-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Krananlage, insbesondere
eines Containerkrans, umfassend ein Krangestell, das mittels eines
Kranantriebs in x-Richtung verfahrbar ist, und eine an einem gestellseitig
vorgesehenen Ausleger angeordnete Katze mit einem Lastaufnahmemittel
für eine
Last, welche Katze mittels eines Katzantriebs längs des Auslegers in y-Richtung
verfahrbar ist, wobei die jeweiligen Antriebe zum Bewegen des Lastaufnahmemittels
in Abhängigkeit
eines Fahrauftrags, der den Weg der Katze zwischen einer Startposition und
einer Zielposition im x-y-Koordinatensystem definiert, über eine
Steuerungseinrichtung gesteuert werden.
-
Derartige
Krananlagen sind bekannt und kommen beispielsweise zum Be- und Entladen
von Schiffen zum Einsatz. Der gesamte Kran ist dabei längs der
Kaimauer in einer Richtung verfahrbar. An einem am Krangestell vorgesehenen
Ausleger ist eine Katze angeordnet, die über einen separaten Antrieb
in einer zweiten, zur ersten Richtung orthogonalen Richtung verfahren
werden kann. Über
diese beiden unabhängigen
Antriebe ist es möglich,
die Katze und mit ihr das an ihr über Hubseile hängende Lastaufnahmemittel
an einer beliebigen Position bezüglich
des Schiffes in dem über
die beiden Richtungen, die als x-Achse und y-Achse bezeichnet werden
können,
aufgespannten Koordinatensystem bzw. der Ebene positionieren zu
können.
Im Betrieb der Krananlage wird der kranseitigen Steuerungseinrichtung beispielsweise
von einem externen Fahrauftragrechner ein Fahrauftrag gegeben, der über eine
Startposition, die der Ist-Position der Katze entspricht, und einer
Zielposition, die der nach Abschluss der Bewegung einzunehmenden
Position der Katze entspricht, definiert ist. Der Fahrauftrag definiert
beispielsweise, einen landseitig stehenden Container aufzunehmen und
an einer bestimmten Position am Schiff wieder abzusetzen. Nach Aufnahme
des Containers wird üblicherweise
das Lastaufnahmemittel am Container sehr weit angehoben, um sicherzustellen,
dass ohne Kollisionsgefahr die Zielposition auf einer geraden Strecke
angefahren werden kann. Das heißt,
es wird der kürzest
mögliche
Fahrweg zwischen der Startposition und der Zielposition, verbunden
mit einem sehr weiten Anheben des Containers, abgefahren. Zwar stellt
wie gesagt die geradlinige Verbindungsstrecke den kürzesten
Fahrweg dar, gleichwohl ist hiermit aber in der Regel das sehr weite
und zeitaufwendige Anheben des Containers verbunden. Eine Fahrt
zwischen Start- und Zielposition längs der Geraden ohne einen
hinreichenden Containerhub ist aufgrund der möglichen Kollisionsgefahr, die
nicht nur von Hindernissen, die unmittelbar auf der Fahrstrecke
liegen, sondern auch von seitlich dazu liegenden Hindernissen, die
im Pendelbereich der Last liegen, ausgeht, nicht möglich.
-
Aus
der Druckschrift
DE
100 01 023 A1 ist ein Lasttransportsystem, insbesondere
für Container, bekannt,
das eine Sensorik zur Lastpositionserfassung aufweist. Ein Beladungsprofilerfassungsgerät liefert
nach jeder Katzfahrt die aktuellen Horizontal- und Vertikalpositionen
der obersten Container auf Schiffspositionen sowie von Hindernissen
zur Bestimmung einer Lastbewegungskurve im Raum. An der wasserseitigen
Vorderseite der Krankatze ist ein Distanzmesslaser vorgesehen, wobei
nach unten permanent Distanzmessungen durchgeführt werden.
-
Die
DE 102 24 312 A1 betrifft
ein Verfahren zur Automatisierung des Be- und Entladens von Containerschiffen
in Containerterminals und eine entsprechende Kranautomatisierungsanlage,
wobei unter Berücksichtigung
von bei einer Schiffsbeladungsprofilerfassung ermittelten Daten
für einen
Zielvorgabemechanismus der Kranautomatisierungslage unter Verweis
auf Hindernisse bei den Transportvorgängen eine optimale Raumtrajektorie
für den
Containertransport berechnet wird.
-
Die
DE 199 07 989 A1 betrifft
ein Verfahren zur Bahnregelung von Kranen und eine Vorrichtung zum
bahngenauen Verfahren einer Last, wobei mindestens die Position
der Katze oder einer Brücke
sowie Winkel mit dem Hubseil ständig
erfasst werden. Die Bewegungsverhältnisse der Last werden unter Nutzung
mindestens der Start-/Zielposition und des Weges mit einer Rückführung ohne
Lastpendeln geregelt. Die Frachtförderungsvorrichtung und das
Verfahren zur Wegeinstellung eines Krans gemäß der
DE 697 19 699 T2 dienen
zum Einstellen einer optimalen Güterhandhabungsbahn,
wobei theoretische Simulationstests auf Basis von eingestellten
Bedingungen durchgeführt
und nach einer Korrektur der eingestellten Bedingungen wiederholt
werden.
-
Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
das bzw. die und eine krananlage einen Umschlagbetrieb auch ohne das
Erforder- nis, das Lastaufnahmemittel oder die Last in eine hohe
Sicherheitsposition zu bringen, ermöglicht und sicherstellt, dass
in keinem Fall eine Kollision eintreten kann.
-
Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
vorgesehen, dass zum Abfahren zweier Aufträge, die den Weg der Katze in
Form jeweils einer Geraden zwischen einer Start- und einer Zielposition
definieren, welche Geraden unter einem Winkel zueinander verlaufen
und in einem Verbindungspunkt unmittelbar aneinander anschließen, zu
jeder Geraden wenigstens ein Toleranzintervall zur x- und zur y-Richtung
definiert wird, wobei während
des Abfahrens kontinuierlich die Ist-Position der Katze bestimmt
und der Antriebsregelung zu Grunde gelegt wird, und dass anhand
der den Geraden zugeordneten Toleranzintervalle im x-y-Koordinatensystem
eine Kreisabschnittsbahn ermittelt wird, die die beiden Geraden
unter Umgehung des Verbindungspunktes verbindet, wobei die Antriebe
in Abhängigkeit
der Kreisabschnittsbahnkoordinaten geregelt werden.
-
Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
liegt der Grundgedanke zugrunde, etwaige Hindernisse seitlich zu
umfahren, ohne das Lastaufnahmemittel oder die Last in eine hohe,
angehobene Position zu bewegen. Grundlage hierfür sind zwei separate Fahraufträge, die
simultan oder auch zeitlich nacheinander von dem externen Fahrauftragsrechner
an die Steuerungseinrichtung gegeben werden. Die einzelnen Fahraufträge wurden
unter Berücksichtigung
der gegebenen Beladesituation, also der Containerverteilung am Schiff
oder der sonstigen im Bewegungsbereich liegenden Hindernissen erstellt.
Die für
die Fahraufträge
definierten geraden Fahrstrecken schließen unmittelbar aneinander
an und stehen unter einem Winkel zueinander. Sie sind so bestimmt, dass
ein seitliches Umfahren beispielsweise von bereits auf dem Schiff
befindlichen Containern, ausgehend von der Startposition des ersten
Fahrauftrags bis hin zur Zielposition des zweiten Fahrauftrags möglich ist.
Um sicherzustellen, dass in keinem Fall eine Kollision auch durch
eine Pendelbewegung eintreten kann, ist jeder Fahrstrecke ein Toleranzintervall
in x-Richtung und y-Richtung, also in Richtung der Bewegungen des
Krans wie auch der Katze selbst, zugeordnet. Diese Toleranzintervalle
spannen quasi einen virtuellen zweidimensionalen Tunnel um die zwischen
den Start- und Zielpositionen verlaufende ideale Fahrstrecke auf.
Die Antriebssteuerung erfolgt derart, dass sichergestellt ist, dass
die Katze – und
damit natürlich
auch das an ihr befindliche Lastaufnahmemittel gegebenenfalls samt
Last – stets
innerhalb dieses Toleranzbereichs oder virtuellen Tunnels bleibt.
Es erfolgt also stets eine entsprechende Antriebsregelung, dass
diese Grenzparameter eingehalten werden. In z-Richtung wird das
Lastaufnahmemittel gegebenenfalls samt Last nur soweit als nötig angehoben,
um niedrige Hindernisse wie Bordwände oder dergleichen zu überfahren.
Die Hindernisverteilung ist sowohl in x- und y-Richtung als auch in
z-Richtung bekannt.
-
Um
nun zu vermeiden, dass während
der Fahrt vom ersten Startpunkt zum zweiten Zielpunkt auch der beide
Streckengeraden verbindende Verbindungspunkt (= erster Zielpunkt
bzw. zweiter Startpunkt) angefahren wird, was je nach Größe des Winkels,
den die beiden Geraden zueinander einnehmen, mit einer mehr oder
weniger starken Geschwindigkeitsverringerung bis hin zu einem annähernden Stopp
zur Vermeidung extremer Pendelungen verbunden ist, sieht die Erfindung
vor, einen Kreisabschnittsbahn zu ermitteln, der die beiden Geraden unter
Umgehung des Verbindungspunktes miteinander verbindet, so dass also
quasi von der einen Geraden in den Kreisabschnitt ein- und von diesem wiederum
in die andere Gerade gefahren werden kann. Die Ermittlung dieser
Kreisabschnittsbahn bzw. des Kreisbahnradius erfolgt unter Berücksichtigung
der Toleranzintervalle, die wie ausgeführt sicherstellen, dass eine
Kollision des abgesenkten Lastaufnahmemittels mit seitlichen Hindernissen
vermieden wird. Nachdem die Kreisbahn als echte Wegabkürzung sich
gegebenenfalls einem Hindernis nähert,
ist infolge der Berücksichtigung
der Toleranzbereiche sichergestellt, dass auch bei Befahren der
Kreisbahn stets ein hinreichender Sicherheitsabstand zu etwaigen
Hindernissen eingehalten wird. Es liegt dabei auf der Hand, dass
die Kreisbahn natürlich
wesentlich zügiger
befahren werden kann, als wenn die beiden separaten Fahrstrecken
komplett abgefahren werden würden,
so dass sich insgesamt ein wesentlich schnellerer Fahrbetrieb realisieren
lässt.
-
Das
erfindungsgemäße Betriebsverfahren lässt in vielen
Fällen
einen schnelleren Umschlagbetrieb zu, nachdem das Lastaufnahmemittel
nicht mehr zwingend in eine weit angehobene Sicherheitsposition
gehoben werden muss, wonach die Fahrt mitunter erst beginnen kann.
Vielmehr kann unter Berücksichtigung
der tatsächlichen
Hindernislage basierend auf den zugeordneten Toleranzbereichen und
der erfindungsgemäßen Kurvenabschnittsbahn unmittelbar
mit dem Fahrbetrieb begonnen werden, wobei durch die Integration
der errechneten Kreisabschnittsbahn in die Fahrstrecke während der
gesamten Fahrt mit relativ hoher Geschwindigkeit gefahren werden
kann, gleichwohl aber ein Höchstmaß an Sicherheit
geboten ist.
-
In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, die Kreisabschnittsbahn
in Abhängigkeit
des Überlappungsfensters
der über
die jeweiligen Intervalle aufgespannten Fenster der jeweiligen Geraden
im Verbindungspunkt zu ermitteln. Wie eingangs beschrieben sind
zu jeder über
eine Start- und eine Zielposition definierten Geraden entsprechende x-
und y-Toleranzintervalle
definiert, die jeweils ein Fenster zum jeweiligen Geradenpunkt in
der x-y-Ebene, die wie einleitend ausgeführt eine Horizontalebene ist,
aufspannen. Dabei können
die Toleranzintervalle zu den einzelnen Geraden unterschiedlich
sein, was letztlich von der Hindernislage abhängt. Zur Ermittlung der Kreisabschnittsbahn
wird nun der zweidimensionale Bereich bestimmt, über welchen sich die beiden
aufgespannten Fenster im Verbindungspunkt der beiden Geraden überlappen. Nachdem
die Kreisabschnittsbahn gerade eine Umgehung des Verbindungspunkts
ermöglichen
soll, in diesem Bereich also eine Annäherung an mögliche Hindernisse eintreten
wird, bietet die Berücksichtigung
der Sicherheitsintervalle gerade in diesem Punkt Gewähr dafür, dass
auch die Einhaltung der relevanten Sicherheitsabstände auch
bei Befahren der Kreisabschnittsbahn möglich ist.
-
Dabei
kann die Ermittlung der Kreisabschnittsbahn auf einfache Weise anhand
der Schnittpunkte der beiden Geraden mit dem Überlappungsfenster bestimmt
werden. Der Steuerungseinrichtung sind die Koordinaten des Überlappungsfensters
bekannt, so dass die Steuerungseinrichtung ohne weiteres die Schnittpunkte
der beiden Geraden, wo diese also in das Überlappungsfenster ein- bzw.
austreten, bestimmen kann. Diese Schnittpunkte werden der Bestimmung
des Bahnradius zugrunde gelegt.
-
Sind
beide Schnittpunkte gleich weit von dem Verbindungspunkt entfernt,
liegen also quasi symmetrische Verhältnisse vor, kann die Kreisabschnittsbahn
genau durch die beiden Schnittpunkte gelegt werden. Dies ist aber
in der Regel nicht der Fall, vielmehr liegt der eine Schnittpunkt
häufig
näher zum
Verbindungspunkt als der andere. Um auch in einem solchen Fall den
Bahnradius unter Berücksichtigung
aller sicherheitsrelevanten Abstände
ermitteln zu können,
sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, zunächst die Länge der Geradenabschnitte vom
jeweiligen Schnittpunkt zum Verbindungspunkt zu bestimmen, um anschließend auf
dem längeren Geradenabschnitt
den Punkt zu bestimmen, der um dieselbe Länge wie der Schnittpunkt der
anderen Gerade vom Verbindungspunkt beabstandet ist, wobei die Kreisabschnittsbahn
durch diesen Punkt und den Schnittpunkt der anderen Geraden gelegt
wird. Die Kreisabschnittsbahn beginnt und endet also in zwei gleichweit
vom Verbindungspunkt liegenden Geradenpunkten, deren Abstand dem
Abstand des näheren
Geradenschnittpunkts mit dem Überlappungsfenster
entspricht.
-
Um
nicht nur während
der Fahrt längs
einer über
den Fahrauftrag definierten Geraden Sicherheit hinsichtlich etwaiger
Abweichungen von der idealen Fahrstrecke zu haben, sondern auch
während
des Befahrens der Kreisabschnittsbahn stets die Einhaltung der relevanten
Fahrstrecke unter Berücksichtigung
der Sicherheitsabstände
zu ermöglichen,
sieht eine Weiterbildung vor, dass auch zur Kreisabschnittsbahn
ein Toleranzintervall zur x- und zur y-Richtung definiert wird,
wobei während
des Abfahrens der Kreisabschnittsbahn kontinuierlich die Ist-Position der Katze
bestimmt und der Antriebsregelung zugrunde gelegt wird.
-
Eine
besonders zweckmäßige Weiterbildung sieht
vor, die Antriebe zur Geschwindigkeitsregelung zumindest zeitweise
in Abhängigkeit
des Radius der Kreisabschnittsbahn zu regeln. Je höher die
Geschwindigkeit und je kleiner der Bahnradius ist, um so stärker schwingt
das Lastaufnahmemittel bzw. die Last zur Seite. Ein seitliches Pendeln
ist jedoch nur in einem sehr geringen Maß zulässig. Um ein zu starkes Auspendeln
zu vermeiden, wird erfindungsgemäß die Geschwindigkeit
in Abhängigkeit
des Bahnradius entsprechend geregelt, das heißt reduziert, wobei die Geschwindigkeitsreduzierung
bereits vor dem Einfahren in die Kreisbahn einsetzt und entsprechend
beim Ausfahren aus der Kreisbahn bzw. auch kurz davor wieder beschleunigt
werden kann. Die Geschwindigkeitsregelung kann dabei linear erfolgen oder
aber stufenweise, das heißt,
es sind beispielsweise vier separate Geschwindigkeitsstufen (z.
B. 100%, 75%, 50%, 25%) definiert, wobei die jeweils zulässige Geschwindigkeitsstufe
in Abhängigkeit
des Radius gewählt
wird.
-
Neben
dem Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Krananlage, insbesondere
einen Containerkran, umfassend ein Krangestell, das mittels eines
Kranantriebs in x-Richtung verfahrbar ist, und eine an einem gestellseitig
vorgesehenen Ausleger angeordnete Katze mit einem Lastaufnahmemittel
für eine
Last, welche Katze mittels eines Katzantriebs längs des Auslegers in y-Richtung
verfahrbar ist, wobei die jeweiligen Antriebe zum Bewegen des Lastaufnahmemittels
in Abhängigkeit
eines Fahrauftrags, der den Weg der Katze zwischen einer Startposition und
einer Zielposition im x-y-Koordinatensystem definiert, über eine
Steuerungseinrichtung gesteuert werden.
-
Bei
dieser Krananlage ist vorgesehen, dass über die Steuerungseinrichtung
anhand von ihr gegebener, über
Messelemente aufgenommener Positionssignale die Ist-Position der
Katze bestimmbar und unter Berücksichtigung
wenigstens eines Toleranzintervalls zur x- und zur y-Richtung, das
der eine Startposition und eine Zielposition verbindenden abzufahrenden
Geraden zugeordnet ist, der Antriebsregelung zu Grunde gelegt wird,
und dass die Steuerungseinrichtung zur Ermittlung einer zwei Geraden, die über zwei
separate Fahraufträge über die
jeweiligen Start- und Zielpositionen definiert sind und unmittelbar
aneinander anschließen,
unter Umgehung des Geradenverbindungspunkts verbindenden Kreisabschnittsbahn
im x-y-Koordinatensystem
anhand der den Geraden zugeordneten Toleranzintervalle und zur Steuerung
der Antriebe in Abhängigkeit
der Kreisabschnittsbahnkoordinaten ausgebildet ist. Die gesamte
Ermittlung der realen Fahrstrecke unter Integration der ermittelten
Kreisabschnittsbahn, also der beiden Geraden sowie der Kreisabschnittsbahn,
erfolgt also allein durch die Steuerungseinrichtung, die hierzu
entsprechend ausgebildet ist bzw., worauf nachfolgend noch eingegangen
wird, entsprechende Rechenmittel – sei es in Form eines einzigen
leistungsfähigen
Prozessors oder in Form mehrerer dezidierter Prozessoren – aufweist.
-
Die
Steuerungseinrichtung kann ein Rechenmittel aufweisen, das der Ermittlung
der Kreisabschnittsbahn dient, und das zur Ermittlung derselben in
Abhängigkeit
des Überlappungsfensters
der über die
jeweiligen Intervalle aufgespannten Fenster der jeweiligen Geraden
im Verbindungspunkt ausgebildet ist, wobei das Rechenmittel bevorzugt
zur Ermittlung der Schnittpunkte der beiden Geraden mit dem Überlappungsfenster
und zur Bahnbestimmung in Abhängigkeit
der Schnittpunktposition ausgebildet ist. Liegen die Schnittpunkte
symmetrisch zum Verbindungspunkt, ist das Rechenmittel zum Ermitteln des
Bahnradius in Abhängigkeit
eben dieser Schnittpunkte, durch welche dann die Kreisabschnittsbahn läuft, ausgebildet.
Liegen die Schnittpunkte jedoch unterschiedlich weit zum Verbindungspunkt,
ist das Rechenmittel zur Bestimmung der jeweiligen Schnittpunktabschnitte
zum Verbindungspunkt ausgebildet sowie zum Bestimmen desjenigen
Punktes auf dem längeren
Geradenabschnitt, der um dieselbe Länge wie der Schnittpunkt der
anderen Geraden vom Verbindungspunkt beabstandet ist. Das Rechenmittel berechnet
die Kreisabschnittsbahn dann so, dass diese durch eben diesen Punkt
und den Schnittpunkt der anderen Geraden läuft.
-
Weiterhin
kann die Steuerungseinrichtung ein Rechenmittel aufweisen, das der
Ermittlung der Ist-Position sowie der Abweichung der Ist-Position von
der momentan abgefahrenen Geraden dient, wobei anhand der ermittelten
Abweichung die Antriebssteuerung erfolgt. Es erfolgt also eine kontinuierliche Nachregelung
der Antriebe in Abhängigkeit
der Positionsabwei chung von der idealen, über die Start- und Zielposition
bestimmten Geraden.
-
Entsprechend
ist ein Rechenmittel vorgesehen, das der Ermittlung der Ist-Position
sowie der Abweichung der Ist-Position von dem momentan abgefahrenen
Kreisabschnittsbahn dient, wobei anhand der ermittelten Abweichung
die Antriebssteuerung erfolgt. Auch hier erfolgt also eine kontinuierliche Nachregelung
in Abhängigkeit
einer Differenz zur Ideallinie.
-
Kommen
zwei solche separaten Rechenmittel zur Steuerung des Bewegungsbetriebs
längs der Geraden
und auf der Kreisabschnittsbahn zum Einsatz, so ist es zweckmäßig, wenn
die Steuerungseinrichtung ein weiteres Rechenmittel aufweist, das
anhand der bestimmten Ist-Position und eines Umschaltfensters, das
anhand der Koordinaten der Endpunkte der Kreisabschnittsbahn, die
vorzugsweise zwei einander diagonal gegenüberliegende Eckpunkte des Fensters
bilden, zum Bestimmen des Zeitpunkts des Einfahrens in das Umschaltfenster
und zum Umschalten der die Antriebe steuernden Rechenmittel ausgebildet
ist. Das heißt, über dieses
Rechenmittel wird vom die Antriebe bei einer Abfahrt der Geraden
steuernden Rechenmittel auf das den Bewegungsbetrieb beim Befahren
der Kreisabschnittsbahn steuernden Rechenmittel umgeschalten. Sind die
Rechenmittel nur softwaremäßig realisiert,
erfolgt eine softwaremäßige Umschaltung,
das heißt,
es wird von einem Programmteil auf den anderen umgeschaltet.
-
Die
Rechenmittel können
wie bereits ausgeführt
in Form separater Prozessorbausteine ausgebildet sein, an deren
Eingänge
die jeweils erforderlichen Signale, beispielsweise die der Weg-
oder Positionssensoren oder dergleichen anliegen, und an deren Ausgänge die
jeweiligen Rechen- oder Steuersignale abgegriffen werden. Sie können aber
auch softwaremäßig in einem
Rechenmittel realisiert werden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuerungseinrichtung
zur Variation der Bewegungsgeschwindigkeit zur Steuerung der Antriebe
in Abhängigkeit
des Radius der Kreisabschnittsbahn ausgebildet ist, um ein zu schnelles
Einfahren bzw. Befahren der Kreisabschnittsbahn zu vermeiden.
-
Zweckmäßig ist
ferner, einen Monitor im Führerhaus
anzuordnen, an dem die ermittelte Fahrstrecke und gegebenenfalls
die kontinuierliche ermittelte Ist-Position darstellbar ist, um
dem Kranführer
die reale Fahrstrecke zu visualisieren.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wie auch die erfindungsgemäße Krananlage
verzichten generell auf eine Berechnung und Vorsteuerung von Beschleunigungen
(Hochlauf-/Rücklaufzeiten).
Für die erfindungsgemäße Antriebssteuerung
sowie Ermittlung der realen Fahrstrecke ist keine Zeitbetrachtung erforderlich.
Vielmehr erfolgt erfindungsgemäß eine echte
Antriebsregelung in Abhängigkeit
der erfassten Ist-Position, also der erfassten Ist-Koordinaten in
x- und y-Richtung sowie in Abhängigkeit
der realen Bahnform im Hinblick auf die gegebenenfalls zu reduzierende
Geschwindigkeit. Ein Einsatz spezieller Hardware, die NC-Funktionalitäten oder
Positionier- und Bewegungskontrollfunktionalitäten bietet, ist nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäße Regelung in
Abhängigkeit
allein von Positionsinformationen unter Berücksichtigung der tatsächlichen
Fahraufträge erlaubt
eine exakte Steuerung auch dann, wenn antriebsseitig Unregelmäßigkeiten
wie Schlupf oder dergleichen auftreten, nachdem für die Regelung eine
Zeitkomponente keine Rolle spielt.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Krananlage in Form eines
Containerkrans,
-
2 eine
Prinzipdarstellung einer üblichen Verfahrsituation
mit Hindernissen und einer Darstellung einer üblichen Fahrstrecke sowie einer
erfindungsgemäßen Fahrstrecke,
-
3 ein
x-y-Diagramm zur Darstellung der Toleranzintervalle in x-y-Richtung,
-
4 ein
x-y-Diagramm zur Darstellung der Ermittlung des Überlappungsintervalls,
-
5 ein
x-y-Diagramm zur Ermittlung der Schnittpunkte der Geraden mit dem
vergrößert gezeigten Überlappungsfenster,
-
6 ein
x-y-Diagramm zur Ermittlung der Geradenpunkte, durch die die Kreisabschnittsbahn laufen
muss,
-
7 ein
x-y-Diagramm zur Darstellung der Ermittlung der Kreisabschnittsbahn,
-
8 ein
x-y-Diagramm zur Ermittlung des Umschaltfensters,
-
9 ein
Diagramm zur Darstellung der separaten Regelstrecken der x-Achse
und der y-Achse, und
-
10 eine
Prinzipdarstellung der Steuerungseinrichtung mit den separaten Rechenmitteln.
-
1 zeigt
in Form einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Krananlage in Form eines
Containerkrans 1, der längs
einer Kaimauer 2 entlang eines Schiffs motorisch über ein
einen nicht näher
gezeigten Antrieb aufweisendes Fahrwerk verfahrbar ist. Diese Bewegung
erfolgt in Richtung der x-Richtung oder x-Achse, die durch das Kreuz-Symbol
dargestellt ist. Am Krangestell 4 ist ein Ausleger 5 vorgesehen,
der das Schiff 3 in seiner Breite vollständig übergreift.
Am Ausleger 5 ist eine Katze 6 in y-Richtung, die
zur x-Richtung orthogonal steht, über einen nicht näher gezeigten
Katzantrieb verfahrbar. An der Katze 6 ist über Hubseile 7 ein
Container-Spreader 8 angeordnet,
der im gezeigten Beispiel einen gestrichelt gezeigten Container 9 gegriffen
hat, der über
die Hubseile und ein katzseitiges Hubwerk vertikal bewegbar ist,
wie durch den Doppelpfeil z, der die z-Achse oder z-Richtung definiert,
dargestellt ist. Der gesamte Kranbetrieb wird über eine kraneigene speicherprogrammierbare
Steuerungseinrichtung 10 gesteuert, wie durch den Doppelpfeil
A dargestellt ist, durch den die Steuerung der Betriebselemente
des Krans, insbesondere für
die vorliegende Erfindung relevant der Fahrwerks- und Katzantriebe über die Steuerungseinrichtung
sowie die Aufnahme relevanter Daten von Betriebselementen des Krans,
hier insbesondere der Positionserfassungssensoren oder Messelement,
in der Steuerungseinrichtung 10 dargestellt wird. Diese
Sensoren oder Messelemente sind nicht näher gezeigt. Es kann sich um
beliebige Erfassungsmittel handeln, die die Positionserfassung ermöglichen,
z. B. Lichtsensoren, Messstreifen, etc. Sie sind je nach Typ an
der entsprechenden Position am Fahrwerk, am Ausleger und an der
Katze angeordnet, was hinreichend bekannt ist. Die Steuerungseinrichtung 10 ist
ihrerseits im gezeigten Beispiel mit einer externen Leitrechnereinrichtung 11 verbunden, über die
beispielsweise die Fahraufträge,
die Informationen zu den vorzunehmenden Fahrten unter Angabe der
Start- und der Zielposition zum jeweiligen Fahrauftrag beinhalten.
Die Steuerungseinrichtung 10 ist beispielsweise zur Durchführung von
Automatikfahrten und halbautomatische Steuerung der Katze 6 sowie
des Spreaderhubwerks ausgebildet.
-
2 zeigt
als Prinzipdarstellung ein x-y-Diagramm, das eine übliche Situation
während
des Be- oder Entladebetriebs darstellt. Gezeigt sind mehrere Containerreihen 12,
jeweils bestehend aus einzelnen Containern 13, die bereits
auf dem Schiff geladen sind. Im gezeigten Beispiel soll nun ein
land seitig stehender Container 13 von der landseitigen
Startposition S in eine schiffsseitige Zielposition Z bewegt werden,
wo er abgesetzt werden soll, wie durch die gestrichelte Containerdarstellung
angedeutet ist. Üblicherweise
wird bei bekannten Krananlagen nun von dem Leitrechner 11 ein
Fahrauftrag an die Steuerungseinrichtung 10 gegeben, die
unter anderem die Startpositionskoordinaten S und die Zielpositionskoordinaten
Z beinhaltet, sowie gegebenenfalls Hindernisdaten, die angeben,
an welchen Koordinaten in x- und y-Richtung die Containerreihen 12 stehen
und unter Angabe der z-Koordinaten, wie hoch die Containerreihen 12 aufgebaut
sind. Die Steuerungseinrichtung 10 veranlasst nun üblicherweise das
katzseitige Hubwerk, das Lastaufnahmemittel nach Greifen des Containers 13 anzuheben,
und zwar so hoch, dass ein gefahrloses Überfahren der Containerreihen 12 längs der
Geradenfahrstrecke F, wie sie in 2 gestrichelt
dargestellt ist, möglich
ist, um so auf dem kürzesten,
nämlich
direkten Weg zwischen S und Z zu verfahren. Dieses Anheben ist zeitaufwendig,
häufig
kann die Fahrt erst beginnen, wenn der Container eine hinreichende
Hubhöhe
erreicht hat.
-
2 zeigt
als Alternative einen erfindungsgemäßen Fahrtstreckenverlauf F'. Dieser Fahrtstreckenverlauf
wird durch zwei separate Fahraufträge definiert. Er ermöglicht es,
die Containerreihen 12 seitlich mit relativ weit abgesenkter
Last zu umfahren. Der Leitrechner 11 gibt hierzu einen
ersten Fahrauftrag aus, der die Startposition S und die Zielposition Z' angibt. Diese Fahrtstrecke
ist als F1' in 2 dargestellt.
Gleichzeitig oder zeitlich danach gibt die Leitrechnereinrichtung 11 einen
zweiten Fahrauftrag an die Steuerungseinrichtung 10, der
unter anderem die Startposition S' und die Zielposition Z beinhaltet. Wie 2 zeigt,
fallen Z' und S' zusammen. Auch der zweite
Fahrweg F2' ist eine Gerade. Ersichtlich stehen
die beiden Fahrtstrecken F1' und F2' bzw. die hierüber gebildeten
Geraden unter einem Winkel zueinander und laufen um die Containerreihen 12 herum.
Um zügig
ohne Anfahren von Z' bzw.
S' zwischen S und
Z zu verfahren, ohne hierfür
die Geschwindigkeit allzu sehr zu reduzieren, wird die gesamte Fahrstrecke
F' "verschliffen", was durch Integrieren
einer Kreisabschnittsbahn K in die Fahrstrecke F' erfolgt, welche Kreisabschnittsbahn
K die beiden Geradenfahrstrecken F1' und F2' verbindet. Über sie
wird Z' bzw. S' übergangen. Man kürzt quasi
den Fahrweg in diesem Bereich ab und schafft so eine stetige, mit
relativ hoher Geschwindigkeit befahrbare Fahrstrecke, die ein deutlich
geringeres Anheben des Containers erfordert. Das Befahren der Fahrstrecke
F' erfolgt natürlich unter
Beachtung etwaiger sonstiger Hindernisse wie Bordwände etc.,
die überfahren
werden. Sämtliche
Hindernisse sind der Leitrechnereinrichtung 11 bekannt,
die entsprechenden x-, y- und z-Koordinaten werden entweder der
Steuerungseinrichtung mitgeteilt, oder es wird eine einzunehmende Höhe für das Lastaufnahmemittel
oder die Last in Form der z-Koordinate mitgeteilt, die während der Streckenfahrt
einzunehmen ist. Das heißt,
dass natürlich
auch die Streckenfahrt unter Berücksichtigung der
z-Koordinaten erfolgt und die Antriebe des Hubwerks entsprechend
angesteuert werden, um die erforderliche Höhe einzunehmen.
-
Die
Steuerungseinrichtung ist zur Ermittlung der Fahrstrecke F' einschließlich der
zu integrierenden Kurvenabschnittsbahn ausgebildet, wozu sie, worauf
nachfolgend noch eingegangen wird, verschiedene separate Rechenmittel,
bevorzugt in Form separater Prozessoren oder IC's aufweist, wobei eine solche Bauelementseparierung
nicht unbedingt erforderlich ist, es ist auch ein einzelner großer leistungsfähiger Prozessor
verwendbar, der die entsprechenden Softwaremodule aufweist.
-
Wie 3 darstellt,
sind – ausgehend
von 2 – jeder
der beiden Geraden G1 und G2,
denen 2 jeweils eine Fahrstrecke F1' bzw. F2' entspricht, entsprechende
Toleranzintervalle in x- und y-Richtung zugeordnet. Zur Geraden
G1 ist das x-Toleranzintervall Δx1 um
den Punkt P1 sowie das y-Intervall Δy1 dargestellt. Entsprechend ist zur Geraden
G2 um den Punkt P2 das
x-Intervall Δx2 und das y-Intervall Δy2 dargestellt.
-
Beide
Intervalle spannen jeweils ein Fenster auf, die in 3 mit
FG1 bzw. FG2 benannt
sind. Der jeweilige Toleranzbereich bzw. die jeweiligen Fenster gelten
für jeden
Punkt auf der jeweiligen Geraden G1 und
G2. Zur Ermittlung der Kreisbahn betrachtet
nun die Steuerungseinrichtung oder das entsprechende Rechenmittel
die Lage der Fenster FG1 und FG2 im Verbindungspunkt
V, der bezogen auf 2 dem Zielpunkt Z' zum ersten Fahrauftrag
bzw. dem Startpunkt S' entspricht. 4 zeigt
die beiden Fenster FG1 und FG2 im
Verbindungspunkt V. Ersichtlich überlappen
sich die Fenster und bilden ein Überlappungsfenster Ü. Dieses Überlappungsfenster Ü resultiert
in seiner x-y-Ausdehnung aus den Toleranzbereichen Δx1, Δy1 und Δx2, Δy2.
-
Im
nächsten
Schritt wird anhand des ermittelten Überlappungsfensters Ü für die weitere
Ermittlung der Start- und der Endpunkte der Kreisabschnittsbahn
nun zunächst
die Schnittpunkte SP1 und SP2 der
beiden Geraden G1 und G2 mit
dem Überlappungsfenster
seitens der Steuerungseinrichtung, der die Koordinaten der Berandung
des Überlappungsfensters
bekannt sind, bestimmt. Dies ist in 5 gezeigt.
Gleichzeitig bestimmt die Steuerungseinrichtung die Abstände l1 und l2 der jeweiligen Schnittpunkte
Sp1 und SP2 vom
Verbindungspunkt V. Sind diese gleichlang, wird die Kreisabschnittsbahn durch
die beiden Schnittpunkte SP1 und SP2 gelegt, falls nicht wird, wie nachfolgend
in 6 gezeigt, vorgegangen. Als Punkt auf der Geraden
G1 wird derjenige Punkt SP1' bestimmt, dessen
Abstand dem Abstand l2 des Schnittpunkts
SP2 entspricht. Dieser Punkt liegt deutlich
weiter innerhalb des Überlappungsfensters Ü als der
originäre
Schnittpunkt SP1. Ware l1 < l2,
so würde
ein Punkt SP2' bestimmt, der um l1 von
V beabstandet wäre,
die Kreisbahn liefe dann durch SP1 und SP2.
-
Sind
nun die beiden relevanten Punkte, durch die die Kreisabschnittsbahn
zu legen ist, nämlich
die Punkte SP1' und SP2 bestimmt,
so wird, siehe 7, die Kreisabschnittsbahn K
durch die beiden Punkte SP1' und SP2 sowie
die beiden Gera densteigungen, die durch die jeweiligen Start- und
Zielpunkte in 7 S, V und Z bestimmt sind,
ermittelt.
-
In
einem nächsten
Schritt wird, siehe 8, das Umschaltfenster UF über die
Steuerungseinrichtung ermittelt. Dieses rechteckige Fenster wird
anhand der beiden Kreisabschnittsbahnpunkte SP1' und SP2 bestimmt,
die zwei einander diagonal gegenüberliegende
Eckpunkte definieren. Das Umschaltfenster UF dient dazu, den relevanten
Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem zwischen zwei separaten Rechenmitteln
oder Softwaremodulen, die für
die Steuerung der Antriebe bei einer im Befahren der geraden Geradenabschnitte
bzw. der Kurvenabschnittsbahn verantwortlich sind, umzuschalten.
An dieser Stelle ist festzuhalten, dass die 3 bis 8 nicht
maßstabsgerecht
sind, sondern als Prinzipdarstellung nur der bildlichen Erläuterung
der einzelnen Verfahrensschritte dienen.
-
Es
kann nun in seltenen Fällen
vorkommen, dass dann, wenn die Ist-Position relativ weit von der Ideallinie
entfernt ist, aber noch innerhalb der lokal geltenden Toleranzintervalle
liegt, die reale Strecke nicht in das in der oben beschriebenen
Weise ermittelte, allseits begrenzte Umschaltfenster läuft, sondern
daran vorbei führt.
Es käme
dann nicht zum Umschalten. Um dies zu vermeiden sieht ein alternatives Ermittlungsverfahren
für ein
Umschaltfenster vor, anhand der bestimmten Kreisabschnittsbahn den
Kreisquadranten zu ermitteln, in dem die Kreisabschnittsbahn liegt.
Anschließend
wird bestimmt, in welcher Richtung die Kreisabschnittsbahn durchfahren
wird. Nun werden anhand der bekannten Punkte oder Positionen, in
denen die Kreisabschnittsbahn in den Geraden mündet, also beginnt und endet,
diejenigen x- und y-Werte als Grenzwerte ermittelt, die die Position in
der jeweiligen Richtungen definieren, in welcher die Umschaltung
erfolgen muss. Diese Grenzwerte entsprechen Start- und Endpunkten
der Kreisabschnittsbahn. Liegt wie in 7 bzw. 8 gezeigt die
Kreisabschnittsbahn im rechten unteren Quadranten, also dem 4. Quadranten,
und wird die Kreisabschnittsbahn wie beschrie ben von SP1' nach SP2 durchfahren,
so wird dann umgeschalten, wenn der Ist-x-Wert größer als
der x-Wert von SP1' und der Ist-y-Wert größer als
der y-Wert von SP1' ist. Entsprechend wird wieder zurückgeschaltet,
wenn beim Ausfahren der Ist-x-Wert
größer als
der x-Wert des Punktes SP2 und der Ist-y-Wert
größer als
der y-Wert des Punktes SP2 ist. Verglichen
mit dem allseits begrenzten Umschaltfenster nach 8 wäre das bei
dieser Ermittlungsmethode aufgespannte Fenster nur durch die Vertikale
durch den Punkt SP1' und
die Horizontale durch den Punkt SP2 nach oben und nach links begrenzt,
nach unten und nach rechts wäre
keine Grenze gegeben. Dies ist in 8 durch
die gestrichelten Linien dargestellt. In entsprechender Weise kann
die Umschaltfensterermittlung in den anderen Quadranten und die
Steuerung durch Vergleich der Grenzwerte mit den jeweiligen Ist-x-Werten
und Ist-y-Werten, die dann je nach betrachtetem Quadranten und Fahrrichtung
längs der
Kreisabschnittsbahn größer oder
kleiner als der jeweilige Grenzwert für ein Umschalten sein müssen, erfolgen.
-
Der
grundsätzliche
Ablauf gestaltet sich nach Bestimmen der Kurvenabschnittsbahn K
sowie des Umschaltfensters UF und damit der gesamten, aus 2 entnehmbaren
Fahrstrecke F' wie
folgt: Den Wegreglern, auf die nachfolgend noch eingegangen wird,
der beiden Antriebsachsen x und y werden als Fahrauftragsinformationen
zunächst
zumindest die Startposition S sowie insbesondere die Zielposition
Z' zum ersten vorliegenden
Fahrauftrag (und sofern bereits vorhanden auch die Daten zum zweiten
Fahrauftrag) gegeben. Hierfür
werden die entsprechenden x- und y-Koordinaten dieser Position sowie
der einzunehmenden Höhe
in Form einer z-Koordinaten, die z. B. für die gesamte Fahrt gilt, gegeben.
Hierüber
ist die erste Gerade definiert. Zu dieser sind bereits die Toleranzintervalle
bekannt, die entweder bereits von dem Leitrechner ermittelt und
mitgeliefert wurden, oder die die Steuerungseinrichtung 10 selbst
ermittelt, sofern ihr das konkrete Containerstapelprofil bekannt
ist.
-
Während der
Fahrt von S nach Z' erfolgt
die Antriebssteuerung beispielsweise über ein separates Rechenmittel
der Steuerungseinrichtung, das den Antriebsbetrieb so lange steuert,
so lange auf einem Geradenabschnitt der jeweiligen Gerade gefahren wird.
Kontinuierlich werden die Ist-Positionen der Katze stellvertretend
für die
Ist-Position der Last bestimmt sowie etwaige Abweichungen der Ist-Position, dargestellt
durch Ist-x- und -y-Werte, von der vorgegebenen Gerade in x- und y-Richtung bestimmt
und ausgegeben. Diese Abweichungen werden auf den am Ausgang der
Wegregler ausgegebenen Drehzahlsollwert, worauf nachfolgend noch
eingegangen wird, gegebenenfalls mit einem bestimmten Faktor aufgeschaltet.
Hierüber
erfolgt also eine kontinuierliche Ausgleichsregelung etwaiger Abweichungen
von der Idealstrecke, wobei Basis hierfür ist, dass die Ist-Position
stets innerhalb des Toleranzbereichs liegen muss. Es ergibt sich
eine zufrieden stellende Ausgleichsregelung, gegebenenfalls mit
einem leichten "Schwinger" beim Anfahren und
einer gewissen, geringen Regelabweichung von der Ideallinie, hervorgerufen
durch konstruktive Umstände
einer bekanntlich sehr groß dimensionierten
Krananlage. Die Antriebe des Kranfahrwerks wie auch der Katze fahren
durch die Ausgleichsregelung gemeinsam die vorgegebene Gerade G1 ab.
-
In
dem Moment, in dem der Ist-Positionswert das Umschaltfenster UF
erreicht, wenn also auf die Kreisabschnittsbahn eingefahren wird,
wird auf das Rechenmittel, das die Antriebe während des Befahrens der Kreisabschnittsbahn
steuert, umgeschalten, wobei es sich hier um ein aktives Zuschalten
handeln kann, wenn dies ein separates Hardware-Rechenmittel ist.
Zuvor wurden, damit die Kreisabschnittsbahn berechnet werden konnte,
vom Leitrechner 11 natürlich
die entsprechenden Fahrauftragsdaten zum zweiten Fahrauftrag, definiert
durch den Startpunkt S',
der mit dem Ziel Z' des
ersten Fahrauftrags zusammenfällt,
und dem eigentlichen Zielpunkt Z an die Steuerungseinrichtung 10 gegeben.
Während
des Befahrens der Kreisabschnittsbahn, der – wie 7 zeigt – ebenfalls
ein Toleranzintervall ΔxK und ΔyK zugeordnet ist, wird ebenfalls kontinuierlich
die Ist-Position der Katze bestimmt und mit der idealen Bahnstrecke
verglichen. Eine etwaige Abweichung wird ebenfalls auf den jeweiligen
Reglerausgang aufgeschaltet. Diese Ist-Positionsbestimmung ist exemplarisch
für die
Kreisbahn – Entsprechendes
gilt auch für die
Geradenfahrt – in 7 gezeigt.
Die Ist-Position I ist von dem zugehörigen Kreisbahnpunkt, der durch die
Normale auf die Kreisbahn aus der Position I definiert ist, um die
Abstände δx und δy entfernt.
Diese Abstände
werden über
das Rechenmittel und den Wegregler nachgeregelt, um möglichst
der Idealbahn entsprechend zu fahren.
-
Die
Steuerungseinrichtung reduziert rechtzeitig vor dem Einfahren in
die Kreisabschnittsbahn die Geschwindigkeit, so dass vermieden wird,
dass mit zu hoher Geschwindigkeit eingefahren wird und es zu einem
unzulässigen
Auspendeln der Last kommt. Die Reduzierung der Geschwindigkeit kann dabei
vom Radius der Kreisabschnittsbahn, der Last, also ihrem Gewicht
oder ihrer Größe/Dimension, und/oder
der Länge
der Hubseile, die für
den Grad der Auspendelung verantwortlich ist, abhängen. In
jedem Fall ist die Geschwindigkeit so zu wählen, dass es nicht zu einem
unzulässig
weiten Auspendeln kommt. Dabei kann die Steuerungseinrichtung stufenweise
von 100% Geschwindigkeit über
die Drehzahlsteuerung der Antriebe auf dem geraden Geradenabschnitt
auf beispielsweise 75%, 50% oder 25% beim Befahren der Kreisabschnittsbahn
schalten, auch eine lineare Regelung ist möglich. In entsprechender Weise
wird beim Ausfahren aus der Kreisabschnittsbahn wiederum beschleunigt.
Die Beschleunigung setzt zu einem Zeitpunkt ein, in dem die Ist-Position
entweder mit dem Schnittpunkt SP2 im beschriebenen
Ausführungsbeispiel
zusammenfällt, wenn
also das Umschaltfenster gerade verlassen wird, oder zu einer bestimm ten
Zeit vorher, wobei dieser Zeitpunkt wiederum abhängig vom Bahnradius etc. gewählt werden
kann.
-
9 zeigt
eine Prinzipdarstellung der separaten Regelstrecken für die x-Achse
und für
die y-Achse. Die Regelstrecken für
die beiden Achsen bestehen im Wesentlichen aus einer gewöhnlichen Wegeregelung
mit Wurzelfunktion, kombiniert mit entsprechenden Ausgleichsregelungen
und Vorsteuerwerten für
die Geschwindigkeiten auf den Geradenabschnitten und der Kreisabschnittsbahn
anhand der festgestellten Ist-Positionsabweichungen
von der Fahrstrecke in Verbindung mit den Toleranzintervallen für die Geradenabschnitte
sowie die Kreisabschnittsbahn. Für
den Wegregler und den Hochlaufregler werden Standardbausteine verwendet,
während
die Elemente zur Steuerung der Antriebe längs der Gerade bzw. der Kurvenabschnittsbahn
bzw. zur Ausgleichsregelung entsprechend den beschriebenen Verfahrensabläufen konzipiert
bzw. programmiert sind. Jedem Wegregler ist eine "Vorsteuerung Gerade" und "Vorsteuerung Kreis" nachgeschaltet. Diese
ermöglichen
eine gezielte Änderung
des vom Wegregler ausgegebenen Drehzahl-Sollwerts, um sofern nötig gezielt
z. B. von der Einfahrt in die Kreisbahn zu bremsen oder beim Ausfahren
gezielt zu beschleunigen. Je nach Bedarf wird zwischen den Vorsteuerungen
gewählt.
Beispielsweise wird zur Regelung der Geschwindigkeit bei Einfahren
in die Kreisabschnittsbahn unter Verwendung von Vorsteuerwerten
für diesen
Bereich gebremst, oder es erfolgt bereits vor dem Einfahren, also
noch auf der Geraden, unter Verwendung entsprechender Vorsteuerwerte ein
Abbremsen auf eine vorbestimmte Geschwindigkeit.
-
Gezeigt
ist jeweils der Wegsollwert s, der einem Wegregler gegeben wird,
der einen Drehzahlsollwert n-Soll ausgibt, der gegebenenfalls über die spezifischen,
je nach befahrenem Abschnitt gewählten
Vorsteuerwerte angepasst wird.
-
Während der
Fahrt auf einem Geradenabschnitt erfolgt, wie durch den Block "Korrektur Gerade" angegeben ist, die
ent sprechend beschriebene Antriebssteuerung unter Berücksichtigung
der kontinuierlichen Ist-Position und den der Geraden zugeordneten
Toleranzintervalle. Die erfassten Abweichungen der Ist-Position
von der idealen Position, also den Soll-x- und -y-Werten, werden hierbei erfasst
und den Vorsteuerbausteinen mit einem bestimmten Faktor auf den
Drehzahlsollwert n-Soll aufgeschaltet. Ist die Ist-Position außerhalb
des Toleranzbereichs, erfolgt z. B. ein Nothalt.
-
Mit
Einfahren in das Umschaltfenster UF wird in beiden Fällen auch
das den Fahrbetrieb während der
Kurvenbahn fortsteuernde Rechenmittel umgeschalten, wie durch den
Block "Korrektur
Kurve" dargestellt
ist, wobei über
die gestrichelten Linien dargestellt ist, dass dann die Ausgleichsregelung über dieses
Rechenmittel erfolgt. Auch hier erfolgt wie beschrieben kontinuierlich
die Ist-Positionserfassung und ein Vergleich zur Soll-Position,
wobei die Abweichung zweckmäßigerweise
durch Ermitteln des Abstands der Normalen des die Ist-Position definierenden
Punktes zur jeweiligen Bezugsstrecke, also der jeweiligen Geraden
oder der Kreisabschnittsbahn, bestimmt wird, siehe 7.
-
10 zeigt
in Form einer Prinzipdarstellung die Steuerungseinrichtung 10,
sowie die integrierten verschiedenen Rechenmittel oder entsprechenden Rechenmodule,
sofern nur ein einziges Rechenmittel in Form eines leistungsfähigen Prozessors
vorgesehen ist. Nicht gezeigt sind die diversen Ein- und Ausgänge zur
Steuerungseinrichtung bzw. zu dem/den Rechenmittel(n), nachdem 10 lediglich
eine Prinzipdarstellung ist.
-
Die
Steuerungseinrichtung weist ein erstes Rechenmittel 14 auf,
das die Antriebe beim Befahren längs
eines Geradenabschnitts steuert. Ein weiteres Rechenmittel 15 steuert
die Antriebe beim Befahren der Kurve, also der Kreisabschnittsbahn.
-
Ein
drittes Rechenmittel 16 dient zum Bestimmen der Kreisabschnittsbahn.
Es kann über
entsprechende Untermodule verfügen,
die zum Bestimmen des Überlappungsfensters,
zum Bestimmen der Bahnpunkte, die den Beginn und das Ende der Kreisbahn
definieren und die auf den beiden Geraden liegen, sowie zum Bestimmen
der endgültigen
Kreisbahn bzw. deren Radius dienen.
-
Ein
viertes Rechenmittel 17 dient schließlich zum Bestimmen des Umschaltfensters
sowie zum Schalten zwischen den beiden Rechenmitteln 14, 15, je
nachdem, ob nun eine Gerade oder die Kurve befahren wird.
-
Selbstverständlich ist
die Steuerungseinrichtung oder ist eines der Rechenmittel auch zum
entsprechenden Schalten der Geschwindigkeit, sofern im Hinblick
auf die Kreisabschnittsbahn erforderlich, ausgebildet etc. Ein näheres Eingehen
hierauf ist nicht erforderlich, nachdem dies wie gesagt eine Grundfunktionalität der Steuerungseinrichtung 10 ist.