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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem Laufstreifen, welcher durch Umfangsrillen und sonstige Rillen oder Nuten gebildete Profilblöcke oder blockartige Profilelemente aufweist, welche bei einer Umfangsrille von ihren Flankenflächen gebildete spitzwinkelige Eckbereiche aufweisen, an welchen die beiden Flankenflächen einen Vorsprung mit einer abgerundeten kantenfreien Verbindungsfläche zwischen den beiden Flankenflächen definieren, wobei sich der Rundungsradius der Verbindungsfläche und die Höhe des Vorsprunges von der Oberfläche des Profilelementes in Richtung Nutgrund kontinuierlich verringern.
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Ein Fahrzeugluftreifen mit einem derart ausgeführten Laufstreifenprofil ist aus der
JP H11-263 104 A bekannt. Der Laufstreifen dieses bekannten Reifens ist durch Umfangsrillen und Querrillen in Profilblockreihen gegliedert. Die Einzelblöcke sind in der Draufsicht im Wesentlichen parallelogrammförmig gestaltet und weisen daher jeweils zwei einander diagonal gegenüberliegende spitzwinkelige und zwei stumpfwinkelige Eckbereiche auf. Die spitzwinkeligen Eckbereiche sind, wie es bei Laufstreifenprofilen üblich ist, angefast, wobei die durch das Anfasen gebildeten Flächen keine ebenen Flächen sind, sondern abgerundet sind. Ein Reifen mit einem zugleich laufrichtungsgebunden ausgeführten Laufstreifenprofil ist beispielsweise aus der
US 6,823,911 B1 und der
EP 0 858 917 B1 bekannt. Das Laufstreifenprofil weist Blöcke mit spitzwinkeligen Eckbereichen auf, die abgeschrägt sind, um sie zu versteifen und um einem ungleichmäßigen Abrieb entgegen zu wirken. Auch aus der
EP 1 036 674 B1 ist ein Fahrzeugluftreifen mit Blöcken mit spitzwinkeligen Eckbereichen offenbart, die zwischen zwei Rillen definiert sind und mit einer Schräge versehen sind, die sich von der Laufstreifenoberfläche radial nach innen erstreckt und durch eine dreidimensionale konvexe Fläche definiert ist. Die Schräge weist drei Kanten und drei Schnittpunkte dazwischen auf, derart, dass eine flache Fläche definierbar ist, die durch die drei Schnittpunkte verläuft und unter einem Winkel von nicht weniger als 25° in Bezug auf die Senkrechte zur Laufstreifenoberfläche geneigt ist. Die Schräge steht von der derart definierten flachen Fläche vor. Auch hier steht es im Vordergrund, unregelmäßigen Abrieb zu verhindern und die Längsstabilität des Reifens zu verbessern.
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Spitzwinkelige Ecken an Blöcken oder blockartigen Profilelementen in Laufstreifenprofilen sind nicht nur hinsichtlich ihrer verminderten Steifigkeit und damit bezüglich der Gefahr eines ungleichförmigen Abriebes besonders heikel. Sie sind oft auch Stellen, an welchen Verwirbelungen von durch die Umfangsrillen oder die Querrillen fließendes Wasser auftritt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, bei einem Reifen der eingangs genannten Art die spitzwinkeligen Eckbereiche an Blöcken oder blockartigen Profilelementen bei erhöhter Steifigkeit möglichst strömungsoptimiert auszuführen.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der Vorsprung in die Umfangsrille ragt und dass die den Vorsprung begrenzenden Abschnitte der Flankenflächen in Draufsicht bogenförmig gekrümmt verlaufen, wobei die zentrale, mittige und von der Profiloberfläche zum Nutgrund verlaufende Erzeugende der Verbindungsfläche eine gleichermaßen wie die Abschnitte der Flankenflächen gekrümmt verlaufende Kurve ist.
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Die spezielle Ausführung der erfindungsgemäßen Vorsprünge an spitzwinkeligen Ecken von Profilelementen bewirkt ein weitgehend verwirbelungsfreies Teilen von in der Umfangsrille beim Abrollen des Reifens auf nassem Untergrund eintretendes Wasser und damit ein Aufteilen der Wassermassen in die Umfangsrille und die Querrillen. Der Vorsprung versteift in erwünschter Weise die ansonsten eher weiche spitzwinkelige Blockecke, wodurch ein ungleichförmiger Abrieb verhindert und die Laufleistung des Reifens erhöht werden. Dadurch, dass die Vorsprünge in die Umfangsrille ragen ist ein besonders wirkungsvolles verwirbelungsfreies Teilen von Wassermassen ermöglicht.
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Auf die Steifigkeit der spitzwinkeligen Eckbereiche kann gezielt Einfluss genommen werden, wenn die Verbindungsfläche wahlweise derart ausgeführt wird, dass die zentrale, mittige Erzeugende der Verbindungsfläche entweder eine konvex oder eine konkav gekrümmte Kurve oder eine Gerade ist.
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Für einen gleichmäßigen Abrieb ist es günstig, wenn der Rundungsradius der Verbindungsfläche an der Oberfläche des Profilelementes 3 bis 4 mm beträgt.
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Bei einer laufrichtungsgebundenen Ausführung des Laufstreifens erfolgt die Ausführung des Profils bevorzugt derart, dass die spitzwinkeligen Eckbereiche jene Eckbereiche der jeweiligen Profilelemente sind, welche beim Abrollen des Reifens zuerst aus dem Untergrund austreten.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben.
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Dabei zeigen
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1 ein Draufsicht auf einen Abschnitt eines Laufstreifens für einen Fahrzeugluftreifen,
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2 das Detail D aus 1 stark vergrößert und
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3 eine Schnittdarstellung entlang der Linie III-III der 2.
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1 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt einer erfindungsgemäß ausgeführten Ausführungsvariante eines Laufstreifenprofils. Dargestellt ist eine Blockreihe 1, die beispielsweise eine Schulterblockreihe sein kann, und durch eine breite und in Umfangsrichtung umlaufende Umfangsrille 3 von einem Laufstreifenband 4, welches etwa im mittleren Bereich der einen Laufstreifenhälfte verläuft, getrennt ist. An das Laufstreifenband 4 schließen zur Laufstreifenmitte, die durch die Linie A-A angedeutet ist, eine weitere, in Umfangsrichtung umlaufende Umfangsrille 3' und ein zentrales, in Umfangsrichtung umlaufende Laufstreifenband 11 an. Die Blöcke 1a der Blockreihe 1 sind voneinander in Umfangsrichtung durch Quernuten 2 getrennt, welche unter einem vergleichsweise kleinen Winkel in der Größenordnung von 5° bis 15° zur Querrichtung des Laufstreifens geneigt verlaufen. Das Laufstreifenband 4 ist durch Sacknuten 5 in blockartige Profilelemente 6 gegliedert. Die Sacknuten 5 verlaufen leicht bogenförmig und derart, dass sie an ihren Einmündungsbereichen in die Umfangsrille 3 mit der Umfangsrichtung einen Winkel einschließen, der kleiner als 45° ist, insbesondere in der Größenordnung von 30° bis 35° beträgt. Die geschlossenen Endabschnitte der Sacknuten 5 sind in Umfangsrichtung orientiert. Bei der dargestellten Ausführungsform ist jede Sacknut 5 ferner im Wesentlichen fluchtend zu einer Querrille 2 der Blockreihe 1 ausgerichtet. Durch den Verlauf der Sacknuten 5 weisen die blockartigen Profilelemente 6 bei der Umfangsrille 3 jeweils einen spitzwinkeligen Eckbereich 7 und einen stumpfwinkeligen Eckbereich 8 auf. Die stumpfwinkeligen Eckbereiche werden, wie in 1 gezeigt, bevorzugt mit einem Radius gerundet ausgeführt.
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An den spitzwinkeligen Eckbereichen 7 treffen eine Flankenfläche 9, welche die Umfangsrille 3 begrenzt, und einen Flankenfläche 10, welche die Sacknut 5 begrenzt, zusammen. Die beiden zusammentreffenden Flankenflächen 9, 10 bilden gemeinsam mit einer Verbindungsfläche 12 einen bei der gezeigten Ausführung in die Umfangsrille 3 hineinragenden Vorsprung 14. Die spitzwinkeligen Eckbereiche können auch derart ausgeführt sein, dass die Vorsprünge nicht in die Umfangsrille 3 hinein ragen. Im Neuzustand des Reifens ist der spitze Winkel zwischen der Flankenfläche 9 und der Flankenfläche 10 an der Oberfläche des blockartigen Elementes 6 größer als der spitze Winkel dieser beiden Flächen 9, 10 am Grund der Umfangsrille 3. Die Verbindungsfläche 12 ist eine gerundete Übergangsfläche zwischen den beiden Flankenflächen 9 und 10, wobei an der Oberfläche des blockartigen Elementes 6 der Rundungsradius größer ist als der Rundungsradius am Ende der Fläche 12 am Grund der Umfangsrille 3. Zwischen der Oberfläche des blockartigen Profilelementes 6 und dem Grund der Umfangsrille 3 verringert sich der Radius der Verbindungsfläche 12 kontinuierlich, wobei am Rillengrund auch kein Radius mehr vorliegen muss, sodass hier die beiden Flankenflächen 9, 10 spitz zusammenlaufen können. Der Rundungsradius an der Oberfläche des blockartigen Profilelementes 6 beträgt etwa 2 bis 4 mm.
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Wie es insbesondere 2 und 3 zeigen ist die Verbindungsfläche 12 von der Profiloberfläche zum Nutgrund leicht einwärts gekrümmt, die zentrale Erzeugende 13 ist daher keine Gerade sondern eine konkav gekrümmte Kurve. Es kann auch vorgesehen sein, die Verbindungsfläche 11 nach auswärts zu krümmen, sodass die zentrale Erzeugende eine konvex gekrümmte Kurve wird.
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Werden Anfangs- und Endpunkt der in 3 gezeigten zentralen Erzeugenden 13 miteinander verbunden, so beträgt der Winkel, den diese mit der radialen Richtung, der Senkrechten, einschließt zwischen 30° und 70°.
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Der in 1 dargestellte Ausschnitt eines Laufstreifenprofils kann ein Ausschnitt eines laufrichtungsgebundenen Profils sein, bei welchem der Reifen derart am Fahrzeug zu montieren ist, dass die innenseitigen geschlossenen Enden der Sacknuten 5 beim Abrollen des Reifens zuerst in die Bodenaufstandsfläche eintreten. Die Erfindung ist jedoch nicht auf laufrichtungsgebunden ausgeführte Laufstreifen eingeschränkt, sondern ist vielmehr bei sämtlichen Laufstreifenprofilen anwendbar, welche Blöcke oder blockartige Elemente mit spitzwinkeligen Eckbereichen aufweisen.