DE102006004549A1 - Ventileinrichtung zum schnellen Entlüften - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung (1), beinhaltend: a) einen Versorgungsanschluss (2) zum Einsteuern eines Versorgungsdrucks, b) wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) zum Zuführen und Abführen von Druckluft zu und von einem Verbraucher, c) wenigstens einen Entlüftungsanschluss (6) zur Abfuhr von Druckluft vom Verbraucher in die Atmosphäre, d) ein Doppelsitzventil mit einem ersten Sitzventil (8), welches einen ersten Strömungsquerschnitt zwischen dem Versorgungsanschluss (2) und dem wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) steuert, sowie mit einem zweiten Sitzventil (10), welches einen zweiten Strömungsquerschnitt zwischen dem wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) und dem Entlüftanschluss (6) steuert. Die Erfindung sieht vor, dass das erste Sitzventil (8) und das zweite Sitzventil (10) einen gemeinsamen elastischen Ventilkörper (12) aufweisen, welcher durch direkte Einwirkung der am Versorgungsanschluss (2), am Entlüftungsanschluss (6) sowie am Verbraucheranschluss (4) anstehenden Drücke derartig verformbar ist, dass er den ersten Strömungsquerschnitt und den zweiten Strömungsquerschnitt steuert.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von einer Ventileinrichtung beinhaltend:
    • a) Einen Versorgungsanschluss zum Einsteuern eines Versorgungsdrucks,
    • b) wenigstens einen Verbraucheranschluss zum Zuführen und Abführen von Druckluft zu und von einem Verbraucher,
    • c) wenigstens einen Entlüftungsanschluss zur Abfuhr von Druckluft vom Verbraucher in die Atmosphäre,
    • d) ein Doppelsitzventil mit einem ersten Sitzventil, welches einen ersten Strömungsquerschnitt zwischen dem Versorgungsanschluss und dem wenigstens einen Verbraucheranschluss steuert sowie mit einem zweiten Sitzventil, welches einen zweiten Strömungsquerschnitt zwischen dem wenigstens einen Verbraucheranschluss und dem Entlüftanschluss steuert, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
  • Um den Bauraum und das Gewicht von Magnetventilen klein zu halten, werden Magnetventile in der Regel sehr kompakt gebaut. Dies hat allerdings zur Folge, dass nur relativ kleine Ventilquerschnitte zu realisieren sind, was sich dann nachteilig auswirkt, wenn beispielsweise ein Bremszylinder mittels des Magnetventils in möglichst kurzer Zeit entlüftet werden soll, um im Rahmen der ABS-Funktionen eine hohe Regeldynamik zu gewährleisten. Dieses Problem legt nahe, zur Steuerung großer Entlüftungsvolumina den Magnetventilen nachgeschaltete Relaisventile heranzuziehen, welche durch kleine, von den Magnetventilen ausgesteuerte Steuerdruckvolumina angesteuert werden.
  • Solche Anordnungen sind beispielsweise in Druckregelmoduln von elektronischen Bremssystemen in Nutzfahrzeugen verwirklicht, bei denen ein Einlass ventil und ein Auslassventil als getaktet geschaltete 2/2-Wegemagnetventile einen Steuerdruck für ein Relaisventil aussteuern, das aus einem Vorratsdruck abhängig vom Steuerdruck dann den Bremsdruck für nachgeschaltete Bremszylinder erzeugt.
  • Ein solches Relaisventil hat einen Relaiskolben, der abhängig von einem an einem zusätzlichen Steuereingang anstehenden Steuerdruck das Doppelsitzventil betätigt und einen vom am Versorgungsanschluss anstehenden Versorgungsdruck abgeleiteten Bremsdruck in den Verbraucheranschluss aussteuert. Aufgrund der Vielzahl von Bauteilen ist der Aufbau eines solchen Relaisventils allerdings relativ komplex.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventileinrichtung der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass auf möglichst einfache und kostengünstige Weise eine schnelle Entlüftung eines Verbrauchers gewährleistet ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
  • Vorteile der Erfindung
  • Die Erfindung sieht vor, dass das erste Sitzventil und das zweite Sitzventil einen gemeinsamen elastischen Ventilkörper aufweisen, welcher durch direkte Einwirkung der am Versorgungsanschluss, am Entlüftungsanschluss sowie am Verbraucheranschluss anstehenden Drücke derartig verformbar ist, dass er den ersten Strömungsquerschnitt und den zweiten Strömungsquerschnitt steuert. Dadurch werden mehrere vorteilhafte Eigenschaften in einem einzigen Bauteil verwirklicht, nämlich zum einen die Realisierung der Steuerbewegungen des Ventilkörpers durch seine elastische Ausbildung, wozu keine weiteren Bauelemente oder Führungen erforderlich sind, und zum andern die Betätigung des Ventilkörpers durch direkte Druckeinwirkung ohne zusätzlichen Betätigungskolben oder zwischengeschaltete oder druckübertragende Elemente. Insgesamt ergibt sich daher mit nur einem bewegten Bauteil ein äußert einfacher Aufbau der Ventileinrichtung sowie eine hohe Dynamik, weshalb die Ventileinrichtung bevorzugt zum schnellen Druckabbau oder Entlüften von Verbrauchern eingesetzt wird. In diesem Fall wird der zweite Strömungsquerschnitt, über welchen der Verbraucher entlüftet, entsprechend groß gewählt. Der elastische Ventilkörper ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und aus einem Elastomer hergestellt.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Erfindung möglich.
  • Besonders bevorzugt ist der elastische Ventilkörper durch den am Versorgungsschluss anstehenden Versorgungsdruck in einer das erste Sitzventil öffnenden Richtung und in einer das zweite Sitzventil schließenden Richtung, durch den am Entlüftungsanschluss anstehenden Atmosphärendruck in einer das zweite Sitzventil öffnenden Richtung und von dem am Verbraucheranschluss anstehenden Druck in einer das erste Sitzventil schließenden Richtung belastet.
  • Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass zum Belüften des Verbrauchers mit Versorgungsdruck der elastische Ventilkörper gegen einen Ventilsitz des zweiten Sitzventils gedrängt und von einem Ventilsitz des ersten Sitzventils abgehoben und zum Entlüften des Verbrauchers der elastische Ventilkörper vom Ventilsitz des zweiten Sitzventils abgehoben und gegen den Ventilsitz des ersten Sitzventils gedrängt ist.
  • Besonders bevorzugt wird der elastische Ventilkörper durch eine becherförmige Manschette gebildet, welche auf einen Rohrstutzen aufgesetzt ist, welcher mit dem Versorgungsanschluss in Strömungsverbindung steht, wobei ein Bodenteil der Manschette sich über die Rohröffnung mit Axialabstand erstreckt und eine Mantelwand der Manschette den Rohrstutzen wenigstens teilweise überlappt.
  • Der Ventilsitz des ersten Sitzventils kann dann an einem endseitigen Rand der Mantelwand der becherförmigen Manschette ausgebildet sein und mit der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens zusammenwirken oder der Ventilsitz des ersten Sitzventils an der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens ausgebildet sein und mit dem Rand der Mantelwand der becherförmigen Manschette zusammenwirken.
  • Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform kann zumindest ein Teil der radial äußeren Umfangsfläche der Mantelwand der Manschette eine Wirkfläche für den am Verbraucheranschluss anstehenden Druck und zumindest ein Teil der radial inneren Umfangsfläche der Mantelwand eine Wirkfläche für den Versorgungsdruck bilden. Der Ventilsitz des zweiten Sitzventils kann an einem Bohrungsabsatz einer den Rohrstutzen koaxial aufnehmenden Stufenbohrung ausgebildet sein, welche mit dem Entlüftungsanschluss in Verbindung steht. Eine äußerst kompakte Bauform ergibt sich für diesen Fall dann, wenn der wenigstens eine Verbraucheranschluss quer zum Rohrstutzen angeordnet ist.
  • Genaueres geht aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor.
  • Zeichnungen
  • Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine Querschnittsdarstellung einer Ventileinrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • Die in der Figur in bevorzugter Ausführungsform gezeigte Ventileinrichtung 1 ist beispielsweise einer Einlassventil-Auslassventilkombination eines Druckregelmoduls eines elektronischen Bremssystems (EBS) eines Nutzfahrzeugs und zwei Bremszylindern einer Achse zwischengeordnet. Dazu ist die Ventileinrichtung 1 über einen Versorgungsanschluss 2 an eine hier nicht gezeigte pneumatische Leitung angeschlossen, in welche ein Eingang des Einlassventils und ein Ausgang des Auslassventils mündet. Weiterhin umfasst die Ventileinrichtung 1 vorzugsweise zwei Verbraucheranschlüsse 4 zum Be- und Entlüften der radbezogenen Bremszylinder der Achse. Aufgabe der Ventileinrichtung 1 ist folglich einerseits, einen am Versorgungsanschluss 2 anstehenden, von der Einlassventil-Auslassventilkombination erzeugten Versorgungsdruck über die Verbraucheranschlüsse 4 und nicht gezeigte pneumatische Leitungen in die Bremszylinder einzusteuern, wenn diese belüftet werden sollen, und andererseits zum Entlüften dieser Bremszylinder Druckluft über die Verbraucheranschlüsse 4 und einen Entlüftungsanschluss 6 in die Atmosphäre strömen zu lassen.
  • Hierzu weist die Ventileinrichtung 1 ein Doppelsitzventil auf, mit einem ersten Sitzventil 8, welches einen ersten Strömungsquerschnitt zwischen dem Versorgungsanschluss 2 und den beiden Verbraucheranschlüssen 4 steuert, sowie mit einem zweiten Sitzventil 10, welches einen zweiten Strömungsquerschnitt zwischen den Verbraucheranschlüssen 4 und dem Entlüftungsanschluss 6 steuert. Hierzu weisen das erste Sitzventil 8 und das zweite Sitzventil 10 einen gemeinsamen elastischen Ventilkörper 12 auf, welcher durch direkte Einwirkung der am Versorgungsanschluss 4, am Entlüftungsanschluss 6 sowie an den Verbraucheranschlüssen 4 anstehenden Drücke derartig verformbar ist, dass er den ersten Strömungsquerschnitt und den zweiten Strömungsquerschnitt steuert.
  • Der elastische Ventilkörper 12 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und aus einem Elastomer hergestellt. Er wird vorzugsweise durch eine becherförmige Manschette 12 gebildet, die auf ein Ende 14 eines Rohrstutzens 16 aufgesetzt ist, dessen anderes Ende 18 den Versorgungsanschluss 2 bildet, wobei ein Bodenteil 20 der Manschette sich über das eine Ende 14 des Rohrstutzens 16 mit Axialabstand erstreckt und eine Mantelwand 22 der Manschette 12 dieses Ende 14 des Rohrstutzens 16 wenigstens teilweise überlappt. Der Rohrstutzen 16 ist über eine etwa mittige radial äußere Schulter 24 mit einer in einer Ringnut 26 aufgenommenen Dichtung 28 in einer Stufenbohrung 30 eines Ge häuses 32 der Ventileinrichtung 1 aufgenommen und mit einem Sicherungsring 34 dort gehalten.
  • Von dem Rohrstutzen 16 bildet das andere, über das Gehäuse 32 hinausragende Ende 18 den Versorgungsanschluss 2 der Ventileinrichtung 1, während auf das eine, in die Stufenbohrung 30 hineinragende Ende 14 die becherförmige Manschette 12 aufgesetzt ist. Hierbei wird zwischen einer radial äußeren Umfangsfläche des einen Endes 14 des Rohrstutzens 16 und einer radial inneren Umfangsfläche der Stufenbohrung 30 eine äußere Ringkammer 36 ausgebildet. In dieser äußeren Ringkammer 36 befindet sich die Mantelwand 22 der Manschette 12. Weiterhin münden in die äußere Ringkammer 36 zwei Querbohrungen 38, an welchen endseitig die beiden Verbraucheranschlüsse 4 ausgebildet sind. Weiterhin ist der Entlüftungsanschluss 6 koaxial zum Versorgungsanschluss 2, indem er an dem vom Versorgungsanschluss 2 abgewandten Ende der Stufenbohrung 30 ausgebildet ist.
  • Ein Ventilsitz 40 des ersten Sitzventils 8 ist an einem endseitigen Rand der ansonsten glattzylindrischen Mantelwand 22 der becherförmigen Manschette 12 als nach radial innen ragende Dichtlippe ausgebildet und wirkt mit der radial äußeren Umfangsfläche des einen Endes 14 des Rohrstutzens 16 zusammen.
  • Die Dichtlippe 40 dichtet im in der Figur gezeigten geschlossenen Zustand des ersten Sitzventils 8 gegen die radial äußere Umfangsfläche des einen Endes 14 des Rohrstutzens 16. Hierdurch wird in einem Überlappungsbereich zwischen der radial äußeren Umfangsfläche des einen Endes 14 des Rohrstutzens 16 und der radial inneren Umfangsfläche der Mantelwand 22 der becherförmigen Manschette 12 eine schmale innere Ringkammer 42 ausgebildet, welche über den Innenraum 44 des Rohrstutzens 16 mit dem Versorgungsanschluss 2 in Verbindung steht.
  • Die beiden Querbohrungen 38, an welchen endseitig die Verbraucheranschlüsse 4 ausgebildet sind, münden senkrecht in die den Rohrstutzen 16 aufnehmende Stufenbohrung 30 im Bereich der Mantelwand 22 der becherförmigen Manschette 12. Folglich steht in der äußeren Ringkammer 36 der gerade an den Verbraucheranschlüssen 4 herrschende Druck an. Dann bildet die radial äußere Umfangsfläche der Mantelwand 22 der Manschette 12 für den an den Verbraucheranschlüssen 4 anstehenden Verbraucherdruck und die radial innere Umfangsfläche der Mantelwand 22 für den in der inneren Ringkammer 42 anstehenden Versorgungsdruck jeweils eine Wirkfläche.
  • Das vom Rand des einen Endes 14 des Rohrstutzens 16 axial beabstandete Bodenteil 20 der becherförmigen Manschette 12 wirkt mit einem Ventilsitz 48 des zweiten Sitzventils 10 zusammen. Dieser Ventilsitz 48 ist am Rand eines Bohrungsabsatzes 50 der den Rohrstutzen 16 aufnehmenden Stufenbohrung 30 als axial prominente Schulter ausgebildet. Alternativ kann der Ventilsitz 48 des zweiten Sitzventil 10 auch am Bodenteil 20 der becherförmigen Manschette 12 ausgebildet sein und mit dem dann glatten Rand des Bohrungsabsatzes 50 der Stufenbohrung 30 zusammenwirken. Das Bodenteil 20 ist daher einerseits an der zum Entlüftungsanschluss 6 weisenden Seite mit dem Atmosphärendruck und auf seiner zum Versorgungsanschluss 2 weisenden Seite mit dem Versorgungsdruck belastet, wobei die versorgungsanschlussseitige Wirkfläche beispielsweise größer ist als die entlüftungsanschlussseitige Wirkfläche. Im in der Figur gezeigten geschlossenen Zustand des zweiten Sitzventils 10 dichtet der Bodenteil 20 der becherförmigen Manschette 12 gegen den Ventilsitz 48 des zweiten Sitzventils 10.
  • Insgesamt ist der elastische Ventilkörper 12 durch den am Versorgungsanschluss 2 anstehenden Versorgungsdruck in einer das erste Sitzventil 8 öffnenden Richtung und in einer das zweite Sitzventil 10 schließenden Richtung, durch den am Entlüftungsanschluss 6 anstehenden Atmosphärendruck in einer das zweite Sitzventil 10 öffnenden Richtung und von dem an den Verbraucheranschlüssen 4 anstehenden Druck in einer das erste Sitzventil 8 schließenden Richtung belastet.
  • Vor diesem Hintergrund ist die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung 1 wie folgt:
    Zum Belüften der Bremszylinder über die Verbraucheranschlüsse 4 sei der am Versorgungsanschluss 2 anstehende Versorgungsdruck größer als der Verbraucherdruck an den Verbraucheranschlüssen 4 und auch größer als der Atmosphärendruck. Da die radial innere Umfangsfläche und die radial äußere Umfangsfläche der Mantelwand 22 der becherförmigen Manschette 12, welche jeweils die Wirkflächen für den Versorgungsdruck und den Verbraucherdruck bilden, gleich groß sind, wirkt auf die Mantelwand 22 eine nach radial außen gerichtete Gesamtdruckkraft, wodurch die endseitige Dichtlippe 40 von der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens 16 unter elastischer Verformung abhebt und unter Öffnung des ersten Sitzventils 8 den ersten Strömungsquerschnitt und eine Strömungsverbindung zwischen dem Versorgungsanschluss 2 und den Verbraucheranschlüssen 4 herstellt. Dann kann Druckluft vom Versorgungsanschluss 2 über den Innenraum 44 des Rohrstutzens 16, die innere Ringkammer 42, die äußere Ringkammer 36 und die Verbraucheranschlüsse 4 in die Bremszylinder einströmen.
  • Beim Belüften der Bremszylinder wirkt der am Versorgungsanschluss 2 anstehende Versorgungsdruck weiterhin auf den Bodenteil 20 der becherförmigen Manschette 12, der andererseits mit einer kleineren Wirkfläche durch den Atmosphärendruck am Entlüftungsanschluss 6 belastet ist. Insgesamt wirkt auf den Bodenteil 20 eine Gesamtdruckkraft, durch welche er gegen die ringförmige Schulter 48 dichtend gedrückt wird, so dass das zweite Sitzventil 10 geschlossen gehalten wird und keine Druckluft von den Verbraucheranschlüssen 4 zum Entlüftungsanschluss 6 strömen kann.
  • Nach erfolgtem Druckausgleich, d.h., nach Belüften der Bremszylinder bis zu einem Sollbremsdruck, so dass am Versorgungsanschluss 2 und an den Verbraucheranschlüssen 4 jeweils der gleiche Druck ansteht, schließt das erste Sitzventil 8 durch elastische Rückstellung der Mantelwand 22, was in einem dichten Anlegen der Dichtlippe 40 an die radial äußere Umfangsfläche des Rohrstutzens 16 resultiert. Dann befindet sich die Ventileinrichtung 1 wieder in ihrer in der Figur gezeigten Abschlussstellung, in welcher die becherförmige Manschette 12 unverformt und das erste Sitzventil 8 und das zweite Sitzventil 10 geschlossen sind.
  • Zum Entlüften der Bremszylinder wird der Versorgungsdruck am Versorgungsanschluss 2 durch die vorgeordnete Einlassventil-Auslassventilkombination reduziert. Ab einem bestimmten, durch die geometrischen Verhältnisse am Bodenteil 20 der Manschette 12 definierten Druckniveau ist die auf die zum Entlüftungsanschluss 6 weisende Seite der Manschette 12 wirkende, auf dem Atmosphärendruck basierende Druckkraft größer als die auf die zum Versorgungsanschluss 2 weisende Seite wirkende Druckkraft, welche auf dem Versorgungsdruck basiert, so dass der elastische Bodenteil 46 der Manschette 12 schlagartig vom Ventilsitz 48 des zweiten Sitzventils 10 abhebt und den zweiten Strömungsquerschnitt zwischen den Verbraucheranschlüssen 4 und dem Entlüftungsanschluss 6 freigibt. Dann strömt dann Druckluft von den Verbraucheranschlüssen 4 in die äußere Ringkammer 36 und von dort über das geöffnete zweite Sitzventil 10 und den Entlüftungsanschluss 6 in die Atmosphäre, um den Druck in den Bremszylindern zu reduzieren. Den freigegebenen zweiten Strömungsquerschnitt kann der Fachmann durch entsprechende Anpassung der Geometrie der Bauteile der Ventileinrichtung 1 derart groß auslegen, dass eine schnelle Entlüftung der Bremszylinder gewährleistet ist. Dabei wird durch den gegenüber dem Versorgungsdruck noch größeren Verbraucherdruck die Dichtlippe 40 der Mantelwand 22 der Manschette 12 an der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens 16 und somit das erste Sitzventil 8 geschlossen gehalten. Nach erfolgtem Druckausgleich federt der Bodenteil 20 der Manschette 12 wieder in die Abschlussstellung zurück, in welcher auch das zweite Sitzventil 10 geschlossen ist.
  • 1
    Ventileinrichtung
    2
    Versorgungsanschluss
    4
    Verbraucheranschlüsse
    6
    Entlüftungsanschluss
    8
    erstes Sitzventil
    10
    zweites Sitzventil
    12
    Ventilkörper
    14
    ein Ende
    16
    Rohrstutzen
    18
    anderes Ende
    20
    Bodenteil
    22
    Mantelwand
    24
    Schulter Rohrstutzen
    26
    Ringnut
    28
    Dichtung
    30
    Stufenbohrung
    32
    Gehäuse
    34
    Sicherungsring
    36
    äußere Ringkammer
    38
    Querbohrungen
    40
    Ventilsitz erstes Sitzventil
    42
    innere Ringkammer
    44
    Innenraum
    48
    Ventilsitz zweites Sitzventil
    50
    Bohrungsabsatz

Claims (10)

  1. Ventileinrichtung (1) beinhaltend: a) Einen Versorgungsanschluss (2) zum Einsteuern eines Versorgungsdrucks, b) wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) zum Zuführen und Abführen von Druckluft zu und von einem Verbraucher, c) wenigstens einen Entlüftungsanschluss (6) zur Abfuhr von Druckluft vom Verbraucher in die Atmosphäre, d) ein Doppelsitzventil mit einem ersten Sitzventil (8), welches einen ersten Strömungsquerschnitt zwischen dem Versorgungsanschluss (2) und dem wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) steuert sowie mit einem zweiten Sitzventil (10), welches einen zweiten Strömungsquerschnitt zwischen dem wenigstens einen Verbraucheranschluss (4) und dem Entlüftanschluss (6) steuert, dadurch gekennzeichnet, dass e) das erste Sitzventil (8) und das zweite Sitzventil (10) einen gemeinsamen elastischen Ventilkörper (12) aufweisen, welcher durch direkte Einwirkung der am Versorgungsanschluss (2), am Entlüftungsanschluss (6) sowie am Verbraucheranschluss (4) anstehenden Drücke derartig verformbar ist, dass er den ersten Strömungsquerschnitt und den zweiten Strömungsquerschnitt steuert.
  2. Ventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Ventilkörper (12) durch den am Versorgungsschluss (2) anstehenden Versorgungsdruck in einer das erste Sitzventil (8) öffnenden Richtung und in einer das zweite Sitzventil (10) schließenden Richtung, durch den am Entlüftungsanschluss (6) anstehenden Atmosphärendruck in einer das zweite Sitzventil (10) öffnenden Richtung und von dem am Verbraucheranschluss (4) anstehenden Druck in einer das erste Sitzventil (8) schließenden Richtung belastet ist.
  3. Ventileinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Belüften des Verbrauchers mit Versorgungsdruck der elastische Ventilkörper (12) gegen einen Ventilsitz (48) des zweiten Sitzventils (10) gedrängt und von einem Ventilsitz (40) des ersten Sitzventils (8) abgehoben und zum Entlüften des Verbrauchers der elastische Ventilkörper (12) vom Ventilsitz (48) des zweiten Sitzventils (10) abgehoben und gegen den Ventilsitz (40) des ersten Sitzventils (8) gedrängt ist.
  4. Ventileinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Ventilkörper (12) durch eine becherförmige Manschette gebildet wird, welche auf einen Rohrstutzen (16) aufgesetzt ist, welcher mit dem Versorgungsanschluss (2) in Strömungsverbindung steht, wobei ein Bodenteil (20) der Manschette (12) sich mit Axialabstand über die Rohröffnung erstreckt und eine Mantelwand (22) der Manschette (12) den Rohrstutzen (16) wenigstens teilweise überlappt.
  5. Ventileinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (40) des ersten Sitzventils (8) an einem endseitigen Rand der Mantelwand (22) der becherförmigen Manschette (12) ausgebildet ist und mit der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens (16) zusammenwirkt oder dass der Ventilsitz des ersten Sitzventils (8) an der radial äußeren Umfangsfläche des Rohrstutzens (16) ausgebildet ist und mit der Mantelwand (22) der becherförmigen Manschette (12) zusammenwirkt.
  6. Ventileinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der radial äußeren Umfangsfläche der Mantelwand (22) der Manschette (12) eine Wirkfläche für den am Verbraucheranschluss (4) anstehenden Druck und zumindest ein Teil der radial inneren Umfangsfläche der Mantelwand (22) eine Wirkfläche für den Versorgungsdruck bildet.
  7. Ventileinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verbraucheranschluss (2) quer zum Rohrstutzen (16) angeordnet ist.
  8. Ventileinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenteil (20) der becherförmigen Manschette (12) mit dem Ventilsitz (48) des zweiten Sitzventils (10) zusammenwirkt oder der Ventilsitz des zweiten Sitzventils (10) am Bodenteil (20) ausgebildet ist.
  9. Ventileinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (48) des zweiten Sitzventils (10) an einem Bohrungsabsatz (50) einer Stufenbohrung (30) im Ventilgehäuse (32) ausgebildet ist, welche den Rohrstutzen (16) koaxial aufnimmt und mit dem Entlüftungsanschluss (6) in Verbindung steht.
  10. Ventileinrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Ventilkörper (12) einstückig ausgebildet und aus einem Elastomer hergestellt ist.
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