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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überwachen von dezentralen Energieerzeugungsanlagen
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs. Ein derartiges Verfahren ist allgemein bekannt.
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Bei
dezentralen Energieerzeugungsanlagen, die über Wechselrichter in das Niederspannungsnetz von
Energieversorgungsunternehmen (EVU's) einspeisen, muss zur Aufrechterhaltung
der Sicherheit der ungewollte Inselbetrieb zuverlässig verhindert
werden. In der Vergangenheit verlangten die EVU's hierfür eine für sie jederzeit zugängige Freischaltstelle,
durch die bei Wartungsarbeiten oder Störungen der Schaltberechtigte die
Einspeiseanlage vom Netz trennen konnte.
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Mit
zunehmender Anzahl von dezentralen Energieerzeugungsanlagen, insbesondere
auch Blockheizkraftwerken (BHKW) und Photovoltaikanlagen, wird diese
Freischaltstelle jedoch unrentabel. Stelle man sich vor, jedes Einfamilienhaus
hätte eine
Eigenerzeugungsanlage installiert, so wäre der Zeitaufwand für das Freischalten
aller einspeisenden Energieerzeugungsanlagen vom jeweiligen Ortsnetzbereich
mit hohem zeitlichen und personellen Aufwand verbunden. Deshalb
verlangt der VDEW (Verband Deutscher Elektrizitäts Werke) nach automatischen
Lösungen.
Dafür wurde
zunächst
die Methode der dreiphasigen Netzüberwachung angewandt. Es handelt
sich hierbei um eine rein passive
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Methode,
da die Netzgrößen vom
Messgerät
nicht beeinflusst werden. Es wird die Amplitude der verketteten
Spannung der drei Außenleiter
sowie die Frequenz überwacht.
Bei Spannungsabweichungen außerhalb
des Toleranzbereiches 0,85 Unenn < U < 1,10 Unenn und
Frequenzabweichungen von +/- 0,2 Hz vom Sollwert (50 Hz in Europa)
muss sich die Energieerzeugungsanlage innerhalb von 0,2 s vom Netz
trennen. Diese Methode ist recht einfach zu realisieren und für jede Art
von Energieerzeugungsanlagen (beispielsweise Synchron- oder Asynchrongeneratoren
oder Wechselrichter für
Photovoltaikanlagen) geeignet. Sie hat jedoch einen entscheidenden
Mangel. Bildet sich zwischen der Summe der erzeugten Leistung und
der durch lokale Lasten abgenommenen Leistung ein Gleichgewicht,
führt das
nach Freischaltung des Ortsnetzes nicht zur Änderung der zu überwachenden
Parameter „Spannung" und „Frequenz", wodurch die Anlage
nicht abschaltet und sich ein – unter
allen Umständen
zu vermeidender – ungewollter
Inselbetrieb bildet, der eine erhebliche gesundheitliche Gefahr
darstellt. Beispielsweise liefert eine Brennstoffzelle eine elektrische
Leistung von 4 kWel, die von einem Wechselrichter
im Netzparallelbetrieb ins Niederspannungsnetz des EVU eingespeist
wird. Gleichzeitig ist am Versorgungsbereich ein Verbraucher, z.B.
ein Heizgerät,
mit einer Last von 4 kW angeschlossen. Wird nun für Wartungsarbeiten
der Ortsnetz-Lasttrennschalter
geöffnet,
nimmt der Verbraucher die erzeugte Leistung vom Wechselrichter auf;
durch das Leistungsgleichgewicht existiert für den Wechselrichter kein Abschaltkriterium,
so dass auch nach Öffnung
des Ortsnetz-Lasttrennschalters im Ortsnetz Spannung ansteht; diesen
Zustand bezeichnet man als ungewollten Inselbetrieb. Noch ein weiterer
Nachteil existiert: Diese Methode ist nicht eigensicher, d.h. ist
die Netzüberwachung
defekt, wird die dezentrale Energieerzeugungsarilage nicht abgeschaltet,
weshalb für
die Funktion Wiederholungsprüfungen
erforderlich sind.
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Um
diese Nachteile zu vermeiden, hat man zusätzlich die Messung der Netzimpedanz
eingeführt.
Es handelt sich hierbei um eine aktive Methode. Das Messgerät beeinflusst
die Netzgrößen und
leitet daraus die Netzimpedanz ab. Eine Möglichkeit ist folgende:
Im
Bereich des Nulldurchgangs der Netzwechselspannung gibt das Messgerät einen
konstanten Stromwert als Impuls auf das Netz. Der Nulldurchgang
verschiebt sich nun zeitlich soweit, bis das Netz seinerseits durch
Aufbau der Spannung umgekehrter Polarität diesen Strom zu Null kompensiert.
Diese zeitliche Verschiebung ist ein Maß für die Netzimpedanz und lässt sich
berechnen. Der Normentwurf der VDE 0126 sieht die Methode der Impedanzmessung
als zuverlässigste
Möglichkeit
der Verhinderung des ungewollten Inselbetriebes vor, und zwar sowohl
bei einphasigen Anlagen als auch bei dreiphasigen. Gegenüber der
dreiphasigen Spannungs- und Frequenzüberwachung hat die Impedanzmessung
den Vorteil, dass sie ungewollten Inselbetrieb sicher verhindert
und eigensicher ist, weshalb Wiederholungsprüfungen nicht erforderlich sind.
Dennoch ergeben sich die folgenden Probleme:
- 1.
Ein aktives Verfahren zur Netzimpedanzmessung ist mit erhöhtem Klirrfaktor
verbunden und führt
bei mangelnder Synchronisation von mehreren Wechselrichtern am gleichen
Ortsnetz (gemeinsame Trafostation) zu Fehlmessungen. Zudem widersprechen
Stromimpulse zum Zwecke der Impedanzmessung der Forderung der EVU's nach klirrarmem
Sinus.
- 2. Eine feste Schwelle für
die Netzimpedanz ist vom technischen und wirtschaftlichen Standpunkt
aus wenig sinnvoll. Ein Wechselrichter mit 1kVA Wechselstrom-Leistung
braucht nicht genauso niederimpedant angeschlossen werden wie ein
SkVA-Wechselrichter.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine andere Möglichkeit
anzugeben, um den ungewollten Inselbetrieb zu verhindern und insbesondere
dreiphasige Wechselrichtersysteme auch im kleinen Leistungsbereich
(< 4,6 kVA) ohne
jederzeit zugängige
Freischaltstelle betreiben zu können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
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1 Ein
elektrisches Schaltbild von Gruppen („Strings") seriengeschalteter Photovoltaikmodule,
den jeweils ein Gleichstrom-Zwischenkreis
(„Stringkonverter") nachgeschaltet
ist, wobei die Ausgänge
sämtlicher Stringkonverter
parallel geschaltet sind und zu einem gemeinsamen Wechselrichter
führen;
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2 ein
elektrisches Schaltbild eines mit den Stringkonvertern eingangsseitig
verbundenen Wechselrichters, welcher in ein Energieversorgungsnetz
einspeist;
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3 ein
Blockschaltbild eines aus 256 Wechselrichtern bestehenden Grundgerätes;
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4 ein
detailliertes Blockschaltbild eines Wechselrichters nach 2,
und
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5 Zeitdiagramme
von Spannungen und Steuerimpulsen innerhalb des detaillierten Blockschaltbildes
eines Wechselrichters nach 4.
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In 1 sind
parallele Gruppen („Strings") aus jeweils einer
Anzahl seriengeschalteter Photovoltaik- (PV) -Module PVM1.1 bis
PVM1.x .... PVMn.1 bis PVMn.y dargestellt. Jeder Gruppe von PV-Modulen
ist ein Gleichspannungswandler oder Gleichspannungs-Zwischenkreis
(im folgenden „Stringkonverter") SK1 .....
SKn nachgeschaltet, welcher das MPP-Tracking übernimmt.
Unter MPP (= Maximum-Power-Point) – Tracking versteht man das
Betreiben der Solarmodule in ihrem individuellen maximalen Leistungspunkt,
um eine optimale Leistungserzeugung der einzelnen PV-Module zu erzielen.
Für das
MPP-Tracking weist jeder Stringkonverter SK1 bis
SKn einen MPP-Rechner MPP1 bis
MPPn auf, welcher mit einem Netzteil und
einem Modem versehen ist, um mit dem nach zu beschreibenden Betriebsführungsrechner
BFR über
eine gesonderte Leitung zu kommunizieren.
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Die
Ausgänge „ZK
plus", „PE", „Daten" und „ZK
minus" der
Stringkonverter SK
1 bis SK
n sind
parallel geschaltet und führen
zu einem gemeinsamen, in
3 dargestellten Wechselrichtergerät
100,
welcher die Funktion der Sinustransformation der Gleich-Zwischenkreisleistung
ins Netz übernimmt.
Bei einem in
3 schematisch dargestellten
Grundgerät
100 können maximal
256 Wechselrichter WR1 bis WR256 mit einer Leistung zu je 1,5 kVA
bzw. 5 kVA (auch gemischt) verwaltet werden. Damit lassen sich pro
Grundgerät
100 Leistungen
von 1,5 kVA bis max. 1280 kVA in 1,5 kVA-Schritten abdecken. Weitere
Leistungserhöhungen
sind durch Master-Slave-Kombination von maximal sechzehn Grundgeräten
100 möglich. Die
Wechselrichter WR1 bis WR256 jedes Grundgerätes
100 werden über einen
internen Gerätebus
IGB von einem gemeinsamen Betriebsführungsrechner BFR gesteuert
und verhalten sich bezüglich
der Einspeiseberechtigung rein passiv, da ihnen der Betriebsführungsrechner
BFR als Master übergeordnet
ist. Der Betriebsführungsrechner
BFR ist für die
Regelung, die Messungen aller relevanten Messgrößen, die Kommunikation mit
internen und externen Datenendgeräten (Modem, PC, Datenlogger,
Faxalarm...) sowie die Einspeiseberechtigung zuständig. Dazu
werden folgende Größen erfasst:
Netz: | Phasenspannungen
der verketteten 3 Außenleiter R,S,T
gegen N Netzfrequenz
Drehfeld |
Zwischenkreis(ZK): | Zwischenkreisspannung
ZKplus gegen ZKminus
Zwischenkreisspannung
ZKplus gegen PE(Erde)
Zwischenkreisspannung
ZKminus gegen PE(Erde)
Datenleitung
D gegen ZKminus
Differenzstrommessung
ZKplus/ZKminus
Erdschlussüberwachung |
Sensoren: | Schranktemperatur
Globalstrahlung
Außentemperatur |
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Der
vorstehend dargelegte Aufbau mit bis zu 256 Wechselrichter-Baugruppen
und maximal 30000 Stringkonvertern SK ist vom Prinzip her aus der
DE 101 36 147 A1 bekannt.
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Für die aufgabengemäße Verhinderung
ungewollten Inselbetriebs ist im Weiteren das Zusammenspiel von
Wechselrichtern WR und Betriebsführungsrechner
BFR zu betrachten, weshalb auf die Funktion der Stringkonverter
SK nicht näher
eingegangen werden soll. Der grundsätzliche Schaltungsaufbau eines
3-phasigen Wechselrichters WR ist in 2 dargestellt.
Es handelt sich hierbei um stromgespeiste 6-pulsige Push-Pull-Wandler mit allen
aktiven und passiven Bauelementen, die für die Erlangung netzkonformer
Stromgüte
erforderlich sind. Wie ferner 3 zeigt,
sind eingangsseitig (von den Stringkonvertern SK her) und ausgangsseitig
(zum Netz hin) alle Wechselrichter WR1 bis WR256 parallelgeschaltet.
Netzaufschaltung, Leistungsregelung und Datenübertragung erfolgt im Master-Slave-Prinzip,
wobei der Betriebsführungsrechner BFR
immer Master ist.
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Für die Netzzugangsberechtigung
ist eine Fülle
von Voraussetzungen erforderlich, wobei im Folgenden nur auf die
Voraussetzungen eingegangen werden soll, die den ungewollten Inselbetrieb
verhindern.
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Wie
die 2 und 4 zeigen, verfügt jeder
Wechselrichter WR über
einen eigenen WR-Steuerrechner 10, der über den internen Geräte-Bus IGB
(2) mit dem (für
alle 256 Wechselrichter WR1 bis WR256) gemeinsamen Betriebsführungsrechner
BFR verbunden ist. Wie 4 näher zeigt, generiert der WR-interne
Steuerrechner 10 für
die drei Phasen einen um 120° phasenverschobenen
normierten Sinus-Stromsollwert. Dieser normierte Sinus-Stromsollwert ist
in 5 als Kurve A angedeutet. Infolge dieses normierten
Sinus-Stromsollwertes wird die Stromgüte unabhängig von der Güte der Phasenspannungen.
Diese Grundwelle des normierten Sinus-Stromsollwertes hat eine Frequenz
von 49,65 Hz und liegt somit außerhalb
des für
den Netzparallelbetrieb von 49,8 ... 50,2 Hz zulässigen Werts für die Netzfrequenz
von 50 Hz.
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Würde der
Wechselrichter WR im Inselbetrieb arbeiten, stellt sich im Falle
des Leistungsgleichgewichtes zwischen erzeugter und verbrauchter
Leistung eine für
den Betriebsführungsrechner
BFR vermeintliche Netzfrequenz von 49,65 Hz (d.h., die Frequenz
der normierte Sinus-Grundwelle) ein.
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Nun
soll im regulären
Netzbetrieb der Wechselrichter WR aber mit Netzfrequenz und zur
Erlangung eines hohen Wirkleistungsanteils mit cos = 1 arbeiten.
Aus diesem Grund sendet der Betriebsführungsrechner BFR zur Synchronisation
der Sinus-Grundwelle des Wechselrichters WR mit dem Netz an alle
WR-internen Steuerrechner 10 einen Synchronimpuls, der
in 5 als Kurve B angedeutet ist und wiederum von
der Netzfrequenz und der Phasenlage der Netzspannung abhängt. Hierzu
werden, wie 4 zeigt, dem Betriebsführungsrechner
BFR vom Eingang des Netzes 60 die Werte f (Netzfrequenz),
U (Netzspannung), i (Netzstrom) und cos phi (Wirkleistung) zugeführt. Sobald
die WR-internen Steuerrechner 10 diesen Synchronimpuls
empfangen, läuft
die Ausgabe der normierten Sinus-Stromsollwerte phasengleich mit
dem Energieversorgungsnetz 60. Zur Leistungsregelung wird
dieser normierte Sinus-Stromsollwert mit einem vom Betriebsführungsrechner
BFR bereit gestellten Sollwert Isoll multipliziert
(4), wodurch die Amplitude des Sollwertes der einzuspeisenden
Leistung angepasst wird. Da die Frequenz des Synchronimpulses mit
der Netzfrequenz f übereinstimmt
und damit höher
ist als die Eigenfrequenz des Wechselrichters WR, treten im Moment
der Synchronisation im normierten Sinus-Stromsollwert (Kurve A von 5)
am Ausgang des WR-internen Steuerrechners 10 geringe Amplitudensprünge auf,
die in der Kurve A von 5 zur Verdeutlichung stark übertrieben
eingezeichnet sind. Um derartige Stromsprünge zu vermeiden, ist, wie 4 zeigt,
dem WR-Steuerrechner 10 ein PI-Stromgüteregler 20 mit einem
entsprechenden I-Anteil nachgeschaltet, dessen Nachstellzeit mindestens
so groß gewählt wird,
das solche Stromsprünge
zuverlässig
ausgeregelt werden. Am Ausgang des PI-Stromgütereglers 20 ergibt
sich ein nahezu klirrfreier, mit dem Energieversorgungsnetz 60 phasengleicher Sinus-Stromsollwert
mit Netzfrequenz (Kurve C in 5). Dieser
Sinus-Stromsollwert wird über
eine Puls-Weiten-Modulationsstufe 30 an die Endstufe 40 des
Wechselrichters WR geleitet. Über
ein Sinusfilter 50 speist die Endstufe 40 des
Wechselrichters WR in das Energieversorgungsnetz 60. Vor
dem Ausgang des Wechsehichters WR ist ein Netztrennschalter 70 angeordnet.
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Solange
das Energieversorgungsnetz 60 mit seiner geringeren Impedanz
im Vergleich zum Wechselrichter WR (ZNetz < ZWR dem
Wechselrichter WR seine Netzfrequenz aufzwingt, erkennt der Betriebsführungsrechner
BFR diese Netzfrequenz und solange diese im zulässigen Bereich (49,8 ... 50,2
Hz) liegt, erhalten die Wechselrichter WR ihre Netzfreigabe, andernfalls
werden sie innerhalb von 0,2s vom Netz getrennt. Der Zustand der
Netzfreigabe ist durch die Kurven A, B und C in der linken Hälfte von 5 angedeutet. Übersteigt die
Netzimpedanz ZNetz die Wechsehichterimpedanz
ZWR um ein Maß, bei der der Wechselrichter
WR nicht mehr auf die Netzfrequenz gezwungen wird (ZNetz > ZWR,
so sinkt die Frequenz des Wechselrichters WR auf seine Eigenfrequenz
von 49,65 Hz; dieses Absinken detektiert der Betriebsführungsrechner
BFR als Fehler und löst
eine Abschaltung des Wechselrichters WR durch den Netztrennschalter 70 aus.
Das Absinken der Frequenz des Wechselrichters WR auf seine Eigenfrequenz
von 49,65 Hz ist durch die Kurven A, B und C in der rechten Hälfte von 5 angedeutet.
Im Ergebnis wird mit dem erläuterten
Verfahren die Netzimpedanz indirekt überwacht, wobei die Impedanzwerte
im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten
Normentwurf VDE 0126 nicht statisch sind, sondern die Netzimpedanz
jeweils kleiner sein muss als die Quellimpedanz des Wechselrichters
WR.
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Aus
Sicherheitsgründen
wird die Frequenz der Synchronimpulse (Kurve B in 5)
von jedem Wechselrichter WR gesondert gemessen, um Fehler infolge
von Leitungsbruch, sonstigen Defekten, Abweichungen vom zulässigen Frequenzfenster
(Bereich 49,8 ... 50,2 Hz)...) zu erkennen und gegebenenfalls eine
selbständige
Trennung des Wechselrichters WR vom Energieversorgungsnetz 60 durch
den Netztrennschalter 70 durchzuführen; dieser Zustand wird dem
Betriebsführungsrechner
BFR vom Wechselrichter WR gemeldet. Auf diese Weise ergibt sich
eine Sicherheits-Redundanz, da im Fehlerfalle sowohl der Betriebsführungsrechner BFR
als auch der Wechselrichter WR unabhängig voneinander eine Netztrennung
veranlassen.
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Das
vorstehend erläuterte
Verfahren nach der Erfindung arbeitet sehr zuverlässig und
besitzt folgende Vorteile:
- 1. Das Abschaltkriterium „Netzimpedanz" ist an keinen statischen
Schwellwert gebunden. Wie auch beim Bezug von Leistung aus dem Energieversorgungsnetz
müssen
die Wechselstrom-Leitungsanlage sowie vorgelagerte Sicherungen nicht überdimensioniert
werden.
- 2. Die Gefahr von Fehlabschaltungen wegen unpassender Netzimpedanz
wird erheblich reduziert.
- 3. Im Gegensatz zum eingangs erwähnten Normentwurf VDE 0126,
in dem Impedanzsprünge
von 0.5 V/A zwangsläufig
zur Abschaltung führen
müssen,
stellen derartige Impedanzsprünge
(die in den von der Industrie genutzten Energieversorgungsnetzen
keine Seltenheit sind) kein erforderliches Abschaltkriterium dar.
- 4. Für
die sichere Funktion des Verfahrens sind keine weiteren kostenintensiven
Hardwarekomponenten erforderlich.
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Es
versteht sich, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf 3-phasige Wechselrichter beschränkt ist, sondern ebensogut
für alle
ein- oder mehrphasige Wechselrichter im Netzparallelbetrieb am Niederspannungsnetz
anwendbar ist. Der Sinus-Stromsollwert des Wechselrichters kann
auch oberhalb der Netzfrequenz bzw. des zulässigen Wertebereiches von 48,8
bis 50,2 Hz liegen.
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Es
versteht sich ferner, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf Energieerzeugungsanlagen mit Gleichstrom-Zwischenkreis
beschränkt
ist. Vielmehr können
beliebige Wechselrichter, sowohl ein- oder mehrphasig für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt werden. Beispielsweise können sogenannten String-Wechselrichter
oder Zentral-Wechselrichter ohne Abweichung von dem Erfindungsgedanken
verwendet werden. Darüber
hinaus kommen als Energieerzeugungsanlagen nicht nur Photovoltaik-Module,
sondern ebensogut Brennstoffzellen, Windgeneratoren, Wasserkraftanlagen
oder Blockheizkraftwerke in Betracht, sofern sie mit nachgeschaltetem
Wechselrichter betrieben werden.