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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung schmelzegesponnener
Filamente nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Bei
dem Schmelzspinnen werden Polymere als Rohstoffe durch Schmelzen
unter Luftabschluss verspinnbar gemacht. Hierbei wird ein thermoplastischer
Rohstoff in Form von Granulat oder Schnitzeln mittels eines Extrusionseinrichtung
auf eine Temperatur von mindestens 5°C über der Schmelztemperatur des
Polymers erhitzt und über
eine Spinnapparatur versponnen. Häufig muss das Polymer vor seiner Verarbeitung
einem Trocknungsprozess unterworfen werden, um einen ausreichend
geringen Wassergehalt einzustellen. Dies soll einen übermäßigen hydrolytischen
Abbau des Polymers während
des Aufschmelzens, der Verweilzeit in der Schmelze und der Verarbeitung
zu Fäden
vermeiden. Nach Dosie rung über
Spinnpumpen wird die Schmelze durch Spinndüsen in einen blasluftdurchströmten Spinnschacht gepresst.
Der aus einer Spinndüse
austretende Strahl eines Polymers wird unter den herrschenden Abzugskräften beschleunigt,
verengt sich auf den Endtiter oder Enddurchmesser und verfestigt
sich unter Einwirkung der Blasluft. Üblicherweise wird auf eine
Temperatur unterhalb des Glasumwandlungspunktes des zugrundeliegenden
Polymers abgekühlt, zumindest
aber auf eine Temperatur bei der der Faden eine ausreichende mechanische
Stabilität
aufweist. Die Fäden
werden von Galetten abgezogen, wobei sie als Monofilament d.h. ein
einzelnes Filament wird aus einer Einlochdüse ersponnen oder als Multifilamente,
hierbei werden mehrere Fäden
zu einem Filamentstrang gebündelt,
vorliegen können. Die
erhaltenen Fäden
werden mit einer Schmälze oder
Fadenpräparation
versehen, eventuell noch verstreckt und schließlich auf einem Wickler bei
Geschwindigkeiten von 300 – 6000
m/min zu Spulen aufgewickelt. Solchermaßen hergestellt Fäden können einen
Titer von 10 bis über
2000 dtex aufweisen, bzw. einen Durchmesser von 0,03 bis über 0,5
mm. Unter Filamenten wird eine Textilfaser oder ein Faden von sehr
großer,
praktisch endloser Länge
verstanden. Unter Fasern und Fäden
werden alle textilen Faserstoffe wie Filamente und Spinnfasern,
unabhängig
von ihrer Länge
verstanden.
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Der
Abkühlung
eines frisch ersponnenen Fadens kommt eine erhebliche Bedeutung
zu, da durch sie die Massen- oder Titergleichmäßigkeit sowie die Vororientierung
und somit die textilmechanischen Eigenschaften und die Verarbeitungsgüte des erzeugten
Filaments maßgeblich
beeinflusst werden. Ein bevorzugtes Abkühlverfahren beim Schmelzspinnen ist
die Querstrom- oder
Queranblasung. Bei der Queranblasung werden die aus den Spinndüsen austretenden
heißen
Filamente in einer Blaskammer rechtwinklig mit klimatisierter und
unter einem einstellbaren Regelvordruck stehender Luft gleichmäßig beaufschlagt
und abgekühlt.
Nach dem Passieren der Filamente verlässt der erwärmte Luftstrom die Blaskammer
seitlich oder frontal über
eine Auslassöffnung
oder ein Gitter und vermischt sich mit der umgebenden Raumluft.
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Bei
der Queranblasung erfolgt die Fadenkühlung nach dem Prinzip eines
Rohrbündel-Kreuzstrom-Wärmetauschers.
Die verwendete Luftströmung
sollte dabei laminar und turbulenzarm sein und eine im Wesentlichen
gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit
zu allen abzukühlenden
Filamenten aufweisen, so dass alle Fäden eine identische Abkühlung erfahren.
Zur Erzeugung der Blasluftströmung
sind in den Blaskammern Lochgewebe oder Siebgewebe häufig in
Verbindung mit Wabengleichrichtern eingebaut. Über die Höhe der Blaskammern wird die
Abkühlstrecke
für die
Filamente festgelegt, über
den Aufbau der Gleichrichter kann ein spezifisches Geschwindigkeitsprofil
für die
Blasluft vorgegeben werden. Die Geschwindigkeit der Blasluft wird durch
den herrschenden Vordruck mit dem die klimatisierte Luft der Blaskammer
zugeführt
wird geregelt. Es lassen sich Luftgeschwindigkeiten von 0,1 bis
0,5 m/s in manchen Fällen
bis zu 1,0 m/s generieren und einstellen. Die Blaskammern weisen
mindestens eine Breite über
die gesamte Breite der abzukühlenden
Fadenschar auf. Üblicherweise
werden Anblaslängen
von 0,5 bis 2 m in seltenen Fällen
bis 3 m verwendet. Die Queranblasung beim Schmelzspinnen wird sowohl
in der Filamentspinnerei als auch in der Stapelfaserherstellung
eingesetzt und ist weit verbreitet. In der Filamentspinnerei können sowohl
Multifile als auch Monofile abgekühlt werden. Die verwendeten
Blaskammern lassen sich sehr variabel gestalten, ihre Wartungs- und Beschaffungskosten sind
im Vergleich zu anderen Abkühlverfahren
gering.
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Darüber hinaus
sind dem Fachmann weitere Abkühlverfahren
für das
Schmelzspinnen bekannt, wie z.B. die Innen-/Außen- oder Außen-/Innenanblasung,
bei der die konditionierte Blasluft diametral über die austretenden Filamente
geleitet wird. Zu den allgemeinen Grundlagen und dem Stand der Technik zum
Schmelzespinnen und der Kühlung
der Filamente wird auf F. Fourné, "Synthetische Fasern", Hauser Verlag, München, 3. Auflage, 1995 ISBN 3-446-16058-2,
S. 348 ff. verwiesen.
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Nachteilig
an dem herkömmlichen
Verfahren der Querluftanblasung ist, dass die aus dem Blasschacht
austretende Luft gasförmige
Ausdünstungen wie
z. B. Spinnrauch oder flüssige
oder feste Kondensate enthalten kann. Bei diesen Stoffen kann es sich
um Vorprodukte, Monomere, Oligomere oder durch Hydrolyse, oxidativen
oder thermischen Abbau entstandene Abbauprodukte aus dem Ausgangspolymeren
handeln. Des Weiteren können
Ausdünstungen
von Zuschlagstoffe wie Stabilisatoren, Additiven, Weichmachern etc.
herrühren.
Die freigesetzten Substanzen weisen häufig eine gesundheitsgefährdende Wirkung
auf, ihre Abgabe an die umgebende Raumluft sollte daher vermieden
werden.
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Ein
weiterer Nachteil herkömmlicher
Fadenkühlsysteme
ist, dass sie üblicherweise
mit angesaugter, frischer Außenluft
betrieben werden. Vor der Verwendung als Blasluft wird die Frischluft
in entsprechend dimensionierten Klimaanlagen auf die verfahrensseitig
vorgesehenen Bedingungen für
die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt konditioniert. Je nach
herrschenden klimatischen Bedingungen müssen für die Kühlung oder Erwärmung der
Außenluft große Energiemengen
aufgewendet werden.
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Des
Weiteren ist die herkömmliche
Queranblasung nur bedingt für
die Abkühlung
von Monofilamenten mit hohen Titern (> 100 dtex) geeignet. Eine Möglichkeit
dies zu erreichen besteht in einer Erhöhung der Queranblaslängen von üblicherweise
120 – 200
cm auf ca. 300 cm oder darüber
hinaus. Nachteilig an einer solchen Ausführung ist jedoch, dass die damit
abgekühlten
Filamente relativ stark aus der natürlichen Falllinie ausgelenkt
werden. Unter der natürlichen
Falllinie wird das lotrechte Fallen eines Filaments aus einer Spinndüse verstanden
ohne Einwirkung einer auslenkenden Kraft oder einer Auslenkung,
verursacht durch das Berühren
mit einem Fadenleitorgan. Aufgrund des Luftwiderstandes eines Filamentstranges
wird dieser aber in Abhängigkeit seines
Durchmessers, Festigkeit, Abzugsgeschwindigkeit und Strömungsgeschwindigkeit
der Blasluft aus seiner natürlichen
Falllinie ausgelenkt. Dem gegenüber
steht eine rückführende Kraft,
da der Lauf der Filamente durch Fadenleitorgane, Präparationseinrichtungen
oder die Spinnmaschine stabilisiert werden muss. Es resultiert eine
bogenartig (C-förmige)
Auslenkung der Filamente, wobei das Maximum der Auslenkung, neben
den genannten Einflussfaktoren, auch stark von der Länge der
Blaslufteinwirkung und somit von der Höhe einer Blaskammer abhängt. Um
bei einer Verlängerung
einer Blaskammer oder Erhöhung
der Blasluftgeschwindigkeit ein Anstoßen oder Streifen der Filamente
an der Blaskammerwandung oder des Luftaustrittgitters zu vermeiden,
müssen
die Blaskammern entsprechend weiter in der Blasluftströmungsrichtung
dimensioniert werden. Dies geht zu Lasten des zur Verfügung stehenden Spinnereirau mes,
da die Spinnköpfe
und Spulmaschinen mit einem entsprechend vergrößerten Abstand aufgestellt
werden müssen.
Darüber
hinaus ist die Verlängerung
der Blaskammer bei einseitiger Luftzuführung nachteilig, da der Fadenlauf
durch die stärkere
Auslenkung instabiler wird, woraus höhere intrafilamentäre Titerschwankungen
resultieren können.
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Stehen
aus Platzgründen
keine verlängerten Blaskammern
zur Verfügung
oder sollen hochtitrige Monofilamente erzeugt werden, so können die
ersponnenen Filamente in einem Wasserbad oder in einer Kombination
von Luftkühlung
und Wasserbad abgekühlt
werden. Diese Art der Abkühlung
ist aber deutlich aufwendiger als die Abkühlung mit Luft und wird üblicherweise
nur bei niedrigen Fadenabzugsgeschwindigkeiten durchgeführt.
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Aus
Patent
US 2,273,105 ist
bekannt, dass eine quer zu den erzeugten Filamenten eingeblasene laminare
Kühlluft
eine effektive Methode zur Fadenkühlung beim Schmelzspinnen darstellt.
In einer speziellen Ausführung
der Erfindung wird das Prinzip von entgegen gerichteten Luftströmungen in
einer Blaskammer zum Erreichen einer intensiveren und somit schnelleren
Fadenabkühlung
dargestellt. Die Möglichkeit
zur aktiven Entfernung der eingeblasenen Kühlluft ist nicht offenbart.
Es ist davon auszugehen, dass aufgrund de unzureichenden Abgrenzung
der direkt an einem der anschließenden Blaskammersegmente mit
unterschiedlicher Blasluftströmungsrichtung
aufgrund starker Turbulenzen eine Verschlechterung der Fadengleichmäßigkeit
gegenüber der
Verwendung nur eines einzigen Blaskammersegments auftritt.
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Ebenfalls
bekannt ist aus
DE
195 14 866 A1 dass eine Verbesserung der Gleichmäßigkeit
des Kühlluftstromes in
den Randbereichen eines Filamentbündels erreicht werden kann,
wenn die den Kühlluftstrom
begrenzenden Außenwände mit
Luftdurchlassöffnungen
versehen sind. Allerdings werden hierfür die seitlich begrenzen Wände parallel
zur Strömungsrichtung
der eingeblasenen Luft mit Öffnungen
versehen und an eine Absaugung angeschlossen. Hierbei ist jedoch
eine gleichmäßige und gleichgerichtete
laminare Durchströmung
der aus dem Spinnkopf austretenden Filamente nicht gewährleistet,
wodurch im Vergleich zu einer der Blaslufteinströmfläche gegenüberliegenden Absaugung stärkere Titerschwankungen
erwartet werden. Die verbrauchte Kühlluft wird nur in einer geringen
Menge abgesaugt.
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Aus
Patent
US 4,943,220 ist
eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Flussrichtung der eingeblasenen
Kühlluft
bekannt. Es werden bewegliche Klappen verwendet, die den Kühlluftstrom
seitlich eingrenzen und somit ein freies Passieren der Kühlluft zwischen den äußeren Filamenten
und der Blaskammwand verringern sollen. Es soll eine bessere Vergleichmäßigung der
Kühlluft
und daher ein besserer Kühleffekt resultieren.
Als problematisch bei dieser Ausführung der Blaskammern muss
allerdings ein mögliches
Anstoßen
der Filamente an den Begrenzungsklappen angesehen werden, was eine
deutlich erhöhte
Fadenbruchrate zur Folge hätte.
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Die
DE 198 21 778 A1 beschreibt
eine Vorrichtung zur Herstellung von Mikrofilamenten, mit der eine
höhere
Titer-Gleichmäßigkeit
bei Multifilamenten gegenüber
der Standard-Querstromanblasung mittels einer Innen-Außenanströmung und
einer in den Sinnbalken versenkten und dadurch thermisch isolierten
Spinndüsenplatte
erreicht wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zur Herstellung
schmelzgesponnener Filamente zu schaffen, die ein effizientes Abkühlen beim
Queranblasen mit reduzierter Abgabe gesundheitsschädlicher
Substanzen an die umgebende Raumluft gestattet.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbindung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die Abkühlung
der Filamente in einer Kombination von einer Blaskammer mit einer
gegenüberliegenden
Saugkammer bzw. durch mehrere aufeinander folgende Kombinationen
von Saug- und Blaskammern. Dabei werden der beim Verspinnen entstehende
Spinnrauch oder auch aus der heißen Polymerschmelze austretende Dämpfe oder
Gase oder auch beim Verspinnen insbesondere von isocyanat- und/oder
urethangruppenhaltigen Rohstoffen auftretende gesundheitsschädliche iocyanhathaltige
Dämpfe
mit der Blasluft effektiv abgeführt
und gelangen nicht in die Umgebungs- oder Raumluft. Die aus der Saugkammer
abgeführte Saugluft
kann von den gesundheitsschädlichen
Substanzen gereinigt und in Gänze
oder teilweise nach dem Mischen mit Frischluft unter geringerem
Energieaufwand erneut als Blasluft für die Fadenkühlung eingesetzt
werden. Die Erfindung eignet sich zur Abkühlung sowohl von Mono- als
auch Multifilamenten. Aufgrund der durch die Absaugung insbesondere auch
in den Randbereichen der Fadenkühlkammer stärker gerichteten
Führung
der Blasluft werden alle Filamente, d.h. die gesamte Filamentschar,
gleichmäßig von
Blasluft durchströmt
und abgekühlt.
Es resultieren daraus geringere interfilamentäre Titerschwankungen. Auf die
Verwendung von Begrenzungsklappen oder Luftleitblechen im Bereich
der Fadenkühlkammer
kann verzichtet werden, da die Kühlluft
auch in den Randbereichen von hoher Gleichmäßigkeit ist und eine homogene
Strömungsgeschwindigkeit
aufweist.
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Durch
die in den Unteransprüchen
angegebenen Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.
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Vorteilhaft
im Sinne der Erfindung ist es, dass sich bei Verwendung entgegengesetzt
gerichteter Anblasströmungen
in zwei aufeinander folgenden Blaskammern, in bevorzugter Weise
in Kombination mit einer gegenüberliegenden
Saugkammer, eine geringere Bauchung des mit Kühlluft angeblasenen Fadens
oder der Fadenschar einstellt und sich somit eine geringere Auslenkung
der abzukühlenden
Filamente aus der idealen senkrechten Falllinie ergibt. Insbesondere
stellt dies eine Möglichkeit
dar, Monofilament mit einem Titer > 100
dtex effektiv über
die gesamte Blasluftlänge
abzukühlen.
Hierdurch können
Blaskammern geringerer Tiefe verwendet werden, wodurch eine platzsparende
Anordnung von Spinnmaschinen ermöglicht
wird. Überraschend
hat sich weiterhin gezeigt, dass aufgrund der geringeren Auslenkung
und des stabileren Fadenlaufs des hierbei resultierenden S-förmigen Fadenbogens
sowie der gleichmäßigeren
und weniger zu Turbulenzenbildung neigenden Blasluft durch die in
Strömungsrichtung
unterstützend
wirkende Absaugung geringere intrafilamentäre Titerschwankungen erzielt
werden können
als bei Verwendung einer Blaskammer vergleichbarer Abblaslänge nach
dem herkömmlichen Prinzip
der Queranblasung möglich.
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Im
Sinne der Erfindung können
sowohl konditionierte Luft als auch inerte Gase, wie z.B. Kohlendioxid,
Stickstoff oder Edelgase sowie reaktive oder reaktionsfördernde
Gase, wie z.B. Sauerstoff, Ozon, Stick oxide oder Wasserdampf im
Ganzen oder in Teilen der Blasluft zugemischt und bei der Fadenabkühlung eingesetzt
werden. Durch die weitgehend geschlossene und abgedichtete Bauweise
der Kühlkammer
mit der Blas- und
Saugkammer werden Kühl-
oder Reaktionsgase oder aufgrund der Beaufschlagung mit reaktionsfördernden
Gasen oder dampfförmigen
Verbindungen entstehende Reaktionsprodukte nicht mehr oder nur in
vernachlässigbarem
Ausmaß in
die Umgebungsluft des Spinnereiraums abgegeben. Eine Gesundheitsgefährdung kann
somit vermieden werden.
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In
vorteilhafter Weise ist unterhalb des Spinnkopfes, d.h. unterhalb
der Austrittsstelle der Filamente aus den Düsenbohrungen eine strömungsberuhigte
Zone bzw. ein Bereich mit nur geringfügiger Luftbewegung ohne aktiver
Fadenfühlung
vorgesehen. Aufgrund dieser strömungsberuhigten
Zone werden die Filamente besser ausgesponnen.
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Besonders
vorteilhaft ist, zwischen mehreren Kombinationen von Blas- und Saugkammer
mindestens ein Trennsegment ohne Gaszuführung bzw. -abführung vorzusehen.
Dadurch werden Turbulenzen zwischen unterschiedlichen Gasströmungen vermieden,
wodurch geringere Titerschwankungen, insbesondere intrafilamantärer Art,
vermieden werden.
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Weiterhin
ist besonders vorteilhaft, eine Rückführung der abgesaugten Kühlluft in
die Blaskammer(n) gegebenenfalls nach einer Reinigung vorzusehen,
da dadurch Energie eingespart werden kann, d.h., ein geringerer
Energieverbrauch zur Fadenkühlung
resuliert.
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Die
Erfindung lässt
sich auf alle schmelzspinnbaren thermoplastische Polymere anwenden, oder
sonstige Po lymere, die sich mittels eines Schmelzspinnprozesses
zu Filamenten verarbeiten lassen. Hierzu zählen u. a. Polymere aus der
Gruppe der Polyester wie Polyethylenterephthalat (PET), Polytrimethylenterephthalat
(PTT), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylennaphthalat (PEN),
Polytrimethylennaphthalat, Polybutylennaphthalat, Polymilchsäure (PLA),
des weiteren sämtliche
Polyester, die sich aus linearen oder verzweigten, aliphatischen oder
aromatischen Diolen mit 2 bis 12 C-Atomen sowie Polyethern oder
ihren Mischungen und linearen oder verzweigten, aliphatischen oder
aromatischen Dicarbonsäuren
mit 2 – 20
C-Atomen oder ihren Mischungen oder aus OH-gruppenhaltigen Carbonsäureverbindungen
mit 2 – 20
C-Atomen herstellen lassen. Die Polyester können linear aufgebaut sein
oder Kettenverzweigungen aufweisen. Die Polyester können in
ihrer reinen Form oder als Misch- und Co-Polyester eingesetzt werden,
wie sie in direkter Herstellung durch Mischung der Ausgangskomponenten oder
durch Mischung der Polymere oder durch Mischen entsprechender Polymerschmelzen
zugänglich
sind. Eine weiter Gruppe von Polymeren, die sich im Sinne der Erfindung
vorteilhaft verspinnen lassen, sind die Polyamide die durch Polyaddition
von Lactamen zugänglich
sind, wie das Polyamid 4, Polyamid 6, Polyamid 11, Polyamid 12,
des weiteren sämtliche Polyamide
wie das Polyamid 66, die sich aus linearen oder verzweigten, aliphatischen
oder aromatischen Diaminen mit 2 bis 12 C-Atomen und linearen, verzweigten,
aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren mit 2 – 20 C-Atomen oder ihren Mischungen herstellen
lassen. Die Polyamide können
linear aufgebaut sein oder Kettenverzweigungen aufweisen. Die Polyamide
können
in ihrer reinen Form oder als Mischung Co-Polyamide eingesetzt werden,
wie sie in direkter Herstellung durch Mischung der Ausgangskomponenten
oder durch Mischung der Polymere oder durch Mischen der Polymerschmelzen
zugänglich
sind.
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Eine
weiter Gruppe von Polymere, die sich im Sinne der Erfindung vorteilhaft
verspinnen lassen, ist die Gruppe der Polyolefine. Hierbei kann
es sich Homopolymere von Polyethylen oder Polypropylen oder Copolymere
der Polyolefine mit einem Anteil an Co-Monomeren wie Ethen, Propen,
Buten, Penten, Hexen, Pepten, Octen, Decen, Styrol etc. handeln. Die
Polyolefine können
linear aufgebaut sein oder Kettenverzweigungen aufweisen. Die Polyolefine können in
ihrer reinen Form oder als Misch- und Co-Polyolefine eingesetzt
werden, wie sie in direkter Herstellung durch Mischung der Ausgangskomponenten
oder durch Mischung der Polymere oder durch Mischung der Polymerschmelzen
zugänglich sind.
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Des
Weiteren können
im Sinne der Erfindung vorteilhaft versponnen werden Polymere aus
den Gruppen der Polycarbonate, der halogenierte Vinylpolymere oder
der Block-Copolymere basierend auf Styrol und Butadien.
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Sämtliche
Polymere die sich im Sinne der Erfindung vorteilhaft verspinnen
lassen, können
in Form des reinen Polymeren oder in beliebiger Mischung mit einem
oder mehreren Polymeren, die für sich
einzeln ebenfalls vorteilhaft im Sinne der Erfindung verspinnbar
sind. Des Weiteren können
dem zu verspinnenden Polymer oder der Polymermischung Additive und
Zuschlagsstoffe in reiner Form oder in Mischungen bis zu einer Menge
zugegeben werden, die ein Verspinnen der resultierenden Schmelze
erlaubt. Die Zuschlagstoffe können
in flüssiger
oder fester Form oder vorverarbeitet zu einem Masterbatch zum Polymer
oder seiner Schmelze zugegeben werden. Bei den Additiven und Zuschlagstoffen kann
es sich um beispielsweise um Stabilisatoren, Mattierungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe, Schmelzehilfsmittel,
Weiterverarbeitungshilfsmittel oder Reaktionskomponenten handeln,
wie sie dem Fachmann bekannt sind.
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Besonders
vorteilhaft kann die Erfindung für das
Schmelzspinnen elastischer Fäden
eingesetzt werden. Unter elastischen Fäden werden Filamente mit einer
hohen Dehnung und einem hohen Rückstellvermögen, d.h.
mit einer geringen verbleibenden Restdehnung nach Aufheben der dehnungsverursachenden
Kraft verstanden. Werden elastische Filamente z.B. auf das doppelte
ihrer Ursprungslänge gedehnt,
so soll nach Entfernen der dehnungsverursachenden Kraft die bleibende
Dehnung des Fadenstückes
nicht mehr als 50% der ursprünglichen
Länge betragen.
Es wird angenommen, dass Elastizität des Materials auf einer Phasentrennung
von Hart- und Weichsegmenten beruht, wobei sich die in den Weichsegmenten
in geknäuelter
Form vorliegenden Makromolekülketten
unter einer längenden
Kraft orientieren und nach Aufheben der Kraft versuchen, in die
ursprünglich
vorgelegene bevorzugte Knäuelform zurückorientieren.
Elastische Fäden
werden heutzutage nach einem Trocken-, Naß- oder Schmelzspinnverfahren
erzeugt.
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In
jüngerer
Zeit hat das Schmelzspinnen elastischer Filamente an Bedeutung gewonnen.
Dabei wird ein thermoplastischer Rohstoff, der für die Erzeugung elastischer
Fäden geeignet
ist, aufgeschmolzen und die erhaltene Schmelze über eine oder mehrere Düsenbohrungen
zu Filamenten extrudiert, die mit Luft in Queranblasung abgekühlt werden.
Es können
sowohl Mono- als auch Multifilamente hergestellt werden. Die bevorzug te
Aufmachungsform der elastischen Fäden aus einem Schmelzspinnprozess
sind Monofilamente im Titerbereich 11 – 78 dtex, die bei Spinngeschwindigkeiten
im Bereich 300 – 800
m/min hergestellt werden. Im Gegensatz zum herkömmlichen Trockenspinnprozess,
kann beim Schmelzspinnen auf die Verwendung eines Lösungsmittels
verzichtet werden.
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Es
stehen eine Reihe von thermoplastischen Rohstoffen für das Schmelzspinnen
elastischer Filamente zur Verfügung,
wie z.B. thermoplastische Polyurethane (TPU), Polyetherester (PEE),
Polyetheramide (PEA) oder Polyolefine (PO) mit elastischen Eigenschaften.
TPU Rohmaterialen zur Herstellung schmelzgesponnener elastischer
Fäden werden
aus den Rohstoffen der folgenden Gruppen hergestellt. Einem Rohstoff
der Gruppe der Polydiole mit einem Molekulargewicht zwischen 500
und 4000 g/mol, üblicherweise
einem Polyetherdiol, Polyesterdiol oder einem Polycaprolacton, einem
Rohstoffe der Gruppe der aromatischen oder aliphatischen Polyisocyanate wie
z. B. dem Bis-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Toluoldiisocyanat
(TDI), Hexamethylendiisocyanat (HDI) oder dem Methylen-bis-(cyclohexyl)-diisocyanat sowie
einem kurzkettigen Kettenverlängerer
der Gruppe der niedermolekularen Diole mit einem Molekulargewicht < 400 g/mol wie z.B.
dem Ethylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol
oder 1,4-Benzoldimethanol. Die Rohstoffe der einzelnen Gruppen können in
reiner Form oder untereinander gemischt eingesetzt werden, ohne
dass die Gruppe der thermoplastischen Polyurethane, die im Sinne
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft versponnen werden kann, auf
die genannten Beispiele oder Rohstoffe begrenzt oder eingeengt ist.
Die TPU Polymere werden mittels dem Fachmann bekannten Herstellungsverfahren
hergestellt und können
Additive und Zuschlagstoffe enthalten, wie beispielsweise Stabilisatoren,
Mattierungsmittei, Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe, Schmelzehilfsmittel
oder Weiterverarbeitungshilfsmittel.
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Die
oben erwähnten
Vorteile gelten insbesondere auch für die elastischen Filamente,
d.h., durch die Verwendung von entgegengesetzten gerichteten Blasluftströmungen in
mehreren aufeinander folgenden Blaskammern wird eine geringere maximale
Auslenkung der abzukühlenden
Filamente erreicht, wodurch die sich verfestigenden und noch über geringe
Fadenfestigkeiten verfügenden
Filamente weniger stark beansprucht werden, was die Verwendung längerer Zonen
mit einer aktiven Anblasung erlaubt, als dies mit einer herkömmlichen
Queranblasung und Fadenabkühlung
von nur einer Seite her realisierbar ist. Im Sinne der Erfindung
können elastische
Monofilamente bis über
einen Titer von 300 dtex bei der Verwendung von mindestens zwei aufeinander
folgenden Blaskammern mit entgegengerichteter Blasluftströmung bei
Abzugsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 m/min hergestellt werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf einen Spinnkopf mit darunter liegender angedeuteter
Blaskammer,
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2 einen
schematischen Schnitt durch eine Kühlkammer mit Blas- und Saugkammer
sowie angedeutetem Spinnkopf,
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3 eine
perspektivische Ansicht einer Kühlkammer
mit Blas- und Saugkammer, und
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4 eine
schematische Schnittdarstellung durch einen Spinnschacht mit Kühlkammer
und zwei aufeinander folgenden Kombinationen von Blas- und Saugkammer,
und
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5 eine
schematische Darstellung einer Anlage zum Herstellen von elastischen
Filamenten.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 – 3 weist
die Spinnvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung einen Spinnkopf 3 auf,
der mit einer Mehrzahl von Spinndüsen bzw. Spinnpaketen 4 ausgerüstet ist.
Aus den Spinndüsen 4 treten
jeweils ein einzelnes Filament 6 oder mehrere Filamente
aus. Die Spinndüsen 4 sind
versetzt und beabstandet zueinander ausgebildet, wobei mit a der
Fadenabstand oder die Teilung bezeichnet wird, die definiert sind
als der Abstand zwischen den aus den Spinndüsen 4 austretenden
einzelnen Filamenten 6 bei einer Projektion auf eine Fläche parallel
zur Reihung der Spinndüsen
im Spinnkopf 3. Jeder einzelne Spinnkopf 3 ist
durch eine Isolierung 5 thermisch isoliert, die im Bereich
der Unterseite der Spinndüsen 4 ausgespart
ist, um ein einfaches Ein- und
Ausbauen der Spinndüsen 4 zu
ermöglichen.
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Unterhalb
des Spinnkopfes 3 schließt sich ein Spinnschacht 31 (s. 4)
an, wobei Bestandteil des Spinnschachtes 31 eine Fadenkühlkammer 7 ist. Die
Kammer 7 weist zwei sich gegenüberliegende Seitenwände 14 mit
glatter Oberfläche
bzw. mit einer Oberfläche,
die das Entstehen von turbulenten Luftströmungen oder Luftwirbeln vermeidet,
auf, wobei die anderen zwei gegenüberliegenden Flächen offen sind
und jeweils in eine angesetzte Blaskammer 1 und eine angesetzte
Saugkammer 2 übergehen. Selbstverständlich können auch
Seitenwände
vorgesehen sein, die mit großen Öffnungen
für die
Verbindung zur Blaskammer 1 und zur Saugkammer 2 versehen
sind. Blas- und Saugkammer 1, 2 sind nach außen hin
geschlossen und weisen jeweils eine Gas- oder Luftzuführung 10 und
eine Gas- bzw. Luftabführung 20 auf.
Die zugeführte
Luft ist mit 10' bezeichnet und
die abgeführte
Luft bzw. das abgeführte
Gas ist mit 20' bezeichnet.
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Die
Kühlkammer 7 mit
den Seitenwänden 14 und
der Blaskammer 1 und der Saugkammer 2 ist gegebenenfalls
unter Einsetzung eines kasten- oder rohrförmigen Zwischenteils an den
Spinnkopf 3 angesetzt, wobei alle Teile zueinander und
zur Umgebung hin abgedichtet sind. Wie aus 1 zu erkennen
ist, ist die Breite der Öffnung
zwischen der Blaskammer 1 und der Kühlkammer 7 so bemessen,
dass Blasluft über
im Wesentlichen die gesamte Breite der Kühlkammer 7, d.h. über die
Breite b der austretenden Fadenschar sowie zusätzlich an den beiden Flanken über eine
Breite f eingebracht wird. Die Blaskammer 1 hat eine Länge l, die
variabel gestaltet sein und den Prozessbedingungen angepasst werden kann.
Hochtitrige Monofilamente benötigen
längere Kühlstrecken,
die mit der Erfindung erreicht werden, so dass die Länge l bis
zu 4 m und gegebenenfalls mehr beträgt.
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Zwischen
der Austrittstelle der Filamente aus Düsenbohrungen einer Düsenplatte
der Spinndüse 4 und
der Oberkante der Blaskammer ist eine strömungsberuhigte Zone 8 vorgesehen,
die so gestaltet ist, dass sie nicht direkt von aus der Blaskammer 1 in die
Kühlkammer
eintretende Blas- oder Kühlluft
angeströmt
wird. Die Ausführung
der strömungsberuhigten
Zone 8 kann solcherart sein, dass sie in Bereiche um jeweils
ein einzelnes Filament oder eine Gruppe von Filamenten aufgeteilt
ist oder als ein Bereich um alle aus einem Spinnkopf 3 austretenden
Filamente ausgebildet ist. Die Höhe
c der strömungsberuhigten
Zone 8, in der keine aktive Kühlung der frisch ersponnenen
Filamente mit Blasluft geliefert wird, beginnt direkt im Anschluss
an die Düsenplatte.
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Die
strömungsberuhigten
Zone 8 kann erhalten werden, wenn die Fadenkühlkammer 7 nicht
direkt an den Spinnschacht anschließt. Dazu kann das oben erwähnte kasten-
oder rohrförmige,
nur in Fadenlaufrichtung offene Übergangsstück zwischen Spinnkopf
und Kühlkammer
verwendet werden. In 2 wird die strömungsberuhigte
Zone 8 durch Isolierschichten 5 vorgegeben, die
an den Spinndüsen 4 oder
dem Spinnkopf befestigt sind. Die Isolierschichten können durch
in Fadenlaufrichtung angeordnete fadendurchlässige Hohlkörper gebildet, verlängert oder
eingeengt werden, wodurch eine Anpassung an die verfahrensbedingt
erforderliche Höhe
c der strömungsberuhigten
Zone 8 möglich
ist. In einer anderen Ausführungsform
sind die Spinndüsen
in den Spinnkopf zurückgezogen
angeordnet. Schließlich kann
eine strömungsberuhigte
Zone 8 auch durch eine zwischen dem Spinnkopf 3 und
der Fadenkühlkammer 7 eingebrachten
aktiv beheizbaren Nacherhitzer geschaffen werden.
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Die
Abmessungen des Spinnkopfs 3 mit Düsen, der Kühlkammer 7 und der
Blaskammer(n) sind so bemessen, dass bei den verwendeten Blasgeschwindigkeiten
ein Berühren
der ersponnenen Filamente mit den Wänden der Kühlkammer 7 oder sonstigen
Einbauten vermieden wird.
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Wie
in 3 zu erkennen ist, ist in mindestens einer der
Seitenwände
eine verschließbare Öffnung oder
eine Tür 16 angeordnet, über die
ein Zugang zu den Düsen
für deren
Ein- und Ausbau oder für
Inspektionen und Reinigungsarbeiten ermöglicht wird. Zusätzlich sind
eine oder mehrere Sichtscheiben in der Seitenwand 14 vorgesehen, über die
eine visuelle Inspektion des Filamentaustritts aus den Düsenplatten
oder des Fadenlaufs in der Fadenkühlkammer 7 gegeben
ist.
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Die
Saugkammer 2 liegt der Blaskammer 1 gegenüber, wobei
vorzugsweise die Strömungsfläche zwischen
der Kühlkammer 7 und
der Saugkammer 2 der Strömungsfläche zwischen Blaskammer 1 und
Kühlkammer
entspricht. Allerdings sind auch andere Abmessungen möglich, die
beispielsweise konstruktiv vorgegeben sind. Es kann auch eine unterschiedliche
Anzahl von Blaskammern zu Saugkammer(n) vorhanden sein, beispielsweise
können
zwei Blaskammern nur einer Saugkammer mit größerer Strömungsfläche gegenüberstehen. Die Gasabführung 20 aus
der Saugkammer 2 ist mit einem nicht dargestellten Sauggebläse verbunden,
dessen Saugleistung entsprechend den über die Blaskammer 1 zugefügten und
abzusaugenden Gasmengen eingestellt wird.
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Im
Bereich der Zuführung 10 der
Blaskammer 1 ist eine Regelvorrichtung 11 angeordnet,
die als Klappe, Schieber oder Blende ausgeführt sein kann. Eine entsprechende
Regelvorrichtung 22 ist in der Gas- bzw. Luftabführung 20 der
Saugkammer 2 angeordnet. Über diese Regelvorrichtungen 11 und 22,
die getrennt voneinander arbeiten, werden die Mengen der zugeführten Blasluft
und der abzusaugenden Gase und somit die resultierende Geschwindigkeit
der Blasluft in der Kühlkammer 7 eingestellt. In
bevorzugter Weise ist die jeweilige Regelvorrichtung so ausgebildet,
dass die Menge der zugeführten Luft
bzw. der abgeführten
Gase stufenlos zwischen 100% und 0% bezogen auf den Staudruck vor
der jeweiligen Regelvorrichtung eingestellt werden kann. Im Ausführungsbeispiel
ist der maßgebende
Strömungsparameter
die Strömungsgeschwindigkeit
in der Kühlkammer
und danach wird das Gleichgewicht zwischen zugeführter und abgeführter Luft
eingestellt. Vor oder nach der Regelvorrichtung 11 in der Blasluftzuführung kann
ein Wechselfilter in die Luftströmung
eingebracht sein, der eine Vorreinigung der in die Zuluftkammer
einströmenden
Luft ermöglicht.
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Sowohl
in der Strömungsfläche der
Blaskammer 1 zur Kühlkammer 7 als
auch in der Strömungsfläche zwischen
Kühlkammer 7 und
Saugkammer 2 sind Gleichrichter bzw. Gleichrichterelemente 12 und 19 angeordnet,
die eine Vergleichmäßigung oder
eine Profilausbildung der Strömung
gestatten. Die Gleichrichter 12, 19 mit ihren
Elementen bestehen aus porösen,
luftdurchlässigen
Materialien, wie z.B. Lochblenden, Waben, Gewebe, Fliesen, Matten oder
Filtern aus Metall, Kunststoff oder Textilien. Über die Beschaffenheit, Dicke
und Porosität
der Gleichrichterelemente bzw. deren Kombination wird der Druckverlust
definiert und zusammen mit den zuvor erwähnten Einstell- und Regelmöglichkeiten
die Strömungsgeschwindigkeit
der Blasluft in der Fadenkühlkammer 7 eingestellt.
Zur mechanischen Stabilisierung und zum Schutz der Gleichrichter 12, 19 vor Beschädigung sind
jeweils Schutzgitter 13, 17 angeordnet, die nur
einen geringen Luftwiderstand aufweisen, wobei das Schutzgitter 17 auch
ein unbeabsichtigtes Einsaugen von Filamenten in die Saugkammer vermeidet.
Zusätzlich
kann ein auswechselbares Abscheidergewebe 18 (siehe 4)
in Form eines Drahtgewebes oder einer Textil- oder Papierbespannung
auswechselbar angebracht sein, an dem sich auch die im Spinnprozess
aus den Filamenten austretenden kondensierbaren Dämpfe abscheiden
können.
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In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Die Vorrichtung weist zwei in Richtung aufeinander
folgende Kombinationen von Blaskammer 1 und gegenüberliegender
Saugkammer 2 auf, wobei zwischen den Kombinationen ein
Trennsegment 25 eingesetzt ist, das als in Filamentlaufrichtung
offenes Rohr oder offener Kasten ausgebildet ist. Es weist die gleichen Abmessungen
auf wie die Fadenkühlkammer 7.
Falls jedoch die aufeinander folgenden Kombinationen von Blaskammer 1 und
Saugkammer 2 unterschiedliche Abmessungen haben, kann es
als stufenloses Übergangselement
ausgeführt
sein. Das Trennsegment 25 wird nicht aktiv von Blasluft
angeströmt
und ist auch nicht an eine Absaugung angeschlossen. Die Höhe des Trennsegments 25 ist
so zu wählen,
dass keine Turbulenzen durch die verschiedenen z.B. entgegenlaufenden
Strömungen
auftreten. Am Trennsegment können
Schienen, Leisten oder Absätze 24 oder
beweglichen Klappen oder Platten angebracht sein, mit deren Hilfe
die Kühlkammer 7 entsprechend der
Kombination von Saug- und Blaskammer abgetrennt werden kann, wobei
diese Abtrennung für
die Dauer der Einstellung des Verhältnisses von zugeführter Blasluft
und zu entfernender Saugluft für
eine Kombination dient. Auf die Absätze 24 werden Platten
oder Bleche zum Abtrennen der Kühlkammerabschnitte
dicht aufgelegt, wodurch der Austausch von Luft zwischen den Fadenkühlkammerabschnitten verhindert
wird.
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In
der dargestellten Ausführungsform
sind die Strömungsrichtungen
der oberen Kombination Blaskammer 1 – Saugkammer 2 und
der darunter liegenden Kombination zueinander entgegengesetzt, d.h.
unterhalb der Blaskammer 1 der oberen Kombination liegt
die Saugkammer 2 der unteren Kombination und unterhalb
der Saugkammer 2 der oberen Kombination liegt die Blaskammer 1 der
unteren Kombination.
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Der
Spinnschacht 31, zu dem die Kühlkammer 7 gehört, setzt
sich unterhalb der unteren Kombination durch ein Fallrohr 23 weiter
fort und wird am unteren Ende durch eine Verschlusseinrichtung 27, beispielsweise
in Form beweglicher Klappen oder Schienen geführter Platten abgeschlossen.
Zwischen der unteren Kombination Blaskammer/Saugkammer und dem Fallrohr 23 sind
gleichfalls Absätze 24 zur
Aufnahme von Blechen oder Platten vorhanden. Zur Fadenführung sind
Fadenleitorgane 28 und zum Abziehen der Fäden ist
eine Abzugsvorrichtung 26, die z.B. als Galetten ausgeführt ist,
vorgesehen.
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Die
Funktionsweise der Vorrichtungen entsprechend 1 bis 4 ist
wie folgt.
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Die
abzukühlenden
Filamente 6 bzw. 29 werden in dem Spinnkopf 3 oder
mehreren in einem Spinnbalken angeordneten Spinnköpfen erzeugt, wobei
sie durch Düsenbohrungen,
die sich einzeln oder zu Gruppen zusammengefasst in Düsenplatten befinden,
in die Fadenkühlkammer 7 ausgepresst. Die
einzelnen Spinndüsen
bzw. Spinnpakete 4 sind entsprechend 1 in
Reihen angeordnet, so dass die einzelnen Düsenbohrungen in Blasluftrichtung 10 gesehen
zueinander versetzt liegen. Die einzelnen Filamente 6 durchlaufen
die Fadenkühlkammer 7 somit
gestaffelt und dem definierten Fadenabstand a zueinander, so dass
jedes Filament gleichmäßig mit Kühlluft angeströmt werden
kann. Der Spinnkopf 3 kann eine Mehrzahl von Spinnpaketen 4 aufweisen, in 1 sind
drei Reihen gezeigt. Die ausgesponnenen Filamente 6 passieren
die strömungsberuhigte Zone 8,
in der sie sich in ihrem Durchmesser verringern und gelangen dann
in die Kühlkammer 7,
in der sie entsprechend 2 quer, d.h. senkrecht zur Fadenlaufrichtung über die
gesamte Filamentbreite mit Blasluft angeblasen werden. Dabei werden
sie C-förmig
aus der Falllinie 6a ausgelenkt.
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In 4 wird
die Blasluft jeweils in die obere und untere Blaskammer 1 mit
entgegengesetzten Strömungsrichtungen
angeblasen. Dadurch werden die Filamente 29 weniger stark
aus ihrer idealen Falllinie 6a ausgelenkt. Es stellt sich
ein S-förmiges
Profil des Fadenlaufs ein.
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Über die
Zuführung(en) 10 wird
druck- oder volumengeregelte konditionierte Luft in die Blaskammer(n)
eingeführt.
Die konditionierte Luft kann z.B. von einer Klimaanlage bereitgestellt
werden, wobei eine Ventilatoreinrichtung mit angeschlossenem Kanalsystem
die Luft gleichmäßig auf
alle angeschlossenen Blaskammern 1 verteilt. Die Blasluft
durchströmt
die Kühlkammer 7,
nimmt gegebenenfalls entstandene Gase mit und wird über die
Saugkammer 2 wieder abgeführt. Die Einregelung des Verhältnisses der
Menge von zugeführter
Blasluft zu abgeführter Saugluft
wurde vor dem Ausspinnen bestimmt, wobei jeder Kühlkammerabschnitt für sich durch
Vorsehen der verschließbaren
Platten mit Hilfe der Regelvorrichtungen 11, 22 und
der Saugkraft des Gebläses eingestellt
wird. Die Menge der aus jedem Fadenkühlkammerabschnitt abgeführten Saugluft
entspricht 50% bis 120% der zugeführten Blasluft, vorteilhafterweise
90% bis 110%. Wenn möglichst
geringe intrafilamentäre
Titerschwankungen beabsichtigt werden, wird die Blasluft mit einem
geringen Überschuss
zur Menge an abgeführter
Saugluft zugeführt. Der
geringe Überschuss
an Blasluft kann an einer verschließbaren Bohrung im Bereich der
Fadenkühlkammer 7 in
Form einer austretenden Luftströmung gemessen
wer den, wobei zur Messung das oder die Trennbleche auf die Absätze 24 aufgesetzt
sind. Mittels eines an einer wiederverschließbaren Öffnung 30 angeschlossenen
Druckmessgerätes
wird ein Überdruck
in der Fadenkühlkammer 7 von
0,1 bis 5 mm Wassersäule,
bei bevorzugter Einstellung von 0,3 bis 1 mm Wassersäule gemessen.
Zusätzlich
kann auch ein Messkopf eines Luftströmungsmessgerätes durch
die verschließbare Öffnung 30 für die Dauer der
Messung in die Fadenkühlkammer
eingeführt werden,
um die Strömungsgeschwindigkeit
der Blasluft zu ermitteln, die jederzeit auch ohne Trennblech messbar
ist.
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Wird
mehr Luft aus dem Fadenkühlkammerabschnitt
abgeführt
als Blasluft über
die Blaskammer 1 zuströmt,
wie es z.B. für
die Entfernung von beim Spinn- oder Abkühlprozess eingesetzter oder
ausgetretener gesundheitsgefährlicher
Stoffe notwendig ist, so kann der in einem weitgehend luftdicht
abgeschlossenen Fadenkühlkammerabschnitt herrschende
Unterdruck ebenfalls mittels eines angeschlossenen Druckmessgerätes ermittelt
werden. Im Sinne der Erfindung werden Unterdrücke von 0,1 bis 5 mm Wassersäule, bevorzugt
von 0,3 bis 3 mm Wassersäule
verwendet. Unter einer weitgehend luftdicht abgeschlossenen Fadenkühlkammer
oder einem Fadenkühlkammerabschnitt
ist zu verstehen, dass mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 90%
der in die Fadenkühlkammer
einströmenden Blasluft
saugseitig entfernt wird, so dass maximal 30%, vorzugsweise maximal
10% der zugeführten Blasluftmenge
an die umgebende Raumluft abgegeben werden. Wird mehr Luft aus der
Fadenkühlkammer 7 abgesaugt
als Blasluft zugeführt
wurde, wird der Mehranteil an abgesaugter Luft über den offenen Bereich des
Spinnschachtes 31 angesaugt.
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Das
Trennsegment 25 zwischen den zwei Kombinationen verhindert,
dass Blasluftströmungen ungerichteten
oder turbulenten Profils oder Blasluftwirbel an der Berührungsfläche von
zwei aneinander grenzenden Fadenkühlabschnitten, wie sie entstehen
können,
wenn die Abschnitte mit unterschiedlichen Blasluftgeschwindigkeiten
oder unterschiedlich ausgerichteten Blasluftströmungen betrieben werden, erzeugt
werden.
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Nach
dem Verlassen des in Fadenlaufrichtung betrachtet letzten Fadenkühlkammerabschnitts durchlaufen
die Filamente noch das Fallrohr 23, d.h. einen Bereich
im Spinnschacht 31 ohne aktive Queranblasung, in dem eine
weitere Fadenabkühlung
erfolgen kann, z.B. durch die über
dem Spinnschacht 31 angesaugte Luft bei Betrieb der Fadenkühlkammern
mittels eines eingestellten Unterdrucks bzw. durch die mit den Filamenten
ausströmenden
Luft bei einem eingestellten Überdruck
im Spinnschacht 31. Dieses Fallrohr 23 ist als
Rohr oder als rechteckiger Kanal ausgebildet, wobei seine Höhe so gewählt ist, dass
geordnete Luftströmungen
zur Erzielung einer Gleichmäßigkeit
im unteren Bereich vorhanden sind. Der Spinnschacht 31 selbst
kann sich in Richtung der Fadenabzugsrichtung verengen. Die Verschlusseinrichtung 27 ist
so gestaltet, dass sie bei sich ändernden
Spinnbedingungen einfach dem Fadenlauf angepasst werden kann, um
ein Anstoßen
der Filamente an die Wandung der Verschlusseinrichtung sicher zu vermeiden.
Gleichzeitig kann die Fläche
und somit die Geschwindigkeit der aus dem Spinnschacht 23 ein-
oder austretenden Luft reguliert werden. Zu hohe Luftströmungen in
diesem Bereich sind unvorteilhaft, da dies zu einem Flattern der
Fäden führen kann,
das sich in höheren
Titerschwankungen bemerkbar macht.
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Die
Saugkammern 2 können
jeweils einzeln oder auch gemeinsam an eine Absaugvorrichtung bzw.
ein Sauggebläse
angeschlossen sein. In letzterem Fall sind mehrere Saugkammer 2 über ein
Luftverteilungssystem an das Sauggebläse angeschlossen. Wäscher, Abscheider
oder Adsorptionsvorrichtungen, die Bestandteil einer Absaugvorrichtung
sein können,
erlauben eine Reinigung der Saugluft und ein Entfernen der Ausdünstungen,
die beim Verspinnen der Filamente entstehen können. Vorzugsweise werden zusammen
mit der Saugluft Reaktionsprodukte aus der Polymerschmelze oder
sich aus Polymerbestandteilen mit einem gas- oder dampfförmigen Reaktionspartner
bildende Reaktionsprodukte abgeführt,
die gleichfalls anschließend
aus der Saugluft entfernt werden. Die Saugluft kann gereinigt oder ungereinigt
als Abluft an die Umgebung abgegeben werden. Vorzugsweise wird jedoch
die Saugluft direkt oder in Teilen mit Frischluft vermischt, unter
geringerem Energieaufwand erneut als Blasluft zur Fadenkühlung eingesetzt.
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In 5 ist
eine Anlage zur Herstellung schmelzspinnbarer elastischer Filamente
dargestellt, die eine Kühlkammer
nach der Erfindung verwendet.
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Die
Anlage weist einen Trockner 40 zum Trockenen der verwendeten
Rohstoffe, z.B. TPU, PEE, PEA oder PO auf. Der Trockner 40 ist
mit einem Schmelzeextruder 41 zum Überführen der Rohrstoffe in eine
Schmelze verbunden. eine Mischvorrichtung 43 mischt die
Schmelze vom Extruder 41 mit einem Prepolymer, das über eine
Dosierpumpe 46 zugeführt
wird. Die so zubereitete Schmelze wird auf die angeschlossenen Spinnköpfe verteilt,
wobei Spinnpumpen 42 die Versorgung der Spinnpakete mit
einem definierten Volumenstrom an Schmelze. Die ausgesponnenen Filamente
werden nach Verlassen der Düsenbohrung
verzogen, auf die Abzugs geschwindigkeit beschleunigt und in der
Kühlkammer 7 entsprechend 4 mit
der gerichteten Blasluft abgekühlt,
wobei die entstehenden Gase über
die Saugkammer 2 abgezogen werden.
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Isocyanathaltige
Dämpfe
oder isocyanathaltige flüchtige
Verbindungen aus TPU können
beispielsweise von nicht umgesetzten monomeren Rohrstoffen der Gruppe
der Diisocyanate oder aus bei der Reaktion von Diisocyanaten mit
OH-gruppenhaltigen Verbindungen entstandenen Oligomeren herrühren. Aufgrund
der beim Schmelzspinnprozess von TPU notwendigen Temperaturen von
ca. 160 – 260°C und der
Verweilzeit der Schmelze bei diesen Temperaturen bilden sich darüber hinaus
unter dem herrschenden Gleichgewicht der Bildungs- und Spaltungsreaktion
der Urethangruppen erneut isocyanatgruppentragende Verbindungen,
die unter den herrschenden Spinnbedingungen flüchtig sein können. Insbesondere
aber wird eine starke Belastung der verbrauchten Blasluft beobachtet,
wenn zur Erzeugung der TPU-elastischen Filamente einer Schmelze eines
TPU ein so genanntes TPU-Prepolymer zugegeben wird. Unter einem
TPU-Prepolymer oder Prepolymer wird hierbei das Reaktionsprodukt
von Rohstoffen aus der Gruppe der Diisocyanate mit Rohstoffen aus
der Gruppe der Diole, insbesondere der Gruppe der Polydiole verstanden.
Die üblicherweise beim
Schmelzspinnen von TPU verwendeten Prepolymere oder Prepolymermischungen
weisen ein Molekulargewicht von 400 – 4000 g/mol auf und tragen an
ihren Kettenenden überwiegend
reaktive Isocyanatgruppen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die Zugabe von Prepolymerverbindungen
zu einer TPU-Schmelze zu eine Molekulargewichtserhöhung sowie
zu einer Vernetzung der Hartsegmente im TPU führt, was sich in besseren elas tischen
Eigenschaften und höheren
Thermostabilität
der ersponnenen Fäden
gegenüber
solchen TPU-Fäden
bemerkbar macht, die ohne Prepolymerzugabe hergestellt werden. Die
Zugabe der Prepolymers kann zu jedem Zeitpunkt nach Überführung des
TPU in eine Schmelze erfolgen, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Mischvorrichtung 43 verwendet wird.
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Eine
möglichst
homogene Einmischung des Prepolymers in die TPU Schmelze ist anzustreben, da
hierdurch gleichmäßige Fadeneigenschaften
resultieren. Üblicherweise
werden zwischen 5 und 25% Massen%, in einer bevorzugten Ausführung zwischen
10 und 20 Massen% eines Prepolymers oder einer Prepolymermischung
zur TPU-Schmelze zugegeben. Vor seiner Zugabe ist das Prepolymer
vor Luftfeuchtigkeit zu schützen,
um ein vorzeitiges Abreagieren und somit Unwirksamwerden der Isocyanatgruppen
zu vermeiden. Hierfür
hat sich die Lagerung des Prepolymers in unter Stickstoff un unter Rühren in
einem beheizbaren Vorratsbehälter 44 als geeignet
erwiesen. Von diesem Vorratsbehälter
aus wird das Prepolymer über
eine beheizte Leitung in die TPU Schmelze gefördert.
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In
der beschriebenen Ausführung
der Erfindung erfolgt die Herstellung von schmelzgesponnenen elastischen
Fäden basierend
auf polyurethanhaltigen Rohstoffen unter der Zugabe des Prepolymers zu
der TPU-Schmelze über
die Kombination zweier nachfolgend angeordneter und über eine
beheizte Schmelzeleitung miteinander verbundener Zahnradpumpen.
Die in Förderichtung
betrachtet erste Pumpe und als Druckerhöhungspumpe 45 bezeichnet, wird
dabei mit unter einem geringen Vordruck stehenden Prepolymer aus
dem Vorratsbehälter 44 gespeist.
Der geringe Vordruck von 0,1 bis 5 bar kann durch den hydrostatischen
Druck einer am Auslaufbe reich des Lagerbehälters angebrachten Leitung mit
einer Steighöhe
von bis zu 10 Metern oder durch das Anlegen eines Überdrucks
mittels eines inerten, weitgehend wasserfreien Gases von bis zu
5 bar an dem Vorratsbehälter
oder durch eine Kombination von hydrostatischem Druck und angelegtem Überdruck
an dem druckdicht verschließbaren
Vorratsbehälter
aufgebracht werden. Eine unter einem solchen geringen Vordruck gespeiste
Zahnradpumpe vermag das Prepolymer in eine Schmelze von TPU bis
zu einem Gegendruck von 250 bar einzubringen, allerdings ist die
Förderkonstanz
gering und nimmt mit einem zunehmendem Gegendruck ab. In einer bevorzugten
Ausführung
der Erfindung speist die erste Prepolymerpumpe als Druckerhöhungspumpe 45 die angeschlossene
Dosierpumpe 46, die ebenfalls als Zahnradpumpe ausgeführt ist
mit einem ausreichend hohen Eingangsdruck, der eine sichere und
gleichmäßige Förderung
des Prepolymers in eine TPU-Schmelzee bis zu einem Gegendruck von
250 bar erlaubt. Die Regelung des Eingangsdruckes der Dosierpumpen
wird über
eine dem Fachmann bekannte Druck-Drehzahl-Regelung durchgeführt, bei der
die Antriebsdrehzahl der Druckerhöhungspumpe in Abhängigkeit
des vor einer Dosierpumpe herrschenden Druckes oder alternativ in
Abhängigkeit des
Ausgangsdruckes der Druckerhöhungspumpe auf
einen konstanten Sollwert geregelt und gehalten wird.
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Entsprechend 5 speist
die Druckerhöhungspumpe 45 eine
beheizbare Ringleitung 47, an die mindestens die Dosierpumpe 46,
in einer bevorzugten Ausführung
mehrere Prepolymerdosierpumpen 46 angeschlossen sind. Um
einen ausreichend hohen Vordruck und somit eine ausreichende Befüllung aller
angeschlossenen Dosierpumpen sicherzustellen, ist hinter der letzen
Dosierpumpe ein Widerstandselement 48 in die Ringleitung 47 eingebracht. Das
Widerstandselement ist in der Aus führung ein Staurohr mit verengtem
Leitungsquerschnitt oder eine Stellschraube, die den Leitungsquerschnitt ebenfalls
verengt. Prepolymer, das die Ringleitung 47 durchflossen
hat und dabei nicht von den Dosierpumpen 46 abgenommen
wurde, gelangt über
das Widerstandselement 48 zurück in den Vorratsbehälter 44 und
kann von dort erneut der Ringleitung 47 zugeführt werden.
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Die
Förderung
des Prepolymers in einer Ringleitung ist vorteilhaft, da das Prepolymer
zentral, in einem von der Schmelzeerzeugung abgetrennten Teil der
Anlage gelagert wird und von dort auf die einzelnen Zugabestellen
verteilt werde kann. Dadurch wird das Hantieren mit Prepolymer an
mehreren Stellen in der Anlage vermieden, das häufig kritisch ist, da im Bereich
der Spinnerei die Platzverhältnisse
beengt sind, ein Hantieren mit Kanistern oder Fässern somit schwierig ist und
Prepolymer beim Ein- und Umfüllen
leicht verschüttet
werden kann. Dies ist besonders kritisch, da hierbei gesundheitsschädliche isocyanatgruppenhaltige
Dämpfe
entweichen können.
Des Weiteren handelt es sich bei den Prepolymeren üblicherweise
um sehr klebrige, honigviskosen Flüssigkeiten, die zu einem Anhaften
an Spinnereiequipment und Gebäudeteilen
neigen und später in
Gegenwart von Wasser oder atmosphärischem Wasserdampf zu einer
festen, schwer entfernbaren Masse abreagieren. Die Reinigung von
Prepolymerverschmutzungen ist aufwändig und arbeitsintensiv und
sollte daher vermieden werden.
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Als
weiteren Vorteil der zentralen Lagerung des Propolymers ergibt sich,
dass die durchschnittliche Verweilzeit des Prepolymers unter erhöhter Temperatur
im Vorratsbehälter 44 entsprechend
kurz gehalten werden kann, so dass das Abreagieren und unbrauchbar
werden der reaktiven Isocyanatgruppen nicht oder nur in einem geringeren
Umfang gegenüber
der Lagerung und Speisung nur einer Zugabestelle auftritt. Vorteilhaft
an dieser Ausführung
der Prepolymerdosierung ist zudem, dass beim Abstellen einer oder
mehrerer Dosierpumpen 46 aufgrund des weiterhin möglichen
Fließens
des Prepolymers in der Ringleitung 47 ein Verstopfen der
in Ringleitung aufgrund der Bildung von Agglomeraten aus Prepolymers
wirksam vermindert werden kann. Die Bildung von Agglomeraten tritt
insbesondere beim Stehen von Prepolymer im Vorratsbehälter 44 oder
Leitungen aufgrund von Eigenreaktion des Prepolymers oder durch
Reaktion mit Luftfeuchtigkeit zu vernetzten Polymerstrukturen auf.