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Die
Erfindung betrifft einen Falzapparat nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Falzapparate
von Druckmaschinen dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten
Bedruckstoffen, wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten
ein bahnförmiger
Bedruckstoff üblicherweise
zuerst durch eine als Falztrichter ausgebildete erste Längsfalzeinheit
geführt
wird, um so am bahnförmigen
sowie noch nicht durchtrennten Bedruckstoff einen Längsfalz
auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit bzw. vom Falztrichter
wird der bahnförmige
Bedruckstoff in Richtung auf eine Haupt-Querfalzeinheit geführt, die
zumindest einen Schneidmesserzylinder, einen Falzmesserzylinder
sowie einen Falzklappenzylinderumfasst. Im Bereich des Schneidmesserzylinders
werden vom bahnförmigen
Bedruckstoff Exemplare abgetrennt, die mit Hilfe des Falzmesserzylinders
in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden. Die am Schneidmesserzylinder
vom bahnförmigen
Bedruckstoff abgetrennten Exemplare, welche vom Falzmesserzylinder
in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden, werden unter
Ausbildung eines ersten Querfalzes vom Falzmesserzylinder an den
Falzklappenzylinder übergeben.
Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder
und einem Greiferzylinder ausbildbar, der mit dem Falzklappenzylinder
zusammenwirkt. Die so mit einem Längsfalz sowie mit mindestens
einem Querfalz versehenen Exemplare gelangen ausgehend von der Haupt-Querfalzeinheit
in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit,
die üblicherweise
mehrere Falztische umfasst. Im Bereich der Falztische werden an
den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite Längsfalze ausgebildet, die parallel
zu dem im Falztrichter bzw. in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten
Längsfalz
verlaufen. Über
eine zwischen der Haupt-Querfalzeinheit und der zweiten Längsfalzeinheit
positionierte Splittingeinheit kann bestimmt werden, welchem der
Falztische der zweiten Längsfalzeinheit
ein die Haupt-Querfalzeinheit verlassendes Exemplar zugeführt wird.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bereits bekannt einen solchen Falzapparat,
der über
zwei Längsfalzeinheiten
sowie eine zwischen den beiden Längsfalzeinheiten
positionierte Haupt-Querfalzeinheit umfasst, um eine Zusatz-Querfalzeinheit
zu erweitern. Nach dem Stand der Technik ist die Zusatz-Querfalzeinheit
im Bereich der Splittingeinheit oberhalb derselben positioniert,
wodurch es erforderlich ist, der Zusatz-Querfalzeinheit eine separate
Einlaufstrecke zuzuordnen. Dies ist aus Kostengründen sowie unter Montagegesichtspunkten
von Nachteil.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen neuartigen Falzapparats einer Druckmaschine zu schaffen. Diese
Aufgabe wird durch einen Falzapparat einer Druckmaschine gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die
Zusatz-Querfalzeinheit in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen
stromabwärts
der ersten Längsfalzeinheit
angeordnet, derart, dass bei aktivierter Zusatz-Querfalzeinheit
der Haupt-Querfalzeinheit und der Zusatz-Querfalzeinheit ein Bedruckstoffstrang über eine
gemeinsame, der ersten Längsfalzeinheit
nachgeordnete Einlaufstrecke zuführbar
sind.
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Beim
erfindungsgemäßen Falzapparat
ist die Zusatz-Querfalzeinheit in Transportrichtung des Bedruckstoffs
gesehen stromabwärts
der als Falztrichter ausgebildeten ersten Längsfalzeinheit positioniert.
Bei aktivierter Zusatz-Querfalzeinheit ist der Bedruckstoff der
Zusatz-Querfalzeinheit sowie der Haupt-Querfalzeinheit über ein
und dieselbe Einlaufstrecke zuführbar.
Hierdurch ist es möglich,
auf eine separate Einlaufstrecke für die Zusatz-Querfalzeinheit
zu verzichten. Hierdurch ergeben sich Kostenvorteile. Des Weiteren
vereinfacht sich die Montage des Falzapparats.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine schematisierte Darstellung eines aus dem Stand der Technik
bekannten Falzapparats einer Druckmaschine; und
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2:
eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzapparats
einer Druckmaschine.
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Bevor
nachfolgend unter Bezugnahme auf 2 die Erfindung
in größerem Detail
beschrieben wird, soll vorab unter Bezugnahme auf 1 ein
aus dem Stand der Technik bekannter Falzapparat beschrieben werden.
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So
zeigt 1 einen aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparat 10 für eine Rollenrotationsdruckmaschine,
wobei der Falzapparat 10 eine als Falztrichter ausgebildete
erste Längsfalzeinheit 11 umfasst,
und wobei im Bereich der ersten Längsfalzeinheit 11 an
einem Bedruckstoff, nämlich einer
Bedruckstoffbahn 12, ein Längsfalz ausgebildet wird. Der
ersten Längsfalzeinheit 11 ist
in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen eine Haupt-Querfalzeinheit 13 nachgeordnet,
wobei die Haupt-Querfalzeinheit 13 im gezeigten Ausführungsbeispiel
einen Schneidmesserzylinder 14, einen Falzmesserzylinder 15,
einen Falzklappenzylinder 16 sowie einen Greiferzylinder 17 umfasst.
Der im Bereich der als Falztrichter ausgebildeten ersten Längsfalzeinheit 11 mit
einem Längsfalz
vorgefalzte Bedruckstoff wird über
eine Einlaufstrecke 18 der Haupt-Querfalzeinheit 13 zugeführt, wobei
die Einlaufstrecke 18 Zugwalzen 19, Querpertorationswalzen 20 sowie
Längsperforationswalzen 21 umfasst. Der
im Bereich der ersten Längsfalzeinheit 11 mit
einem Längsfalz
vorgefalzte Bedruckstoff wird demnach der Haupt-Querfalzeinheit 13 über die
Einlaufstrecke 18 zugeführt,
wobei im Bereich des Schneidmesserzylinders 14 vom bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare
abgetrennt werden. Die vom Bedruckstoff 14 abgetrennten
Exemplare werden vom Falzmesserzylinder 15 in Richtung
auf den Falzklappenzylinder 16 bewegt, und unter Ausbildung
eines ersten Querfalzes an den Falzklappenzylinder 16 übergeben.
Im Bereich zwischen Falzklappenzylinder 16 und Greiferzylinder 17 sind
zweite Querfalze an den abgetrennten Exemplaren ausbildbar.
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In
Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen ist stromabwärts der
Haupt-Querfalzeinheit 13 eine
zweite Längsfalzeinheit 22 positioniert,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei Falztische 23 und 24 umfasst. Im Bereich
der Falztische 23 und 24 der zweiten Längsfalzeinheit 22 sind
zweite Längsfalze
an den vom Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren ausbildbar, wobei
die zweiten Längsfalze
parallel zu dem in der ersten Längsfalzeinheit 11 ausgebildeten
Längsfalz
verlaufen. Die in der Haupt-Querfalzeinheit 13 quergefalzten
Exemplare werden in den Bereich eines der beiden Falztische 23 bzw. 24 der zweiten
Längsfalzeinheit 22 gefördert, wobei
die Aufteilung der die Haupt-Querfalzeinheit 13 verlassenden
Exemplare zwischen den beiden Falztischen 23 und 24 der
zweiten Längsfalzeinheit 22 in
einer zwischen der Haupt-Querfalzeinheit 13 und der zweiten Längsfalzeinheit 22 positionierten
Splittingeinheit 25 erfolgt. Die Splittingeinheit 25 verfügt über eine
sogenannte Ableitzunge 26, die je nach Stellung ein die Haupt-Querfalzeinheit 13 verlassendes
Exemplar entweder dem Falztisch 23 oder dem Falztisch 24 zuführt.
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Der
in 1 dargestellte Falzapparat 10 verfügt neben
den bereits erwähnten
Baugruppen weiterhin über
eine Zusatz-Querfalzeinheit 27, die über einen Schneidmesserzylinder 28,
einen Falzmesserzylinder 29 sowie einen Falzklappenzylinder 30 verfügt. Gemäß 1 ist
die Zusatz-Querfalzeinheit 30 im Bereich der Splittingeinheit 25 oberhalb
der Splittingeinheit 25 positioniert, wobei der Zusatz-Querfalzeinheit 27 ein
Bedruckstoff über
eine separate Einlaufstrecke 31 zugeführt werden muss.
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2 zeigt
einen Falzapparat 32 im Sinne der hier vorliegenden Erfindung,
wobei der Falzapparat 32 wiederum über eine als Falztrichter ausgebildete
erste Längsfalzeinheit 11,
einen in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der
ersten Längsfalzeinheit 11 positionierte Haupt-Querfalzeinheit 13 und
einen stromabwärts der
Haupt-Querfalzeinheit 13 positionierte zweite Längsfalzeinheit 22 mit
einer zwischen der Haupt-Querfalzeinheit 13 und der zweiten
Längsfalzeinheit 22 positionierten
Splittingeinheit 25 umfasst. Ebenso verfügt der erfindungsgemäße Falzapparat 32 über eine
Zusatz-Querfalzeinheit 27. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen
werden für
gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet und es wird nachfolgend
nur auf die Details eingegangen, durch die sich der erfindungsgemäße Falzapparat 32 der 2 vom
Falzapparat 10 des Standes der Technik gemäß 1 unterscheidet.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist die Zusatz-Querfalzeinheit 27 in
Transportrichtung des Bedruckstoffs 12 gesehen stromabwärts der
ersten Längsfalzeinheit 11 angeordnet,
und zwar derart, dass bei aktivierter Zusatz-Querfalzeinheit 27 sowohl der
Zusatz-Querfalzeinheit 27 als auch der Haupt-Querfalzeinheit 13 ein
Bedruckstoffstrang über
dieselbe Einlaufstrecke 18 zuführbar ist, die demnach eine
gemeinsame Einlaufstrecke 18 für die Haupt-Querfalzeinheit 13 sowie die
Zusatz-Querfalzeinheit 27 bildet. Wie 2 entnommen
werden kann, ist die Zusatz-Querfalzeinheit 27 unterhalb
der Haupt-Querfalzeinheit 13 positioniert.
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Bei
deaktivierter Zusatz-Querfalzeinheit 27 wird ein bahnförmiger Bedruckstoffstrang
im Bereich der als Falztrichter ausgebildeten ersten Längsfalzeinheit 11 mit
einem Längsfalz
vorgefalzt und anschließend
der Haupt-Querfalzeinheit 13 zugeführt, die am Bedruckstoffstrang
Exemplare abtrennt und an den abgetrennten Exemplaren mindestens
einen Querfalz ausbildet. Über
die Splittingeinheit 25 werden die Exemplare, welche die
Haupt-Querfalzeinheit 13 verlassen, einem der Falztische 23 und 24 der zweiten
Längsfalzeinheit 22 zugeführt, um
an den Exemplaren zweite Längsfalze
auszubilden.
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Bei
aktivierter Zusatz-Längsfalzeinheit 27 wird
hingegen eine Bedruckstoffbahn im Bereich der als Falztrichter ausgebildeten
ersten Längsfalzeinheit 11 mittig
in mindestens zwei Bedruckstoffstränge getrennt, wobei ein erster
Bedruckstoffstrang der Haupt-Querfalzeinheit 13 und ein
zweiter Bedruckstoffstrang der Zusatz-Querfalzeinheit 27 zugeführt wird.
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Von
diesen Bedruckstoffsträngen
werden im Bereich der Haupt-Querfalzeinheit 13 bzw. der
Zusatz-Querfalzeinheit 27 Exemplare abgetrennt und mit
jeweils mindestens einem Querfalz versehen. Bei aktivierter Zusatz-Querfalzeinheit 27 werden
die Exemplare, welche die Haupt-Querfalzeinheit 13 verlassen,
vorzugsweise ausschließlich
dem oberen Falztisch 23 zugeführt, wohingegen die Exemplare,
welche die Zusatz-Querfalzeinheit 27 verlassen, ausschließlich dem
unteren Falztisch 24 zugeführt werden. In einem Sonderproduktionsbetrieb
ist es hingegen auch möglich,
durch entsprechende Verstellung der Ableitzunge 26 die
Exemplare, welche die Haupt-Querfalzeinheit 13 verlassen,
ebenso wie die Exemplare, welche die Zusatz-Querfalzeinheit 27 verlassen,
dem unteren Falztisch 24 zuzuführen, so dass diese Exemplare
zusammengeführt
bzw. vereinigt werden können.
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Wie
bereits erwähnt,
werden bei aktivierter Zusatz-Querfalzeinheit 27 Bahnstränge der Haupt-Querfalzeinheit 15 sowie
der Zusatz-Querfalzeinheit 27 über dieselbe Einlaufstrecke 18 zugeführt, so
dass an dem Bedruckstoffstrang, welcher der Zusatz-Querfalzeinheit 27 zuzuführen ist,
Perforationen zur Unterstützung
der Querfalzbildung sowie Längsfalzbildung über die
ohnehin vorhandenen Querperforationswalzen 20 sowie Längsperforationswalzen 21 der
Einlaufstrecke 18 eingebracht werden können. Die Bedruckstoffstränge, die
einerseits der Haupt-Querfalzeinheit 15 sowie
andererseits der Zusatz-Querfalzeinheit 27 zuzuführen sind,
werden erst nach Durchlaufen der Einlaufstrecke 18 im Bereich einer
Umlenkwalze 33 voneinander getrennt.
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Die
Zuatz-Querfalzeinheit 27 ist unterhalb der Haupt-Querfalzeinheit 15 positioniert.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Haupt-Querfalzeinheit 15 gegenüber dem
Stand der Technik nach oben versetzt wird. Hierdurch ergibt sich
der positive Effekt, dass, wie einem Vergleich der 1 und 2 entnommen
werden kann, Exemplare, welche die Haupt-Querfalzeinheit 15 verlassen,
den Falztischen 23 und 24 der zweiten Längsfalzeinheit 22 in ähnlich verlaufenden
Transportstrecken mit in etwa gleich langen Transportwegen ohne
starke Richtungsänderungen
zugeführt
werden können.
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Beim
erfindungsgemäßen Falzapparat 32 kann
eine Bedruckstoffbahn im Unterschied zum Falzapparat 10 des
Standes der Technik komplett ungeschnitten bis zum Falztrichter
geführt
werden. Erst nach Durchlaufen der Einlaufstrecke 18, die
dem Falztrichter nachgeordnet ist, werden voneinander getrennte
Bedruckstoffstränge
der Bedruckstoffbahn voneinander getrennt. Hierdurch vereinfacht
sich der Aufbau des erfindungsgemäßen Falzapparats, da auf Wendestangen
sowie eine separate Einlaufstrecke für die Zusatz-Querfalzeinheit
verzichtet werden kann.
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- 10
- Falzapparat
- 11
- erste
Längsfalzeinheit
- 12
- Bedruckstoff
- 13
- Haupt-Querfalzeinheit
- 14
- Schneidmesserzylinder
- 15
- Falzmesserzylinder
- 16
- Falzklappenzylinder
- 17
- Greiferzylinder
- 18
- Einlaufstrecke
- 19
- Zugwalze
- 20
- Querperforationswalze
- 21
- Längsperforationswalze
- 22
- zweite
Längsfalzeinheit
- 23
- Falztisch
- 24
- Falztisch
- 25
- Splittingeinheit
- 26
- Ableitzunge
- 27
- Zusatz-Querfalzeinheit
- 28
- Schneidmesserzylinder
- 29
- Falzmesserzylinder
- 30
- Falzklappenzylinder
- 31
- Einlaufstrecke
- 32
- Falzapparat
- 33
- Umlenkwalze