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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Stromrichtermotor.
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Die
Integration eines Umrichters, insbesondere eines Frequenzumrichters,
in ein vorhandenes Motorgehäuse
ist ein wesentliches Merkmal der dezentralen Antriebstechnik. Wegen
des Platzbedarfs und der Forderung nach Kompaktheit sowie des Kostendrucks
ist dabei gefordert, möglichst
wenig oder preisgünstige
Aufbautechniken zu generieren. Bei im Handel erhältlichen Umrichtermotoren wird
entweder die axiale oder die radiale Aufbauweise umgesetzt. Dabei
wird die Geometrie des Motors nicht speziell auf die Anforderungen
angepasst. Es werden in der Regel Motoren aus dem Standardsortiment
des jeweiligen Herstellers verwendet.
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Bei
einem radialen Aufbau wird der Umrichter, der in einem separaten
Gehäuse
untergebracht ist, statt einem Klemmenkasten auf dem Motor befestigt.
Dabei erfolgt die Kühlung
des Umrichters je nach Anbieter durch reine Selbstkühlung oder
durch Zwangskühlung.
Für die
Zwangsbelüftung
ist entweder der Motor mit einem Motorwellenlüfter versehen oder weist einen
Fremdlüfter
auf.
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Ein
auf dem Motor aufgesetzter Umrichter widerspricht der Kompaktheit.
Er baut in der Regel sehr hoch auf, was nicht nur ungünstige Auswirkungen
auf den Raumbedarf hat, sondern auch eine schwingungstechnisch ungünstige Konstellation
ist. Da die Leistungselektronik des Umrichters in der Regel in Sandwich-Bauweise
gestapelt ist, erfolgt in den Zwischenräumen keine bzw. nur ungenügende Kühlung, wodurch
ein Wärmestau
auftreten kann. Interne Lüfter
könnten
dieses Problem beheben, die weitgehend wegen des Aufwands eines
Austausches von Kunden abgelehnt werden.
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Im
Fall eines axialen Aufbaus wird der Umrichter in axialer Richtung
am Motor angebracht. Ein derartiger Umrichtermotor baut sehr lang,
vor allem bei Getriebeanwendungen wird die Gesamtlänge inakzeptabel.
Die Entwärmung
des Motors verschlechtert sich, da dieser mit der vom Umrichter
vorgewärmten
Kühlluft
umspült
wird. Außerdem
steht die Oberfläche
der Stirnfläche
(B-seitiges Lagerschild), an welcher der Umrichter angeflanscht
ist, nicht als Kühlfläche zur
Verfügung.
Ein weiterer Nachteil dieses axialen Aufbaus besteht darin, dass
kein handelsüblicher
Umrichter mit einem handelsüblichen Motor
kombiniert werden kann, sondern dass nur ein für den axialen Aufbau vorgesehener
Umrichter verwendet werden kann. Bei einem derartigen Umrichter wird
die Leistungselektronik auf eine Vielzahl von Leiterplatten verteilt,
die auch noch mittels Stecker und/oder Flachkabel miteinander elektrisch
leitend verbunden werden müssen.
Dadurch verschlechtert sich die Nutzung der Leiterplattenfläche. Ebenfalls leitet
die Steifigkeit des Umrichtermotors.
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Die
Erfindung wird nun die Aufgabe zugrunde gelegt, einen Stromrichtermotor
anzugeben, bei dem der speisende Stromrichter im Motorgehäuse dieses
Motors integriert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass bei einem Motor Spulen seiner Ständerwicklung durch stabförmige Leiter
ersetzt werden, entsteht im Motorgehäuse dieses Motors jeweils stirnseitig
durch Wegfall der Wickelköpfe
ein freiverfügbarer
Raum. Dieser Raum wird für
die Integration des speisenden Stromrichters in das Motorgehäuse des
Motors genutzt. Durch die Verwendung von stabförmigen Leitern in der Ständerwicklung weist
jeder stabförmige
Leiter stirnseitig eine Anschlussfläche auf. Mit dieser Anschlussfläche eines jeden
stabförmigen
Leiters wird ein Verbindungspunkt zweier elektrisch in Reihe geschalteter
abschaltbarer Halbleiterschalter elektrisch leitend verbunden, wobei
diese Halbleiterschalter außerdem
jeweils mit einem Gleichspan nungsleiter elektrisch leitend verbunden
sind. Jeder abschaltbare Halbleiterschalter weist eine Ansteuerschaltung
auf, die erfindungsgemäß auf einer
kreisringförmigen
Leiterplatte angeordnet sind. Diese kreisringförmige Leiterplatte ist im Stirnbereich
vor den stirnseitigen Anschlussflächen der stabförmigen Leiter
der Ständerwicklung des
Motors angeordnet, und damit im Motorgehäuse untergebracht. Dieser erfindungsgemäße Stromrichtermotor
weist gegenüber
einem herkömmlichen
Motor anstelle von drei Anschlüssen
für eine
dreiphasige Ständerwicklung
nur noch zwei Anschlüsse,
jeweils einen für
einen Gleichstromleiter, am Motorgehäuse auf.
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Somit
ist ein speisender Stromrichter, der funktionell als Wechselrichter
betrieben wird, vollständig
in dem Motorgehäuse
des vom Stromrichter gespeisten Motors integriert. Durch diese erfindungsgemäße Integration
des Stromrichters in das Motorgehäuse, verteilen sich die Bauelemente
des Stromrichters stirnseitig auf einer kreisringförmigen Leiterplatte.
D.h., der Stromrichter als solches ist nicht als ganzes in das Motorgehäuse integriert,
sonders ist vor der Integration in seine Bestandteile aufgelöst worden.
Das gilt insbesondere für
die abschaltbaren Halbleiterschalter, von denen bei einem herkömmlichen
Stromrichter mit dreiphasiger Last, sechs abschaltbare Halbleiterschalter
benötigt
werden, die vorteilhafter Weise in einem Brückenmodul verpackt sind.
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Beim
erfindungsgemäßen Stromrichtermotor ist
jeweils eine Stirnseite eines stabförmigen Leiters mit zwei elektrisch
in Reihe geschalteten abschaltbarem Halbleiterschalter elektrisch
leitend verbunden. D.h., bei einer Ständerwicklung mit achtzehn stabförmigen Leitern
werden sechsunddreißig
abschaltbare Halbleiterschalter benötigt, die mit zugehörigen Ansteuerschaltungen
auf einer stirnseitig angeordneten kreisringförmigen Leiterplatte angeordnet
sind.
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Bei
dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
eines Stromrichtermotors sind mehrere Aufbauvarianten möglich:
Eine
erste Variante ist die direkte Bestromung aller stabförmigen Leiter
der Ständerwicklung
des Stromrichtermotors. Bei dieser direkten Bestromung werden beide
stirnseitigen Flächen
eines jeden stabförmigen
Leiters mit einer Reihenschaltung zweier abschaltbarer Halbleiterschalter
elektrisch leitend verbunden. Dadurch kann eine Spannung in beiden Richtungen
an jeden stabförmigen
Leiter der Ständerwicklung
angelegt werden, wodurch ein Strom in beide Richtungen eingeprägt werden
kann. Diese abschaltbaren Halbleiterschalter werden dann derart angesteuert,
dass eine sinusförmige
Stromverteilung entlang des Umfangs des Stromrichtermotors sich annähernd einstellt.
Dadurch entsteht eine sehr gleichförmige Drehmomententwicklung.
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Bei
einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors werden
die stirnseitigen Flächen
der stabförmigen
Leiter der Ständerwicklung des
erfindungsgemäßen Stromrichtermotors,
wie bereits erläutert,
mit abschaltbaren Halbleiterschaltern versehen, wogegen die gegenüberliegenden
stirnseitigen Flächen
dieser stabförmigen
Leiter mittels eines Leiters, insbesondere eines kreisförmigen Leiters,
kurzgeschlossen werden. Deshalb wird ein derartiger kreisringförmiger Leiter
auch als Kurzschlussring bezeichnet. Diese Variante verhält sich
wie ein mehrsträngiger
Motor in Sternschaltung. Entsprechend werden auch die abschaltbaren
Halbleiterschalter angesteuert. Aus Symmetriegründen kann bei dieser Variante
auch jeder stabförmige
Leiter mit jeder gewünschten
Spannungs- und Stromrichtung beaufschlagt werden. Gegenüber der
ersten Variante des Stromrichtermotors wird bei dieser Variante
die Hälfte
an abschaltbaren Halbleiterschaltern eingespart.
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Bei
einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors werden
wenigstens jeweils zwei stabförmige
Leiter der Ständerwicklung auf
der einen Stirnseite des Stromrichtermotors mittels eines Ringsegments
elektrisch zusammengeschaltet, wogegen auf der gegenüberliegenden
Stirnseite des Stromrichtermotors diese stabförmigen Leiter mittels eines Leiters,
insbesondere eines kreisringförmigen
Leiters, kurzgeschlossen sind. Dadurch werden die abschaltbaren
Halbleiterschalter nicht mehr mit den stirnseitigen Flächen eines
jeden stabförmigen
Leiters, sondern mit einem Ringsegment elektrisch leitend verbunden.
Gegenüber
der zweiten Variante verringert sich die Anzahl von abschaltbaren Halbleiterschaltern
abhängig
von der Anzahl der stabförmigen
Leiter pro Ringsegment. Ein derartig ausgebildeter Stromrichtermotor
entspricht prinzipiell einer in sterngeschalteten Spulenwicklung
eines herkömmlichen
Motors.
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An
Stelle des Kurzschlussringes auf einer Stirnseite des erfindungsgemäßen Motors,
können auch
mehrere Ringsegmente verwendet werden. Dadurch werden die stabförmigen Leiter
der Ständerwicklung
des Stromrichtermotors in mehrere Gruppen unterteilt. Damit entspricht
diese Variante der ersten Variante, wobei die Anzahl der abschaltbaren Halbleiterschalter
wesentlich geringer ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Stromrichtermotors sind als abschaltbarer Halbleiterschalter
Halbleiterchips vorgesehen. Durch die Verwendung von Halbleiterchips
können
diese direkt auf die stirnseitigen Flächen der stabförmigen Leiter
der Ständerwicklung
aufgelötet
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Stromrichtermotors
weist die kreisringförmige
Leiterplatte jeweils im Bereich einer stirnseitigen Fläche eines
stabförmigen
Leiters der Ständerwicklung
jeweils eine Ausnehmung auf. Dadurch vereinfacht sich die Verdrahtung
der auf jeder stirnseitigen Fläche
aufgelöteten
Halbleiterchips mit Schaltungsteilen auf der Leiterplatte.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Stromrichtermotors
sind die abschaltbaren Halbleiterschalter aus Siliziumkarbid. Durch die
Verwendung von Siliziumkarbid können
die verwendeten abschaltbaren Halbleiterschalter bei einer höheren Temperatur
betrieben werden, dass keine zusätzli chen
Maßnahmen
zur Entwärmung
dieser abschaltbaren Halbleiterschalter vorgesehen werden müssen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Stromrichtermotors
bilden die beiden Gleichspannungsleiter und die kreisringförmige Leiterplatte
eine Baueinheit. D.h., diese beiden Gleichspannungsleiter sind in
der Entflechtung der kreisringförmigen
Leiterplatte integriert. Dadurch vereinfacht sich die Montage dieses
erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
und die Verdrahtung der abschaltbaren Halbleiterschalter mit einem
Gleichspannungsleiter erheblich.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
sind den Unteransprüchen
10 bis 17 zu entnehmen.
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Zur
Erläuterung
der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere
Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
schematisch veranschaulicht sind.
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1 zeigt
ein Ständerblechpaket
einer ersten Variante eines Stromrichtermotors nach der Erfindung,
die
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2 zeigt
einen Ausschnitt aus einer elektrischen Schaltung einer ersten Variante
eines Stromrichtermotors nach der Erfindung, in der
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3 ist
ein stabförmiger
Leiter einer ersten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung dargestellt,
die
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4 zeigt
ein Ständerblechpaket
einer zweiten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung,
die
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5 zeigt
einen Ausschnitt aus einer elektrischen Schaltung einer zweiten
Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors,
in der
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6 ist
ein stabförmiger
Leiter einer zweiten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung
veranschaulicht, die
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7 zeigt
ein Ständerblechpaket
einer dritten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung,
die
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8 zeigt
einen Ausschnitt aus einer elektrischen Schaltung einer dritten
Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
und in der
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9 ist
eine Gruppe von stabförmigen
Leitern einer dritten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung
dargestellt.
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In
der 1 ist wegen der Übersichtlichkeit nur ein Ständerblechpaket 2 einer
ersten Variante eines Stromrichtermotors nach der Erfindung perspektivisch
dargestellt. Dieses Ständerblechpaket 2 weist eine
Ständerwicklung 4 auf,
die eine Vielzahl von stabförmigen
Leitern 6 aufweist. In dieser Darstellung sind als stabförmige Leiter 6 massive
Stäbe aus
leitendem Material, insbesondere aus Kupfer, vorgesehen. Die stabförmigen Leiter 6 können auch
aus mehreren Drahtleitern oder aus mehreren Litzen zusammengesetzt
sein. Dabei weisen die stirnseitigen Enden dieser mehreren Drahtleiter
bzw. Litzen ein elektrisch leitendes Verbindungselement auf. Als Verbindungselement
kann eine Platte oder eine Hülse
vorgesehen sein. Mittels dieses Verbindungselementes werden die
räumlich
parallel verlaufenden Drahtleiter bzw. Litzen elektrisch parallel
geschaltet. Gegenüber
der Fertigung von stabförmigen
Leitern für
handelsübliche
Motoren existieren keine Unterschiede. Stabförmige Leiter, insbesondere
massive Stäbe,
werden bei handelsüblichen
Motoren überwiegend
in Läufern
von Asynchronmotoren verwendet. Bei herkömmlichen Motoren weist die
Ständerwicklung
mehrere Wickelspulen auf, wodurch stirnseitig Wickelköpfe entstehen,
die in axialer Richtung des Motors einen nicht zu vernachlässigenden
Raum beanspruchen. Durch den Wegfall dieser Wickelköpfe gewinnt
man nicht nur den vorher beanspruchten Raum, sondern durch die Verwendung
von stabförmigen
Leitern, insbesondere massiven Kupferstäben, vereinfacht sich die Herstellung
einer Ständerwicklung 4 erheblich.
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In
der 2 ist ein Querschnitt aus einer elektrischen Schaltung
einer ersten Variante des Stromrichtermotors nach der Erfindung
veranschaulicht. Dieser Ausschnitt umfasst we gen der Übersichtlichkeit
drei stabförmige
Leiter 6 der Ständerwicklung 4 des
Stromrichtermotors nach der Erfindung. Ein vollständiges Bild
dieser Schaltung umfasst alle stabförmigen Leiter 6 der
Ständerwicklung 4,
die gemäß der 1 achtzehn
stabförmige
Leiter 6 aufweist. Bei der ersten Variante des Stromrichtermotors
nach der Erfindung sind beide stirnseitigen Flächen 8 und 10 eines
stabförmigen
Leiters 6 jeweils mit einem Verbindungspunkt 12 zweier
elektrisch in Reihe geschalteter abschaltbarer Halbleiterschalter 14 und 16 elektrisch
leitend verbunden. Jeder dieser beiden elektrisch in Reihe geschalteten Halbleiterschalter 14 und 16 ist
mit einem weiteren Leistungsanschluss (Kollektor bzw. Emitter) mit
einem Gleichspannungsleiter 18 und 20 elektrisch
leitend verbunden. Der Gleichspannungsleiter 18 weist eine
positive Gleichspannung DC+ und der Gleichspannungsleiter 20 weist
eine negative Gleichspannung DC– auf.
Die Gleichspannung die zwischen diesen beiden Gleichspannungsleitern 18 und 20 an
jeder Reihenschaltung zweier abschaltbarer Halbleiterschalter 14 und 16 ansteht,
ist eine Zwischenkreisspannung UZW eines
Spannungszwischenkreis-Umrichters. D.h., diese Gleichspannung UZW wird von außen an den erfindungsgemäßen Stromrichtermotor
mittels zweier Gleichspannungs-Anschlüsse angelegt. Dadurch weist
dieser erfindungsgemäße Stromrichtermotor
gegenüber
einem herkömmlichen Motor
nur zwei anstelle von drei Anschlüssen auf. Außerdem handelt
es sich bei diesen Anschlüssen nicht
um Wechselspannungs-, sondern um Gleichspannungsanschlüsse.
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Ein
mit herkömmlichen
Mitteln aufgebauter Stromrichtermotor bzw. ein stromrichtergespeister Motor,
weist einen lastseitigen dreiphasigen Stromrichter, beispielsweise
einen Spannungszwischenkreis-Umrichter, ein dreiphasiges Anschlusskabel und
einen dreiphasigen Motor auf. Da beim erfindungsgemäßen Stromrichtermotor
der lastseitige Stromrichter eines Spannungszwischenkreis-Umrichters
in das Innere des Motorgehäuses
integriert ist, schrumpft das dreiphasige Anschlusskabel auf eine
Länge eines
Bonddrahtes 22, der den Verbindungspunkt 12 mit
einer stirnseitigen Fläche 8 bzw. 10 eines
stabförmigen
Leiters 6 elektrisch leitend verbindet. Diese räumliche
Ver schmelzung von abschaltbaren Halbleiterschalter 14, 16 und
stabförmigen
Leiter 6 verringert die Problematik von Spannungsüberhöhungen durch
Reflexionen und die damit verbundene mögliche Schädigung der Motorhauptisolation
erheblich.
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Die 3 zeigt
einen stabförmigen
Leiter 6 der ersten Variante des Stromrichtermotors nach
der Erfindung. Auf die stirnseitigen Flächen 8 und 10 dieses
stabförmigen
Leiters 6 sind die abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 aufgelötet. Eine
zugehörige
Ansteuerschaltung 24 dieser beiden abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 ist
auf einer kreisringförmigen
Leiterplatte 26 bzw. 28 angeordnet. Im Bereich
der stirnseitigen Flächen 8 bzw. 10 des
stabförmigen
Leiters 6 weist diese kreisringförmige Leiterplatte 26 bzw. 28 eine
Ausnehmung 30 bzw. 32 auf. Die Steueranschlüsse 34 und 36 der
beiden abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 sind
in dieser Darstellung mittels Bonddrähte 38 und 40 mit Steuerausgängen 42 und 44 der
Ansteuerschaltung 24 elektrisch leitend verbunden. Ein
weiterer Leistungs-Anschluss 46 bzw. 48 des abschaltbaren
Halbleiterschalters 14 bzw. 16 ist mittels mehrerer
Bonddrähte
mit dem Gleichspannungsleiter 18 bzw. 20 elektrisch
leitend verbunden. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform dieser ersten Variante
des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
sind diese Gleichspannungsleiter 18 und 20 Bestandteil
der kreisringförmigen
Leiterplatte 26, 28. D.h., diese beiden Gleichspannungsleiter 18 und 20 werden
jeweils durch Leiterbahnen der Leiterplatte 26, 28 realisiert. Dadurch
vereinfacht sich eine Verdrahtung der abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 erheblich.
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Als
abschaltbare Halbleiterschalter 14 und 16 werden
gemäß der elektrischen
Schaltung gemäß 2 Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren
(IGBT) verwendet. Da jeder stabförmige
Leiter 6 wenigstens an einer Stirnseite bestromt wird,
und die abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 direkt
mit einer stirnseitigen Fläche 8 bzw. 10 elektrisch
leitend verbunden werden, werden abschaltbare Halbleiter-Chips, insbesondere
IGBT-Chips, verwendet. Bei im Handel erhältlichen IGBT- Chips bildet ein
Leistungsanschluss des IGBT-Chips eine Lötseite des IGBT-Chips. Dieser
Leistungsanschluss ist beispielsweise der Kollektoranschluss. Gemäß der elektrischen
Schaltung gemäß 2 wird
der abschaltbare Halbleiterschalter 16 mit seinem Kollektoranschluss, aber
der abschaltbare Halbleiterschalter 14 mit seinem Emitteranschluss
mit der stirnseitigen Fläche 8 bzw. 10 des
stabförmigen
Leiters 6 elektrisch leitend verbunden. D.h., der IGBT-Chip
des abschaltbaren Halbleiterschalters 16 wird direkt mit
seiner Lötseite auf
diese stirnseitigen Flächen
des stabförmigen
Leiters 6 gelötet.
Zwischen der Lötseite
des IGBT-Chips des abschaltbaren Halbleiterschalters 14 und
der stirnseitigen Fläche 8 bzw. 10 des
stabförmigen
Leiters 6 muss eine beidseitige kupferkaschierte Isolier-Zwischenlage,
insbesondere eine Keramik-Zwischenlage, zur Isolierung dieses IGBT-Chips
angeordnet sein. Bei diesem IGBT-Chip wird mittels Bonddrähte die
stirnseitige Fläche 8 bzw. 10 des
stabförmigen
Leiters 6 mit dem Emitteranschluss auf der Oberseite dieses
IGBT-Chips elektrisch leitend verbunden. Sind jedoch im Handel IGBT-Chips erhältlich,
bei denen entweder der Kollektor- oder der Emitteranschluss eine
Lötseite
darstellt, so kann auf die Keramik-Zwischenlage verzichtet werden
und beide IGBT-Chips können
dann direkt auf die stirnseitige Fläche 8 bzw. 10 aufgelötet werden.
Eine weitere prinzipielle Alternative ist ein bidirektional leit-
und sperrfähiger
Halbleiterschalter.
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Anstelle
des bekannten Bondens der abschaltbaren Halbleiterschalter 14 und 16 mit
der kreisringförmigen
Leiterplatte 26 bzw. 28, kann auch das bekannte
Verfahren der planaren Verbindungstechnologie verwendet werden.
Bei dieser planaren Verbindungstechnologie werden planare Folien
verwendet, die im Vakuum auflaminiert werden. Ein Vorteil dieser
Technologie besteht darin, dass der Strom über große Leiterquerschnitte geführt wird.
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Aufgrund
der sehr niedrigen Induktivität
des stabförmigen
Leiters 6, insbesondere des massiven Stabes, ist es erforderlich,
dass die abschaltbaren Halbleiterschalter 14, 16 mit
ei ner sehr hohen Schaltfrequenz gepulst werden. Dadurch kann der
Strom durch einen abschaltbaren Halbleiterschalter 14 bzw. 16 keine
für diesen
abschaltbaren Halbleiterschalter 14 bzw. 16 gefährliche
Amplitude erreichen. Außerdem
treten an diesen stabförmigen
Leitern 6 der Ständerwicklung 4 des
erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
hohe Temperaturen auf. Wegen dieser beiden Faktoren werden bei einer
vorteilhaften Ausführungsform
des Stromrichtermotors abschaltbare Halbleiterschalter 14, 16 aus
Siliziumkarbid verwendet. Es können
jedoch auch abschaltbare Halbleiterschalter 14, 16 aus
Silizium verwendet werden. Bei der letztgenannten Materialwahl muss
die Entwärmung
dieser abschaltbaren Halbleiterschalter 14, 16 erfolgen,
wie die Entwärmung
der Wickelköpfe
bei einem herkömmlichen
Motor.
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Die 4 zeigt
ein Ständerblechpaket 2 einer
zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Stromrichtermotors. Dieses
Ständerblechpaket 2 unterscheidet
sich von dem Ständerblechpaket 2 der ersten
Variante des erfindungsgemäßen Motors
gemäß 1 dadurch,
dass die stabförmigen
Leiter 6 mittels eines Leiters 50, der die stirnseitigen
Flächen 10 eines
jeden stabförmigen
Leiters 6 miteinander elektrisch leitend verbindet, kurzgeschlossen
werden. Ein derartiger Leiter 50 wird auch als Kurzschlussring
bezeichnet. Durch diesen Kurzschlussring 50 verhält sich
der erfindungsgemäße Stromrichtermotor
wie ein mehrsträngiger
Motor in Sternschaltung.
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In
der 5 ist eine zugehörige elektrische Schaltung
Ausschnittsweise dargestellt. Diese elektrische Schaltung unterscheidet
sich von der elektrischen Schaltung gemäß 2 dadurch,
dass nur eine stirnseitige Fläche 8 eines
jeden stabförmigen Leiters 6 mit
einem Verbindungspunkt zweier elektrisch in Reihe geschalteter Halbleiterschalter 14, 16 elektrisch
leitend verbunden ist. Die stirnseitigen Flächen 10 eines jeden
stabförmigen
Leiters 6 sind mittels des Kurzschlussringes 50 miteinander
elektrisch leitend verbunden. Ein Vergleich dieser beiden elektrischen
Schaltungen der Variante 1 (2) und der Variante
2 (5) zeigt, dass die Hälfte an abschaltbaren Halbleiterschaltern 14, 16 eingespart
wird.
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Die 6 zeigt
einen stabförmigen
Leiter 6 der zweiten Variante des Stromrichtermotors nach der
Erfindung. Bei dieser Variante entspricht die Stirnseite des Stromrichtermotors,
die die stirnseitigen Flächen 8 aufweist,
der entsprechenden Stirnseite der ersten Variante des Stromrichtermotors
gemäß 3.
Der Unterschied besteht darin, dass auf der gegenüberliegenden
Stirnseite nun bei der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
nur noch ein Leiter 50 vorgesehen ist, der alle stirnseitigen
Flächen 10 der
stabförmigen
Leiter 6 elektrisch miteinander verbindet.
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Bei
einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors sind
gemäß 7 wenigstens
jeweils zwei stabförmige
Leiter 6 der Ständerwicklung 4 auf
der einen Stirnseite des Motors mittels Ringsegmenten 52 elektrisch
miteinander verbunden. In dieser 7 ist ein
Ständerblechpaket 2 dieser
dritten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors näher dargestellt.
Dabei ist ebenfalls wie bei der zweiten Variante gemäß 4 auf der
gegenüberliegenden
Stirnseite des Motors die stabförmigen
Leiter 6 mittels eines Leiters 50, insbesondere
eines kreisringförmigen
Leiters, kurzgeschlossen. Bei der Darstellung gemäß 7 sind
jeweils drei stabförmige
Leiter 6 mittels eines Ringsegmentes 52 elektrisch
miteinander verbunden.
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Die
zugehörige
elektrische Schaltung ist in der 8 Ausschnittsweise
dargestellt. Diese elektrische Schaltung unterscheidet sich von
der elektrischen Schaltung gemäß 5 dadurch,
dass nicht jede stirnseitige Fläche 8 eines
jeden stabförmigen Leiters 6 mit
einer Reihenschaltung zweier abschaltbarer Halbleiterschalter 14, 16 elektrisch
leitend verbunden ist, sondern nur noch jeder dritte stabförmige Leiter 6.
Gemäß der Darstellung
des Ständerblechpakets 4 gemäß 7 sind
jeweils drei stabförmige Leiter 6 mittels
eines Ringsegmentes 52 elektrisch leitend miteinander verbunden.
Aus die sem Grund sind in der elektrischen Schaltung die stirnseitigen Flächen 8 von
drei stabförmigen
Leitern 6 mittels einer Leitung 52 miteinander
elektrisch leitend verbunden. Diese Leitung 52 in der elektrischen
Schaltung entspricht einem Ringsegment 52 in der Darstellung des
Ständerblechpaketes 2 gemäß 7.
Da bei dieser Ausführungsform
beispielsweise drei stabförmige
Leiter auf einer Stirnseite miteinander elektrisch leitend verbunden
sind, wird anstelle von drei Reihenschaltungen zweier abschaltbarer
Halbleiterschalter 14, 16 nur noch eine Reihenschaltung
benötigt.
Somit wird die Anzahl der verwendeten abschaltbaren Halbleiterschalter 14, 16 gemäß der zweiten Variante
des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
auf ein Drittel in der dritten dargestellten Variante reduziert.
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Eine
entsprechende Realisierung dieser dritten Variante gemäß der 7 und 8 ist
in der 9 schematisch dargestellt. In dieser Darstellung ist
das Ringsegment 52 sehr deutlich zu sehen. Auf diesem Ringsegment 52 ist
ein korrespondierendes Segment 54 einer kreisringförmigen Leiterplatte 26 angeordnet.
Die Verbindung zwischen diesen Leiterplattensegmenten 54 wird
mittels der beiden Gleichspannungsleitungen 18 und 20 hergestellt.
Ein Vergleich der dritten Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
gemäß 9 gegenüber der
ersten Variante gemäß 3 zeigt,
dass der Elektronikanteil sich auf sechs Leiterplattensegmenten
und sechs Reihenschaltungen zweier abschaltbarer Halbleiterschalter 14, 16 beschränkt. Jede
Reihenschaltung zweier abschaltbarer Halbleiterschalter 14 und 16 werden
nun direkt auf ein Ringsegment 52 gelötet. Anschließend wird
das zugehörige
Leiterplattensegment 54 mit seiner Ausnehmung 30 derart
auf das Ringsegment 52 platziert, dass die beiden abschaltbaren
Halbleiterschalter 14, 16 wenigstens mit ihrer
Anschlussebene durch diese Ausnehmung 30 ragen. Die elektrischen
Verbindungen dieser Leiterplattensegmente 54 erfolgt am
einfachsten dadurch, dass jeweils eine im Leiterplattensegment 54 integrierte
Gleichspannungsleitung 18 bzw. 20 mittels einer
Verbindungsleitung miteinander verbunden werden. Somit weist diese
Variante des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors
den geringsten Aufwand auf.
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Die
genannte Aufbautechnik dieses erfindungsgemäßen Stromrichtermotors bietet
zahlreiche Vorteile:
- – Sehr kompakte Aufbauformen
durch dem Wegfall der Wickelköpfe
und der mechanischen Trennung zwischen Motor und Umrichter.
- – Die
Ständernuten
haben einen Füllfaktor
von 1 (im Gegensatz zu ca. 65% bei normalen Wicklungen), was einen
geringeren Nutenquerschnitt und infolge dessen unter der Voraussetzung
konstanter Einzelquerschnitte eine Verkleinerung der Maschine erlaubt.
- – Die
Aufbautechnik erlaubt den gewohnten Anbau aller A- und B-seitigen Optionen
am Motor (Bremsen, Fremdlüfter).
- – Durch
den Einsatz eines massiven Stabes können steile Schaltflanken der
abschaltbaren Halbleiterschalter die Windungsisolation nicht schädigen, da
eine solche nicht existiert.
- – Die
räumliche
Verschmelzung von Schalter und stabförmigen Leiter verringert die
Problematik von Spannungsüberhöhungen durch
Reflexionen und die damit verbundene mögliche Schädigung der Motorhauptisolation
drastisch.
- – Die
Durchflutungen werden bei der ersten und zweiten Variante des Stromrichtermotors
besser der Sinusform angenähert
als dies mit normalen Wicklungen möglich ist, was zu deutlich
verbesserter Drehmoment-Qualität
führt.
- – Bei
der ersten und zweiten Variante des Stromrichtermotors sind prinzipiell
ungerade Stabzahlen möglich,
was zur Vermeidung von Rastmomenten aufgrund der Nutung führt.
- – Bei
der ersten und zweiten Variante des Stromrichtermotors ist eine
Art Polumschaltung realisierbar, in dem bei geeigneter Anzahl von
Stäben eine
unterschiedliche Anzahl von Stäben
zusammen bestromt werden. Diese realisiert entweder hohes Drehmoment
und niedrige Drehzahl oder umgekehrt, also eine Art elektrisches
Getriebe.
- – Die
Entwärmung
der abschaltbaren Halbleiterschalter über die Stäbe ist sehr gut, da die Kühlfläche Ständerstab
sehr gut thermisch angebunden ist. Als Einschränkung verbleibt das absolut gesehen
hohe Temperaturniveau.