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QUERVERWEIS
ZU VERWANDTEN ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung basiert auf der und beansprucht die Vorteile der Priorität aus der
früheren
japanischen Patentanmeldung Nr. 2004-196774, hinterlegt am 2. Juli
2004, deren gesamter Inhalt hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Anzeigesteuersystem zum Steuern
der Anzeige eines eingefangenen bzw. erfassten Bildes eines Umgebungsbereichs
eines Kraftfahrzeugs.
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In
der Technik sind verschiedene Fahrzeugumgebungsüberwachungssysteme bekannt.
Ein bekanntes Fahrzeugumgebungsüberwachungssystem weist
eine Mehrzahl von auf einem Kraftfahrzeug montierten Kameras auf,
wie beispielsweise in der japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. H11-78692 offenbart.
Ein anderes bekanntes Fahrzeugumgebungsüberwachungssystem weist eine
Kamera mit einer Fischaugenlinse bzw. einem Fischaugenobjektiv oder
eine Kamera mit einer Weitwinkellinse bzw. einem Weitwinkelobjektiv
auf, die in einem Türspiegel
eines Kraftfahrzeugs eingebaut ist, wie in der japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. 2000-16181 offenbart.
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Mit
einem Fischaugenobjektiv oder einem Weitwinkelobjektiv versehene
Kameras sind in der Lage, ein Bild in einem weiten Bereich einzufangen, weil
das Fischaugenobjektiv oder das Weitwinkelobjektiv eine kurze Brennweite
aufweist. Durch das Fischaugenobjektiv oder das Weitwinkelobjektiv
eingefangene Bilder leiden jedoch an einem Aberrationstyp, der als „Tonnenverzeichnung" bekannt ist. Die
Tonnenverzeichnung ist ein Linseneffekt, bei welchem die Verzeichnung
eines Objekts in einem erfassten Bild bezüglich der vertikalen zentralen
Achse der Linse mit wachsendem Winkel des Objekts bezüglich der
vertikalen zentralen Achse der Linse größer wird. Wenn speziell ein
zentraler Bereich des eingefangenen Bildes, der näher an der
Mitte der Linse liegt, extrahiert und angezeigt wird, ist die Verzeichnung
bzw. Verzerrung des angezeigten zentralen Bereichs des erfassten
Bildes kleiner. Der Betrachter des angezeigten Bildes empfindet
kein Unbehagen, da das Bild nicht zu sehr verzerrt ist. Wenn jedoch
ein Bereich des eingefangenen Bildes, der sich näher an einem Rand der Linse
befindet, extrahiert und angezeigt wird, wird die Verzeichnung des
angezeigten Bereichs des erfassten Bildes so groß, dass der Betrachter ein
etwas merkwürdiges
Gefühl
hinsichtlich des angezeigten Bildes hat. Wenn beispielsweise ein durch
eine mit einem Fischaugenobjektiv oder einem Weitwinkelobjektiv
versehene Kamera erfasstes Bild eine gehende Person nahe einem Rand
der Linse enthält,
wird die Person in dem erfassten Bild so angezeigt, als ob sie aus
der vertikalen Achse der Linse stark geneigt wäre, was möglicherweise dazu führt, dass
der Betrachter die Person in dem Bild visuell nicht als gehend wahrnimmt.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Anzeigesteuersystem
zu schaffen, welches in der Lage ist, ein erfasstes Bild eines Umgebungsbereichs
eines Kraftfahrzeugs anzuzeigen, ohne bei dem Betrachter oder dem
Benutzer des Anzeigesteuersystems ein unbehagliches Gefühl hinsichtlich
des angezeigten Bildes zu verursachen, und welches auch in der Lage
ist, dem Benutzer eine korrekte visuelle Information des Umgebungsbereichs
des Kraftfahrzeugs zu vermitteln.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Anzeigesteuersystem zum Steuern der Anzeige eines
von einem Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs eingefangenen bzw.
erfassten Bildes bereitgestellt. Das Anzeigesteuersystem enthält eine
Bilderfassungseinheit, eine Anzeigeeinheit und eine Anzeigesteuereinheit.
Die Bilderfassungseinheit erfasst ein Bild des Umgebungsbereichs
des Kraftfahrzeug, und die Anzeigeeinheit zeigt das durch die Bilderfassungseinheit
erfasste Bild an. Die Anzeigesteuereinheit zeigt auf der Anzeigeeinheit
wenigstens einen Ausschnitt des durch die Bilderfassungseinheit
erfassten Bildes auf einer horizonalen Basis an, die durch die Sicht
des Betrachters bereitgestellt wird, falls der Ausschnitt des durch
die Bilderfassungseinheit erfassten Bildes eine Winkelverschiebung
bezüglich
der horizontalen Basis aufweist. Falls eine gehende Person in dem
Ausschnitt des durch die Bilderfassungseinheit erfassten Bildes
enthalten ist, wird die gehende Person auf der durch die Sicht des Betrachters
bereitgestellten horizontalen Basis, d. h. im Wesentlichen aufrecht,
angezeigt, ohne eine Neigung aus einer vertikalen Achse des erfassten
Bildes aufzuweisen. Demzufolge hat der Betrachter kein merkwürdiges Gefühl hinsichtlich
der angezeigten gehenden Person und kann das Anzeigesteuersystem
eine korrekte visuelle Information über den Umgebungsbereich des
Kraftfahrzeugs bereitstellen.
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Die
Bilderfassungseinheit kann ein Fischaugenobjektiv bzw. eine Fischaugenlinse
oder ein Weitwinkelobjektiv bzw. eine Weitwinkellinse aufweisen, und
die Anzeigeeinheit weist eine Anzeigeeinheit zum Anzeigen eines
Ausschnitts des durch die Bilderfassungseinheit erfassten Bildes
auf. Die Anzeigesteuereinheit kann eine Bildverarbeitungseinheit zum
Drehen des Ausschnitts des durch die Bilderfassungseinheit erfassten
Bildes mittels Bildverarbeitung aufweisen.
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Die
Anzeigesteuereinheit kann einen Mechanismus zum mechanischen Drehen
wenigstens einer der Bilderfassungseinheit und der Anzeigeeinheit aufweisen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Anzeigesteuersystem zum Steuern der Anzeige
eines eingefangenen bzw. erfassten Bildes eines Umgebungsbereichs
eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Das Anzeigesteuersystem enthält eine Bilderfassungseinheit,
eine Anzeigeeinheit und eine Anzeigesteuereinheit. Die Bilderfassungseinheit
erfasst ein Bild mit einer Tonnenverzeichnung des Umgebungsbereichs
des Kraftfahrzeug. Die Anzeigeeinheit zeigt das durch die Bilderfassungseinheit
erfasste Bild an. Die Anzeigesteuereinheit zeigt auf der Anzeigeeinheit
ein Bildsegment, das durch die Tonnenverzeichnung des durch die
Bilderfassungseinheit erfassten Bildes geneigt ist, im Wesentlichen
aufrecht an, ohne eine Neigung bezüglich einer vertikalen Achse
des erfassten Bildes aufzuweisen. Falls das Bildsegment eine gehende
Person enthält,
wird die gehende Person im Wesentlichen aufrecht angezeigt, ohne
eine Neigung von der vertikalen Achse des erfassten Bildes aufzuweisen.
Demzufolge hat der Betrachter kein merkwürdiges Gefühl hinsichtlich der angezeigten
gehenden Person und kann das Anzeigesteuersystem eine korrekte visuelle
Information über
den Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs bereitstellen.
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Die
Anzeigesteuereinheit kann einen Bildprozessor zum Drehen des durch
die Tonnenverzeichnung geneigten Bildsegments um einen Winkel in
Abhängigkeit
von dem Abstand des Bildsegments von der Mitte des durch die Bilderfassungseinheit
erfassten Bildes aufweisen.
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Der
Bildprozessor dreht das durch die Tonnenverzeichnung geneigte Bildsegment
durch Verarbeiten von Daten des Bildsegments. Die Anzeigesteuereinheit
kann einen Mechanismus zum Drehen der Bilderfassungseinheit oder
einen Mechanismus zum Drehen der Anzeigeeinheit aufweisen.
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Die
vorstehenden und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich
werden, wenn sie in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen
genommen wird, welche eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
im Zuge eines Beispiels darstellt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Funktionsblockdiagramm eines Anzeigesteuersystems gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wobei das Diagramm ebenfalls ein erfasstes
Bild und angezeigte Bildsegmente zeigt;
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2A ist
eine Draufsicht eines Kraftfahrzeugs mit dem in 1 gezeigten
Anzeigesteuersystem, wobei das Anzeigesteuersystem eine Kamera zum
Erfassen eines Bildes eines Umgebungsbereichs des Kraftfahrzeugs
aufweist;
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2B ist
eine Ansicht, die ein durch die Kamera des in dem in 2A gezeigten
Kraftfahrzeug eingebauten Anzeigesteuersystems erfasstes Bild zeigt;
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3 ist
ein Flussdiagramm einer durch eine Verarbeitungseinheit des in 1 gezeigten
Anzeigesteuersystems durchgeführten
Verarbeitungsabfolge;
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4 ist
eine Ansicht, die aus dem erfassten Bild zu extrahierende Bildsegmente
zeigt;
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5A bis 5C sind
Ansichten, welche die Bildsegmente zeigen, die durch ein herkömmliches
System angezeigt werden; und
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6A bis 6C sind
Ansichten, welche die Bildsegmente zeigen, die durch das Anzeigesteuersystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung angezeigt werden;
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7 ist
eine Seitenaufrissansicht, welche die Art und Weise zeigt, in der
eine Kamera mit Fischaugenobjektiv mechanisch durch einen Drehmechanismus
gedreht wird; und
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8 ist
eine Aufrissansicht von vorne einer Aufrissansicht von vorne, welche
die Art und Weise zeigt, in der eine Anzeigeeinheit mechanisch durch einen
Drehmechanismus gedreht wird.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Gemäß der Darstellung
in 1 weist ein Anzeigesteuersystem 1 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Verarbeitungseinheit 2,
eine Kamera mit Fischaugenobjektiv 3, eine Konsoleneinheit 4 und
eine Anzeige 5 auf. Die Verarbeitungseinheit 2 enthält eine
Kameraschnittstelle 6 und einen Bildprozessor 7.
Die Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 dient als eine Bilderfassungseinheit, die
Konsoleneinheit 4 und die Anzeige 5 zusammen als
eine Anzeigeeinheit und der Bildprozessor 7 als eine Anzeigesteuereinheit
oder eine Bildverarbeitungseinheit.
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Das
Anzeigesteuersystem 1 ist in einem in 2A dargestellten
Kraftfahrzeug 9 eingebaut, wobei die Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 auf
einer linken Seitentür
neben dem linken Türspiegel
montiert ist. Die Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 weist
ein Fischaugenobjektiv mit einer kurzen Brennweite zum Erfassen
eines Bildes in einem weiten Bereich auf. Ein durch die Kamera mit
Fischaugenobjektiv 3 erfasstes Bild unterliegt einer Tonnenverzeichnung,
bei welcher die Verzeichnung bzw. Verzerrung eines Objekts in dem
erfassten Bild bezüglich
der vertikalen zentralen Achse der Linse bzw. des Objektivs mit wachsendem
Winkel des Objekts bezüglich
der vertikalen zentralen Achse der Linse größer wird. Wie speziell in 2B dargestellt,
weist ein Objekt in dem durch die Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 erfassten Bild
mit wachsendem Abstand des Objekts von der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3,
d. h., mit wachsender Entfernung des Objekts von der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3,
eine größere Verzerrung
auf.
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Das
in 2B dargestellte Bild ist ein durch die Kamera
mit Fischaugenobjektiv 3 erfasstes Bild, wenn das Kraftfahrzeug 9,
welches ein zweitüriges Kraftfahrzeug
ist, in einem durch eine weiße
Linie „a" markierten Parkbereich
auf einer Straße
entlang eines Gebäudes „d" geparkt ist und
eine Person „c" auf der linken Seite
des Kraftfahrzeugs 9 in rückwärtiger Richtung des Kraftfahrzeugs 9 geht.
In 2B enthält
das erfasste Bild einen linken Karosserieabschnitt „b" des Kraftfahrzeugs 9,
eine vordere Kante „b1" der linken Tür des Kraftfahrzeugs 9,
eine hintere Kante „b2" der linken Tür des Kraftfahrzeugs 9,
einen Türknauf „b" bzw. „b3" der linken Tür des Kraft fahrzeugs 9,
ein linkes Vorderrad „b4" des Kraftfahrzeugs 9 und
ein linkes Hinterrad „b5" des Kraftfahrzeugs 9.
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Wenn
das erfasste Bild von der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 der
Kameraschnittstelle 6 zugeführt wird, gibt die Kameraschnittstelle 6 die
Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 in den Bildprozessor 7 ein.
Die Konsoleneinheit 4 wird durch den Benutzer des Anzeigesteuersystems 1,
d. h. den Betrachter des erfassten Bildes, betätigt, um das erfasste Bild
zu vergrößern oder
in dieses hineinzuzoomen oder das erfasste Bild zu scrollen. Wenn
die Konsoleneinheit 4 durch den Benutzer betätigt wird,
gibt die Verarbeitungseinheit 4 ein Befehlssignal an die
Verarbeitungseinheit 2 aus. Die Konsoleneinheit 4 kann
entweder eine regelmäßige Anordnung
mechanischer Tasten oder Knöpfe
oder eine regelmäßige Anordnung
von Berührungstasten
oder Berührungsschaltflächen bzw.
Berührungsknöpfen auf
der Anzeige 5 aufweisen.
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Wenn
der Verarbeitungseinheit 4 ein Steuersignal von der Konsoleneinheit 4 aus
zugeführt
wird, interpretiert der Bildprozessor 7 das Steuersignal
und verarbeitet das erfasste, von dem Fischaugenobjektiv 3 aus
durch die Kameraschnittstelle 6 dem Bildprozessor 7 zugeführte Bild
auf der Grundlage des Steuersignals. Insbesondere vergrößert der
Bildprozessor 7 auf der Grundlage des Steuersignals das
erfasste Bild oder zoomt in dieses hinein, scrollt das erfasste
Bild oder dreht das erfasste Bild.
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Falls
das Kraftfahrzeug 9 ein Fahrzeugnavigationssystem aufweist,
können
einige Funktionen des Fahrzeugnavigationssystems als Teil der Verarbeitungseinheit 2,
der Konsoleneinheit 4 und der Anzeige 5 verwendet
werden.
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Nachstehend
wird mit Bezug auf 3, 4, 5A bis 5C und 6A bis 6C eine
Betriebsweise des Anzeigesteuersystems 1 beschrieben werden. 3 zeigt
eine Verarbeitungsabfolge, die durch die Verarbeitungseinheit 2 durchgeführt wird.
In 3 wird der Verarbeitungseinheit 2 in Schritt
S1 ein erfasstes Bild aus der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 zugeführt. Dann
bestimmt die Verarbeitungseinheit 2 in Schritt S2, ob der
Benutzer von der Konsoleneinheit 4 aus ein Steuersignal
zum Vergrößern des
erfassten Bildes eingegeben hat oder nicht.
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Falls
die Verarbeitungseinheit 2 beurteilt, dass der Benutzer
kein Steuersignal zur Vergrößerung des
erfassten Bildes von der Konsoleneinheit 4 aus eingegeben
hat („NEIN" in Schritt S2),
verarbeitet die Verarbeitungseinheit 2 das erfasste Bild
nicht, sondern zeigt in Schritt S3 das erfasste Bild unverändert auf
der Anzeige 5 an.
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Falls
die Verarbeitungseinheit 2 beurteilt, dass der Benutzer
ein Steuersignal zur Vergrößerung des
erfassten Bildes von der Konsoleneinheit 4 aus eingegeben
hat („JA" in Schritt 52),
vergrößert der Bildprozessor 7 in
Schritt S4 das erfasste Bild mit einem Bildvergrößerungsverhältnis, das durch das Steuersignal
repräsentiert
wird. Dann bestimmt die Verarbeitungseinheit 2 in Schritt
S5, ob der Benutzer ein Steuersignal zum Scrollen des erfassten
Bildes von der Konsoleneinheit 4 aus eingegeben hat oder nicht.
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Falls
die Verarbeitungseinheit 2 beurteilt, dass der Benutzer
kein Steuersignal zum Scrollen des erfassten Bildes von der Konsoleneinheit 4 aus eingegeben
hat („NEIN" in Schritt S5),
springt die Steuerung zu Schritt S8, wo die Verarbeitungseinheit 2 das
vergrößerte Bild
auf der Anzeige 5 anzeigt.
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Falls
die Verarbeitungseinheit 2 beurteilt, dass der Benutzer
das Steuersignal zum Scrollen des erfassten Bil des von der Konsoleneinheit 4 aus eingegeben
hat („JA" in Schritt S5),
scrollt der Bildprozessor 7 in Schritt S6 das vergrößerte Bild
in eine Position, die durch das Steuersignal repräsentiert wird.
Die Verarbeitungseinheit 2 bestimmt einen Scrollweg, das
heißt
einen Abstand bzw. Weg, um den das Bild gescrollt wird, von der
Mitte des erfassten Bildes aus. In Schritt S7 dreht der Bildprozessor 7 dann
das gescrollte Bild um einen Winkel, der von dem bestimmten Scrollweg
abhängt,
um die Verzeichnung des erfassten Bildes aus der vertikalen zentralen
Achse der Linse bzw. des Objektivs zu verringern. Danach zeigt die
Verarbeitungseinheit 2 in Schritt S8 das vergrößerte, gescrollte
und gedrehte Bild auf der Anzeigeeinheit an.
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Spezifische
Einzelheiten der vorstehenden Verarbeitungsabfolge werden nachstehend
in Bezug auf bestimmte rechteckige, aus dem erfassten Bild zu extrahierende
Bildsegmente beschrieben werden. Zunächst wird angenommen, dass
ein durch die gestrichelten Linien A1 in 4 angedeutetes
Bildsegment aus dem erfassten Bild zu extrahieren, zu verarbeiten
und auf der Anzeige 5 anzuzeigen ist. Das Bildsegment A1
ist nahe an einem linken Linsenrand des Fischaugenobjektivs, das
heißt
einem hinteren Bereich des erfassten Bildes gelegen. Der Bildprozessor 7 liest
die Daten des Bildsegments A1 und dreht dann die Daten des Bildsegments
A1 im Uhrzeigersinn um einen Winkel, der von dem gescrollten Abstand
von der Mitte des erfassten Bildes abhängt, wodurch die Verzeichnung
des erfassten Bildes bezüglich
der vertikalen zentralen Achse der Linse verringert wird. Falls
der Bildprozessor 7 die Daten des Bildsegments A1 nicht
rotiert und das Bildsegment A1 unverändert anzeigt, zeigt die Anzeige 5 ein
Bild an, wie es in 5A dargestellt ist, in welchem
die Person „c" aufgrund einer Tonnenverzeichnung
aus der vertikalen Achse geneigt ist, das heißt eine durch eine strichpunktierte
Linie P1 angedeutete Neigungsachse auf weist, wodurch beim Benutzer
oder Betrachter ein merkwürdiges
Gefühl
hinsichtlich des angezeigten Bildes hervorgerufen wird. Nachdem
gemäß der vorliegenden
Erfindung der Bildprozessor 7 die Daten des Bildsegments
A1 dreht und das Bildsegment A1 in einer gedrehten Orientierung
anzeigt, zeigt die Anzeige 5 ein Bild an, wie es in 6A dargestellt
ist, bei welchem die Person „c" nicht aus der vertikalen
Achse geneigt ist, das heißt
eine vertikale Achse aufweist, die durch die strichpunktierte Linie P2
angedeutet ist. Da die angezeigte Person „c" normal oder aufrecht aussieht, hat
der Benutzer oder Betrachter kein merkwürdiges Gefühl hinsichtlich des angezeigten
Bildes.
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Es
wird angenommen, dass ein durch die gestrichelten Linien A3 in 4 angedeutetes
Bildsegment aus dem erfassten Bild zu extrahieren, zu verarbeiten
und auf der Anzeige 5 anzuzeigen ist. Das Bildsegment A3
ist nah einem rechten Linsenrand des Fischaugenobjektivs, das heißt einem
vorderen Bereich des erfassten Bildes, gelegen. Der Bildprozessor 7 liest
die Daten des Bildsegments A3 und dreht dann die Daten des Bildsegments
A3 in Gegenuhrzeigersinn um einen Winkel, der von dem gescrollten
Abstand von der Mitte des erfassten Bildes abhängt, wodurch die Verzeichnung
des erfassten Bildes bezüglich
der vertikalen zentralen Achse der Linse verringert wird. Falls
der Bildprozessor 7 die Daten des Bildsegments A3 nicht
dreht und das Bildsegment A3 unverändert anzeigt, zeigt die Anzeige 5 ein
Bild an, wie es in 5C dargestellt ist, wo das Gebäude „d" aufgrund einer Tonnenverzeichnung aus
der vertikalen Achse geneigt ist, das heißt eine durch die strichpunktierte
Linie Q1 angedeutete Neigungsachse aufweist, was bei dem Benutzer
oder Betrachter ein merkwürdiges
Gefühl
hinsichtlich des angezeigten Bildes hervorruft. Nachdem gemäß der vorliegenden
Erfindung der Bildprozessor 7 die Daten des Bildsegments
A3 dreht und das Bildsegment A3 in einer gedrehten Orientierung
anzeigt, zeigt die Anzeige 5 ein Bild an, wie es in 6C dargestellt
ist, wo das Gebäude „d" nicht aus der vertikalen
Achse geneigt ist, das heißt
eine vertikale Achse aufweist, die durch die strichpunktierte Linie
Q2 angedeutet ist. Da das angezeigte Gebäude „d" normal oder aufrecht aussieht, hat
der Benutzer oder Betrachter kein merkwürdiges Gefühl hinsichtlich des angezeigten Bildes.
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Bei
dem vorstehenden Drehungsvorgang werden die Bilddaten um einem um
so größeren Winkel
gedreht, je größer der
gescrollte Abstand von der Mitte des erfassten Bildes in Richtung
eines Linsenrandes ist. Die Bilddaten werden um einen Punkt gedreht,
der sich in der Mitte des Bildsegments befindet, das heißt an einem
Punkt, an dem zwei diagonale Linien des rechteckigen Bildsegments
einander schneiden.
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Es
wird angenommen, dass ein durch die gestrichelten Linien A2 in 4 angedeutetes
Bildsegment aus dem erfassten Bild zu extrahieren ist. Nachdem das
Bildsegment A2, das einen Bereich unterhalb der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 repräsentiert,
auf der vertikalen zentralen Achse der Linse liegt, ist das Bildsegment
A2 im Wesentlichen frei von einer Tonnenverzeichnung. Der Bildprozessor 7 scrollt
die Daten des Bildsegments A3 nicht und dreht sie daher auch nicht.
Daher zeigt die Anzeige 5 ein nicht gedrehtes Bild an,
wie es in 5B oder 6B dargestellt
ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird, wie vorstehend beschrieben, wenn ein Bildsegment
nahe einem Linsenrand des Fischaugenobjektivs extrahiert wird, das
extrahierte Bild gedreht und so angezeigt, dass es frei von einer
Tonnenverzeichnung ist. Falls das extrahierte Bild eine Person enthält, sieht die
Person für
das Auge des Benutzers normal oder aufrecht aus, und er hat kein
merkwürdiges
Gefühl hinsichtlich
des angezeigten Bildes. Demzufolge wird dem Benutzer durch die Kamera
mit Fischaugenobjektiv 3 eine korrekte visuelle Information
um das Kraftfahrzeug 9 herum gegeben. Darüber hinaus kann
eine solche korrekte visuelle Information um das Kraftfahrzeug 9 herum
durch eine auf Software basierende Bildverarbeitung ohne die Notwendigkeit eines
Mechanismus zum mechanischen Drehen der Kamera mit Fischaugenobjektiv 3 erzeugt
werden.
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Die
Bilderfassungseinheit kann eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv anstatt
der dargestellten Kamera mit Fischaugenobjektiv aufweisen. Das Anzeigesteuersystem
kann eine Mehrzahl von Kameras mit Fischaugenobjektiv oder Kameras
mit Weitwinkelobjektiv aufweisen, die an unterschiedlichen Stellen
des Kraftfahrzeugs installiert sind.
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Bei
der vorstehenden Ausführungsform
wird ein erfasstes Bild durch Bildverarbeitung auf Softwarebasis
gedreht. Ein erfasstes Bild kann jedoch auch durch eine von verschiedenen
anderen Anordnungen gedreht werden. Beispielsweise kann die Kamera
mit Fischaugenobjektiv 3 durch einen Rotationsmechanismus 10 (siehe 7)
um eine Achse um einen Winkel mechanisch drehbar sein, um das erfasste
Bild jederzeit in einer aufrechten Orientierung ohne eine unzulässige Neigung
aus der Vertikalachse der Linse anzuzeigen, das heißt um das
erfasste Bild im Wesentlichen aufrecht auf einer horizontalen, durch
die Sicht des Benutzers bereitgestellten Basis darzustellen, und
kann, wenn ein bestimmtes Bildsegment durch die Kamera zu erfassen
ist, die Kamera mechanisch durch den Drehmechanismus 10 um
die Achse um einen Winkel in Abhängigkeit
von dem zu erfassenden Bildsegment gedreht werden, sodass das endgültig angezeigte
Bild jederzeit so aussieht, dass es sich in der aufrechten Orientierung
befindet, ohne dass es unzulässig
aus der vertikalen Achse der Linse geneigt ist, das heißt im Wesentlichen
aufrecht auf der horizontalen, durch die Sicht des Betrachters bereitgestellten
Basis aussieht. Des weiteren kann die Anzeigeeinheit 5 zum
Anzeigen eines erfassten Bildes durch einen Rotationsmechanismus 11 mechanisch
um eine Achse um einen Winkel drehbar sein (siehe 8),
um das erfasste Bild jederzeit in einer aufrechten Orientierung
ohne eine unzulässige
Neigung aus der Vertikalachse der Linse anzuzeigen, das heißt um das
erfasste Bild im Wesentlichen aufrecht auf einer horizontalen, durch die
Sicht des Benutzers bereitgestellten Basis darzustellen, und kann,
wenn ein bestimmtes durch eine Kamera erfasstes Bildsegment auf
der Anzeigeeinheit anzuzeigen ist, die Anzeigeeinheit durch den Drehmechanismus 11 mechanisch
um die Achse um einen Winkel in Abhängigkeit von dem zu erfassenden
Bildsegment gedreht werden, so dass das endgültig angezeigte Bild jederzeit
so aussieht, dass es sich in der aufrechten Orientierung befindet,
ohne dass es unzulässig
aus der vertikalen Achse der Linse geneigt ist, das heißt im Wesentlichen
aufrecht auf der horizontalen, durch die Sicht des Betrachters bereitgestellten
Basis aussieht. Das erstere System zum mechanischen Drehen der Kamera
und das letztere System zum mechanischen Drehen der Anzeigeeinheit
können
miteinander kombiniert werden. Das System gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Drehen eines erfassten Bildes durch eine Bildverarbeitung auf
Softwarebasis kann mit dem System zum mechanischen Drehen der Kamera
oder dem System zum mechanischen Drehen der Anzeigeeinheit kombiniert
werden. Der Mechanismus zum mechanischen Drehen der Kamera oder
die Anzeigeeinheit dienen als eine Anzeigesteuereinheit.
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Obgleich
eine bestimmte bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung genau gezeigt und beschrieben worden
ist, sollte verstanden werden, dass vielfältige Änderungen und Modifikationen
daran angestellt werden können,
ohne von dem Umfang der mitgegebenen Ansprüche abzuweichen.