-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft einen Ventiltrieb zur Betätigung eines Gaswechselventils
in einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit mechanischer Ventilspieleinstellung,
mit einem zwischen einem Nocken einer Nockenwelle und dem Gaswechselventil angeordneten
hebelartigen Nockenfolger, der auf einem im Zylinderkopf stationären Abstützelement
mit starrer Bauhöhe
gelagert und zur Einstellung des Ventilspiels gegenüber dem
Nocken und/oder dem Gaswechselventil mit dem Abstützelement
maßlich gepaart
ist.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Ein
derartiger Ventiltrieb geht aus der als gattungsbildend betrachteten
JP 2000161025 A hervor. Dort
ist ein Schlepphebel-Ventiltrieb vorgeschlagen, dessen Ventilspieleinstellung
durch Austausch des Abstützelements
gegen ein anderes Abstützelement mit
einer dem Soll-Ventilspiel entsprechenden Bauhöhe erfolgt. Aus diesem Grund
und auch mangels Hinweisen in dieser Druckschrift, welche auf eine
hinsichtlich des Ventilspiels maßliche Zusammengehö rigkeit
des Abstützelements
und des Schlepphebels im nichtmontierten Zustand außerhalb
des Zylinderkopfs schließen
lassen, gelangt der Fachmann zu dem Ergebnis, dass auch die Erstmontage
dieses Ventiltriebs in den Zylinderkopf auf herkömmliche Art und Weise erfolgt.
Aufgrund der komplexen kinematischen Verhältnisse des Schlepphebel-Ventiltriebs wird
dabei die Höhe
des Ventilspiels durch direktes Vermessen oder Prüfen des
Freigangs des Schlepphebels gegenüber dem Nocken oder dem Gaswechselventil
ermittelt beziehungsweise kontrolliert. Voraussetzung hierfür ist jedoch,
dass sich der Ventiltrieb in einem weitgehend fortgeschrittenen
Montagezustand des Zylinderkopfs befindet, so dass in Kenntnis des
ermittelten Ist-Ventilspiels oder dessen Abweichung vom Soll-Ventilspiel
die dann oftmals erforderliche, eigentliche Ventilspieleinstellung
auf das Soll-Ventilspiel erst nach erneuter Demontage des Ventiltriebs
zwecks Austausch des Abstützelements erfolgen
kann. Dieser Zwischenschritt der provisorischen Montage des Ventiltriebs
in den Zylinderkopf ist jedoch insbesondere im Rahmen einer Großserienmontage
mit einem erheblichen Zeitaufwand und folglich mit hohen Herstellkosten
verbunden.
-
Aufgabe der
Erfindung
-
Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ventiltrieb
mit einem hebelartigen Nockenfolger und mechanischer Ventilspieleinstellung sowie
ein Verfahren zur Montage des Ventiltriebs zu schaffen, bei welchem
die oben genannten Nachteile beseitigt sind. Insbesondere soll der
Ventiltrieb mit einem gegenüber
dem Stand der Technik erheblich reduzierten Zeitaufwand für die Einstellung
des Ventilspiels prozesssicher in den Zylinderkopf montierbar sein.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe vorrichtungsseitig durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 und verfahrensseitig durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar. Die der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass eine den Nockenfolger
und das Abstützelement
umfassende, in den Zylinderkopf montierbare und außerhalb
des Zylinderkopfs gepaarte Baueinheit mit einem gegebenen Einbausummenmaß vorgesehen
ist.
-
Zum
besseren Verständnis
des Erfindungsgedanken sei an dieser Stelle zunächst der hilfsweise eingeführte Begriff
des Einbausummenmaßes
erläutert.
Ausgangspunkt der Erläuterung
sei ein direkt angetriebener Ventiltrieb mit mechanischer Ventilspieleinstellung,
bei welchem der rotierende Hub des Nockens in eine Linearbewegung
des Nockenfolgers umgesetzt wird. Diese Ventiltriebsbauart ist dem Fachmann
insbesondere in Form der häufig
verwendeten Tassenstößel-Ventiltriebe
bekannt, bei denen die Hubbewegung des Tassenstößels parallel zur Längsachse
des Gaswechselventils erfolgt. Im einfachsten Falle eines ebenen
und senkrecht zu dieser Längsachse
verlaufenden Tassenbodens ergibt sich das Ventilspiel dann aus der
Differenz zwischen dem Abstand des Nockengrundkreises zur nockenseitigen
Stirnseite des Gaswechselventils und dem Einbaumaß des Tassenstößels, welches
der Dicke des Tassenbodens im Bereich des Gaswechselventils entspricht.
Folglich sind die kinematischen Verhältnisse in Bezug auf das Ventilspiel
dieses Tassenstößels eindimensional
zu betrachten, da das Ventilspiel nur vom Abstand des Nockengrundkreises
zum Gaswechselventil und von der genannten Dicke des Tassenbodens
abhängig
ist. Insofern kann auch eine Einstellung des Ventilspiels bei der
Erstmontage eines solchen Ventiltriebs in den Zylinderkopf zeitsparend
derart erfolgen, dass bei noch nicht im Zylinderkopf montiertem
Tassenstößel der
Abstand des Nockengrundkreises zur Stirnfläche des Gaswechselventils ermittelt
und anschließend
der Tassenstößel mit
einer dem einzustellenden Soll-Ventilspiel entsprechenden Bodendicke
montiert wird.
-
Im
Gegensatz dazu weist der erfindungsgemäße Ventiltrieb mit dem hebelartigen
Nockenfolger erheblich komplexere kinematische Eigenschaften auf.
Dies liegt zum einen darin begründet,
dass bereits eine Positionsänderung
des Hebeldrehpunkts am Abstützelement
zu einer erheblichen Ventilspieländerung
des Nockenfolgers gegenüber
dem Nocken oder dem Gaswechselventil führt – ein Prinzip, auf dem bekanntlich
die Wirkungsweise von Abstützelementen
mit manuell mechanisch oder automatisch hydraulisch einstellbarem
Drehpunkt basiert. Zum anderen können
bauteiltoleranzbedingte Positions- oder Dimensionsänderungen
von Elementen des Nockenfolgers selber, welche zur unmittelbaren Bewegungsübertragung
des Nockens auf das Gaswechselventil dienen, zu einer erheblichen
Beeinflussung des Ventilspiels führen.
Infolgedessen setzt die Einstellung des Ventilspiels bei dem vorliegenden Ventiltrieb
eine mehrdimensionale Betrachtung der kinematischen Verhältnisse
voraus. Diese Verhältnisse
sind im Falle eines zur Schwenkebene des Nockenfolgers parallelen
Gaswechselventils zweidimensional und im Falle eines zur Schwenkebene
geneigten Gaswechselventils möglicherweise
sogar dreidimensional zu betrachten. Aus diesem Grund wurde zur
Verdeutlichung des vorliegenden Erfindungsgedankens die Hilfsgröße des Einbausummenmaßes eingeführt, welches
als Ersatzmaß mit
folgender Definition zu verstehen ist:
Baueinheiten, die jeweils
einen hebelartigen Nockenfolger und ein Abstützelement umfassen und an derselben
Position desselben Zylinderkopfs in Verbindung mit demselben Nocken
und demselben Gaswechselventil aufeinander folgend montiert sind,
weisen bei identischem Einbausummenmaß dasselbe Ventilspiel auf.
-
Ferner
sind bauteiltoleranzabhängige
räumliche
Positionen oder maßliche
Dimensionen von Elementen des Ventiltriebs, welche das Ventilspiel
beeinflussen, im folgenden als Merkmale bezeichnet.
-
Da
die Baueinheit des erfindungsgemäßen Ventiltriebs
ein gegebenes Einbausummenmaß aufweist,
ist die Kenntnis der Merkmale des Zylinderkopfs einschließlich des
montierten Gaswechselventils sowie der Nockenwelle ausreichend,
um bereits nach erstmaliger Montage des Ventiltriebs in den Zylinderkopf
ein Ist-Ventilspiel innerhalb des Soll-Ventilspiels zu gewährleisten.
Daher kann der eingangs erläuterte
Zwischenschritt der provisorischen Montage des Ventiltriebs in den
Zylinderkopf zur Vermessung oder Prüfung des Ist-Ventilspiels entfallen,
wodurch der im Stand der Technik übliche Aufwand zur Einstellung
des Ventilspiels bei der Erstmontage des Zylinderkopfs erheblich reduziert
werden kann. Diesbezüglich
wird auch auf die Beschreibung erfindungsgemäßer Verfahren zur Montage des
Ventiltriebs verwiesen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sollen eine oder mehrere
Gruppen von Baueinheiten mit derart gepaarten Nockenfolgern und
Abstützelementen
vorgesehen sein, dass alle Baueinheiten derselben Gruppe ein im
wesentlichen identisches Einbausummenmaß aufweisen und dass alle Baueinheiten
einer anderen Gruppe ein demgegenüber verschiedenes Einbausummenmaß aufweisen.
Die Sortierung der Baueinheiten nach Einbausummenmaß ermöglicht es,
dem zu montierenden Einzel-Ventiltrieb, d.h. dem Gaswechselventil
und dem dazugehörigen
Nocken in Abhängigkeit
der zylinderkopfseitigen Merkmale eine Baueinheit selektiv so zuzuordnen,
dass das Ist-Ventilspiel des montierten Einzel-Ventiltriebs ohne
weitere Einstellmaßnahmen
innerhalb der Grenzen des Soll-Ventilspiels liegt.
-
Alternativ
ist es auch angedacht, dass lediglich eine Gruppe der Baueinheiten
in Verbindung mit einem separat von der Baueinheit in den Zylinderkopf montierbaren
Einstellmittel zur Einstellung des Ventilspiels vorgesehen ist.
Das Einstellmittel kann dabei als dickengestufte Einstellscheibe
oder dickengestufte Ventileinstellkappe oder beides ausgebildet
sein. Die Einstellscheibe ist zwischen einem das Abstützelement
abstützenden
Boden im Zylinderkopf und einer dem Boden zugewandten Stirnseite
des Abstützelements
angeordnet, während
die Ventileinstellkappe zwischen einer dem Nockenfolger zugewandten Stirnfläche des
Gaswechselventils und einer der Stirnfläche zugewandten Ventilschaftauflage
des Nockenfolgers angeordnet ist.
-
Wie
nachfolgend noch erläutert
wird, führt auch
diese alternative Möglichkeit
zu einer erheblichen Vereinfachung der Montage des Ventiltriebs
in den Zylinderkopf. Außerdem
ist es in diesem Fall ausreichend, lediglich eine Gruppe der Baueinheiten herzustellen,
zu lagern und für
die Montage in den Zylinderkopf bereitzustellen, während das
dickensortierte und vergleichsweise klein bauende Einstellmittel
fertigungstechnisch und logistisch einfach sowie kostengünstig handhabbar
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung soll die Baueinheit
ein zur verliersicheren Halterung des Nockenfolgers am Abstützelement dienendes
Verbindungselement umfassen. Hierdurch kann das Risiko eines Vertauschens
bereits zu den Baueinheiten gruppierter Nockenfolger und Abstützelemente
untereinander während
Transport und Montage der Baueinheiten erheblich minimiert werden.
-
Weiterhin
soll der Nockenfolger einer solchen Baueinheit, die sowohl maßlich als
auch durch das Verbindungselement mechanisch zusammengehörig ist,
als Schlepphebel ausgebildet sein, der mit einer konvex ausgebildeten
Ventilschaftauflage an einem ersten Endbereich das Gaswechselventil
betätigt,
mit einer kalottenförmigen
Einformung an einem zweiten Endbereich auf einem sphärischen Ende
des Abstützelements
schwenkbar gelagert und über
eine drehbar und wahlweise wälzgelagerte
Rolle in einem Mittelbereich vom Nocken beaufschlagt ist. Dabei
umgreift das als spanlos hergestelltes Umformteil aus federhartem
Blechwerkstoff bestehende Verbindungselement eine Durchmessereinschnürung unterhalb
des sphärischen
Endes formschlüssig.
Alternativ kann der Nockenfolger jedoch auch als Kipphebel ausgebildet
sein, welcher in einem Mittelbereich auf einem im Zylinderkopf hängend angeordneten
Abstützelement
gelagert ist.
-
Die
eingangs angegebene Aufgabe wird weiterhin auch durch ein Verfahren
zur Montage des Ventiltriebs mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 2 oder
3 gelöst.
Demnach sollen zur Bildung jeder Baueinheit aus einer der Gruppen
der Nockenfolger in einer Mess- oder Prüfvorrichtung fixiert werden
und ein oder mehrere Merkmale des Nockenfolgers ermittelt werden.
Anhand dieser Mess- oder Prüfwerte
und dem der Gruppe zugewiesenen Einbausummenmaß wird daraufhin dem Nockenfolger ein
Abstützelement
mit vorbestimmter Bauhöhe und/oder
mit vorbestimmtem Durchmesser des sphärischen Endes zugeordnet. Gegebenenfalls
wird in einem weiteren Verfahrensschritt der Nockenfolger mittels
des Verbindungselements verliersicher verbunden. Im Falle mehrerer
Gruppen von Baueinheiten ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass jede Baueinheit
einer Gruppe zur Identifizierung des der Gruppe zugewiesenen Einbausummenmaßes gekennzeichnet
wird.
-
Weiterhin
soll die Montage des Ventiltriebs in den Zylinderkopf im Falle mehrerer
Gruppen von Baueinheiten bevorzugt mit wenigstens den nachfolgend
beschriebenen Verfahrensschritten erfolgen. Diese umfassen zunächst die
Ermittlung eines oder mehrerer Merkmale des Zylinderkopfs, der Nockenwelle
sowie des Gaswechselventils. Das Gaswechselventil ist bei diesem
Verfahrensschritt im Zylinderkopf montiert, während die Merkmale der Nockenwelle
zweckmäßigerweise
außerhalb
des Zylinderkopfs ermittelt werden. Anhand dieser Mess- oder Prüfwerte sowie
der Höhe
des einzustellenden Soll-Ventilspiels wird daraufhin für jedes
Gaswechselventil des Zylinderkopfs das erforderliche Einbausummenmaß der Baueinheit
ermittelt. Anschließend ist
jedem Gaswechselventil eine Baueinheit aus derjenigen Gruppe, der
das so ermittelte Einbausummenmaß zugewiesen ist, zuzuordnen
und jede Baueinheit gefolgt von der Nockenwelle in den Zylinderkopf
zu montieren.
-
Ein
wesentlicher Vorteil dieses Montageverfahrens besteht darin, dass
der Zwischenschritt der provisorischen Montage des Ventiltriebs
in den Zylinderkopf zur Vermessung oder Prüfung des Ist-Ventilspiels sowie
die dann gegebenenfalls erforderliche Demontage des Ventiltriebs
zwecks Austausch einer das Ventilspiel auf das Soll-Ventilspiel
einstellenden Ventiltriebkomponente entfallen können. Das erfindungsgemäße Verfahren
entspricht vielmehr einer indirekten Ermittlung des Ventilspiels,
in dem die zuvor genannten Merkmale bei noch demontiertem Ventiltrieb
ermittelt werden und unter Berücksichtigung
des einzustellenden Soll-Ventilspiel ausgewertet werden. Als Ergebnis
dieser Auswertung steht dann ein Einbausummenmaß der Gruppe von Baueinheiten
fest, deren Nockenfolger bereits nach erstmaliger Montage des Ventiltriebs
in den Zylinderkopf ein Ist-Ventilspiel innerhalb des Soll-Ventilspiels
aufweist.
-
Falls
lediglich nur eine Gruppe von Baueinheiten mit identischem Einbausummenmaß in Verbindung
mit dem dazu separat montierbaren Einstellmittel zur Ventilspieleinstellung
vorgesehen ist, ist alternativ ein Verfahren zur Montage des Ventiltriebs
in den Zylinderkopf vorgesehen, welches dann die folgenden Verfahrensschritte
umfasst. Zunächst
erfolgt wiederum die Ermittlung eines oder mehrerer Merkmale des
Zylinderkopfs, der Nockenwelle sowie des Gaswechselventils. Anschließend ist
jedem Gaswechselventil des Zylinderkopfs das Einstellmittel anhand
dieser Mess- oder Prüfwerte
sowie in Abhängigkeit
des Soll-Ventilspiels zuzuordnen und jedes Einstellmittel in den
Zylinderkopf zu montieren. Daraufhin ist jede Baueinheit gefolgt
von der Nockenwelle in den Zylinderkopf zu montieren.
-
In Übereinstimmung
mit dem erstgenannten Verfahren zur Montage des Ventiltriebs in
den Zylinderkopf basiert auch dieses Verfahren auf der zuvor erläuterten
indirekten Ermittlung des Ventilspiels. Nach Auswertung der ermittelten
Mess- oder Prüfwerte
kann dann jedem Gaswechselventil dasjenige Einstellmittel zugeordnet
werden, welches in Verbindung mit der Baueinheit bereits nach erstmaliger Montage
des Ventiltriebs in den Zylinderkopf ein Ist-Ventilspiel innerhalb
des Soll-Ventilspiels erzeugt. Eine direkte Messung oder Prüfung des
Ventilspiels im Anschluss an die Montage des Ventiltriebs in den Zylinderkopf
kann bei beiden genannten Verfahren dennoch zu Kontrollzwecken vorgesehen
sein und steht nicht in Widerspruch zu dem offenbarten Erfindungsgedanken.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Weitere
Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen der erfindungsgemäße Ventiltrieb
beispielhaft anhand eines Schlepphebel-Ventiltriebs dargestellt
ist. Es zeigen:
-
1 eine
vereinfachte Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsvariante
des Schlepphebel-Ventiltriebs im montierten Zustand des Zylinderkopfs;
-
2 ein
beispielhaftes Bemaßungsschema von
zylinderkopfseitigen Merkmalen;
-
3 ein
beispielhaftes Bemaßungsschema von
Merkmalen des Schlepphebels;
-
4 ein
beispielhaftes Bemaßungsschema von
Merkmalen des Abstützelements
und
-
5 eine
vereinfachte Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsvariante
des Schlepphebel-Ventiltriebs im montierten Zustand des Zylinderkopfs.
-
Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
-
In 1 ist
eine erste Ausführungsvariante eines
Ventiltriebs 1a mit mechanischer Ventilspieleinstellung
in einem Zylinderkopf 2 einer Brennkraftmaschine mit für die Erfindung
wesentlichen Bauteilen offenbart. Der Ventiltrieb 1a umfasst
einen Nocken 3 einer Nockenwelle 4, ein Gaswechselventil 5 und eine
Baueinheit 6, die aus einem in einer hohlzylindrischen
Ausnehmung 7 des Zylinderkopfs 2 ruhend gelagerten
Abstützelement 8,
einem als Schlepphebel 9 ausgebildeten Nockenfolger 10 sowie
einem Verbindungselement 11 zur verliersicheren Halterung des
Schlepphebels 9 am Abstützelement 8 besteht. Der
Schlepphebel 9 ist in einem Mittelbereich 12 über eine
wälzgelagerte
Rolle 13 als reibungsarme Anlauffläche vom Nocken 3 beaufschlagt
und betätigt mit
einer konvex ausgebildeten Ventilschaftauflage 14 an einem
ersten Endbereich 15 das Gaswechselventil 5. Weiterhin
ist der Schlepphebel 9 mit einer kalottenförmigen Einformung 16 an
einem zweiten Endbereich 17 auf einem sphärischen
Ende 18 des Abstützelements 8 schwenkbar
gelagert, wobei das Verbindungselement 11 an einem die
Einformung 16 umgebenden Boden 19 mittels einer
an sich bekannten Schnappverbindung befestigt ist und eine Durchmessereinschnürung 20 des
Abstützelements 8 unterhalb
des sphärischen
Endes 18 formschlüssig
umgreift. Ein bei geschlossenem Gaswechselventil 5 auftretendes
Ventilspiel 21 ist sowohl zwischen der Rolle 13 und
dem Nocken 3 als auch zwischen der Ventilschaftauflage 14 und
dem Gaswechselventil 5 mess- oder prüfbar.
-
Das
Abstützelement 8 und
der Schlepphebel 9 werden außerhalb des Zylinderkopfs 2 zu
der Baueinheit 6 so gepaart, dass diese einer von mehreren Gruppen
von Baueinheiten 6 mit jeweils gegebenem Einbausummenmaß zusortiert
werden kann. Wie bereits eingangs erläutert wurde, ist der Begriff
des Einbausummenmaßes
zusammengefasst so zu verstehen, dass Schlepphebel 9 von
Baueinheiten 6 mit demselben Einbausummenmaß in derselben
Bauteileumgebung dasselbe Ventilspiel 21 aufweisen. Die auf
die Gesamtheit der Gruppen bezogene Bandbreite des Einbausummenmaßes ist
dabei so gewählt, dass
eine Ventilspieleinstellung auf ein Soll-Ventilspiel innerhalb der
gesamten Schwankungsbreite von Merkmalen des Zylinderkopfs 2,
der Nockenwelle 4 und des Gaswechselventils 5 möglich ist.
-
Diese
Merkmale sind anhand eines beispielhaften Bemaßungsschemas in 2 dargestellt
und zunächst
zu messen oder zu prüfen.
Als Referenzpunkt dient der Schnittpunkt der Längsachse der Ausnehmung 7 mit
einem Boden 22 der Ausnehmung 7. Ausgehend hiervon
ist mit den Koordinaten XV und YV ein Mittelpunkt 23 auf
einer dem Schlepphebel 9 zugewandten Stirnfläche 24 des
im Zylinderkopf 2 montierten Gaswechselventils 5 bezeichnet. Die
Koordinaten XL und YL geben den Mittelpunkt 25 einer Zylinderkopflagerstelle 26 für die Nockenwelle 4 als
Maß für deren
Drehachse an, während
mit DL der Durchmesser der Zylinderkopflagerstelle 26 einschließlich eines
gegebenenfalls verwendeten, jedoch nicht dargestellten Lagerdeckels
bezeichnet ist. Die Merkmale der Nockenwelle 4 sind der
Durchmesser DN eines Nockenwellenlagers 27 sowie der Radius
RN des Nockengrundkreises. Obwohl die Nockenwelle 4 in 2 in
montiertem Zustand des Zylinderkopfs 2 dargestellt ist,
erfolgt die Vermessung oder Prüfung
von deren genannten Merkmalen zweckmäßigerweise außerhalb
des Zylinderkopfs 2.
-
In
Abhängigkeit
der Sensitivität
des Ventilspiels 21 gegenüber Schwankungen der zuvor
genannten Merkmale XV, YV, XL, YL, DL, DN, RN muss es jedoch nicht
zwingend erforderlich sein, alle Merkmale des Zylinderkopfs 2,
des Gaswechselventils 5 oder der Nockenwelle 4 zu
ermitteln. So könnte
beispielsweise auf eine Vermessung oder Prüfung der Koordinate XL verzichtet
werden, da deren Schwankung aufgrund der kinematischen Verhältnisse
zwischen dem Nocken 3 und der Rolle 13 eine nur
vergleichsweise geringe und gegebenenfalls vernachlässigbare
Veränderung
des Ventilspiels 21 bewirkt. Demgegenüber beeinflusst eine Schwankung
der Koordinate YL das Ventilspiel 21 signifikant, und ist bei
der Vermessung oder Prüfung
der zylinderkopfseitigen Merkmale XV, YV, XL, YL, DL bevorzugt zu berücksichtigen.
In Kenntnis einer oder mehrerer dieser Mess- oder Prüfwerte sowie
der Höhe
des einzustellenden Soll-Ventilspiels wird in einem nächsten Verfahrensschritt
zur Montage des Ventiltriebs 1a in den Zylinderkopf 2 für jedes
Gaswechselventil 5 des Zylinderkopfs 2 das erforderliche
Einbausummenmaß der
Baueinheit 6 ermittelt.
-
Die
Paarung des Abstützelements 8 mit
dem Schlepphebel 9 zur Bildung der Baueinheit 6 mit
gegebenem Einbausummenmaß kann
sowohl bedarfsgerecht und zeitgleich zur Montage als auch im Vorfeld
der Montage des Ventiltriebs 1a in den Zylinderkopf 2 erfolgen.
Ein bevorzugtes Verfahren zu dieser Paarung wird anhand der 3 und 4 nachfolgend
erläutert.
Zunächst
werden der Schlepphebel 9 in einer nicht näher dargestellten
Mess- oder Prüfvorrichtung
fixiert und dessen Merkmale ermittelt. Der Schlepphebel 9 wird
hierzu mit seiner kalottenförmigen
Einformung 16 auf einer Prüfkugel 28 der Vorrichtung
gelagert, wobei ein Mittelpunkt 29 der Prüfkugel 28 als
Referenz für
die anschließende
Vermessung oder Prüfung
dieser Merkmale gemäß dem hier ebenfalls
exemplarisch dargestellten Bemaßungsschema
dient. Ausgehend vom Mittelpunkt 29 der Prüfkugel 28 mit
bekanntem Durchmesser DK ergibt sich mit horizontalem Abstand XR
und vertikalem Abstand YR die räumliche
Position der Rolle 13, deren Durchmesser DR beträgt. Analog
ist mit XA und YA die Position eines Mittelpunkts 30 der
kreisbogenförmigen
Ventilschaftauflage 14 mit dem Radius RA bezeichnet. Gemäß den vorgenannten
Ausführungen kann
es auch hierbei in Abhängigkeit
der Sensitivität des
Ventilspiels 21 gegenüber
Schwankungen der Merkmale XR, YR, DR, XA, YA, RA ausreichend sein, nur
einige dieser Merkmale zu ermitteln.
-
In
einem weiteren Verfahrensschritt zur Bildung der Baueinheit 6 wird
anhand der zuvor ermittelten Mess- oder Prüfwerte sowie dem der entsprechenden
Gruppe zugewiesenen Einbausummenmaß dem Schlepphebel 9 ein
höhengestuftes
Abstützelement 8 mit
vorbestimmter Bauhöhe
YP und/oder mit vorbestimmtem Durchmesser DP des sphärischen Endes 18 als
Merkmale des Abstützelements 8 gemäß 4 zugeordnet.
Alternativ zu der Paarung des Schlepphebels 9 mit einem
höhengestuften
Abstützelement 8 ist
es selbstverständlich
auch möglich,
Abstützelemente 8 mit
konstanter Bauhöhe
YP zu verwenden und diesen jeweils einen Schlepphebel 9 zuzuordnen,
dessen Merkmale XR, YR, DR, XA, YA, RA im Hinblick auf das Einbausummenmaß gezielt
ausgesucht oder eingestellt sind.
-
In
einem nachfolgenden Verfahrensschritt zur Bildung der Baueinheit 6 wird
der mit dem Abstützelement 8 gepaarte
Schlepphebel 9 mittels des Verbindungselements 11 verliersicher
zu der Baueinheit 6 verbunden. Anschließend kann es noch vorgesehen
sein, die in Gruppen sortierten Baueinheiten 6 zur Identifizierung
des der jeweiligen Gruppe zugewiesenen Einbausummenmaßes zu kennzeichnen. Die
Art dieser Kennzeichnung kann mit geeigneten, dem Fachmann bekannten
Mitteln erfolgen und ist an dieser Stelle nicht näher erläutert.
-
In
einem weiteren Verfahrensschritt zur Montage des Ventiltriebs 1a in
den Zylinderkopf 2 ist es im Anschluss an die zuvor beschriebene
Ermittlung des erforderlichen Einbausummenmaßes der Baueinheit 6 vorgesehen,
dass jedem Gaswechselventil 5 des Zylinderkopfes 2 eine
Baueinheit 6 aus derjenigen Gruppe, der das ermittelte
Einbausummenmaß zugewiesen
ist, zugeordnet und jede Baueinheit 6 in den Zylinderkopf 2 montiert
wird. Anschließend
ist die Nockenwelle 4 in den Zylinderkopf 2 zu
montieren.
-
Eine
zweite Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs 1b ist
in 5 offenbart. Abweichend von der ersten Ausführungsvariante 1a ist
hierbei lediglich eine Gruppe der Baueinheiten 6 mit einem
im wesentlichen identischen Einbausummenmaß vorgesehen. Die Bildung dieser
Baueinheit 6 erfolgt analog zu dem zuvor beschriebenen
Verfahren; aufgrund des einheitlichen Einbausummenmaßes jedoch
ohne die genannte Gruppensortierung. Zur Einstellung des Ventilspiels 21 dient
hierbei ein Einstellmittel 31, das separat von der Baueinheit 6 in den
Zylinderkopf 2 montierbar ist. Das Einstellmittel 31 kann
als dickengestufte Einstellscheibe 32 oder als dickengestufte
Ventileinstellkappe 33 ausgebildet sein und wahlweise oder
in Kombination eingesetzt werden. Dabei ist die Einstellscheibe 32 zwischen dem
das Abstützelement 8 abstützenden
Boden 22 im Zylinderkopf 2 und einer dem Boden 22 zugewandten
Stirnseite 34 des Abstützelements 8 angeordnet,
während
die Ventileinstellkappe 33 zwischen der Stirnfläche 24 des
Gaswechselventils 5 und der Ventilschaftauflage 14 des
Schlepphebels 9 angeordnet ist.
-
Zur
Montage des so ausgebildeten Ventiltriebs 1b in den Zylinderkopf 2 sind
die folgenden Verfahrensschritte vorgesehen. In Übereinstimmung mit der ersten
Ausführungsvariante
des Ventiltriebs 1a werden zunächst wiederum die Merkmale
XL, YL, DL des Zylinderkopfs 2, die Merkmale DN, RN der Nockenwelle 4 sowie
die Merkmale XV, YV des Gaswechselventils 5 ermittelt.
Anhand dieser Mess- oder Prüfwerte
sowie der Höhe
des einzustellenden Soll-Ventilspiels
wird anschließend
jedem Gaswechselventil 5 des Zylinderkopfs 2 die
Einstellscheibe 32 und/oder die Ventileinstellkappe 33 zugeordnet
und in den Zylinderkopf 2 montiert. Daraufhin werden die Baueinheiten 6 gefolgt
von der Nockenwelle 4 in den Zylinderkopf 2 montiert.
-
Es
sei abschließend
noch daraufhin gewiesen, dass zwar ein wesentlicher Erfindungsgedanke in
der Bildung der Baueinheit 6 mit gegebenem Einbausummenmaß besteht,
welche eine montagefreundliche Einstellung des Ventilspiels 21 insbesondere
bei der Erstmontage des Ventiltriebs 1a, 1b in den
Zylinderkopf 2 ermöglicht.
Dies schließt
jedoch die bekannte Methode der Ventilspieleinstellung im Rahmen
der Wartung der Brennkraftmaschine nicht aus, bei welcher das Ventilspiel 21 vor
dessen Einstellung auf konventionelle Art und Weise direkt zwischen
dem Schlepphebel 9 und dem Nocken 3 oder dem Gaswechselventil 5 gemessen
oder geprüft wird.
Ferner kann dann zur Einstel lung des Ventilspiels 21 auch
eine Trennung der Baueinheit 6 vorgesehen sein, bei der
beispielsweise das Abstützelement 8 gegen
ein Abstützelement 8 mit
unterschiedlicher Bauhöhe
YP getauscht wird und erneut mit dem Schlepphebel 9 und
dem Verbindungselement 21 zu einer Baueinheit 6 mit
verändertem
Einbausummenmaß verbunden
wird.
-
- 1a,
b
- Ventiltrieb
- 2
- Zylinderkopf
- 3
- Nocken
- 4
- Nockenwelle
- 5
- Gaswechselventil
- 6
- Baueinheit
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Abstützelement
- 9
- Schlepphebel
- 10
- Nockenfolger
- 11
- Verbindungselement
- 12
- Mittelbereich
- 13
- Rolle
- 14
- Ventilschaftauflage
- 15
- erster
Endbereich
- 16
- Einformung
- 17
- zweiter
Endbereich
- 18
- sphärisches
Ende
- 19
- Boden
- 20
- Durchmessereinschnürung
- 21
- Ventilspiel
- 22
- Boden
- 23
- Mittelpunkt
- 24
- Stirnfläche
- 25
- Mittelpunkt
- 26
- Zylinderkopflagerstelle
- 27
- Nockenwellenlager
- 28
- Prüfkugel
- 29
- Mittelpunkt
- 30
- Mittelpunkt
- 31
- Einstellmittel
- 32
- Einstellscheibe
- 33
- Ventileinstellkappe
- 34
- Stirnseite