DE102006009960B4 - Hauptbremszylinderanordnung und damit ausgerüstete Kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents

Hauptbremszylinderanordnung und damit ausgerüstete Kraftfahrzeugbremsanlage Download PDF

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Abstract

Hauptbremszylinderanordnung (10) für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage (100) mit
– einem Gehäuse (12), in dem zwei benachbarte Zylinderbohrungen (14, 16) vorgesehen sind,
– zwei Kolbenanordnungen (22, 24), wobei eine erste Kolbenanordnung (22) in einer ersten der Zylinderbohrungen (14) entlang einer Bohrungslängsachse (A) verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung (24) in einer zweiten der Zylinderbohrungen (16) entlang einer Bohrungslängsachse (B) verlagerbar aufgenommen ist,
– einem Krafteingangskolben (38), der mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist, wobei nach Maßgabe einer Bewegung des Krafteingangskolbens (38) die erste Kolbenanordnung (22) verlagerbar ist,
wobei die erste Kolbenanordnung (22) mit dem Gehäuse (12) eine erste Druckkammer (46) begrenzt, die mit einer hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, und wobei die zweite Kolbenanordnung (24) mit dem Gehäuse (12) eine zweite Druckkammer (48) begrenzt, die mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist,
wobei zwischen der ersten Zylinderbohrung (14) und der zweiten Zylinderbohrung...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Hauptbremszylinderanordnung für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und eine entsprechend ausgerüstete Kraftfahrzeugbremsanlage nach Anspruch 16.
  • Eine Hauptbremszylinderanordnung ist beispielsweise aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt das Dokument DE 37 15 209 A1 eine derartige Hauptbremszylinderanordnung. Diese ist ähnlich einer Tandem-Hauptbremszylinderanordnung ausgebildet, jedoch wesentlich platzsparender, da die beiden Kolbenanordnungen in den einander benachbarten Zylinderbohrungen wirken, die hydraulisch miteinander gekoppelt sind. Bei einer Bremsung wird über ein Bremspedal in den ersten Kolben eine Pedalbetätigungskraft eingekoppelt, über die der Bremsdruck dann in der hydraulischen Bremsanlage erzeugt wird. Mit anderen Worten wird bei einem mit dieser Hauptbremszylinderanordnung ausgestatteten Bremssystem der zur Beaufschlagung der Radbremse am Fahrzeug notwendige hydraulische Bremsdruck allein mit der Hauptbremszylinderanordnung erzeugt.
  • Nachteilig wirkt sich bei einem derartigen direkt gekoppelten Bremssystem aus, dass der Fahrer durch seine Betätigungsaktion am Bremspedal in jedem Fall den hydraulischen Druck an den Radbremsen beeinflusst. Solange dies die Bremssituation unterstützt, ist dies unproblematisch. Sobald der Fahrer aber bezogen auf die tatsächliche Bremssituation falsch reagiert, indem er beispielsweise zu viel oder zu wenig Bremsdruck einsteuert, kann das Bremsverhalten, insbesondere der Bremsweg sowie die Spurtreue, des Fahrzeugs verschlechtert werden, was im schlimmsten Fall zu einem Unfall führen kann.
  • Moderne Fahrzeugregelsysteme (ABS, ESP, TC etc.) sind heutzutage in der Lage, die optimale, notwendige Bremsleistung in den physikalischen Grenzen anhand des momentanen Fahrzustands des Fahrzeugs zu ermitteln und somit eine Bremsung zu optimieren. Basis hierfür ist allerdings, dass der oben genannte direkte Einfluss des Fahrers auf den Bremsdruck verhindert wird. Ferner wird es inzwischen auch als unkomfortabel angesehen, dass der Fahrer am Bremspedal die Wirkung des Fahrzeugregelsystems spürt, wie beispielsweise bei Aktivierung des ABS ein wiederholtes Rütteln am Bremspedal. Darüber hinaus ist es heutzutage in der Regel üblich, die Bremskrafterzeugung zu unterstützen, beispielsweise durch einen Bremskraftverstär ker, oder ganz ohne Nutzung der Bremspedalbetätigungskraft vorzunehmen, beispielsweise mit einem Servodruckkreis.
  • Der zunehmende Einsatz elektronsicher Systeme macht es allerdings erforderlich, auch für den Fall eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls der elektronischen Systeme eine zuverlässige Bremswirkung zu gewährleisten. Hierfür sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
  • Eine Hauptbremszylinderanordnung der gattungsgemäßen Art ist aus dem Dokument DE 40 28 925 A1 bekannt. Bei dieser Hauptbremszylinderanordnung werden mehrere Kolbenanordnungen über einen Krafteingangskolben betätigt und so innerhalb diesen zugeordneten Zylinderbohrungen zur Erzeugung einer Bremskraft verschoben. Die Zylinderbohrungen sind paarweise über Verbindungsschaltventile miteinander verbunden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hauptbremszylinderanordnung und eine entsprechend ausgestaltete Kraftfahrzeugbremsanlage der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, die für eine Bremskraftverstärkung geeignet sind und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zur Gewährleistung einer zuverlässigen Funktionsweise aufweist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Hauptbremszylinderanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Durch die Bereitstellung eines Verbindungsschaltventils ist es möglich, bei Ausfall der Fahrzeugelektronik die Hauptbremszylinderanordnung im Stile einer herkömmlichen Tandembremszylinderanordnung zu verwenden, wobei die Kolbenanordnungen nicht hintereinander sondern platzsparend nebeneinander angeordnet sind. Jedenfalls lässt sich mit dieser Anordnung bei einem Ausfall der Elektronik eine Betriebsweise erreichen, bei der über die beiden Druckkammern diesen zugeordnete Radbremseinheiten unmittelbar hydraulisch angesteuert werden können. Bei einer ordnungsgemäßen Funktionsweise hingegen kann mittels des Verbindungsschaltventils in den Druckkammern vollkommen unabhängig voneinander Bremsdruck aufgebaut werden und so über die Druckkammern gezielt in diesen zugeordneten einzelnen Radbremseinheiten, beispielsweise nach Maßgabe eines bestimmten Fahrzeugregelsystems (ABS, ESP, TC etc.), eine Bremswirkung aufgebaut werden.
  • Die Erfindung sieht ferner vor, dass das Verbindungsschaltventil derart angeordnet und ausgebildet ist, dass es sich in seiner ersten Schaltstellung in seiner ansteuerungsfreien Ruhestellung befeindet, in der es die erste Druckkammer mit der zweiten Zylinderbohrung und mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbindet, und dass es sich in seiner zweiten Schaltstellung in seiner angesteuerten Aktivstellung befindet, in der es die erste Druckkammer von der zweiten Zylinderbohrung trennt, jedoch die erste Druckkammer mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbindet. Dies führt dazu, dass bei einem Ausfall der Elektronik automatisch das Verbindungsschaltventil seine ansteuerungsfreie Ruhestellung einnimmt und so eine Betätigung der Hauptbremszylinderanordnung entsprechend eines herkömmlichen Tandembremszylinders möglich ist, wodurch auch die den einzelnen Druckkammern zugeordneten Radbremseinheiten in herkömmlicher Weise mit Druckfluid beschickt werden können.
  • Eine besonders kompakte und raumsparende Anordnung ergibt sich beispielsweise dann, wenn die benachbarten Zylinderbohrungen im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
  • Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die erste und zweite Kolbenanordnung jeweils durch Kolbenrückstellfedern in eine Ausgangsstellung vorgespannt sind. Darüber hinaus kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Krafteingangskolben durch eine Pedalrückstellfeder in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist.
  • Wie vorstehend bereits angedeutet, ist heutzutage bevorzugt vorgesehen, den hydraulischen Bremsdruck durch eine Bremskraftverstärkung oder vollständig entkoppelt vom Bremspedal zu erzeugen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht eine entsprechende Servofunktionsweise vor. So kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass jede Kolbenanordnung einen Druckkolben und einen Stützkolben aufweist, wobei zwischen dem jeweiligen Druckkolben und dem jeweiligen Stützkolben eine Servokammer eingeschlossen ist, die von einer Druckkquelle mit einem Druckfluid beschickbar ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass bei Beschickung der der ersten Kolbenanordnung zugeordneten Servokammer mit Druckfluid der erste Druckkolben zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer verlagerbar ist. Gleichermaßen kann vorgesehen sein, dass bei Beschickung der der zweiten Kolbenanordnung zugeordneten Servokammer mit Druckfluid der zweite Druckkolben zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der zweiten Druckkammer verlagerbar ist.
  • Hinsichtlich des Grundgedankens der Erfindung bezüglich des Verbindungsschaltventils sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass in der ersten Schaltstellung das Verbindungsschaltventil die erste Druckkammer mit der zweiten Zylinderbohrung derart verbindet, dass eine Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer eine gemeinsame Verlagerung des zweiten Stützkolbens und des zweiten Druckkolbens zur Erhöhung des Fluiddrucks in der zweiten Druckkammer bewirkt.
  • Mittels der vorstehend geschilderten Servoanordnung ist es also möglich, bei ordnungsgemäßen Betrieb eine Bremskraft mechanisch vollständig entkoppelt von einer Pedalbetätigung zu erzeugen. Vielmehr wird mittels eines geeigneten Sensors die Pedalbetätigung erfasst und nach Maßgabe dieser oder nach Maßgabe der von dem Fahrzeugregelsystem vorgegebenen Sollwerte eine entsprechende Servowirkung erzeugt. Um jedoch dem Fahrer bei einer Pedalbetätigung das ihm von herkömmlichen Bremsanlagen gewohnte Pedalbetätigungsgefühl zu vermitteln, ist bei einer Weiterbildung der Erfindung eine Pedalgegenkraftsimulationseinrichtung vorgesehen. Ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung sieht dabei vor, dass der Krafteingangskolben in einer zylindrischen Aufnahmebohrung verlagerbar aufgenommen ist und mit dem Gehäuse eine Pedalgegenkraft-Druckkammer einschließt. In Weiterbildung dieses Ausführungsbeispiels kann vorgesehen sein, dass der Druckkolben mit einem Kontaktstößel ausgebildet ist, der in einer zur Aufnahmebohrung fluchtenden zylindrischen Verbindungsbohrung aufgenommen ist und in Folge einer Verlagerung des Krafteingangskolbens nach Überwindung eines Spiels mit der ersten Kolbenanordnung, insbesondere mit dem ersten Stützkolben, mechanisch koppelbar ist. Eine derartige mechanische Kopplung ist für einen Notbetrieb erforderlich, in dem – wie vorstehend geschildert – die Fahrzeugelektronik teilweise oder vollständig ausgefallen ist, so dass eine rein mechanische Bremsung ermöglicht werden muss. Nach Überwindung des Spiels kann der mit dem Bremspedal gekoppelte Krafteingangskolbens unmittelbar auf die erste Kolbenanordnung einwirken und diese derart verlagern, dass es in der ersten Druckkammer und in der Folge auch durch eine korrespondierende Verlagerung der zweiten Kolbenanordnung in der zweiten Druckkammer zu einer entsprechenden Bremsdruckerzeugung kommt.
  • Üblicherweise kann die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung unmittelbar an dem Bremspedal angebracht und mit diesem mechanisch gekoppelt sein. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, dass die Pedalgegenkraft-Druckkammer mit einer hydraulischen Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung koppelbar ist. Hinsichtlich des vorstehend angesprochenen Spiels sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Spiel derart bemessen ist, dass eine Pedalbetätigung zum regenerativen Bremsen bei einem Hybridfahrzeug ohne mechanische Kopplung von Krafteingangskolben und erster Kolbenanordnung erfolgt.
  • In der Praxis hat sich für einen zuverlässigen Betrieb derartiger Bremsanlagen mit Servowirkung gezeigt, dass es unabdingbar ist, die Hauptbremszylinderanordnung vollständig mit Bremsfluid zu füllen. Hierzu hat die Anmelderin erkannt, dass an der Hauptbremszylinderanordnung verschiedene Vorkehrungen getroffen werden können, die eine derartige lufteinschlussfreie Befüllung erleichtern. So sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass in dem Gehäuse zum Befüllen der Servokammer oder Druckkammer mit Hydraulikfluid ein Entlüftungskanal vorgesehen ist, über den die Servokammer oder die Druckkammer unter Umgehung eines die Servokammer oder die Druckkammer begrenzenden Dichtelements entlüftbar ist. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der Entlüftungskanal derart ausgebildet ist, dass er mit einem Verschlusselement, vorzugsweise einer Verschlussschraube, von Außen verschließbar ist. Nach einer Befüllung kann dann der Entlüftungskanal über das Verschlusselement verschlossen werden, so dass Leckagen vermieden werden können. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass der Entlüftungskanal einen in einem bestimmten Axialbereich sowie Radialbereich der Zylinderbohrung angeordneten Umströmschlitz umfasst, der in der Ruhestellung der Kolbenanordnung eine das Dichtelement umgehende zulässt und dessen wirksamer Strömungsquerschnitt derart dimensioniert ist, dass sich bei bremswirksamer Beschickung der Servokammer mit Druckfluid in dieser ein hinreichend großer Staudruck ausbildet, der trotz einer durch den Umströmschlitz bedingten Leckageströmung aus der Servokammer eine bremswirksame Verlagerung des Druckkolbens bewirkt.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Hauptbremszylinderanordnung der vorstehend beschriebenen Art, einer Druckquelle, einzelnen Rädern zugeordneten hydraulisch ansteuerbaren Radbremseinheiten und einem elektronischen Steuergerät, wobei die Druckquelle mittels eines zentralen Umschalt ventils mit den Radbremseinheiten und mit der Hauptbremszylinderanordnung fluidisch derart koppelbar ist, dass das von der Druckquelle bereitgestellte Druckfluid einerseits für eine Beschickung der Hauptbremszylinderanordnung, insbesondere deren Servokammern, und andererseits für die Ansteuerung wenigstens zweier Radbremseinheiten nutzbar ist.
  • Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Druckquelle eine Pumpenanordnung und einen Druckspeicher aufweist. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Druckquelle eine Druckpulsations-Dämpfungsanordnung zugeordnet ist.
  • Hinsichtlich der vorstehenden Schilderung der Servowirkung im Rahmen einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung kann für die Kraftfahrzeugbremsanlage vorgesehen sein, dass die Druckquelle wahlweise von der ersten oder/und zweiten Servokammer über ein erstes oder zweites Servokammer-Schaltventil abkoppelbar ist.
  • Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die erste und zweite Druckkammer nur mit einer gemeinsamen Radachse zugeordneten Radbremseinheiten fluidisch koppelbar oder gekoppelt ist. So ist es möglich, über die Druckkammern der Hauptbremszylinderanordnung in der vorstehend mehrfach angesprochenen Notbetriebssituation, in der die Fahrzeugelektronik ausgefallen ist, noch eine hinreichende Bremswirkung an den entsprechenden Radbremseinheiten zu erreichen. Dies gewährleistet eine Mindestbremswirkung zur Abbremsung eines Fahrzeugs, selbst wenn die gesamte Fahrzeugelektronik ausgefallen ist. Bei einer ordnungsgemäßen Funktionsweise der Kraftfahrzeugbremsanlage können hingegen alle Radbremseinheiten beispielsweise über ein Fahrzeugregelsystem angesteuert werden, nämlich die mit den Druckkammern gekoppelten Radbremseinheiten über die servokraftgesteuerten Kolbenanordnungen und die den Druckkammern nicht zugeordneten Radbremseinheiten direkt über den Hydraulikkreis der Kraftfahrzeugbremsanlage. Ferner sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Druckquelle unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung der Servokammern und Druckkammern nur mit den Radbremseinheiten fluidisch koppelbar oder gekoppelt ist, die sich von den mit der ersten und zweiten Druckkammer fluidisch koppelbaren oder gekoppelten Radbremseinheiten unterscheiden.
  • Wie vorstehend bereits angedeutet weist die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugbremsanlage in einer Weiterbildung ferner eine hydraulische Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung auf, die mit der Pedalgegenkraft-Druckkammer fluidisch ver bunden oder verbindbar ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung von der Pedalgegenkraft-Druckkammer über ein Simulationseinrichtung-Schaltventil abkoppelbar ist.
  • Moderne Fahrzeugentwicklungen sehen inzwischen vor, dass neben einem Verbrennungsmotor oftmals auch eine weitere Antriebsquelle vorgesehen ist, beispielsweise ein Elektromotor, der auch als Generator nutzbar ist. Man spricht in diesem Zusammenhang üblicherweise auch von Hybridfahrzeugen, das heißt Fahrzeugen mit zwei verschiedenen Antriebsquellen. Dabei kann der Elektromotor auch zum Abbremsen des Fahrzeugs im Stile eines Generators genutzt werden, um so beispielsweise einen Akkumulator eines Fahrzeugs aufzuladen. Eine entsprechende durch den Generator erreichte Verzögerung ist jedoch im Bremssystem zu berücksichtigen, um Fehlfunktionen zu vermeiden. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass ein zur Verzögerung des Fahrzeugs nutzbarer Generator vorgesehen ist und dass die bei der Aktivierung des Generators erzielte Fahrzeugverzögerung bei der Ansteuerung der Kraftfahrzeugbremsanlage berücksichtigt wird.
  • Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Es stellen dar:
  • 1 eine Teilschnittansicht der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung;
  • 2 eine vergrößerte Darstellung des in 1 mit II gekennzeichneten Bereichs;
  • 3 eine konstruktive Alternative zu 2 und
  • 4 eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbremsanlage als schematische Ansicht.
  • In 1 ist eine erfindungsgemäße Hauptbremszylinderanordnung allgemein mit 10 bezeichnet. Diese umfasst ein Gehäuse 12, das in 1 einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt aufweist. In dem oberen Abschnitt des Gehäuses 12 ist eine erste Zylinderbohrung 14 eingebracht. In den unteren Teil des Gehäuses 12 ist eine zweite Zylinderbohrung 16 eingebracht. Die erste Zylinderbohrung 14 ist an der in 1 linken Seite dichtend mit einem Verschlussstopfen 18 verschlossen. Ferner ist in dem unteren Gehäusebereich ein Verbindungsschaltventil 20 dichtend in die zweite Zylinderbohrung 16 eingebracht.
  • In die beiden Zylinderbohrungen 14 und 16 sind eine erste Kolbenanordnung 22 und eine zweite Kolbenanordnung 24 eingesetzt. Die erste Kolbenanordnung 22 umfasst einen Druckkolben 26 und einen Stützkolben 28. Ebenso umfasst die zweite Kolbenanordnung 24 einen Druckkolben 30 und einen Stützkolben 32. Die beiden Kolbenanordnungen 22 und 24 sind über Rückstellfedern 34 und 36 in die in 1 gezeigte Ruhestellung vorgespannt. Auch der Krafteingangskolben 38 ist über eine Rückstellfeder 46 in die in 1 gezeigte Stellung vorgespannt.
  • Ferner umfasst die Hauptbremszylinderanordnung 10 gemäß 1 einen Krafteingangskolben 38, der mit seinem in 1 rechten abgeschnittenen Ende mit einem nicht gezeigten Bremspedal gekoppelt ist. Der Krafteingangskolben 38 ist in einer Aufnahmebohrung 40 in dem Gehäuse 12 geführt. Er weist einen Kontaktstößel 42 auf, der in einer zur Aufnahmebohrung 40 fluchtenden Verbindungsbohrung 44 ebenfalls geführt ist.
  • Es ist darauf hinzuweisen, dass sowohl die erste Kolbenanordnung 22 als auch die zweite Kolbenanordnung 24 sowie der Krafteingangskolben 38 und der Kontaktstößel 42 allesamt Ringdichtungsanordnungen aufweisen, so dass sie in der ersten Zylinderbohrung 14 bzw. der zweiten Zylinderbohrung 16 bzw. der Aufnahmebohrung 40 bzw. der Verbindungsbohrung 44 fluiddicht geführt sind.
  • In der in 1 gezeigten Anordnung wird von dem Druckkolben 26 und dem Gehäuse 12 eine erste Druckkammer 46 eingeschlossen. Ferner wird von dem Druckkolben 30 und dem Gehäuse 12 eine zweite Druckkammer 48 eingeschlossen. Zwischen dem Druckkolben 26 und dem Stützkolben 28, das heißt zwischen deren hydraulisch wirksamen Flächen, ist eine erste Servokammer 50 ausgebildet. Ebenso ist zwischen dem Druckkolben 30 und dem Stützkolben 32, das heißt zwischen deren hydraulisch wirksamen Flächen, eine zweite Servokammer 52 ausgebildet. Die erste Servokammer 50 lässt sich über eine Beschickungsöffnung 54 mit Hydraulikfluid beschicken. Darauf wird im Folgenden noch detaillierter eingegangen. Ebenso lässt sich die zweite Servokammer 52 über eine Beschickungsöffnung 56 in entsprechender Weise mit Hydraulikfluid beschicken. Aus der ersten Druckkammer 46 läßt sich über eine Druckfluid-Abführöffnung 58 Druckfluid abführen. Diese Druckfluid-Abführöffnung 58 ist mit dem Verbindungsschaltventil 20 gekoppelt. Das Verbindungsschaltventil 20 lässt sich in zwei Schaltstellungen schalten, wobei die in 1 gezeigte Schaltstellung die ansteuerungsfreie Ruhestellung darstellt, in der eine fluidische Verbindung zwischen der Druckkammer 46 über die Abführöffnung 58 und einer weiteren Abführöffnung 60 zu einem hydraulischen Bremskreis, sowie eine weitere Verbindung in den Innenraum der zweiten Zylinderbohrung 16 möglich ist. In der zweiten Schaltstellung, die nur durch aktive Ansteuerung des elektromagnetischen Verbindungsschaltventils 20 erreicht werden kann, liegt lediglich eine Verbindung der beiden Abführöffnungen 58 und 60 vor, das heißt eine fluidische Verbindung der Druckkammer 46 mit dem hydraulischen Bremskreis, wobei eine Verbindung zu dem Innenraum der zweiten Zylinderbohrung 16 unterbrochen ist.
  • Auch die zweite Druckkammer 48 weist eine Abführöffnung 62 auf, über die Druckfluid in den Hydraulikkreis der Kraftfahrzeugbremsanlage abgeführt werden kann.
  • Ferner erkennt man in 1, dass zwischen dem Krafteingangskolben 38 und dem Gehäuse 12 eine Pedalgegenkraftdruckkammer 64 eingeschlossen ist. Die Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 weist eine Hydrauliköffnung 66 auf, die eine Kopplung der Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 mit einer hydraulischen Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung ermöglicht. Darauf wird mit Bezug auf 4 noch im Detail eingegangen.
  • Zum Befüllen der verschiedenen Kammern mit Hydraulikfluid sind eine Reihe von Füllöffnungen 68, 70, 72, 76 und 78 vorgesehen, die mit einem in 1 nicht gezeigten Fluidreservoir verbunden sind.
  • In 1 erkennt man ferner einen Befestigungsflansch 80 sowie Befestigungsbolzen 82, die zur Anbringung der Hauptbremszylinderanordnung gemäß 1 in einem Kraftfahrzeug dienen.
  • Nach einer Montage der Anordnung gemäß 1 ist diese entsprechend mit Hydraulikfiuid zu befüllen. Es hat sich gezeigt, dass eine vollständige lufteinschlussfreie Befüllung für eine ordnungsgemäße Funktionsweise unabdingbar ist. Allerdings hat sich ferner gezeigt, dass die Vielzahl der Kammern, die über geeignete Dichtungsanordnungen relativ zueinander abgedichtet sind, eine vollständige Befüllung zumindest erschweren.
  • 2 zeigt eine erfindungsgemäße Maßnahme, um eine Befüllung der einzelnen Kammern in der ersten Zylinderbohrung 14 zu erleichtern. Hierzu ist nahe der Beschickungsöffnung 54 in einem bestimmten radialen Bereich ein eng begrenzter Umströmschlitz 84 in dem Gehäuse 12 angebracht. Der Umströmschlitz 84 ist derart positioniert und bemessen, dass er in der in 1 gezeigten Ruhestellung (siehe 2 in vergrößerter Darstellung) eine fluidische Verbindung zwischen der ersten Servokammer 50 und einem den Druckkolben 26 umgebenden Ringraum 86 schafft. Dadurch ist gewährleistet, dass über die Beschickungsöffnung 54 einströmendes Hydraulikfluid nach vollständiger Füllung der ersten Servokammer 50 über den Umströmschlitz 84 in den Ringraum 86 eintritt und diesen vollständig füllt. Der Umströmschlitz 84 ist jedoch derart klein bemessen, dass bei einem betriebsbedingten starken Druckanstieg in der Servokammer 50, auf deren Funktion nachfolgend noch detailliert eingegangen wird, die über den Umströmschlitz 84 auftretenden Leckagen derart gering sind, dass der in der Servokammer 50 herrschende Staudruck ausreicht, um den Druckkolben 26 in 1 und 2 nach links zu verlagern. In der Folge gelangt die Ringdichtung 88 in vollkommen dichtende Anlage mit der Innenzylinderfläche der Zylinderbohrung 14, so dass weitere Leckagen vermieden werden und der in der Servokammer 50 herrschende Druck vollständig für eine Verlagerung des Druckkolbens 26 zur Verfügung steht.
  • Der Umströmschlitz 84 entfaltet somit bei einem unter relativ geringem Druck durchgeführten Befüllen der Druckkammern seine Wirkung zuverlässig und beeinträchtigt aufgrund seiner geringen Dimensionierung die Funktionsweise der Hauptbremszylinderanordnung bei einem Normalbetrieb nicht.
  • 3 zeigt eine zu 2 alternative Möglichkeit für eine Entlüftung der einzelnen Kammern, wobei jedoch der Umströmschlitz 84 gemäß 2 durch eine andersartige Anordnung ersetzt ist. Zur Vermeidung von Wiederholungen und zur Erleichterung der Beschreibung werden für gleichwirkende oder gleichartige Komponenten dieselben Bezugszeichen verwendet, wie in 2, jedoch mit dem Kleinbuchstaben „a" nachgestellt.
  • Statt des Umströmschlitzes gemäß 2 sind im Bereich der Lage des Dichtungselements 88a an den Druckkolben 26a zwei parallele Entlüftungsbohrungen 90a und 92a angebracht, wobei der Querschnitt der Entlüftungsbohrung 92a stark verengt ist. Die Entlüftungsbohrungen 90a und 92a münden in eine Entlüftungskammer 94a, die mit einer Verschlussschraube 96a verschlossen ist. In gleicher Weise wie vorangehend mit Bezug auf 2 beschrieben ist es durch Einfüllen von Hydraulikfluid über die Beschickungsöffnung 54a in die Servokammer 50a bei relativ geringem Druck möglich, nach vollständiger Befüllung der Servokammer 50a über die beiden Entlüftungsbohrungen 90a und 92a sowie die Entlüftungskammer 94a Hydraulikfluid auch in den Ringraum 86 fließen zu lassen. Aufgrund des relativ geringen Fluiddrucks bei einer derartigen Befüllung kommt es zu keiner Verlagerung des Druckkolbens 26a.
  • Im Betrieb hingegen, in dem der Fluiddruck in der Servokammer 50a relativ hoch ist, kommt es trotz der bestehenden fluidischen Verbindung über die Entlüftungsbohrungen 90a und 92a zu einem relativ hohen Staudruck in der Servokammer 50a, weil – wie vorstehend erwähnt – der Querschnitt der Entlüftungsbohrung 92a relativ gering ist. In der Folge bewegt sich der Druckkolben 26a in 3 nach links und streicht bereits nach kurzem Bewegungsweg mit seinem Dichtungselement 88a an dem Ausgang der Entlüftungsbohrung 92a vorbei, so dass keine weiteren Leckagen mehr auftreten können.
  • Die Anordnungen gemäß 2 oder 3 lassen sich überall dort einsetzen, wo beim Befüllen Dichtungen zu umgehen sind.
  • Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 1 anhand von 4 weiter der Aufbau der Fahrzeugbremsanlage geschildert. Man erkennt, dass die in 1 vergrößert dargestellte und mit Bezug darauf ausführlich beschriebene Hauptbremszylinderanordnung 10 in die in 4 dargestellte Fahrzeugbremsanlage 100 integriert ist. Diese umfasst ein Fluidreservoir 102, das über Fluidleitungen mit den Füllöffnungen 76 und 78 der Hauptbremszylinderanordnung 10 verbunden ist. Ferner erkennt man, dass über eine Fluidleitung 104 die Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 mit einer Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung 106 fluidisch gekoppelt ist. In der Fluidleitung 104 ist ein Drucksensor 108 vorgesehen, der Druckänderungen erfasst. Ferner ist in der Fluidleitung 104 ein Drosselelement 110 und ein Rückschlagventil 112 vorgesehen.
  • Von der Fluidleitung 104 zweigt eine Verbindung zu dem nachfolgend noch näher beschrieben hydraulischen Bremskreis ab, die über ein elektromagnetisches Steuerventil 114, wie in 4 gezeigt, unterbrochen werden kann. In seinem betätigungslosen Ruhezustand befindet sich das Steuerventil 114 in seiner Durchschaltstellung.
  • Ferner erkennt man in 4 vier Radbremseinheiten, nämlich die Radbremseinheit 116 für das rechte Vorderrad, die Radbremseinheit 118 für das linke Vorderrad, die Radbremseinheit 120 für das rechte Hinterrad und die Radbremseinheit 122 für das linke Hinterrad. Die Radbremseinheit 116 ist mit der Abführöffnung 60 direkt fluidisch gekoppelt. Gleichermaßen ist die Radbremseinheit 118 mit der Abführöffnung 62 der zweiten Druckkammer 48 (siehe 1) direkt gekoppelt. Daraus ergibt sich, dass die beiden Radbremseinheiten 116 und 118 der Vorderräder von den Druckkammern 46 und 48 der Hauptbremszylinderanordnung 10 beschickt werden.
  • Darüber hinaus erkannt man in 4 eine Druckquelle 124, die zwei motorisch angetriebene Pumpen 126 und 128 aufweist. Der Druckquelle 124 ist darüber hinaus ein Druckspeicher 130 zugeordnet, sowie eine Dämpfungsanordnung 132 mit einem Drosselelement 134 und einem Kolbenspeicher 136, die zur Dämpfung Druckpulsationen vorgesehen ist, welche von der Druckquelle 124 stammen. Die Druckquelle wird über eine Fluidzuführleitung 138 von dem Fluidreservoir 102 mit Hydraulikfluid versorgt. Die Druckquelle 124 ist über ein elektromagnetisches Umschaltventil 140 mit dem übrigen Fluidkreis verbindbar. Dieses Umschaltventil 140 besitzt drei Schaltstellungen, nämlich die in 4 gezeigte mittlere aktive Schaltstellung, in der die Druckquelle von dem übrigen Fluidkreis abgekoppelt ist, sowie die in 4 obere Schaltstellung, in dem der weitere Fluidkreis von der Druckquelle 124 mit Druckfluid beschickbar ist, sowie die in 4 gezeigte untere Schaltstellung, in der der weitere Hydraulikkreis mit einer Fluidabführleitung 142 verbindbar ist, die ein Abführen von Hydraulikfluid über ein weiteres Schaltventil 143 zu dem Fluidreservoir 102 ermöglicht.
  • Ausgehend von dem Umschaltventil 140 lassen sich die beiden Radbremseinheiten 120 und 122 der Hinterräder ansteuern. Hierzu sind elektromagnetische Schaltventile 144 und 146 vorgesehen, die in der in 4 gezeigten geöffneten Ruhestellung eine Beschickung der Radbremseinheiten 120 und 122 mit Druckfluid ermöglichen. Die nachgeschalteten elektromagnetischen Schaltventile 148 und 150 ermöglichen durch Umschalten aus der in 4 gezeigten Stellung in die Durchgangsstellung einen Druckabbau an den Radbremseinheiten 120 und 122.
  • Die Druckquelle 124 ist ferner über elektromagnetische Schaltventile 152 und 154 in den gezeigten Schaltstellungen sowie die Fluidleitungen 156 und 158 mit den Servokammern 52 und 50 gekoppelt und durch Umschalten der Schaltventile 152 und 154 von diesen abkoppelbar. Ferner können die Servokammern 50 und 52 über die elektromagnetischen Schaltventile 160 und 162 mit der Rücklaufleitung 138 zur Entleerung verbunden werden.
  • Neben dem Drucksensor 108 weist die Fahrzeugbremsanlage 100 weitere Drucksensoren 164 und 166 auf, die verschiedene Druckzustände erfassen. Die Drucksensoren sowie die einzelnen Schaltventile und ebenso der motorische Antrieb der Pumpen 126 und 128 sind mit einer nicht gezeigten elektronischen Steuereinrichtung verbunden.
  • Im Normalbetrieb funktioniert die Bremsanlage wie folgt:
    Wie in 1 und 4 gezeigt übt der Fahrer über ein nicht gezeigtes Bremspedal eine Pedalbetätigungskraft FP auf das Bremspedal aus und bewegt somit den Krafteingangskolben 38 in den 1 und 4 nach links. Dadurch erhöht sich der Druck in der Pedalgegenkraft-Druckkammer 64, was beispielsweise über den Drucksensor 108 erfasst wird. Die Pedalbetätigung kann ferner über einen nicht gezeigten Pedalbetätigungs-Sensor erfasst werden. Die nicht gezeigte elektronische Steuereinrichtung erfasst in der Folge den Fahrerwunsch für einen Bremsvorgang und steuert das elektromagnetische Umschaltventil 140 derart an, dass von der Druckquelle 124 Druckfluid in den Bremskreis eingespeist wird. Die Schaltventile 144, 146, 148 und 150 sorgen in der in 4 gezeigten Stellung dafür, dass eine Beschickung der Radbremseinheiten 120 und 122 möglich ist, so dass an diesen eine Bremswirkung eintreten kann.
  • Gleichermaßen sorgen die Schaltventile 152, 154, 160 und 162 in der in 4 gezeigten Stellung dafür, dass auch die Servokammern 50 und 52 mit Druckfluid beschickt werden. Dementsprechend steigt in den Servokammern 50 und 52 der Fluiddruck an, so dass der Druckkolben 26 in 1 nach links gegen die Wirkung der Rückstellfeder 34 gedrückt wird. Der Stützkolben 28 hingegen verbleibt in seiner Stellung, da er in 1 nicht nach rechts ausweichen kann. Eine vergleichbare Funktionsweise ergibt sich in der zweiten Zylinderbohrung 16. Die elektronische Steuereinheit schaltet zunächst das Verbindungsschaltventil 20 in die in 1 nicht aktiv gezeigte Stellung, so dass keine Verbindung der ersten Druckkammer 46 mit der zweiten Zylinderbohrung 16 gegeben ist. Durch die Beschickung der zweiten Servokammer 52 mit Druckfluid wird wiederum der zweite Druckkolben 30 in 1 nach rechts gegen die Wirkung der Rückstellfeder 36 verlagert, wobei der Stützkolben 32 in seiner in 1 gezeigten Position verharrt.
  • Aufgrund der Verlagerung der Druckkolben 26 und 30 gegen die Wirkung der Rückstellfedern 34 und 36 kommt es zu einem Druckanstieg in den Druckkammern 46 und 48. Entsprechend wird Druckfluid über die Abführöffnung 58, das Umschaltventil 20 und die Abführöffnung 60 bremswirksam der Radbremseinheit 116 zugeleitet. Ferner wird aus der zweiten Druckkammer 48 über die Abführöffnung 62 Bremsfluid bremswirksam an die Radbremseinheit 118 geleitet.
  • Wie in 1 gezeigt, befindet sich der Krafteingangskolben 38 nicht in Anlage mit dem Stützkolben 28 sondern ist vielmehr in einem Abstand s zu diesem angeordnet. Eine Betätigung des Bremspedals bleibt somit mechanisch für die Kolbenanordnung 22 wirkungslos, das heißt das Bremspedal ist an sich von den Kolbenanordnungen 22 und 24 mechanisch entkoppelt. Um dennoch dem Fahrer eine gewohnte Pedalgegenkraft vermitteln zu können, wird über die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung 106 in Verbindung mit der Drossel 112 eine Pedalgegenkraft simuliert, das heißt es wird ein Hydraulikgegendruck aufgebaut, der in der Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 der Bewegung des Eingangskolbens 38 entgegenwirkt.
  • Bei der vorstehend geschilderten ordnungsgemäßen Funktionsweise wird also nach Maßgabe der erfassten Pedalbetätigung ein Hydraulikdruck in der Bremsanlage erzeugt, mit dem unmittelbar die Radbremseinheiten 120 und 122 angesteuert werden. Ferner werden die Radbremseinheiten 116 und 118 über die Servowirkung mittels der Servokammern 50 und 52 und durch Verlagerung der Druckkolben 26 und 30 letztendlich über die Druckkammern 46 und 48 angesteuert. Auf diese Weise ist es möglich, im Normalbetrieb der Bremsanlage entkoppelt vom Bremspedal Bremsvorgänge durchzuführen, um so beispielsweise einzelne Radbremseinheiten gesondert anzusteuern, wie es Fahrzeugregelsystem (beispielsweise ABS, ESP, TC ect.) erfordern.
  • Ferner eignet sich eine derartige Fahrzeugbremsanlage dafür, in Hybridfahrzeugen eingesetzt zu werden, die neben einem herkömmlichen Verbrennungsmotor auch noch einen Elektromotor aufweisen, der bei Bremsvorgängen als Generator genutzt werden kann. In solchen Fällen ist es erforderlich, die Bremswirkung des als Generator genutzten Elektromotors zu berücksichtigen. Dies bedeutet, dass bei Erfassung eines Fahrerbremswunsches zunächst die einzelnen Radbremseinheiten 116, 118, 120 und 122 nicht hydraulisch angesteuert werden, sondern die gesamte Verzögerung mittels des Generators bewirkt wird. Sollte diese Verzögerung nicht mehr ausreichen, um dem Fahrerwunsch nachzukommen, der sich anhand der Pedalbetätigung feststellen lässt, so werden zusätzlich zu der Generatorbremswirkung auch noch die einzelnen Radbremseinheiten 116 bis 122 angesteuert. Um eine derartige Funktionsweise gewährleisten zu können, bleibt also zunächst die Fahrzeugbremsanlage 100 bremsunwirksam, wobei sich der Krafteingangskolben 38 in 1 nach links bewegt und in der Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 über die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung 106 eine Pedalgegenkraft simuliert wird. Dies bedeutet aber auch, dass der Kontaktstößel 42 aufgrund der Pedalbetätigung weiter in die Verbindungsbohrung 44 eintaucht und dabei einen Teil des Spiels s aufbraucht. Dieses Spiel s ist aber derart groß bemessen, dass ein mechanischer Kontakt zwischen Kontaktstößel 44 und Stützkolben 28 solange nicht stattfindet, wie ein rein regeneratives Bremsen der gewünschten Fahrzeugverzögerung genügt. Ist die Bremspedalauslenkung allerdings derart groß, dass das Spiel s droht, aufgebraucht zu werden, dann bedeutet dies, dass auch der Bremswunsch des Fahrers eine Verzögerung erfordert, die über die allein durch das regenerative Verzögern mit dem Generator erreichte Bremswirkung hinausgeht. In der Folge müssen die einzelnen Radbremseinheiten 116 bis 122 in der vorstehend beschriebenen Weise – jedoch eben zeitlich verzögert – aktiviert werden.
  • In einer Notbetriebssituation, in der beispielsweise die Druckquelle 124 oder die elektronische Steuereinheit teilweise bzw. ganz ausfällt, ist die vorstehend beschriebene Servowirkung nicht mehr gewährleistet. In einer solchen Notbetriebssituation, ist dennoch eine hinreichende Bremswirkung zu garantieren. Dies kann erfindungsgemäß wie folgt erreicht werden. Aufgrund des Ausfalls der Elektronik bzw. einer Erfassung bestimmter Fehlfunktionen, wie einem Ausfall der Druckquelle 124 oder dergleichen, werden die einzelnen Schaltventile nicht aktiv angesteuert, so dass sie ihre durch Federvorspannung vorgegebene Ruhestellung einnehmen. Dies bedeutet insbesondere, dass das Verbindungsschaltventil 20 seine in 1 gezeigte Stellung einnimmt, so dass die Druckkammer 46 mit dem Innenraum der Zylinderbohrung 16 gekoppelt ist und der in der Druckkammer 46 herrschende Druck auf die Rückseite des Stützkolbens 32 zu einer Verlagerung der gesamten Druckkolbenanordnung 24 in 1 nach rechts genutzt werden kann.
  • Darüber hinaus befindet sich das Schaltventil 114 in seiner Durchgangsstellung sowie das Schaltventil 143 in seiner Sperrstellung. Dies bedeutet, dass die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung 106 nicht mehr funktionsfähig ist und dass der bei einer Pedalbetätigung in der Pedalgegenkraft-Druckkammer 64 entstehende Fluiddruck über das Schaltventil 114 in den Bremskreis eingeleitet werden kann. Dort wird er einerseits zur Beschickung der Servokammern 50 und 52 durch die in ihrer Ruhestellung geöffneten Schaltventile 152 und 154 genutzt. Gleichermaßen wird er aber auch zur Ansteuerung der Radbremseinheiten 120 und 122 aufgrund der in ihrer Ruhestellung geöffneten Schaltventile 144 und 146 genutzt. Die dadurch erzielte Bremswirkung ist jedoch relativ gering, so dass der Fahrer, der eine stärkere Bremswirkung anfordert, das Bremspedal und damit den Eingangskolben 38 stärker eindrückt. Dies bedeutet aber auch, dass der Kontaktstößel 42 weiter in die Verbindungsbohrung 44 eintaucht, bis er schließlich in mechanische Anlage mit dem Stützkolben 22 gelangt. Bei einer weiteren Verschiebung des Krafteingangskolbens 38 aufgrund einer noch stärkeren Pedalbetätigung wird auch der Druckkolben 26 verlagert, so dass der Fluiddruck in der Druckkammer 46 ansteigt. Dieser ansteigende Fluiddruck wird über das Verbindungsschaltventil 20 in die Zylinderbohrung 16 derart eingeleitet, dass der Stützkol ben 32 auf seiner in 1 linken Seite druckbeaufschlagt wird und sich in der Folge zusammen mit dem Druckkolben 30 gegen die Wirkung der Rückstellfeder 36 in 1 nach rechts verlagert. Dadurch kommt es wiederum zu einem Druckanstieg in der Druckkammer 48. Der nun in den Druckkammern 46 und 48 aufgebaute Fluiddruck wird über die Abführöffnungen 60 und 62 den Radbremseinheiten 116 und 118 zugeführt.
  • Dies bedeutet, dass aufgrund der vorstehenden Wirkung bei einem Ausfall der Fahrzeugelektronik auch eine rein mechanische Bremsung vollzogen werden kann und dem Fahrer eine hinreichende Bremswirkung zum Abbremsen des Fahrzeugs bietet.
  • Mit der erfindungsgemäßen Bremsanlage in Kombination mit der erfindungsgemäßen Hauptbremszylinderanordnung ist es möglich, eine raumsparende Bremsanlage auf hohem Sicherheitsniveau und mit guter Zuverlässigkeit sowie mit hohem Bremskomfort unter Vermeidung von unerwünschten Rückkopplungen bereitzustellen.

Claims (24)

  1. Hauptbremszylinderanordnung (10) für eine hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage (100) mit – einem Gehäuse (12), in dem zwei benachbarte Zylinderbohrungen (14, 16) vorgesehen sind, – zwei Kolbenanordnungen (22, 24), wobei eine erste Kolbenanordnung (22) in einer ersten der Zylinderbohrungen (14) entlang einer Bohrungslängsachse (A) verlagerbar aufgenommen ist und wobei eine zweite Kolbenanordnung (24) in einer zweiten der Zylinderbohrungen (16) entlang einer Bohrungslängsachse (B) verlagerbar aufgenommen ist, – einem Krafteingangskolben (38), der mit einem Bremspedal koppelbar oder gekoppelt ist, wobei nach Maßgabe einer Bewegung des Krafteingangskolbens (38) die erste Kolbenanordnung (22) verlagerbar ist, wobei die erste Kolbenanordnung (22) mit dem Gehäuse (12) eine erste Druckkammer (46) begrenzt, die mit einer hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, und wobei die zweite Kolbenanordnung (24) mit dem Gehäuse (12) eine zweite Druckkammer (48) begrenzt, die mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbunden ist, wobei zwischen der ersten Zylinderbohrung (14) und der zweiten Zylinderbohrung (16) ein Verbindungsschaltventil (20) angeordnet ist, welches in einer ersten Schaltstellung die erste Zylinderbohrung (14) mit der zweiten Zylinderbohrung (16) fluidisch verbindet und in einer zweiten Schaltstellung die erste Zylinderbohrung (14) von der zweiten Zylinderbohrung (16) fluidisch trennt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsschaltventil (20) derart angeordnet und ausgebildet ist, dass es sich in seiner ersten Schaltstellung in seiner ansteuerungsfreien Ruhestellung befindet, in der es die erste Druckkammer (46) mit der zweiten Zylinderbohrung (16) und mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbindet, und dass es sich in seiner zweiten Schaltstellung in seiner angesteuerten Aktivstellung befindet, in der in der es die erste Druckkammer (46) von der zweiten Zylinderbohrung (16) trennt, jedoch die erste Druckkammer (46) mit der hydraulischen Bremsanlage fluidisch verbindet.
  2. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die benachbarten Zylinderbohrungen (14, 16) im wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
  3. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Kolbenanordnung (22, 24) jeweils durch Kolbenrückstellfedern (34, 36) in eine Ausgangsstellung vorgespannt sind.
  4. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Krafteingangskolben (38) durch eine Pedalrückstellfeder (46) in eine Ausgangsstellung vorgespannt ist.
  5. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Kolbenanordnung (22, 24) einen Druckkolben (26, 30) und einen Stützkolben (28, 32) aufweist, wobei zwischen dem jeweiligen Druckkolben (26, 30) und dem jeweiligen Stützkolben (28, 32) eine Servokammer (50, 52) eingeschlossen ist, die von einer Druckkquelle (124) mit einem Druckfluid beschickbar ist.
  6. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Beschickung der der ersten Kolbenanordnung (22) zugeordneten Servokammer (50) mit Druckfluid der erste Druckkolben (26) zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer (46) verlagerbar ist.
  7. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Beschickung der der zweiten Kolbenanordnung (24) zugeordneten Servokammer (52) mit Druckfluid der zweite Druckkolben (30) zur bremswirksamen Erhöhung des Fluiddrucks in der zweiten Druckkammer (48) verlagerbar ist.
  8. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Schaltstellung des Verbindungsschaltventil (20) die erste Druckkammer (46) mit der zweiten Zylinderbohrung (16) derart verbindet, dass eine Erhöhung des Fluiddrucks in der ersten Druckkammer (46) eine gemeinsame Verlagerung des zweiten Stützkolbens (32) und des zweiten Druckkolbens (30) zur Erhöhung des Fluiddrucks in der zweiten Druckkammer (48) bewirkt.
  9. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Krafteingangskolben (38) in einer zylindrischen Aufnahmebohrung (40) verlagerbar aufgenommen ist und mit dem Gehäuse (12) eine Pedalgegenkraftdruckkammer (64) einschließt.
  10. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Krafteingangskolben (38) mit einem Kontaktstößel (42) ausgebildet ist, der in einer zur Aufnahmebohrung (40) fluchtenden zylindrischen Verbindungsbohrung (44) aufgenommen ist und in Folge einer Verlagerung des Krafteingangskolbens (38) nach Überwindung eines Spiels (s) mit der ersten Kolbenanordnung (22), insbesondere mit dem ersten Stützkolben (28), mechanisch koppelbar ist.
  11. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pedalgegenkraftdruckkammer (64) mit einer hydraulischen Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung (106) koppelbar ist.
  12. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel (s) derart bemessen ist, dass eine Pedalbetätigung zum regenerativen Bremsen bei einem Hybridfahrzeug ohne mechanische Kopplung von Krafteingangskolben (38) und erster Kolbenanordnung (22) erfolgt.
  13. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (12) zum Befüllen der Servokammer oder Druckkammer (50) mit Hydraulikfluid ein Entlüftungskanal (84) vorgesehen ist, über den die Servokammer (50) oder Druckkammer unter Umgehung eines die Servokammer (50) oder Druckkammer mit begrenzenden Dichtelements (88) entlüftbar ist.
  14. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungskanal (90a, 92a, 94a) derart ausgebildet ist, dass er mit einem Verschlusselement (96a), vorzugsweise einer Verschlussschraube, von Außen verschließbar ist.
  15. Hauptbremszylinderanordnung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungskanal (84) einen in einem bestimmten Axialbereich sowie Radialbereich der Zylinderbohrung (14) angeordneten Umströmschlitz (84) umfasst, der in der Ruhestellung der Kolbenanordnung (22) eine das Dichtelement (88) umgehende Fluidströmung zulässt und dessen wirksamer Strömungsquerschnitt derart dimensioniert ist, dass sich bei bremswirksamer Beschickung der Servokammer (50) mit Druckfluid in dieser ein hinreichend großer Staudruck ausbildet, der trotz einer durch den Umströmschlitz bedingten Leckageströmung aus der Servokammer (50) eine bremswirksame Verlagerung des Druckkolbens (26) bewirkt.
  16. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) mit – einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, – einer Druckquelle (124), – einzelnen Rädern zugeordneten hydraulisch ansteuerbaren Radbremseinheiten (116, 118, 120, 122) und – einem elektronischen Steuergerät, wobei die Druckquelle (124) mittels eines zentralen Umschaltventils (140) mit den Radbremseinheiten (116, 118, 120, 122) und mit der Hauptbremszylinderanordnung (10) fluidisch derart koppelbar ist, dass das von der Druckquelle (124) bereitgestellte Druckfluid einerseits für eine Beschickung der Hauptbremszylinderanordnung (10), insbesondere deren Servokammern (50, 52), und andererseits für die Ansteuerung wenigstens zweier Radbremseinheiten (116, 118) nutzbar ist.
  17. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckquelle (124) eine Pumpenanordnung (126, 128) und einen Druckspeicher (130) aufweist.
  18. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckquelle (124) eine Druckpulsations-Dämpfungsanordnung (132) zugeordnet ist.
  19. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach einem der Ansprüche 16 bis 18 mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckquelle (124) wahlweise von der ersten oder/und zweiten Servokammer (50, 52) über ein erstes oder zweites Servokammer-Schaltventil (152, 154) abkoppelbar ist.
  20. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach einem der Ansprüche 16 bis 19 mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Druckkammer (46, 48) nur mit einer gemeinsamen Radachse zugeordneten Radbremseinheiten (116, 118) fluidisch koppelbar oder gekoppelt ist.
  21. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach Anspruch 20 mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckquelle (124) unmittelbar nur mit Radbremseinheiten (116, 118, 120, 122) fluidisch koppelbar oder gekoppelt ist, die sich von den mit der ersten und zweiten Druckkammer (46, 48) fluidisch koppelbaren oder gekoppelten Radbremseinheiten (116, 118, 120, 122) unterscheiden.
  22. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach Anspruch 16 bis 21 mit einer Hauptbremszylinderanordnung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch eine hydraulische Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung (106), die mit der Pedalgegenkraft-Druckkammer (64) fluidisch verbunden ist.
  23. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Pedalgegenkraft-Simulationseinrichtung (106) von der Pedalgegenkraft-Druckkammer (64) über ein Simulationseinrichtung-Schaltventil (114) abkoppelbar ist.
  24. Kraftfahrzeugbremsanlage (100) nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Verzögerung des Fahrzeugs nutzbarer Generator vorgesehen ist und dass die bei der Aktivierung des Generators erzielte Fahrzeugverzögerung bei der Ansteuerung der Kraftfahrzeugbremsanlage (100) berücksichtigt wird.
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