-
Die
Erfindung betrifft eine Steighilfe für eine Leiter zur Gewichtsentlastung
eines Benutzers beim Begehen der Leiter.
-
Hintergrund und Stand der
Technik
-
Steighilfen
zur Gewichtsentlastung einer an einer Steigleiter aufsteigenden
Person sind im Stand der Technik an sich bekannt. Solche Steighilfen
sind insbesondere für
an hohen Bauwerken ortsfest angeordneten Leitern vorgesehen, um
die physische Belastung des Benutzers zu minimieren. Der Einsatz von
Steighilfen ist dann besonders sinnvoll, wenn die Person Ausrüstungen,
Geräte
oder Ersatzteile mit sich führt,
die zusätzlich
zum eigenen Körpergewicht eine
weitere Belastung beim Aufsteigen an der Leiter darstellen.
-
Vor
allem bei hohen Bauwerken wie Schornsteinen, Gittermasten, Windenergieanlagen
und dergleichen werden Steighöhen
von bis zu über
100 Metern erreicht, so dass ein mehrmaliges Auf- und Absteigen
der Leiter sehr schnell zur Ermüdung
des Benutzers führen
kann.
-
So
ist beispielsweise aus der
DE
101 61 573 A1 eine Vorrichtung zur Gewichtsentlastung einer eine
Steigleiter begehenden Person bekannt, die ein als Endlosseil ausgebildetes
Zugseil aufweist, welches von einer am Fuß der Leiter angeordneten Konstantzugwinde über eine
am oberen Ende der Leiter angeordnete Umlenkrolle angetrieben wird.
Bei dieser vorbekannten Vorrichtung wird das Endloszugmittel in
Form eines Zugseils somit um die gesamte Steigleiter herumgeführt. Der
Benutzer wird mittels eines Auffanggurtes und mit Hilfe eines Fallschutzläufers gesichert.
Der Auffanggurt kann hierbei mit Hilfe einer Klemmvorrichtung an
einer beliebigen Stelle des endlosen Zugseils befestigt werden.
-
Aus
der
JP 08199956 A ist
ferner eine Steighilfe für
eine Leiter, insbesondere Steigleiter, zur Gewichtsentlastung eines
Benutzers bekannt. Diese Steighilfe weist einen mit einem Antrieb
versehenen Zugschlitten auf, an den sich ein Benutzer anhängen kann.
Die Steighilfe ist dabei für
ein selbsttätiges
Verfahren entlang der Leiter ausgebildet, wobei ihr Zugschlitten
entlang einer Führungsschiene
der Leiter verfahrbar ist und Führungsmittel
aufweist, die zum Umschließen
der Führungsschiene
der Leiter ausgebildet sind.
-
Diese
Steighilfe weist ferner ein Getriebe auf, welches ein Motordrehmoment
auf Zahnräder überträgt, die
mit einer an der Leiter befestigten mit einer Gegenverzahnung versehenen
Schiene in Eingriff stehen. Eine solche Steighilfe ist folglich
nur für
solche Leitern verwendbar, die eine verzahnte Schiene über die
gesamte Steighöhe
aufweisen.
-
Problem
-
Diese
Steighilfe kann zwar von jeder Stelle des Steigwegs aus genutzt
werden, indem die aufsteigende Person die Klemmvorrichtung an dem Endlosseil
anschlägt.
Allerdings erfordert ein derartiges Steighilfesystem eine relativ kostenintensive
und aufwändige
Montage der Leiter, da die Steighilfe direkt in die Leiterkonstruktion
integriert wird.
-
Zudem
erweist sich als nachteilig, dass der Antriebsmotor ortsfest an
der Leiter angeordnet ist, wodurch der Benutzer beim Aufsteigen
an der Leiter nur indirekt auf diesen steuernd oder regelnd einwirken
kann. Insbesondere hat der Benutzer durch einen größer werdenden
Abstand zur Antriebsvorrichtung beim Aufsteigen an der Leiter nur
recht eingeschränkte
Möglichkeiten,
auf die Antriebsvorrichtung unmittelbar einzuwirken, falls diese
einer Betriebsstörung
unterliegen sollte.
-
Aufgabe
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Steighilfe
der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass ein direktes Einwirken
des Benutzers auf die Antriebsvorrichtung beim Erklimmen der Steigleiter
jederzeit ermöglicht wird.
Zudem soll mit der Erfindung ein kostengünstigeres und weniger wartungsintensives
Konzept für eine
Steighilfe zur Verfügung
gestellt werden.
-
Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
-
Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Steighilfe
gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die
Erfindung betrifft eine Steighilfe für eine Leiter, insbesondere
für eine
Steigleiter, zur Gewichtsentlastung eines Benutzers, wobei die Steighilfe
einen Zugschlitten mit separatem Antrieb aufweist. Dieser Zugschlitten
ist zum Anhängen
des Benutzers vorgesehen und ist ferner für ein selbsttätiges Verfahren
entlang der Leiter ausgebildet.
-
Der
Zugschlitten weist Führungsmittel und/oder
Anlagemittel auf, die zum Umschließen und/oder seitlichen Übergreifen
zumindest der Führungsschiene
der Leiter ausgebildet sind. Da die Führungsschiene zumeist als eine
in Längsrichtung
der Leiter verlaufende Profilschiene vorgesehen ist, sind die Führungsmittel
des Zugschlittens zugleich als die Führungsschiene umgreifende Haltemittel
für den Zugschlitten
ausgebildet. Die Führungs-
oder Haltemittel des Zugschlittens bilden in einer Montageposition
des Zugschlittens an der Steigleiter eine in Querrichtung zur Leiter
verlaufende formschlüssige
Verbindung mit dieser.
-
Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Zugschlitten im Bereich der Führungsmittel
zumindest ein Zugmittel zur Bildung einer reibschlüssigen Kraftübertragung
zwischen Zugschlitten und Leiter bzw. zur Bildung einer reibschlüssigen Führung mit
der Führungsschiene
aufweist. Das Zugmittel ist hierbei vorzugsweise in Form eines Raupen-,
Ketten- oder Riemantriebes ausgebildet, der einerseits vom Elektromotor
des Zugschlittens angetrieben und andererseits zum Verfahren des
Zugschlittens reibschlüssig an
der Führungsschiene
anliegt.
-
Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Zugmittel an einer Seite der Führungsschiene
angreift und die als Führungsrollen
ausgebildeten Führungsmittel
an der gegenüberliegenden
Seite der Führungsschiene zu
liegen kommen. Das Zugmittel als auch die gegenüberliegenden Führungsrollen
sind hier vorzugsweise paarweise, insbesondere an den gegenüberliegenden
längsseitigen
Bereichen des Zugschlittens ausgebildet. Das Zugmittel greift hierbei
vorzugsweise an der dem Zugschlitten zugewandten Seite der Führungsschiene
an, während
die Führungsrollen
an der gegenüberliegenden,
vom Zugschlitten abgewandten Seite der Führungsschiene anliegen. Die Führungsschiene
wird somit auf der einen Seite vom Zugmittel und auf der gegenüberliegenden
Seite von den Führungsrollen
des Zugschlittens umfasst, so dass der Zugschlitten entlang der
Führungsschiene zwangsgeführt ist.
-
Im
Unterschied zum Stand der Technik erfordert die erfindungsgemäße Steighilfe
kein um die Leiter herumführendes
Zugmittel, wie etwa ein auf Umlenkrollen geführtes Zugseil, sondern sieht
einen selbsttätig
verfahrbaren Zugschlitten vor, in welchem ein Antrieb vorgesehen
ist. Auf diese Art und Weise kann der Benutzer sich beispielsweise
mit Hilfe einer Sicherungseinrichtung an den Zugschlitten anhängen und
diesen jederzeit während
des Steigvorgangs unmittelbar und manuell bedienen.
-
Da
der Abstand zwischen Benutzer und Zugschlitten beziehungsweise Antrieb
der Leiter im Wesentlichen konstant bleibt, kann der Benutzer auf
etwaige beim Aufsteigen an der Leiter auftretende Betriebsstörungen flexibel
reagieren, indem er zum einen den Antrieb abschalten bzw. anhalten
kann und zum anderen möglicherweise
sogar in einer gewissen Steighöhe
etwaige am Zugschlitten auftretende Betriebsstörungen selbst beheben kann.
-
Die
erfindungsgemäße Steighilfe,
die im Wesentlichen aus dem den Antrieb aufweisenden Zugschlitten
besteht, ist vorzugsweise an sämtliche
gängige
Steigleitern anpassbar, so dass selbst solche Steigleitern, die
keine Steighilfe gemäß dem Stand der
Technik aufweisen, mit Hilfe der erfindungsgemäßen Steighilfe begangen werden
können.
Insoweit ist die erfindungsgemäße Steighilfe
gänzlich
unabhängig
von der Ausgestaltung der Steigleiter und kann sogar mitunter an
unterschiedliche Steigleitern angepasst werden, vorausgesetzt, dass
der Zugschlitten an der Leiter entlang verfahren werden kann.
-
Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Antrieb
des Zugschlittens elektromotorisch ausgebildet und weist zudem ein Stromversorgungsmodul
auf. Demzufolge kann der elektromotorische Zugschlitten ohne eine
externe Strom- beziehungsweise
Energiezuführung
betrieben werden.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stromversorgungsmodul
als Akkumulator, vorzugsweise als austauschbarer Akkumulator, ausgebildet
ist. Diese Ausgestaltung verleiht der elektromotorisch betriebenen Steighilfe
ein hohes Maß an
Unabhängigkeit
und Flexibilität.
So kann der Akkumulator zum Aufladen beispielsweise an das Stromnetz
oder aber auch an mobile Stromgeneratoren angeschlossen werden.
Vorzugsweise kann der Akkumulator auch vor Ort von einer Kraftfahrzeugbatterie
oder direkt vom Stromgenerator eines Kraftfahrzeugs, wie zum Beispiel
einer Lichtmaschine, gespeist werden.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Zugschlitten lösbar an
der Leiter gehalten, das heißt,
der Zugschlitten ist nicht integraler Bestandteil des Leitersystems,
sondern kann jederzeit von der Leiter abgenommen und beispielsweise
als Steighilfe für
eine andere Leiter Verwendung finden.
-
Der
Akkubetrieb sowie das lösbare
Befestigen des Zugschlittens an einer Steigleiter ermöglichen,
dass beispielsweise ein Wartungstechniker für Windkraftanlagen mit einem
einzigen mobilen und transportablen Zugschlitten eine Vielzahl von
herkömmlichen
Steigleitern an unterschiedlichen Orten begehen kann. Es ist ferner
vorgesehen, dass der mobile Zugschlitten und/oder der entnehmbare
Akkumulator zum Laden des Akkus vor Ort an ein im Fahrzeug des Wartungstechnikers
vorgesehenes Ladegerät
angeschlossen werden kann.
-
Somit
wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass der Akku stets in einer
Ladestation geladen werden kann, wenn der Wartungstechniker mit
seinem Fahrzeug von einer Windkraftanlage zur nächsten Windkraftanlage fährt. Der
auswechselbare Akkumulator ermöglicht
zudem, dass für
den Fall, dass die Akkumulatorleistung beim Begehen der Steigleiter zur
Neige geht, der verbrauchte Akkumulator durch einen vom Benutzer
mitgeführten
und aufgeladenen Akkumulator an Ort und Stelle ersetzt wird.
-
Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Zugschlitten entlang eines Holmes und/oder
entlang einer Führungsschiene
der Leiter verfahrbar ist. Der Zugschlitten erfordert somit kein
separates Führungssystem,
sondern kann direkt an bereits bestehenden Führungselementen einer Leiter
angelenkt beziehungsweise befestigt werden.
-
Von
Vorteil ist weiterhin, dass der Zugschlitten entlang einer Mittelholmschiene
der Leiter verfahrbar ist. Diese Ausführungsform der Steighilfe beziehungsweise
des Zugschlittens ist insbesondere für den Einsatz von Mittelholmleitern
relevant, deren Mittelholm typischerweise auch gleichzeitig als
Führungsschiene
und/oder als Fallschutzschiene dienen kann. Führungsschiene und Leiterholm
sind hierbei zumeist ein integrales Bestandteil der Steigleiter.
-
Die
Erfindung ist jedoch keinesfalls auf Einholmleitern beschränkt, sondern
kann universell für sämtliche
Steigleitern, hierunter insbesondere auch Zweiholmleitern, eingesetzt
werden, sofern an der Leiter eine für den Zugschlitten geeignete
Führungs- oder
Fallschutzschiene vorhanden ist.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
der Zugschlitten ein Generatormodul auf, welches zum Aufladen des
Akkumulators, insbesondere bei einer Abwärtsbewegung des Zugschlittens,
ausgebildet ist. Zum einen wird hierdurch die bei der Abwärtsbewegung
des Zugschlittens vorhandene kinetische Energie wieder in elektrische
Energie umgewandelt, die im Akkumulator gespeichert werden kann.
Zum anderen wird durch das Antreiben des Generatormoduls bei der Abwärtsbewegung
der Zugschlitten selbst gebremst.
-
Somit
ist die Implementierung einer separaten verschleißbehafteten
Bremsanlage für
den Zugschlitten zwar vorteilhaft, sie ist aber durch die bremsende
Funktion des Generators möglicherweise
nicht zwingend erforderlich. Durch die Bremswirkung des Generators
wird nämlich
bereits ein ungebremstes Herabgleiten des Zugschlittens beim Herabsteigen an
der Steigleiter auch ohne separate Bremseinrichtung vermieden. Ein
solches ungebremstes Herabgleiten wäre zum einen aus sicherheitstechnischen Gründen und
zum anderen für
den Benutzerkomfort der Steighilfe nachteilig. Vorzugsweise ist
das Generatormodul derart einstellbar, dass der Zugschlitten durch
die Schwerkrafteinwirkung mit einer gewünschten Geschwindigkeit beim
Herabsteigen der Leiter abwärts
fährt.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
der Zugschlitten eine Einrichtung zum selbsttätigen Sichern gegen ein Herabgleiten
auf. Hierdurch wird effektiv vermieden, dass der Schlitten unkontrolliert
und möglicherweise unbeabsichtigt
an der Leiter entlang herabgleitet. Mittels dieser Sicherungseinrichtung
wird gewährleistet, dass
der Schlitten etwa bei einem Stillstand des Antriebs in seiner Position
verharrt und nicht etwa bedingt durch die Schwerkraft abwärts gleiten
kann.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass diese Sicherungseinrichtung als selbsthemmendes Getriebe ausgebildet
ist, welches zwischen dem elektromotorischen Antrieb und einem an
der Leiter angreifenden Übertragungsmittel
vorgesehen ist. Das selbsthemmende Getriebe dient hierbei der Kraftübertragung des
Antriebs auf die an der Leiter angreifenden Kraftübertragungsmittel
und verhindert somit, dass sich die an der Leiter angreifenden Übertragungsmittel etwa
bei abgeschaltetem Antrieb bewegen können, wodurch ansonsten eine
unkontrollierte Abwärtsbewegung
des Zugschlittens in Gang gesetzt werden könnte.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
dem Zugschlitten eine Abschalteinrichtung vorgesehen, die den Antrieb
bei Über-
oder Unterschreiten eines vorgegebenen Motordrehmoments anhält oder
stoppt. Mittels dieser Abschalteinrichtung erhält die Steighilfe beziehungsweise
der Zugschlitten eine Not-Aus-Funktionalität. Bleibt der Benutzer beispielsweise
beim Aufsteigen an der Leiter stehen und zieht der Zugschlitten
demzufolge an nahezu der gesamten Gewichtskraft des Benutzers, so
schlägt
sich dies auf eine Erhöhung des
vom Antriebsmotor aufzubringenden Drehmoments nieder.
-
Ein
derart erhöhtes,
möglicherweise über einem
vorgegebenen Schwellwert liegendes Motordrehmoment kann elektrisch
oder aber auch mechanisch erfasst werden und als Steuersignal für das Abschalten
des elektromotorischen Antriebs Verwendung finden. Mittels dieser
Abschalteinrichtung wird dafür
Sorge getragen, dass der Zugschlitten unmittelbar und flexibel,
beispielsweise auf ein Stehenbleiben des Benutzers, reagieren kann
und nicht mit unveränderter
Kraft am Benutzer zieht. Alternativ zu einer elektrischen und sensorischen
Erfassung des Über-
oder Unterschreitens eines vorgegebenen Motordrehmoments kann beispielsweise
auch ein mechanischer Überlastschutz,
etwa in Form einer Rutschkupplung im Bereich des Getriebes, vorgesehen
werden.
-
Eine
solche Not-Aus-Funktion kann zusätzlich
mittels eines am Gehäuse
des Schlittens vorgesehenen Betätigungselements
realisiert werden. So sind z. B. Not-Aus-Schalter oder -Taster denkbar,
die bei Betätigung
den Antrieb sofort anhalten.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein vom Benutzer
mitführbares
Betätigungselement
vorgesehen, welches vorzugsweise über ein Kabel mit dem Zugschlitten
verbunden ist. Dieses Betätigungselement
ist für
die Dauer seiner Betätigung
zur Freigabe des Antriebs ausgebildet und kann vorzugsweise mittels
einer Schlaufe in der Hand des Benutzers beim Besteigen der Leiter
mitgeführt
werden. Hierdurch wird folglich eine weitere Not-Aus-Funktionalität zur Verfügung gestellt,
denn das Betreiben des Antriebs erfolgt nur bei dauerhaftem Betätigen des
Betätigungselements, wie
z. B. Drücken.
Ein Loslassen, d. h. ein nicht Betätigen des Elements führt hingegen
zum Abschalten und/oder Anhalten des Antriebs bzw. des Zugschlittens.
-
Die
Funktionalität
des mitführbaren
Betätigungselements
ist mitunter keinesfalls auf eine Not-Aus Funktion beschränkt. So
können
beispielsweise weitere Steuer- und Bedienelemente am mitführbaren
Betätigungselement
vorgesehen sein, die ein beliebiges Ansteuern und Kontrollieren
des Antriebs, insbesondere der Verfahrrichtung und der Geschwindigkeit
des Schlittens ermöglichen.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
an dem Zugschlitten mindestens ein Schaltelement vorgesehen, welches
bei einer Kollision mit einem im Verfahrweg des Schlittens liegenden
Hindernis zum Abschalten des elektromotorischen Antriebes des Zugschlittens
ausgebildet ist. Das Schaltelement, welches vorzugsweise als schwenk-
oder kippbarer Taster am oberen und/oder unteren längsseitigen
Ende des Zugschlittens angeordnet ist, unterbricht den Versorgungsstromkreis
des elektromotorischen Antriebs bei Berührung oder Kollision mit einem
im Verfahrweg befindlichen Hindernis.
-
Das
oder die Schaltelemente können
ferner für
eine selbsttätige
Endabschaltung Verwendung finden, wenn der Zugschlitten beispielsweise
einen Endanschlag am oberen und/oder unteren Ende der Leiter erreicht.
-
Weiterhin
ist vorgesehen, dass das vom elektromotorischen Antrieb aufzubringende
Antriebsmoment mittels einer Stelleinrichtung einstellbar ist. Das
Antriebsmoment ist hierbei vorzugsweise an das Gewicht des jeweiligen
Benutzers anpassbar, so dass stets gewährleistet werden kann, dass
die vom Zugschlitten auf den Benutzer ausübbare Zugkraft stets kleiner
als die Gewichtskraft des Benutzers ist. Auf diese Art und Weise
kann somit effektiv verhindert werden, dass der Benutzer etwa gänzlich ohne eigenen
Kraftaufwand entlang der Leiter hinaufgezogen wird, was im Hinblick
auf sicherheitsrelevante Aspekte von Nachteil wäre. Zudem wird hierdurch gewährleistet,
dass der Benutzer durch ein Stehenbleiben den Zugschlitten anhalten
kann.
-
Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Geschwindigkeiten,
mit denen der Zugschlitten entlang der Leiter aufwärts oder
abwärts verfährt unterschiedlich
und unabhängig
voneinander einstellbar. Somit kann die Verfahrgeschwindigkeit sowohl
bei der Aufwärts-
als auch bei der Abwärtsbewegung
des Zugschlittens auf die Bedürfnisse
des jeweiligen Benutzers individuell abgestimmt werden.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Zugschlitten fernbetätigbar ausgebildet. Zusätzlich oder
alternativ dazu kann der Zugschlitten jedoch auch mit einer Selbstlauffunktion ausgestattet
werden. Diese beiden Ausgestaltungen ermöglichen insbesondere, dass
der Zugschlitten auch ohne Benutzer gänzlich selbsttätig entlang
der Leiter fahren kann. Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine
reine Werkzeug- und/oder Materialbeförderung von Vorteil.
-
Befindet
sich der Wartungstechniker einer Windkraftanlage beispielsweise
bereits am oberen Ende der Leiter und hat er ein Werkzeug vergessen, so
kann der Zugschlitten aufgrund seiner Selbstlauffunktion auch ohne
Benutzer zum Fuß der
Leiter fahren, um dort zum Beispiel von einer weiteren Person mit
Werkzeug oder weiteren Arbeitsmaterialien beladen zu werden. Mittels
der Fernsteuerung und/oder der Selbstlauffunktion kann das fehlende
Werkzeug oder Material dann selbsttätig zum Wartungstechniker befördert werden.
-
Von
Vorteil ist weiterhin, dass die Steighilfe und/oder der Zugschlitten
zur Ankopplung an einem Fallschutzläufer ausgebildet ist. Durch
die Anbindung oder Kupplung eines Fallschutzläufers an den Zugschlitten werden
der Benutzer als auch der Zugschlitten selbst in einfacher und effektiver
Art und Weise gegen Absturz gesichert.
-
Es
ist weiterhin von Vorteil, dass zumindest einige der Führungsrollen,
bspw. mittels eines Exzenterhebels axial verschiebbar gelagert sind.
Die Führungsrollen
als auch das Zugmittel sind vorzugsweise nach innen weisend am Zugschlitten
gelagert. Der Exzenterhebel, welcher mit dem Axiallager der Führungsrollen
außenliegend
am Zugschlitten angeordnet ist, bewirkt ein axiales Verschieben
der Führungsrollen
nach außen,
so dass die vom Zugschlitten umfasste Führungsschiene freigegeben werden kann.
Zusätzlich
sind Druck-Zugfedern auf der Lagerachse der Führungsrollen vorgesehen, die
bei einem Loslassen des Exzenterhebels die Führungsrollen wieder in ihre
weiter innen liegende axiale Position verschieben, so dass die Führungsschiene
sicher von dem Zugmittel und den Führungsrollen umschlossen wird.
-
Durch
die Axialverschiebung der Führungsrollen
wird somit in einfacher Art und Weise das lösbare Befestigen bzw. das lösbare Halten
des Zugschlittens an der Führungsschiene
bzw. an der Steigleiter realisiert. Somit kann der Zugschlitten
ohne großen
Aufwand jederzeit an einer beliebigen dafür ausgelegten Führungsschiene
bzw. Steigleiter befestigt werden.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
vorzugsweise am unteren Bereich des Zugschlittens angeordneten Führungsrollen
und das darüber
liegende Zugmittel an gegenüberliegenden
verstellbaren Klemmbacken des Zugschlittens angeordnet bzw. gelagert.
Hierdurch kann der Abstand zwischen den Führungsrollen und dem Zugmittel
variiert werden, um stets einen festen Halt des Zugschlittens an
der Führungsschiene
der Leiter zu gewährleisten.
Die Klemmbacken sind vorzugsweise ebenfalls mittels eines Exzenter-
oder Klemmhebels verstellbar. Es sind jedoch auch andere Stellmittel,
wie z. B. Stellschrauben, denkbar.
-
Mittels
der Verstellung der Klemmbacken kann der Zugschlitten an unterschiedlich
dicke Führungsschienen
individuell angepasst werden. Zudem wird hiermit ein durchrutschsicherer
Halt des Zugschlittens an der Führungsschiene
bzw. an der Steigleiter gewährleistet.
-
Ausführungsbeispiel
-
Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnungen.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht des Zugschlittens,
-
2 eine
Seitenansicht des Zugschlittens,
-
3 eine
Querschnittsdarstellung entlang der Schnittlinie L-L gemäß 2,
-
4 eine
Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie N-N gemäß 2,
-
5 eine
perspektivische Darstellung der Unterseite des Zugschlittens,
-
6 eine
Querschnittsdarstellung des an einer Steigleiter befestigten Zugschlittens
und
-
7 eine
perspektivische Darstellung des an der Leiter angeordneten Zugschlittens
mit Fallschutzläufer.
-
Anhand
der 1 und 7 ist der Zugschlitten 14 der
Steighilfe dargestellt. Der Zugschlitten 14 weist an seinem
unten liegenden Abschnitt eine Führung 60 auf,
die zur Befestigung des Schlittens 14 an einer Steigleiter, insbesondere
an einer Führungsschiene 16 der
Leiter 10 ausgebildet ist.
-
An
seinem jeweiligen längsseitigen
Ende weist der Zugschlitten 14 Taster 24, 26 auf,
die bei Betätigung,
d. h. bei Kollision mit einem im Verfahrweg des Zugschlittens 14 befindlichen
Hindernis den Antrieb des Zugschlittens 14, bspw. durch
Unterbrechung der Stromversorgung des Elektromotors, anhalten. Der
elektromotorische Antrieb sowie das Stromversorgungsmodul des Zugschlittens 14 sind
in den Figuren nicht explizit dargestellt. Der vorzugsweise selbsthemmend
ausgebildete Motor- bzw. Getriebekomplex 32 des Zugschlittens 14 tritt
bereichsweise seitlich aus Zugschlittengehäuse hervor.
-
Des
Weiteren sind am Gehäuse
des Zugschlittens 14 Bedienelemente 22, 30 vorgesehen, mittels
derer der Benutzer die unterschiedlichen Funktionen des Zugschlittens 14 ansteuern
kann. Das Bedienelement 30 ist hierbei bspw. als Taster oder
Schalter ausgebildet, mit welchem der elektromotorische Antrieb
des Zugschlittens 14 ausgeschaltet werden kann. Dieser
Schalter 30 dient somit als Not-Aus-Schalter, der daher gut erreichbar an
der dem Benutzer zugewandten Seite des Zugschlittengehäuses angeordnet
ist.
-
Weitere
Bedienelemente zur Geschwindigkeitsregulierung der Verfahrbewegung
des Zugschlittens 14 sind vorzugsweise seitlich am Gehäuse angeordnet.
Diese ermöglichen
insbesondere ein individuelles und an den jeweiligen Benutzer anpassbares Einstellen
sowohl der Aufwärts-
als auch der Abwärtsgeschwindigkeit
des Zugschlittens 14.
-
Die
einzelnen Bedienelemente sind typischerweise ihren jeweiligen Funktionen
entsprechend als Richtungsschalter, Notschalter, als verstellbare
Potentiometer oder aber auch als Taster ausgebildet. Mittels eines
Richtungsschalters kann z. B. die Verfahrbewegung als auch die Geschwindigkeit
des Schlittens gesteuert werden. Für eine Abwärtsbewegung wird zudem beispielsweise
die Selbsthemmung des Getriebes, bzw. eine Bremseinrichtung außer Funktion
gesetzt, so dass sich der Zugschlitten 14 lediglich mittels
des Generators mit einer vorgegebenen, vorzugsweise einstellbaren
Geschwindigkeit abwärts
bewegt.
-
In
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Bedienelement 22 als Verschlußhebel für eine am oberen Bereich des
Gehäuses
vorgesehenen Klappe 62 ausgebildet. Unter dieser Verschlußklappe 62 befindet
sich der auswechselbare Akkumulator des Zugschlittens 14,
der bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Vorzugsweise sind durch
die Klappe 62 weitere Bedienelemente und Versorgungsanschlüsse vorgesehen,
die insbesondere ein Aufladen des Akkumulators im Zugschlitten 14 durch Anschließen eines
Ladekabels ermöglichen.
-
Wie
anhand der 7 dargestellt, ist eine aus
Karabinerhaken gebildete Anhängvorrichtung 20 am
Zugschlitten 14 befestigt, in welche ein Fallschutzläufer 18 und/oder
der Benutzer der Steighilfe mittels eines entsprechenden Auffanggurts
eingehängt
werden kann.
-
Desweiteren
sind seitlich am Gehäuse
des Zugschlittens 14 ein an einem Exzenter 34 angeordneter
Klemmhebel 28 und ein darunter angeordneter Exzenterhebel 40 vorgesehen.
Die Funktionsweise des Klemmhebels 28 wird anhand der 1 bis 3 deutlich.
Der Hebel 28 ist mittels eines Exzenters 34 gelagert,
an welchem sich eine quer durch den Zugschlitten 14 erstreckende
Exzenterachse 64 erstreckt. Diese Achse 64 ist,
wie anhand der 3 deutlich wird, mit zwei sich
nach unten erstreckenden Bolzen 66, 68 verbunden,
die jeweils mit ihrem unteren freien Ende mit den Klemmbacken 36, 37 verbunden
sind, an denen in die Führung
bzw. Halterung 60 des Zugschlittens 14 hineinragende
Führungsrollen 46, 48 gelagert
sind.
-
Durch
ein Verschwenken des Klemmhebels 28 kann somit der Abstand
zwischen den gegenüberliegenden
Klemmbacken 36, 38 und 37, 39 verändert werden,
wodurch sich auch der Abstand zwischen den anhand der 4 dargestellten
Zugmittelrädern 52, 54 zu
den gegenüberliegend
angeordneten Führungsrollen 46, 48 verändert.
-
Diese
Verstellmöglichkeit
zur Abstandsregulierung zwischen den Führungsrollen 46, 48 und
dem gegenüberliegend
angeordneten, als Riemen- oder Kettenantrieb ausgebildeten Zugmittel 58 ist
erforderlich, um den Zugschlitten 14 an unterschiedliche Führungsschienenprofile
anpassen zu können.
-
Das
in 5 dargestellte, als Raupen- oder Kettenantrieb
ausgebildete Zugmittel 58 ist vorzugsweise aus einem elastischen,
eine hohe Haft- bzw. Gleitreibung aufweisenden Material gefertigt,
um einen effektiven Reibschluß mit
der Führungsschiene 16 der
Steigleiter zu bilden. Durch die über den Klemmhebel 28 einstellbare
Klemmvorrichtung kann der Zugschlitten 14 auf unterschiedliche,
bspw. witterungsbedingte Einflüsse
flexibel reagieren. So kann insbesondere bei Nässe eine höhere Klemmwirkung der Führungsschiene 16 der
Steigleiter 10 erzielt werden, so dass auch bei solch widrigen äußeren Bedingungen
ein Durchrutschen des Zugschlittens 14 effektiv vermieden
werden kann.
-
An
den den unteren Klemmbacken 36, 37 gegenüberliegend
vorgesehenen Klemmbacken 38, 39 sind die einzelnen
Zugmittelräder 52, 54 gelagert. Die
Achsen 44, 42 der beiden außen liegenden Zugmittelräder sind
in den 1, 2 und 5 deutlich
zu erkennen. Anhand des in 4 dargestellten Querschnitts
entlang der Schnittlinie N-N gemäß 2 ist
zudem die Lagerung der beiden Zugmittelräder 52, 54 auf
der Achse 56 zu erkennen.
-
Die
Funktionsweise des Exzenterhebels 40 wird anhand der 1, 3 und 4 verdeutlicht. Der
Hebel 40 ist vorzugsweise als Griff ausgebildet, der am
freien Ende zweier paarweise parallel verlaufender Schenkeln 70, 72 angelenkt
ist. Am gegenüberliegenden
Ende der Schenkel 70, 72 ist ein Lager 50 exzentrisch
vorgesehen, welches im rechten Winkel mit der Achse der Führungsrolle 46 in
Eingriff steht.
-
Wird
nun der Hebel 40 nach unten geschwenkt, so wird durch die
exzentrische Lagerung des Lagers 50 an den Schenkel 70, 72 die
Achse der Führungsrolle 46 nach
außen
gezogen, so dass der Führungs-
bzw. Haltebereich 60 des Zugschlittens 14 vergrößert wird,
wodurch ein Lösen
der Befestigung des Zugschlittens 14 von der Führungsschiene 16 ermöglicht wird.
Vorzugsweise ist zwischen der Führungsrolle 46 und
der inneren Wandung der Klemmbacke 36 eine Druckfeder 74 angeordnet,
die bei einem Loslassen des Exzenterhebels 40 die Führungsrolle 46 wieder
in die in den 3 und 4 dargestellte
Führungs-
bzw. Halteposition verschiebt.
-
6 zeigt
schließlich
eine Querschnittsdarstellung von oben eines entlang einer Führungsschiene 16 der
Steigleiter 10 befestigten Zugschlittens 14. Die
profilierte Führungsschiene 16,
die zugleich auch den Mittelholm der Steigleiter 10 bildet, an
dem die Sprossen 12 horizontal angeordnet sind, steht mit
den Führungsrollen 46, 48 sowie
mit dem als Ketten- oder
Riemenantrieb ausgebildeten Zugmittel 58 in Eingriff.
-
Das
Zugmittel 58 wird hierbei entlang der dem Zugschlitten 14 zugewandten
Seite der Führungsschiene 16 geführt, während die
Führungsrollen 46, 48 an
der gegenüberliegenden,
d. h. an der dem Zugschlitten 14 abgewandten Seite der
Führungsschiene 16 zu
liegen kommen.
-
Es
ist ferner deutlich zu erkennen, dass ein Verschwenken des Exzenterhebels 40 zu
einem Zurückziehen,
d. h. einem Nachaußen-Bewegen
der Führungsrolle 46 führt, so
dass die Führungsschiene 16 linksseitig
freigegeben wird. Dies ermöglicht
das Lösen
des Zugschlittens 14 von der Steigleiter 10 bzw.
von der Führungsschiene 16.
Der Zugschlitten 14 kann somit stets vom Benutzter mitgeführt und
im Bedarfsfall an einer geeigneten Steigleiter als Steighilfe befestigt
werden.
-
- 10
- Leiter
- 12
- Sprosse
- 14
- Zugschlitten
- 16
- Führungsschiene
- 18
- Fallschutzläufer
- 20
- Anhängvorrichtung
- 22
- Bedienelement
- 24
- Taster
- 26
- Taster
- 28
- Klemmhebel
- 30
- Bedienelement
- 32
- Motor
- 34
- Exzenter
- 36
- Klemmbacke
- 37
- Klemmbacke
- 38
- Klemmbacke
- 39
- Klemmbacke
- 40
- Exzenterhebel
- 42
- Lager
- 44
- Lager
- 46
- Führungsrolle
- 48
- Führungsrolle
- 50
- Lager
- 52
- Zugmittelrad
- 54
- Zugmittelrad
- 56
- Achse
- 58
- Zugmittel
- 60
- Führung/Halterung
- 62
- Klappe
- 64
- Achse
- 66
- Bolzen
- 68
- Bolzen
- 70
- Schenkel
- 72
- Schenkel
- 74
- Feder