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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, insbesondere
zur Einstellung einer Heizmittel/Kühlmittel-Strömung in
einem Kraftfahrzeug, umfassend ein erstes Ventilorgan, das in Abhängigkeit
von einer zwischen einer ersten Leitung und einer zweiten Leitung
vorherrschenden Druckdifferenz zwischen einer ersten Verbindungsstellung
und einer zweiten Verbindungsstellung verstellbar ist, sowie ein zweites
Ventilorgan, das temperaturabhängig
die Durchströmbarkeit
des ersten Ventilorgans verändert,
wobei bei Positionierung des ersten Ventilorgans in der zweiten
Verbindungsstellung eine Strömungsverbindung
zwischen der ersten Leitung und einer dritten Leitung im Wesentlichen
freigegeben ist und bei Positionierung des ersten Ventilorgans in
der ersten Verbindungsstellung die Strömungsverbindung zwischen der
ersten Leitung und der dritten Leitung temperaturabhängig vom
zweiten Ventilorgan veränderbar
ist.
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Eine
derartige Ventilanordnung ist aus der
DE 103 59 293 A1 bekannt.
Die
1 zeigt schematisch
den Aufbau dieser bekannten Ventilanordnung bzw. deren Integration
in das Heiz/Kühl-System
eines Fahrzeugs. Die allgemein mit
10 bezeichnete Ventilanordnung
steht über
drei in der
1 nur schematisch
angedeutete Leitungen
12,
14,
16 in Verbindung
mit dem Gesamtsystem
18. Die erste Leitung
12 stellt
eine Verbindung zwischen der Ventilanordnung
10 und dem
Kühlmittelmantel
einer Brennkraftmaschine
20 her. Die zweite Leitung
14 stellt eine
Verbindung zwischen der Ventilanordnung
10 und einem Wärmetauscher
22 her,
in welchem Wärme
auf die in den Fahrzeuginnenraum einzuleitende Luft übertragen
werden kann. Über
die dritte Leitung
16 steht die Ventilanordnung
10 in
Verbindung mit dem Wärmetauscherbereich
24 eines
mit Brennstoff zu betreibenden Fahrzeugheizgerätes
26. Von dieser Wärmetauscheranordnung
24 führt eine
weitere Leitung
28 weg, und zwar in Richtung zu der zum
Wärmetauscher
22 führenden
zweiten Leitung
14. Vom Wärmetauscher
22 führt eine
Leitung
30 weg. An einer Aufzweigung
32 zweigt
diese Leitung
30 in eine Leitung
34 auf, die über ein
Rückschlagventil
36 und eine
Leitung
37 zur dritten Leitung
16 und somit auch zum
Wärmetauscherbereich
24 des
Fahrzeugheizgerätes
26 führt, sowie
in eine Leitung
38, die zu dem Antriebsaggregat bzw. der
Brennkraftmaschine
20 bzw. dem Kühlmittelmantel derselben führt.
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Um
die Fluidströmung
zu erzeugen bzw. aufrecht zu erhalten, sind zwei Förderpumpen 40, 42 vorgesehen.
Die Förderpumpe 40 ist
dem Fahrzeugheizgerät 26 zugeordnet
und fördert
das von den Leitungen 16 bzw. 37 heranströmende Fluid über die Leitung 28 und
die Leitung 14 zum Wärmetauscher 22.
Die Förderpumpe 42 ist
dem Kühlmittelmantel
der Brennkraftmaschine 20 zugeordnet und fördert das über die
Leitung 30 und die Leitung 38 heranströmende Fluid
in die Leitung 12 und somit zu der Ventilanordnung 10.
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Die
nur schematisch dargestellte Ventilanordnung 10 umfasst
in einem Ventilgehäuse 44 verschiebbar
aufgenommen ein erstes Ventilorgan 46. Dieses kann zwischen
der in der 1 mit durchgezogener
Linie dargestellten ersten Verbindungsstellung und der in 1 mit Strichlinie dargestellten zweiten
Verbindungsstellung verschoben werden. Diese Verschiebung erfolgt
unter den an den beiden Endbereichen des Ventilgehäuses 44,
also primär
in den Leitungen 12 und 14, vorherrschenden Drücken bzw.
der sich einstellenden Druckdifferenz. Ist der Druck P1 in der zweiten
Leitung 14 höher,
als der Druck P2 in der ersten Leitung 12, so bewegt sich das
erste Ventilorgan 46 in die mit durchgezogener Linie dargestellte
erste Verbindungsstellung bzw. verharrt in dieser Verbindungsstellung.
Ist der Druck P2 in der ersten Leitung 12 höher als
der Druck P1 in der zweiten Leitung 14, bewegt sich das
erste Ventilorgan 46 in die mit Strichlinie eingezeichnete
zweite Verbindungsstellung.
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Im
ersten Ventilorgan 46 ist weiter ein zweites Ventilorgan 48 aufgenom men.
Dieses kann sich im ersten Ventilorgan 46 verschieben,
und zwar zwischen der in 1 mit
durchgezogener Linie dargestellten ersten Überbrückungsstellung und der in 1 mit Strichlinie dargestellten
zweiten Überbrückungsstellung.
Die Verschiebung des zweiten Ventilorgans 48 im ersten
Ventilorgan 46 zwischen seinen beiden Überbrückungsstellungen erfolgt temperaturabhängig. Dazu
ist ein in der 1 nicht
dargestelltes thermisch aktives Stellelement, beispielsweise ein
aus Formgedächtnismaterial
aufgebautes Element, vorhanden, das bei über eine bestimmte Schalttemperatur
ansteigender Temperatur im Bereich des ersten Ventilorgans 46 bzw.
des zweiten Ventilorgans 48 dieses zweite Ventilorgan 48 entgegen
der Vorspannkraft einer Rückstellfeder
von der mit durchgezogener Linie dargestellten ersten Überbrückungsstellung
in die mit strichlierter Linie dargestellte zweite Überbrückungsstellung
bewegt. Sinkt die Temperatur wieder unter die Schalttemperatur ab, so
bewegt sich das zweite Ventilorgan 48 wieder in die erste Überbrückungsstellung.
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Der
Betrieb dieses Systems 18 ist wie folgt: Wird bei einem
Erststart bzw. Kaltstart zunächst
die Förderpumpe 40 in
Betrieb gesetzt und dabei auch das Fahrzeugheizgerät 26 aktiviert,
so wird durch die Förderwirkung
der Förderpumpe 40 das
Fluid, das Wärme
im Wärmetauscherbereich 24 aufnimmt, über die
Leitung 28 abgegeben. Dabei gelangt es auch über die
Leitung 14 in das Innere des Ventilgehäuses 44, so dass dort
einerseits ein bestimmter Druck P1 erzeugt wird, der das erste Ventilorgan 46 in
Richtung seiner ersten Verbindungsstellung beaufschlagt. Andererseits
kommt das vorangehend angesprochene thermisch aktive Stellelement,
welches für
die Bewegung des zweiten Ventilorgans 48 verantwortlich
ist, in Kontakt mit diesem zunehmend wärmer werdenden Fluid. Zunächst ist
jedoch die Temperatur noch nicht ausreichend hoch, also noch unter
der Schalttemperatur, so dass das zweite Ventilorgan 48 in
seiner ersten Überbrückungsstellung
ist. Das von der Förderpumpe 40 geförderte Fluid
durchströmt
den Wärmetauscher 22 und
gelangt über
die Leitung 30, die Leitung 34, das Rückschlagventil 36 und
die Leitung 37 wieder zurück zur Förderpumpe 40 bzw.
zum Wärmetauscherbereich 24.
Da in dieser Betriebsphase die Förderpum pe 42 nicht
betrieben wird und somit der in der Leitung 12 generierte
Druck P2 unter dem Druck P1 liegt, nimmt das erste Ventilorgan 46 die
bereits angesprochene erste Verbindungsstellung ein. In dieser ersten
Verbindungsstellung ist auf Grund der Tatsache, dass auch das zweite
Ventilorgan 48 in seiner mit durchgezogener Linie dargestellten
ersten Überbrückungsstellung
ist, die Verbindung zwischen der ersten Leitung 12 und
der dritten Leitung 16 blockiert, wobei ggf. eine gewisse
Leckageströmung
vorhanden sein kann. Dies bedeutet, dass das im Heizgerät 26 zunehmend
erwärmte
Fluid primär
nur über
den Wärmetauscher 22 strömt und somit
dazu beiträgt,
die in den Fahrzeuginnenraum zu leitende Luft zu erwärmen und
somit den Fahrzeuginnenraum vorzuwärmen.
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Nach
einer bestimmten Zeitdauer erreicht das Fluid eine ausreichend hohe
Temperatur und hat den Bereich des ersten Ventilorgans bzw. das
dort vorhandene thermisch aktive Element ausreichend erwärmt, so
dass dieses das zweite Ventilorgan 48 in seine in 1 mit strichlierter Linie
dargestellte zweite Überbrückungsstellung
bewegen wird. Das erste Ventilorgan 46 bleibt jedoch auf
Grund der zunächst noch
unveränderten
Druckverhältnisse
in seiner ersten Verbindungsstellung. In diesem Zustand ist dann die
Strömungsverbindung
zwischen der ersten Leitung 12 und der dritten Leitung 16 grundsätzlich freigegeben,
so dass bei immer noch nicht aktivierter Förderpumpe 42 der Kühlmittelmantel
der Brennkraftmaschine 20 zur Durchströmung freigegeben ist. In dieser
zweiten Überbrückungsstellung
des zweiten Ventilorgans 48 ist eine Strömungsverbindung
zwischen den beiden Leitungen 12 und 14, ggf.
bis auf eine nachfolgend noch erläuterte Leckageströmung unterbrochen.
Es wird sich hier also eine Strömung einstellen,
bei welcher das über
die Leitung 30 aus dem Wärmetauscher 20 austretende
Fluid entweder in die Leitung 34 strömt und über das Rückschlagventil 36 dann
zum Teil zur Förderpumpe 40 und
zum anderen Teil über
die dritte Leitung 16 und die erste Leitung 12 in
den Kühlmittelmantel
der Brennkraftmaschine 20 strömt, bevor es über die
Leitung 38 sich mit dem aus der Leitung 30 heranströmenden Fluidstrom
wieder vereinigt und in die Leitung 34 eintritt. Je nach
vorhandenen Drosselverhältnissen
ist es auch möglich, dass
der aus der Leitung 30 heranströmende Fluidstrom sich an der
Aufzweigung 32 aufzweigt in einen in die Leitung 34 einströmenden Teil
und einen in die Leitung 38 einströmenden Teil. Auf diese Art
und Weise wird es möglich,
nicht nur die in den Fahrzeuginnenraum einzuleitende Luft zu erwärmen, sondern
dann, wenn das im Heizgerät 26 erwärmte Fluid
eine ausreichend hohe Temperatur erreicht hat, auch bereits die
Brennkraftmaschine 20 vorzuwärmen.
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Beispielsweise
mit Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine 20 wird dann
auch die Förderpumpe 42 in
Betrieb gesetzt, die nunmehr zusätzlich zur
Förderwirkung
der Förderpumpe 40 dafür sorgt, dass
verstärkt
aus der Leitung 30 heranströmendes Fluid über die
Leitung 38 in den Kühlmittelmantel
eintritt und über
die erste Leitung 12 dann wieder zur Ventilanordnung 10 geleitet
wird. Hier sind die Förderkapazitäten dieser
beiden Förderpumpen 40, 42 so
aufeinander abgestimmt, dass der dann über die Leitung 12 erzeugte
Druck P2 den über
die Leitung 14 erzeugten Druck P1 überwiegt und somit das erste
Ventilorgan 46 sich zusammen mit dem zweiten Ventilorgan 48 in
die in 1 mit Strichlinien
dargestellte zweite Verbindungsstellung bewegt. In dieser zweiten
Verbindungsstellung ist dann die Strömungsverbindung zwischen den
beiden Leitungen 12, 16 praktisch nicht mehr unterbunden,
so dass das durch den Kühlmittelmantel
der Brennkraftmaschine 20 und die Leitung 12 strömende Fluid über die
Leitung 16 in den Wärmetauscherbereich 24 des
Heizgeräts 26 strömen kann
und dort Wärme
aufnehmen kann. In dieser Betriebsphase ist davon auszugehen, dass das
Fluid noch ausreichend warm ist, um das zweite Ventilorgan in seiner
zweiten Überbrückungsstellung zu
halten, also der in 1 mit
Strichlinie dargestellten Positionierung bezüglich des ersten Ventilorgans 46.
Wie bereits vorangehend angeführt,
ist bei derartiger Positionierung des zweiten Ventilorgans 48 für eine definierte
Leckage durch das erste Ventilorgan 46 gesorgt, so dass
ein Teil des Fluids nicht in die Leitung 16 eintritt, sondern
auch in die Leitung 14 gelangen kann. Dies ist vor allem
dann von Bedeutung, wenn nach Erreichen der Sollbetriebstemperatur
beispielsweise das Fahrzeugheizgerät 26 nicht mehr aktiviert
wird, was zur Folge hat, dass auch die Förderpumpe 40 zum Einsparen
elektrischer Energie deaktiviert wird. In dieser Betriebsphase wird
das noch zirkulierende Fluid, also beispielsweise Wasser oder ein
sonstiges flüssiges
Kühlmittel,
aus der Leitung 12 in das Ventilgehäuse 44 eintreten und
wird sich dort in einen Teilstrom aufzweigen, der über die
Leitung 16 und die deaktivierte Förderpumpe 40 zur zweiten Leitung 14 gelangt,
sowie in einen Teilstrom, der über den
angesprochenen Leckagepfad durch das erste Ventilorgan 46 hindurch
direkt zur zweiten Leitung 14 gelangt. Dies hat zur Folge,
dass ein relativ starker Drosseleffekt erzeugt wird, zum einen durch
die Notwendigkeit, eine nicht aktive Förderpumpe 40 durchströmen zu müssen, und
zum anderen durch die Notwendigkeit, einen vergleichsweise stark
drosselnden Strömungsweg
im ersten Ventilorgan 46 durchströmen zu müssen. Dies kann vor allem dann
kritisch werden, wenn beispielsweise bei vergleichsweise geringer
Umgebungstemperatur oder nur geringer Belastung der Brennkraftmaschine 20 die
Temperatur des Fluids wieder so stark abnimmt, dass auch die Schalttemperatur
des thermisch aktiven Elements unterschritten wird und somit bei
in der zweiten Verbindungsstellung positioniertem ersten Ventilorgan 46 das
zweite Ventilorgan 48 sich in seine erste Überbrückungsstellung
zurückbewegt
und den zuvor noch vorhandenen, an sich gewünschten Leckageströmungsweg
durch das erste Ventilorgan 46 hindurch abschließt oder
zumindest im Wesentlichen abschließt. In diesem Falle kann dann
das Fluid nur noch über
die deaktivierte Förderpumpe 40 strömen.
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Ausgehend
von einem derartigen bekannten System ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Ventilanordnung, insbesondere zur Einstellung der
Heizmittel/Kühlmittel-Strömung in
einem Kraftfahrzeug bereitzustellen, mit welcher eine besser an
verschiedene Betriebszustände
des Heiz/Kühl-Systems angepasste
Funktionalität
erlangt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Ventilanordnung, insbesondere zur Einstellung einer Heizmittel/Kühlmittel-Strömung in
einem Kraftfahrzeug, umfassend ein erstes Ventilorgan, das in Abhängigkeit
von einer zwischen einer ersten Leitung und einer zweiten Leitung
vorherrschenden Druckdifferenz zwischen einer ersten Verbindungsstellung
und einer zweiten Verbindungsstellung verstellbar ist, sowie ein
zweites Ventilorgan, das temperaturabhängig die Durchströmbarkeit
des ersten Ventilorgans verändert,
wobei bei Positionierung des ersten Ventilorgans in der zweiten
Verbindungsstellung eine Strömungsverbindung
zwischen der ersten Leitung und einer dritten Leitung im Wesentlichen
freigegeben ist und bei Positionierung des ersten Ventilorgans in
der ersten Verbindungsstellung die Strömungsverbindung zwischen der
ersten Leitung und der dritten Leitung temperaturabhängig vom
zweiten Ventilorgan veränderbar
ist, gekennzeichnet durch einen Bypass-Strömungsweg, welcher bei Positionierung
des ersten Ventilorgans in der zweiten Verbindungsstellung temperaturunabhängig eine
Strömungsverbindung
zwischen der ersten Leitung und der zweiten Leitung bereitstellt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist
also dafür
gesorgt, dass auch dann, wenn das erste Ventilorgan in seiner zweiten
Verbindungsstellung ist, eine Leckageströmung ermöglicht ist, und zwar primär unabhängig von
den vorherrschenden Temperaturen. Dies ist bei Eingliederung einer
derartigen Ventilanordnung in ein System, wie es vorangehend mit
Bezug auf die 1 beschrieben wurde, von besonderer
Bedeutung, da in derjenigen Phase, in welcher nur die der Brennkraftmaschine
zugeordnete Förderpumpe
betrieben wird, ein Strömungsweg
mit vergleichsweise geringem Drosseleffekt bereitgestellt werden
kann.
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Beispielsweise
kann die erfindungsgemäße Ventilanordnung
sich auszeichnen durch ein das erste Ventilorgan zwischen der ersten
Verbindungsstellung und der zweiten Verbindungsstellung verschiebbar
aufnehmendes Ventilgehäuse,
wobei der Bypass-Strömungsweg
eine an dem ersten Ventilorgan bei Positionierung in der zweiten
Verbindungsstellung vorbeiführende
Kanalanordnung umfasst.
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Diese
Kanalanordnung kann in besonders einfacher, gleichwohl sehr effizi ent
die gewünschte Umströmbarkeit
bereitstellender Weise dadurch erlangt werden, dass das Ventilgehäuse einen
das erste Ventilorgan bei Positionierung in der ersten Verbindungsstellung
aufnehmenden ersten Gehäuseabschnitt
aufweist, dessen Innenabmessung im Wesentlichen der Außenabmessung
des ersten Ventilorgans entspricht, und einen das erste Ventilorgan
bei Positionierung in der zweiten Verbindungsstellung aufnehmenden
zweiten Gehäuseabschnitt
aufweist, der zur Bereitstellung der Kanalanordnung eine größere Innenabmessung
als die Außenabmessung
des ersten Ventilorgans aufweist.
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Die
Bewegung des ersten Ventilorgans zwischen seinen verschiedenen Verbindungsstellungen muss
auch dann sichergestellt werden, wenn die dieses Ventilorgan aufnehmenden
Gehäuseabschnitte verschiedene
Innenabmessungen aufweisen. Es wird daher vorgeschlagen, dass im
zweiten Gehäuseabschnitt
eine Führungsanordnung
zur Führung des
ersten Ventilorgans in die und aus der zweiten Verbindungsstellung
vorgesehen ist. Dies kann in einfacher Weise dadurch realisiert
werden, dass die Führungsanordnung
eine Mehrzahl von am zweiten Gehäuseabschnitt
vorgesehenen Führungsvorsprüngen umfasst.
Zwischen diesen Führungsvorsprüngen kann
dann die Kanalanordnung gebildet sein.
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Um
das erste Ventilorgan insbesondere für die Startphase in einer definierten
Positionierung bereitzustellen, wird vorgeschlagen, dass eine Vorspannanordnung
vorgesehen ist zum Vorspannen des ersten Ventilorgans in die erste
Verbindungsstellung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeugheizsystem, das
eine erfindungsgemäße Ventilanordnung
umfasst, wobei die erste Leitung eine Verbindung zwischen dem Kühlmittelmantel
eines Antriebsaggregats und einem Ventilgehäuse der Ventilanordnung herstellt,
die zweite Leitung eine Verbindung zwischen dem Ventilgehäuse und
einem Kühlmittelwärmetauscher
herstellt und die dritte Leitung eine Verbindung zwischen dem Ventilgehäuse und
einem Wärmetauscherbereich
eines Fahrzeugheizgerätes herstellt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
prinzipielle Darstellung eines Fahrzeugheizsystems gemäß dem Stand
der Technik;
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2 eine
gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung aufgebaute Ventilanordnung;
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3 die
in 2 dargestellte Ventilanordnung in einem anderen
Betriebszustand.
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In 2 erkennt
man die für
die Erklärung der
vorliegenden Erfindung wesentlichen Systembereiche des in 1 allgemein
mit 18 bezeichneten Heizsystems, nämlich die Ventilanordnung 10,
den Wärmetauscherbereich 24 des
Heizgeräts 26 und
die Förderpumpe 40.
Die anderen, in 2 nicht weiter dargestellten
Systembereiche, können
so aufgebaut sein bzw. so miteinander zusammenwirken, wie in 1 dargestellt
und mit Bezug auf die 1 bereits allgemein beschrieben.
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Man
erkennt bei der Ventilanordnung 10 das Ventilgehäuse 44,
das, wie nachfolgend noch erläutert,
hier zwei Gehäuseabschnitte 50, 52 aufweist. Beide
Gehäuseabschnitte 50, 52 sind
im Wesentlichen rohrartig ausgebildet, weisen jedoch den Unterschied
auf, dass sie unterschiedliche Innenabmessungen bereitstellen. In
dem Gehäuseabschnitt 50 ist das
erste Ventilorgan 46 positioniert, wenn es in seiner ersten
Verbindungsstellung ist, wobei diese erste Verbindungsstellung im
Wesentlichen vorgegeben ist durch einen im Gehäuseabschnitt 50 vorgesehenen, ringartigen
Anlagebereich 54. Eine Vorspannfeder 56 presst
das erste Ventilorgan 56 in Anlage an diesem Anlagebereich 54.
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Man
erkennt in 2 weiter auch den grundsätzlichen
Aufbau des ersten Ventilorgans 46 bzw. des zweiten Ventilorgans 48.
Das erste Ventilorgan 46 ist im Wesentlichen als Hohlkörper ausgebildet und
weist an seiner der ersten Leitung 12 zugewandten Stirnseite
eine Öffnung 58 auf.
Diese ist grundsätzlich
durch das zweite Ventilorgan 48 verschlossen. Eine im ersten
Ventilorgan 48 vorgesehene Vorspannfeder 60, die
sich an einem im ersten Ventilorgan 46 ebenfalls vorgesehenen
Abstützelement 62 abstützt, presst
das zweite Ventilorgan in seine erste Überbrückungsstellung, also diejenige
Stellung, in welcher die Öffnung 58 verschlossen
ist. Da das Abstützelement 62 offen
ist, kann das durch die Leitung 28 bzw. den hier beispielsweise
als Teil des zweiten Gehäuseabschnitts 52 bereitgestellten
Leitungsbereich 14 heranströmende und in dem Wärmetauscherbereich 24 erwärmte Fluid
in den Innenraum des ersten Ventilorgans 46 eintreten und
somit in Wärmeübertragungskontakt
mit einem schraubenfederartig ausgebildeten temperatursensiblen
Stellelement 64 kommen. Dieses weist auf Grund seiner Formgedächtniseigenschaft
eine gewisse Schalttemperatur auf, deren Überschreiten zur Folge hat,
dass es sich ausdehnt, um das zweite Ventilorgan 48 entgegen
der Vorspannwirkung der Feder 56 in seine zweite Überbrückungsstellung
zu bewegen. In dieser zweiten Überbrückungsstellung
ist die Öffnung 58 dann
freigegeben, so dass durch das Innere des ersten Ventilorgans 46 hindurch
und durch eine oder mehrere im ersten Ventilorgan 46 vorgesehene Öffnungen 66 dann
das Fluid von der ersten Leitung 12 in die dritte Leitung 16 und
somit zur Förderpumpe 40 strömen kann.
Da in der zweiten Überbrückungsstellung
das zweite Ventilorgan 48 am Abstützelement 62 axial
abgestützt
ist, gleichwohl aber kein dichter Abschluss der im Abstützelement 62 vorgesehenen Öffnungen
generiert ist, ist auch in dieser Phase weiterhin eine Einströmmöglichkeit
für das über die
Leitung 28 gespeiste Fluid gegeben. Auch kann das über die
erste Leitung 12 heranströmende Fluid durch das Innere
des ersten Ventilorgans 46 hindurch in die Leitung 14 strömen, was
bei Aktivierung der in 1 erkennbaren Förderpumpe 42 auf
Grund der Tatsache, dass der Druck P2 den Druck P1 übersteigen
wird, auch der Fall sein wird.
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Es
wird hier darauf hingewiesen, dass der vorangehend mit Bezug auf
die
2 und
3 erläuterte Aufbau der das erste
Ventilorgan
46 und das zweite Ventilorgan
48 umfassenden
und allgemein als Ventilelement zu bezeichnenden Baugruppe nur ein
Beispiel repräsentiert.
Hier sind andere Ausgestaltungsvarianten denkbar, insbesondere auch
die in der eingangs bereits erläuterten
DE 103 59 293 A1 gezeigten
Varianten. Der Offenbarungsgehalt dieser vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
wird insbesondere hinsichtlich des Aufbaus dieser Baugruppe dem
Offenbarungsgehalt des vorliegenden Textes hinzugefügt.
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Bei
Aktivierung dieser Förderpumpe 40 wird sich
dann, wie vorangehend bereits beschrieben, das erste Ventilorgan 46 im
Ventilgehäuse 44 verschieben,
und zwar in seine in 3 dargestellte zweite Verbindungsstellung.
In dieser zweiten Verbindungsstellung liegt das erste Ventilorgan 46 dann
vollständig
in dem Leitungsabschnitt 52, der, bezogen auf die Formgebung
bzw. Außenabmessung
des ersten Ventilorgans 46, eine größere Innenabmessung aufweist.
In dieser zweiten Verbindungsstellung, in welcher auf Grund der
vorherrschenden Druckdifferenz das Ventilorgan 46 gegen
die dann stärker
komprimierte Vorspannfeder 56 verschoben ist, ist die Strömungsverbindung
der Leitung 12 zur Leitung 16 und zur Förderpumpe 40 freigegeben.
Gleichzeitig ist dann, wenn das erste Ventilorgan 46 in
seiner zweiten Verbindungsstellung ist, auch ein Bypass-Strömungsweg 68 in
Form einer Kanalanordnung 70 freigegeben. Dieser Bypass-Strömungsweg
stellt eine Verbindung zwischen der ersten Leitung 12 und
der zweiten Leitung 14 bzw. der Leitung 28 her.
Diese Verbindung über
den Bypass-Strömungsweg 68 bzw. die
Kanalanordnung 70 ist immer bei Positionierung des ersten
Ventilorgans 46 in seiner zweiten Verbindungsstellung gegeben,
und zwar unabhängig
davon, ob das zweite Ventilorgan 48 in seiner ersten Überbrückungsstellung
ist, wie in 3 dargestellt, oder in seiner
zweiten Überbrückungsstellung
ist, also durch das Innere des ersten Ventilorgangs 46 hindurch
noch ein zusätzlicher
Strömungsweg
geschaffen ist.
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Die
Ausgestaltung der Ventilanordnung 44 mit dem Bypass-Strömungsweg 68 hat
zur Folge, dass dann, wenn die Förderpumpe 42 in
Betrieb ist und der Druck P2 den Druck P1 übersteigt, ein deutlich größerer Anteil
des geförderten
Fluids über
die zweite Leitung 14 zum Wärmetauscher 22 gelangt und
nicht über
die Förderpumpe 40 und
den Wärmetauscherbereich 24 in
die Leitung 28 strömt.
Dies ist vor allen in derjenigen Betriebsphase von Vorteil, in welcher
die Sollbetriebstemperatur erreicht ist und die Förderpumpe 40 nicht
weiter betrieben wird. Neben der dann nur durch die Förderwirkung
der Förderpumpe 42 erzwungenen
Durchströmung
der Förderpumpe 40 ist
ein mit vergleichsweise geringem Strömungswiderstand behafteter
zusätzlicher
Strömungsweg,
nämlich über die
Kanalanordnung 70, geschaffen, so dass eine wesentlich
effizientere Durchströmung
des Gesamtsystems erlangt wird.
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Dieser
Bypass-Strömungsweg 68 kann,
wie in den 2 und 3 erkennbar,
dadurch bereitgestellt werden, dass das Ventilgehäuse 44 sich
erweiternd ausgebildet ist. Während
der erste Gehäuseabschnitt 50 so
dimensioniert ist, dass er das erste Ventilorgan 46 zwar
bewegbar, jedoch unter möglichst geringem
Leckageverlust aufnehmen und führen kann,
ist der beispielsweise in einem stufenartigen Erweiterungsbereich
anschließende
zweite Gehäuseabschnitt 52 größer dimensioniert,
so dass der Bypass-Strömungsweg 68 an
der Außenseite
des ersten Ventilorgans 46 vorbeiführt. Um gleichwohl das erste
Ventilorgan 46 ohne der Gefahr der Verkantung zwischen
seinen beiden Verbindungsstellungen hin und her verschieben zu können, ist
eine Führungsanordnung
in Form mehrerer rippenartiger Vorsprünge 72 im zweiten
Gehäuseabschnitt 52 vorgesehen. Diese
rippenartigen Vorsprünge 72 erstrecken
sich näherungsweise
in Längsrichtung,
also auch Verschieberichtung des ersten Ventilorgans 46 und
bilden mit ihren nach innen gerichteten Oberflächenbereichen eine Führungsstruktur,
die im Wesentlichen bündig
und stufenlos an die Innenoberfläche
im ersten Gehäuseabschnitt 50 anschließt. Hier
können beispielsweise über den
Umfang verteilt mit einem Winkelabstand von 90° vier derartige rippenartige Vorsprünge liegen,
die nicht nur die definierte Führung
des ersten Ventilorgans 46 sicherstellen, sondern zwischen
sich jeweils auch Kanäle
der Kanalanordnung 70 begren zen. Ferner kann in dem in
prinzipieller Hinsicht die oder zumindest einen Teil der Leitung 14 bildenden
Abschnitt des zweiten Gehäuseabschnitts 52 ein
weiteres Abstützelement 74 zwischen
diesen Vorspnüngen 72 gehalten
sein, welches ein Widerlager für
die Vorspannfeder 56 bereitstellt. Selbst dann, wenn eine
derartige Vorspannfeder 56 nicht vorhanden ist, was auf
Grund der auch durch die Druckverhältnisse P1, P2 gewährleisteten Zwangspositionierung
des ersten Ventilorgans 46 auch nicht zwingend erforderlich
ist, ist das Vorhandensein eines derartigen weiteren Abstützelements 74 vorteilhaft,
da es das ungewollte Herausbewegen des ersten Ventilorgans 46 aus
dem zweiten Gehäuseabschnitt 52 verhindern
kann. Dies könnte
aber beispielsweise auch durch die Wandung der Leitung 28 realisiert
sein.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass bei dem vorangehend beschriebenen System
bzw. Aufbau verschiedene Modifikationen möglich sind. So kann auf das
Vorsehen der Vorspannfeder 56 verzichtet werden, deren
primäre
Funktion ist, ein durch ihre Vorspannkraft definiertes Umschaltverhalten
auch unter Berücksichtigung
der beiden Drücke
P1 und P2 zu erlangen. Allein durch die aufeinander abgestimmte Erregung
der beiden Pumpen 40 und 42 ist es jedoch auch
möglich,
die Drücke
P1 und P2 so einzustellen, dass abhängig von der jeweils vorherrschenden Druckdifferenz
das Ventilorgan 46 sich in den in 2 bzw. 3 gezeigten
Positionierungen anordnen wird.
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Weiter
sei darauf hingewiesen, dass das vorangehend beschriebene und in 1 dargestellte Gesamtsystem
auch vor allem dann vorteilhaft genutzt werden kann, wenn eine integrale
Bauweise der Ventilanordnung 10 mit der Förderpumpe 40 oder ggf.
dem Heizgerät 26 erlangt
wird. In diesem Falle wird es möglich,
beispielsweise die Förderpumpe 40 mit
dieser Ventilanordnung 10 als eine Baugruppe in ein Gesamtsystem
einzugliedern und dabei bei kompakter Baugröße die vorangehend beschriebene Funktionalität zu erlangen.
Dabei muss jedoch, wenn dies beispielsweise von einem Fahrzeugbesitzer nicht
gewünscht
wird, das System nicht zwingend mit der vorangehend beschriebenen
umfangreichen Funktionalität
bereitgestellt werden. Es kann selbstverständlich auch bei der vorangehend
beschriebenen integralen Zusammenfassung beispielsweise der Pumpe 40 mit
der Ventilanordnung 10 eine herkömmliche Funktionalität einer
Fahrzeugheizung erlangt werden, indem die Leitung 12 nicht
zur Ventilanordnung 10 geführt wird, wie in 1 angedeutet, sondern
indem unter Umgehung der Ventilanordnung 12 eine direkte
Verbindung zwischen der Leitung 12 und der Leitung 37 geschaffen
wird. In diesem Falle wäre
bei der Darstellung der 2 der oben erkennbare Leitungsabschnitt 12 noch
durch ein Verschlusselement abzuschließen, so dass das von der Pumpe 42 geförderte bzw.
die Brennkraftmaschine verlassende Medium direkt in einen in 2 bzw. 3 erkennbaren
unten liegenden Leitungsabschnitt 37 einströmt. Auch
auf das Rückschlagventil 36 und
den Leitungsabschnitt 34 könnte dabei verzichtet werden. Das
flüssige
Medium strömt
dann nach dem Austritt aus der Brennkraftmaschine 20 direkt
durch die Pumpe 40 und in die Leitung 28. Vor
allem bei dem vorangehend beschriebenen integralen Aufbau der Pumpe 40 mit
der Ventilanordnung 10 wird somit die Möglichkeit geschaffen, mit ein
und derselben Baugruppe zwei verschiedene Funktionalitäten zu erlangen,
wobei zwar bei der vorangehend beschriebenen reduzierten Funktionalität die Ventilanordnung 10 grundsätzlich überflüssig ist,
aufgrund der nicht sehr wesentlichen zusätzlichen Produktionskosten
deren Vorhandensein jedoch akzeptiert werden kann, insbesondere
deshalb, da damit die Möglichkeit
geschaffen ist, nachträglich
durch entsprechendes Umschalten der Leitungsverbindungen auch die
umfangreichere Funktionalität
zu gewährleisten.