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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Steuereinrichtung und ein Verfahren
zur hydraulischen Ansteuerung eines ersten druckgesteuerten Aktuators
und eines zweiten druckgesteuerten Aktuators, insbesondere eines
ersten Kupplungsaktuators und eines zweiten Kupplungsaktuators.
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Die überwiegende
Anzahl von Automatikgetrieben herkömmlicher Bauart weist als Anfahrelement
einen sogenannten hydrodynamischen Wandler auf, um ein Kraftfahrzeug
aus dem Stand in Bewegung setzen zu können. Da mittlerweile die Ansprüche der
Fahrzeugführer
an den Kraftstoffverbrauch und an die Fahrbarkeit erheblich gestiegen
sind, wurde es erforderlich, in jedem Bewegungszustand des Kraftfahrzeugs
Steuer- und/oder Regeleingriffe zuzulassen. Bei Automatikgetrieben
der vorstehend beschriebenen Art war dies nur bedingt möglich. Daher wurden
andere Steuerungs- und/oder Regelkonzepte für Automatikgetriebe entwickelt.
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Heutige
Automatikgetriebe verfügen
in der Regel über
einen hydrodynamischen Drehmomentwandler als Anfahrelement. Daneben
gibt es einige Anwendungen bei denen der Drehmomentwandler durch
eine Kupplung als Anfahrelement ersetzt ist. Diese Kupplung wird
hydraulisch angesteuert/geregelt und gleichzeitig hydraulisch gekühlt. Gangwechsel
werden bei den gestuften Getrieben durch mehrere hydraulisch schaltbare
Kupplungen oder Bremsen realisiert.
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Bei
einem Doppelkupplungsgetriebe neuerer Bauart werden die Funktionen
Anfahren und Schalten durch zwei Kupplungen abgedeckt. Beispielhaft sei
auf die in den Offenlegungsschriften
DE 198 21 164 A1 oder
DE 198 58 543 A1 beschriebenen
Doppelkupplungsgetriebe hingewiesen. Die Kupplungsaktuatoren dieser
Kupplungen werden mit Hilfe von Magnetventilen hydraulisch angesteuert.
Mit diesen Magnetventilen lassen sich stufenlos beliebige Ansteuerdrücke für die Kupplungsaktuatoren
einstellen.
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Derartige
Magnetventile sind jedoch teuer.
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Bei
einem weiteren Doppelkupplungsgetriebe des Standes der Technik wird
anstelle eines Magnetventils ein kostengünstiges Schiebeventil eingesetzt.
Nachteilig an dieser Konstruktion ist jedoch, dass das Umschalten
von der einen Kupplung auf die andere mit einem deutlichen kurzzeitigen
Drehmomenteinbruch und damit einer Zugkraftunterbrechung verbunden
ist. Eine derartige Umschaltung genügt den Anforderungen von modernen
Kraftfahrzeugen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Schaltkomfort
nicht mehr.
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Darüber hinaus
ist eine präzise
Regelung jeder der beiden Kupplungen, z. B. von Mikroschlupf, nicht
in ausreichendem Maße
möglich.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine hydraulische
Steuereinrichtung bzw. ein entsprechendes Verfahren zur Ansteuerung
zweier druckgesteuerter Aktuatoren bereitzustellen, welche bzw.
welches einfach und kostengünstig
herzustellen ist, eine präzise
Regelung beider Kupplungen ermöglicht
und gleichzeitig beim Umschalten den Drehmomenteinbruch so gering
wie möglich
hält.
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Diese
Aufgabe wird durch die Steuereinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
7 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß vorgesehen
ist eine hydraulische Steuereinrichtung zur Ansteuerung einer Doppelkupplung,
insbesondere in einem automatischen Doppelkupplungsgetriebe oder
einer Hybridantriebanordnung, mit einem ersten hydraulisch ansteuerbaren
Aktuator für
die erste Kupplung der Doppelkupplung sowie mit einem zweiten hydraulisch
ansteuerbaren Aktuator für
die zweite Kupplung der Doppelkupplung. Weiterhin ist ein Proportionalventil vorgesehen,
welches einen Eingang aufweist, an dem ein hydraulischer Haupt-
oder Systemdruck anliegt. Es weist einen Ausgang auf, an dem ein
von dem Proportionalventil eingestellter erster hydraulischer Betätigungsdruck
abnehmbar ist. Dieser Ausgangsdruck ist durch beliebig viele Zwischenstellungen
stetig und präzise
regelbar.
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Weiterhin
ist ein erstes Wegeventil, vorzugsweise ein elektromagnetisch gesteuertes
3/2-Wegeventil mit An-/Aus-Funktionalität vorgesehen,
welches einen Eingang aufweist, an dem der hydraulische Hauptdruck
anliegt und welches einen Ausgang aufweist, an dem ein zweiter hydraulischer
Betätigungsdruck
je nach Steuerung abnehmbar ist. Derartige 3/2-Wegeventile sind kostengünstig.
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Die
Verbindung zu den beiden Aktuatoren ist mittels eines zweiten Wegeventils,
vorzugsweise eines 4/2-Wegeventils realisiert, das einen ersten
Eingang, an dem der erste hydraulische Betätigungsdruck anliegt, sowie
einen zweiten Eingang auf weist, an dem der zweite hydraulische Betätigungsdruck anliegt.
Das 4/2-Wegeventil weist einen ersten bzw. zweiten Ausgang auf,
der mit dem ersten bzw. zweiten Aktuator verbunden ist.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, wenn der erste bzw. zweite Ausgang
jeweils mit einem ersten bzw. zweiten Steuereingang des Wegeventils
verbunden ist, so dass der jeweils größere der hydraulischen Betätigungsdrücke bestimmt,
welche Druckwege das Wegeventil einstellt und welcher Betätigungsdruck somit
jeweils an den beiden Aktuatoren anliegt. Das zweite Wegeventil
kommt dadurch ohne eine elektronische Steuerung aus, sondern wird
hydraulisch über den
Druckunterschied an seinen beiden Arbeitsanschlüssen gesteuert.
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Eine
weitere Option zur Steuerung des zweiten Wegeventils, das als 4/2-Wegeventil
mit Umschaltschiebefunktion ausgebildet ist, besteht darin, dass
die Steuerflächen
durch externe Druckbeaufschlagung gesteuert werden. Dadurch ist
der Umschaltzeitpunkt frei wählbar
und damit die Umschaltung besser kontrollierbar.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Proportionalventil als elektromagnetisch betätigtes Magnetventil
mit variabler Stellkraft (Variable Force Solenoid; VFS) ausgebildet
ist. Derartige Magnetventile zeichnen sich durch eine präzise Steuerung
des Ausgangsdruckes aus.
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Vorzugsweise
ist das zweite Wegeventil als 4/2-Wegeventil mit Umschaltschiebefunktion
ausgebildet, wobei die Umschaltschiebefunktion durch die an den
Steuereingängen
anliegenden Drücke
steuerbar ist. Damit kann auch beim zweiten Wegeventil eine elektromagnetische
Steuerung eventuell entfallen, was mit einem deutlichen Kostenvorteil
verbunden ist.
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Alternativ
ist das zweite Wegeventil in vorteilhafter Weise als elektromagnetisch
betätigtes 4/2-Wegeventil
ausgebildet. Damit ist eine bessere Kontrolle möglich, da der Umschaltzeitpunkt
frei wählbar
ist. Das Ventil verbleibt ohne Beeinflussung durch die Eingangsdruckwerte
in der gewählten
Stellung. Es ist somit keine Überwachung
der Ventilstellungen notwendig, da keine automatische Rückstellung
durch Steuerdrücke
erfolgt.
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Mit
weiterem Vorteil sind sowohl der erste Aktuator als auch der zweite
Aktuator im drucklosen Zustand geöffnet ist.
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Insbesondere
zur Ansteuerung zweier Kupplungsaktuatoren einer Doppelkupplung
für ein
Automatikgetriebe (aber nicht nur für eine solche) umfasst die
vorliegende Erfindung auch ein Verfahren.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur hydraulischen Ansteuerung eines ersten druckgesteuerten Aktuators
und eines zweiten druckgesteuerten Aktuators, insbesondere eines
ersten Kupplungsaktuators und eines zweiten Kupplungsaktuators,
wird sowohl der erste Aktuator als auch der zweite Aktuator entweder
mit einem von einem ersten Proportionalventil ausgehend von einem
Hauptdruck eingestellten ersten Betätigungsdruck oder mit einem
von einem ersten Wegeventil bereitgestellten zweiten Betätigungsdruck
angesteuert. Dabei wird ein zweites Wegeventil mit dem ersten und
dem zweiten Betätigungsdruck
beaufschlagt, und es wird in Abhängigkeit
der Differenz zwischen dem ersten Betätigungsdruck und dem zweiten
Betätigungsdruck
bestimmt, welcher der beiden Betätigungsdrücke jeweils
dem ersten bzw. zweiten Aktuator zugeführt wird.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
ist es insbesondere vorteilhaft, dass, wenn sich der erste Aktuator
in einem mit von dem Proportionalventil gesteuerten Betätigungsdruck
beaufschlagten, aktiven Zustand und sich der zweite Aktuator in
einem drucklosen Zustand befindet, das erste Wegeventil zu einem
ersten bestimmten Zeitpunkt in Durchflussstellung gebracht wird,
wodurch sich im zweiten Aktuator der Betätigungsdruck aufbaut. Damit
sind die Voraussetzungen geschaffen, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
von der ersten, aktiven Kupplung auf die zweite umgeschaltet wird.
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Damit
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch von dem zweiten Aktuator, der als aktiv angenommen wird, auf
den ersten, in diesem Fall inaktiven Aktuator umgeschaltet werden
kann, ist es vorteilhaft, dass das erste Wegeventil zu einem ersten bestimmten
Zeitpunkt in Durchflussstellung gebracht wird, wodurch sich im ersten
Aktuator der Betätigungsdruck
aufbaut.
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Mit
weiterem Vorteil läuft
das erfindungsgemäße Verfahren
derart ab, dass der vom Proportionalventil gesteuerte Betätigungsdruck
zu einem zweiten bestimmten Zeitpunkt, der zeitlich nach dem ersten
bestimmten Zeitpunkt liegt, reduziert wird. Damit wird der Druck
am ersten Ausgang des zweiten Wegeventils so abgebaut, dass sich,
verglichen mit dem Druck am zweiten Ausgang des Wegeventils, eine
Druckdifferenz ergibt, die zur Umschaltung des zweiten Wegeventils
führt.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, dass
ein Umschaltzeitpunkt, der durch den Zeitpunkt des Umschalter des
zweiten Wegeventils definiert ist, durch geeignete Wahl und Einstellung
der Bauelemente der ersten und zweiten bestimmten Zeitpunkte so
bestimmt werden kann, dass der Dreh momenteinbruch am ersten bzw.
zweiten Aktuator so gering wie möglich
ausfällt.
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Die
Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 einen
Hydraulikschaltplan einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen hydraulischen
Steuereinrichtung zur Ansteuerung eines ersten Kupplungsaktuators
und eines zweiten Kupplungsaktuators einer Doppelkupplung eines
Automatikgetriebes,
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2 ein
Steuerdiagramm der hydraulischen Steuereinrichtung gemäß der 1,
sowie
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3 einen
Hydraulikschaltplan einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydraulischen
Steuereinrichtung zur Ansteuerung eines ersten Kupplungsaktuators
und eines zweiten Kupplungsaktuators einer Doppelkupplung eines
Automatikgetriebes.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen hydraulischen
Steuereinrichtung zur Ansteuerung eines ersten druckgesteuerten
Kupplungsaktuators 1 und eines zweiten druckgesteuerten
Kupplungsaktuators 3 einer Doppelkupplung eines Automatikgetriebes.
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Die
beiden Kupplungsaktuatoren 1, 3 sind durch einfach
wirkende Zylinder symbolisiert. Sowohl der erste Kupplungsaktuator 1 als
auch der zweite Kupplungsaktuator 3 sind im drucklosen
Zustand geöffnet,
d. h. sie sind nicht eingerückt.
Ein Kolben 11 bzw. 12 ist demnach entgegen der
Kraft einer Feder 13 bzw. 14 mittels eines Kupplungsbetätigungsdrucks
pK1 bzw. pK2 in
eine geschlossene Stellung verbringbar. Der Vollständigkeit
halber sind Rohrenden 15, 16 gezeigt, welche mit
einem offenen Hydraulikflüssigkeitsbehälter 17 verbunden
sind, über die Überdrücke an den
Hydraulikflüssigkeitsbehälter 17 abgegeben
werden können.
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Die
eigentliche hydraulische Ansteuereinrichtung umfasst drei Ventile,
das Proportionalventil 5, ein 3/2-Wegeventil 7 sowie
ein 4/2-Wegeventil 9.
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Das
Proportionalventil 5 stellt das Kupplungsventil dar, d.
h. das Ventil, mit dem die beiden Kupplungsaktuatoren 1 bzw. 3 präzise mit
Druck angesteuert werden. Dieses Proportionalventil 5 ist
in dieser Ausführungsform
als elektromagnetisch stetig regelbares 3/2-Wegeventil ausgebildet
und eingangsseitig an einem Eingang E5 über die
Durchflussleitung 18, in der eine Drossel 19 vorgesehen
ist, mit einer Hydropumpe 20 verbunden. Ausgangsseitig (Ausgang
A51) besteht eine Durchflussleitungsverbindung über die
Durchflussleitung 22 zum Leitungsverbindungspunkt 30,
der die Steuerleitungen 24 und 25, die jeweils
an der linken bzw. rechten Stirnfläche des Proportionalventils
(5) anliegen, sowie die Durchflussleitung 23 mit
Druck versorgt. Ein zweiter Ausgang A52 ist über ein
Rohrende 26 mit dem offenen Hydraulikflüssigkeitsbehälter 17 verbunden,
um Drücküberschüsse abzuführen. Die
Hydropumpe 20 ist eingangsseitig über eine Durchflussleitung 21 mit dem
offenen Hydraulikflüssigkeitsbehälter 17 verbunden.
Die Hydropumpe 20 versorgt die Durchflussleitung 27,
den Leitungsverbindungspunkt 28 und die Durchflussleitungen 18 und 29 mit
dem Systemdruck pHaupt.
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Dieses
elektromagnetisch stetig regelbare 3/2-Wegeventil 5 stellt
an seinem Ausgang A51 den Druck p1 zur Verfügung, welcher über Steuerleitungen 24 und 25 an
Steuereingängen
S51 bzw. S52 des Proportionalventils 5 anliegt. Über den
stufenlos einstellbaren Elektromagneten ist der Ausgangsdruck p1 des Proportionalventils 5 in den
Durchflussleitungen 22, 23, 24 und 25 einstellbar
und regelbar. Anstelle dieses 3/2-Wegeventils 5 können auch
andere zur stufenlosen Regelung des Drucks p1 geeignete,
dem Fachmann bekannte Proportionalventile eingesetzt werden.
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Des
Weiteren weist die hydraulische Steuereinrichtung ein 3/2-Wegeventil 7 auf,
das als elektromagnetisch betätigtes
An-/Aus-Ventil ausgebildet
ist. Derartige Ventile sind kostengünstig und einfach in der Steuerung.
Ein Eingang E7 dieses elektromagnetisch
entgegen der Kraft einer Feder 31 betätigbaren 3/2-Wegeventils 7 ist über die
Drossel 32 mit der Haupt-/Systemdruckleitung 18, 27, 28, 29 verbunden.
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Ein
erster Ausgang A71 dieses elektromagnetisch
betätigten
3/2-Wegeventils 7 ist
in an sich üblicher
Weise über
eine entsprechende Durchflussleitung 34 mit einem Eingang
E92 des 4/2-Wegeventils 9 verbunden. Ein
zweiter Ausgang A72 ist über ein Rohrende 33 mit
dem offenen Hydraulikflüssigkeitsbehälter 17 verbunden.
Am ersten Ausgang A71 liegt der Ausgangsdruck
p2 an, der gemäß der An-/Aus-Funktion des
3/2-Wegeventils 7 im Wesentlichen auf die Werte Null oder
pHaupt einstellbar ist. In der wie in 1 dargestellten
Ausführungsform
nimmt der Ausgangsdruck p2 den Wert Null
an, da das 3/2-Wegeventil nicht bestromt ist.
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Verbunden
mit den Ausgangdurchflussleitungen 23 und 34 des
Proportionalventils 5 bzw. des An-/Aus-Ventils 7 ist
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein druckgesteuertes 4/2-Wegeventil 9 vorgesehen.
An seinen Eingängen
E91 und E92 liegen
die in den Durchflussleitungen 23 bzw. 34 vorhandenen Drücke p1 bzw. p2 an. Ausgangsseitig
weist das 4/2-Wegeventil 9 die beiden Ausgänge A91 sowie A92 auf,
an denen die Kupplungsbetätigungsdrücke pK1 bzw. pK2 anliegen.
Die Ausgänge
A91 sowie A92 sind über die
Leitungsverbindungspunkte 35 bzw. 36 und die Durchflussleitungen 39 bzw. 40 mit
den Eingängen
E1 sowie E2 der
Kupplungsaktuatoren 1 bzw. 3 verbunden. Zusätzlich sind
die Ausgänge
A91 sowie A92 über die
Leitungsverbindungspunkte 35 bzw. 36 über Steuerleitungen 37 bzw. 38 mit
Steuereingängen
S91 bzw. S92 verbunden, über welche
anhand der Druckdifferenz zwischen pK1 und
pK2 die Durchflussstellung des 4/2-Wegeventils 9 eingestellt
wird. Somit ist das 4/2-Wegeventil als automatisch mittels Druckdifferenz
betätigter
Umschaltschieber ausgebildet und weist genau zwei Schaltpositionen
auf, so dass entweder pK1 = p1 und
pK2 = p2 in der
einen Position (wie in 1 dargestellt) oder pK1 = p2 und pK2 = p1 in der anderen
Position gilt.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen hydraulischen
Steuereinrichtung nach der 1 bzw. des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im Folgenden auch mittels der 2 beschrieben:
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Phase I: t < t1 (Ausgangsstellung)
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Zunächst wird
die Ausgangslage der Steuereinrichtung gemäß der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
beschrieben. Es wird angenommen, dass der Kupplungsaktuator 1 aktiv
ist, d. h. dass er mit dem Druck pK1 beaufschlagt
ist, welcher identisch mit dem Druck p1 ist,
der durch das Proportionalventil 5 gesteuert wird. Wie
in 1 dargestellt befindet sich das 4/2-Wegeventil 9 in
der Position, dass der Eingang E91 mit dem
Ausgang A91 sowie der Eingang E92 mit
dem Ausgang A92 verbunden ist (pK1 = p1). Die Höhe des Drucks
p1 wird durch das Proportionalventil 5 bestimmt.
Wie in 2 dargestellt beträgt der Druck p1 etwas
weniger als der Haupt- oder Systemdruck pHaupt.
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In
Folge dessen wird der Kupplungsaktuator 1 betätigt, weshalb
an der ersten Kupplung ein Drehmoment MK1 übertragen
wird.
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Das
3/2-Wegeventil (An-/Aus-Ventil) 7 befindet sich in der
in 1 dargestellten Position, d. h. es wird nicht
bestromt und ist damit geschlossen, wobei keine Kraft gegen die
Federkraft der Feder 31 drückt. Damit ist das An-/Aus-Ventil
in Aus-Stellung, d. h. der Druck p2 am Ausgang
A7 ist, wie in 2 erkennbar, vor
dem Zeitpunkt t1 gleich Null. Durch die
wie oben beschriebene Position des 4/2-Wegeventils 9 sind der
Eingang E92 mit dem Ausgang A92 verbunden, weshalb
pK2 = p2 = 0 gilt.
Der zweite Kupplungsaktuator 3 ist damit drucklos, die
zweite Kupplung ist inaktiv, d. h. das Drehmoment MK2 ist
ebenfalls gleich Null.
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Phase II: t1 < t < tU
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Zum
Zeitpunkt t1 wird das 3/2-Wegeventil 7 bestromt,
d. h. es schaltet in An-Stellung, wobei die elektromagnetische Kraft
voll gegen die Federkraft der Feder 31 wirkt. Damit besteht
nunmehr eine Durchlassverbindung zwischen seinem Eingang E7 und seinem ersten Ausgang A71,
wodurch nunmehr der Druck p2 in der Durchflussleitung 34 auf
den Druck pHaupt ansteigt, wie in 2 durch
die strichpunktierte Linie dargestellt. Durch die Durchlassverbindung
im 4/2-Wegeventil 9 zwischen dem Eingang E92 und
dem Ausgang A92 liegt der Druck p2 auch am Ausgang A92 an,
weshalb pK2 = p2 gilt.
Der Kupplungsaktuator 3 wird dadurch über den Eingang E2 vorbefüllt, wobei
der Druck pK2 gegen die Federkraft der Feder 14 wirkt.
Dadurch steigt das von der zweiten Kupplung übertragene Moment MK2 ebenfalls an, wie durch den gepunkteten
Linienverlauf in 2 dargestellt.
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Zu
einem Zeitpunkt tA beginnt durch entsprechende
Steuerung des Proportionalventils 5 der Druck p1 und damit der Kupplungsdruck pK1 zu
sinken. Dieser Zeitpunkt tA wird entsprechend
der Eigenschaften der verwendeten Bauelemente so eingestellt, dass
der gesamte Umschaltprozess zu einem möglichst geringen Drehmomenteinbruch
bzw. zu einer möglichst
geringen Zugkraftunterbrechung führt, wie
nachfolgend detailliert erläutert
werden wird.
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Phase III: tU < t < t2
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Der
Umschaltzeitpunkt tU ist dadurch gekennzeichnet,
dass zu diesem Zeitpunkt das 4/2-Wegeventil umschaltet, d. h. dass
keine Durchlassverbindung mehr von E91 zu
A91 und E92 zu A92 besteht, sondern nunmehr E91 mit
A92 sowie E92 mit
A91 verbunden sind. Auslöser der Umschaltung ist die
Differenz der Drücke
p2 und p1, die jeweils über die
Steuerleitungen 37 bzw. 38 auf den Stirnflächen des 4/2-Wegeventils
wirken. Sobald der Druck p2 den Druck p1 um ein gewisses Maß, das der Trägheit geschuldet
ist, übersteigt,
schaltet das 4/2-Wegeventil wie oben beschrieben um. Es findet in
den nunmehr verbundenen Durchflussleitungen 23 und 39 (über E91 und A92) sowie 34 und 40 ein
Druckausgleich um die Hälfte
der Druckdifferenz statt. Aus 2 ist ersichtlich,
dass der Druck p1 um einen Ausgleichswert ansteigt
und der Druck p2 um den im Wesentlichen selben
Ausgleichswert abfällt.
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Es
ist anzumerken, dass der Umschaltzeitpunkt tU nicht
einem direkt von außen
bestimmbaren Zeitpunkt entspricht, sondern durch die Auswahl der Eigenschaften
der verwendeten Bauelemente der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung bestimmt
wird. Je sensibler beispielsweise das 4/2-Wegeventil 9, also
der Umschaltschieber, auf die Druckdifferenz reagiert und damit
um schaltet, desto näher
liegt tU am Zeitpunkt tA,
an dem direkt von außen
gesteuert der Druck p1 zu sinken beginnt.
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Durch
den Druckanstieg von p2 während der oben
beschriebenen Phase II wird am zweiten Kupplungsaktuator 3 zum
Umschaltzeitpunkt tU bereits ein Drehmoment
MK2 übertragen,
das vom Betrag her etwas höher
ist als das Drehmoment MK1. Die zweite Kupplung
ist damit zum Umschaltzeitpunkt tU ebenfalls
aktiv. Durch das hohe Druckniveau fällt der Drehmomenteinbruch
bei der Umschaltung sehr gering aus. Es ist für den Fachmann offensichtlich,
dass hier durch geeignete Wahl der Bauelemente eine Vielzahl von
Einstellungsmöglichkeiten
besteht, um den Drehmomenteinbruch sowie die Zeitdauern des Druckabfalls
von p1 bis zum Umschaltzeitpunkt tU und dergleichen zu steuern.
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Ab
dem Umschaltzeitpunkt tU wird der zweite Kupplungsaktuator 3 nicht
mehr vom Ausgangsdruck p2 des 3/2-Wegeventils
(An-/Aus-Ventils) 7,
sondern vom Ausgangsdruck p1 des Proportionalventils 5 gesteuert.
In 2 ist dargestellt, dass ab dem Umschaltzeitpunkt
tU der zweite Kupplungsaktuator 3 mit einem
konstanten Druck p1 angesteuert wird und
dabei die zweite Kupplung aktiv bleibt.
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Der
erste Kupplungsaktuator 1 wird ab dem Umschaltzeitpunkt
tU nicht mehr vom Ausgangsdruck p1 des Proportionalventils 5, sondern
vom Ausgangsdruck p2 des 3/2-Wegeventils
(An-/Aus-Ventils) 7 gesteuert.
Durch den geringen Abfall des Drucks und damit des Drehmoments an
der ersten Kupplung bleibt die erste Kupplung zunächst aktiv.
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Phase IV: t > t2
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Zum
Zeitpunkt t2 wird die Bestromung des 3/2-Wegeventils
(An-/Aus-Ventils) 7 beendet,
d. h. es schaltet unmittelbar in Aus-Stellung, wobei die gegen die Federkraft
der Feder 31 wirkende elektromagnetische Kraft nicht mehr
vorhanden ist. Damit besteht keine Durchlassverbindung zwischen
seinem Eingang E71 und seinem Ausgang A7 mehr, wodurch nunmehr der Druck p2 in der Durchflussleitung 34 allmählich auf
Null abfällt,
wie in 2 durch die strichpunktierte Linie rechts des
Zeitachsenwertes t2 dargestellt. Das von
dem ersten Kupplungsaktuator 1 übertragene Drehmoment MK1 fällt
in gleicher Weise allmählich
ab, wie die in 2 dargestellte gestrichelte
Linie rechts des Zeitachsenwertes t2 zeigt.
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Sobald
der Druck p2 den Wert Null erreicht hat,
befindet sich die Steuereinrichtung wieder in der oben beschriebenen
Ausgangsstellung (Phase I), mit dem Unterschied, dass durch die
andere Wegstellung des 4/2-Wegeventils 9 nicht mehr die
erste, sondern die zweite Kupplung die aktive, mittels des Proportionalventils 5 präzise gesteuerte
Kupplung ist.
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Für die nächste Umschaltung,
dann von der zweiten auf die erste Kupplung, beginnt man wieder wie
in Phase II oben geschildert mit der Bestromung des 3/2-Wegeventils
(An-/Aus-Ventils) 7 usw.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen hydraulischen
Steuereinrichtung zur Ansteuerung eines ersten druckgesteuerten
Kupplungsaktuators 1 und eines zweiten druckgesteuerten
Kupplungsaktuators 3 einer Doppelkupplung eines Automatikgetriebes.
Sie unterscheidet sich von der in 1 dargestellten
Ausführungsform
durch eine andere Ausgestal tung des Wegeventils 9, wie
im Nachfolgenden beschrieben wird. Ansonsten werden gleiche Bauelemente
verwendet, die mit denselben Bezugszeichen wie in 1 versehen sind.
Der Einfachheit halber wird deren Beschreibung hier nicht wiederholt.
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Über die
oben genannten Vorteile der ersten Ausführungsform hinaus bietet die
zweite Ausführungsform
folgende Vorteile. Durch die Verwendung des elektromagnetisch betätigbaren
4/2-Wegeventils kann
die Umschaltung von außen
besser kontrolliert werden, da der Umschaltzeitpunkt frei wählbar ist. Unabhängig von
den an seinen Ausgängen
anliegenden Drücken
verbleibt das Ventil in der umgeschalteten Stellung, sofern nicht
eine Umschaltung von außen
angestoßen
wird. Damit ist keine Überwachung der
Ventilstellungen mehr notwendig, weil keine automatische Rückstellung
durch Steuerdrücke
erfolgt. Im Vergleich zur obigen ersten Ausführungsform ist das in der zweiten
Ausführungsform
zum Einsatz kommende elektromagnetisch betätigbare 4/2-Wegeventil zwar
etwas teurer, aber gegenüber
einem weiteren proportionalen Kupplungsventil des Standes der Technik
dennoch kostengünstiger.
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Die
Funktionsweise der hydraulischen Steuereinrichtung der zweiten Ausführungsform
wie in 3 dargestellt ist im Wesentlichen mit der oben
für die
erste Ausführungsform
geschilderten Funktionsweise identisch. Unterschiede ergeben sich
bei der Festlegung des Umschaltzeitpunkts, der nunmehr durch eine
Steuerung von außen
festgelegt werden kann. Gleiches ergibt sich, wenn die Steuerung
des zweiten Wegeventils 9 nicht über interne Steuerdrücke, sondern über eine
externe Druckbeaufschlagung der Steuerflächen angesteuert wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt.
Insbesondere können
durch geeignete Auswahl von Bauelementen bei der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
und der Steuerungsparameter beim erfindungsgemäßen Verfahren Modifikationen
und Änderungen vorgenommen
werden, ohne vom Umfang der durch die beigefügten Ansprüche beanspruchten Erfindung abzuweichen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wurde eine hydraulische Steuereinrichtung
bzw. ein entsprechendes Verfahren zur Ansteuerung zweier druckgesteuerter
Aktuatoren bereitgestellt, welche bzw. welches einfach und kostengünstig herzustellen
ist, eine präzise
Regelung beider Kupplungen sowie komfortable Lastschaltungen ohne
Druck- bzw. Drehmomenteinbruch ermöglicht.
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- 1
- Erster
Kupplungsaktuator (einfach wirkender Zylinder für Kupplung und Gangsteller einer
ersten Getriebeeingangswelle)
- 3
- Zweiter
Kupplungsaktuator (einfach wirkender Zylinder für Kupplung und Gangsteller einer
zweiten Getriebeeingangswelle)
- 5
- Proportionalventil
- 7
- erstes
Wegeventil
- 9
- zweites
Wegeventil
- 11
- einfache
Kolbenstange
- 12
- einfache
Kolbenstange
- 13
- Feder
- 14
- Feder
- 15
- Rohrende
- 16
- Rohrende
- 17
- offener
Hydraulikflüssigkeitsbehälter
- 18
- Durchflussleitung
- 19
- viskosestabile
Drosselung
- 20
- Hydropumpe
- 21
- Rohrende
unterhalb Hydraulikflüssigkeitsspiegel
- 22
- Durchflussleitung
- 23
- Durchflussleitung
- 24
- Steuerleitung
- 25
- Steuerleitung
- 26
- Rohrende
- 27
- Durchflussleitung
- 28
- Leitungsverbindung
- 29
- Durchflussleitung
- 30
- Leitungsverbindung
- 31
- Feder
- 32
- viskosestabile
Drosselung
- 33
- Rohrende
- 34
- Durchflussleitung
- 35
- Leitungsverbindung
- 36
- Leitungsverbindung
- 37
- Steuerleitung
- 38
- Steuerleitung
- 39
- Durchflussleitung
- 40
- Durchflussleitung
- pHaupt
- Hauptdruck
- p1
- erster
hydraulischer Betätigungsdruck
- p2
- zweiter
hydraulischer Betätigungsdruck
- pK1
- erster
Betätigungsdruck
- pK2
- zweiter
Betätigungsdruck
- p
- Druck
- M
- Drehmoment
- MK1
- Drehmoment
an erster Kupplung
- MK2
- Drehmoment
an zweiter Kupplung
- t
- Zeit
- E5
- Eingang
des Proportionalventils 5
- A51
- erster
Ausgang des Proportionalventils 5
- A52
- zweiter
Ausgang des Proportionalventils 5
- S51
- erster
Steuereingang des Proportionalventils 5
- S52
- zweiter
Steuereingang des Proportionalventils 5
- E7
- Eingang
des Wegeventils 7
- A71
- erster
Ausgang des Wegeventils 7
- A72
- zweiter
Ausgang des Wegeventils 7
- E91
- erster
Eingang des Wegeventils 9
- E92
- zweiter
Eingang des Wegeventils 9
- A91
- erster
Ausgang des Wegeventils 9
- A92
- zweiter
Eingang des Wegeventils 9