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Die
Erfindung betrifft eine Brille gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Derartige
Brillen sind als Sonnenbrillen bekannt. Die Färbung der Gläser dient
dazu, das ins Auge des Benutzers fallende Licht zu schwächen. Brillen
mit gelb gefärbten
Gläsern
dienen dazu, die Sicht bei Nebel zu verbessern. Brillen mit anderen farbigen
oder verspiegelten Gläsern
werden im Hinblick auf das Erscheinungsbild der Brille verwendet.
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Farbige
Filter werden auch schon an optischen Geräten verwendet, um die Erkennbarkeit
bestimmter Objekte zu verbessern.
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Ein
in der
DE 39 09 434
C2 beschriebenes Filter weist neben einem im roten Wellenlängenbereich
liegenden Durchlässigkeitsbereich
eine zusätzliche
Durchlässigkeitsbande
in einem Wellenlängenbereich
zwischen 400 und 525 nm auf, welche bei 470 nm ihr Maximum hat.
Diese zusätzliche
Durchlässigkeitsbande
bei kürzeren
Wellenlängen
im Vergleich zu den Wellenlängen
der Chlorophyllfluoreszenz erfüllt
zwei Funktionen: Zum einen dient sie dazu, dem Betrachter die Umgebung,
also Gegenstände
und Lebewesen, welche kein Chlorophyll enthalten, in möglichst
natürlichen
Farben erscheinen zu lassen. Zum anderen berücksichtigt die zusätzliche Durchlässigkeitsbande
die physiologische Besonderheit des menschlichen Auges, in dunkler
Umgebung durch Lichtstrahlung in einem kürzeren Wellenlängenbereich
in einen höheren
Empfindlichkeitszustand gebracht werden zu können, der für den gesamten Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts, also auch für rotes Licht, wirksam ist.
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Es
wurde nun überraschend
herausgefunden, dass man dann, wenn man derartige Filter als Gläser einer
Brille verwendet, wie im Anspruch 1 angegeben, im Auge Bilder erzeugt,
die so erscheinen, wie wenn sie von einer matten satinierten Metallfläche getragen
wären.
Man erhält
so ästhetische
Effekte, die ansosnten nur mit hohen Herstellungskosten erzielbar
wären.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die zusätzliche Durchlässigkeitsbande
eine Halbwertsbreite von 10 bis 20 nm aufweist. Durch eine schmale
Durchlässigkeitsbreite
wird die auf das menschliche Auge treffende Strahlung im Wellenlängenbereich
des grünen Lichts
stark auf Wellenlängen
beschränkt,
auf die das Auge empfindlich reagiert.
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Wenn
die zusätzliche
Durchlässigkeitsbande den
Bereich von etwa 530 bis etwa 560 nm reicht, wird der Wellenlängenbereich
annähernd
optimal getroffen, durch den das menschliche Auge in einen höheren Empfindlichkeitszustand
gebracht wird.
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Umfaßt die zusätzliche
Durchlässigkeitsbande
auch einen Wellenlängenbereich
zwischen etwa 360 und etwa 430 nm, so tritt Strahlung mit einem Blauanteil
durch die Brille hindurch, wodurch diese Objekte gut von rotes Licht
abgebenden Objekten zu unterscheiden sind.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die beiden Teilbanden der zusätzliche
Durchlässigkeitsbande
eine Halbwertsbbreite von etwa 10 bis etwa 20 nm haben. So kann
ein Durchtritt von zur Erzielung des gewünschten Effektes unnötigem Licht
verhindert werden.
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Vorzugsweise
sind die beiden Teilbanden nur etwa 15 nm breit. Dies führt zu dem
gewünschten Effekt
bei einem guten Verhältnis
der Intensitäten
von rotem und anderem Licht.
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Reicht
die zweite kurzwellige Teilbande von 360 bis 430 nm, so ist die
Brillen auch in Hinsicht auf die Unterscheidbarkeit von chlorophyllfreien
Objekten und chlorophyllhaltigen Pflanzen weiter optimiert.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Transmissionen des Durchlässigkeitsbereichs
im roten Wellenlängenbereich
von 650 nm bis mindestens 800 nm und der zusätzlichen Duchlässigkeitsbande(n)
für die
beiden Gläser
der Brille unterschiedlich sind. Mit dieser Maßnahme können die entsprechenden Durchlässigkeiten
optimal aufeinander abgestimmt werden, um den Eindruck eines kontrastreichen
Bildes auf satinierter Metalloberfläche zu vermitteln.
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Bevorzugt
liegt die Transmission des ersten Durchlässigkeitsbereichs, der im roten
Wellenlängenbereich
liegt, zwischen etwa 50 % und etwa 80 %, die Transmission der zusätzlichen
Durchlässigkeitsbande
zwischen etwa 10 % und etwa 80 %.
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Für die beiden
Teilbanden der zusätzlichen Durchlässigkeitsbande
liegen die Transmissionen vorzugsweise zwischen etwa 25 % und etwa
35 % (kurzwellige Teilbande) und etwa 5 % und etwa 10 % (langwelligere
Teilbande).
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Mit
diesen Verhältnissen
der Transmissionen wird beiden gewünschten Effekten, der Sensibilisierung
des menschlichen Auges und der Wiedergabe gleichsam auf einer satinierten
Metalloberfläche Rechnung
getragen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. In dieser zeigen:
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1:
schematisch ein Brille, welche das Gesehene wie auf einer mattierten
Metallfläche
liegend darstellt,
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2:
die spektrale Transmission zweier Gläser der in 1 gezeigten
Brille; und
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3:
die spektrale Transmission eines abgewandelten Glases für die in 1 gezeigten
Brille.
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1 zeigt
schematisch eine Brille mit einem Gestell 10, welches zwei Öffnungen 12, 14 aufweist,
in welche zwei Gläser 16, 18 eingesetzt
sind. Letztere können
eine Fehlsichtigkeit korrigierende Linsen oder planparallele Gläser ohne
Brechkraft sein.
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Die
Gläser 16 und 18 sind
jeweils rot-violett oder blauviolett gefärbt. Man kann für eine Brille wahlweise
Gläser
des gleichen Typs oder unterschiedliche Gläseer verwenden.
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Betrachtet
man mit einer solchen Brille Bilder oder Gegenstände, so erhält der Benutzer der Brille ein
Bild, das so aussieht, wie wenn es von einer satinierten Metalloberfläche getragen
wäre.
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Die
oben angegeben Farben rot-violett und blau-violett seien anhand
von Transmissionsspektren 20, 22, 24 bevorzugter
Gläser
näher verdeutlicht,
die in den 2 und 3 gezeigt sind.
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Gemeinsam
ist den Gläsern,
dass sie im Roten eine hohe Durchlässigkeit von über 60 %
bis etwa 80 % aufweisen. Dieser Durchlässigkeitsbereich 26 erstreckt
sich bei den hier betrachteten Gläsern zumindest über den
Wellenlängenbereich,
innerhalb dessen üblicherweise
die Fluoreszenz von Chlorophyll beobachtet wird (etwa 650 nm bis
mindestens 800 nm).
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Ferner
ist ihnen gemeinsam, dass sie zusätzlich eine Durchlässigkeitsbande 28 im
Blauen aufweisen. Je nachdem, ob diese zusätzliche Bande im Vergleich
zum Durchlässigkeitsbereich 26 vergleichbar
hoch ist oder deutlich niederer, erscheinen die Gläser blau-violett
bzw. rot-violett.
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So
ist in 2 bei 20 das Spektrum eines blau-violetten
Glases gezeigt. Bei ihm ist die maximale Durchlässigkeit im Blauen und die
maximale Durchlässigkeit
im Roten etwa gleich groß.
Der Durchlässigkeitsbereich
26 im Roten erstreckt sich kantenfilterähnlich über einen weiten Bereich von 650
nm bis 800 nm und mehr. Die Durchlässigkeit im Blauen hat die
Gestalt einer glockenförmigen
Bande 28, deren Mitte bei etwa 450 nm liegt und deren Halbwertsbreite
etwa 160 nm beträgt.
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Bei 22 ist
das Spektrum eines rot-violetten Glases gezeigt. Seine maximale
Durchlässigkeit
im Blauen beträgt
etwa 40% der maximalen Durchlässigkeit
im Roten. Letztere ist etwas kleiner als die im Spektrum 20.
Die glockenförmige
Bande 28 im Blauen hat ihre Mitte bei etwa 430 nm und hat
eine Halbwertsbreite von etwa 100 nm
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3 schematisch
das Transmissionsspektrum 24 eines weiteren rot-violetten
Glases.
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Es
hat einen roten Durchlässigkeitsbereich 26 mit
einem Transmissionsgrad von 62 % im Wellenlängenbereich zwischen 650 bis
mindestens 800 nm.
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Neben
dem Durchlässigkeitsbereich 26 reicht
eine erste Teilbande 28a einer zusätzlichen Durchlässigkeitsbande 28 mit
einer mittleren Transmission von 30 % von etwa 380 nm bis etwa 410
nm. Eine zweite Teilbande 28b der zusätzlichen Durchlässigkeitsbande 28 hat
eine Maximum der Transmission von 8 % und reicht von etwa 530 nm
bis etwa 550 nm.
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Die
Teilbande 28b dient dazu, eine physiologische Besonderheit
des menschlichen Auges vorteilhaft auszunutzen. Das menschliche
Auge weist eine hohe Empfindlichkeit im spektralen Bereich des grünen sichtbaren
Lichtes auf. Trifft nun neben Licht mit einer Wellenlänge im langwelligen
Bereich noch zusätzlich
ein Anteil Licht mit einer Wellenlänge im Bereich des grünen sichtbaren
Lichtes auf das menschliche Auge, so wird dessen Empfindlichkeit generell
stark erhöht
und die rote Strahlung erheblich besser erkannt.
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Dabei
soll die auf das menschliche Auge treffende grüne Strahlung nicht zu intensiv
sein, da es sonst zu einer Überreaktion
des Auges kommen kann.
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Durch
die gezielte Anordnung der Teilbande 28b im Bereich von
530 und 550 nm mit einer relativ geringen Durchlässigkeit wird die oben angesprochene
Grünempfindlichkeit
des menschlichen Auges genutzt.
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Wie
oben dargelegt kann man die Brille wahlweise mit Gläsern bestücken, die
gleiche oder unterschiedliche Filterfunktion haben. Man erhält durch den
im Roten liegenden Durchlässigkeitsbereich 26 und
die zusätzliche
Durchlässigkeitsbande 28 insgesamt
ein Bild eines Objektes im menschlichen Auge, das den Eindruck eines
vermittelt, das von einer fein mattierten oder satinierten Metalloberfläche getragen ist.
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Die
Durchlässigkeitsbande 28 erfüllt ferner den
Zweck, einen gewissen Farbeindruck mit unterschiedlichen Farben
zu erhalten, um so generell die Unterscheidbarkeit von Objekten
zu erhöhen.
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Üblicherweise
erzeugen in Nachtsichtgeräten
verwendete phosphoreszierende Schirme ein grünes Bild, das zu einer raschen
Ermüdung
des menschlichen Auges führen
kann.
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Da
das von herkömmlichen
phosphoreszierenden Schirmen abgegebene Licht auch einen Rotanteil
aufweist, führt
eine Betrachtung des Bildschirmes mit einer Brille, die Gläser mit
einer Teilbande 28b umfaßt, dazu, dass der übermäßige, das menschliche
Auge ermüdende
Grünanteil
des von dem phosphoreszierenden Schirm abgegebenen Lichtes weitgehend,
aber nicht vollständig,
herausgefiltert wird. Der verbleibende Grünanteil reicht aus, um die
Empfindlichkeit des menschlichen Auges in diesem Bereich für ein gutes
Erkennen des Bildes auszunutzen, ohne dieses zu überstrapazieren und zu ermüden.
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Für den Rotanteil
der von dem phosphoreszierenden Schirm des Nachstsichtgerätes abgegebenen
Strahlung ist das Brillenglas besser durchlässig als für grüne Strahlung. In dem durch
die Brille hindurchtretenden Licht ist daher das Intensitätsverhältnis von
rotem zu grünem
Licht zugunsten des roten Lichts verschoben.
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Dies
hat zur Folge, dass das normalerweise grüne, das Auge stark beanspruchende
Bild des phosphoreszierenden Schirmes dem Betrachter rot-violett
erscheint. Dies ist vor allem bei einer längeren Betrachtung des Bildes
vorteilhaft. Die durch ein grünes
Bild hervorgerufene Überstrapazierung
der Farbstäbchen
des Auges kann dazu führen,
dass der Betrachter auch nach Absetzen des Nachtsichtgerätes mehrere
Minuten einen grünen
Punkt sieht. Eine solche Reaktion tritt bei dem angenehmeren, die
Augen nicht strapazierenden rot-violett erscheinenden Bild nicht
auf.