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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Extrudieren von thermoplastischen
Kunststoffen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Beim
Extrudieren von thermoplastischen Kunststoffen durch einen Extruder
ist es bekannt, dass die am Auslass durch den Extruder abgegebene
Polymerschmelze durch ein Filterelement geführt wird. Dabei besteht die
Möglichkeit,
eine dem Extruder nachgeordnete Filtereinrichtung über Schmelzeleitungen
mit dem Extruder zu verbinden. Eine weitere Möglichkeit der Zuordnung der
Filtereinrichtung zu dem Extruder ist dadurch gegeben, dass die
Filtereinrichtung unmittelbar am Auslass mit dem Extruder verbunden
ist. Von einer derartigen Anordnung, wie sie beispielsweise aus
der
US 4,416,605 bekannt
ist, geht die Erfindung aus.
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Hierzu
ist in einem Filtergehäuse
ein verschiebbarer Kolben angeordnet, welcher mehrere Teilbereiche
aufweist, die wahlweise zwischen einem Extruderauslass und einem
Schmelzeauslass führbar
sind. Das Filtergehäuse
ist unmittelbar am Ende des Extrudergehäuses angebracht. In einer Betriebsstellung
des Kolbens lässt
sich dabei die durch den Extruder abgegebene Polymerschmelze unmittelbar durch
einen Filtereinsatz führen
und anschließend zum
Schmelzeauslass weiterleiten. Bei der bekannten Vorrichtung wird
in einer zweiten Stellung des Kolbens die Polymerschmelze des Extruders
zu einem zweiten Auslass umgeleitet. In dieser Stellung ist ein
Auswechseln des Filtereinsatzes in den Kolben möglich.
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Aus
WO 92/18220 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei welcher in dem
Filtergehäuse
zwei parallel geführte
Kolben mit jeweils einem Filtereinsatz verschiebbar gehalten sind.
Hierbei können
die Kolben abwechselnd in eine Betriebsstellung und eine Wechselstellung
geführt
werden, um somit eine kontinuierliche Filterung der vom Extruder
abgegebenen Polymerschmelze zu ermöglichen. Auch hierbei ist das
Filtergehäuse
unmittelbar an dem Extrudergehäuse
befestigt.
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Beim
Einsatz von Extrudern treten jedoch in regelmäßigen Abständen Wartungsarbeiten und Instandsetzungsarbeiten
auf bei welcher ein Ausbau der Extruderschnecke erfolgen muss. Hierzu
ist es erforderlich, dass die bei den bekannten Vorrichtungen das
Filtergehäuse
und das Extrudergehäuse
von einander getrennt werden müssen,
um ein Ausziehen der Extruderschnecke aus dem Gehäuse zu ermöglichen.
Dies erfordert einen sehr hohen apparativen Aufwand, der zu entsprechend
langen Unterbrechungszeiten in der Herstellung von Polymerschmelze
führt.
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Demgemäß ist es
Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Extrudieren von thermoplastischen
Kunststoffen der gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, dass Wartung- und Instandsetzungsarbeiten
schnell und mit relativ wenig Aufwand ausführbar sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Extrudieren
zu schaffen, bei welcher eine hohe Flexibilität bei Verwendung unterschiedlicher
Schneckentypen erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass einer der Teilbereiche des Kolbens eine Schneckenöffnung aufweist,
durch welche eine im Extruder gehaltene Extruderschnecke führbar ist, und
dass in einer Wartungsstellung des Kolbens die Schneckenöffnung fluchtend
zu einer verschließbaren
Wartungsöffnung
im Filtergehäuse
und im Extruderauslass haltbar ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass die Verbindung zwischen dem Extrudergehäuse und
dem Filtergehäuse
nicht gelöst werden
braucht, um Instandsetzungsarbeiten und Wartungsarbeiten auszuführen. Damit
wird ein Austausch der Extruderschnecke mit sehr geringem Montageaufwand
möglich.
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Um
unabhängig
von den Instandsetzungs- und Wartungszyklen des Extruders einen
Austausch des Filtereinsatzes in dem Kolben vornehmen zu können, weist gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung der Kolben einen dritten
zwischen dem Filtereinsatz und der Schneckenführung ausgebildeten Teilbereich
auf, der einen Vollquerschnitt zum Absperren des Extruderauslasses
enthält.
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Dabei
ist der Abstand zwischen dem Teilbereich mit Filtereinsatz und dem
Teilbereich mit Vollquerschnitt am Kolben derart bemessen, dass
in einer Wechselstellung des Kolbens der Extruderauslass absperrbar
und der Filtereinsatz außerhalb
des Filtergehäuses
austauschbar ist.
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Zur
Gewahrleistung einer sicheren Positionierung des Kolbens in die
jeweiligen Stellungen, ist ein Linearantrieb vorgesehen, welcher
mit dem Kolben gekoppelt ist und den Kolben wahlweise in die Betriebsstellung,
in die Wechselstellung oder in die Wartestellung führt. Damit
können
auch Kolben mit großen
Querschnitten in dem Filtergehäuse
sicher verschoben werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Weiterbildung der Erfindung, bei welcher den
Kolben oder dem Linearantrieb ein verstellbarer Anschlag zugeordnet ist,
durch welchen eine Verschiebung des Kolbens in die Wartestellung
blockierbar ist. Somit lässt
sich eine Fehlstellung bei einem Auswechseln des Filtereinsatzes
vermeiden. Der Kolben wird hierzu lediglich zwischen der Betriebsstellung
und der Wechselstellung verschoben. Nur für den Fall, dass eine Wartung
des Extruders ausgeführt
werden soll, wird der Anschlag verstellt, so dass der Kolben ohne
Wiederstand aus der Betriebsstellung in die Wartungsstellung geführt werden
kann.
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Um
eine besonders fertigungstechnisch und kostengünstige Bauweise zu erhalten,
ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Wartungsöffnung in
dem Filtergehäuse
durch einen Gehäusestopfen
verschlossen, wobei der Gehäusestopfen
an einem innen liegenden Ende eine im wesentlichen rechtwinkeligen
Schmelzekanal aufweist, durch welchen der quer zu der Achse des
Extrudergehäuses
ausgebildete Schmelzeauslass mit einer dem Filtereinsatz zugeordneten
Filterkammer im Kolben verbunden ist. Damit lassen sich Schmelzekanäle in dem Filtergehäuse realisieren,
die durch einfache Sacklochbohrungen bzw. Durchgangsbohrungen herstellbar
sind.
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Der
Gehäusestopfen
weist dabei vorzugsweise einen Messanschluss auf, der über eine
Messbohrung mit dem Schmelzekanal verbunden ist. Somit lassen sich Überwachungssensoren
zur Druck- oder Temperaturmessung in einfacher Art und Weise in
das Filtergehäuse
anschließen.
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Zur
Gewährleistung,
dass während
eines Wartungsintervalls des Extruders keine Schmelze aus der an
dem Schmelzeauslass angeschlossenen Schmelzeleitung in das Filtergehäuse eintreten
kann, ist dem Schmelzeauslass vorteilhaft ein verstellbares Sperrventil
zugeordnet. Durch Verstellung des Sperrventils lässt sich der Schmelzeauslass
innerhalb des Filtergehäuses
verschließen.
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Es
ist des weiteren vorgesehen, dass das Filtergehäuse einen zweiten Messanschluss
aufweist, welcher durch eine Messbohrung mit dem Extruderauslass
verbunden ist. Somit besteht die Möglichkeit, den Schmelzedruck
jeweils vor und hinter dem Filtereinsatz zu erfassen, um unzulässige Druckerhöhungen durch
Verstopfung zu vermeiden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch, dass
das Extrudergehäuse
und das Filtergehäuse
durch eine Heizeinrichtung beheizbar ausgebildet sind. Aufgrund
der nicht zu lösenden
Verbindung zwischen dem Extrudergehäuse und dem Filtergehäuse können auch
gemeinsame Heizelemente wie beispielsweise Heizbänder verwendet werden.
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Durch
die gemeinsame Beheizung des Extrudergehäuses und des Filtergehäuses besteht auch
die Möglichkeit,
die Verweilzeiten der Schmelze innerhalb der Vorrichtung auf ein
Minimum zu reduzieren. Hierzu ragt die Extruderschnecke mit einem freien
Ende in eine Einlassbohrung des Filtergehäuses bis kurz vor dem quer
zur Einlassbohrung geführten
Kolben hinein. Damit wird die Polymer schmelze durch die Förderwirkung
der Extruderschnecke unmittelbar zum Filtereinsatz und in die Filterkammer gefördert.
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Zur
Realisierung einer kontinuierlichen Filtrierung der Polymerschmelze
lässt sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch derart erweitern, dass in dem Filtergehäuse parallel zu dem Kolben
ein zweiter Kolben mit einem zweiten Filtereinsatz verschiebbar
geführt
ist. Hierbei ist der zweite Kolben mit einem zweiten Filtereinsatz
in einer Betriebsstellung über
Bypasskanäle
mit dem Extruderauslass und dem Schmelzeauslass verbunden, so dass
wahlweise die Verbindung zwischen dem Extruderauslass und dem Schmelzeauslass
durch die beiden Filtereinsätze
realisiert werden kann. Somit ist ein Austausch eines der Filtereinsätze ohne
Unterbrechung des Schmelzeflusses möglich.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass neben der Verbindung
zwischen dem Extrudergehäuse
und dem Filtergehäuse
auch zusätzliche
an dem Filtergehäuse
angebrachte Schmelzeleitungen und sonstige Einrichtungen nicht gelöst werden
müssen,
um einen Austausch der Extruderschnecke vornehmen zu können. Damit
lassen sich sehr kompakte Bauweisen der Schmelzeführung am
Ausgang des Extruders ausbilden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird anhand einiger Ausführungsbeispiele
im folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
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Es
stellen dar:
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1 schematisch mehrere Ansichten eines ersten
Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 ist in mehreren Ansichten schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Die 1.1 ist die komplette Vorrichtung
mit einem Teilquerschnitt dargestellt. In 1.2 zeigt
ein Ausschnitt des Ausführungsbeispiels
aus 1.1 mit einer um 90° versetzten
Schnittdarstellung. 1.3 und 1.4 zeigen
das Ausführungsbeispiel
gemäß 1.1 verschiedene Betriebsstellungen.
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Insoweit
kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für alle
Figuren.
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Die
Vorrichtung weist einen Extruder 1 auf. Der Extruder 1 besteht
aus einem Gehäuse 2.
An einem Ende des Extrudergehäuses 2 ist
ein Antrieb 5 angeordnet, der eine Extruderschnecke 6 im
Innern des Gehäuses 2 antreibt.
Auf der Antriebsseite des Extruders 1 ist eine Fülleinrichtung 7 im
Mantel des Extrudergehäuses 2 angebracht.
Durch die Fülleinrichtung 7 kann
dem Extruder 1 ein thermoplastischer Kunststoff in fester
Form, beispielsweise als Granulat, aufgegeben werden.
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Am
Umfang des Extrudergehäuses 2 sind mehrere
Heizelemente 4.1, 4.2 und 4.3 mantelförmig angebracht.
Jeder der Heizelemente 4.1, 4.2 und 4.3 bildet
hierbei eine Heizzone. Jede der Heizelemente 4.1, 4.2 und 4.3 sind
mit einer Heizsteuerung 8 verbunden und unabhängig voneinander
regelbar.
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Am
Ende des Extruders 1 ist der Extruderauslass 9 gebildet.
An dem Auslassende des Extruders 1 ist ein Filtergehäuse 3 fest
mit dem Extrudergehäuse 2 verbunden.
Das Filtergehäuse 3 weist
ein sich unmittelbar an einem Extruderauslass 9 anschließende Einlassbohrung 16 auf.
Am gegenüberliegenden
Ende der Einlassbohrung 16 ist in dem Filtergehäuse 3 eine
Kolbenführungsbohrung 20 eingebracht,
in welcher ein Kolben 10 verschiebbar geführt ist.
Der Kolben 10 weist mehrere Stellabschnitte 11.1, 11.2 und 11.3 auf,
die wahlweise durch Verschiebung auf Höhe der Einlassbohrung 16 geführt werden
können.
In dem Stellabschnitt 11.1 ist innerhalb des Kolbens 10 ein
Filtereinsatz 12 sowie eine den Kol ben 10 vollständig durchdringende
Filterkammer 17 ausgebildet. Der benachbarte Stellabschnitt 11.2 weist einen
Vollquerschnitt 13 des Kolbens 10 auf. An einem
freien Ende des Kolbens 10 ist der dritte Stellabschnitt 11.3 ausgebildet,
welcher eine Schneckenöffnung 14 enthält.
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In
axialer Verlängerung
der Einlassbohrung 16 ist auf der gegenüberliegenden Seite des Kolbens 10 eine
Wartungsöffnung 19 ausgebildet,
die durch einen Gehäusestopfen 18 verschlossen
ist. Der Gehäusestopfen 18 weist
an seinem freien Ende innerhalb des Filtergehäuses 3 einen rechtwinkeligen Schmelzekanal 22 auf,
welcher stirnseitig in der in 1.1 dargestellten
Betriebsstellung mit der Filterkammer 17 verbunden ist.
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Wie
in 1.2 dargestellt ist, ist die seitliche Mündung des
Schmelzekanals 22 in dem Gehäusestopfen 18 mit
einer Schmelzeauslassbohrung 23 verbunden, die einen Schmelzeauslass 15 am
Ende des Filtergehäuses 3 bildet.
In dem Gehäusestopfen 18 ist
auf der gegenüberliegenden äußeren Stirnseite ein
Messanschluss 24.1 eingebracht, der über eine Messbohrung 25.1 mit
dem Schmelzekanal 22 verbunden ist. Der Messanschluss 24.1 dient
zur Aufnahme von Messsensoren zur Erfassung beispielsweise eines
Schmelzedruckes oder einer Schmelzetemperatur.
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Wie
in 1.2 dargestellt ist, ist der Schmelzeauslassbohrung 23 ein
Sperrventil 26 zugeordnet. Das Sperrventil 26 wird
hierbei durch einen Schieber 32 gebildet, der durch Verschraubung
mehr oder weniger tief in die Schmelzeauslassbohrung 23 hineinragt.
Dabei lässt
sich die Schmelzeauslassbohrung 23 komplett durch Versperrung
des Sperrventils 26 versperren.
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In 1.2 ist des weiteren seitlich an dem Filtergehäuse 3 auf
der Seile des Schmelzeauslasses 15 ein zweiter Messanschluss 24.2 vorgesehen, welcher über eine
Messbohrung 25.2 mit der Einlassbohrung 16 verbunden
ist. Über
den zweiten Messanschluss 24.2 kann vorteilhaft ein weiterer
Drucksensor angeschlossen sein, um somit durch eine Druckmessung
vor dem Filtereinsatz 12 und hinter dem Filtereinsatz 12 einen
zulässigen
Druckabfall zu überwachen.
Der Filtereinsatz 12 könnte
beispielsweise eine Stützplatte
mit Schmelzedurchlässen
sowie ein sich an der Stützplatte
abstützendes
Filtermaterial in Form eines Drahtgewebes aufweisen.
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Das
Filtergehäuse 3 weist
an den äußeren Wandungen
mehrere Heizelemente 4.4 bis 4.7 auf, die über die
Heizsteuerung 8 ansteuerbar sind.
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Außerhalb
des Filtergehäuses 3 ist
ein Linearantrieb 21 beispielsweise in Form eines Hydraulikzylinders
vorgesehen, welcher mit einem Ende des Kolbens 10 gekoppelt
ist. Der Linearantrieb 21 ist dabei derart ansteuerbar,
dass jede der Stellabschnitte 11.1, 11.2 oder 11.3 des
Kolbens 10 wahlweise auf Höhe der Einlassbohrung 16 geführt werden
kann.
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Gegenüber herkömmlichen
Extrudern weist der Extruder 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine
Extruderschnecke 6 auf, die in ihrer Länge über den Extruderauslass 9 hinausragt.
Hierbei wird das freie End der Extruderschnecke 6 in der
Einlassbohrung 16 des Filtergehäuses 3 geführt. Die
Extruderschnecke 6 endet unmittelbar vor der Kolbenführungsbohrung 20 in
dem Filtergehäuse 3,
so dass eine in dem Extruder aufgeschmolzene Polymerschmelze unmittelbar
in die Filterkammer 17 des Kolbens 10 gefördert wird.
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Zur
Erläuterung
der Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zunächst
Bezug genommen auf die Figur 1.1. In der 1.1 ist die Vorrichtung in Betrieb dargestellt.
Der Kolben 10 ist über
den Linearantrieb 21 in einer Betriebsstellung geführt, in welcher
der Extruderauslass 9 über
die Einlassbohrung 16, mit der Filterkammer 17 und
dem Filtereinsatz 12 verbunden ist. In dieser Betriebsstellung
wird das über
den Extruder extrudierte Polymermaterial aus dem Extruderauslass 9 geführt und
durch die Extruderschnecke 6 in die Einlassbohrung 16 bis
zur Filterkammer 17 gefördert.
Die Polymerschmelze durchströmt
den Filtereinsatz 12 in dem Kolben 10. Anschließend wird
die Polymerschmelze über
den Schmelzeka nal 22 in dem Gehäusestopfen 13 zur Schmelzeauslassbohrung 23 und
dem Schmelzeauslass 15 geführt.
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Für den Fall,
dass über
Drucksensoren, die in den Messanschlüssen 24.1 und 24.2 angeschlossen
sind, eine unzulässige
Druckdifferenz aufgrund einer Filterverschmutzung des Filtereinsatzes 12 registriert
wird, wird ein Filterwechsel eingeleitet. Hierzu wird der Kolben 10 durch
den Linearantrieb 21 derart verschoben, dass der benachbarte
Stellabschnitt 11.2 des Kolbens 10 mit Vollquerschnitt 13 in den
Bereich der Einlassbohrung 16 gelangt. Dieser Zustand ist
in 1.3 dargestellt. Der Kolben 10 befindet
sich in einer Wechselstellung. Hierbei ist der Stellabschnitt 11.1 mit
dem Filtereinsatz 12 außerhalb des Filtergehäuses 3 gehalten
und lässt
sich durch einen gereinigten oder neuen Filtereinsatz austauschen.
Der zweite Stellabschnitt 11.2 mit dem Vollquerschnitt 13 sperrt
dabei den Extruderauslass 9 bzw. die Einlassbohrung 16 vollständig ab,
so dass keine Polymerschmelze durch die Extruderschnecke 6 gefördert werden
kann.
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Um
bei der Verstellung des Kolbens 10 aus der Betriebsstellung
in die Wechselstellung keinen unzulässigen Übergang in die Wartungsstellung
zu ermöglichen,
ist dem Kolben 10 ein verstellbarer Anschlag 31 zugeordnet.
Wie in 1.2 dargestellt ist, liegt der
verstellbare Anschlag 31 außerhalb des Filtergehäuses und
ist in der Führungsbahn
des Kolbens 10 platziert. Bei Aktivierung des Linearantriebes 21 zur
Verstellung des Kolbens 10 aus der Betriebsstellung in
die Wechselstellung wird der Kolben 10 so weit verschoben,
bis ein Ende des Kolbens 10 an dem Anschlag 31 anliegt.
Diese Situation ist in 1.3 gezeigt.
Für den
Fall, dass der Kolben 10 in die Wartungsstellung geführt werden
muss, wird der Anschlag 31 entriegelt, so dass die Führungsbahn des
Kolbens 10 frei wird und dieser ungehindert in die Wartungsstellung
verfahren werden kann.
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In 1.4 ist die Situation dargestellt, bei welcher
der Kolben 10 in einer Wartungsstellung gehalten ist. Dabei
wird der dritte Stellabschnitt 11.3 im Bereich der Einlassbohrung 16 gehalten,
so dass die Schneckenöffnung 14 im
Kolben 10 eine fluchtende Verbindung zwischen dem Extruderauslass 9 und
der Wartungsöffnung 19 bildet.
In dieser Situation ist der Gehäusestopfen 18 entfernt,
so dass die Extruderschnecke durch das Filtergehäuse 3 aus dem Extrudergehäuse 2 gezogen
werden kann. In der Wartestellung des Kolbens 10 ist das
Sperrventil 26 derart verstellt, dass die Schmelzeauslassbohrung 23 vollständig abgesperrt
bleibt. Dadurch wird verhindert, dass eine aus einer an dem Schmelzeauslass 15 angeschlossenen
Schmelzleitung Polymere zurückfließen können.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
stellt somit ein Komplettsystem zum Aufschmelzen und Filtern von
Kunststoffgranulat in einer äußerst kompakten
Bauweise dar. Auswechselungen der Extruderschnecke erfordern dabei
einen relativ geringen Montageaufwand, so dass auch der Wechsel
von unterschiedlichen Schneckentypen auf einfache Art und Weise
ausführbar
ist.
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Um
bei einer derartigen kompakten Vorrichtung eine möglichst
kontinuierliche Filtrierung der geförderten Schmelze zu erhalten,
ist in 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch in einer Schnittansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
nach 2 ist im wesentlichen identisch mit dem zuvor
gezeigten Ausführungsbeispiel
nach 1, so dass an dieser Stelle nur
die Unterschiede erläutert
werden.
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In
dem Filtergehäuse 3 ist
eine zweite Kolbenführungsbohrung 30 vorgesehen,
in welcher ein zweiter Kolben 27 verschiebbar geführt ist.
Hierbei besitzt der zweite Kolben 27 zwei Stellabschnitte,
die identisch zu den Stellabschnitten 11.1 und 11.2 des ersten
Kolbens 10 ausgebildet sind. Die zweite Kolbenführungsbohrung 30 ist
durch einen ersten Bypasskanal 29.1 mit der Einlassbohrung 16 und über einen
zweiten Bypasskanal 29.2 mit dem Schmelzekanal 22 im
Gehäusestopfen 18 verbunden.
Der Schmelzekanal 22 in dem Gehäusestopfen 18 ist
in diesem Fall T-förmig
ausgebildet, so dass die Schmelzeauslassbohrung 23 über den
Schmelzekanal 22 sowohl mit der ersten Kolbenführungsbohrung 22 als
auch mit der zweiten Kolbenführungsbohrung 30 verbunden
ist.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kolben 10 identisch
zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach 1 ausgebildet, so dass dieser
abwechselnd in eine Betriebsstellung, Wechselstellung oder Wartungsstellung
geführt werden
kann. Der zweite Kolben 27 lässt sich dagegen nur zwischen
einer Betriebsstellung und einer Wechselstellung hin und her verschieben.
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Im
Betrieb werden die Filtereinsätze 12 des ersten
Kolbens 10 und der Filtereinsatz 23 des zweiten
Kolbens 27 abwechselnd in Betriebsstellung geführt, um
so kontinuierlich einen Schmelzefluss vom Extruderauslass 9 zu
dem Schmelzeauslass 15 zu erhalten. Während einer der Kolben 10 oder 27 in
der Betriebsstellung gehalten ist, lässt sich der andere Kolben
in eine Wechselstellung führen,
so dass ein Auswechseln des gerade verschmutzten Filtereinsatzes
ohne Unterbrechung der Schmelzeführung
möglich
ist. In 2 ist die Betriebssituation
dargestellt, bei welcher der Schmelzestrom durch den zweiten Filtereinsatz 28 im
Kolben 27 geleitet wird.
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Bei
der in 1 und 2 gezeigten
Vorrichtung wird die Verbindung zwischen dem Filtergehäuse 3 und
dem Extrudergehäuse 2 bevorzugt durch
eine Flanschverbindung hergestellt.
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Bei
den in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen
ist die Ausbildung des im Filtergehäuse geführten Kolbens nur beispielhaft.
Eine weitere Ausführungsvariante
der Erfindung ist dadurch möglich,
dass an dem Kolben zwei Stellabschnitte nebeneinander mit jeweils
einem Filtereinsatz ausgebildet werden. Damit könnte bereits auch bei Einsatz
eines Kolbens eine annähernd
kontinuierliche Filterung der Polymerschmelze durchgeführt werden.
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- 1
- Extruder
- 2
- Extrudergehäuse
- 3
- Filtergehäuse
- 4
- Heizelemente
- 5
- Antrieb
- 6
- Extruderschnecke
- 7
- Einfülleinrichtung
- 8
- Heizsteuerung
- 9
- Extruderauslass
- 10
- Kolben
- 11.1,
11.2, 11.3
- Stellabschnitte
- 12
- Filtereinsatz
- 13
- Vollquerschnitt
- 14
- Schneckenöffnung
- 15
- Schmelzeauslass
- 16
- Einlassbohrung
- 17
- Filterkammer
- 18
- Gehäusestopfen
- 19
- Wartungsöffnung
- 20
- Kolbenführungsbohrung
- 21
- Linearantrieb
- 22
- Schmelzekanal
- 23
- Schmelzeauslassbohrung
- 24.1,
24.2
- Messanschluss
- 25.1,
25.2
- Messbohrung
- 26
- Sperrventil
- 27
- zweiter
Kolben
- 28
- zweiter
Filtereinsatz
- 29.1,
29.2
- Bypasskanal
- 30
- Kolbenführungsbohrung
- 31
- Anschlag
- 32
- Schieber