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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung
der Anzahl einer vorbestimmten Sequenz und ggf. von zu der vorbestimmten
Sequenz homologen Sequenzen in einer biologischen Probe, insbesondere
zur Bestimmung der absoluten Kopienzahl von Allelen pro Zelle, ein
Kit zur quantitativen Bestimmung der Anzahl einer vorbestimmten
Sequenz in einer biologischen Probe sowie eine insbesondere zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Vorrichtung.
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In
der molekularen Diagnostik gewinnen Verfahren zum Quantifizieren
von Sequenzen, insbesondere zur quantitativen Bestimmung der Kopienzahl
von Nukleinsäuresequenzen
pro Zelle, eine immer bedeutendere Rolle. Da eine Vielzahl von zum
Teil schweren Erkrankungen durch Abweichungen von der normalen Kopienzahl
von Nukleinsäuresequenzen
in dem Genom verursacht werden, lassen sich durch eine zuverlässige Bestimmung
der Kopienzahl bestimmter Chromosomen oder bestimmter Genabschnitte
entsprechende Krankheiten schon im Frühstadium der Entwicklung zuverlässig diagnostizieren.
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Beispiele
für zum
Teil schwere Anomalien, welche auf eine erhöhte Kopienzahl ganzer Chromosomen zurückzuführen sind,
sind die Trisomie 18 (Edward's
Syndrom), Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)
sowie Trisomie 21 (Down-Syndrom). Bei jeder dieser Krankheiten beträgt die Kopienzahl
des entsprechenden Chromosoms 18, 13 bzw. 21 pro Zelle drei, wohingegen
gesunde Individuen lediglich zwei Kopien der vorgenannten Chromosomen
pro Zelle aufweisen. In allen drei Fällen führt die Erhöhung der Kopienzahl des betreffenden
Chromosoms zu schwersten Anomalien. Während Träger der Trisomie 21 in ihrer
Entwicklung drastisch gehemmt sind und teilweise schwere Fehlbildungen
aufweisen, versterben die Träger
der Trisomie 18 und Trisomie 13 meistens innerhalb des ersten Lebensjahres.
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Neben
Krankheiten, welche auf eine erhöhte
Kopienzahl ganzer Chromosomen zurückzuführen sind, ist auch eine Vielzahl
von Erkrankungen bekannt, welche auf eine veränderte Kopienzahl von Genen
oder Genabschnitten beruhen.
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Ursache
für die
Huntington-Krankheit, einer progressiv verlaufenden neurodegenerativen
Erkrankung gekennzeichnet durch abnormale, unwillkürliche Bewegungen
bei zunehmendem Verfall der geistigen und körperlichen Fähigkeiten,
soll die Hintereinanderschaltung von mehr als 37 Kopien eines bestimmten
Motivs (CAG) sein, wobei die Prädisposition
zur Krankheitsausbildung mit der Anzahl der Wiederholungen dieses
Motivs in dem Genom zunimmt. Weitere Beispiele für instabile Trinukleotidsequenzen
beim Menschen sind das Kennedy-Syndrom und die spinocerebrale Ataxie-1.
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Zudem
ist bekannt, dass sich bestimmte Protoonkogene durch Genamplifikation
in dem Genom vervielfältigen
können.
Derartige Amplifikationen sind in dem Chromosomensatz oftmals als
so genannte "double minutes" (D. M.) oder als "homogeneously staining
regions" (HSR) zu
erkennen. Aufgrund der enormen Erhöhung der Gen-Kopienzahl kann
das zugehörige Protein
in den Zellen in sehr großen
Mengen produziert werden, was eine verstärkte Aktivierung der Zellproliferation – ohne Veränderung
des Einzelgens an sich – ermöglicht.
Insbesondere das myc-Protoonkogen soll von der Amplifikation besonders
oft betroffen sein.
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Aufgrund
des Bedarfs an Verfahren zur Quantifizierung von Sequenzkopien in
einer biologischen Probe wurde in der Vergangenheit eine Vielzahl
entsprechender Verfahren vorgeschlagen.
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Eines
der grundlegenden Quantifizierungsverfahren, welches zumindest eine
Aussage über
die An- oder Abwesenheit von Nukleinsäuresequenzen und abhängig von
der Verfahrensführung
auch einen bedingten Rückschluss
auf die Kopienzahl der betreffenden Nukleinsäuresequenzen pro Zelle erlaubt,
ist das so genannte FISH-Verfahren (fluorescence in situ hybridization).
Bei diesem Verfahren wird die zu untersuchende biologische Probe
nach entsprechender Vorbehandlung, d. h. Denaturierung mit Formamid
sowie Vorhybridisierung, mit einer oder mehreren verschiedenen Sonden,
welche zuvor mit jeweils unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen
markiert wurden, unter Bedingungen inkubiert, welche eine Hybridisierung
der Sonden mit dazu homologen Sequenzen in der biologischen Probe
ermöglichen.
Nach der Hybridisierung werden die Proben gewaschen, wobei unspezifische
Hybridisierungssignale eliminiert werden. Abschließend werden
die Fluoreszenzsignale des Präparats
mit einem Fluoreszenzmikroskop ausgewertet. Jedes vorhandene Fluoreszenzsignal
weist auf die Anwesenheit der der mit dem entsprechenden Fluoreszenzmarker
versehenen Sonde entsprechenden Sequenz hin. Die Intensität der Fluoreszenz
kann einen bedingten Rückschluss
auf die Anzahl der Sequenzkopien in der biologischen Probe zulassen.
Wird hingegen bei der Wellenlänge
einer der eingesetzten fluoreszenzmarkierten Sonden kein Signal
oder nur ein unterhalb eines definierten Schwellenwerts liegendes
Signal erhalten, kann auf die Abwesenheit der zu der entsprechenden
Sonde korrespondierenden Sequenz in der biologischen Probe geschlossen
werden. Allerdings kann die Abwesenheit eines entsprechenden Fluoreszenzsignals
auch darin begründet
liegen, dass in der entsprechenden Bindungsstelle der nachzuweisenden
Sequenz eine Mutation und/oder Mikrodeletion stattgefunden hat,
weswegen die Sonde unter den gewählten
Hybridisierungsbedingungen nicht mehr an die vorbestimmte Sequenz
bindet. Ein weiterer Nachteil des vorgenannten Verfahrens liegt
darin, dass eine unerwünschte
und zu falschen Ergebnissen führende Kreuzhybridisierung
niemals vollständig
ausgeschlossen werden kann. Zudem ist dieses Verfahren vergleichsweise
teuer, zum einen weil zwingend Fluoreszenzfarbstoffe eingesetzt
werden müssen,
und zum anderen, weil es aufwändige
Apparaturen, wie Fluoreszenzmikroskope, benötigt. Schließlich hängt die
Aussagekraft dieses Verfahrens in ganz erheblichem Maße von der
Qualität
der eingesetzten Sonden ab; zuverlässige Ergebnisse werden nur
erhalten, wenn die Sonden mit einer Effizienz von mehr als 90% an
die dazu korrespondierenden Bindungsstellen hybridisieren. Daraus
folgt, dass eine falsche Wahl der Sonden, aber auch inadäquate Hybridisierungsbedingungen
zu einem falschen Ergebnis führen.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens liegt dann, dass eine Mindestmenge
an biologischer Probe eingesetzt werden muss, um überhaupt
ein auswertbares Fluoreszenzsignal zu erhalten. Zudem darf die Sequenz
eine minimale Länge
nicht unterschreiten. Weiterhin ist es für ein valides Ergebnis notwendig,
eine Vielzahl von Zellen zu analysieren, die einer Hybridisierung
zugänglich
waren. Aus diesem Grund ist die FISH-Analyse für die Einzelzelldiagnostik
nicht adäquat.
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Ein
anderes fluoreszenzbasierendes Verfahren ist die CGH-Analyse (comparative
genomic hybridization). Bei diesem Verfahren wird die Nukleinsäure der
zu analysierenden Probe komplett mit einem Farbstoff 1 mar kiert.
Die gleiche Menge an Nukleinsäuren
einer Referenzprobe wird mit einem Farbstoff 2 markiert. Beide Reaktionsansätze werden
gemeinsam auf einem gespreiteten Metaphasechromosomensatz hybridisiert, wobei
die in beiden Reaktionsansätzen
enthaltenen Sequenzen um die Bindungsstellen an den gespreiteten Chromosomen
kompetieren. Im Wesentlichen wird sich an allen Hybridisierungsstellen
ein Verhältnis
von Farbstoff 1 zu Farbstoff 2 wie 1:1 einstellen. Enthält die zu
analysierende Probe amplifizierte Bereiche (mehr als die gewöhnliche
Kopienzahl der Referenz), so wird der Farbstoff 1 an dieser Hybridisierungsstelle überwiegen.
Im Falle einer Deletion in der zu untersuchenden Probe wird man
nur den Farbstoff 2 an dieser Hybridisierungsstelle detektieren.
Die Referenzmessung erlaubt eine relative Aussage über die
Häufigkeit
von Sequenzen in der zu analysierenden Probe.
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Eine
spezielle Variante ist die Array-CGH, in der nicht auf Chromosomen,
sondern auf immobilisierte Sequenzen, deren physikalische Adresse
im Genom bekannt ist, hybridisiert wird.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren zur Quantifizierung von Nukleinsäuresequenzen
ist die Real-Time-PCR-Methode, bei der eine PCR (polymerase chain
reaction bzw. Polymerasekettenreaktion) mit fluoreszenzmarkierten
Primern durchgeführt
wird und die Zunahme des Fluoreszenzsignals in Abhängigkeit
von der Zyklenzahl beobachtet wird. Der Schwellenwert-PCR-Zyklus (auch
Threshold-Cycle) wird dem Reaktionszeitpunkt zugeordnet, bei dem
sich das Fluoreszenzsignal signifikant von der Hintergrundfluoreszenz
abhebt und die PCR-Produktbildung exponentiell verläuft. Dieser
korreliert mit der Anfangskopienzahl der zu vermehrenden DNA-Sequenz.
Auf diese Weise lassen sich DNA-Proben anhand des Vergleichs mit
einer DNA-Verdünnungsreihe
relativ quantifizieren. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt jedoch
darin, dass die Menge an Ausgangsma terial nicht beliebig verkleinert
werden kann, da mit wenigen Startmolekülen, beispielsweise 10 bis 100
Kopien, als Ausgangsmaterial der stochastische Fehler aufgrund der
exponentiellen Amplifikation sehr groß wird, was keine quantitative
Aussagen mehr zulässt.
Des weiteren erfordert auch dieses Verfahren aufwändige und
teure Apparaturen zur Messung der Fluoreszenzintensität.
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Ein
neueres Verfahren zur quantitativen Bestimmung einer Nukleinsäuresequenz
ist die QF-PCR (quantitative fluorescence PCR), bei der in einem
PCR-Ansatz parallel mehrere PCR's
unter Einsatz unterschiedlich fluoreszenzmarkierter Primer durchgeführt werden
und die fluoreszenzmarkierten PCR-Produkte anschließend mit
einem automatischen DNA-Scanner laserdensitometrisch analysiert
werden. Auch bei diesem Verfahren handelt es sich um eine relative
Quantifizierungsmethode, da ein Vergleich für zwei PCR-Produkte, die parallel
in einem PCR-Versuch amplifiziert werden, gezogen wird. Um einen
aussagenkräftigen quantitativen
Vergleich zwischen zwei nebeneinander amplifizierten PCR-Produkten
treffen zu können,
müssen
die beiden PCR-Teilreaktionen mit gleicher Effizienz ablaufen und
die Fluoreszenzintensitäten
der Reaktionsprodukte zum Zeitpunkt der exponentiellen Produktamplifikation
quantitativ analysiert werden.
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Ein
auf der QF-PCR-Methodik basierendes Verfahren zur Feststellung möglicher
numerischer Aberrationen der Chromosomen 21, 18, 13, X und Y in
Fruchtwasserproben ist von Lucchini et al. in Wissenschaftliche
Informationen, September 2004 beschrieben worden. Dieses Verfahren
basiert auf der in-vitro-PCR-Amplifikation von repetitiven und polymorphen
STR (short tandem repeats)-Sequenzen mit fluoreszenzmarkierten Primern.
Nach Abschluss der PCR werden die amplifizierten PCR-Produkte mittels
Kapillarelektrophorese quantifiziert. Werden bei diesen Verfahren
chromo somenspezifische STR-Systeme eingesetzt, so lassen sich aus
der Anzahl der erhalten unterschiedlichen PCR-Produkte Rückschlüsse auf
die Kopienzahl des entsprechenden Chromosoms schließen. Werden
beispielsweise bei der Reaktion mit einem chromosomspezifischen STR-System
bei der Kapillarelektrophorese drei Peaks erhalten, wobei die Peakhöhen untereinander
1:1:1 betragen, so enthält
das untersuchte Individuum drei verschiedene Allele des entsprechenden
Chromosoms (triallelische Trisomie). Werden hingegen bei dem Verfahren
zwei Peaks erhalten, wobei das Verhältnis der Peaks untereinander
2:1 beträgt,
so weist das untersuchte Individuum pro Zelle zwei gleiche Allele
des Chromosoms sowie ein anderes Allel des Chromosoms (diallelische
Trisomie) auf. Im Falle, dass nur zwei Peaks mit identischer Peakhöhe erhalten
werden, weist das Individuum zwei Allele auf, so dass keine Trisomie
vorliegt (heterozygoter Fall). Allerdings lässt dieses Verfahren in dem
Fall, dass lediglich ein Peak erhalten wird, keine Aussage über die
An- oder Abwesenheit einer Trisomie zu, da dieses Ergebnis sowohl
im Falle einer monoallelischen Trisomie als auch im Falle einer
monoallelischen Disomie erhalten wird. Ein auf dieser Technologie
beruhendes Verfahren zum Nachweis von Trisomie 13 wird auch in der
DE 101 02 687 A1 offenbart.
Um auch zwischen einer monoallelischen Disomie und einer monoallelischen
Trisomie unterscheiden zu können,
wird bei diesem Verfahren vorgeschlagen, mit der PCR drei verschiedene,
für das
Chromosom 13 spezifische STR-DNA-Bereiche zu amplifizieren. Allerdings
weist auch dieses Verfahren den Nachteil auf, dass fluoreszenzmarkierte
Primer eingesetzt werden müssen.
Zudem erfordert auch dieses den Einsatz einer Mindestmenge an DNA,
da andernfalls der stochastische Fehler aufgrund der exponentiellen
Amplifikation sehr groß wird
und keine quantitative Aussage mehr möglich ist. Ein weiterer Nachteil
des vorgenannten Verfahrens liegt schließlich darin, dass dieses nur
in einem engen PCR-Fenster mit einiger Zuverlässigkeit funktioniert, da nur in
diesem Fenster die Peakhöhen
proportional zum Ver hältnis
des Ausgangsmaterials sind. Des weiteren weist auch dieses Verfahren
den Nachteil auf, dass die absolute Fluoreszenzintensität bestimmt
werden muss.
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In
der
WO 2004/027089 wird
ein Verfahren zur Amplifikation genetischer Informationen aus genetischem
Material umfassend mehrere voneinander abgrenzbare Teilmengen genetischen
Materials mittels PCR und zur Bestimmung der Kopienzahl verschiedener
Chromosomen pro Zelle offenbart, wobei in der PCR mit fluoreszenzmarkierten
Primern für
jedes zu bestimmende Chromosom spezifische Zielsequenzen mit vorbestimmter
Länge amplifiziert
werden. Um eine Aussage über
die Kopienzahl der zu detektierenden Chromosomen zu erhalten, wird
die Fluoreszenzintensität
der für
die jeweiligen Chromosomen erhaltenen PCR-Produkte bestimmt und
werden die für
die Zielsequenzen jedes Chromosom erhaltenen Intensitäten miteinander
verglichen. Wenn bspw. die mit den für das Chromosom 21 spezifischen
PCR-Produkten erhaltene Intensität
gleich oder zumindest annähernd
gleich wie die mit den für
das Chromosom 1 spezifischen PCR-Produkten
erhaltene Intensität
ist, wird die Aussage getroffen, dass die beiden vorgenannten Chromosomen
in der biologischen Probe in gleicher Kopienzahl vorliegen. Auch
dieses Verfahren setzt daher zwingend den Einsatz fluoreszenzmarkierter
Primer voraus und benötigt
zur Auswertung die quantitative Erfassung der Fluoreszenzintensitäten der
einzelnen erhaltenen Amplifikationsprodukte. Auch dieses Verfahren
funktioniert daher nur in einem engen PCR-Fenster mit einiger Zuverlässigkeit,
da nur in diesem Fenster die Peakhöhen proportional zum Verhältnis des
Ausgangsmaterials sind.
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Mit
keinem der oben genannten Verfahren ist es möglich, die exakte absolute
Kopienzahl einer bspw. in 10 Kopien oder weniger in einer biologischen
Probe vorliegenden vorbestimmten Sequenz und ggf. dazu homolo ger
Sequenzen, bspw. die absolute exakte absolute Kopienzahl von Allelen
pro Zelle, zu bestimmen. Abgesehen davon müssen in diesen Verfahren zwingend
fluoreszenzmarkierter Primer bzw. Sonden eingesetzt werden, weswegen
zur Auswertung teure Apparaturen notwendig sind.
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In
der Stand der Technik nach § 3
(2) PatG bildenden
DE
10 2004 036 285 A1 wird ein Verfahren zum Bestimmen der
Häufigkeit
einer vorbestimmten Sequenz offenbart, bei dem eine oder mehrere
Amplifikationsreaktionen durchgeführt werden, mit denen mehrere
unterschiedliche Abschnitte der Sequenz(en) amplifiziert werden
können,
anschließend
nachgewiesen wird, ob bestimmte unterschiedliche Abschnitte der
Sequenz(en) der Probe amplifiziert wurden und schließlich die
Häufigkeit
der Sequenzen) in der Probe anhand der Häufigkeit des Vorhandensein
bzw. Nicht-Vorhandenseins der bestimmten unterschiedlichen Abschnitte
in dem Amplifikat bestimmt wird.
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Aus
der
WO 01/48242 A2 ist
ein Verfahren zum Detektieren von Polynukleotiden in einer Probe
bekannt, welches die Schritte i) Bereitstellen eines Arrays von
Oligonukleotidprimern, wobei jeder Array eine oder mehrere Gruppen
an auf diskreten Flächen
eines Festphasenträgers
immobilisierten Oligonukleotidprimern enthält, ii) Kontaktieren des Arrays
mit einer Reaktionsmischung enthaltend eine Probe, iii) Durchführen einer Amplifikationsreaktion
für wenigstens
zwei Zyklen sowie iv) Detektieren der Anwesenheit und der Menge
der synthetisierten Polynukleotide, welche auf den diskreten Flächen des
Festphasenträgers über die
entsprechenden, immobilisierten Primer hybridisiert sind, umfasst.
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In
der
WO 2004/04425
A2 und der
US
6,180,349 B1 werden, die Bestimmung der Fluoreszenz von fluoreszenzmarkierten
Amplifikationsprodukten umfassende Verfahren zum Abschätzen bzw.
Bestimmen der Kopienzahl von Nukleinsäuresequenzen basierend auf
statistischer Auswertung beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur quantitativen
Bestimmung der Anzahl einer vorbestimmten Sequenz in einer biologischen
Probe, insbesondere zur quantitativen Bestimmung der Anzahl einer
vorbestimmten Sequenz und von dazu homologen Sequenzen, beispielsweise
die Anzahl von Allelen in einer Zelle, bereitzustellen, welches
einfach und kostengünstig
durchführbar
ist und welches auch bei einer geringen Anzahl an in der zu untersuchenden
biologischen Probe vorhandenen vorbestimmten Sequenzen, beispielsweise
10 oder weniger, zuverlässige
Ergebnisse liefert.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Anzahl einer
vorbestimmten Sequenz und ggf. dazu homologer Sequenzen in einer
biologischen Probe, insbesondere zur Bestimmung der absoluten Anzahl
an Kopien von Allelen pro Zelle, gelöst, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer definierten Menge einer
biologischen Probe,
- b) Durchführen
wenigstens einer Amplifikationsreaktion, wobei die wenigstens eine
Amplifikationsreaktion daran angepasst ist, wenigstens zwei zueinander
nicht homologe Sequenzen, die von der vorbestimmten Sequenz umfasst
sind, zu amplifizieren,
- c) Bestimmen der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
sowie
- d) Vergleichen der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
mit wenigstens einer Häufigkeitsverteilung,
welche durch getrenntes jeweils mehrmaliges Durchführen der
gleichen und unter denselben Reaktionsbedingungen wie der in Schritt
b) eingesetzten wenigstens einen Amplifikationsreaktion, wobei in
den Amplifikationsreaktionen die gleiche wie in Schritt a) genannte
Menge an Ausgangsmaterial eingesetzt wurde/wird, mit wenigstens
zwei verschiedenen Referenzproben, wobei die wenigstens zwei verschiedenen
Referenzproben jeweils eine bekannte, voneinander verschiedene Kopienzahl
der vorbestimmten Sequenz aufweisen, sowie anschließendes Bestimmen
der pro Referenzprobe erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen Amplifikationsprodukten
erhalten wurde/wird.
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Unter
homologen Sequenzen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Sequenzen
verstanden, welche unter gleichen Amplifikationsbedingungen mit
einem Primerpaar aus einer Probe amplifizierbar sind, wohingegen
nicht homologe Sequenzen solche sind, welche unter gleichen Amplifikationsbedingungen
mit einem Primerpaar aus einer Probe nicht amplifizierbar sind.
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Im
Unterschied zu den Verfahren nach dem Stand der Technik wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht, wie beispielsweise bei der quantitativen PCR, QF-PCR, FISH
und CGH, die absolute Fluoreszenzintensität von PCR-Produkten bestimmt
sowie wie im Falle der FISH und CGH mit der Fluoreszenzintensität einer
Kontroll- bzw. Referenzprobe verglichen, sondern lediglich die Anzahl
der erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte bestimmt und diese Anzahl mit
einer Häufigkeitsverteilung
verglichen. Insofern müssen
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
keine flu oreszenzmarkierten Primer eingesetzt werden. Sofern diese
zur Detektion der Anzahl an erhaltenen verschiedenen PCR-Produkten
dennoch eingesetzt werden, muss nicht aufwendig die Fluoreszenzintensität der erhaltenen
Fluoreszenzmarkierten PCR-Produkten bestimmt werden, sondern lediglich
evaluiert werden, ob eine ggf. über
einem definierten Schwellenwert liegende Fluoreszenz bei einer den
eingesetzten Fluoreszenzfarbstoffen entsprechenden Wellenlänge vorhanden
ist oder nicht. Daher ist das erfindungsgemäße Verfahren ohne kostenaufwändige Apparaturen
zur quantitativen Detektion von Fluoreszenz einfach und kostengünstig durchzuführen.
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Das
Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
beruht auf dem Vergleich der in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion
erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen Amplifikationsprodukten mit
einer anhand von wenigstens zwei Referenzproben mit einer bekannten,
voneinander verschiedenen Kopienzahl an der vorbestimmten Sequenz
erhaltenen Häufigkeitsverteilung,
wobei die wenigstens zwei Referenzproben für die Aufnahme der Häufigkeitsverteilung
in der gleichen wie in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
bereitgestellten Menge, getrennt voneinander unter exakt den gleichen
Bedingungen wie in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens einer Amplifikationsreaktion
unterworfen wurden und die Anzahl der mit jeder Amplifikationsreaktion
erhaltenen verschiedenen Amplifikationsprodukte bestimmt wurde.
Erfindungsgemäß wird eine Häufigkeitsverteilung
verwendet, für
deren Aufnahme die für
jede der wenigstens zwei Referenzproben durchgeführte Amplifikationsreaktion
mehrfach, bspw. zehn- oder hundertfach, durchgeführt wird. Da in den Amplifikationsreaktionen
für die
Aufnahme der Häufigkeitsverteilung
Ausgangsmaterial mit einer bekannten Kopienzahl der vorbestimmten
Sequenz eingesetzt wird, kann aus diesem Vergleich zuverlässig auf
die Anzahl der Ko pien der vorbestimmten Sequenz in der zu untersuchenden
biologischen Probe geschlossen werden.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
dass es weitgehend von den Amplifikationsbedingungen und der Menge
an Ausgangsmaterial der biologischen Probe unabhängig ist. Selbst wenn – bspw.
im Falle einer PCR als Amplifikationsreaktion – aufgrund unzureichender Amplifikationsbedingungen,
wie beispielsweise einer zu geringen Zyklenzahl in der PCR, oder
bei Einsatz von ungenügend
an die Primerbindungsstellen bindenden Primern, nur ein Bruchteil
der mit der wenigstens einen Amplifikationsreaktion theoretisch
erhältlichen
PCR-Produkte erhalten wird, so verfälscht dies nicht das erhaltene
Kopienzahlergebnis, weil dieselben Parameter auch bei der Aufnahme
der wenigstens einen Häufigkeitsverteilung
angewandt wurden. Deshalb kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch bei Einsatz geringster DNA-Ausgangsmengen kein das quantitative
Ergebnis verfälschender
stochastischer Fehler aufgrund der exponentiellen Amplifikation
auftreten, da derartige etwaige Effekte durch die Häufigkeitsverteilung
nivelliert werden. Deshalb ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere auch
für sehr
kleine Mengen an Ausgangsmaterial geeignet.
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Grundsätzlich ist
das erfindungsgemäße Verfahren
zur quantitativen Bestimmung der Anzahl einer vorbestimmten Sequenz
in einer biologischen Probe unabhängig von der Art der vorbestimmten
Sequenz geeignet. Vorzugsweise handelt es sich bei der vorbestimmten
Sequenz um eine Nukleinsäuresequenz,
dennoch ist es grundsätzlich
auch denkbar, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unterschiedliche
Sequenzvarianten von Proteinen oder Peptiden nachzuweisen. Besonders
gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die vorbestimmte Sequenz ein
Chromosom, ein Gen oder ein Genabschnitt ist.
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Auch
bezüglich
der Art der wenigstens einen Amplifikationsreaktion ist das erfindungsgemäße Verfahren
nicht limitiert, vielmehr können
alle denkbaren Amplifikationsreaktionen, mit denen Sequenzvarianten nachgewiesen
werden können,
eingesetzt werden. Dennoch hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
als wenigstens eine Amplifikationsreaktion eine PCR durchzuführen, da
eine PCR einfach und vergleichsweise schnell und mit geringem technischen
Aufwand durchzuführen
ist und durch die Auswahl geeigneter Primerpaare beliebige Nukleinsäuresequenzen
aus der biologischen Probe amplifiziert werden können.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion gemäß Schritt
b), welche daran angepasst ist, wenigstens zwei zueinander nicht
homologe Sequenzen, die von der vorbestimmten Sequenz umfasst sind, zu
amplifizieren, ein derart geringe Menge an biologischem Ausgangsmaterial
eingesetzt, welche bei Durchführung
einer PCR zu einem "allelic
dropout" führt. Unter
einem "allelic dropout" versteht der Fachmann
den Verlust eines allelischen DNA-Fragmentes nach einer PCR-Amplifikation,
verursacht durch zu geringe Mengen an DNA-Ausgangsmaterial. In einem heterogenen
DNA-Gemisch, wie beispielsweise einer Probe chromosomaler DNA, sind
bestimmte Allele unterschiedlich häufig vertreten. Da die PCR
exponentiell amplifiziert, kann diese Ungleichverteilung so sehr
verstärkt
werden, dass das geringer konzentrierte Allel im Verhältnis zu
dem höher
konzentrierten Allel so gering vertreten ist, dass es nicht mehr
detektiert werden kann. Um einen "allelic dropout" zu vermeiden, wird z. B. bei forensischen
Untersuchungen immer eine gewisse, im Nanogrammbereich liegende
Ausgangsmenge an DNA-Material eingesetzt, um überhaupt zuverlässige Ergebnisse
zu erhalten. Im Unterschied dazu ist es bei dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wie nachstehend näher
begründet,
sogar vorteilhaft, unterhalb einer solchen Mindestmenge an Ausgangsmaterial
zu arbeiten.
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Besonders
gute Ergebnisse werden bei dieser Ausführungsform erhalten, wenn in
die wenigstens eine Amplifikationsreaktion eine biologische Probe
eingesetzt wird, welche weniger als 100 pg DNA, beispielsweise chromosomale
DNA, enthält.
Insbesondere bevorzugt werden in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion weniger
als 50 pg DNA, besonders bevorzugt weniger als 10 pg DNA und ganz
besonders bevorzugt weniger als 5 pg DNA als Ausgangsmaterial eingesetzt,
wobei grundsätzlich
gilt, dass je weniger Basenpaare die Nukleinsäure in der biologischen Probe
enthält,
desto weniger DNA eingesetzt werden kann und sollte. Umgerechnet
in Zellen entsprechen die vorgenannten DNA-Mengen dem Einsatz von
weniger als 100 Zellen, bevorzugt weniger als 10 Zellen und besonders
bevorzugt weniger als 5 Zellen in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion.
Insbesondere auch bei Einsatz einer einzelnen Zelle als biologisches
Ausgangsmaterial werden gute Ergebnisse erhalten.
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Im
Unterschied zu den beispielsweise in der Forensik eingesetzten Verfahren
basiert das erfindungsgemäße Verfahren
auf einem statistischen Ansatz, bei dem es gar nicht erwünscht ist,
dass in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion jede der wenigstens
zwei zueinander nicht homologen Sequenzen tatsächlich amplifiziert wird. Vielmehr
soll gerade durch die Einstellung der Parameter der Amplifikationsreaktion,
nämlich den
Einsatz einer sehr geringen DNA-Menge als Ausgangsmaterial sowie
gegebenenfalls einer entsprechend kleinen Zyklenzahl und/oder sehr
stringenten Hybridisierungsbedingungen der eingesetzten Primer zu
den Primerbindungsstellen, erreicht werden, dass nur ein bestimmter
Prozentsatz der wenigstens zwei zueinander nicht homologen Sequenzen
tatsächlich
amplifiziert wird. Indem die Häufigkeitsverteilung
durch mehrmaliges Durchführen
einer Amplifikationsreaktion unter denselben Amplifikationsbedingungen
für wenigstens
zwei Referenzproben mit bekannter Kopienzahl durchgeführt wird,
wird eine statistische Verteilung erhalten, aus der man zuverlässig auf
die Kopienzahl der vorbestimmten Sequenz in der zu untersuchenden
biologischen Probe schließen
kann. Dieser statistische Ansatz wird nachfolgend am Beispiel einer
PCR näher
erläutert.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
soll beispielsweise bestimmt werden, ob ein bestimmtes Chromosom,
beispielsweise Chromosom 21, in einer Zelle in einer Kopienzahl
von 0, 1 oder größer gleich
2 vorliegt. Hierzu wird unter Einsatz von drei verschiedenen Referenzproben
eine Häufigkeitsverteilung
aufgenommen, wobei als erste Referenzprobe eine Zelle eingesetzt
wird, welche keine Kopie des Chromosoms 21 enthält, hingegen als zweite Referenzprobe
eine Zelle, die eine Kopie des Chromosoms 21 enthält und als
dritte Referenzprobe eine Zelle, die zwei gleiche Kopien des Chromosoms
21 enthält.
Jede der Referenzproben wird jeweils mit denselben Primerpaaren
und unter den gleichen PCR-Bedingungen einer PCR unterworfen, wobei in
jeder der PCR's
acht verschiedene Primerpaare eingesetzt werden, wobei die acht
Primerpaare dazu angepasst sind, jeweils eine unterschiedliche spezifische
Sequenz aus dem Chromosom 21 zu amplifizieren. Alle PCR's werden jeweils
unter exakt den gleichen Bedingungen durchgeführt, wobei für jede der
drei Referenzproben jeweils 100 Experimente durchgeführt werden.
Nach jeder PCR wird die Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen
PCR-Produkte bestimmt, wobei beispielsweise die folgende Häufigkeitsverteilung
erhalten wird: Tabelle 1 (Beispiel für eine Häufigkeitsverteilung gemäß einer
ersten Ausführungsform)
Kopienzahl der Referenzprobe | Anzahl
der erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte |
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
n
= 0 | 98 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
n
= 1 | 2 | 13 | 24 | 57 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 |
n
= 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 | 40 | 35 | 20 | 2 |
- n = Anzahl der Kopien der vorbestimmten
Sequenz in der Referenzprobe
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Da
in den einzelnen PCR's
jeweils acht verschiedene Primerpaare eingesetzt wurden, welche
daran angepasst sind, acht unterschiedliche spezifische Sequenzen
aus dem Chromosom 21 zu amplifizieren, liegt die theoretisch mögliche Maximalzahl
an erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkten für den Fall n = 0, d. h. einer
Zelle ohne Chromosom 21, bei 0, für den Fall n = 1, d. h. einer
Zelle mit einem Chromosom 21, bei 8 und für den Fall n = 2, d. h. einer
Zelle mit zwei gleichen Kopien (homozygoter Fall) des Chromosoms
21, ebenfalls bei 8. Im heterozygoten Fall läge die theoretisch mögliche Maximalzahl
an Amplifikaten bei einer diploiden Zelle bei 16, wodurch mit dem
System ein erheblicher Informationsgewinn erhalten wird. Da jedoch
in diesem Gedankenbeispiel bei der Aufnahme der Häufigkeitsverteilungsaufnahme
in jeder PCR lediglich eine Zelle eingesetzt wurde, also eine bei
Durchführung
einer PCR zu einem "allelic
dropout" führende Menge,
werden einige der in den biologischen Referenzproben enthaltenden
Allele nicht amplifiziert. Zudem wurde durch die Auswahl der Primersequenzen
sowie der Zyklenzahl die Effizienz jeder einzelnen PCR auf einen
Wert unterhalb der theoretisch erreichbaren Grenze von 1 eingestellt.
Aus diesen Gründen
wird in der in der Tabelle 1 wiedergegebe nen Häufigkeitsverteilung weder bei
der Probe mit einer Kopie des Chromosoms 21 (n = 1) noch bei der Probe
mit zwei Kopien des Chromosoms 21 (n = 2) die theoretisch maximal
mögliche
Anzahl an unterschiedlichen Amplifikaten erhalten. Vielmehr werden
für den
Fall n = 1, d. h. eine Referenzprobe mit einer Kopienzahl von 1,
in 2 von der hundert durchgeführten
PCR's gar kein Amplifikationsprodukt
erhalten, in 13 von 100 PCR's nur
1 PCR-Produkt, in 24 von 100 PCR's
2 unterschiedliche PCR-Produkte,
in 57 von 100 von PCR's
3 unterschiedliche PCR-Produkte, in 3 von 100 PCR's vier unterschiedliche
PCR-Produkte und in 1 von 100 PCR's 5 unterschiedliche PCR-Produkte anstelle
der theoretisch maximal 8 verschiedenen PCR-Produkten erhalten. Es
ergibt sich somit für
diesen Fall (n = 1) eine einer Gauss-Verteilung ähnliche Häufigkeitsverteilungskurve mit
einem Maximalwert von 3 unterschiedlichen PCR-Produkten. Eine ähnliche
Häufigkeitsverteilungskurve wird
auch für
den Fall erhalten, dass Referenzproben mit zwei Kopien des Chromosoms
(n = 2) eingesetzt wurden, wobei das Maximum der Häufigkeitsverteilungskurve
jedoch zu höheren
Werten verschoben ist, nämlich von
drei verschiedenen Amplifikaten für den Fall n = 1 auf 5 bis
6 verschiedene PCR-Produkte für
den Fall n = 2. Für
den dritten Fall, in dem eine Referenzprobe mit 0 Kopien des Chromosoms
21 eingesetzt wurde, werden in 98% der Fälle auch keine Amplifikate
und nur in 2% der Fälle,
ein Amplifikat erhalten. Da in dem letztgenannten Fall in den Proben
kein Chromosom 21 enthalten war, muss es sich bei diesen 2%, in
denen ein PCR-Produkt erhalten wurde, um Artefakte handeln.
-
Im
Anschluss an die Aufnahme der Häufigkeitsverteilung
kann das erfindungsgemäße Verfahren
nun mit einer biologischen Probe mit unbekannter Kopienzahl des
Chromosoms 21 durchgeführt
werden. Hierzu wird zunächst
eine Zelle bereitgestellt, anschließend diese in eine PCR eingesetzt,
welche unter exakt den gleichen Bedingungen durchgeführt wird
wie die PCR's bei
der Aufnahme der Häufigkeitsverteilung,
bevor beispielsweise mit Kapillarelektrophorese die Anzahl der in
der PCR mit der biologischen Probe erhaltenen unterschiedlichen
PCR-Produkte bestimmt wird. Abschließend wird die ermittelte Anzahl
an erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkten mit der in Tabelle
1 wiedergegebenen Häufigkeitsverteilung
verglichen.
-
Wird
mit der zu untersuchenden Zelle in der PCR kein PCR-Produkt erhalten,
so lässt
sich aus der Häufigkeitsverteilung
gemäß Tabelle
1 entnehmen, dass die Kopienzahl in der Probe mit einer Wahrscheinlichkeit
von mehr als 95% bei 0 liegt. Sofern in der PCR zwei oder drei verschiedene
PCR-Produkte erhalten werden, liegt die Kopienzahl des Chromosoms
21 in der zu untersuchenden Probe mit der geforderten Sicherheit bei
1, wohingegen die Kopienzahl in dem Fall, dass 5 oder mehr PCR-Produkte
erhalten werden, mit der geforderten Sicherheit zwei beträgt. Lediglich
in dem Fall, dass in der PCR ein oder vier unterschiedliche PCR-Produkte
erhalten werden, kann in diesem konkreten Gedankenbeispiel nicht
mit der geforderten Konfidenz entschieden werden, wie viele Kopien
an Chromosomen 21 in der Probe enthalten sind, sondern es lässt sich
lediglich die Aussage treffen, dass im Falle von einem PCR-Produkt
entweder 0 oder eine Kopie und im Falle von 4 unterschiedlichen
PCR-Produkten ein oder zwei Kopien des Chromosoms 21 vorliegen.
Möchte man
auch diese Fälle
mit der geforderten Sicherheit entscheiden können, so kann man durch Veränderung
des PCR-Protokolls oder durch eine Erhöhung der Anzahl an unterschiedlichen
PCR's die einzelnen
Häufigkeitsverteilungskurven
voneinander trennen.
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In
der vorgenannten Ausführungsform
besteht die Häufigkeitsverteilung
aus mit drei Referenzproben mit definierter, sich voneinander unterscheidender
Kopienzahl an der vorbestimmten Sequenz, in diesem Fall Chro mosom
21, erhaltenen Häufigkeitsverteilungskurven,
wobei jede der drei Häufigkeitsverteilungskurven die
Wahrscheinlichkeit für
den Erhalt jeder zwischen 0 und der theoretisch möglichen
Maximalzahl liegenden Anzahl an unterschiedlichen PCR-Produkten
für eine
definierte Kopienzahl angibt. Wie der Fachmann erkennt, kann die
Häufigkeitsverteilung
auch nur zwei Häufigkeitsverteilungskurven
umfassen, welche bspw. mit Referenzproben mit 0 und 1 Kopie der
vorbestimmten Sequenz, erhalten wurde oder auch 4 Häufigkeitsverteilungskurven
oder mehr. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn für die Bestimmung
der Häufigkeitsverteilung
4 bis 20 und besonders bevorzugt 4 bis 10 Referenzproben mit bekannter,
sich jeweils voneinander unterscheidender Kopienzahl an der vorbestimmten
Sequenz eingesetzt werden.
-
Alternativ
zu der vorgenannten Ausführungsform
kann die Häufigkeitsverteilung
auch aus der Angabe der Mittelwerte der mit den einzelnen Referenzproben
bei der Mehrfachbestimmung erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen
PCR-Produkten bestehen. Für
den vorgenannten, in Bezug auf die Tabelle 1 geschilderten Fall wäre dies: Tabelle 2 (Beispiel für eine Häufigkeitsverteilung gemäß einer
zweiten Ausführungsform)
Kopienzahl
der Referenzprobe | Durchschnittswert
der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte |
n
= 0 | 0,02 |
n
= 1 | 2,49 |
n
= 2 | 5,78 |
- n = Anzahl der Kopien der vorbestimmten
Sequenz in der Referenzprobe
-
Vorzugsweise
wird bei der Häufigkeitsverteilung
gemäß dieser
Ausführungsform
auch die Standardabweichung um den Mittelwert angegeben.
-
Da
es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
um ein statistisches Verfahren handelt, bei dem erwünscht ist,
dass nicht alle der theoretisch möglichen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
tatsächlich
erhalten werden, und die Auswertung durch Vergleich des mit der
zu untersuchenden biologischen Probe erhaltenen Ergebnisses mit
einer statistischen Häufigkeitsverteilung
erfolgt, wird zum Aufnehmen der wenigstens einen Häufigkeitsverteilung
gemäß Schritt
d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
die wenigstens eine Amplifikationsreaktion pro Referenzprobe vorzugsweise
2 bis 1.000 mal, besonders bevorzugt 10 bis 250 mal, ganz besonders
bevorzugt 50 bis 150 mal und höchst
bevorzugt etwa 100 mal durchgeführt.
Je höher
die Anzahl der pro Referenzprobe der Häufigkeitsverteilung durchgeführten Amplifikationsreaktionen,
desto höher
die statistische Sicherheit, desto höher allerdings auch der experimentelle
Aufwand. Bevorzugt wird daher für
die Erstellung der in Schritt d) eingesetzten Häufigkeitsverteilung die wenigstens
eine Amplifikationsreaktion pro Referenzprobe, welche eine bekannte
Anzahl der vorbestimmten Sequenz aufweist, 50 bis 150 mal durchgeführt, da
dies eine hohe statistische Sicherheit gewährleistet und andererseits
der experimentelle Aufwand vergleichsweise gering ist.
-
Die
Bestimmung der Häufigkeitsverteilung
kann entweder vor der Durchführung
der Verfahrensschritte a) bis c) erfolgen oder auch parallel dazu.
-
Wie
dargelegt ist das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur dazu geeignet, die Anzahl einer vorbestimmten Sequenz,
bspw. eines speziellen Gens oder Chromosoms, in einer biologischen
Probe zu bestimmen, sondern insbesondere auch zur Bestimmung der
Anzahl einer vorbestimmten Se quenz sowie dazu homologer Sequenzen
pro Zelle, wobei es sich bei den homologen Sequenzen vorzugsweise
um Allele handelt. Bei der letztgenannten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist es notwendig, in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion
gemäß Schritt
b) wenigstens eine allelspezifische Sequenz zu amplifizieren, worunter eine
Sequenz verstanden wird, welche zwischen zwei Allelen zwar hochgradig ähnlich bzw.
homolog, aber nicht identisch ist. Da in Schritt c) die Anzahl der
erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte bestimmt wird und dadurch
die Anzahl der unterschiedlichen Allele das Ergebnis beeinflussen,
kann durch Vergleich mit der Häufigkeitsverteilung
die Kopienzahl der einzelnen Allele bestimmt werden. Daher wird
die wenigstens eine Amplifikationsreaktion in Schritt b) vorzugsweise
derart ausgelegt, dass die wenigstens zwei zueinander nicht homologen
Sequenzen aus dem nicht-kodierenden DNA-Bereich amplifiziert werden. Bekanntermaßen ist
der nicht-kodierenden DNA-Bereich wesentlich polymorpher als der
kodierende Bereich, so dass die Wahrscheinlichkeit dort allelspezifische
Sequenzen zu amplifizieren groß ist.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, die wenigstens
eine Amplifikationsreaktion dazu anzupassen, dass wenigstens zwei
zueinander nicht homologe hochpolymorphe Sequenzen amplifiziert
werden.
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Insbesondere
in den Fällen,
in denen die wenigstens eine Amplifikationsreaktion dazu angepasst
ist, wenigstens zwei zueinander nicht homologe Sequenzen zu amplifizieren,
welche aus der aus STR-Sequenzen, VNTR-Sequenzen, SNP-Sequenzen und beliebigen
Kombinationen hiervon bestehenden Gruppe ausgewählt sind, werden gute Ergebnisse
erhalten. STR- bzw.
short tandem repeat-Sequenzen sind hochpolymorphe Sequenzen, welche
aus lediglich 2 bis 4 bp langen Wiederholungseinheiten bestehen und
zwischen den einzelnen Individuen eine hohe Variabilität aufweisen.
Im Unterschied dazu bestehen VNTR- bzw. variable lamber of tandem
repeat Sequenzen aus etwa 15 bis 30 bp Länge aufgebauten repetitiven
DNA-Abschnitten, deren Gesamtlänge
durch die Anzahl der Wiederholungen dieser Grundeinheit bestimmt
sind. Auch VNTR-Sequenzen sind in der Regel hochpolymorph, d. h.
die Anzahl der jeweiligen Wiederholungseinheiten unterscheidet sich
zwischen den verschiedenen Individuen sehr stark. Bei SNP's (single nucleotide
polymorphism) handelt es sich um die einfachsten Polymorphismen,
bei denen sich die homologen Sequenzen nur durch eine Base unterscheiden.
Auch diese eignen sich hervorragend für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Abgesehen davon sind jedoch auch alle anderen hochpolymorphen Sequenzen
als Marker für
das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet.
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Ferner
ist es bevorzugt, dass die wenigstens eine Amplifikationsreaktion
dazu angepasst ist, wenigstens zwei zueinander nicht homologe Sequenzen
zu amplifizieren, welche in dem Genom des Spenders jeweils pro Allel
nur einmal vorkommen.
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Durch
die Anzahl der wenigstens zwei zueinander nicht homologen Sequenzen
kann die Lage und in gewissem Umfang auch die Breite der einzelnen
Häufigkeitsverteilungskurven
der Häufigkeitsverteilung
eingestellt werden. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Amplifikationsreaktion
dazu angepasst, zwischen 2 und 100 zueinander nicht homologe Sequenzen
zu amplifizieren, wobei insbesondere bei Anpassung zur Amplifikation
von 2 bis 20 zueinander nicht homologen Sequenzen, besonders bevorzugt
3 bis 15 zueinander nicht homologen Sequenzen und ganz besonders
bevorzugt zwischen 5 und 12 zueinander nicht homologen Sequenzen,
besonders gute Ergebnisse erhalten werden. Liegt die Anzahl der
zu amplifizierenden, zueinander nicht homologen Sequenzen beispielsweise
zwischen 5 und 8, lassen sich Häufigkeitsverteilungskurven
erhalten, welche eine gute Unterscheidung einer Kopienzahl der vorbestimmten
Sequenz pro Zelle von 0, 1 oder größer gleich 2 erlauben, wohingegen
die Anpassung an 8 bis 12 zueinander nicht homologen Sequenzen eine zuverlässige Aussage
ermöglicht,
ob die vorbestimmte Sequenz, beispielsweise ein bestimmtes Chromosom oder
ein bestimmtes Gen, pro Zelle in einer Kopienzahl von 0, 1, 2 oder
größer gleich
3 vorliegt.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, die Anzahl
der zu bestimmenden Kopien der vorbestimmten Sequenz in der biologischen
Probe zwischen 0 und 100, bevorzugt zwischen 0 und 25, besonders
bevorzugt zwischen 0 und 10 und ganz besonders bevorzugt zwischen
0 und 5 zu wählen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
nur eine PCR durchgeführt,
wobei in der PCR eine der Anzahl der wenigstens zwei zueinander
nicht homologen Sequenzen entsprechende Anzahl an Primerpaaren,
welche dazu angepasst sind, die wenigstens zwei zueinander nicht
homologen Sequenzen zu amplifizieren, eingesetzt wird. Ein Vorteil
dieser Ausführungsform
liegt darin, dass sowohl für
die Aufnahme der Häufigkeitsverteilungen)
als auch das Durchführen
der Amplifikationsreaktion in Schritt b) nur eine PCR notwendig
ist, so dass das Verfahren schnell und ohne großen Pipettieraufwand durchgeführt werden
kann. Ein Beispiel für
eine geeignete Verfahrensführung
ist eine Multiplex-PCR, wobei jedoch auch jede andere Amplifikationsreaktion,
bei der die wenigstens zwei zueinander nicht homologen, zu amplifizierenden
Sequenzen gleichzeitig in einer Reaktion amplifiziert werden können, eingesetzt
werden können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird für jede der wenigstens zwei
zu amplifizierenden, zueinander nicht homologen Sequenzen eine eigene
PCR durchgeführt,
so dass in jeder PCR nur ein Primerpaar eingesetzt wird. Zur Realisierung
dieser Ausführungsform
wird in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens eine der Anzahl
der wenigstens zwei zueinander nicht homologen Sequenzen entsprechende
Anzahl an Teilmengen einer biologischen Probe bereitgestellt, wobei
jede Teilmenge die gleiche Menge an biologischem Material enthält, bevor
die Teilmengen in die einzelnen PCR's eingesetzt werden. Ein Vorteil dieser
Verfahrensführung
liegt darin, dass sich die einzelnen Amplifikationen nicht gegenseitig
beeinflussen können.
Bei dieser Ausführungsform
kann es, insbesondere wenn nur geringe Mengen an biologischer Probe,
bspw. nur eine Zelle, zur Verfügung
steht, notwendig sein, die biologische Probe vor Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer unspezifischen PCR zu amplifizieren und das so erhaltene
Reaktionsprodukt in die erforderliche Anzahl an Teilmengen zu unterteilen.
Selbstverständlich
müssen
bei dieser Verfahrensführung
die Referenzproben für
die Aufnahme der Häufigkeitsverteilung
gleichermaßen
voramplifiziert und in Teilmengen portioniert werden.
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Schließlich ist
es gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass ein Teil der wenigstens
zwei zueinander nicht homologen, zu amplifizierenden Sequenzen in einer
PCR und der andere Teil der wenigstens zwei zueinander nicht homologen,
zu amplifizierenden Sequenzen jeweils in davon getrennten PCR's, wobei bei diesen
PCR's jeweils nur
ein Primerpaar eingesetzt wird, zu amplifizieren. Es handelt sich
mithin bei dieser Verfahrensführung
um eine Mischform der zuvor genannten Verfahrensformen.
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Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
dass in Schritt c) bei der Bestimmung der Anzahl der unterschiedlichen
PCR-Produkte pro Amplifikationsansatz jeweils zwei Informationen
pro Amplifikationsansatz berücksichtigt
werden, nämlich
zum einen die An- bzw.
Abwesenheit des entsprechenden PCR-Produktes sowie zum anderen die
Information über
einen zweiten, die einzelnen PCR-Produkte voneinander unterscheidenden
Parameter, bspw. die Länge
oder Sequenz der PCR-Produkte, weswegen im Vergleich zu einem entsprechenden
Verfahren, bei dem nur die An- und Abwesenheit der einzelnen erhaltenen
PCR-Produkte berücksichtigt
wird, eine überraschend
scharfe Häufigkeitsverteilung
erhalten wird. Zur Bestimmung der An- bzw. Abwesenheit der wenigstens
zwei zu amplifizierenden, zueinander nicht homologen Sequenzen kann
jedes dem Fachmann zu diesem Zweck geeignete Verfahren eingesetzt
werden, wobei lediglich beispielsweise Gelelektrophorese, herkömmliche
Hybridisierungstechniken, beispielsweise Hybridisierungsverfahren
auf einem DNA-Array, einem Bead-System, sowie andere optische, elektrische
oder elektrochemische Messungen genannt sind. Dabei kann es in Abhängigkeit
von dem eingesetzten Detektionsverfahren zweckmäßig sein, Schwellenwerte zu
definieren, oberhalb derer die Anwesenheit eines PCR-Produktes und unterhalb
derer die Abwesenheit eines PCR-Produktes angenommen wird. Die Art
des zweiten, die einzelnen PCR-Produkte voneinander individualisierenden
Parameters hängt
im wesentlichen von der Art der wenigstens zwei zu amplifizierenden,
zueinander nicht homologen Sequenzen ab. Werden beispielsweise die PCR-Primer
in der wenigstens einen Amplifikationsreaktion so gewählt, dass
STR-Abschnitte und/oder VNTR-Abschnitte als zueinander nicht homologe
Sequenzen amplifiziert werden, wird als zweiter Parameter bzw. Unterscheidungsmerkmal
der einzelnen PCR-Produkte vorzugsweise die Länge der einzelnen PCR-Produkte gewählt, so
dass die Bestimmung der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen
Amplifikationsprodukte gemäß Schritt
c) die Prüfung
auf An- bzw. Abwesenheit von PCR-Produkten sowie die Bestimmung
der Länge
der einzelnen PCR-Produkte umfasst, wobei die Anzahl der erhaltenen
unterschiedlichen Amplifikationsprodukte der Anzahl der erhaltenen
Amplifikationsprodukte mit sich unterscheidender Länge entspricht.
Ein geeignetes Verfahren hierfür
ist bspw. die Kapillarelektrophorese.
-
Werden
hingegen bei der wenigstens einen Amplifikationsreaktion PCR-Primer eingesetzt,
welche daran angepasst sind, wenigstens zwei zueinander nicht homologe
SNP-Sequenzen zu amplifizieren, so ist das zweite Unterscheidungsmerkmal
bzw. der zweite Parameter vorzugsweise die Bestimmung der sich unterscheidenden
Sequenz, die bei SNP-Abschnitten üblicherweise auf ein Nukleotid
beschränkt
ist. Hierzu können alle
dem Fachmann zu diesem Zweck bekannten Verfahren herangezogen werden,
wobei lediglich beispielsweise DNA-Sequenzierung oder bekannte Hybridisierungsverfahren
genannt seien. Bei dieser Ausführungsform
entspricht somit die Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
der Anzahl der erhaltenen Amplifikationsprodukte mit sich unterscheidender
Sequenz.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur quantitativen
Bestimmung der Kopienzahl einer vorbestimmten Nukleinsäuresequenz
und dazu homologer Sequenzen in einer Zelle, welches die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer biologischen
Probe, wobei die biologische Probe zwischen 1 und 100 Zellen und/oder zwischen
1 pg und 100 pg chromosomale DNA umfasst,
- b) Durchführen
wenigstens einer PCR, wobei die wenigstens eine PCR daran angepasst
ist, wenigstens zwei zueinander nicht ho mologe Sequenzen, die von
der vorbestimmten Sequenz umfasst und aus der aus STR-Abschnitten,
VNTR-Abschnitten, SNP-Abschnitten
und beliebigen Kombinationen hiervon bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
zu amplifizieren,
- c) Bestimmen der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
sowie
- d) Vergleichen der Anzahl der erhaltenen unterschiedlichen Amplifikationsprodukte
mit wenigstens einer Häufigkeitsverteilung,
welche durch jeweils mehrmaliges Durchführen der gleichen und unter
denselben Reaktionsbedingungen wie der in Schritt b) eingesetzten
wenigstens einen PCR, wobei in der PCR die gleiche wie in Schritt
a) genannte Menge an Ausgangsmaterial eingesetzt wurde, mit wenigstens
zwei verschiedenen Referenzproben, wobei die wenigstens zwei verschiedenen
Referenzproben jeweils eine bekannte, voneinander verschiedene Kopienzahl
der vorbestimmten Sequenz aufweisen, sowie anschließendes Bestimmen
der pro Referenzprobe erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen Amplifikationsprodukten
erhalten wurde.
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Da
es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
um ein statistisches Verfahren handelt, ist es vorteilhaft, die
Ausgangsmenge und die PCR-Bedingungen,
insbesondere hinsichtlich der Temperaturführung, Zyklenzahl und der Bindungsaffinität der Primer,
derart einzustellen, dass die einzelnen parallel vorgenommenen PCR-Reaktionen
mit einer relativen Häufigkeit
für ein
positives Ergebnis von größer 0, aber
kleiner 1 ablaufen. Hierdurch wird sichergestellt, dass mit minimalem
experimentellen Aufwand eine statistische Auswertung mit höchstmöglicher
Sicherheit und Zuverlässigkeit
des erhaltenen Ergebnisses erreicht wird. Daher ist es be vorzugt,
die Bindungsaffinität
der einzelnen PCR-Primer zu deren Primerbindungsstellen sowie die
sonstigen Parameter der PCR, insbesondere die Zyklenzahl und Temperaturführung, derart
einzustellen, dass die relative Häufigkeit für eine positive Amplifikationsreaktion
der wenigstens einen Amplifikationsreaktion für jede der zu amplifizierenden,
wenigstens zwei zueinander nicht homologen Sequenzen zwischen 0,2
und weniger als 1, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,6 sowie
ganz besonders bevorzugt etwa 0,5 beträgt.
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Insbesondere
wenn die Häufigkeitsverteilung
vor den Schritten a) bis c) des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgenommen
wurde, hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
parallel zu der wenigstens einen Amplifikationsreaktion gemäß Schritt
b) eine Amplifikationsreaktion unter den gleichen Bedingungen mit
einer Kontrollprobe durchzuführen,
wobei die Kontrollprobe vorzugsweise zu einer bekannten Anzahl an
unterschiedlichen Amplifikationsprodukten führt. So kann auf einfache Weise
festgestellt werden, ob die wenigstens eine Amplifikationsreaktion
gemäß Schritt
b) ordnungsgemäß abgelaufen
ist, oder möglicherweise
durch einen Defekt an dem Thermocycler, gar nicht oder nur unzureichend
stattgefunden hat.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, als biologische
Probe einen Polkörper,
vorzugsweise einen Polkörper
nach der ersten Reifeteilung, einzusetzen. Da das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere zur quantitativen Bestimmung einer Kopienzahl einer
vorbestimmten Sequenz und dazu homologer Sequenzen pro Zelle, insbesondere
zur quantitativen Bestimmung der Kopienzahl von Allelen pro Zelle,
von 0, 1 oder größer gleich
2 bzw. 0, 1, 2 oder größer gleich
3 geeignet ist, ist dieses hervorragend dazu geeignet, durch eine
Polkörperanalyse
auf das Genom der entsprechenden Eizelle, aus der der Polkörper entnommen
wurde, rückzuschließen. Dies
ist deshalb von großer
Bedeutung in der pränatalen
Diagnostik, weil damit etwaige Chromosomenabberationen schon vor
der in-vitro-Befruchtung erkannt werden können, wohingegen mit anderen
bekannten Verfahren, wie beispielsweise der Amniozentese, entsprechende
Chromosomen-Fehlverteilungen erst zu einem viel späteren Zeitpunkt
festgestellt werden können.
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Während der
Eizellreifung wird der Chromosomensatz der anfänglich diploiden Eizelle zu
einem haploiden Chromosomensatz reduziert. Während bei der ersten Reifeteilung
die homologen Chromosomen getrennt werden, wobei ein haploider Chromosomensatz
in der Eizelle verbleibt und der andere in Form des Polkörpers ausgeschleust
wird, erfolgt bei der zweiten Reifeteilung die Trennung der einzelnen
Chromatiden der in der Eizelle verbliebenen Chromosomen, wobei ein
Satz an Chromatiden in Form des zweiten Polkörpers aus der Eizelle ausgeschleust
wird, während
der andere Satz an Chromatiden in der Eizelle verbleibt. Die beiden
während
den beiden Reifeteilungen aus der Eizelle in den perivitellinen
Spalt der Eizelle transferierten Polkörper entsprechen somit in ihrem
genetischen Aufbau einer Zelle, haben jedoch nur einen minimalen
Zytoplasmaanteil. Während
der erste Polkörper
während
der Ovulation entsteht, wird der zweite Polkörper erst drei bis vier Stunden
nach der Penetration des Spermiums in die Eizelle ausgeschleust.
Da Polkörper
keinerlei Funktion haben und in der frühen Embryonalentwicklung ohnehin
resorbiert werden, ist die Entnahme eines Polkörpers aus der Eizelle zum einen
ohne Schädigung
der Eizelle und ohne Gefahr einer negativen Beeinflussung der weiteren
Entwicklung möglich
und zudem nach dem deutschen Embryonenschutzgesetz für den Polkörper nach
der ersten Reifeteilung zulässig.
Insgesamt bietet die Polkörperuntersuchung
demnach die Möglichkeit,
schon in einem sehr frühen
Stadium, nämlich
vor Befruchtung der Eizelle, mögliche
Chromosomen-Fehlverteilungen in der Eizelle zu diagnostizieren.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
schnell, einfach und zuverlässig
Chromosomenfehiverteilungen in einer Eizelle über die Untersuchung eines
daraus entnommenen Polkörpers
nach der ersten Reifeteilung zu diagnostizieren. Hierzu kann beispielsweise
ein einzelner Polkörper
einer PCR unterzogen werden, wobei die PCR als Multiplex-PCR ausgelegt
ist, in der bspw. acht verschiedene Primerpaare eingesetzt werden,
welche daran angepasst sind, acht zueinander nicht homologe STR-Sequenzen, die auf
dem zu untersuchenden Chromosom, beispielsweise dem Chromosom 21,
enthalten sind, zu amplifizieren. Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch
möglich,
die acht zueinander nicht homologen STR-Sequenzen jeweils einzeln
in acht verschiedenen PCR's
zu amplifizieren. Für
die genetische Ausstattung der Eizelle hinsichtlich des Chromosoms
21 sind folgende Möglichkeiten
gegeben:
- 1) die Zelle enthält drei gleiche Allele (monoallelische
Trisomie),
- 2) die Zelle enthält
zwei gleiche Allele und ein dazu verschiedenes Allel (biallelische
Trisomie),
- 3) die Zelle enthält
drei unterschiedliche Allele (triallelische Trisomie),
- 4) die Zelle enthält
zwei gleiche Allele (monoallelische Disomie [gesunde homozygote
Zelle]),
- 5) die Zelle enthält
zwei unterschiedliche Allele (biallelische Disomie [gesunde heterozygote
Zelle]) oder
- 6) die Zelle enthält
kein Allel von Chromosom 21.
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Erfindungsgemäß wird zunächst mit
wenigstens zwei unterschiedlichen Referenzproben eine Häufigkeitsverteilung
erstellt, wobei mit jeder Referenzprobe bspw. je 100 mal eine PCR
mit den zur Amplifizierung von bspw. 8 zueinander nicht homologen
STR-Sequenzen geeigneten Primerpaaren durchgeführt wird. Als Referenzproben
können
bspw. sechs ver schiedene Polkörper,
welche jeweils eine der vorgenannten genetischen Ausstattungen aufweisen,
eingesetzt werden. Soll nur zwischen einer monoallelischen Disomie
und einer biallelischen Disomie unterschieden werden, reicht es
selbstverständlich
aus, nur zwei entsprechende Referenzproben zur Erzeugung der Häufigkeitsverteilung
einzusetzen. Anschließend
oder parallel zu der Aufnahme der Häufigkeitsverteilungskurven
kann dann ein zu untersuchender Polkörper derselben Multiplex-PCR
unterzogen werden und durch Vergleich der erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen
PCR-Produkten mit der Häufigkeitsverteilung
die Kopienzahl festgestellt werden.
-
Wie
bereits angedeutet kann durch die Anpassung der Verfahrensbedingungen,
beispielsweise die Anzahl der zu amplifizierenden, zueinander nicht
homologen Sequenzen und die Anzahl der PCR-Zyklen, die Auflösung der
Häufigkeitsverteilung
auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden, so dass Überlappungen der Häufigkeitsverteilungskurven
in dem interessierenden Bereich vermieden werden können.
-
Dies
sei am Beispiel des folgenden Gedankenexperiments erläutert. Es
wird gleichermaßen
wie vorstehend unter Bezugnahme auf die Tabelle 1 erläutert vorgegangen,
ausgenommen, dass die PCR mit den Referenzproben und der zu untersuchenden
biologischen Probe mit jeweils 12 anstelle von 8 für eine Amplifikation
zueinander nicht homologer STR-Sequenzen geeigneten Primerpaaren
durchgeführt
wird. Es wird bspw. folgende Häufigkeitsverteilung
erhalten: Tabelle 3 (Häufigkeitsverteilung
mit 12 STR-Systemen und hoher Zyklenzahl)
Kopienzahl der RP | Anzahl
der erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte |
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
n
= 0 | 95 | 5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
n
= 1 | 0 | 0 | 3 | 20 | 44 | 30 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
n
= 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 | 27 | 45 | 15 | 7 | 3 |
- n = Anzahl der Kopien der vorbestimmten
Sequenz in der Referenzprobe
- RP = Referenzprobe
-
Wie
sich der Tabelle 3 entnehmen lässt,
kann mit dieser Häufigkeitsverteilung
für jedes
für die
zu untersuchende Probe erhaltene Ergebnis eindeutig die Anzahl an
Sequenzkopien festgestellt werden. Durch die Erhöhung der Anzahl an zu amplifizierenden
nicht homologen Sequenzen von 8 auf 12 wurde somit eine Aufspreizung
der einzelnen Häufigkeitsverteilungskurven
erreicht unter Vermeidung einer partiellen Überlagerung der einzelnen Häufigkeitsverteilungskurven,
wie dies bei dem unter Bezugnahme auf Tabelle 1 geschilderten Gedankenexperiment
für das
Ergebnis ein oder vier unterschiedliche PCR-Produkte der Fall ist.
-
Ein
weiterer wichtiger Parameter, der die Auflösung der Häufigkeitsverteilung beeinflusst,
ist die bei der wenigstens einen PCR eingesetzte Zyklenzahl. Wird
bspw. in dem vorgenannten unter Bezugnahme auf die Tabelle 3 dargelegten
Gedankenversuch bei ansonsten gleichen Referenzproben und PCR-Bedingungen die
Zyklenzahl der PCR von 30 auf 25 reduziert, wird bspw. die in der
Tabelle 4 wiedergegebenen Häufigkeitsverteilung
erhalten: Tabelle 4 (Häufigkeitsverteilung
mit 12 STR-Systemen und niedriger Zyklenzahl)
Kopienzahl der RP | Anzahl
der erhaltenen unterschiedlichen PCR-Produkte |
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
n
= 0 | 98 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
n
= 1 | 0 | 1 | 14 | 22 | 40 | 20 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
n
= 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 | 10 | 30 | 32 | 15 | 7 | 3 |
- n = Anzahl der Kopien der vorbestimmten
Sequenz in der Referenzprobe
- RP = Referenzprobe
-
Im
Vergleich zu der in der Tabelle 3 wiedergegebenen Häufigkeitsverteilung
liegen die einzelnen Häufigkeitsverteilungskurven
in der Tabelle 4 näher
zueinander und überschneiden
sich zumindest teilweise. So lässt
dieses Gedankenexperiment nur in den Fällen eine klare Aussage über die
Kopienzahl zu, in denen mit der zu untersuchenden Zelle 0 PCR-Produkte,
2 bis 5 verschiedene PCR-Produkte oder 7 oder mehr PCR-Produkte
erhalten werden, wobei bei 0 PCR-Produkten die Kopienzahl an Chromosom
21 in der biologischen Probe mit der erforderlichen Sicherheit bei
0, bei 2 bis 5 verschiedenen PCR-Produkten die Kopienzahl bei 1
und bei 7 oder mehr verschiedenen PCR-Produkten die Kopienzahl bei
2 liegt. Hingegen ist, wenn für
die zu untersuchende Probe 1 oder 6 verschiedene PCR-Produkte erhalten
werden, keine klare Aussage möglich,
wie viele Kopien an Chromosom 21 die Probe tatsächlich enthält.
-
Wie
der Fachmann erkennt, lässt
sich durch die Einstellung der PCR-Bedingungen und die Festlegung der Anzahl
der wenigstens zwei zueinander nicht homologen zu amplifizierenden
Sequenzen die Breite der Häufig keitsverteilungskurven
und der Abstand der verschiedenen Häufigkeitsverteilungskurven
zueinander nahezu beliebig einstellen.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur quantitativen
Bestimmung der Anzahl einer vorbestimmten Sequenz und ggf. dazu
homologer Sequenzen in einer biologischen Probe, welches zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Erfindungsgemäß umfasst
dieses Kit:
- a) wenigstens zwei Primerpaare,
welche dazu angepasst sind, in wenigstens einer PCR wenigstens zwei zueinander
nicht homologe Sequenzen, die von der vorbestimmten Sequenz umfasst
sind, zu amplifizieren,
- b) ggf. PCR-Puffer,
- c) ein Protokoll für
die Durchführung
der wenigstens einen PCR und
- d) wenigstens eine Häufigkeitsverteilung,
welche durch getrenntes jeweils mehrmaliges Durchführen der gleichen
und unter denselben Reaktionsbedingungen wie der in dem Protokoll
c) für
die zu untersuchende biologische Probe vorgeschriebenen wenigstens
einen Amplifikationsreaktion, wobei in den Amplifikationsreaktionen
die gleiche wie in dem Protokoll c) vorgeschriebene Menge an Ausgangsmaterial
eingesetzt wurde, mit wenigstens zwei verschiedenen Referenzproben,
wobei die wenigstens zwei verschiedenen Referenzproben jeweils eine
bekannte, voneinander verschiedene Kopienzahl der vorbestimmten
Sequenz aufweisen, sowie anschließendes Bestimmen der pro Referenzprobe
erhaltenen Anzahl an unterschiedlichen Amplifikationsprodukten erhalten
wurde.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Kits gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die wenigstens zwei Primerpaare daran angepasst,
in der wenigstens einen PCR wenigstens zwei zueinander nicht homologe
Sequenzen aus dem nicht kodierenden DNA-Bereich zu amplifizieren.
Insbesondere wenn die zueinander nicht homologen Sequenzen hochgradig
polymorph sind, werden gute Ergebnisse erhalten. Besonders bevorzugt
sind die wenigstens zwei Primerpaare dazu angepasst, aus der aus
STR-Sequenzen, VNTR-Sequenzen, SNP-Sequenzen und beliebigen Kombinationen
hiervon bestehenden Gruppe ausgewählte zueinander nicht homologe
Sequenzen zu amplifizieren.
-
In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die
wenigstens zwei Primerpaare und/oder das Protokoll derart angepasst
sind, dass in der PCR 2 bis 100, besonders bevorzugt 2 bis 20, ganz
besonders bevorzugt 3 bis 15 und höchst bevorzugt 5 bis 12 zueinander
nicht homologe Sequenzen amplifiziert werden.
-
Aus
den bereits dargelegten Gründen
ist es zudem bevorzugt, die wenigstens zwei Primerpaare und/oder
das Protokoll daran anzupassen, dass die relative Häufigkeit
der wenigstens einen PCR für
jede der wenigstens zwei zueinander nicht homologen Sequenzen zwischen
0,2 und weniger als 1, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,6
und ganz besonders bevorzugt etwa 0,5 beträgt.
-
Zudem
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Protokoll der PCR und/oder
die wenigstens eine Häufigkeitsverteilung
daran anzupassen, um zu bestimmen, ob die biologische Probe die
vorbestimmte Sequenz in einer Kopienzahl pro Zelle von 0, 1 oder
mindestens 2 o der in einer Kopienzelle pro Zelle von 0, 1, 2 oder mindestens
3 enthält.
-
Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Vorrichtung, umfassend
- a) einen festen
Träger,
vorzugsweise einen Glasträger,
- b) wenigstens zwei auf dem Träger immobilisierte Primerpaare,
welche dazu angepasst sind, in wenigstens einer PCR wenigstens zwei
zueinander nicht homologe Sequenzen, die von der vorbestimmten Sequenz umfasst
sind, zu amplifizieren, sowie
- c) eine bspw. elektronisch gespeicherte Häufigkeitsverteilung, welche
durch jeweils mehrmaliges Durchführen
wenigstens einer Amplifikationsreaktion mit wenigstens zwei verschiedenen
Referenzproben, wobei die wenigstens zwei verschiedenen Referenzproben
jeweils eine bekannte, voneinander verschiedene Kopienzahl der vorbestimmten
Sequenz aufweisen, sowie anschließendes Bestimmen der pro Referenzprobe erhaltenen
Anzahl an unterschiedlichen Amplifikationsprodukte erhalten wurde
oder
- d) wenigstens zwei auf dem Träger räumlich getrennt voneinander
immobilisierte, Zelle(n) enthaltende Referenzproben, wobei die wenigstens
zwei verschiedenen Referenzproben jeweils eine bekannte, voneinander
verschiedene Kopienzahl der vorbestimmten Sequenz aufweisen.
-
Vorzugsweise
sind die Primerpaare und/oder die Referenzproben auf dem Träger über nicht-chemische
Bindungen immobilisiert.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines den Erfindungsgedanken
erläuternden,
diesen jedoch nicht einschränkenden
Beispiels erläutert.
-
Beispiel
-
(Erstellung einer Häufigkeitsverteilung)
-
a) Durchführung der PCR-Reaktionen
-
Einzelne
Lymphozyten eines Individuums wurden unter mikroskopischer Kontrolle
als Referenzproben auf den einzelnen Amplifikationsankern eines
AmpliGrid-Glasträgers,
einem von der Firma Advalytix AG kommerziell vertriebenen Glasstreifens
zur Durchführung
paralleler automatisierter PCR-Reaktionen, abgelegt, wobei ein Amplifikationsanker
z. B. eine derart vorbehandelte Teilfläche ist, dass sich eine Flüssigkeit
bevorzugt darauf aufhält.
Dabei wurden pro Amplifikationsanker 1 bis 6 Lymphozyten abgelegt,
wobei zusätzlich
auf einigen Ankern Negativkontrollen bestehend aus Systemflüssigkeit
ohne Lymphozyten platziert wurde. Dabei wurden jeweils Mehrfachbestimmungen
ausgeführt,
wobei 21 Negativkontrollen ohne Lymphozyten, 27 Proben mit je einem
Lymphozyten, 42 Proben mit je zwei Lymphozyten, 35 Proben mit je
drei Lymphozyten, 31 Proben mit je vier Lymphozyten, 17 Proben mit
je fünf
Lymphozyten und 6 Proben mit je 2 Lymphozyten, also insgesamt 175
Proben, auf dem Glasträger
verteilt wurden.
-
Anschließend wurde
auf die einzelnen mit den Proben versehenen Amplifikationsanker
aus einem PCR-Mastermix eine 1 μl
Teilmenge der nachfolgenden Zusammensetzung pipettiert.
Bestandteil | Menge
(μl) |
10x
PCR-Puffer (QIAGEN) | 0,1 |
Hot
Star Taq (QIAGEN) | 0,096 |
Mischung
aus Primerpaaren (PowerPlex 16 PCR-Kit [Promega]) | 0,1 |
dNTP-Mischung
(je 2,5 mM) | 0,1 |
Wasser
(bidest.) | 0,604 |
Gesamtmenge | 1 |
-
Danach
wurden die einzelnen PCR-Tropfen mit je 5,2 μl Mineralöl (Covering Solution, Fa. Advalytix AG) überschichtet.
Hierzu wurde das Mineralöl
zunächst
so pipettiert, dass es in Form eines Tropfens an der Pipettenspitze
hing, bevor mit diesem Tropfen der PCR-Tropfen berührt wurde,
bis dieser von dem Mineralöl gleichmäßig überdeckt
war.
-
Daran
anschließend
wurde mit den einzelnen Proben eine PCR mit den nachfolgenden Temperaturprofil
durchgeführt:
Temperatur | Zeit
pro Zyklus | Zyklenzahl |
95°C | 15
Min. | |
96°C | 1
Min. | |
94°C | 30
Sek. | |
60°C* | 30
Sek. | 10 |
70°C* | 45
Sek. | |
90°C | 30
Sek. | |
60°C* | 30
Sek. | 20 |
70°C | 45
Sek. | |
60°C | 30
Min. | |
20°C | 5
Min. | |
8°C | ∞ | |
- * 0,5°C/Sek. ± 0,0°C/Sek.
- ** 0,3°C/Sek. ± 0,0°C/Sek.
-
Nach
der Amplifikation wurde das Gesamtvolumen der einzelnen Reaktionen
jeweils mit 4 μl
Wasser (bidest.) versetzt. Dabei vermengte sich das Wasser mit der
wässrigen
Phase der Probe. Die gesamten Reaktionsvolumina einschließlich des
Mineralöls
wurden dann in verschiedene Gefäße einer
Mikrotiterplatte übertragen.
-
b) Bestimmung der Anzahl an erhaltenen
unterschiedlichen PCR-Produkten
-
Die
einzelnen Reaktionsvolumina der Mikrotiterplatte wurden mit jeweils
19 μl Formamid
+ 1 μl ILS
600 (interner Fluoreszenzstandard, Fa. Applied Biosystems) kurz
denaturiert und bei Standardbedingungen in einem Kapillarsequenzer
ABI 3100 (Fa. Applied Biosystems) elektrophoretisch aufgetrennt.
Die Ergebnisse wurden in Form von Genotyperfiles gespeichert, wobei
die Erkennung von relevanten Signalen und deren Zuordnung zum Standard
automatisch durch die Genotyper Software (Fa. Applied Biosystems)
erfolgte. Bekanntermaßen
werden die Fluoreszenzsignale immer gegen einen Hintergrund von
Fluoreszenz gemessen, wobei wie in jeder Messung das Signal-/Rausch-Verhältnis entscheidend
ist. Dieses wird von der Software nicht angegeben. Als untere Grenze
(Schwellenwert) eines relevanten Signals wurden in diesem Experiment
500 relative Lumineszenzeinheiten festgelegt.
-
Es
wurden die automatisch erkannten Allele je Amplifikation für alle Systeme
ausgezählt
und die Anzahl positiver Reaktionen in Bezug zur Zellzahl gesetzt.
-
Dabei
wurde folgendes Ergebnis erhalten:
Lymphozytenzellen/Anker | N | Mean | Standardabweichung |
0 | 21 | 0,048 | 0,22 |
1 | 27 | 10,04 | 6,72 |
2 | 42 | 14,00 | 7,07 |
3 | 35 | 17,86 | 5,87 |
4 | 31 | 19,48 | 5,63 |
5 | 17 | 23,24 | 3,96 |
6 | 2 | 25,50 | 0,71 |
Gesamt | 175 | 14,49 | 8,72 |
-
In
der Tabelle bedeuten:
- Lymphozytenzellen/Anker: die Anzahl
der pro Amplifikationsanker abgelegten Zellen. Im Fall diploider
Lymphozyten sind das je Zelle genau 2 Kopien einer homologen Sequenz.
Diese beiden Kopien stehen für
die PCR als Starttemplate zur Verfügung und können beide amplifiziert werden.
Sind die beiden Kopien sequenzidentisch, so erfasst man bei der
Kapillarelektrophorese genau einen Peak. Unterscheiden sich die
beiden Kopien in ihrer Länge
(heterozygoter Fall), so können
zwei verschiedene Längen
einer homologen Sequenz amplifiziert werden. Es entstehen daher
zwei Peaks.
Die hier analysierten Gruppen 0, 1, 2, 3, 4, 5,
6 unterscheiden sich in der Anzahl der Startkopien also um jeweils
2 Kopien (1 Zelle: 2 Kopien, 2 Zellen: 4 Kopien etc.).
- N: Anzahl der Einzelreaktionen, die mit einer definierten Zellzahl
begonnen wurden. Da die Zellen zufällig abgelegt wurden, gibt
es unterschiedliche Stichprobengrößen. Der Fall "6 Zellen" wurde nur zweimal
vorgelegt, der Fall "5
Zellen" 17-mal usw.
Die statistische Analyse berücksichtigt
dies.
- Mean: Mittelwert der Anzahl positiver Signale (Peaks, die softwaregestützt automatisch
gefunden wurden), d. h. Mittelwert der Anzahl an unterschiedlichen
PCR-Produkten.
- Standardabweichung: Standardabweichung von dem vorgenannten
Mittelwert als M für
die Streuung um den Mittelwert. Die nachfolgend beschriebene Varianzanalyse
(ANOVA) benutzt diese drei Größen, um
statistisch signifikante Unterschiede zu berechnen und die Aussage
zu treffen, ob sich die Mittelwerte tatsächlich unterscheiden. Statistisch
gesprochen möchte
man die Hypothese prüfen,
ob es sich z. B. bei den Stichproben "2 Zellen vorgelegt" und "4 Zellen vorgelegt" um verschiedene Grundgesamtheiten handelt.
-
Für den Fall "0 Kopien vorgelegt" gab es in 21 Experimenten
einmal den Fall, dass ein Einzelpeak detektiert wurde. Dies ist
ein falsch positives Ergebnis, das zustande kommt durch
- a. eine Kontamination mit humaner DNA; allerdings erfasst der
PowerPlex Kit bis zu 16 unterschiedliche Sequenzabschnitte in einer
Reaktion. Eine Kontamination hätte
also mit einer einzigen Sequenz (physikalisch z. B. einem Chromosom)
stattgefunden, was sehr unwahrscheinlich ist, oder dadurch, dass
- b. die Kapillarelektrophorese fälschlicherweise ein Signal
angezeigt hat; dies kann ein Spannungspuls während der Elektrophorese sein
oder eine Verunreinigung im Gel durch ein Fluoreszenzpartikel unbekannter Herkunft,
dass als Peak interpretiert wird.
-
Jedenfalls
ergibt sich deshalb für
den Fall "0 Kopien
vorgelegt" ein positiver
Wert und eine positive Standardabweichung. Ohne ein falsch positives
Signal wären
Mittelwert und Standardabweichung 0.
-
Die
Letzte Zeile "Gesamt" summiert die vorgenannten
Werte auf.
-
c) Varianzanalyse über alle Daten
-
Mit
den vorgenannten Daten wurde eine Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt. Die
Varianzanalyse beruht auf einem Vergleich der Varianzen (oder Standardabweichungen)
innerhalb einer Gruppe (within groups) mit den Varianzen zwischen
den Gruppen (between groups). Dabei wurde folgendes Ergebnis erhalten:
| Sum
of Squares | df | Mean
Square | F | Significance |
Between Groups | 7638,212 | 6 | 1273,035 | 38,194 | 0,000 |
Within
Groups | 5599,502 | 168 | 33,330 | | |
Total | 13237,714 | 174 | | | |
-
Dabei
bezeichnen:
- Sum of Squares die Summen der Abweichungsquadrate,
- Df die Anzahl Freiheitsgrade (degrees of freedom) und
- Mean Square die mittleren Summen der quadratischen Abweichungen.
-
Der
F-Wert schließlich
setzt die Abweichungen innerhalb der Gruppen und zwischen den Gruppen
ins Verhältnis
(1273.035/33.33 = 38.194). Ob der Wert für eine bestimmte Anzahl von
Freiheitsgraden einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen
anzeigt, ist in einer Tabelle nachzuschlagen (z. B. J. Bortz: Statistik
für Sozialwissenschaftler,
Springer Verlag). In diesem Fall ist der Unterschied hochsignifikannt
(P = 0.000).
-
Dieses
Ergebnis zeigt, dass es hochsignifkante Unterschiede zwischen den
verschiedenen Gruppen von unterschiedlichen Zellzahlen gibt.
-
d) Scheffe Test
-
Um
eine Aussage zu treffen, zwischen welchen Gruppen die Unterschiede
wirklich bestehen, wurde mit den erhaltenen Ergebnissen ein Scheffe
Test durchgeführt.
Das Ergebnis des Tests nach Scheffe sagt aus, zwischen welchen Gruppen
in paarweisen Vergleichen signifikante Unterschiede vorliegen. Dazu
werden die mittleren Unterschiede zwischen zwei Gruppen (mean difference
I-J) sowei deren Standardfehler (Std. Error) dargestellt. Es wurde
eine Signifikanzgrenze von 0,05 gewählt.
-
Es
wurden folgende Ergebnisse erhalten:
(I)
NOCELLS | (J)
NOCELLS | Mean
Difference (I-J) | Std.
Error | Significance | Gruppen
Unterscheidbar? |
0 | 1 | –9,99 | 1,68 | ,000 | ja |
| 2 | –13,95 | 1,54 | ,000 | ja |
| 3 | –17,81 | 1,59 | ,000 | ja |
| 4 | –19,44 | 1,63 | ,000 | ja |
| 5 | –23,19 | 1,88 | ,000 | ja |
| 6 | –25,45 | 4,27 | ,000 | ja |
1 | 0 | 9,99 | 1,68 | ,000 | ja |
| 2 | –3,96 | 1,42 | ,264 | nein |
| 3 | –7,82 | 1,48 | ,000 | ja |
| 4 | –9,45 | 1,52 | ,000 | ja |
| 5 | –13,20 | 1,79 | ,000 | ja |
| 6 | –15,46 | 4,23 | ,043 | nein |
2 | 0 | 13,95 | 1,54 | ,000 | ja |
| 1 | 3,96 | 1,42 | ,264 | nein |
| 3 | –3,86 | 1,32 | ,210 | nein |
| 4 | –5,48 | 1,37 | ,016 | ja |
| 5 | –9,24 | 1,66 | ,000 | ja |
| 6 | –11,50 | 4,18 | ,277 | nein |
3 | 0 | 17,81 | 1,59 | ,000 | ja |
| 1 | 7,82 | 1,48 | ,000 | ja |
| 2 | 3,86 | 1,32 | ,210 | nein |
| 4 | –1,63 | 1,42 | ,971 | nein |
| 5 | –5,38 | 1,71 | ,135 | nein |
| 6 | –7,64 | 4,20 | ,767 | nein |
4 | 0 | 19,44 | 1,63 | ,000 | ja |
| 1 | 9,45 | 1,52 | ,000 | ja |
| 2 | 5,48 | 1,37 | ,016 | ja |
| 3 | 1,63 | 1,42 | ,971 | nein |
| 5 | –3,75 | 1,74 | ,592 | nein |
| 6 | –6,02 | 4,21 | ,915 | nein |
5 | 0 | 23,19 | 1,88 | ,000 | ja |
| 1 | 13,20 | 1,79 | ,000 | ja |
| 2 | 9,24 | 1,66 | ,000 | ja |
| 3 | 5,38 | 1,71 | ,135 | nein |
| 4 | 3,75 | 1,74 | ,592 | nein |
| 6 | –2,26 | 4,32 | 1,000 | nein |
6 | 0 | 25,45 | 4,27 | ,000 | ja |
| 1 | 15,46 | 4,23 | ,043 | ja |
| 2 | 11,50 | 4,18 | ,277 | nein |
| 3 | 7,64 | 4,20 | ,767 | nein |
| 4 | 6,02 | 4,21 | ,915 | nein |
| 5 | 2,26 | 4,32 | 1,000 | nein |
- * The mean difference is significant at
the .05 level.
-
Die
Tabelle ist wie folgt zu interpretieren:
-
Diejenigen
Gruppen, zwischen denen die "significance" weniger als 0,05
beträgt,
sind voneinander signifkant verschieden, wohingegen bei den anderen
Gruppen keine Unterscheidung auf dem gewählten Signifikanzniveau möglich ist.
-
Beispielsweise
ist die Gruppe "0
Zellen" ist von
allen anderen signifikant verschieden (erster Block). Eine qualitative
Entscheidung ist also möglich
(0 Kopien gegen alle anderen Fälle).
-
Die
Gruppe "1 Zelle" unterscheidet sich
von den Gruppen "0
Zellen", "3 Zellen", "4 Zellen", "5 Zellen" und "6 Zellen". Eine Unterscheidung
1 Zelle/2 Zellen ist so hingegen nicht möglich, da die "significance" zwischen diesen
Gruppen 0,264 beträgt.
-
Durch Änderung
der PCR-Bedingungen, insbesondere Zyklenzahl, und können die
einzelnen Gruppen den Anforderungen entsprechend so voneinander
getrennt werden, dass diese voneinander signifikant verschiedenen
sind.