass in diesen Teilbereichen die Informationserfassung durch mindestens einen Aero-Spike beeinträchtigt ist, ausgeblendet werden.
  • Alternativ oder zusätzlich kann der Einfluss der Aero-Spikes auf die Informationserfassung durch das Informationserfassungsorgan dadurch verringert werden, dass eine Mittelungseinrichtung vorgesehen ist. In der Mittelungseinrichtung können erfasste Informationen des Informationserfassungsorgans für unterschiedliche Positionen mindestens eines Aero-Spikes gemittelt werden. Sind die Informationen in einer derartigen Position durch das Aero-Spike gestört, während Informationen in mindestens einer weiteren Position infolge einer veränderten Relativstellung ungestört sind, kann durch die Mittelung die Beeinträchtigung der erfassten Information in der erstgenannten Position "herausgemittelt" werden.
  • Zur Gewährleistung der Relativbewegung zwischen Aero-Spike und Informationserfassungsorgan kann gemäß einem ersten Vorschlag der Erfindung ein Antriebsaggregat vorgesehen sein. Ein derartiges Antriebsaggregat kann von einer Leistungsversorgung des Flugkörpers mit Energie gespeist sein.
  • In vorteilhafter alternativer oder kumulativer weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Bewegung des mindestens einen Aero-Spikes gegenüber dem Informationserfassungsorgan strömungsinduziert, so dass in dem Flugkörper zumindest unmittelbar keine Leistungsversorgung für die Erzeugung der Bewegung vorzusehen ist.
  • Für eine einfache beispielhafte Ausgestaltung kann eine strömungsinduzierte Bewegung dadurch erfolgen, dass der Aero-Spike oder eine Stirnfläche oder ein Dom, an der oder dem die Aero-Spikes befestigt sind, zum einen mit einem Drehfreiheitsgrad gegenüber dem Flugkörper abgestützt sind und zum anderen mindestens ein Strömungsleitelement aufweisen, welches permanent oder in einzelnen Flugbedingungen oder selektiv über eine Steuereinheit aktivierbar Strömungskräfte und Momente induziert, die eine Verschwenkung um den rotatorischen Freiheitsgrad bewirken. Eine derartige Ausgestaltung ist besonders einfach ohne Anordnung etwaiger Aktuatoren, die einen vergrößerten Regelaufwand erfordern, das Gesamtgewicht des Flugkörpers unnötig erhöhen und die Leistungszufuhr einer Energiequelle benötigen, möglich.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
  • KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
  • 1 zeigt eine beispielhafte Übersicht grundsätzlich möglicher Gestaltungsmöglichkeiten für Aero-Spikes gemäß dem Stand der Technik in einer Seitenansicht.
  • 2 zeigt eine Seitenansicht einer herkömmlichen Gestaltung eines Flugkörpers mit einem sphärischen Dom, hinter dem ein Informationserfassungsorgan angeordnet ist.
  • 3 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flugkörpers mit mehreren zueinander versetzt angeordneten Aero-Spikes, die von einem ein Informationserfassungsorgan stirnseitig abdeckenden Dom getragen sind.
  • 4 zeigt den Flugkörper gemäß 3 in einer Stirnansicht.
  • 5 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom verdrehbar gegenüber einer Längsachse eines Grundkörpers gelagert ist, wobei der Dom mehrere Aero-Spikes trägt.
  • 6 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom fest gegenüber einem Grundkörper des Flugkörpers abgestützt ist. und mehrere Aero-Spikes über ein Tragelement verdrehbar gegenüber dem Grundkörper gelagert sind.
  • 7 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom verdrehbar gegenüber einer Längsachse eines Grundkörpers gelagert ist und der Dom mehrere Aero-Spikes trägt, wobei Kräfte und Momente zur Erzeugung einer Rotationsbewegung durch Strömungsleitelemente im Bereich des Doms erzeugt werden.
  • 8 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom fest gegenüber einem Grundkörper des Flugkörpers abgestützt ist und mehrere Aero-Spikes über ein Tragelement verdrehbar gegenüber dem Grundkörper gelagert sind, wobei Kräfte und Momente zur Verdrehung der Aero-Spikes über Strömungsleitelemente erzeugt werden, die von dem Tragelement getragen sind.
  • 9 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom verdrehbar gegenüber einer Längsachse eines Grundkörpers gelagert ist, wobei der Dom mehrere Aero-Spikes trägt und Kräfte und Momente zur Verdrehung von Dom und Aero-Spikes durch Strömungsleitelemente erzeugt werden, die von den Aero-Spikes getragen sind.
  • 10 zeigt einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Flugkörpers, bei dem ein Dom verdrehbar gegenüber einer Längsachse eines Grundkörpers gelagert ist, wobei der Dom mehrere Aero-Spikes trägt und Kräfte und Momente zur Verdrehung des Doms mit den Aero-Spikes durch abgeschrägte Stirnflächen der Aero-Spikes erzeugt werden.
  • 11 zeigt eine stirnseitige Ansicht eines Flugkörpers gemäß 9.
  • 12 zeigt ein schematisches Blockschaltbild für die Bauelemente und die Funktionsweise im Zusammenhang mit einer Informationserfassung für eine Relativbewegung zwischen Aero-Spike(s) und Informationserfassungsorgan.
  • FIGURENBESCHREIBUNG
  • Die Erfindung betrifft einen Flugkörper 1. Bei einem derartigen Flugkörper handelt es sich insbesondere um eine Rakete, eine Drohne oder einen Flugkörper, der wenigstens über einen Teil seiner Flugbahn durch einen Antrieb selbstangetrieben ist, beispielsweise durch ein Düsentriebwerk, und welcher sowohl den Brennstoff als auch ein Oxidationsmittel dafür trägt. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen nach dem Start gelenkten Flugkörper, der sich lediglich in der Luft bewegen kann oder auch zumindest teilweise im Wasser. Der Flugkörper bewegt sich zumindest teilweise in der Luft mit Überschallgeschwindigkeit. Gleichermaßen kann es sich bei dem Flugkörper um ein Fluggerät, Luftfahrzeug oder Kampfflugzeug handeln.
  • Der Flugkörper 1 ist mit mindestens einem Aero-Spike 2 ausgestattet. Unter einem "Aero-Spike" wird im Sinne der Erfindung insbesondere ein Strömungsleitelement verstanden, welches mittels eines lokalen, in Flugrichtung reduzierten Stroms den effektiven Schlankheitsgrad des Fluggerätes erhöht und den Bugwiderstand reduziert. Die Erzeugung eines derartigen lokalen Stroms am Bug des Flugkörpers wird dabei beispielsweise direkt mittels so genannter "Jet Spikes" (oft als "Counterflow-Jet" bezeichnet, vgl. z. B. [4]) durchgeführt oder direkt durch eine Manipulation der Gesamtdruckverteilung in der Atmosphäre, die in Wechselwirkung mit diesem Bugstoß zur Bildung einer Rezirkulationsblase führt. Zum letzten Typ gehören außer konventionellen stabförmigen Spike-Elementen am Bug auch Anwendungen mit optischer, elektrischer und elektromagnetischer Strömungserhitzung mittels "Beam-Spikes" (bekannt auch als "Energy Deposition Control" o. ä., vgl. auch [4], [5]). Weiterhin können unter einen Aero-Spike 2 im Sinne der Erfindung auch sämtliche aus der nicht vorveröffentlichten Anmeldung der Anmelderin mit dem Aktenzeichen DE 10 2006 003 638.7 bekannten Ausgestaltungsformen von Aero-Spikes, deren Längsachse verschwenkbar zur Hauptlängsachse des Flugkörpers 1 gestaltet ist, um eine Reduzierung des Widerstands bei Schräganströmung zu erreichen, subsumiert werden.
  • Als mögliche Typen von Aero-Spikes 2 können stumpfe oder spitze Spikes, Aero-Spikes mit Discs, Kugeln oder Kegeln oder auch mit dessen Kombination an der Nase, sowie in Flugrichtung austretende Plasma-, Flüssigkeits- oder Gasstrahlen eingesetzt werden, dies auch in Verbindung mit einem schwenkbaren Dom oder auch an beweglichen separaten Gerüsten oder Schlitten. 1 zeigt beispielhaft unterschiedliche Ausgestaltungsformen für prinzipielle Grundkonfigurationen eines Aero-Spikes an einem Dom eines Flugkörpers 1, nämlich:
    • – einen Aero-Spike 2a mit konstantem Querschnitt, der beispielsweise zylinderförmig ausgebildet ist,
    • – einen Aero-Spike 2b mit dreieckförmigem Längsschnitt oder kegelförmiger Konfiguration,
    • – einen Aero-Spike 2c mit einer sphärischen Verdickung an dem distalen Ende,
    • – einen Aero-Spike 2d mit einem angespitzten oder kegelförmigen Endbereich und einem mittigen Teilbereich konstanten Querschnitts,
    • – einen Aero-Spike 2e mit einer Verdickung des distalen Endes, die im Längsschnitt ungefähr dreieckförmig mit in Flugrichtung orientierter Spitze ausgebildet ist und
    • – einen Aero-Spike 2f mit einer Verdickung im distalen Endbereich in Form einer Scheibe.
  • Auch aus DE 199 53 701 A1 bekannte abweichende Geometrien von Aero-Spikes und Aufsätze können erfindungsgemäß eingesetzt werden.
  • Der Flugkörper 1 ist beispielsweise dafür bestimmt, nach dem Zurücklegen einer Flugbahn ein bewegtes oder ruhendes Zielobjekt zu Lande, zu Wasser oder in der Luft zu erfassen, charakteristische Eigenschaften dieses Zielobjekts wie ein Wärmebild, einen Ort oder eine Geometrie zu erfassen oder ein derartiges Zielobjekt zu treffen, wie beispielsweise ein als Rakete 3 ausgebildetes Zielobjekt.
  • Der Flugkörper 1 besitzt im Bereich einer vorderen Stirnfläche 4 ein Informationserfassungsorgan 5, beispielsweise einen Zielsuchkopf, über den die Position des Zielobjekts relativ zu dem Flugkörper 1 erfasst werden kann. Der Flugkörper 1 besitzt eine Steuereinrichtung 6, über die, beispielsweise nach Maßgabe der von dem Informationserfassungsorgan 5 ermittelten Informationen, Lenkelemente 7 des Flugkörpers 1 angesteuert werden können mit dem Ziel, dass sich der Flugkörper 1 dem Zielobjekt weiter nähert. Die vordere Stirnfläche 4 ist mit einem im Wesentlichen teilkugelförmigen Dom 8 gebildet, der eine geeignete Wandung und ein Material besitzt, die eine Informationserfassung für das Informationserfassungsorgan 5 durch den Dom 8 hindurch ermöglicht. Der Dom 8 geht unter Abdichtung und vorteilhafter aerodynamischer Gestaltung in eine zylinderförmige Mantelfläche 9 des Flugkörpers 1 über.
  • 3 und 4 zeigen einen erfindungsgemäßen Flugkörper 1, bei dem versetzt zu einer Längsachse 10-10 des Flugkörpers mehrere parallel zueinander orientierte Aero-Spikes zum Einsatz kommen. Hierdurch wird stromaufwärts der Stirnfläche 4 und des Doms 8 von den Aero-Spikes 2 mindestens eine Stirnfläche geschaffen, die zur Folge hat, dass ein Bugstoß 11 zumindest teilweise an der Stirnfläche 4 und dem Dom 8 vorbeigelenkt wird, was eine Reduzierung des Widerstands zur Folge hat. Aus 4 ist ersichtlich, dass für das dargestellte Ausführungsbeispiel vier Aero-Spikes 2 mit gleichem Abstand von der Längsachse 10-10 angeordnet sind und gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt sind. Die Aero-Spikes 2 sind gegenüber dem Informationserfassungsorgan 5 in eine Bewegungsrichtung 12 relativbeweglich, hier auf einer Kreisbahn um die Längsachse 10-10.
  • Für das in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel sind Aero-Spikes 2 an einer Stirnfläche 4 oder einem Dom 8 befestigt, der über eine geeignete Lagerung 13 verdrehbar gegenüber einem Grundkörper 14 des Flugkörpers 1 gelagert ist. Das Informationserfassungsorgan 5 wird hierbei von dem Grundkörper 14 fest gehalten, so dass sich bei einer Bewegungsrichtung 12 von Dom 8 und Stirnfläche 4 infolge der Lagerung 13 eine Relativverschiebung der Aero-Spikes 2 gegenüber dem Informationserfassungsorgan 5 auf einer Kreisbahn ergibt.
  • Für das in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel ist abweichend die Stirnfläche 4 oder der Dom 8 fest von dem Grundkörper 14 gehalten. Die Aero-Spikes 2 sind in diesem Fall von mindestens einem Tragelement 15 gehalten, welches über eine Lagerung 16 mit einem Verdreh-Freiheitsgrad um die Längsachse 10-10 gegenüber dem Grundkörper abgestützt ist. Sowohl Geometrie als auch Material des Tragelements 15 sind geeignet gewählt, um Beeinträchtigungen der Informationserfassung durch das Informationserfassungsorgan 5 gering zu halten. Beispielsweise kann das Tragelement 15 mit dünnen "Armen" gebildet sein, die somit nur ein kleines Segment der Stirnfläche 4 des Flugkörpers 1 überdecken.
  • Für das in 5 oder 6 dargestellte Ausführungsbeispiel kann eine Verursachung einer Bewegung von Stirnfläche 4 oder Dom 8 und Aero-Spikes 2 über einen geeigneten Aktuator erfolgen. In alternativer Ausgestaltung können gemäß 7 von der Stirnfläche 4 oder dem Dom 8 Strömungsleitelemente 17 radial nach außen oder in beliebige Richtung gebildet sein, auf die die Strömung im Flugbetrieb des Flugkörpers 1 eine Kraft ausübt, die eine Rotation um die Längsachse 10-10 bewirkt. 8 zeigt für eine im Wesentlichen 6 entsprechende Ausgestaltung eine Anordnung von entsprechenden Strömungsleitelementen 17 im Bereich der Tragelemente 15.
  • Für sämtliche dargestellten Ausführungsformen können auch im Bereich der Aero-Spikes 2 Strömungsleitelemente 17 vorgesehen sein, beispielsweise ausgehend von einer vorderen Stirnfläche der Aero-Spikes 2, vgl. 9.
  • Ebenfalls möglich ist für sämtliche Ausführungsformen, dass ein Strömungsleitelement 17 in Form einer abgeschrägten Stirnfläche eines Aero-Spikes 2 ausgebildet ist, s. 10.
  • 11 zeigt die Strömungsleitelemente gemäß der Ausführungsform der 8 in einer Stirnansicht.
  • 12 zeigt in einem schematischen Blockschaltbild Komponenten einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung sowie deren Wechselwirkung. Eine Steuereinrichtung 6 beaufschlagt Lenkelemente 7, um eine Flugbahn des Flugkörpers 1 zu beeinflussen. Weiterhin sind Aero-Spikes 2 vorgesehen, deren Positions- oder Bewegungssignal der Steuereinrichtung 6 zugeführt wird. Weiterhin ist es möglich, dass die Steuereinrichtung 6, ggf. unter Zwischenschaltung eines geeigneten Aktuators, die Bewegung der Aero-Spikes 2 steuert oder regelt. 12 zeigt weiterhin das Informationserfassungsorgan 5, dessen erfasste Informationen ebenfalls der Steuereinrichtung 6 zugeführt werden. In der Steuereinrichtung 6 kann eine Synchronisationseinrichtung 18 vorhanden sein, die die Informationserfassung durch das Informationserfassungsorgan 5 bzw. die Weiterverarbeitung der erfassten Informationen an eine Bewegung oder Position der Aero-Spikes 2 anpasst. Die erfassten Informationen werden, ggf. unter Zwischenverarbeitung, an eine Auswerteeinrichtung 19 weitergegeben, in der die Informationen des Informationserfassungsorgans 5 in geeigneter Form aufgearbeitet werden. Hierzu kann die Auswerteeinrichtung 19 eine Mittelungseinrichtung 20 besitzen. Die erfassten und ausgewerteten Informationen können wiederum von der Steuerungseinrichtung 6 genutzt werden, um die Lenkelemente 7 geeignet zur Annäherung an ein Zielobjekt anzusteuern. Optional ist weiterhin möglich, dass die ausgewerteten Informationen von der Auswerteeinrichtung 19 an eine Speichereinrichtung 21 übergeben werden. Ebenfalls optional möglich ist eine Übertragung von Informationen über eine Übertragungseinrichtung 22, beispielsweise an eine Bodenstation.
  • 1
    Flugkörper
    2
    Aero-Spike
    3
    Rakete
    4
    Stirnfläche
    5
    Informationserfassungsorgan
    6
    Steuereinrichtung
    7
    Lenkelement
    8
    Dom
    9
    Mantelfläche
    10
    Längsachse
    11
    Bugstoß
    12
    Bewegungsrichtung
    13
    Lagerung
    14
    Grundkörper
    15
    Tragelement
    16
    Lagerung
    17
    Strömungsleitelement
    18
    Synchronisationseinrichtung
    19
    Auswerteeinrichtung
    20
    Mittelungseinrichtung
    21
    Speichereinrichtung
    22
    Übertragungseinrichtung

Claims (8)

  1. Flugkörper (1) für den Überschallbereich mit einem hinter einer vorderen Stirnfläche (4) des Flugkörpers (1) angeordneten Informationserfassungsorgan (5) und einem Aero-Spike (2), welcher sich von der vorderen Stirnfläche (4) des Flugkörpers (1) stromaufwärts erstreckt, wobei der Aero-Spike (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) quer zu einer Längsachse (10-10) des Flugkörpers (1) oder des Aero-Spikes (2) mit einem Bewegungsvektor, der in einer Ebene liegt, die quer zur Längsachse des Flugkörpers orientiert ist, in unterschiedliche Positionen bewegbar ist.
  2. Flugkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aero-Spike (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) auf einer Kreisbahn bewegbar ist.
  3. Flugkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Aero-Spikes (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) bewegbar sind, auf einer Kreisbahn bewegbar sind oder auf mehreren Kreisbahnen bewegbar sind.
  4. Flugkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationserfassungsorgan (5) ortsfest ist und der oder die Aero-Spike(s) (2) um eine Längsachse (10-10) des Flugkörpers (1) auf einer Kreisbahn bewegbar ist/sind.
  5. Flugkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Synchronisationseinrichtung (18) vorgesehen ist, mittels derer eine Erfassung von Informationen durch das Informationserfassungsorgan (5) nach Maßgabe einer Bewegung (12) oder Position mindestens eines Aero-Spikes (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) möglich ist.
  6. Flugkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mittelungseinrichtung (20) vorgesehen ist, in der erfasste Informationen des Informationserfassungsorgans (5) für unterschiedliche Positionen mindestens eines Aero-Spikes (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) gemittelt werden.
  7. Flugkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antriebsaggregat vorgesehen ist, welches die Bewegung des mindestens einen Aero-Spikes (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) verursacht.
  8. Flugkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegung des mindestens einen Aero-Spikes (2) gegenüber dem Informationserfassungsorgan (5) strömungsinduziert ist.
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