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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden eines brennbaren Gasgemisches
in einem Arbeitszyklus eines Verbrennungsmotor mittels einer Zündanlage,
zu der eine Zündkerze
und eine Spannungswandlerschaltung zu Versorgung der Zündkerze
mit Zündenergie
gehört,
wobei die Spannungswandlerschaltung einen Transformator, einen Primärkreis,
in dem eine Primärseite
des Transformators angeordnet ist, und einen Sekundärkreis,
in dem eine Sekundärseite
des Transformators angeordnet ist, umfaßt, und wobei durch Schließen eines
Schalters elektrische Energie in den Primärkreis eingespeist und an die
Primärseite
des Transformators eine Primärspannung
U1 angelegt wird, die Primärspannung U1
mittels des Transformators hochtransformiert und über einen
Transformatorkern in den Sekundärkreis übertragen
wird, so daß sich
an der an den Sekundärkreis
angeschlossenen Zündkerze
eine Sekundärspannung
U2(t) aufbaut und bei Erreichen eines kritischen Zündspannungswertes
UZ eine Bogenentladung zündet. Die Erfindung betrifft
ferner eine für das
Verfahren geeignete Spannungswandlerschaltung, eine Zündanlage
und einen Transformator.
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Ein
Arbeitszyklus eines Verbrennungsmotors umfaßt das Einbringen des brennbaren
Gasgemisches in eine Brennkam mer, das Zünden des Gasgemisches und das
Verbrennen des Gasgemisches. Mit dem erneuten Füllen der Brennkammer mit frischen Gasgemisch
beginnt ein neuer Arbeitszyklus des Verbrennungsmotors.
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Derartige
Verfahren und Spannungswandlerschaltungen, bei denen die Energieübertragung
aus dem Primärkreis
in den Sekundärkreis
während
einer Einschaltphase, das heißt
bei geschlossenem Schalter, stattfindet, nutzen das Durchflußwandlerprinzip. Der
Einsatz von Durchflußwandlern
für Zündanlagen wurde
in der
DE 100 15 613
A1 vorgeschlagen. Bei der bekannten Zündanlage erfolgt die Hochspannungserzeugung
auf der Sekundärseite
in Teilresonanz, so daß eine
Bogenentladung mit einer Brenndauer im Millisekundenbereich durch
wiederholte Spannungspulse beliebig lange nachgeheizt werden kann,
um selbst unter ungünstigsten
Bedingungen, beispielsweise Turbulenzen in der Zündkammer des Motors, durch
eine verlängerte
Brenndauer eine zuverlässige
Zündung
des Gasgemisches zu gewährleisten.
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Insbesondere
bei Motoren, die mit höheren Mitteldrücken von
14 bar bis 25 bar betrieben werden, ist nach dem Stand der Technik
eine zuverlässige
Zündung
nur mit erhöhtem
Aufwand und relativ kurzen Wartungsintervallen der Zündanlage
möglich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, wie die Wartungsintervalle
von Zündanlagen
verlängert
werden können.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der Eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß anschließend zum
Löschen
der Bogenentladung Energie aus dem Transformatorkern und dem Sekundärkreis in
den Primärkreis
zurückgeführt wird,
indem der Transformator durch einen Entma gnetisierungsstrom über einen
in dem Primärkreis
enthaltenen Entladungspfad entladen wird, und während der restlichen Zeit des
Arbeitszyklus des Verbrennungsmotors eine Übertragung von Energie aus
dem Primärkreis
in den Sekundärkreis
verhindert wird.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst
durch eine Spannungswandlerschaltung zum Versorgen einer Zündkerze
mit Zündenergie
umfassend einen Durchflußwandler
mit einem Transformator mit einer Primärseite und einer Sekundärseite,
die über
einen Transformatorkern gekoppelt sind, einem Primärkreis,
in dem die Primärseite
des Transformators, Anschlüsse
für eine
Primärspannungsquelle
und ein Transistorschalter zum Einschalten der Primärspannung
angeordnet sind, und einen Sekundärkreis, in dem die Sekundärseite des
Transformators und Anschlüsse
für eine
Zündkerze
angeordnet sind, wobei der Primärkreis über den
Transformator derart mit dem Sekundarkreis gekoppelt ist, daß Energie
bei geschlossenem Transistorschalter aus dem Primärkreis in
den Sekundarkreis übertragen
wird, in dem Primärkreis
ein Entladungspfad angeordnet ist, über den der Transformator bei
geöffnetem
Transistorschalter entmagnetisiert und zum Verkürzen der Brenndauer einer Bogenentladung
Energie aus dem Sekundärkreis
in den Primärkreis
zurückgeführt werden
kann, und der Entladungspfad mit der Primärseite einen Entmagnetisierungskreis
bildet, der derart ausgebildet ist, daß eine Übertragung von Energie aus
dem Entmagnetisierungskreis in den Sekundärkreis unterbunden werden kann.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde erkannt, daß zum Zuverlässigen Zünden eines
brennbaren Gasgemisches wesentlich kleinere Zündenergien ausreichen, als
mit bekannten Zündanlagen
bei Brenndauern der Bogenentladung von mehreren 100 μs oder sogar
Millisekunden in das Gasgemisch einge leitet werden. Zum Verkürzen der
Brenndauer wird deshalb bei der vorliegenden Erfindung nach dem Zünden der
Bogenentladung Energie aus dem Sekundärkreis und dem Transformatorkern
in den Primärkreis
zurück
geführt
und während
der restlichen Zeit des Arbeitszyklus des Verbrennungsmotors eine Übertragung
von Energie aus dem Primärkreis
in den Sekundärkreis
verhindert. Nach dem Zünden
der Bogenentladung wird auf diese Weise eine beschleunigte Reduktion
der an der Zündkerze
anliegenden Sekundärspannung
U2(t) erreicht, so daß die
Bogenentladung schon nach einer verhältnismäßig kurzen Brenndauer zum Erliegen
kommt. Durch die verkürzte
Brenndauer reduziert sich der Verschleiß der Elektroden der Zündkerze,
so daß die
Wartungsintervalle der Zündanlage
erhöht
werden können.
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Die
mit der Erfindung erzielte Verlängerung der
Wartungsintervalle ist insbesondere für Gasmotoren ein bedeutender
Vorteil. Gasmotoren werden in Kraftwerken eingesetzt, um durch Verbrennung
von Erdgas Strom zu erzeugen. Wartungsarbeiten und insbesondere
der Austausch einer defekten Zündkerze,
sind mit einem Produktionsausfall und deshalb erheblichen Kosten
verbunden.
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Wegen
strengen Emissionvorschriften werden Gasmotoren in immer größerem Umfang
mit abgemagerten Gasgemischen, das heißt Gasgemischen mit einem Überschuß an Luft,
und erhöhtem Druck
betrieben. Obwohl sowohl durch die Abmagerung als auch die Erhöhung des
Gasdrucks die Zündung
des Gasgemisches erschwert wird, konnte im Rahmen der Erfindung
festgestellt werden, daß eine Zündung selbst
unter derartigen Bedingungen schon mit einer Brenndauer der Bogenentladung
von weniger als 1 μs
sicher erreicht wird. Gegenüber
dem Stand der Technik kann deshalb der Verschleiß von Zündkerzen deutlich reduziert
werden, indem die Brenndauer der Bogenentladung beispielsweise auf weniger
als 50 μs,
vorzugsweise weniger als 20 μs, besonders
bevorzugt weniger als 10 μs
und insbesondere weniger als 5 μs,
begrenzt wird.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde ferner die überraschende Erkenntnis gewonnen,
daß der
Zündspannungswert
UZ, bei dem in einem Gasgemisch eine Bogenentladung
zündet,
nicht nur von der Zusammensetzung des Gasgemisches, seinem Druck und
dem Elektrodenabstand der Zündkerze,
sondern auch von der Spannungsanstiegsgeschwindigkeit der Sekundärspannung
U2(t) abhängt.
Je schneller die Sekundärspannung
U2(t) ansteigt, desto niedriger ist der Zündspannungswert UZ,
bei dem eine Bogenentladung zündet.
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Um
die in das Gasgemisch eingebrachte Zündenergie und damit die Abnutzung
der Zündkerzen
noch weiter zu reduzieren, sind bei der vorliegenden Erfindung deshalb
steile Anstiegsflanken der Sekundärspannung U2(t), also hohe
Anstiegsgeschwindigkeiten, bevorzugt. Wird beispielsweise die Zeitdauer
der Spannungsanstiegsflanke der Sekundärspannung U2(t) von 100 μs auf 5 μs verkürzt, reduziert
sich der Zündspannungswert
UZ, bei dem die Bogenentladung zündet, um
etwa 10 %.
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Eine
Möglichkeit,
die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit der Sekundärspannung U2(t) zu erhöhen, besteht
darin, eine höhere
Primärspannung
U1 zu wählen,
als es bei der verwendeten Zündanlage zum
Zünden
einer Bogenentladung erforderlich ist. Bevorzugt wird deshalb die
Primärspannung
U1 mindestens doppelt so doch, besonders bevorzugt mindestens dreimal
so hoch, insbesondere mindestens fünfmal so hoch, gewählt, wie
es bei der verwendeten Zündanlage
zum Zünden
einer Bogenentladung in dem zu zündenden
Gasgemisch erforderlich ist.
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Unter
anderem wegen des Einflusses parasitärer Kapazitäten, die unvermeidlicherweiße in einer Zündanlage
vorhanden sind, läßt sich
der Mindestwert der Primärspannung
U1, der zum Zünden
einer Bogenentladung in dem zu zündenden
Gasgemisch erforderlich ist, in der Regel nicht oder nur mit extrem großem Aufwand
berechnen. Der Mindestwert der Primärspannung U1 läßt sich
beim Einstellen einer Zündanlage
jedoch durch Ausprobieren leicht ermitteln, indem die Primärspannung
U1 bei laufendem Motor langsam gesenkt wird, bis eine Zündung ausbleibt.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
Gleiche und einander entsprechende Bauteile sind dabei mit übereinstimmenden
Bezugszeichen gekennzeichnet. Die beschriebenen Merkmale können einzeln
oder in Kombination verwendet werden, um bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung zu schaffen. Es zeigen:
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1 eine
Schaltungsskizze eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Spannungswandlerschaltung;
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2 eine
Schaltungsskizze eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Spannungswandlerschaltung;
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3 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Transformators
für eine erfindungsgemäße Spannungswandlerschaltung;
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4 den
Verlauf der Sekundärspannung U2(t) über der
Zeit t für
eine erfindungsgemäße Zündanlage
und eine Zündanlage
nach dem Stand der Technik.
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In 1 ist
eine Schaltungsskizze einer Spannungswandlerschaltung 1 dargestellt,
mit der eine Zündkerze
zum Zünden
eines brennbaren Gasgemisches in einem Verbrennungsmotor mit Zündenergie
versorgt werden kann. Die Spannungswandlerschaltung 1 umfaßt einen
Transformator 3, einen Primärkreis 4, in dem eine
Primärseite 5 des
Transformators 3 angeordnet ist, und einen Sekundärkreis 6, in
dem eine Sekundärseite 7 des
Transformators 3 angeordnet ist. An die Sekundärseite 7 des
Transformators 3 ist eine Zündkerze 2 angeschlossen,
die in 1 schematisch durch entgegengesetzte Pfeile dargestellt
ist. Mit der Bezugszahl 15 sind unvermeidlicherweiße in dem
Sekundärkreis 6 vorhandene
parasitäre
Kapazitäten
gekennzeichnet, die sich insbesondere durch Wicklungskapazitäten der
Sekundärseite 7 des
Transformators 3 ergeben.
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Der
Primärkreis 4 ist
an eine Primärspannungsquelle 10 angeschlossen.
Bei der Primärspannungsquelle 10 handelt
es sich um eine Gleichspannungsquelle, die bevorzugt eine Primärspannung
U1 von 100 V bis 400 V zur Verfügung
stellt. Die Primärspannung
U1 kann durch Schließen
eines in dem Primärkreis 4 angeordneten
Transistorschalters 11 an die Primärseite 5 des Transformators 3 angelegt
werden. Besonders gut geeignet sind Feldeffekttransistoren, insbesondere
Schalt-Leistungs-Feldeffekttransistoren mit einer Schaltzeit von
weniger als 100 μs, bevorzugt
weniger als 50 μs,
besonders bevorzugt weniger als 20 μs. Geeignete Transistoren werden beispielsweise
von dem Unternehmen IXYS unter der Bezeichnung HiPerFET vertrieben.
Der Feldeffekttransistorschalter 11 wird in dem Fachmann
bekannter Weise mittels einer Steuerspannung UST zwischen
einem Sperrzustand und einem leitenden Zustand geschaltet. Zum Schutz
des Feldeffekttransistors 11 vor Spannungsrückschlägen ist
ihm eine integrierte Diode in Sperrrichtung parallel geschaltet.
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Bei
der in 1 dargestellten Schaltung bilden der Primärkreis 4 und
der mit ihm gekoppelte Sekundärkreis 6 einen
Durchflußwandler.
Die Kopplung des Primärkreises 6 erfolgt über den
Keramikkern 16 des Transformators 3. Durch Schließen des
Transistorschalters 11 wird die Primärspannung U1 an die Primärseite 5 des
Transformators 3 angelegt. Auf diese Weise wird elektrische
Energie in den Primärkreis 4 eingespeist.
Die Primärspannung
U1 wird mittels des Transformators 3 hochtransformiert
und in den Sekundärkreis 6 übertragen,
so daß sich
an der Zündkerze 2 eine
Sekundärspannung
U2(t) aufbaut.
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Die
Geschwindigkeit, mit der die Sekundärspannung U2(t) ansteigt, hängt einerseits
von der Größe der Primärspannung
U1 und andererseits von der Größe der in
der Spannungswandlerschaltung 1 und der Zündkerze 2 enthaltenen
Induktivitäten
und Kapazitäten
ab, die über
unvermeidliche ohmsche Widerstände
aufgeladen werden müssen.
Sobald die an der Zündkerze 2 anliegende
Sekundärspannung U2(t)
einen kritischen Zündspannungswert
UZ erreicht, zündet eine Bogenentladung.
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Um
die Brenndauer der Bogenentladung zu verkürzen und auf diese Weise den
durch Abbrand bewirkten Verschleiß der Zündkerze 2 zu reduzieren, enthält die in 1 dargestellte
Spannungswandlerschaltung 1 in dem Primärkreis 4 einen der
Primärseite 5 des
Transformators 3 parallel geschalteten Entladungspfad 12, über den
die Primärseite 4 bei geöffnetem
Transistorschalter 11 für
einen Entmagnetisierungsstrom kurzgeschlossen ist. In dem Entladungspfad
ist ein Sperrelement 13 angeordnet, das verhindert, daß ein bei
geschlossenem Transistorschalter 11 fließender Ladestrom
durch den Entladungspfad 12 fließt. Der in umgekehrter Richtung
fließende
Entmagnetisierngs strom zum Entladen des Transformators wird von
dem Sperrelement 13 jedoch durchgelassen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Sperrelement 13 als Diode ausgebildet. Prinzipiell
kann als Sperrelement 13 beispielsweise auch ein zweiter
Transistorschalter verwendet werden, der in geeigneter Weise gesteuert wird.
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Sobald
die Bogenentladung gezündet
hat, wird diese wieder gelöscht,
indem über
den Entladungspfad 12 Energie aus dem Sekundärkreis in
den Primärkreis
zurückgeführt wird.
Sobald der Transistorschalter 11 geöffnet wird, beginnt über den
Entladungspfad 12 ein Entmagnetisierungsstrom zu fließen. Durch
diesen Entmagnetisierungsstrom wird zunächst in der Primärseite 5 des
Transformators 3 gespeicherte Energie abgeführt, und
wegen der induktiven Kopplung der Primärseite 5 mit der Sekundärseite 7 auch
in der Sekundärseite 7 und
in der Kapazität 2 gespeicherte
Energie abgezogen.
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Auf
diese Weise wird die bei geöffnetem Transistorschalter 11 in
den Sekundärkreis 6 übertragene
elektrische Energie nur teilweise durch einen in der Bogenentladung
fließenden
Entladungsstrom als Zündenergie
an das zu entzündende
Gasgemisch abgegeben und teilweise wieder in den Primärkreis zurückübertragen,
wo sie an ohmschen Widerständen
dissipiert, die unvermeidlicher Weise in dem Entladungspfad 12 und
der Primärseite 5 vorhandenen sind.
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Das Öffnen des
Transistorschalters 11 markiert das Ende der Einschaltphase,
in der elektrische Energie aus den Primärkreis in den Sekundärkreis übertragen
wird, und den Beginn der Entladephase, in der Energie aus dem Sekundärkreis in
den Primärkreis
zurückgeführt wird.
Die Zeitdauer der Einschaltphase wird so gewählt, daß zuverlässig das Zünden einer Bogenentladung und
eine Zündung
des Gasgemisches erreicht wird. Alterungseffekte der Zündkerze,
die mit der Zeit zum Zünden
der Bogenentladung eine etwas höhere
Sekundärspannung
U2(t) erforderlich machen, sind dabei zu berücksichtigen.
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Insbesondere
bei schwer zündbaren
Gasgemischen kann es sinnvoll sein, den Transistorschalter 11 erst
nach dem Zünden
der Bogenentladung zu öffnen.
Beispielsweise kann die Einschaltphase doppelt so lang sein wie
die Zeitspanne vom Schließen
des Transistorschalters 11 bis zum Zünden der Bogenentladung. Bevorzugt
wird der Transistorschalter 11 jedoch weniger als 20 μs, bevorzugt
weniger als 10 μs,
insbesondere weniger als 5 μs,
nach dem Zünden der
Bogenentladung geöffnet.
Besonders bevorzugt wird der Transistorschalter 11 jedoch
spätestens
in dem Moment geöffnetem,
in dem die Bogenentladung zündet.
Besonders kurze Zünddauern
lassen sich dadurch erreichen, daß der Transistorschalter 11 nach
einer Zeitspanne geöffnet
und mit dem Zurückführen von
Energie in den Primärkreis 4 begonnen wird,
die nur 50 % bis 95 %, vorzugsweise 50 % bis 90 %, besonders bevorzugt
50 % bis 80 %, der Zeitspanne beträgt, die von dem Schließen des
Transistorschalters 11 bis zum Zünden der Bogenentladung vergeht.
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Die
Dauer der Einschaltphase einer Zündanlage
wird anhand von Erfahrungswerten, die in entsprechenden Versuchen
ermittelt werden können, gewählt. Die
an die Einschaltphase anschließende Entladungsphase,
in welcher der Transistorschalter 11 in seinem Sperrzustand
ist, dauert bis zum Ende des derzeitigen Arbeitszyklus des Verbrennungsmotors
an. Der Transistorschalter 11 wird also erst wieder geschlossen,
wenn frisches Gasgemisch in die Brennkammer des Motors eingebracht
wurde und dieses gezündet
werden soll.
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Der
Entladungspfad 12 bildet bei der dargestellten Spannungswandlerschaltung 1 mit
der Primärseite 5 einen
Entmagnetisierungkreis 14, der derart ausgebildet ist,
daß eine Übertragung
von Energie aus dem Entmagnetisierungskreis 14 in den Sekundärkreis 6 während der
Entladephase unterbunden wird. In dieser Hinsicht bewirkt die dargestellte
Spannungswandlerschaltung 1 das Gegenteil von bekannten
Hochspannungs-Kondensator-Zündanlagen,
bei denen ein Durchflußwandler
in Resonanz mit dem Sekundärkreis
betrieben wird, so daß die
Primärseite nach
dem Öffnen
des Transistorschalters einen Schwingkreis darstellt, der zunächst durch
Enmagnetisieren des Transformators Energie aus dem Sekundärkreis entzieht
und bei einer anschließenden Halbschwingung
wieder in den Sekundärkreis
einspeist.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Spannungswandlerschaltung 1, mit der eine verkürzte Brenndauer
einer Bogenentladung erreicht werden kann, ist in 2 dargestellt.
Der Unterschied zu der anhand von 1 erläuterten
Spannungswandlerschaltung 1 besteht darin, daß in dem
Entladungspfad 12 ein Kondensator 20 angeordnet
ist. Beim Öffnen
des außerhalb
des Entmagnetisierungskreises 14 angeordneten Transistorschalters 11 lädt sich
der Kondensator 20 durch einen Entmagnetisierungsstrom
auf. Die Diode 13 verhindert, daß sich der Kondensator 20 anschließend wieder
entlädt
und in dem Entladungspfad 12 gespeicherte Energie wieder
in den Transformator 3 eingespeist wird. Bis zum nächsten Schließen des
Transistorschalters 11, das heißt dem Beginn der nächsten Einschaltphase
in dem nächsten
Zyklus des Motors, wird der Kondensator 20 über den
Widerstand RZ entladen. Der Widerstand R2 kann prinzipiell einen beliebigen Verbraucher
darstellen. Eine Rückübertragung
von Energie aus dem Entmagnetisierungskreis in den Sekundärkreis während des
aktuellen Zyklus des Verbrennungsmotors würde dem angestrebten Effekt
einer Verkürzung
der Brenndauer entgegenwirken und ist deshalb unerwünscht.
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Die
anhand der
1 und
2 beschriebenen
Spannungswandlerschaltungen
1 sind insbesondere für Zündanlagen
geeignet, die eine Vorkammerzündkerze
enthalten. Vorkammerzündkerzen
sind beispielsweise aus der
EP
0675272 B1 bekannt, die diesbezüglich durch Bezugnahme zum
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Bei Vorkammerzündkerzen
sind die Zündelektroden
der Zündkerze
in einer Vorkammer vor eventuellen Turbulenzen des entzündenden
Gasgemisches geschützt.
Deshalb kann bereits mit besonders kurzen Brenndauern der Bogenentladung
von beispielsweise nur 1 μs
zuverlässig
eine Zündung
des Gasgemisches erreicht werden, da die durch die Bogenentladung
freigesetzte Zündenergie
nicht durch Turbulenzen über
einen größeren Bereich
verteilt wird.
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Bei
dem beschriebenen Verfahren zum Zünden eines brennbaren Gasgemisches
in einem Verbrennungsmotor sind möglichst hohe Spannungsanstiegsgeschwindigkeiten
der Sekundärspannung U2(t)
günstig.
Mit den anhand von 1 und 2 erläuterten
Spannungswandlerschaltungen 1 lassen sich zwar auch bestehende
Zündanlagen
ohne Austausch des relativ teuren Transformators nachrüsten und
längere
Wartungsintervalle erzielen. Bevorzugt werden erfindungsgemäße Spannungswandlerschaltungen 1 jedoch
mit dem in 3 dargestellten Transformator
betrieben, der besonders hohe Spannungsanstiegsgeschwindigkeiten
ermöglicht.
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Bei
dem dargestellten Transformator 3 sind die Windungen der
Sekundärseite 7 als
in Reihe geschaltete Leiterbahnen 31 auf Leiterplatten 32 ausgebildet.
Auf einer Oberfläche einer
Leiterplatte 32 lassen sich problemlos beispielsweise bis
zu 600 Windungen spiralförmig
anordnen. Bevorzugt werden auf einer Leiterplatte 50 bis 200 Windungen,
bevorzugt 60 bis 100 Windungen, angeordnet. Höhere Windungszahlen können beispielsweise
dadurch verwirklicht werden, daß eine
Leiterplatte 32 beidseitig mit Windungen ausbildenden Leiterbahnen 31 bestückt wird
oder/und indem mehrere derartige Leiterplatten gemäß 3 als
Paket angeordnet werden.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind 9 Leiterplatten 32 hintereinander
angeordnet. Die einzelnen Leiterplatten 32 haben eine Öffnung 33,
durch die ein Transformatorkern 34 hindurchgeführt ist,
der aus einem Keramikmaterial gefertigt ist. Entsprechende Keramikmaterialien
mit einem für
die Hochfrequenztechnik geeigneten, schnellen Magnetisierungsverhalten
sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
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Bei
dem dargestellten Transformator 3 kann die Primärseite 5 mit
einigen wenigen Windungen, im Extremfall sogar mit einer einzigen
Windung, die U-förmig
um den Transformatorkern 34 gebogen ist, realisiert werden.
Bevorzugt wird die Primärseite 5 aber
von einer Leiterplatte 32, auf der eine oder mehrere Windungen
als Leiterbahnen angeordnet sind, gebildet. Mit dem in 3 dargestellten
Transformator 3 lassen sich die Induktivitäten der
Primärseite 5 und
der Sekundärseite 7 ebenso
wie parasitäre
Kapazitäten,
die in den 1 und 2 mit der
Bezugszahl 15 dargestellt sind, und der ohmsche Gesamtwiderstand
minimieren, so daß sich
extrem schnelle Spannungsanstiegsgeschwindigkeiten der Sekundärspannung
U2(t) verwirklichen lassen. Durch die spiralförmige Anordnung der Windungen 31 auf
den einzelnen Leiterplatten 32 wird erreicht, daß zwischen
benachbarten Windungen 31 stets nur relativ geringe Spannungsdifferenzen
bestehen und folglich ein Durchschlagen verhindert werden kann.
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Zwischenräume zwischen
benachbarten Leiterplatten 32 sowie zwischen dem Transformatorkern 34 und
Leiterplatten 32 sind mit einer spannungsfesten Vergußmasse 36 ausgegossen,
beispielsweise der von Tyco Electronics unter der Bezeichnung Guronic
C500-0 vertriebenen Vergußmasse.
Auf diese Weise lassen sich zwischen den einzelnen Leiterplatten 32 größere Spannungsdifferenzen
verwirklichen. Bevorzugt ist der Transformator in einem Transformatorgehäuse angeordnet,
das nach dem Einbringen des Transformatorkerns 34 und der
Leiterplatten 32 mit der Vergußmasse ausgegossen wurde.
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Hat
die Sekundärseite 6 insgesamt
N2 Windungen, so beträgt
die Potentialdifferenz zwischen auf einer Oberfläche einer Leiterplatte 32 benachbarten
Windungen 31 lediglich U2/N2. Sind die Windungen der Sekundärseite des
Transformators 3 insgesamt auf n Leiterplattenoberflächen angeordnet,
so besteht zwischen Windungen benachbarter Leiterplattenoberflächen (d.
h. Vorder- und Rückseite
einer Leiterplatte 32 oder bei beidseitig beschichteten
Leiterplatten 32 zwischen den Windungen benachbarter Leiterplatten 32)
eine Potentialdifferenz von U2/n. Die auftretenden Potentialdifferenzen
sind somit wesentlich geringer, als bei herkömmlichen Spulen, die aus Drahtwindungen
bestehen, die in mehreren Lagen um ein Transformatorkern 34 gewickelt
sind, da im Stand der Technik zwischen Windungen unterschiedlicher
Lagen erhebliche Potentialdifferenzen bestehen und diese trotzdem
nebeneinander zu liegen kommen.
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In 4 ist über der
Zeit t der Verlauf A der Sekundärspannung
U2 einer erfindungsgemäßen Zündanlage
dargestellt, die eine Spannungswandlerschaltung 1 gemäß 1 mit
eine Transformator gemäß 3 umfaßt. Zum
Vergleich ist ferner der Verlauf B der Sekundärspannung U2 einer modernen Zündanlage
nach dem Stand der Technik dargestellt.
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Beide
Kurven zeigen eine Anstiegsflanke der Sekundärspannung U2, die bei Zündung der
Bogenentladung rasch abfällt.
Zündet
nämlich
eine Bogenentladung, so ist der elektrische Widerstand des durch
die Bogenentladung gebildeten Plasmas wesentlich geringer als der
elektrische Widerstand des Gasgemisches. Das Zünden einer Bogenentladung führt deshalb
zu einem raschen Abfall der Sekundärspannung U2 bei gleichzeitigem
Anstieg des in der Bogenentladung fließenden Sekundärstroms
I2.
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4 zeigt
einerseits, daß mit
einer erfindungsgemäßen Zündanlage
(Kurve A) eine wesentlich steilere Anstiegsflanke der Sekundärspannung U2
verwirklicht wird, und andererseits, daß die Bogenentladung bereits
bei etwa 15 kV zündet,
während
wegen des deutlich langsameren Spannungsanstieg der Zündanlage
nach dem Stand der Technik (Kurve B) erst bei etwa 16,5 kV eine
Bogenentladung zündet.
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Nach
dem Zünden
der Bogenentladung geht die Sekundärspannung U2 in beiden Fällen innerhalb kürzester
Zeit auf einen Wert von weniger als 800 V zurück. Bei diesem Wert brennt
die Bogenentladung, bis die in dem Sekundärkreis 6 zur Verfügung stehende
Zündenergie
verbraucht ist. Bei der Zündanlage nach
dem Stand der Technik dauert dies mehrere 100 μs, so daß das Erlöschen der Bogenentladung in 4 nicht
zu sehen ist. Bei der erfindungsgemäßen Zündanlage kommt die Bogenentladung
jedoch schon nach einer Brenndauer von weniger als 10 μs zum Erlöschen. Dies
liegt einerseits daran, daß bei einer
erfindungsgemäßen Zündanlage
von vornherein weniger Zündenergie
in den Sekundärkreis 6 eingebracht
wird, da die Sekundärspannung
U2 nur einen etwa 10% geringeren Maximalwert erreicht, und andererseits
die eingebrachte Zündenergie
nach dem Zünden
der Bogenentladung über
den Entladungspfad 12 in den Primärkreis 4 zurückgeführt wird.
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- 1
- Spannungswandlerschaltung
- 2
- Zündkerze
- 3
- Transformator
- 4
- Primärkreis
- 5
- Primärseite des
Transformators
- 6
- Sekundärkreis
- 7
- Sekundärseite des
Transformators
- 10
- Primärspannungsquelle
- 11
- Schalter
- 12
- Entladungspfad
- 13
- Sperrelement
- 14
- Entmagnetisierungskreis
- 15
- Kapazität
- 20
- Kondensator
- 31
- Windungen
- 32
- Leiterplatten
- 33
- Öffnung
- 34
- Transformatorkern
- 36
- Vergußmasse
- t
- Zeit
- U1
- Primärspannung
- U2
- Sekundärspannung