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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer Rechts-Rechts-Kettenwirkware mit beidseitigem Schlingenplüsch bzw.
zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Rechts-Links-Kettenwirkwaren
mit einseitigem Schlingenplüsch.
Ferner betrifft die Erfindung auch mittels dieser Verfahren hergestellte
Kettenwirkwaren mit Schlingenplüsch.
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Aus
der
DE 28 32 481 A1 ist
eine Rechts-Rechts-Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Polstoffen
mit je zwei eine Stoffbahn erzeugenden Nadelbarren bekannt, von
denen jede Nadelbarre erste Wirknadeln, die zur Maschenbildung bei
jedem Wirkzyklus belegt werden, und dazwischen zweite Wirknadeln,
die zur Polschlingenbildung nicht bei jedem Wirkzyklus belegt werden,
aufweist. Jeder Nadelbarre ist mindestens je eine Polfaden-Legebarre
zugeordnet, die Polfäden
jeweils abwechselnd um eine erste Wirknadel der zugehörigen Nadelbarre und
eine zweite Wirknadel legt, um gleichzeitig zwei Polstoffbahnen
mit erhöhter
Arbeitsgeschwindigkeit zu erzeugen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein
Verfahren zur Herstellung einer Kettenwirkware bereitzustellen,
mittels derer eine Kettenwirkware von größerer Plüschschlingendichte herstellbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der
unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung einer Rechts-Rechts-Kettenwirkware mit beidseitigem
Schlingenplüsch
umfasst:
- – eine
erste und eine zweite Nadelbarre zur Bildung eines ersten und eines
zweiten Basisgewirks, von denen jedes aus von jeweils wenigstens
zwei Legebarren zugeführten
Fadenscharen gebildet ist; wobei die beiden Nadelbarren jeweils auf
einander gegenüberliegenden
Seiten einer Mittenebene angeordnet sind;
- – wobei
der ersten Nadelbarre eine auf der gegenüberliegenden Seite der Mittenebene,
jenseits der zweiten Nadelbarre angeordnete zweite Stiftbarre und
wobei der zweiten Nadelbarre eine auf der gegenüberliegenden Seite der Mittenebene,
jenseits der ersten Nadelbarre angeordnete erste Stiftbarre zugeordnet
ist;
- – wobei
die Nadelbarren und die Stiftbarren derart ansteuerbar sind, dass
i.
aus einer von einer Legebarre der Legebarren zugeführten ersten
Fadenschar von der ersten Nadelbarre in Zusammenwirken mit der zugeordneten
zweiten Stiftbarre Plüschschlingen
auf einer Seite der Mittenebene erzeugt werden, sowie
ii. aus
einer von einer weiteren Legebarre der Legebarren zugeführten zweiten
Fadenschar von der zweiten Nadelbarre in Zusammenwirken mit der
zugeordneten ersten Stiftbarre Plüschschlingen auf der anderen
Seite der Mittenebene erzeugt werden;
- – wobei
die Nadelbarren und die Stiftbarren weiterhin derart ansteuerbar
sind, dass ein oder mehrere von ein oder mehreren weiteren Legebarren zugeführte Fäden als
Verbindungsfäden
in die beiden Basisgewirke eingebunden werden.
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Indem
erfindungsgemäß jeweils
von jeder Nadelbarre in Zusammenwirken mit der zugeordneten Stiftbarre
Plüschschlingen
auf beiden Seite der Mittenebene ausge bildet werden, wobei ein oder mehrere
von weiteren Legebarren zugeführte
Fäden als
Verbindungsfäden
in die beiden Basisgewirke eingebunden werden, ist eine Rechts-Rechts-Kettenwirkware
mit beidseitigem Schlingenplüsch
und besonders hoher Dichte von Plüschschlingen herstellbar. Ein
weiterer Vorteil gegenüber
bestehenden beidseitigen Plüschkonstruktionen
liegt in der möglichen
beidseitigen Verankerung der Plüschfäden als Masche
derart, dass das Textilprodukt im Wesentlichen ziehfadenfest ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
der Abstand von der ersten und/oder der zweiten Stiftbarre von der
jeweils zugeordneten Nadelbarre variabel einstellbar, womit dann
auch die Plüschschlingenlänge auf
einer bzw. auf beiden Seiten der Wirkware variabel einstellbar ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
lassen sich ferner identische Plüscheffekte
auf beiden Seiten der Wirkware einstellen. Insbesondere lässt sich,
sofern die beiden Basisgewirke wie oben beschrieben miteinander
verbunden werden, eine Rechts-Rechts-Kettenwirkware herstellen,
welche beidseitigen Schlingenplüsch
derart aufweist, dass auf beiden Seiten nur rechte Maschenseiten
gebildet werden. Hierbei ist unter einer Rechts-Rechts-Ware gemäß der üblichen Terminologie eine Maschenware zu
verstehen, welche auf beiden Seiten der Maschenware rechte Maschenseiten
zeigt. Unter einer rechten Maschenseite ist im Sinne der Erfindung
und gemäß der üblichen
Terminologie eine Seite mit Maschen zu verstehen, bei denen die
Füße unter
und die Schenkel über
dem Kopf der vorhergehenden Masche liegen. Die Ausbildung der Kettenwirkware als
Rechts-Rechts-Kettenwirkware beruht darauf, dass die auf beiden
Seiten erzeugten Maschen auch jeweils zu dieser Seite gezogen wurden,
indem beispielsweise auf beiden Seiten nur rechte Maschenseiten
zu sehen sind.
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Werden
die beiden erfindungsgemäß erzeugten
Basisgewirke nicht durch Fadenscharen aus wenigstens einer Legebarre
miteinander verbunden, so werden zwei Rechts-Links-Waren mit jeweils
einseitigen Plüschschlingen
erzeugt. Ein Vorteil hierbei besteht darin, dass die Plüschdichte
bei den nach diesem Verfahren hergestellten Gewirken höher als bei
dem Verfahren nach der
DE
2832481A1 ist. Ein Vorteil gegenüber bekannten Rechts-Links-Schlingenplüsch Verfahren
besteht darin, dass die gleichzeitige Produktion zweier Rechts-Links-Plüschgewirke
möglich
ist.
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Hierbei
ist unter einer Rechts-Links-Ware gemäß der üblichen Terminologie eine Maschenware zu
verstehen, welche auf der einen Seite nur rechte und auf der anderen
Seite nur linke Maschenseiten zeigt. Unter einer linken Maschenseite
ist im Sinne der Erfindung und gemäß der üblichen Terminologie die Seite
zu verstehen, bei der die Füße über und
die Schenkel unter dem Kopf der vorhergehenden Masche liegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Rechts-Rechts-Kettenwirkware mit beidseitigem Schlingenplüsch, und
eine mittels eines solchen Verfahrens hergestellte Rechts-Rechts-Kettenwirkware mit
beidseitigem Schlingenplüsch
sowie ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Rechts-Links-Kettenwirkwaren
mit einseitigem Schlingenplüsch
und eine mittels eines solchen Verfahrens hergestellte Rechts-Links-Kettenwirkware mit
einseitigem Schlingenplüsch.
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Die
auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittenebene erzeugten Plüschschlingen können aus gleichem
Material oder auch aus verschiedenem Material gebildet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
einer erfindungsgemäßen Rechts-Rechts-Kettenwirkware können die
auf der einen Seite der Mittenebene erzeugten Plüschschlingen zumindest teilweise
aus Kunstfaser gebildet werden, und die auf der anderen Seite der
Mittenebene erzeugten Plüschschlingen können zumindest
teilweise aus mercerisierter Baumwolle gebildet werden, wodurch
sich je nach Einsatz z.B. in einem Kleidungsstück (z.B. Bademantel) eine verbesserte
Feuchtigkeitsableitung (z.B. in Form von Wasser oder Schweiß) erreichen
lässt.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in den beigefügten Abbildungen
dargestellten bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1a-c
schematische Darstellungen des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß einer
Ausführungsform
in unterschiedlichen Betriebsstadien;
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2 eine
schematische Darstellung der Nadel- bzw. Stiftanordnung der Vorrichtung
aus 1 in Draufsicht mit Versatz der einzelnen Reihen;
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3 eine
schematische Querschnittsansicht eines mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Plüschgewirks;
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4 ein
Legungsschema zur Erläuterung des
Betriebs einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einer weiteren Ausführungsform;
und
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5 eine
schematische Darstellung in Draufsicht einer Nadel- bzw. Stiftanordnung
der Vorrichtung aus 1 ohne Versatz der einzelnen
Reihen.
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Gemäß den 1a-c
ist ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung einer Rechts-Rechts-Kettenwirkware im Querschnitt
sowie ausschnittsweise dargestellt, wobei die Darstellungen gemäß den 1a, 1b und 1c zur
Erläuterung
der Arbeitsweise unterschiedliche, aufeinander folgende Betriebsstadien
wiedergeben.
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Eine
für die
Herstellung der Wirkware bestimmt Mittenebene ist mit "M" bezeichnet. Auf der in den 1a-c jeweils rechten Seite der Mittenebene M
sind eine erste Nadelbarre N1 und eine erste Stiftbarre S1, welche
mit einem Abschlagkamm A1 zusammenarbeiten, angeordnet. Auf der
in 1a-c jeweils linken Seite der Mittenebene M sind
eine zweite Nadelbarre N2 und eine zweite Stiftbarre S2, welche mit
einem Abschlagkamm A2 zusammenarbeiten, angeordnet. Der zwischen
den Nadelbarren N1 und N2 verbleibende Zwischenraum ist vorzugsweise
gerade so gering gewählt,
dass das mit der Vorrichtung herzustellende Gewirk hindurch passt.
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In
dem Ausführungsbeispiel
aus 1 weist die Vorrichtung ferner insgesamt fünf Legebarren GB1-GB5
auf, welche in bekannter Weise mit Lochnadeln zur Fadenlegung um
die Nadeln der Nadelbarren N1, N2 bzw. die Stifte der Stiftbarren
S1, S2 ausgestattet sind und deren Arbeitsweise weiter unten noch
detaillierter erläutert
wird.
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Vorzugsweise
ist der Abstand von der ersten Stiftbarre S1 bzw. der zweiten Stiftbarre
S2 von der jeweils zugeordneten Nadelbarre N2 bzw. N1 zur Variation
der Plüschschlingen
variabel einstellbar, was sowohl manuell als auch über eine
geeignete Ansteuerung, die dann vorzugsweise auch die nachfolgend noch
erläuterte
Legemechanik bzw. die Legebarren entsprechend einstellt, erfolgen
kann. Ferner können die
Abstände
der einzelnen Stifte oder Stiftgruppen für verschiedene Plüschschlingenlängen auf
einer Warenseite mustermäßig eingestellt
werden.
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Wie
aus 2 erkennbar, sind die Stifte s11-s1m der ersten
Stiftbarre S1 zu den Stiften s21-s2m der zweiten Stiftbarre S2 sowie
auch zu den Nadeln n11-n1m der ersten Nadelbarre N1 in Richtung
der Mittenebene M versetzt angeordnet. Ebenso sind die Stifte s21-s2m
der zweiten Stiftbarre S2 zu den Nadeln n21-n2m der zweiten Nadelbarre
N2 in Richtung der Mittenebene M versetzt angeordnet. Die Anzahl
der Stifte s11, ... s21, .., bzw. Nadeln n11, ..., n21 ... ist grundsätzlich beliebig
und typischerweise sehr viel größer als
in der gemäß 2 lediglich ausschnittsweisen
Darstellung. Ebenso können
die seitlichen Abstände
der Nadeln und Stifte anders gestaltet werden. Insbesondere kann
die Anordnung der Nadeln und Stifte auch ohne seitlichen Versatz erfolgen,
wie in 5 dargestellt.
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Im
Betrieb der Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1 bildet die erste Nadelbarre N1 zusammen mit
der ihr zugeordneten zweiten Stiftbarre S2 ein erstes Basisgewirk,
dessen Plüschschlingen
sich zu der Seite der Mittenebene M hin, auf der sich die zweite
Stiftbarre S2 befindet (d.h. die in 1 linke
Seite), erstrecken. In analoger Weise bildet die zweite Nadelbarre
N2 zusammen mit der ihr zugeordneten ersten Stiftbarre S1 ein zweites
Basisgewirk, dessen Plüschschlingen
(von denen eine in 1b mit "P" bezeichnet
ist) sich zu der Seite der Mittenebene M hin, auf der sich die erste
Stiftbarre S1 befindet (d.h. die in 1 rechte
Seite), erstrecken.
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Dabei
dient die von der Legebarre GB3 zugeführte Fadenschar zur Verbindung
der beiden Basisgewirke miteinander. Statt einer solchen mittleren Legebarre
zur Verbindung der beiden Basisgewirke können auch mehrere solcher Legebarren
vorgesehen sein, um eine noch stärkere
Verbindung der beiden Basisgewirke zu erzielen. Es kann jedoch auch auf
solche Legebarren ganz verzichtet werden, sofern keine Verbindung
der beiden Basisgewirke erreicht werden soll. In diesem Fall erhält man zwei Rechts-Links-Kettenwirkwaren.
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung somit auch eine Vorrichtung
mit dem Aufbau gemäß Anspruch
1, jedoch ohne Legebarren zur Zuführung von Verbindungsfäden bzw.
-fadenscharen zwischen den Basisgewirken.
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Im
Unterschied zu der dritten Legebarre GB3 arbeiten die erste und
zweite Legebarre GB1 und GB2 bzw. die vierte und fünfte Legebarre
GB4 und GB5 paarweise getrennt voneinander an den beiden Basisgewirken.
Die aus der fünften
Legebarre GB5 zugeführte
Fadenschar bildet zusammen mit der aus der vierten Legebarre GB4
zugeführten
Fadenschar das zweite Basisgewirk, was in 1a-b dargestellt ist.
Die aus der ersten Legebarre GB1 zugeführte Fadenschar bildet zusammen
mit der aus der zweiten Legebarre GB2 zugeführten Fadenschar das erste Basisgewirk,
was in 1c dargestellt ist.
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Genauer
erfolgt die Bildung des zweiten Basisgewirks mittels einer im Wesentlichen
parallel zur Mittenebene verlaufenden Schussverbindung aus der fünften Legebarre
GB5 mit im Wesentlichen quer zur Mittenebene M verlaufenden Fran sen
aus der vierten Legebarre GB4, und die Bildung des ersten Basisgewirks
erfolgt analog mittels einer im Wesentlichen parallel zur Mittenebene
M verlaufenden Schussverbindung aus der ersten Legebarre GB1 mit im
Wesentlichen quer zur Mittenebene verlaufenden Fransen aus der zweiten
Legebarre GB2. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die im bevorzugten
Ausführungsbeispiel
gewählte
Herstellung der Verbindung in den jeweiligen Basisgewirken über Schuss-
bzw. Franseneinbindung beschränkt,
sondern es können auch
beliebige andere im Stand der Technik geeignete Bindungsschemata
angewendet werden.
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Nachfolgend
wird die Bildung der Plüschschlingen
durch das Zusammenwirken jeweils eine Nadelbarre N1 bzw. N2 mit
der zugeordneten Stiftbarre S2 bzw. S1 anhand der aufeinander folgenden Betriebsstadien
gemäß den 1a-c
erläutert.
Hierbei erfolgt die Ansteuerung der Nadelbarren N1, N2 und der Stiftbarren
S1, S2 über
bekannte Antriebsvorrichtungen.
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In
dem in 1a gezeigten Stadium heben sich
die Stifte der ersten Stiftbarre S1 und die Nadeln der zweiten Nadelbarre
N2. Die vierte Legebarre GB4 legt eine (in der Zeichnung mit der
breitesten Linie dargestellte) maschenbildende Fadenschar zunächst um
die Stifte der ersten Stiftbarre S1 und dann um die Nadeln der zweiten
Nadelbarre N2.
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Anschließend senken
sich die Nadeln der zweiten Nadelbarre N2 (wie in 1a durch
den Pfeil p1 angedeutet) und bilden jeweils eine Masche. Nach dieser
Maschenbildung senken sich die Stifte der ersten Stiftbarre S1 und
geben die gebildeten Plüschschlingen
frei, so dass diese durch die Maschenbildung fixiert sind und nicht
mehr weggezogen werden können.
Der zeitliche Ablauf gestaltet sich dabei so, dass jeder Stift der
ersten Stiftbarre S1 die um sie herum gelegten Plüschschlingen
durch Absenken erst freigibt, wenn die entsprechende Fadenschar
auf der gegenüberliegenden
Seite der Mittenebene M zu Maschen ausgebildet ist, so dass die
um die Stifte dieser Stiftbarre S1 herum gelegten Plüschschlingen
nicht mehr aufgezogen werden können.
Mit anderen Worten muss der Prozess der Maschenbildung durch eine
Nadel der zweiten Nadelbarre N2 jeweils abgeschlossen sein, bevor
der auf der gegenüberliegenden
Seite der Mittenebene M angeordnete Stift die um ihn herum gelegte
Plüschschlinge
freigibt, wie durch den Pfeil p2 in 1b angedeutet
ist.
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Der
Prozess wird in analoger Weise mit der Nadelbarre N1 und der Stiftbarre
S2 fortgesetzt, wozu die aus den Legebarren GB1-GB5 gebildete Legebarrenanordnung,
wie in 1b durch den Pfeil p3 angedeutet,
quer zur Mittenebene M in Richtung der zweiten Stiftbarre S2 bewegt
wird.
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In
dem in 1c gezeigten Stadium heben sich
die Stifte der zweiten Stiftbarre S2 und die Nadeln der ersten Nadelbarre
N1. Die Legebarre GB2 legt eine maschenbildende Fadenschar zunächst um die
Stifte der zweiten Stiftbarre S2 und dann um die Nadeln der ersten
Nadelbarre N1. Anschließend
senken sich die Nadeln der ersten Nadelbarre N1 und bilden jeweils
Maschen. Nach dieser Maschenbildung senken sich die Stifte der zweiten
Stiftbarre S2 und geben die gebildeten Plüschschlingen frei, so dass diese
durch die Maschenbildung fixiert sind und nicht mehr weggezogen
werden können.
Der zeitliche Ablauf erfolgt wiederum so, dass jeder Stift der zweiten Stiftbarre
S2 die um sie herum gelegte Plüschschlinge
durch Absenken erst freigibt, wenn die entsprechende Fadenschar
auf der gegenüberliegenden Seite
der Mittenebene M zu Maschen ausgebildet ist, so dass die um die
jeweiligen Stifte der Stiftbarre S2 herum gelegten Plüschschlingen
nicht mehr aufgezogen werden können.
Nach Freigabe der Plüschschlingen
durch den jeweiligen Stift der zweiten Stiftbarre S2 wird der Prozess
wieder mit der ersten Stiftbarre S1 und der zweiten Nadelbarre N2
(gemäß 1a) fortgesetzt, usw..
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Wie
aus den 1a und 1c weiter
ersichtlich ist, vollzieht sich der Prozess der Verbindung zwischen
den beiden Basisgewirken gleichzeitig mit der Ausbildung dieser
Basisgewirke, und zwar durch die von der dritten Legebarre GB3 zugeführte Verbindungsfadenschar.
Genauer legt die dritte Legebarre GB3 die (in 1a mit
mittlerer Dicke dargestellten) Verbindungsfäden der Verbindungsfadenschar
um die Nadeln der zweiten Nadelbarre N2, während sich diese gemäß 1a in
der erhobenen Position befinden. Gemäß 1c legt
die Legebarre GB3 die Verbindungsfäden der Verbindungsfadenschar
um die Nadeln der ersten Nadelbarre N1, während sich diese gemäß 1c in
der erhobenen Positi on befinden. Die Arbeitsweise der mittleren
Legebarre(n) ist aus dem in 4 (für den Fall
von zwei mittleren Legebarren) gezeigten Legungsschema noch besser ersichtlich.
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Das
Legungsschema gemäß 4 wurde
in ansonsten üblicher
Darstellungsweise für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer weiteren Ausführungsform
erstellt, welche sich von der in 1 gezeigten
dadurch unterscheidet, dass zwei mittlere Legebarren GB3' und GB4' zur Zuführung von
Verbindungsfadenscharen zwecks Verbindung der beiden Basisgewirke
miteinander vorgesehen sind.
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Die
nach dem Legungsschema gemäß 4 arbeitende
erfindungsgemäße Vorrichtung weist
somit eine erste Legebarre GB1' und
eine zweite Legebarre GB2' auf,
welche gemeinsam ein erstes Basisgewirk ausbilden, wobei analog
zu der in 1 dargestellten Ausführungsform
die im Wesentlichen parallel zur Mittenebene verlaufenden Schussverbindungen
hier durch die erste Legebarre GB1' gebildet werden, und quer zur Mittenebene
verlaufende Fransen durch die zweite Legebarre GB2' gebildet werden.
Die Vorrichtung weist weiter eine fünfte Legebarre GB5' und eine sechste
Legebarre GB6' auf, welche
gemeinsam ein zweites Basisgewirk ausbilden, wobei die im Wesentlichen
parallel zur Mittenebene verlaufenden Schussverbindungen hier durch die
sechste Legebarre GB6' gebildet
werden, und quer zur Mittenebene verlaufende Fransen durch die fünfte Legebarre
GB5' gebildet werden.
Die Plüschschlingen
auf der einen Seite der Mittenebene werden hier aus der von der
zweiten Legebarre GB2' zugeführten Fadenschar
gebildet, und die Plüschschlingen
auf der anderen Seite der Mittenebene werden aus der von der fünften Legebarre
GB2' zugeführten Fadenschar
gebildet.
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Gemäß 4 erfolgt
in dem Legezyklus, in welchem die Plüschschlingen aus der von der
fünften Legebarre
GB5' zugeführten Fadenschar
gebildet werden (mittels Fadenlegung um die Nadeln der zweiten Nadelbarre
N2 und Stifte der ersten Stiftbarre S1), auch eine zusätzliche
Fadenlegung um die Nadeln der zweiten Nadelbarre N2 sowohl aus der dritten
Legebarre GB3' als
auch aus der vierten Legebarre GB4', um die beiden Basisgewirke über die Fadenscharen
aus der dritten und vierten Legebarre GB3', GB4' miteinander zu verbinden. Analog erfolgt in
dem Legezyklus, in welchem die Plüschschlingen aus der von der
zweiten Legebarre GB2' zugeführten Fadenschar
gebildet werden (mittels Fadenlegung um die Nadeln der ersten Nadelbarre
N1 und Stifte der zweiten Stiftbarre S2), auch eine zusätzliche
Fadenlegung um die Nadeln der ersten Nadelbarre N1 sowohl aus der
dritten Legebarre GB3' als
auch aus der vierten Legebarre GB4', um die beiden Basisgewirke über die
Fadenschar aus der dritten und vierten Legebarre GB3', GB4' miteinander zu verbinden.
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Es
versteht sich für
den Fachmann, dass auch mehr als zwei Legebarren zur Verbindung
der beiden Basisgewirke verwendet werden können, so dass in diesem Falle
die Vorrichtung dann insgesamt n Legebarren GB1'' bis
GBn'' aufweist, von denen eine
erste Legebarre (GB1'') und eine zweite
Legebarre (GB2'') zur Zufuhr von
Fadenscharen zum Bilden des ersten Basisgewirks, und eine vorletzte
Legebarre GBn-1'' und eine letzte
Legebarre GBn'' zur Zufuhr von Fadenscharen
zum Bilden des zweiten Basisgewirks dienen, und wobei (n-4) mittlere
Legebarren GB3'', ..., GBn-2'' zur Verbindung der beiden Basisgewirke
vorgesehen sind.
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Eine
schematische Querschnittsansicht eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Plüschgewirks
ist in 3 dargestellt, wobei die in der Abbildung links
gezeigten Plüschschlingen z.B.
aus den Lochnadeln der Legebarre GB2 gemäß 1c stammen
können,
während
die in der Abbildung rechts gezeigten Plüschschlingen z. B. aus den Lochnadeln
der Legebarre GB4 gemäß 1a stammen
können.
Die auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittenebene erzeugten Plüschschlingen können aus gleichem
oder unterschiedlichem Material gebildet werden, je nach Einsatzzweck
des hergestellten Plüschgewirks.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind
die auf der einen Seite der Mittenebene erzeugten Plüschschlingen
teilweise oder auch vollständig aus
Kunstfaser gebildet (durch Zuführung
einer Fadenschar aus Kunstfasern beispielsweise aus der Legebarre
GB2 gemäß 1c),
und die auf der anderen Seite der Mittenebene erzeugten Plüschschlingen
sind teilweise oder auch vollständig
aus mercerisierter Baumwolle gebildet (durch Zuführung einer Fadenschar aus
mercerisierten Baumwollfasern beispielsweise aus der Legebarre GB4
gemäß 1a).
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Durch
Außerbetriebnahme
der Stiftbarren kann die gleiche Vorrichtung auch als an sich bekannte
Rechts-Rechts-Kettenwirkmaschine eingesetzt werden.
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Alle
Ausführungsformen
der Vorrichtung können
auch mittels der bekannten Musterungstechniken, wie beispielsweise
Legebarrensteuerung (auch durch Jacquardtechnik) und Fadeneinzüge (auch
Filetmusterungen) ausgeführt
werden.