Ausgehend
vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, ein optisches Element der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass die vorstehend beschriebenen Nachteile
vermieden werden können.
Weiterhin soll ein entsprechend verbessertes optisches System sowie
Gerät bereitgestellt
werden.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
das optische Element mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1, das
optische System mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 32 sowie
das optische Gerät
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
33. Weitere Vorteile, Merkmale und Details der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Vorteile, Merkmale und Details,
die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen optischen Element beschrieben
sind, gelten dabei selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen optischen System und jeweils
umgekehrt. Analoges gilt für
das erfindungsgemäße optische
Gerät.
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass nunmehr
gekrümmte
Begrenzungswände
verwendet werden, wodurch sich stabile Aufnahmebehälterformen
mit gleichzeitiger Bereitstellung einer Grundbrechkraft des Aufnahmebehälters beziehungsweise
von dessen Begrenzungswänden
realisieren lassen.
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein optisches Element bereitgestellt,
mit einem Aufnahmebehälter,
der ein erstes formflexibles Medium sowie ein zweites formflexibles
Medium beinhaltet, wobei die Medien in dem Aufnahmebehälter räumlich fixiert
sind und wobei sich die beiden Medien an wenigstens einer Grenzfläche berühren, und mit
Mitteln zum Ändern
der Größe und/oder
Form der Grenzfläche(n)
zwischen den beiden Medien. Bei dem optischen Element weist wenigstens
eine Begrenzungswand des Aufnahmebehälters eine zumindest bereichsweise
gekrümmte
Innenoberfläche,
die in den Innenraum des Aufnahmebehälters gerichtet ist, und/oder
eine zumindest bereichsweise gekrümmte, der Innenoberfläche gegenüberliegende Außenoberfläche, auf.
Das optische Element ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
die gekrümmte
Begrenzungswand einen gleichen oder ähnlich großen Brechungsindex wie das
an dieser zumindest bereichsweise anliegende formflexible Medium
aufweist.
Im
Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wird
nunmehr zumindest eine der Begrenzungswände nicht mehr als planparallele
Begrenzungswand ausgebildet, sondern eine mit wenigstens einer,
zumindest bereichsweise gekrümmten
Oberfläche.
Dadurch lassen sich bei den erfindungsgemäßen optischen Elementen, bei
gleichen oder kleineren Abmessungen wie bei den aus dem Stand der
Technik bekannten Lösungen,
stabilere Gehäuse
realisieren. Außerdem
kann durch die gekrümmte(n)
Oberfläche(n)
neben den formflexiblen Medien auch eine zusätzliche Brechkraft der Gesamtanordnung
zur Verfügung
gestellt werden.
Darüber hinaus
läßt sich
bei besonderen Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen optischen
Elements, die weiter unten näher
beschrieben werden, zusätzlich
auch die Gefahr reduzieren, dass die optischen Elemente beschädigt oder
zerstört
werden können,
wenn beispielsweise die Oberflächenstruktur
des ersten und/oder zweiten Mediums an der Grenzfläche durch
Erschütterung
oder dergleichen zerstört
wird.
Das
optische Element weist wenigstens einen Aufnahmebehälter auf,
der ein erstes formflexibles Medium und ein zweites formflexibles
Medium beinhaltet, die sich an einer Grenzfläche berühren. Dabei können beispielsweise
formflexible Medien verwendet werden, die nicht mischbar sind. Weiterhin sind
Mittel zum Ändern
der Größe und/oder
Form der Grenzfläche
zwischen den Medien vorgesehen.
Grundsätzlich ist
die Erfindung nicht auf bestimmte Medientypen beschränkt. Wichtig
ist lediglich, dass die Medien formflexibel sind. „Formflexibel" bedeutet im Lichte
der vorliegenden Beschreibung, dass die Medien keine starre Oberfläche aufweisen, sondern
dass sich die Medien innerhalb des Aufnahmebehälters in ihrer Form verändert können. Beispielsweise
kann das erste formflexible Medium und/oder das zweite formflexible
Medium eine Flüssigkeit
sein. Beispielsweise kann es sich bei dem ersten Medium um Wasser,
um Wasser mit Salzzusätzen
und dergleichen handeln, während
das zweite Medium als Öl
ausgebildet sein kann. Natürlich
können
die Medien auch in anderer Weise ausgebildet sein. Wichtig ist lediglich,
dass die Medien formflexibel sind. Daher ist es beispielsweise auch
denkbar, dass das erste Medium und/oder das zweite Medium gelartig
ausgebildet ist/sind.
Wenigstens
eine Begrenzungswand des Aufnahmebehälters, die den Behälterinnenraum
begrenzt, soll erfindungsgemäß zumindest
bereichsweise gekrümmt
ausgebildet sein. Dabei ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte
Anzahl oder Anordnung gekrümmter
Begrenzungswände
beschränkt. Dies
ergibt sich je nach Ausgestaltungsform und Einsatzgebiet des optischen
Elements, nach der Richtung des Strahlengangs, und dergleichen.
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass der Aufnahmebehälter eine erste Begrenzungswand
aufweist, die als gekrümmte
Begrenzungswand in der wie vorstehend beschriebenen Weise ausgebildet
ist und an der zumindest bereichsweise das erste formflexible Medium
anliegt und dass der Aufnahmebehälter
eine zweite Begrenzungswand aufweist, an der zumindest bereichsweise
das zweite formflexible Medium anliegt.
Durch
die Auswahl geeigneter Brechungsindizes für die einzelnen Elemente des
Aufnahmebehälters
lassen sich die optischen Eigenschaften des optischen Elements gezielt
einstellen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die gekrümmte
Begrenzungswand einen gleichen oder ähnlichen Brechungsindex wie
das an dieser zumindest bereichsweise anliegende formflexible Medium aufweist.
Wenn
der Aufnahmebehälter
wie vorstehend beschrieben ausgestaltet ist, kann die erste Begrenzungswand
beispielsweise einen gleichen oder ähnlich großen Brechungsindex wie das
erste formflexible Medium aufweisen. In weiterer Ausgestaltung kann
die zweite Begrenzungswand einen gleichen oder ähnlich großen Brechungsindex wie das
zweite formflexible Medium aufweisen. Sofern der Brechungsindex
der Begrenzungswand mit dem Brechungsindex des benachbarten formflexiblen
Mediums zumindest annähernd übereinstimmt,
ist die Behandlung der optischen Eigenschaften einfacher.
Gemäß einer
anderen Alternative kann aber auch vorgesehen sein, dass die erste
Begrenzungswand und das erste formflexible Medium unterschiedliche
Brechungsindizes aufweisen und/oder dass die zweite Begrenzungswand
und das zweite formflexible Medium unterschiedliche Brechungsindizes
aufweisen. Dann kann zusätzlich
zu der Brechkraft der beiden formflexiblen Medien wenigstens eine
weitere Brechkraft der Gesamtanordnung zur Verfügung gestellt werden.
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Alternative kann/können die erste Begrenzungswand und/oder
das erste formflexible Medium und/oder die zweite Begrenzungswand
und/oder das zweite formflexible Medium jeweils unterschiedliche
Brechungsindizes aufweisen. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise
dazu genutzt werden, um eine Korrektur von Aberrationen beziehungsweise
Abbildungsfehlern, wie etwa der sphärischen oder chromatischen
Aberration, durchzuführen.
Vorzugsweise
kann die zumindest teilweise gekrümmte Begrenzungswand als Behälterdeckel des
Aufnahmebehälters
ausgebildet sein. Natürlich kann/können auch
der Behälterboden
und/oder eine oder mehrere Seitenwände des Aufnahmebehälters in
dieser Weise ausgebildet sein.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind unterschiedliche Varianten möglich, wie die wenigstens eine
Begrenzungswand gekrümmt
sein kann. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Innenoberfläche der
Begrenzungswand, die in den Innenraum des Aufnahmebehälters gerichtet
ist, zumindest bereichsweise gekrümmt ist. Alternativ kann auch
vorgesehen sein, dass die der Innenoberfläche gegenüberliegende Außenoberfläche des
Aufnahmebehälters
zumindest bereichsweise gekrümmt
ist. Dadurch läßt sich
beispielsweise eine zusätzliche
Brechkraft des optischen Elements in seiner Gesamtheit realisieren.
Auch sind Lösungen
möglich,
bei denen sowohl die Innenoberfläche
als auch die Außenoberfläche der
Begrenzungswand zumindest bereichsweise gekrümmt sind.
Wenn
eine entsprechende Krümmung
wenigstens einer Oberfläche
der Begrenzungswand vorliegt, kann vorzugsweise vorgesehen sein,
dass die Dicke der gekrümmten
Begrenzungswand in der Mitte geringer ist als in den Randbereichen.
Die Randbereiche stellen dabei insbesondere die Übergänge der Begrenzungswand zu
anderen Begrenzungswänden
dar.
Vorteilhaft
kann die gekrümmte
Innenoberfläche
der Begrenzungswand zumindest bereichsweise an die Kontur der Grenzfläche zwischen
den beiden formflexiblen Medien angepaßt sein. Dabei kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass die gekrümmte
Innenoberfläche
der Begrenzungswand zumindest bereichsweise an die Kontur der Grenzfläche zwischen
beiden formflexiblen Medien bei maximaler Änderung der Grenzfläche angepaßt ist.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die gekrümmte Innenoberfläche der
Begrenzungswand zumindest bereichsweise benachbart zur Grenzfläche zwischen den
beiden formflexiblen Medien bei maximaler Änderung der Grenzfläche angeordnet
ist.
Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass sich, wenn die Krümmung auf
der Innenoberfläche der
Begrenzungswand ausgebildet ist, die gekrümmte Oberfläche an die (maximale) Wölbung der
Grenzfläche – beispielsweise
die maximale Wölbung/Ausdehnung
des zweiten formflexiblen Mediums – „anschmiegen" kann, wobei jedoch
bevorzugt stets ein zumindest geringer Abstand zwischen der Grenzfläche und
der gekrümmten
Oberfläche
verbleibt, der mit einem formflexiblen Medium – beispielsweise dem ersten
formflexiblen Medium – ausgefüllt ist.
Dies
bedeutet, dass schon durch die Ausgestaltung des optischen Elements
an sich eine Stabilisierung der flüssigen Elemente erreicht werden
kann. Wie weiter oben bereits ausgeführt wurde, kann beim Betrieb
des optischen Elements, etwa durch Erschütterungen, eine Zerstörung der
Oberflächenstruktur des
ersten und/oder zweiten Mediums hervorgerufen werden. Durch die
besondere Ausgestaltung des optischen Elements wird nunmehr eine
Stabilisierung erreicht, durch die die Oberflächenstrukturen des ersten und/oder
zweiten Mediums zusammengehalten werden können, ohne dass dabei die optische Qualität des optischen
Elements beeinträchtigt
wird. Dadurch kann der Gefahr eines Zerfalls des ersten und/oder
zweiten Mediums und einer damit einhergehenden Zerstörung entgegengewirkt
werden.
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass das zweite formflexible Medium in Form
eines oder mehrerer Tropfen ausgebildet ist. Dabei ist unter einem Tropfen
generell eine kleine Mediummenge von zumindest bereichsweise kugeliger
oder länglich
runder Form zu verstehen.
Vorzugsweise
können
das erste formflexible Medium und das zweite formflexible Medium
die gleiche Dichte aufweisen, um Gravitätseffekte auszuschließen.
Weiterhin
können
das erste formflexible Medium und das zweite formflexible Medium
durchaus unterschiedliche optische Eigenschaften, beispielsweise
unterschiedliche optische Indizes, aufweisen. Dabei kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass das erste Medium und das zweite Medium unterschiedliche
Brechungsindizes aufweisen. So ist gemäß einem vorteilhaften – nicht
ausschließlichen – Beispiel
vorgesehen, dass das erste Medium einen niedrigen Brechungsindex
aufweist, während
das zweite Medium einen hohen Brechungsindex aufweist.
Vorteilhaft
kann wenigstens eine Begrenzungswand des Aufnahmebehälters zumindest
bereichsweise transparent ausgebildet sein, um einen Lichtdurchtritt
zu ermöglichen.
Dazu kann die Begrenzungswand aus einem transparenten Material, wie
beispielsweise einem transparenten Kunststoff, Glas und dergleichen
ausgebildet sein.
Beispielsweise
kann wenigstens eines der formflexiblen Medien zumindest bereichsweise
transparent ausgebildet ist. Vorteilhaft ist jedoch vorgesehen,
dass beide formflexiblen Medien zumindest teilweise transparent
ausgebildet sind.
Weiterhin
können
zusätzlich
Mittel zum Stabilisieren (Stabilisierungsmittel) der Oberflächenstruktur
des ersten und/oder zweiten Mediums vorgesehen sein. Die Stabilisierungsmittel
können
die Oberflächenstrukturen
des ersten und/oder zweiten Mediums zusammenhalten, ohne dass dabei
die optische Qualität
des optischen Elements beeinträchtigt wird.
Dabei erfolgt die Stabilisierung vorzugsweise durch den Einsatz äußerer und/oder
innerer Strukturen.
Beispielsweise
können
die Stabilisierungsmittel wenigstens ein Element mit einer Maschenstruktur,
insbesondere mit wenigstens einer – möglicherweise elastischen – Struktur
aus Fäden
und/oder Bändern,
oder dergleichen aufweisen. Vorteilhaft kann die Maschengröße – bei zumindest
teilweise transparenten Materialien – gegen Null tendieren oder
gar Null sein. Es können
auch zwei oder mehr solcher Elemente vorgesehen sein. Bei der elastischen
Ausgestaltung des wenigstens einen Elements handelt es sich um ein
optionales Merkmal. In diesem Fall handelt es sich bei den Stabilisierungsmitteln
beispielsweise um ein Stabilisierungsnetz. Das Stabilisierungsnetz
kann vorteilhaft als feinmaschiges Netz aus Fäden oder Bändchen ausgebildet sein, die
die Oberflächenstruktur
des Mediums zusammenhalten und die optische Qualität nicht
beeinträchtigen.
Die einzelnen Fäden
sind vorteilhaft nicht zu dick ausgebildet. Allerdings ist auch
eine Dickenvariation über
die gesamte Kontur möglich.
Insbesondere dort, wo große
Belastungen auf die Stabilisierungsmittel einwirken, wenn sich die
Grenzfläche zwischen
den Medien ändert,
können
die Fäden
dicker sein als beispielsweise dort, wo eine geringere Belastung
auftritt. Geeignete Materialien für die Stabilisierungsmittel
sind Glasfasern, Nylon und dergleichen.
Vorteilhaft
können
die Stabilisierungsmittel zumindest bereichsweise oder teilweise
transparent ausgebildet sein. Dadurch wird die optische Qualität des optischen
Elements durch die zusätzlichen
Stabilisierungsmittel nicht beeinträchtigt.
Die
Stabilisierungsmittel können
je nach Ausgestaltungsform im ersten und/oder zweiten formflexiblen
Medium angeordnet sein.
Beispielsweise
können
die Stabilisierungsmittel innerhalb des zweiten formflexiblen Mediums angeordnet
sein. In einem solchen Fall ist vorteilhaft vorgesehen, dass die
Stabilisierungsmittel in einer Weise ausgebildet sind, um das zweite
formflexible Medium an der/den Oberfläche(n) der Stabilisierungsmittel
festzuhalten, insbesondere durch eine besondere Oberflächenbeschichtung
der Stabilisierungsmittel. Beispielsweise können die Stabilisierungsmittel,
etwa ein Stabilisierungsnetz, mit einem Material oberflächenbeschichtet
sein, oder aus einem Material bestehen, das das zweite Medium, etwa
in Form eines Öls,
an der Oberfläche „festhält", wenn das Stabilisierungsnetz
innerhalb des zweiten Mediums plaziert ist. Die Stabilisierungsmittel
sind somit in einer Weise ausgestaltet, dass deren Oberfläche(n) für das zweite
formflexible Medium benetzbar gemacht/gehalten wird.
Ebenso
ist möglich,
dass die Stabilisierungsmittel innerhalb des ersten formflexiblen
Mediums angeordnet sind. In einem solchen Fall können die Stabilisierungsmittel
beispielsweise in einer Weise ausgebildet sein, um das zweite formflexible
Medium von der/den Oberfläche(n)
der Stabilisierungsmittel zu verdrängen, insbesondere durch eine
besondere Oberflächenbeschichtung
der Stabilisierungsmittel. Beispielsweise können die Stabilisierungsmittel, etwa
ein Stabilisierungsnetz, mit einem Material oberflächenbeschichtet
sein, oder aus einem Material bestehen, das das zweite Medium, etwa
in Form eine Öls,
von der Oberfläche
verdrängt,
wenn das Stabilisierungsnetz außerhalb
des zweiten Mediums plaziert ist. Gleichzeitig soll das andere Medium, nämlich das
erste Medium, in dem sich die Stabilisierungsmittel dann befinden – etwa Wasser – nicht
von den Stabilisierungsmitteln verdrängt werden.
Ebenso
sind Ausführungsformen
realisierbar, bei denen Stabilisierungsmittel sowohl innerhalb des
ersten formflexiblen Mediums als auch innerhalb des zweiten formflexiblen
Mediums angeordnet sind.
Vorteilhaft
können
die Stabilisierungsmittel den gleichen oder zumindest einen ähnlichen
Brechungsindex aufweisen wie das formflexible Medium, in dem sie
sich befinden. Wenn sich die Stabilisierungsmittel innerhalb des
zweiten Mediums befinden, sollte deren Material den Brechungsindex
des zweiten Mediums, etwa eines Öls
oder dergleichen, haben. Wenn sich die Stabilisierungsmittel außerhalb des
zweiten Mediums befinden, sollten sie vorzugsweise den Brechungsindex
des ersten Mediums, beispielsweise Wasser, haben.
Vorteilhaft
kann das zweite formflexible Medium zumindest bereichsweise an wenigstens
einer Anlagefläche
innerhalb des Aufnahmebehälters
anliegen. Ebenso liegt natürlich
auch das erste Medium zumindest bereichsweise an wenigstens einer
Anlagefläche
innerhalb des Aufnahmebehälters
an.
Dabei
kann sich die Anlagefläche
an unterschiedlichen Orten innerhalb des Aufnahmebehälters befinden,
so dass die Erfindung nicht auf bestimmte Anordnungs- beziehungsweise
Ausbildungsvarianten beschränkt
ist. Nachfolgend werden hierzu einige nicht ausschließliche Beispiele
beschrieben. Bei der Anlagefläche
kann es sich beispielsweise um zumindest einen Teilbereich einer
Behälteraußenwand, etwa
den Behälterboden
und/oder ein Deckelelement und/oder wenigstens eine Seitenwand handeln.
Bei der letztgenannten Variante ist insbesondere eine Ausgestaltung
realisierbar, bei der das Medium nicht den Behälterboden berührt, sondern
nur an den seitlichen Wänden
anliegt. Natürlich
sind auch Ausgestaltungsvarianten denkbar, bei denen es sich bei
der genannten Anlagefläche
um zumindest einen Teilbereich einer im Aufnahmebehälter-Innenraum
befindlichen Zwischenschicht handelt. Dort, wo das Medium an der
Anlagefläche
des Aufnahmebehälters
anliegt, ist dieses vorzugsweise aus einem transparenten Material
gebildet, so dass von außen
in den Aufnahmebehälter
eintretendes Licht durch die Behälterwände und
die im Aufnahmebehälter
befindlichen transparenten Medien hindurchstrahlen kann. Bei einem
Ausführungsbeispiel,
bei dem die Anlageflächen durch
zumindest Teilbereiche der Seitenwände gebildet werden, ist dies
nicht unbedingt erforderlich, eventuell sogar schädlich (Streulicht),
so dass die Anlageflächen
in einem solchen Fall auch aus einem nicht transparenten Material
gebildet sein können.
Wenn
die Medien an einer transparenten Anlagefläche anliegen, beispielsweise
an einer zumindest teilweise transparenten Begrenzungswand des Aufnahmebehälters, weisen
diese transparenten Bereiche der Anlagefläche beziehungsweise der Behälterwand
vorzugsweise die gleiche oder eine ähnliche Brechzahl wie das anliegende
Medium auf. Dadurch werden gebrochene Strahlengänge und unerwünschte Reflexionen
vermieden.
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass ein formflexibles Medium über die
Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
derart in Richtung des jeweils anderen formflexiblen Mediums verschoben
wird, dass sich die Krümmung
wenigstens einer Grenzfläche zwischen
den beiden formflexiblen Medien ändert.
Dabei
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen für die Mittel
zur Änderung der
Grenzfläche(n)
zwischen den Medien beschränkt.
Nachfolgend werden hierzu einige nicht ausschließliche Beispiele angegeben.
Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das optische Element auf der Basis des
wie weiter oben bereits beschriebenen Elektrobenetzens (Electrowetting)
ausgebildet ist. Dabei wirken die Mittel zum Ändern der Grenzfläche zwischen
den beiden Medien auf ein elektrisch leitendes Medium ein. Durch
Anlegen einer elektrischen Spannung wird die Benetzbarkeit einer
Oberfläche,
an der das elektrisch leitende Medium anliegt, durch dieses elektrisch
leitende Medium verändert,
sodass sich dadurch indirekt auch die Kontur des elektrisch isolierenden
Mediums verändern
kann.
Das
Prinzip des Elektrobenetzens über
die Erzeugung eines elektrischen Feldes kann nun vorsehen, dass
das erste formflexible Medium und das zweite formflexible Medium
eine unterschiedliche elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Das Medium
mit der geringeren elektrischen Leitfähigkeit, beispielsweise ein Öl, kann
zwischen dem Medium mit der größeren elektrischen
Leitfähigkeit,
beispielsweise Wasser oder Wasser mit Zusätzen sowie wenigstens einer
Elektrode angeordnet sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass das
Medium mit der geringeren elektrischen Leitfähigkeit auf einer Oberfläche eines Substrats
angeordnet ist, während
auf der anderen Oberfläche
des Substrats die wenigstens eine Elektrode angeordnet ist. Wenn
nun ein elektrisches Feld zwischen der wenigstens einen Elektrode
und dem Medium mit der größeren elektrischen
Leitfähigkeit angelegt
wird, wird dadurch die Grenzfläche
zwischen den beiden formflexiblen Medien verändert.
In
anderer Ausgestaltung können
die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
zur Einwirkung auf das erste und/oder zweite Medium ausgebildet
sein, wobei die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
zum Erzeugen eines Drucks auf das erste und/oder zweite Medium ausgebildet
sind und wobei ein Medium über diese
Mittel an wenigstens einer Grenzfläche in zumindest einer Vorzugsrichtung
in Richtung des jeweils anderen Mediums verschoben, insbesondere gedrückt, wird
oder werden kann. Derartige Mittel können konstruktiv einfach und
in energiesparender Weise ausgestaltet werden, wobei solche Mittel
häufig
nur sehr kleine Steuerspannungen benötigen.
Durch
diese Mittel wird erreicht, dass ein Druck auf das entsprechende
Medium ausgeübt wird,
so dass dieses an der Grenzfläche
in zumindest einer Vorzugsrichtung in Richtung des jeweils anderen
Mediums verschoben – insbesondere
gedrückt – werden
kann. Bei dieser Vorzugsrichtung kann es sich in dem Fall, in dem
das optische Element als Linsenelement ausgebildet ist, vorzugsweise
um die optische Achse des Linsenelements handeln. Die Änderung
der Brennweite des optischen Elements und damit die Änderung
der Fokallänge
in einem optischen Gerät
erfolgt dann quasi durch das Herausdrücken des einen Mediums in Richtung
des anderen Mediums.
Dabei
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Mittel zum Ändern der
Grenzfläche(n)
zur Einwirkung auf das zweite Medium ausgebildet sind und dass das
zweite Medium über
diese Mittel an wenigstens einer Grenzfläche in zumindest einer Vorzugsrichtung
in Richtung des ersten Mediums verschoben, insbesondere gedrückt, wird
oder werden kann. Zusätzlich
oder alternativ ist auch denkbar, dass die Mittel zum Ändern der
Grenzfläche(n)
zur Einwirkung auf das erste Medium ausgebildet sind und dass das
erste Medium über
diese Mittel an wenigstens einer Grenzfläche in zumindest einer Vorzugsrichtung
in Richtung des zweiten Mediums verschoben, insbesondere gedrückt, wird
oder werden kann.
In
weiterer Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass sich die
beiden Medien an zwei Grenzflächen
berühren
und dass ein Medium über die
Mittel zum Ändern
der Grenzflächen
an einer oder beiden Grenzflächen
in zumindest einer Vorzugsrichtung in Richtung des jeweils anderen
Mediums verschoben, insbesondere gedrückt, wird oder werden kann.
In einem solchen Fall ist es beispielsweise auch möglich, dass
zwei Vorzugsrichtungen – für jede Grenzfläche eine – gewählt werden
können.
Hierbei
können
die Vorzugsrichtungen gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung entgegengesetzt ausgerichtet sein.
Dabei
kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass ein Medium über die
Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
derart in Richtung des jeweils anderen Mediums verschoben, insbesondere
gedrückt,
wird, dass sich die Krümmung
wenigstens einer Grenzfläche zwischen
den beiden Medien ändert.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltungsform kann das zweite formflexible Medium
allseitig von dem ersten formflexiblen Medium umschlossen sein, wobei
die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche
zur Einwirkung auf das erste und/oder zweite Medium ausgebildet
sind und wobei die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
zum Erzeugen eines Drucks auf das erste und/oder zweite Medium ausgebildet
sind.
Bei
dieser Lösung
ist eine besondere Anlagefläche
nicht erforderlich. Vielmehr ist das zweite Medium, das im Ausgangszustand
vorteilhaft eine kugelartige Konfiguration aufweist, von allen Seiten von
dem ersten Medium umgeben. Bei dem ersten Medium kann es sich beispielsweise
wiederum um Wasser und bei dem zweiten Medium vorteilhaft um ein
geeignetes Öl
handeln. Die beiden Medien weisen vorteilhaft die gleiche Dichte
auf, damit das zweite Medium innerhalb des ersten Mediums in Position gehalten
wird und nicht absinken kann, das heißt, damit Gravitationseffekte
wirksam ausgeschlossen werden können.
Die
Mittel zum Ändern
der Grenzfläche üben nun
einen Druck auf das erste und/oder zweite Medium aus. Wenn der Druck
auf das erste Medium ausgeübt
wird, wird der Druck vom ersten auf das zweite Medium übertragen,
so dass dieses an der Druck-Einwirkstelle
komprimiert wird, was die Größe und/oder
Form der Grenzfläche
zwischen den beiden Medien verändert.
Beispielsweise kann das zweite Medium von der ursprünglich kugelartigen
Ausgangsform in eine elliptische Konfiguration gebracht werden.
Wenn der Druck auf das zweite Medium ausgeübt wird, wird sich dieses gegen
das erste Medium ausdehnen, so dass sich auch in diesem Fall die
Größe und/oder
Form der Grenzfläche
zwischen den beiden Medien ändern
wird.
Beispielsweise
können
die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
als mechanische Mittel ausgebildet sein, beispielsweise in Form
einer Kolbeneinrichtung, einer Zylindereinrichtung, und dergleichen.
In
anderer Ausgestaltung können
die Mittel zum Ändern
der Grenzfläche(n)
beispielsweise auch in Form einer ansteuerbaren Membran ausgebildet sein.
Dabei
ist die Erfindung selbstverständlich ebenfalls
nicht auf bestimmte Antriebsarten für die Mittel zum Ändern der
Grenzfläche
beschränkt.
So ist es etwa möglich,
dass die Mittel elektrisch betätigbar ausgebildet
sind. Die in einem solchen Fall benötigten Spannungen liegen im
unteren Voltbereich. Daher sind solche Mittel besonders energiesparend
und kosteneffizient einsetzbar. Selbstverständlich sind auch andere Antriebsarten
für die
Mittel zum Ändern der
Grenzfläche
möglich.
So ist es beispielsweise denkbar, dass diese magnetisch und/oder
elektromagnetisch und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch und/oder
piezoelektrisch betätigbar
ausgebildet sind. Die Auswahl der jeweils geeigneten Antriebsart
ergibt sich je nach Anwendungsart und Einsatzort des optischen Elements.
Die
weiter oben bereits erwähnte
räumliche Fixierung
des ersten und/oder zweiten formflexiblen Mediums innerhalb des
Aufnahmebehälters
kann mittels geeigneter Fixiermittel erfolgen. Dies ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn das optische Element in Form eines Linsenelements
ausgestaltet ist, bei dem ein Strahlengang definiert durch das Linsenelement
hindurchlaufen soll. Die räumliche
Fixierung erfolgt vorzugsweise mittels dazu geeigneter Fixiermittel.
Dabei ist die Erfindung jedoch nicht auf bestimmte Typen von Fixiermitteln
beschränkt.
Beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, können die Fixiermittel in Form
einer besonderen Oberflächengestaltung
der Anlagefläche
und/oder in Form einer besonderen Oberflächenbeschaffenheit der Anlagefläche ausgebildet
sein. Die Oberfläche
ist dabei vorteilhaft so gestaltet, dass sie das anliegende Medium in
Position halten kann. Die besondere Oberflächenbeschaffenheit kann beispielsweise
mittels einer besonderen Oberflächenbeschichtung
realisiert werden. Vorteilhaft kann eine besondere Oberflächenbeschaffenheit
bezüglich
der Benetzbarkeit vorgesehen sein. Dabei ist die Erfindung natürlich nicht
auf die genannten Beispiele beschränkt.
Beispielsweise
ist denkbar, dass die Fixierung der Medien durch eine geeignete
Wahl der Oberflächenmaterialien
und/oder lokale Oberflächenbeschichtungen
innerhalb des Aufnahmebehälters,
beispielsweise der Wand des Aufnahmebehälters, erfolgt. Ebenso kann
die räumliche
Fixierung der Medien über
das Anlegen einer geeigneten, vorzugsweise festgelegten Spannung,
erfolgen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn das erste Medium
als elektrisch leitfähiges
Medium und das zweite Medium als elektrisch isolierendes Medium
ausgebildet ist. Eine solche Möglichkeit
ist generell in der
DE
698 04 119 T2 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insoweit
in die Beschreibung der vorliegenden Erfindung mit einbezogen wird.
Natürlich
ist es auch denkbar, die räumliche
Fixierung über
die konstruktive Ausgestaltung der Wände innerhalb des Aufnahmebehälters zu
erreichen, beispielsweise in dem diese mit geeigneten Vorsprüngen, Kanten,
Hinterschneidungen, Aussparungen und dergleichen versehen sind.
Die
Fixiermittel haben generell die Aufgabe, dass die Position der Medien
innerhalb des Aufnahmebehälters
unverändert
bleibt, so dass über
das optische Element insbesondere ein definierter Strahlengang erzeugt
werden kann.
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass in der Anlagefläche des Aufnahmebehältersbeispielsweise in
einer Zwischenschicht – an
der das zweite Medium anliegt, eine Öffnung vorgesehen ist, und
dass das zweite Medium im Bereich dieser Öffnung fixiert ist. Die Öffnung kann
sich insbesondere um eine optische Achse des optischen Elements
herum erstrecken, so dass ein Lichtstrahl durch diese Öffnung und anschließend durch
das erste und zweite Medium hindurchtreten kann. Insbesondere sind
im Bereich der Öffnung
dazu alle in Frage kommenden Komponenten des optischen Elements
transparent ausgebildet.
Die
Erfindung ist des Weiteren nicht auf bestimmte Einsatzgebiete für die optischen
Elemente beschränkt.
So ist es beispielsweise denkbar, dass es sich bei den optischen
Elementen um solche zum veränderbaren
Einstellen der Fokallänge
in einem optischen Gerät,
etwa um variable Linsenelemente oder andere, beispielsweise elektrisch
ansteuerbare optische Elemente handelt. Beispielsweise kann vorgesehen
sein, dass das erfindungsgemäße optische Element
als Linsenelement, beispielsweise als sphärisches Linsenelement, Zylinder-Linsenelement und dergleichen,
oder als Prismenelement, beispielsweise als Prismenelement mit variablen
spektralen Aufspaltungsvermögen,
oder als Spiegelelement, etwa als schaltbarer Spiegel, oder dergleichen
ausgebildet ist. Besonders bevorzugt wird das optische Element jedoch
als Linsenelement mit variabler Brennweite eingesetzt. Natürlich ist
es selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf diese konkreten Beispiele beschränkt ist.
Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein optisches System bereitgestellt, aufweisend
wenigstens ein wie vorstehend beschriebenes erfindungsgemäßes optisches
Element. Bei einem solchen optischen System kann es sich beispielsweise
um eine Anordnung von optischen Elementen, beispielsweise eine Anordnung
von variablen Linsenelementen oder dergleichen handeln.
Gemäß noch einem
weiteren Aspekt wird ein optisches Gerät bereitgestellt, aufweisend
wenigstens ein wie vorstehend beschriebenes optisches Element oder
ein wie vorstehend beschriebenes optisches System. Dabei ist die
Erfindung selbstverständlich
nicht auf bestimmte Typen optischer Geräte beschränkt. So können die erfindungsgemäßen optischen
Elemente bei allen optischen Geräten
eingesetzt werden, bei denen eine Änderung der Fokallänge notwendig
ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um Video-Camcorder, Kameras,
Ferngläser,
Brillen mit Nah- und Fernsicht, anpassbare Brillen und dergleichen
handeln. Besonders vorteilhaft kann es sich bei einem solchen optischen
Gerät um
ein Fernrohr, oder ein Mikroskop, insbesondere ein Operationsmikroskop,
oder ein Endoskop handeln.