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Die
Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage, insbesondere einen Wäschetrockner
gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
1 und 17.
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Trocknungsanlagen
und insbesondere Wäschetrockner
sind im Regelfall mit einer Trommel ausgerüstet, die das zu trocknende
Gut während
des Trocknungsvorganges aufnimmt. Die Trommel rotiert im Betrieb,
um den Trocknungsvorgang zu unterstützen. Mittels eines Gebläses wird
Luft durch die Trommel gezogen, um die dem zu trocknenden Gut entzogene
Feuchtigkeit abzuführen.
Die Trommel verfügt über mindestens
eine Zugangsöffnung
zum Ein- und/oder Ausladen des zu trocknenden Gutes. Diese mindestens
eine Zugangsöffnung
wird im Betrieb durch eine Zugangsklappe verschlossen. Dabei soll die
Zugangsklappe die ihr zugeordnete Zugangsöffnung der Trommel möglichst
dicht verschließen,
um unerwünschten
und unkontrollierten Eintritt von „Fehlluft" in die Trommel zu verhindern, die das Trocknungsergebnis
negativ beeinflusst. Die Fertigung von eng tolerierten Trommeln
mit hoher Rundlaufgenauigkeit ist teuer, insbesondere im Bereich von
Trommeln mit großen
Abmessungen für
gewerbliche Wäschetrockner.
Für die
Trommeln werden daher möglichst
großzügige Toleranzen
zugelassen. Zudem sind die Trommeln im Betrieb stark schwankenden
Temperaturen ausgesetzt. Der Betrag des größten Temperaturunterschiedes
während
eines Betriebszyklus' kann
insbesondere auch bei Wäschetrocknern
leicht annä hernd
100°C betragen. Aufgrund
der großzügigen Toleranzen
und der im Betrieb zu erwartenden merklichen Wärmeausdehnungen der Trommel
müssen
zwischen der Trommel und dem stationären Teil der Trocknungsanlage,
in dem die Trommel rotiert und demgegenüber sie abzudichten ist, relativ
große
Spalte gelassen werden – diese Spalte
müssen
naturgemäß mit steigender
Größe der Trommel
immer größer gehalten
werden. Die einfache und dabei doch zuverlässige Abdichtung dieser Spalte
mit einer ausgesprochen „langhubigen", d. h. große Bewegungen
senkrecht zum Dichtspalt zulassenden Dichtung, stellt also insbesondere
bei großen
Wäschetrocknern
für den
gewerblichen Dauerbetrieb einige Ansprüche, wobei bei solchen Wäschetrocknern
darauf geachtet wird, dass schleifende und damit zwangsweise einem
gewissen Verschleiß unterliegende
Dichtungen einfach und preisgünstig
instand gesetzt bzw. turnusmäßig präventiv ausgewechselt
werden können.
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Aus
der
DE 195 03 367
A1 sind Dichtungskonstruktionen für Haushalt-Wäschetrockner
mit einer einzigen Zugangsöffnung
der Trommel bekannt, mit denen die Trommelrückseite gegenüber einem stationären Frischluftzufuhrkanal
schleifend abgedichtet wird, um so Frischluft über die gelochte, rückwärtige Trommelwand
zuführen
zu können.
Eine dieser Dichtungskonstruktionen besteht aus einem (im weitesten
Sinne) nach Art einer Tellerfeder eingebauten, sehr biegeweichen
weil speziell dünnwandig
gestalteten Ring aus Nitril-Kautschuk.
Dieser trägt
an seinem Rand einseitig eine zur schleifenden Abdichtung bestimmte
Filzdichtung. Nennenswerte Anpresskräfte können mit einer solchen Konstruktion nicht
aufgebracht werden. Die Fertigung von speziellen Kautschuk-Formteilen
verursacht Werkzeugaufwand und kommt daher eigentlich nur für größere Serien
in Betracht. Auch die zuverlässige
Befestigung der Filzdichtung am Nitril-Kautschuk führt zu Kosten. Sollte
die Trommel eine merkliche Ungenauigkeit in radialer und gleichzeitig
in axialer Richtung aufweisen, kann die Dichtung unter ungünstigen
Umständen
zeitweilig lokal abheben, da sie überfordert sein kann, hinreichend
schnell gleichzeitig in radialer und in axialer Richtung „nachzustellen", d. h. der ihr zugeordneten
Gleitfläche
zu folgen.
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Alternativ
schlägt
diese Veröffentlichung
eine Dichtungskonstruktion aus elastischem Material vor, die mit
einer V-förmigen
Dichtlippe versehen ist. Diese V-förmige Dichtlippe schleift mit
dem auswärtigen Lippenende
an einer vertikalen Gleitfläche
der Trommel. Die Lippe ist naturgemäß biegeweich und kann daher
nur in begrenztem Maße
Anpresskräfte aufbringen.
Zudem kann sie, wie auch der Vergleich mit der oben beschriebenen
Konstruktion zeigt, nur kleinere Maßtoleranzen der Trommel „auffangen". Schließlich ist
vorgesehen, die Dichtlippe mit Textil zu beflocken, um den unerwünscht hohen
Reibungskoeffizienten des hier in Frage kommenden elastischen Materials
herabzusetzen – soweit,
dass die ansonsten trotz der relativ geringen Vorspannung zu erwartenden
hohen Reibungskräfte
auf ein erträgliches Maß herabgesetzt
werden. Eine solche Beflockung verursacht Kosten. Zudem nutzt sich
eine solche naturgemäß nur dünnschichtige
Beflockung im Dauerbetrieb relativ schnell ab und zwingt dann zum
kostenträchtigen
Austausch des gesamten Dichtungsteils.
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Aus
der
DE 33 33 345 A1 ist
eine erkennbar ebenfalls für
einen Haushalt-Wäschetrockner
gedachte Dichtungskonstruktion bekannt. Sie wird an gleicher Stelle
eingesetzt, wie die beiden zuvor beschriebenen Dichtungskonstruktionen.
Diese Dichtungskonstruktion besteht aus einem faltenbalg-artigen
elastischen Ringkörper,
der auf einen Tragkörper genannten
Stützring
aus Metall einwirkt. Letzterer trägt seinerseits einen schleifend
abdichtenden Filzring. Es werden Vorschläge gemacht, wie die in Betracht
gezogene Labilität
(evtl. Kippen des elastischen Ringkörpers) beseitigt werden kann.
Im Übrigen
ist ersichtlich, dass der hier vorgeschlagene elastische Ringkörper dem
Filzring keine nennenswerte Dichtpressung zu vermitteln vermag.
Der labile elastische Ringkörper, über den
der Filzring verdrehfest aber nur mittelbar am stationären Trocknerteil gehalten
wird, läuft
zudem Gefahr, unkontrolliert tordiert und damit undicht zu werden,
sobald doch einmal etwas größere Gleitreibungskräfte am Filzring auftreten.
Schließlich
ist die Konstruktion aufwändig und
erkennbar nicht zur Abdichtung von Öffnungs- und Schließbewegungen
unterliegenden Klappen, Deckeln usw. geeignet. Eine Erneuerung des
mit dem metallenen Tragring verklebten Filzringes verursacht Kosten.
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Eine
weitere Dichtungskonstruktion für
einen Wäschetrockner – zum Einbau
an gleicher Stelle wie zuvor beschrieben – ist aus der
DE 26 01 733 A1 bekannt.
Diese Dichtungskonstruktion besteht aus einer als spezielles Formteil
ausgebildeten schlauchförmigen
Gummidichtung mit einer einvulkanisierten Nut, in die ein schleifend
abdichtendes Filzgleitelement eingesetzt ist. Nennenswerte Anpresskräfte können mit
einer solchen Konstruktion nicht aufgebracht werden. Auch hier gilt,
dass die Fertigung von speziellen Gummi-Formteilen Werkzeugaufwand verursacht
und daher eigentlich nur für
größere Serien
in Betracht kommt. Dies gilt insbesondere auch deshalb, weil besondere
Maßnahmen
getroffen werden müssen,
um den Filzring an der schlauchförmigen
Gummidichtung zu befestigen – entweder
muss am Gummi sehr passgenau ein Klemmsitz für den Filzring hergestellt
oder der Filzring an den Gummi angeklebt werden. Letzteres erhöht die bei
verschlissenem Filzring für
die Instandsetzung fälligen
Kosten. Auch bei dieser Konstruktion gilt, dass der labile Gummischlauch, über den
der Filzring verdrehfest aber nur mittelbar am stationären Trocknerteil
gehalten wird, Gefahr läuft,
unkontrolliert tordiert und damit undicht zu werden, sobald doch
einmal etwas größere Gleitreibungskräfte am Filzring
auftreten.
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Ferner
sind aus dem allgemeinen Maschinenbau, insbesondere aus der Hydraulik,
so genannte Gleitringdichtungen bekannt, die zur Abdichtung höherer Flüssigkeitsdrücke im Bereich
von Gehäusedurchlässen für Pumpenwellen
etc. zum Einsatz kommen. Solche Gleitringdichtungen bestehen aus einer
harten, verschleißbeständigen Gleitfläche (regelmäßig aus
geschliffenem Metall), einem an der harten Gleitfläche schleifenden
und diesem gegenüber
weichen, einen geringen Reibungskoeffizienten aufweisenden ersten
Dichtungsbauteil (regelmäßig aus
einem formbeständigen
Dichtungsmaterial wie Graphit oder PTFE) und einem das erste Dichtungsbauteil
gegenüber
der Gleitfläche
vorspannenden, zweiten Bauteil (zumeist einer Feder). Dabei ist
das die Dichtung umgebende Gehäuse
regelmäßig so gestaltet,
dass ein O-Ring oder dergleichen als Nebenabdichtung fungiert, d.
h. den weitgehend ruhenden Spalt zwischen dem ersten Dichtungsbauteil
und dem stationären
Anlagenteil abdichtet, der das erste Dichtungselement in Richtung
auf den Dichtspalt verschiebbar aber verdrehfest in Position hält. Solche, gemeinhin
Gleitringdichtung genannten Dichtungen sind aufwendig und teuer.
Zur Abdichtung von Spalten zwischen sich zueinander bewegenden Bauteilen an
Trocknungsanlagen und insbesondere Wäschetrocknern gegen unerlaubten
Gasdurchtritt finden sie keine Verwendung und sind in ihrer bekannten
Gestaltung auch nicht dazu geeignet.
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Schließlich wurde,
beispielsweise in der
DE 102
53 113 A1 , auch schon vorgeschlagen, die hier in Rede stehenden
Dichtspalte berührungslos
abzudichten, indem der lichte Querschnitt des jeweiligen Dichtspalts
so klein gehalten wird, dass nur noch ein kleiner, vergleichsweise
unschädlicher
Gas- bzw. Luftleckagestrom den Dichtspalt passieren kann. Um den
Quer- Querschnitt
der Dichtspalte derart klein zu halten, ist ein spezieller Aufwand
erforderlich. Zudem besteht auch bei derart klein gehaltenem Querschnitt der
Dichtspalte die Gefahr, dass Teile des zu trocknenden Gutes in die
Spaltöffnung
gezogen und beschädigt
werden bzw. Störungen
hervorrufen. Insbesondere besteht diese Gefahr, wenn das zu trocknende
Gut aus sehr feinen Textilien oder Materialien besteht. Rein exemplarisch
ist in diesem Zusammenhang etwa an Nylon- oder Seidenstoffe und
dergleichen zu denken.
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Bei
bekannten Trocknungsanlagen, und insbesondere bei bekannten Wäschetrocknern
für den gewerblichen
Einsatz, werden üblicherweise
Laufrollenlagerungen eingesetzt, um die Trommel um ihre Längsachse
drehbar zu lagern. Der Trommelmantel ist dabei mit Laufringen versehen,
die im unteren Bereich der Trommel auf entsprechenden Laufrollen aufliegen
und abrollen.
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Eine
solche Laufrollenlagerung lässt
recht problemlos großzügige Trommel-Toleranzen
und erhebliche Wärmedehnungszyklen
der Trommel zu – letzteres
gerade auch in axialer Richtung, indem die frei auf den Laufrollen
aufliegenden Laufringe der Trommel im Lauf eines Wärmedehnungszyklus
der Trommel gegenüber
den Laufrollen in axialer Richtung eine Relativbewegung ausführen können, d.
h. gleiten können.
Dabei tritt das Problem auf, dass sich die Trommel u. U. ungleichmäßig in axialer
Richtung verlagert. Verlängert
sich beispielsweise der Trommelmantel im Laufe eines Wärmedehnungszyklus
in axialer Richtung, so kann es sein, dass auf Grund der konkreten
Last- und Reibungsverhältnisse
im wesentlichen nur im Bereich eines der beiden Laufringe ein quergerichtetes
Gleiten zwischen den Laufrollen und dem Laufring auftritt. Dies
hat zur Folge, dass sich im Wesentlichen nur eine der Stirnseiten
der Trommel in axialer Richtung verschiebt, während die andere Stirnseite
weitgehend ihre ursprüngliche Lage
beibehält.
Die im Bereich der beiden Stirnseiten angeordneten Dichtungen und/oder
Anschläge
zur Begrenzung der axialen Verlagerung der Trommel werden dann stark
unterschiedlich belastet. Dies ist unter Verschleißgesichtspunkten
nachteilig bzw. kann die für
Abdichtfunktion erforderliche Mindestanpressung der betreffenden
Dichtung beeinträchtigen. Unter
Umständen
sind besondere Maßnahmen
zur Aufrechterhaltung einer solchen Mindestanpressung erforderlich.
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Zudem
ist aus der
EP 136 491
A2 eine Lagerungs- und Dichtungsanordnung für eine Trommel
eines Wäschetrockners
bekannt. Dieser weist ebenfalls eine rotierbare Trommel, welche
in einem stationären
Gehäuse
gelagert ist, auf. Die Trommel ist dabei über federbelastete Lagermittel
gestützt
und weist ferner ein zur Trommel hin vorgespanntes Dichtungselement
auf. Nachteilig ist die sehr aufwendig realisierte Lagerung und
Abdichtung der Trommel gegenüber
dem Gehäuse.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Trocknungsanlage
und insbesondere einen Wäschetrockner
mit einer Dichtungskonstruktion anzugeben, die insoweit Abhilfe
schafft und mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Abdichtung großer, in
Spalthöhenrichtung
veränderlicher
Spalte zwischen der Trommel und dem stationären Anlagenteil bewirkt und,
wo nötig,
gleichzeitig gewährleistet, dass
das zu trocknende Gut keinen Zutritt in den abzudichtenden Spalt
findet, und ferner vermieden wird, dass die Dichtungen infolge axiales
Vorlagerung der Trommel oder deren Wärmedehnung stark unterschiedlich
belastet werden.
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Diese
Aufgabe wird nach Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die schleifende Dichtung nach Art einer Gleitringdichtung aus einem Gleitkörper mit
einer harten Gleitfläche,
einem an der harten Gleitfläche
schleifenden und diesem gegenüber
weichen, einen geringen Reibungskoeffizienten aufweisenden ersten
Dichtungsbauteil und einem das erste Dichtungsbauteil gegenüber der
Gleitfläche vorspannenden,
eine Nebenabdichtung gewährleistenden
zweiten Dichtungsbauteil aufgebaut ist, wobei das erste Dichtungsbauteil
selbst unmittelbar am stationären
Anlagenteil verdrehfest aber in Spalthöhenrichtung nachführbar festgelegt
ist.
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Durch
die vorgeschlagene Maßnahme
werden die Funktionen „Ableiten
der durch das Schleifen der Dichtung entstehenden Reibungskräfte" und „Aufbringen
der für
ein zuverläs siges
Abdichten erforderlichen Anpressung der schleifenden Dichtungsoberfläche" entkoppelt. Es kann
mit sehr einfachen Mitteln eine relativ starke Anpressung erfolgen,
ohne dass die daraus resultierenden Reibungskräfte kritische Verformungen
hervorrufen – indem
das erste Dichtungsbauteil selbst unmittelbar verdrehfest am stationären Anlagenteil
festgelegt ist, kann das durch die Reibungskräfte erzeugte Drehmoment auf
kürzestem
Wege abgeleitet werden und belastet das die notwendige Vorspannung
vermittelnde zweite Dichtungsbauteil nicht. Für dieses tun sich daher entsprechende
Freiheiten in der Materialwahl und in der konstruktiven Ausgestaltung
auf. Insbesondere kann das zweite Dichtungsbauteil problemlos recht
dick und weich ausgeführt
werden, um die Charakteristik einer weichen Feder mit ausgesprochen
langem nutzbarem Federweg zu erzielen bei vorzugsweise annähernd konstant
bleibender Federkraft. Zudem verringert sich der Wartungs- und/oder
Instandsetzungsaufwand merklich. Denn nur das wirklich verschlissene
oder verschleißbedrohte
erste Dichtungsbauteil muss ausgetauscht werden, um die Dichtung
instand zu halten. Dies ist sehr einfach möglich, da kein Verbund zum
die notwendige Anpressung vermittelnden zweiten Dichtungsbauteil
aufzuheben oder herzustellen ist. Auch für das erste Dichtungsbauteil
eröffnet sich
eine beachtliche Freiheit in der Materialauswahl, da insoweit nur
auf einen geeigneten Reibungskoeffizienten und auf Beweglichkeit
senkrecht zum Dichtspalt zu achten ist.
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Die
vorgeschlagene Maßnahme
ist besonders vorteilhaft für
die Abdichtung der Trommel gegenüber
den sie verschließenden
Zugangstüren
bzw. Zugangsklappen oder -deckeln usw. Denn an die in diesem Bereich
eingesetzten Dichtungen werden besondere Anforderungen gestellt.
So muss dort trotz der zusätzlichen
Bewegungen und Beanspruchungen durch das Öffnen und Schließen ohne
weiteres gewährleistet
sein, dass die schleifend abdichtende Oberfläche der Dichtung nach jedem
Schließen
der Zugangsklappe usw. korrekt an der ihr zugeordneten Gleitfläche anliegt.
Diese Forderung ist einfacher zu erfüllen, wenn gerade das erste
Dichtungsbauteil, das schleifend mit der ihm zugeordneten Gleitfläche in Kontakt
tritt, unmittelbar am stationären
Teil der Anlage fixiert ist und beim Schließen der Zugangsklappe nicht
undefiniert ausweichen kann, weil es lediglich mittelbar, z. B. über einem
weichen Unterbau, am stationären
Anlagenteil festgelegt ist. Es wird dadurch stets korrekt positioniert
gegenüber
der Gleitfläche
gehalten. Seine Positionierung kann durch Öffnungs- und Schließbewegungen der Zugangsklappe usw.
nicht beeinträchtigt
werden.
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Von
Vorteil ist es, das erste Dichtungsbauteil biegeweich auszuführen, so
dass es trotz seiner örtlich
vollständigen
(d. h. längs
allen drei Raumachsen) Festlegung am stationären Anlagenteil mit seinem schleifend
wirkenden Abschnitt Bewegungen der Gleitfläche senkrecht zum abzudichtenden
Spalt zu folgen vermag. Hierdurch erspart man sich eine Gleitführung, die
sonst nötig
wäre, um
das erste Dichtungselement als solches verdrehfest aber verschiebbar
am stationären
Anlagenteil zu halten.
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Vorteilhafterweise
besteht das erste Dichtungsbauteil aus einer – bevorzugt völlig glattflächigen – Ringscheibe,
dessen Randbereich eine gewisse Stülpbewegung zulässt, um
Bewegungen senkrecht zum Dichtspalt folgen zu können. Eine solche Ringscheibe
hat auch bei recht dünnwandiger
Ausführung
den Vorteil einer hohen Torsionssteifigkeit, weshalb ggf. auch höhere, durch
das Schleifen bedingte Reibungskräfte ertragen werden können, ohne
das erste Dichtungsbauteil trotz seiner Elastizität so zu
verformen, dass die Dichtfunktion gefährdet ist. Dabei ist eine solche
Ringscheibe senkrecht zur Scheibenebene biegeweich und vermag daher
durch Stülpung
Spaltbewegungen zu folgen. Zudem ist sie einfach herstellbar, z.
B. durch Stanzen von Platten aus geeignetem Halbzeug.
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Vorteilhafterweise
ist die Gleitfläche
so ausgestaltet, dass sie die Ringscheibe von Hause aus elastisch
nach außen
stülpt.
Die der Stülpung
in der Ringscheibe entgegen gesetzten inneren Kräfte, mögen sie auch im Einzelfall
relativ klein sein, wirken so nicht kontraproduktiv, sondern in
die gleiche Richtung, wie die vom zweiten Dichtungsbauteil vermittelte
Pressung, was vorteilhaft ist.
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Legt
man, wie bevorzugt, die Ringscheibe an ihrem Außendurchmesser am stationären Anlagenbauteil
fest, dann wird auch bei dünnwandiger
Ausführung
eine optimale Formbeständigkeit
der Ringscheibe unter Last erreicht. Zudem besteht bei derartiger
Befestigung gerade bei einer Ausführung als Filzscheibe nur eine
geringe Gefahr eines Einreißens der
Scheibenränder.
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Vorteilhafterweise
ist das erste Dichtungsbauteil aus Filz und insbesondere als Ringscheibe aus
Filz gestaltet. Filz ist preisgünstig,
einfach ver- und bearbeitbar, reibungsarm, recht verschleiß- und temperaturbeständig und
kann ggf. mit reibungsvermindernden Zusätzen getränkt werden.
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Besonders
bevorzugt ist, dass das erste Dichtungsbauteil zugleich auch als
integraler Gleitbelag für
einen außerhalb
der eigentlichen Gleitfläche des
Gleitrings liegenden Anschlag ausgestaltet ist, der die Bewegung
der Trommel in axialer Richtung begrenzt. Dies ist sowohl unter
Herstellungs- als auch unter Wartungsgesichtspunkten besonders effektiv.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprüchen 10 bis 16 zu entnehmen.
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Weiterhin
wird die Aufgabe gemäß Anspruch 17
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass mindestens zwei an Federelementen, vorzugsweise an Schrauben-
oder Tellerfedern gehaltene, in ent gegen gesetzter Richtung wirkende
Zentriermittel vorgesehen sind, die die Trommel zwischen sich in
Achsrichtung elastisch federnd verschiebbar und weitgehend zentriert
halten.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Ansprüchen
18 bis 22 zu entnehmen.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
an Hand der Zeichnung. Darin zeigen:
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1 den
als Ausführungsbeispiel
angegebenen Trocknertyp im Schema ohne stationären Anlagenteil;
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1a den
als Ausführungsbeispiel
angegebenen Trocknertyp im Schema, aber einschließlich des
umgebenden stationären
Anlagenteils;
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2 Einzelheiten
der erfindungsgemäßen Dichtung;
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2a den
zwischen Tür 8 und
Zugangsöffnung 9 abzudichtenden
Bereich ohne Dichtung;
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3 einen
Querschnitt durch die Trommel 1 eines solchen Trockners
mit Einzelheiten der erfindungsgemäßen Dichtung und Lagerung;
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4 einen
Querschnitt durch den als Ausführungsbeispiel
angegebenen Trocknertyp einschließlich Gehäuse und beidseitiger Zugangsklappen,
und
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5 Details
einer Führungsrolle
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1 und 1a zeigen
die wesentlichen Komponenten bzw. das Grundprinzip eines Trockners
für den
gewerblichen Einsatz. Dieser Trockner dient zum Trocknen von Textilien
im weitesten Sinne, gleichgültig,
ob diese Textilien zuvor gewaschen wurden oder aus anderen Gründen von
einer Flüssigkeit befreit
oder aufgelockert und/oder ausgeschüttelt werden müssen. Er
kann beispielsweise auch Ex-geschützt ausgerüstet sein und dann ggf. auch
Lösungsmittel
aus Textilien entfernen.
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Anders
als bei einem Haushalt-Wäschetrockner
ist bei diesem Trockner die drehbare Trommel 1 nicht an
ihrer Rückwand
fliegend gelagert, sondern ruht mit am Trommelmantel 2 angebrachten Laufringen 3 auf
sog. Laufrollen 4. Die Laufrollen 4 sind als durch
einen hier nicht gezeigten Elektromotor (gegebenenfalls reversierend)
antreibbare Reibräder
A ausgeführt. Über die
Laufrollen 4 wird das gesamte Gewicht der Trommel 1 und
deren Ladung in den nicht gezeigten stationären Anlagenteil abgeleitet.
Eine derartige Lagerung lässt
relativ große
Toleranzen für
die Abmessungen bzw. die Genauigkeit des Trommelmantels 2 zu,
sowie relativ große
durch Wärmedehnungen
bedingte Axialbewegungen des Trommelmantels 2. Außerdem lässt eine
solche Lagerung die Stirnseiten der Trommel 1 frei zugänglich, so
dass – wie
hier – an
jeder Stirnseite eine Zugangsöffnung 9 vorgesehen
werden kann (zweite Zugangsöffnung
ist verdeckt und daher nicht gezeigt), nämlich eine zum Beladen und
die andere zum Entladen, so dass der Trockner im Durchlaufverfahren
betrieben werden kann.
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Der
Trommelmantel 2 kann mit vorzugsweise lochblechartig gestalteten
weiteren Öffnungen 7 versehen
sein, über
die dem Trommelinneren Luft zugeführt und/oder entzogen werden
kann und die hier ebenfalls als Zugangsöffnungen bezeichnet werden. Üblicherweise
bildet das stationäre
Gehäuse mindestens
zwei entsprechend abgedichtet an der Trommel 1 anliegende
Abschnitte, die hier nicht dargestellt sind – einen, in dem über die
momentan dort befindlichen Öffnungen
Luft zugeführt
werden kann, und einen weiteren, in dem gleichzeitig über die
gerade in diesem Bereich befindlichen Öffnungen Luft abgeführt werden
kann. Bei manchen Ausführungen solcher
Trockner erfolgt die Luftzu- und -abfuhr auch über entsprechende Öffnungen
in den Zugangsklappen. Der hier nicht gezeigte stationäre Anlagenteil des
Trockners, d. h. der Anlagenteil, dessen Grundbestandteil i. d.
R. der stationäre
Maschinenrahmen bildet, umfasst alle wesentlichen zum Betrieb des Trockners
erforderlichen Baugruppen, wie das Gebläse, die Luftleiteinrichtungen,
den Lufterhitzer, den optionalen Luftwärmetauscher, ggf. den Feuchtigkeits-Kondensator
und gegebenenfalls die gesamte Maschinensteuerung sowie das die
Anlage umgebende Gehäuse
sannt Isolierung einschließlich
der für
das Verschließen
der Zugangsöffnungen
der Trommel vorgesehenen Zugangsklappen – wobei der Begriff Zugangsklappen
im weitesten Sinne verstanden wird und auch schwenkbare Türen sowie
komplett entfernbare Verschlussdeckel und dgl. umfasst.
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Die 2 und 3 zeigen
einen unteren Teilbereich eines Schnitts durch eine Trommel 1 der in 1 gezeigten
Art entlang der Rotationsachse der Trommel 1. 2 zeigt
dabei den Ausschnitt im Bereich der erfindungsgemäßen Dichtung,
die 3 den gesamten unteren Schnittbereich einer Trommel 1,
wobei die an und für
sich seitlich versetzt angeordneten Laufrollen 4 (vgl. 1)
in der 3 in die Zeichenebene hinein verschoben dargestellt
sind, so als ob sie jeweils am tiefsten Punkt der Laufringe 3 angriffen.
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Die
in 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele
sind grundsätzlich
identisch. Im Bereich der beiden Trommelenden sind Teilabschnitte der
beiden Zugangsklappen 8, 8' zu erkennen, die eine rechte und
eine linke Zugangsöffnung 9 der Trommel
verschließen
(3). Die rechte Zugangsklappe 8' ist, wie die 4 zeigt,
als Klappe im engeren Sinne gestaltet und wird für jeden Ladungswechsel auf-
und zu geschwenkt. Auf ihrer Seite ist daher der ihr zugeordnete
Stützring 12,
auf den später
noch im Detail eingegangen wird, mit einem zusätzlichen Pufferbelag versehen.
Diesem kommt als solchem keine dichtende Funktion zu, vielmehr dient
er als definierte Anschlagfläche
für die
Zugangsklappe 8' und stellt
so sicher, dass diese auch bei automatischem Öffnen und Schließen in ihrem
geschlossenen Zustand jederzeit richtig sitzt.
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Die
linke Zugangsklappe 8 besitzt eine mit einer Art Schieber 8a verschließbare Ladeluke 8b und muss
daher nicht für
jeden Ladungswechsel auf- und zugeschwenkt werden, sondern wird
i. d. R. nur zu Revisionszwecken als Ganze geöffnet. Trotzdem kann auch an
dem ihr zugeordneten Stützring 12 ein Pufferbelag
vorgesehen sein, wie für
die rechte Zugangsklappe 8' gezeigt
und beschrieben.
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Wie
man am besten an Hand der 2a erkennen
kann, besteht zwischen dem Rand jeder dieser Zugangsöffnungen 9 und
der ihnen zugeordneten, zum stationären Anlagenteil gehörenden (also nicht
mitrotierenden) Zugangsklappe 8, 8' ein Spalt S1 mit einer variablen
Spalthöhe
H(x), die dem jeweils kleinsten örtlichen
Abstand zwischen der Tür 8 und
dem Rand der Zugangsöffnung 9 entspricht,
der hier durch den Gleitring 19 verkörpert wird. Wie insbesondere
die 2 zeigt, ist jedem Spalt S1 eine als Kreisring
gestaltete Filzscheibe 10 zugeordnet, die das erste Dichtungsbauteil 10 der
Dichtung darstellt. Nachfolgend sei stell vertretend für den Begriff „erstes
Dichtungsbauteil" der
besseren Anschaulichkeit halber jeweils von „der Filzscheibe 10" die Rede. Die aus
Filz (oder anderem geeignetem Material) bestehende Scheibe kann
profiliiert sein und ist dann ggf. nur noch im Wesentlichen eine
Scheibe. Aus Kostengründen
wird jedoch bevorzugt auf eine Profiliierung verzichtet.
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Im
Bereich ihres größten Durchmessers
ist die Filzscheibe 10 am stationären Anlagenteil 11 festgelegt,
vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines starren Stützringes 12 angeschraubt.
Die Verschraubung ist in dem Bereich angeordnet, der bei geöffneter
Zugangsklappe 8, 8' frei
zugänglich
ist, so dass die Filzscheibe 10 einfach und schnell an-
und abmontiert werden kann. Die Filzscheibe 10 schleift
in einem ersten Funktionsbereich B1 an einer Gleitfläche G1.
Diese wird durch einen Gleitkörper 19 bereitgestellt,
der die Zugangsöffnung 9 der
Trommel 1 einfasst. Der Gleitkörper 19 ist aus Gründen der
Stabilität
unmittelbar kraftschlüssig
mit dem Laufring 3 und/oder mit dem durch den Laufring 3 verstärkten Bereich
der Trommel 1 verbunden, oder sogar einstückig mit
dem Laufring 3 hergestellt. Er kann so den auftretenden
Belastungen gut standhalten. Die Filzscheibe 10 wird bei
geschlossener Zugangsklappe 8, 8' durch das zweite Dichtungsbauteil 14,
das hier in der sehr einfachen Form eines rechteckigen Rings aus
geschlossenporigem Schaumstoff ausgeführt ist, welcher an der Zugangsklappe 8, 8' angeklebt oder angeknöpft ist,
an die Gleitfläche
G1 angepresst. Auf diese Art und Weise wird der Filzscheibe 10 die
für eine
sichere Abdichtung des Spalts S1 erforderliche Anpressung an die
Gleitfläche
G1 vermittelt. Die am besten in 2 visualisierte
Pressung des zweiten Dichtungsbauteils 14 ist durch entsprechende
Materialwahl und Dimensionierung des zweiten Dichtungsbauteils 14 in
einem weiten Bereich frei einstellbar. Der hier das zweite Dichtungsbauteil 14 bildende Schaumstoffring
ist deutlich kompressibler als die Filzscheibe 10. Er wirkt
als Feder mit einem großen nutzbaren
Federweg, deren Federkonstante vorzugsweise so ausgewählt ist,
das die Pressung der Filzscheibe 10 gegenüber der
Gleitfläche
G1 stets annähernd
konstant bleibt, auch wenn es z. B. durch Wärmedehnungen bedingt zu einer
relativ großen Verlagerung
der Gleitfläche
G1 in axialer Richtung kommt. Das zweite Dichtungsbauteil 14 fungiert
als so genannte Nebenabdichtung. D. h. es dichtet den kleinen oder
nur vergleichsweise geringen Relativbewegungen ausgesetzten Spalt
hinter der Filzscheibe 10 ab (vom Trommelinneren aus gesehen).
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Die
Dicke der Filzscheibe 10 ist so gewählt, dass die Filzscheibe 10 einerseits
verdrehfest ist, d. h. durch die im Betrieb in Umfangsrichtung an
ihr angreifenden Reibungskräfte
nicht wesentlich verformt wird, und andererseits in axialer Richtung
der Trommel 1 gesehen so biegeweich ist, dass sie unter
dem Einfluss der Pressung des zweiten Dichtungsbauteils 14 – d. h.
hier des Schaumstoffrings – der
Gleitfläche G1
zu folgen vermag, um sich dort anzulegen. Eine Dicke von 4 bis 8
mm wird in der Praxis bevorzugt. Wobei der Filzring 10 bei
Dicken über
5 mm hin zu 8 mm eine große
Verschleißreserve
aufweist. Denn er ist ja bei entsprechender Dimensionierung des
zweiten Dichtungsbauteils 14 auch bei Abnutzung selbstnachstellend.
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Wie
die 2 zeigt, wird der erste Funktionsbereich der Filzscheibe 10,
mit dem diese an der Gleitfläche
G1 schleift, von der entsprechend gestalteten Gleitfläche G1 nach
außen
gestülpt
(vom Trommelinneren her gesehen). Da die Filzscheibe 10 einer solchen
Stülpung
einen gewissen Widerstand entgegensetzt, ist die Konstruktion so
gestaltet, dass die Gleitfläche
G1 in jeder ihrer möglichen
Lagen (bedingt durch Axialspiel bzw. Wärmedehnung in axialer Richtung)
die Filzscheibe 10 nach außen stülpt. Die in der Filzscheibe 10 auftretenden
Rückstellkräfte wirken
daher stets so, dass das Anpressen der Filzscheibe 10 an
die Gleitfläche
G1 unterstützt
wird.
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Die
Gleitfläche
G1 ist geringfügig
gegenüber der
Senkrechten auf die Rotationsachse der Trommel 1 geneigt.
Und zwar so, dass die größte Pressung
der Filzscheibe 10 im Bereich des zum Trommelinneren hin
gerichteten Randes der Gleitfläche G1
auftritt. Diese Neigung unterstützt
das Stülpen
der Filzscheibe 10. Auf diese Art und Weise wird außerdem besser
verhindert, dass im Laufe des Betriebes zu trocknende Textilien
(i. d. R. Wäschestücke) die der
Filzscheibe 10 vermittelte Pressung überwinden und in den Bereich
zwischen Filzscheibe 10 und Gleitfläche G1 eindringen. Schließlich wird
so auch die Reibung der Filzscheibe 10 an der Gleitfläche G1 klein
gehalten, da die reibende Fläche
verkleinert wird.
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Das
erste Dichtungsbauteil in Gestalt der Filzscheibe 10 und
das zweite Dichtungsbauteil 14 in Gestalt des rechteckigen
Schaumstoffrings überlappen
sich in radialer Richtung in einem weiten Bereich. Dies ermöglicht ggf.
den Ausgleich relativ großer
radialer Lagetoleranzen der Gleitfläche G1 – sie kann sich den gesamten Überlappungsbereich
in radialer Richtung an der Filzscheibe 10 entlang auf
und ab bewegen, ohne dass die Pressung der Filzscheibe 10 verloren
geht.
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Im
Bereich des Stützrings 12 besitzt
die Filzscheibe 10 einen zweiten Funktionsbereich B2, was sich
am besten an Hand der 3 nachvollziehen lässt. Die
Filzscheibe 10 wirkt hier als Gleitbelag für den Stützring 12.
Letzterer dient als Anschlag, der die maximal mögliche Bewegung der Trommel 1 in
axialer Richtung begrenzt, indem die Trommel 1 mit ihrem Ring 19 gegen
diesen zweiten Funktionsbereich B2 der Filzscheibe 10 anläuft. Auch
dies wird durch die 3 veranschaulicht. Auf der linken
Seite, also auf der Seite der Tür 8,
läuft die
Trommel 1 über
die Filzscheibe 10 gegen den Stützring 12 an. Auf
der rechten Seite, d. h. auf der Seite der Tür 8', besteht in axialer Richtung noch „Luft" zwischen der Trommel 1 und
dem dortigen Stützring,
so dass die Trommel 1 nicht etwa zwischen die Stützringe 12 geklemmt
wird.
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Dabei
sind der erste und der zweite Funktionsbereich der Filzscheibe 10 funktional
weitestgehend voneinander entkoppelt – selbst wenn die Trommel 1 mit
einiger Axialkraft gegen den Anschlag – also den zweiten Funktionsbereich
B2 der Filzscheibe 10 – anläuft, wird
die Filzscheibe 10 in ihrem ersten Funktionsbereich B1
nicht übermäßig belastet,
d. h. die eigentliche Dichtung wird also nicht gequetscht. Von ihr
und der Zugangsklappe 8 werden stattdessen übermäßige Belastungen
ferngehalten. Umgekehrt ist es so, dass der Spalt S1 zwischen der Zugangsöffnung 9 der
Trommel 1 und der Zugangsklappe 8 auch dann noch
dicht bleibt, wenn sich die Trommel 1 (etwa weil sie sich
wieder abgekühlt
hat) in axialer Richtung zurückzieht
und nicht mehr gegen den zweiten Funktionsbereich B2 der Filzscheibe 10 anläuft, sondern
von diesem abgehoben hat. Dadurch, dass der Ring 19 der
Trommel 1, auf den der Stützring 12 vermittels
der Filzscheibe 10 als Anschlag wirkt, unmittelbar kraftschlüssig mit
dem Laufring 3 verbunden ist, werden die bei einem Anlaufen der
Trommel 1 gegen den Anschlag entstehenden Kräfte auf
kürzestem
Wege abgeleitet und belasten den dünnwandigen Trommelmantel 2 nicht.
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Die
von 2 gezeigte Dichtungskonstruktion kann bei geeigneter
Einstellung der von dem zweiten Dichtungsbauteil 14 (d.
h. denn Schaumstoffring) der Filzscheibe 10 vermittelten
Pressung eine weitere Aufgabe erfüllen. Sie ist nämlich so
gestaltet, dass sie auch den zweiten Spalt S2 zwischen dem Außenmantel 2 der
Trommel 1 und dem stationären Anlagenteil 11,
der diesen umgibt, abdichtet. Diesen zweiten Spalt S2 veranschaulicht
zunächst
die 2a. Als zweiter Spalt S2 wird derjenige Spalt
bezeichnet, der zwischen dem Außenumfang
der Trommel 1 und dem ihn umschließenden Teil des stationären Gehäuses 11 besteht.
Dieser Spalt S2 hat eine variable Spalthöhe H(y), die jeweils dem kleinsten örtlichen Abstand
zwischen dem Außenumfang
der Trommel 1 und dem zugeordneten stationären Anlagenteil 11 entspricht.
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Die
in 2 gezeigte Dichtungskonstruktion dichtet diesen
zweiten Spalt S2 mittels ihres ersten an der Gleitfläche G1 schleifenden
Funktionsabschnittes B1 ab (vgl. insbes. 2). Daher
kommt es nicht darauf an, ob oder wie intensiv die Trommel 1 mit
dem zweiten, den Anschlag bildenden Funktionsabschnitt B2 in Kontakt
steht.
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Diese
weitere Abdichtung ist von Bedeutung, wenn, wie hier in 1a gezeigt,
dem Trommelinneren von außen,
also vom stationären
Anlagenteil her, Luft zugeführt
und/oder entzogen wird. Zu diesem Zweck ist der Trommelmantel 2 zumindest
in einem Umfangsbereich rundum mit Öffnungen 7 (vorzugsweise
in Form einer Lochung) versehen, so wie insbes. in 1 angedeutet.
Gleichzeitig ist der stationäre
Gehäuseteil 11 so
gestaltet, dass er Abschnitte 11u besitzt, die den Außenumfang
der Trommel bereichsweise (zum Zwecke geeigneter Abschirmung nach
außen)
umschließen.
Zwischen diesen Abschnitten 11u bleibt mindestens ein schachtartiger Abschnitt
LE frei. Über
diesen kann durch die Lochung des Trommelmantels 2 hindurch
Luft in das Innere der Trommel 1 zugeführt werden. Zwischen den Abschnitten 11u bleibt
(mindestens) ein schachtartiger Abschnitt LA frei. Über diesen
kann durch die Lochung des Trommelmantels 2 hindurch Luft
aus der Trommel abgeführt
werden.
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Zwischen
dem Außenumfang
der Trommel 1 und den Abschnitten 11u sowie den
hier nicht gezeigten, die schachtartigen Abschnitte LE und LA stirnseitig
begrenzenden Teilen des stationären
Gehäuses 11 bleibt
rundum ein Spalt S2.
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Wie
man am besten an Hand der 2 oder 3 erkennen
kann, dichtet die Filzscheibe 10 auch diesen Spalt S2 ab.
Diese Abdichtung erfolgt indem die Filzscheibe 10 an ihrem
Au ßenumfang
dicht am stationären
Gehäuseteil 11 festgelegt
ist und an ihrem inneren Umfang auf die Gleitfläche G1 gepresst wird. Ggf.
sind zusätzlich
noch sich axial in Längsrichtung,
d. h. senkrecht zur Zeichenebene der 1a erstreckende
Dichtleisten vorgesehen, die einzelne Abschnitte am Trommelumfang
zusätzlich gegen
Luftströmung
in Umfangsrichtung abdichten (nicht gezeigt).
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Auch
wenn hiervon kein Gebrauch gemacht wird, ist die Abdichtung des
Spalts S2 zwischen Trommelmantel 2 und stationärem Anlagenteil 11 wünschenswert,
um einfach und zuverlässig
den sonst im Laufe des Betriebs kaum vermeidbaren Schmutzzutritt
in diesen Bereich zu vermeiden.
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Bei
dem hier als Ausführungsbeispiel
dargestellten Trockner, insbes. Textil- bzw. Wäschetrockner, dient die erfindungsgemäße Dichtung
dazu, die Zugangsöffnungen 9 der
Trommel 1, die zum Ein- oder Ausladen des Trockenguts dienen,
abzudichten. Dies ist der bevorzugte Einsatz. Die erfindungsgemäße Dichtung
kann jedoch ggf. in gleicher Art und Weise dazu eingesetzt werden,
um Zugangsöffnungen der
Trommel 1 abzudichten, die zur Luftzu- und/oder -abfuhr zu der bzw. aus der
Trommel 1 dienen. Insbesondere ist hierbei an Konstruktionen
zu denken, bei denen die Trommel 1 nur über eine Öffnung zum Ein- und Ausladen
des zu trocknenden Gutes verfügt, also
Konstruktionen, bei denen dem Trommelinneren über entsprechende Zugangsöffnungen
(Lochungen) in der Trommelrückwand
Luft zu- oder abgeführt wird,
so dass die i. d. R. senkrecht stehende Rückwand der Trommel 1 in
vergleichbarer Weise abgedichtet werden muss.
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Die
Trommel 1 des von 3 gezeigten
Wäschetrockners
für den
gewerblichen Einsatz ist über Laufringe 3 auf
Laufrollen 4 schwerkraftgelagert. Die Trommel 1 liegt
mit Axialspiel zwischen den beiden an ihren Stirnseiten angeordneten
Axialanschlägen, die
durch die jeweiligen Stützringe 12 und
den entsprechenden Funktionsabschnitt B2 der jeweiligen Filzscheibe 10 gebildet
werden. Vorzugsweise ist das Axialspiel so bemessen, dass die Trommel 1 auch dann,
wenn sie ihrer maximal in axialer Richtung zu erwartenden Wärmedehnung
unterliegt, nur an einem der Axialanschläge anlaufen kann. Es könnte (eher
theoretisch) aber auch so bemessen sein, dass die Trommel 1 bei
Erreichen ihrer maximal möglichen Wärmeausdehnung
beide Anschläge
mit einer noch zulässigen,
sehr niedrigen Pres sung berührt.
Die Führungsrollen 16 wirken
auf die Flanken der Laufringe 3. Sie sind mittels einer
entsprechenden Kulisse quer zu ihrer Drehachse verschiebbar gelagert
und werden in ihrer Verschieberichtung durch Schraubenfedern 15 vorgespannt.
Gezeigt sind hier zwei gegensinnig wirkende Führungsrollen 16 der
erfindungsgemäßen Art.
Es werden mindestens zwei solcher Führungsrollen 16 vorgesehen,
bevorzugt sogar 4, nämlich
zwei an jedem der Laufringe 3. Je nach Trommelgröße und -gesamtgewicht
sowie Anzahl der Laufringe 3 können weitere Führungsrollen 16 sinnvoll
sein, z. B. insgesamt 8 Stück.
Die Federn 15 sind unter Berücksichtigung der in axialer
Richtung zu erwartenden, einer axialen Verschiebung der Trommel 1 entgegenwirkenden
Reibungskräfte
zwischen den Laufringen 3 und ihren Laufrollen 4 dimensioniert.
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Vorzugsweise
sind die Federn 15 (oder sonstigen zu diesem Zweck vorgesehenen
Kraftspeicher) so dimensioniert, dass sie die Trommel 1 ohne
weiteres so auf den Laufrollen 4 verschieben, dass die Trommel 1 auf
beiden Stirnseiten weitestgehend zentrisch zwischen den Axialanschlägen liegt – in idealster
Weise sogar dann, wenn die Trommel 1 unter maximaler Nutzlast
steht, d. h. mit feuchter Wäsche
beladen, ist. Weitestgehend zentrisch liegt die Trommel 1 zwischen
den Axialanschlägen,
wenn sie nahezu den gleichen Abstand zu den Axialanschlägen aufweist
bzw. bei sehr knapp bemessenem Axialspiel nahezu mit gleicher Intensität an den
Axialanschlägen
anliegt
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Es
kann jedoch auch genügen,
die Federn 15 so zu dimensionieren, dass sie die Trommel 1 nur weitgehend
zentriert halten. Dies ist dann der Fall, wenn die Differenzkraft
zwischen den Federn 15 erst dann groß genug wird, um die Trommel 1 zuverlässig in
axialer Richtung zu verschieben, sobald die Position der Trommel 1 in
axialer Richtung gesehen um einen gewissen, in allen Betriebszuständen noch
unschädlichen
Betrag von der weitestgehend zentrischen Position der Trommel 1 abweicht.
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Weiterhin
ist es gerade bei Durchlauf-Wäschetrocknern
für den
Dauerbetrieb nicht absolut zwingend notwendig, die Federn 15 so
zu dimensionieren, dass sie die Trommel 1 jederzeit auf
den Laufrollen 4 verschieben können. Wird die Trommel 1 beispielsweise
mit einem neuen Posten noch nasser Wäsche beladen, dann mag das
Trommelgesamtgewicht und damit die Reibung an den Laufrollen 4 so hoch
sein, dass die Federn 15 die Trommel 1 zeit weilig
nicht mehr zuverlässig
in axialer Richtung verschieben können. Dies spielt jedoch keine
Rolle, solange die Federn die Trommel 1 in der Endbehandlungsphase
des vorherigen Wäschepostens
weitgehend zentriert hatten – als
die Wäsche
nahezu trocken und damit das Trommelgesamtgewicht wesentlich leichter
war. Dies deshalb, weil der neue Wäscheposten mit seiner Nässe zunächst dazu
führt, dass
sich der Trommelmantel abkühlt
und damit zusammenzieht. In dieser Phase wird es also i. d. R. nicht
dazu kommen, dass die Trommel 1 einseitig auf den axialen
Anschlag oder eine dort angeordnete Dichtung drückt, denn sie zieht sich ja „zurück". Bis mit zunehmender
Trocknung der Ladung wiederum die Aufheizung und Wärmedehnung
des Trommelmantels einsetzt, hat sich das Trommelgesamtgewicht schon
wieder so weit reduziert, dass die Federn die Trommel 1 verschieben
können
um zu verhindern, dass es dehnungsbedingt zu einem übermäßigen einseitigen
Druck auf den Axialanschlag oder eine Dichtung kommt.
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Die 5 zeigt
die Einzelheiten einer Führungsrolle 16,
ihrer Feder 15 sowie ihrer Lagerung. Die eigentliche Führungsrolle 16 wird
mit ihrem Lager 16a über
einen Lagerbolzen 16b an einem Lagerkörper 16c gehalten.
Dieser weist Langlöcher 16d auf, über die
er in Richtung des Pfeils Pf verschiebbar am stationären Anlagenteil 11 mittels
geeigneter Schrauben gehalten wird. Die Führungsrolle 16 wird
durch die in ihrer Vorspannung verstellbar auf dem Bolzen 16e und über die
Lasche 16f am stationären
Anlagenteil 11 festgelegte Feder 15 in Richtung
auf den Laufring 3 vorgespannt.