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Die
Erfindung betrifft doppelseitige Haftklebebänder mit mehrschichtigen Trägeraufbauten
und mit lichtreflektierenden und absorbierenden Eigenschaften zur
Herstellung von LC-Displays.
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Haftklebebänder sind
im Zeitalter der Industrialisierung weitverbreitete Verarbeitungshilfsmittel.
Insbesondere für
den Einsatz in der Computerindustrie werden an Haftklebebänder sehr
hohe Anforderungen gestellt. Neben einem geringen Ausgasungsverhalten
sollten die Haftklebebänder
in einem weiten Temperaturbereich einsetzbar sein und bestimmte
optische Eigenschaften erfüllen.
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Ein
Einsatzgebiet sind LC-Displays, die für Computer, Fernsehgeräte, Laptops,
PDA's, Mobile Phone, Digitale
Kameras etc. benötigt
werden. Ein sehr verbreiteter Typ eines LCD Moduls für solche
Anwendungen ist in 1 dargestellt.
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Zur
Herstellung von LC-Displays werden LED's als Lichtquelle mit dem LCD Glas verklebt.
Hierfür
werden in der Regel schwarze doppelseitige Haftklebebänder eingesetzt.
Durch die schwarze Einfärbung
soll erreicht werden, dass im Bereich des doppelseitigen Haftklebebandes
kein Licht von innen nach außen
und vice versa dringt. Es existieren bereits viele Konzepte, solch
eine Schwarzfärbung
zu erreichen. Auf der anderen Seite möchte man die Lichteffizienz
des rückseitigen
Lichtmoduls erhöhen,
so dass bevorzugt doppelseitige Klebebänder eingesetzt werden, die
auf einer Seite schwarz sind (lichtabsorbierend) und auf der anderen
Seite lichtreflektierend.
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Zur
Herstellung der schwarzen Seite existieren viele Konzepte.
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Ein
Konzept zur Herstellung von schwarzen d/s Haftklebebändern besteht
in der Einfärbung
der Trägermaterials.
In der Elektronik-Industrie werden sehr bevorzugt doppelseitige
Haftklebebänder
mit Polyesterfilm Trägern
(PET) eingesetzt, da diese sich sehr gut Stanzen lassen. Die PET-Träger kann
man mit Ruß oder schwarzen
Farbpigmenten einfärben,
um eine Absorption des Lichtes zu erreichen. Der Nachteil dieses
bestehenden Konzeptes ist die geringe Absorption des Lichtes. In
sehr dünnen
Trägerschichten
lassen sich nur eine relativ geringe Anzahl Ruß- oder anderer schwarzer Pigmentpartikel
einbringen mit der Folge, dass keine vollständige Absorption des Lichtes
erreicht wird. Mit dem Auge und auch mit intensiveren Lichtquellen
(Lichtstärke
größer 600
Candela) kann dann die mangelnde Absorption ermittelt werden.
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Ein
weiteres Konzept zur Herstellung von schwarzen d/s Haftklebebänder betrifft
die Herstellung eines zweischichtigen Trägermaterials mittels Coextrusion.
Trägerfolien
werden in der Regeln über
Extrusion hergestellt. Durch die Coextrusion wird neben dem konventionellen
Trägermaterial
ein zweite schwarze Schicht coextrudiert, die die Funktion der Lichtabsorption
erfüllt.
Auch dieses Konzept weist verschiedene Nachteile auf. Z. B. müssen für die Extrusion
Antiblockmittel eingesetzt werden, die dann im Produkt zu den sogenannten Pinholes
führen.
Diese Pinholes sind optische Störstellen
(Lichtdurchtritt an diesen Löchern)
und beeinflussen negativ die Funktionsweise im LCD.
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Ein
weiteres Problem sind die Schichtdicken, da die zwei Schichten zunächst einzeln
in der Düse
ausgeformt werden und sich somit insgesamt nur relativ dicke Trägerschichten
realisieren lassen, mit der Folge, dass die Folie relativ dick und
unflexibel wird und sich somit an die zu verklebenden Flächen nur
noch schlecht anpasst. Zudem muß die
schwarze Schichte ebenfalls relativ dick sein, da ansonsten keine
vollständige
Absorption realisiert werden kann. Ein weiterer Nachteil besteht
in den veränderten
mechanischen Eigenschaften des Trägermaterials, da die schwarze
Schicht andere mechanische Eigenschaften wie das ursprüngliche
Trägermaterial
(z. B. reines PET) aufweist. Ein weiterer Nachteil für die zweischichtige
Version des Trägermaterials
ist die unterschiedliche Verankerung der Klebemasse auf dem coextrudierten
Trägermaterial.
Für diesen Fall
der Auslegung ist immer eine Schwachstelle im doppelseitigen Klebeband
enthalten.
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In
einem weiteren Konzept wird eine schwarze Farblackschicht auf das
Trägermaterial
beschichtet. Dies kann einseitig oder doppelseitig auf dem Träger erfolgen.
Auch dieses Konzept weist verschiedene Nachteile auf. Zum einen
entstehen auch hier leicht Fehlstellen (Pinholes), die durch Antiblockmittel
während
des Folienextrusionsprozesses mit eingetragen werden. Diese sind
für die
finale Anwendung im LC-Display nicht akzeptabel. Weiterhin entsprechen
die maximalen Absorptionseigenschaften nicht den Anforderungen,
da nur relativ dünne
Lackschichten aufgetragen werden können. Auch hier ist man in
den Schichtdicken nach oben begrenzt, da sich ansonsten die mechanischen
Eigenschaften des Trägermaterials
verändern
würden.
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Bei
der Entwicklung von LC-Displays entwickelt sich ein Trend. Zum einen
sollen die LC-Displays leichter
und sowie flacher werden und es besteht ein stark steigender Bedarf
für immer
größere Displays
mit immer höherer
Auflösung.
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Aus
diesem Grund wurde das Design der Displays geändert und die Lichtquelle rückt dementsprechend
immer näher
an das LCD Panel, mit der Konsequenz, dass die Gefahr steigt, dass
immer mehr Licht nach außen
in die Randzone des LCD Panels eindringt "blind area") (siehe 1). Mit
dieser Entwicklung steigen somit auch die Anforderungen an die Abschattungseigenschaften
(black out Eigenschaften) des doppelseitigen Klebebandes und es
besteht somit der Bedarf nach neuen Konzepten zur Herstellung von
schwarzen Klebebändern.
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Auf
der anderen Seite sollte das doppelseitige Haftklebeband reflektierend
sein.
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Dazu
sind doppelseitige Haftklebebänder
bekannt, die auf einer Seite eine weiße oder eine metallische Schicht
und einen schwarze lichtabsorbierende Schicht aufweisen.
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Mit
diesen Haftklebebändern
wurde im Hinblick auf Lichtreflektion auf der einen Seite und Absorption auf
der gegenüberliegenden
Seite eine deutliche Verbesserung erzielt, aber durch die Antiblockmittel
in der Trägerschicht
treten Unregelmäßigkeiten
in der reflektierenden Seite auf.
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1 LCD
: Konzept doppelseitiges Klebeband mit einer schwarzen Schicht zur
Absorption und einer weißen
Schicht zur Reflexion Generell weisen doppelseitige Haftklebebänder mit
einer weißen
und einer schwarzen Schicht gegenüber doppelseitigen Haftklebebändern mit
einer metallischen und einer schwarzen Schicht Prozessvorteile auf,
da bei der Positionierung im LCD in schwarzmetallischen Haftklebebandstanzlingen
leicht Knickstellen eingearbeitet werden, die sich dann unmittelbar
negativ auf die reflektierenden Eigenschaften ausüben.
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Einige
Konzepte zur Herstellung von lichtabsorbierenden und -reflektierenden
d/s Klebebänder
sind ebenfalls in der Patentliteratur zu finden.
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Zur
Erzielung einer reflektierenden Schicht können z.B. reflektierende Partikel
der Haftklebemasse beigemischt werden. Die erzielbaren reflektierenden
Eigenschaften sind aber unzureichend.
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In
JP 2002-350612 werden doppelseitige Klebebänder für LCD Panels mit lichtschützenden
Eigenschaften beschrieben. Die Funktion wird durch eine Metallschicht
ein- oder beidseitig
aufgetragen auf der Trägerfolie
erreicht, wobei zusätzlich
die Trägerfolie
noch eingefärbt
sein kann. Die dort beschriebenen Klebebänder weisen aber nur diese
Funktion auf und verbinden somit nicht die lichtabsorbierende Funktion
auf der einen Seite und die Licht reflektierende Funktion auf der
anderen Seite.
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In
JP 2002-023663 werden ebenfalls doppelseitige Klebebänder für LCD Panels
mit lichtschützenden Eigenschaften
beschrieben. Auch hier wird die Funktion durch eine Metallschicht
ein- oder beidseitig aufgetragen auf der Trägerfolie erreicht.
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In
DE 102 43 215 werden doppelseitige
Klebebänder
für LC-Displays
mit lichtabsorbierenden Eigenschaften auf der einen Seite und lichtreflektierenden
Eigenschaften auf der anderen Seite beschrieben. In diesem Patent
werden schwarz/silbernde doppelseitige Haftklebebänder beschrieben.
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Für die Verklebung
von LCD-Displays bzw. zur deren Herstellung besteht somit weiterhin
der Bedarf für
doppelseitige Haftklebebänder,
welche die oben beschriebenen Mängel
nicht oder nur in verminderter Weise aufweisen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein doppelseitiges Haftklebeband zur
Verfügung
zu stellen, welches die Pinholes vermeidet und in der Lage ist Licht
vollständig
zu absorbieren und eine verbesserte Reflexion von Licht aufweist.
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Im
Rahmen dieser Erfindung wurde überraschender
Weise gefunden, dass sich solche Klebebänder durch mit speziellem Ruß gefärbte Massen
herstellen lassen. Insbesondere war es überraschend, dass sich mit
sehr geringen Masseaufträgen
bereits eine absolute Schwarzfärbung
erzielen ließ,
so dass das d/s Klebeband keine Pinholes enthielt unter Beibehaltung
der klebtechnischen Eigenschaften und der Eignung zur Herstellung
von LCD Modulen.
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Produktaufbau
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2:
Das erfinderische Haftklebeband besteht aus einer weißen Trägerfolienschicht
(a), einer transparenten Haftklebemassen Schicht (b) und einer nicht
transparenten mit Ruß gefärbten Haftklebeschicht
(b)', vgl. 2 In
einer weiteren bevorzugten Auslegung der Erfindung besitzt das erfinderische
Haftklebeband folgenden Produktaufbau, skizziert in 3:
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3:
Für diesen
Fall der erfinderischen Auslegung besteht das doppelseitige Haftklebeband
aus einer weißen
Trägerfolie
(a), einer transparenten Haftklebeschicht (b) und einer nicht transparenten
mit Ruß gefärbten Haftklebeschicht
(b)' und einer metallischen
Schicht (c).
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In
einer weiteren bevorzugten Auslegung der Erfindung besitzt das erfinderische
Haftklebeband folgenden Produktaufbau, skizziert in 4:
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4:
Für diesen
Fall der erfinderischen Auslegung besteht das doppelseitige Haftklebeband
aus einer weißen
Trägerfolie
(a), einer metallisch reflektierenden Schichten (c), einer transparenten
Haftklebeschicht (b) und einer nicht transparenten mit Ruß gefärbten Haftklebeschicht
(b)' und einer schwarzfarbenden
Lackschicht (d).
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Die
Trägerfolie
(a) ist bevorzugt zwischen 5 und 250 μm, mehr bevorzugt zwischen 8
und 50 μm, äußerst bevorzugt
zwischen 12 und 36 μm
dick, weiß eingefärbt und
von sehr geringer Lichtdurchlässigkeit.
Die Schicht (b) ist metallisch glänzend und verringert die Lichtabsorption
des erfinderischen Haftklebebandes. Neben einer silberfarbenen Lackierung
wird die Folie (a) in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung auch einseitig
mit Aluminium oder Silber bedampft. Die Schichtdicke der Schicht
(c) liegt bevorzugt zwischen 5 nm und 200 nm. Die Schicht (d) ist
eine schwarztragende Lackschichten, die bevorzugt eine Schichtdicke
zwischen 0.01 und 5 μm
aufweist. (b) und (b)' können unterschiedlicher
chemischer Natur sein. (b)' enthält unterschiedliche
farbtragende Pigmente, die sich vorteilhaft auf die lichtabsorbierenden
Eigenschaften ausüben
und schwarz erscheinen.
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Die
Haftklebemasseschichten (b) und (b)' besitzen bevorzugt eine Dicke von jeweils
5 μm bis
250 μm. Weiterhin
ist Bestandteil der Erfindung, dass sich die einzelnen Schichten
(b), (b)', (c) und
(d) auch innerhalb des doppelseitigen Haftklebebandes im Hinblick
auf die Schichtdicke unterscheiden können, so dass z.B. unterschiedlich
dicke Haftklebemassenschichten aufgetragen werden können.
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Trägerfolie (a)
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Als
Folienträger
können
prinzipiell alle filmischen Polymerträger eingesetzt werden, die
weiß gefärbt werden
können.
So lassen sich z.B. Polyethylen, Polypropylen, Polyimid, Polyester,
Polyamid, Polymethacrylat, fluorierte Polymerfolien, etc. einsetzen.
In einer besonders bevorzugten Auslegung werden Polyesterfolien
eingesetzt, besonders bevorzugt PET-Folien (Polyethylenterephthalat).
Die Folien können
entspannt oder eine oder mehrere Vorzugsrichtungen aufweisen. Vorzugsrichtungen
werden erzielt durch Streckung in einer oder in zwei Richtungen.
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Für den Herstellprozess
von z.B. PET-Folien werden Antiblockmittel, wie z.B. Siliciumdioxid,
Kieselkreide oder Kreide, Zeolithe, eingesetzt.
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Insbesondere
für sehr
dünne 12 μm dicke PET-Folien
lassen sich Pinholes nur vermeiden, wenn die PET-Folie mit Metall
beschichtet wird. Weiterhin sind 12 μm PET Folien deutlich zu bevorzugen,
da diese sehr gute klebtechnische Eigenschaften für das doppelseitige
Klebeband zu lassen, da hier die Folie sehr flexibel ist und sich
gut den Oberflächenrauhigkeiten
der zu verklebenden Substrate anpassen kann.
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Zur
Verbesserung der Verankerung der Lackschichten oder der Metallbedampfung
müssen
die Folien vorbehandelt werden. Die Folien können somit geätzt sein
(z.B. Trichloressigäure
oder Trifluoressigsäure),
mit Corona oder Plasma vorbehandelt sein oder mit einem Primer (z.B.
Saran) ausgestattet sein.
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Des
Weiteren enthält
die Folie Farbpigmente oder farbtragende Partikel, aus denen eine
Weißfärbung resultiert.
Als Weißpigmente
lassen sich z.B. Titandixoid, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Zinkoxid,
Zinksulfid und Bleicarbonat einsetzen. Für Titandioxidzusätze unterscheidet
man zusätzlich
zwischen Anatase und Rutil Struktur. Weiterhin lassen sich diese
Pigmente auch in Kombination mit organischen Pigmenten einsetzen.
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Die
Pigmente oder Partikel sollten aber immer kleiner im Durchmesser
sein als die finale Schichtdicke der Trägerfolie. Optimale Einfärbungen
lassen sich mit 5 bis 40 Gew.-% Partikelanteilen bezogen auf das
Folienmaterial erzielen.
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Haftklebemassen (b) und
(b)'
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Die
Haftklebemassen (b) und (b)' differieren
auf beiden Seiten des Haftklebebandes. Generell lassen sich als
Rohstoffbasis Haftklebemassensysteme basierend auf Acrylat-, Naturkautschuk-,
Synthesekautschuk-, Silikon- oder EVA-Kleber einsetzen. Für den Fall
der erfinderischen Auslegung, dass das doppelseitige erfinderische
Haftklebeband auf zumindestens einer Seite eine hohe Reflexion aufweisen
muss, muss die Haftklebemasse (c) eine hohe Transparenz aufweisen.
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Natürlich lassen
sich aber auch alle weiteren, dem Fachmann bekannten Haftklebemassen
verarbeiten, wie sie z.B im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) aufgeführt
sind.
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Für (b) und
(b)' lassen sich
Naturkautschukklebemassen einsetzen. Hier wird der Naturkautschuk
bis zu einem Molekulargewicht (Gewichtsmittel) nicht unter etwa
100.000 Dalton, bevorzugt nicht unter 500.000 Dalton gemahlen und
additiviert.
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Bei
Kautschuk/Synthesekautschuk als Ausgangsmaterial für den Kleber
sind weite Variationsmöglichkeiten
gegeben. Eingesetzt werden können
Naturkautschuke oder Synthesekautschuke oder beliebige Blends aus
Naturkautschuken und/oder Synthesekautschuken, wobei der Naturkautschuk
oder die Naturkautschuke grundsätzlich
aus allen erhältlichen
Qualitäten
wie zum Beispiel Crepe-, RSS-, ADS-, TSR- oder CV-Typen, je nach
benötigtem
Reinheits- und Viskositätsniveau,
und der Synthesekautschuk oder die Synthesekautschuke aus der Gruppe
der statistisch copolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR),
der Butadien-Kautschuke (BR), der synthetischen Polyisoprene (IR),
der Butyl-Kautschuke (IIR), der halogenierten Butyl- Kautschuke (XIIR),
der Acrylatkautschuke (ACM), der Etylen-Vinylacetat-Copolymeren
(EVA) und der Polyurethane und/oder deren Blends gewählt werden
können.
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Weiterhin
vorzugsweise können
Kautschuke zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit thermoplastische Elastomere
mit einem Gewichtsanteil von 10 bis 50 Gew.-% zugesetzt werden,
und zwar bezogen auf den Gesamtelastomeranteil. Stellvertretend
genannt seien an dieser Stelle vor allem die besonders verträglichen
Styrol-Isopren-Styrol- (SIS) und Styrol-Butadien-Styrol (SBS) -Typen.
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In
einer erfinderisch bevorzugten Auslegung werden für (b) und
(b)' bevorzugt (Meth)acrylathaftklebemassen
eingesetzt.
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(Meth)Acrylathaftklebemassen,
welche durch radikalische Polymerisation erhältlich sind, bestehen zu mindestens
50 Gew.-% auf zumindest einem acrylischen Monomer aus der Gruppe
der Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel basiert:
wobei R
1 =
H oder CH
3 ist und der Rest R
2 =
H oder CH
3 ist oder gewählt wird aus der Gruppe der
verzweigten oder unverzweigten, gesättigten Alkylgruppen mit 1 – 30 Kohlenstoffatomen.
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Die
Monomere werden bevorzugt dermaßen
gewählt,
daß die
resultierenden Polymere bei Raumtemperatur oder höheren Temperaturen
als Haftklebemassen eingesetzt werden können, insbesondere derart, daß die resultierenden
Polymere haftklebende Eigenschaften entsprechend des „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) besitzen.
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In
einer weiteren erfinderischen Auslegung wird die Comonomerzusammensetzung
derart gewählt, dass
sich die Haftklebemassen als Hitze-aktivierbare Haftklebemassen
einsetzen lassen.
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Die
Polymere lassen sich bevorzugt durch Polymerisation einer Monomermischung
gewinnen, welche sich aus Acrylsäureestern
und/oder Methacrylsäureestern
und/oder deren freien Säuren
mit der Formel CH2 = CH(R1)(COOOR2) zusammensetzt, wobei R1 =
H oder CH3 und R2 eine
Alkylkette mit 1 – 20
C-Atomen oder H ist.
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Die
Molmassen MW der eingesetzten Polyacrylate
betragen bevorzugt MW ≤ 200.000 g/mol.
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In
einer sehr bevorzugten Weise werden Acryl- oder Methacrylmomonere
eingesetzt, die aus Acryl- und Methacrylsäureester mit Alkylgruppen aus
4 bis 14 C-Atomen bestehen, bevorzugt 4 bis 9 C-Atomen umfassen.
Spezifische Beispiele, ohne sich durch diese Aufzählung einschränken zu
wollen, sind Methlacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat,
n-Pentylacrylat, n-Hexylacrylat, n-Heptylacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat,
n-Nonylacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat, Behenylacrylat, und deren
verzweigten Isomere, wie z.B. Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat,
Isooctylacrylat, Isooctylmethacrylat.
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Weitere
einzusetzende Verbindungsklassen sind monofunktionelle Acrylate
bzw. Methacrylate von überbrückten Cycloalkylalkoholen,
bestehend aus zumindestens 6 C-Atomen.
Die Cycloalkylalkohole können auch
substituiert sein, z.B. durch C-1-6-Alkylgruppen, Halogenatomen oder Cyanogruppen.
Spezifische Beispiele sind Cyclohexylmethacrylate, Isobornylacrylat,
Isobornylmethacrylate und 3,5-Dimethyladamantylacrylat.
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In
einer Vorgehensweise werden Monomere eingesetzt, die polare Gruppen
wie Carboxylreste, Sulfon- und Phosphonsäure, Hydroxyreste, Lactam und
Lacton, Nsubstituiertes Amid, N-substituiertes Amin, Carbamat-,
Epoxy-, Thiol-, Alkoxy-. Cyanreste, Ether oder ähnliches tragen.
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Moderate
basische Monomere sind z.B. N,N-Dialkylsubstituierte Amide, wie
z.B. N,N-Dimethylacrylamid,
N,N-Dimethylmethylmethacrylamid, N-tert.-Butylacrylamid, N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinyllactam, Dimethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminoethylacrylat,
Diethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylacrylat, N-Methylolmethacrylamid,
N-(Buthoxymethyl)methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N(Ethoxymethyl)acrylamid,
N-Isopropylacrylamid, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist.
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Weitere
bevorzugte Beispiele sind Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Allylalkohol,
Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Itaconsäure, Glyceridylmethacrylat,
Phenoxyethylacrlylat, Phenoxyethylmethacrylat, 2-Butoxyethylmethacrylat,
2-Butoxyethylacrylat, Cyanoethylmethacrylat, Cyanoethylacrylat,
Glycerylmethacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat,
Vinylessigsäure,
Tetrahydrofufurylacrlyat, β-Acryloyloxypropionsäure, Trichloracrylsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Aconitsäure, Dimethylacrylsäure, wobei
diese Aufzählung
nicht abschließend
ist.
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In
einer weiteren sehr bevorzugten Vorgehensweise werden als Monomere
Vinylester, Vinylether, Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide, Vinylverbindungen
mit aromatischen Cyclen und Heterocyclen in α-Stellung eingesetzt. Auch hier
seien nicht ausschließlich
einige Beispiele genannt: Vinylacetat, Vinylformamid, Vinylpyridin,
Ethylvinylether, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Acrylonitril.
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Weiterhin
werden in einer weiteren Vorgehensweise für die Haftklebemasse (b) Photoinitiatoren
mit einer copolymerisierbaren Doppelbindung eingesetzt. Als Photoinitiatoren
sind Norrish-I- und -II-Photoinitiatoren geeignet. Beispiele sind
z.B. Benzoinacrylat und ein acryliertes Benzophenon der Fa. UCB
(Ebecryl P 36®).
Im Prinzip können
alle dem Fachmann bekannten Photoinitiatoren copolymerisiert werden,
die das Polymer über einen
Radikalmechnismus unter UV-Bestrahlung vernetzen können. Ein Überblick über mögliche einsetzbare Photoinitiatoren
die mit einer Doppelbindung funktionalisiert werden können, wird
in Fouassier: „Photoinititation,
Photopolymerization and Photocuring: Fundamentals and Applications", Hanser-Verlag,
München
1995, gegeben. Ergänzend
wird Carroy et al. in „Chemistry
and Technology of UV and EB Formulation for Coatings, Inks and Paints", Oldring (Hrsg.),
1994, SITA, London eingesetzt.
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In
einer weiteren bevorzugten Vorgehensweise werden zu den beschriebenen
Comonomeren Monomere hinzugesetzt, die eine hohe statische Glasübergangstemperatur
besitzen. Als Komponenten eigenen sich aromatische Vinylverbindungen,
wie z.B. Styrol, wobei bevorzugt die aromatischen Kerne aus C4- bis C18-Bausteinen
bestehen und auch Heteroatome enthalten können. Besonders bevorzugte
Beispiele sind 4-Vinylpyridin, N-Vinylphthalimid, Methylstyrol,
3,4-Dimethoxystyrol,
4-Vinylbenzoesäure,
Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, Phenylacrylat, Phenylmethacrylat,
t-Butylphenylacrylat, t-Butylphenylmethacrylat, 4-Biphenylacrylat
und -methacrylat, 2-Naphthylacrylat und -methacrylat sowie Mischungen
aus denjenigen Monomeren, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist.
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Durch
die Erhöhung
des aromatischen Anteils steigt der Brechungsindex der Haftklebemasse
an und die Streuung zwischen LCD-Glas und Haftklebemasse durch z.B.
Fremdlicht wird minimiert.
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Zur
Weiterentwicklung können
den Haftklebemassen Harze beigemischt sein. Als zuzusetzende klebrigmachende
Harze sind ausnahmslos alle vorbekannten und in der Literatur beschriebenen
Klebharze einsetzbar. Genannt seien stellvertretend die Pinen-,
Inden- und Kolophoniumharze, deren disproportionierte, hydrierte,
polymerisierte, veresterte Derivate und Salze, die aliphatischen
und aromatischen Kohlenwasserstoffharze, Terpenharze und Terpenphenolharze
sowie C5-, C9- sowie andere Kohlenwasserstoffharze. Beliebige Kombinationen
dieser und weiterer Harze können
eingesetzt werden, um die Eigenschaften der resultierenden Klebmasse
wunschgemäß einzustellen.
Im allgemeinen lassen sich alle mit dem entsprechenden Polyacrylat kompatiblen
(löslichen)
Harze einsetzen, insbesondere sei verwiesen auf alle aliphatischen,
aromatischen, alkylaromatischen Kohlenwasserstoffharze, Kohlenwasserstoffharze
auf Basis reiner Monomere, hydrierte Kohlenwasserstoffharze, funktionelle
Kohlenwasserstoffharze sowie Naturharze. Auf die Darstellung des
Wissensstandes im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, 1989) sei
ausdrücklich
hingewiesen.
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Auch
hier werden zur Verbesserung der Transparenz der Haftklebemasse
(b) bevorzugt transparente und sehr gut mit dem Polymer verträgliche Harze
eingesetzt. Hydrierte oder teilhydrierte Harze weisen häufig diese
Eigenschaften auf.
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Weiterhin
können
optional für
die Weichmacher (Plastifizierungsmittel), weitere Füllstoffe
(wie. z. B. Fasern, Ruß,
Zinkoxid, Kreide, Voll- oder Hohlglaskugeln, Mikrokugeln aus anderen
Materialien, Kieselsäure, Silikate),
Keimbildner, elektrisch leitfähige
Materialien, wie z.B. konjugierte Polymere, dotierte konjugierte
Polymere, Metallpigmente, Metallpartikel, Metallsalze, Graphit,
etc., Blähmittel,
Compoundierungsmittel und/oder Alterungsschutzmittel, z.B. in Form
von primären
und sekundären
Antioxidantien oder in Form von Lichtschutzmitteln zugesetzt sein.
Für die
Hafklebemasse (b) dürfen
solche Additive nur in Mengen zugegeben werden, die die Reflektion
der metallischen Schicht nicht beeinflussen.
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Weiterhin
ist Bestandteil der Erfindung, dass die Haftklebemasse (b) und (b)' sich nur im schwarzen Partikelzusatz
unterscheiden. So enthält
die Haftklebemasse (b)' bevorzugt
zwischen 2 und 30 Gew.-% Ruß, mehr
bevorzugt zwischen 5 und 20 Gew.-% Ruß und äußerst bevorzugt zwischen 8
und 15 Gew.-% Ruß.
Der Ruß hat
eine Lichtabsorbierende Funktion. In einer bevorzugten Ausführung werden
Rußpulver
der Firma Degussa eingesetzt. Diese sind unter dem Handelsnamen
PrintexTM kommerziell erhältlich.
Zur besseren Dispergierbarkeit in die Haftklebemasse werden besonders
bevorzugt oxidativ nachbehandelte Ruße eingesetzt. Weiterhin kann
es für
die Haftklebemasse (b)' von
Vorteil sein, wenn neben Ruß Farbpigmente
hinzugesetzt werden. So eignen sich als Zusätze z.B. Blaupigmente, wie
z.B. Anilinschwarz BS890 der Firma Degussa. Weiterhin lassen sich
als Zusätze
noch Mattierungsmittel einsetzen.
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Weiterhin
ist Bestandteil der Erfindung, dass die Haftklebemasse (b) und (b)' sich nicht nur im
schwarzen Parfikelzusatz sondern auch in der Chemie unterscheiden.
So lassen sich z.B unterschiedliche Polyacrylate als Basismasse
einsetzen, die sich in den Comonomeren und/oder Additivierung unterscheiden.
Weiterhin lassen sich aber auch für (b)' z.B. Naturkautschuk oder Synthesekautschukklebemassen
einsetzen und diese mit einer transparenten Acrylathaftklebemasse
(b) kombinieren. Für
diese Fälle
der erfinderischen Auslegung enthält die Haftklebemasse (b)' ebenfalls bevorzugt
zwischen 2 und 30 Gew.-% Ruß,
mehr bevorzugt zwischen 5 und 20 Gew.-% Ruß und äußerst bevorzugt zwischen 8
und 15 Gew.-% Ruß.
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Zusätzlich können Vernetzen
und Promotoren den Haftklebemassen (b) und (b)' zur Vernetzung beigemischt werden.
Geeignete Vernetzen für
die Elektronenstrahlvernetzung und UV-Vernetzung sind beispielsweise
bi- oder multifunktionelle Acrylate, bi- oder multifunktionelle
Isocyanate (auch in blockierter Form) oder bi- oder multifunktionelle
Epoxide. Weiterhin können
auch thermisch aktivierbare Vernetzen, wie z.B. Lewis-Säure, Metallchelate
oder multifunktionelle Isocyanate zugesetzt sein.
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Zu
einer optionalen Vernetzung mit UV-Licht können den Haftklebemassen (b)
UVabsorbierende Photoinitiatoren zugesetzt werden. Nützliche
Photoinitiatoren, welche sehr gut zu verwenden sind, sind Benzoinether,
wie z. B. Benzoinmethylether und Benzoinisopropylether, substituierte
Acetophenone, wie z. B. 2,2-Diethoxyacetophenon (erhältlich als
Irgacure 651® von
Fa. Ciba Geigy®),
2,2-Dimethoxy-2-phenyl-1-phenylethanon,
Dimethoxyhydroxyacetophenon, substituierte α-Ketole, wie z. B.-2-Methoxy-2-hydroxypropiophenon, aromatische
Sulfonylchloride, wie z. B. 2-Naphthyl sulfonylchlorid, und photoaktive
Oxime, wie z. B. 1-Phenyl-1,2-propandion-2-(Oethoxycarbonyl)oxim.
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Die
oben erwähnten
und weitere einsetzbare Photoinititatioren und andere vom Typ Norrish
I oder Norrish II können
folgenden Reste enthalten: Benzophenon-, Acetophenon-, Benzil-,
Benzoin-, Hydroxyalkylphenon-, Phenylcyclohexylketon-, Anthrachinon-,
Trimethylbenzoylphosphinoxid-, Methylthiophenylmorpholinketon-,
Aminoketon-, Azobenzoin-, Thioxanthon-, Hexarylbisimidazol-, Triazin-,
oder Fluorenon, wobei jeder dieser Reste zusätzlich mit einem oder mehreren
Halogenatomen und/oder einer oder mehreren Alkyloxygruppen und/oder
einer oder mehreren Aminogruppen oder Hydroxygruppen substituiert
sein kann. Ein repräsentativer Überblick
wird von Fouassier: „Photoinititation,
Photopolymerization and Photocuring: Fundamentals and Applications", Hansen-Verlag,
München
1995, gegeben. Ergänzend
kann Carroy et al. in „Chemistry
and Technology of UV and EB Formulation for Coatings, Inks and Paints", Oldring (Hrsg.),
1994, SITA, London herangezogen werden.
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Herstellverfahren
für die
Acrylathaftklebemassen
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Zur
Polymerisation werden die Monomere dermaßen gewählt, daß die resultierenden Polymere
bei Raumtemperatur oder höheren
Temperaturen als Haftklebemassen eingesetzt werden können, insbesondere derart,
daß die
resultierenden Polymere haftklebende Eigenschaften entsprechend
des „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) besitzen.
-
Zur
Erzielung einer für
Haftklebemassen bevorzugten Glasübergangstemperatur
TG der Polymere von TG ≤ 25 °C werden
entsprechend dem vorstehend gesagten die Monomere sehr bevorzugt
derart ausgesucht und die mengenmäßige Zusammensetzung der Monomermischung
vorteilhaft derart gewählt,
daß sich
nach der Fox-Gleichung (G1) (vgl. T.G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc.
1 (1956) 123) der gewünschte
TG-Wert für das Polymer ergibt.
-
-
Hierin
repräsentiert
n die Laufzahl über
die eingesetzten Monomere, wn den Massenanteil
des jeweiligen Monomers n (Gew.-%) und TG,n die
jeweilige Glasübergangstemperatur
des Homopolymers aus den jeweiligen Monomeren n in K.
-
Zur
Herstellung der Poly(meth)acrylathaftklebemassen werden vorteilhaft
konventionelle radikalische Polymerisationen durchgeführt. Für die radikalisch
verlaufenden Polymerisationen werden bevorzugt Initiatorsysteme
eingesetzt, die zusätzlich
weitere radikalische Initiatoren zur Polymerisation enthalten, insbesondere thermisch
zerfallende radikalbildende Azo- oder Peroxo-Initiatoren. Prinzipiell
eignen sich jedoch alle für Acrylate
dem Fachmann geläufigen, üblichen
Initiatoren. Die Produktion von Czentrierten Radikalen ist im Houben
Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Vol. E 19a, S. 60 – 147 beschrieben.
Diese Methoden werden in bevorzugter Weise in Analogie angewendet.
-
Beispiele
für Radikalquellen
sind Peroxide, Hydroperoxide und Azoverbindungen, als einige nicht
ausschließliche
Beispiele für
typische Radikalinitiatoren seien hier genannt Kaliumperoxodisulfat,
Dibenzoylperoxid, Cumolhydroperoxid, Cyclohexanonperoxid, Di-t-butylperoxid,
Azodiisosäurebutyronitril,
Cyclohexylsulfonylacetylperoxid, Diisopropylpercarbonat, t-Butylperoktoat,
Benzpinacol. In einer sehr bevorzugten Auslegung wird als radikalischer
Initiator 1,1'-Azo-bis-(cyclohexancarbonsäurenitril)
(Vazo 88TM der Fa. DuPont) oder Azodisobutyronitril
(AIBN) verwendet.
-
Die
mittleren Molekulargewichte MW der bei der
radikalischen Polymerisation entstehenden Haftklebemassen werden
sehr bevorzugt derart gewählt,
daß sie
in einem Bereich von 200.000 bis 4.000.000 g/mol liegen; speziell
für die
weitere Verwendung als elektrisch-leitfähiger Schmelzhaftkleber mit
Rückstellvermögen werden
Haftklebemassen mit mittleren Molekulargewichten MW von
400.000 bis 1.400.000 g/mol hergestellt. Die Bestimmung des mittleren
Molekulargewichtes erfolgt über
Größenausschlußchromatographie
(GPC) oder Matrix-unterstützte
Laser-Desorption/Ionisations-Massenspektrometrie
(MALDI-MS).
-
Die
Polymerisation kann in Substanz, in Gegenwart eines oder mehrerer
organischer Lösungsmittel, in
Gegenwart von Wasser oder in Gemischen aus organischen Lösungsmitteln
und Wasser durchgeführt
werden. Es wird dabei angestrebt, die verwendete Lösungsmittelmenge
so gering wie möglich
zu halten. Geeignete organische Lösungsmittel sind reine Alkane
(z.B. Hexan, Heptan, Octan, Isooctan), aromatische Kohlenwasserstoffe
(z.B. Benzol, Toluol, Xylol), Ester (z.B. Essigsäureethylester, Essigsäurepropyl-,
-butyl- oder -hexylester), halogenierte Kohlenwasserstoffe (z.B.
Chlorbenzol), Alkanole (z.B. Methanol, Ethanol, Ethylenglycol, Ethylenglycolmonomethylether)
und Ether (z.B. Diethylether, Dibutylether) oder Gemische davon.
Die wässrigen
Polymerisationsreaktionen können
mit einem mit Wasser mischbaren oder hydrophilen Colösungsmittel
versetzt werden, um zu gewährleisten,
daß das
Reaktionsgemisch während
des Monomerumsatzes in Form einer homogenen Phase vorliegt. Vorteilhaft
verwendbare Colösungsmittel
für die
vorliegende Erfindung werden gewählt
aus der folgenden Gruppe, bestehend aus aliphatischen Alkoholen,
Glycolen, Ethern, Glycolethern, Pyrrolidinen, N-Alkylpyrrolidinonen, N-Alkylpyrrolidonen,
Polyethylenglycolen, Polypropylenglycolen, Amiden, Carbonsäuren und
Salzen davon, Estern, Organosulfiden, Sulfoxiden, Sulfonen, Alkoholderivaten, Hydroxyetherderivaten,
Aminoalkoholen, Ketonen und dergleichen, sowie Derivaten und Gemischen
davon.
-
Die
Polymerisationszeit beträgt – je nach
Umsatz und Temperatur – zwischen
2 und 72 Stunden. Je höher
die Reaktionstemperatur gewählt
werden kann, das heißt,
je höher
die thermische Stabilität
des Reaktionsgemisches ist, desto geringer kann die Reaktionsdauer
gewählt
werden.
-
Zur
Initiierung der Polymerisation ist für die thermisch zerfallenden
Initiatoren der Eintrag von Wärme essentiell.
Die Polymerisation kann für
die thermisch zerfallenden Initiatoren durch Erwärmen auf 50 bis 160 °C, je nach
Initiatortyp, initiiert werden.
-
Für die Herstellung
kann es auch von Vorteil sein, die (Meth)acrylathaftklebemassen
in Substanz zu polymerisieren. Hier eignet sich insbesondere die
Präpolymerisationstechnik.
Die Polymerisation wird mit UV-Licht iniitiert, aber nur zu einem
geringen Umsatz ca. 10 – 30
% geführt.
Anschließend
kann dieser Polymersirup z.B. in Folien eingeschweißt werden
(im einfachsten Fall Eiswürfel)
und dann in Wasser zu hohem Umsatz durchpolymerisiert. Diese Pellets
lassen sich dann als Acrylatschmelzkleber einsetzen, wobei für den Aufschmelzvorgang
besonders bevorzugt Folienmaterialien eingesetzt werden, die mit
dem Polyacrylat kompatibel sind. Auch für diese Präparationsmethode lassen sich
die thermisch-leitfähigen
Materialzusätze
vor oder nach der Polymerisation zusetzen.
-
Ein
anderes vorteilhaftes Herstellungsverfahren für die Poly(meth)acrylathaftklebemassen
ist die anionische Polymerisation. Hier werden als Reaktionsmedium
bevorzugt inerte Lösungsmittel
verwendet, wie z.B. aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
oder auch aromatische Kohlenwasserstoffe.
-
Das
lebende Polymer wird in diesem Fall im allgemeinen durch die Struktur
PL(A)-Me repräsentiert, wobei Me ein Metall
der Gruppe I, wie z.B. Lithium, Natrium oder Kalium, und PL(A) ein wachsendes Polymer aus den Acrylatmonomeren
ist. Die Molmasse des herzustellenden Polymers wird durch das Verhältnis von Initiatorkonzentration
zu Monomerkonzentration kontrolliert. Als geeignete Polymerisationsinitiatoren
eignen sich z. B. n-Propyllithium, n-Butyllithium, sec-Butyllithium,
2-Naphthyllithium, Cyclohexyllithium oder Octyllithium, wobei diese
Aufzählung
nicht den Anspruch auf Vollständigkeit
besitzt. Ferner sind Initiatoren auf Basis von Samarium-Komplexen
zur Polymerisation von Acrylaten bekannt (Macromolecules, 1995,
28, 7886) und hier einsetzbar.
-
Weiterhin
lassen sich auch difunktionelle Initiatoren einsetzen, wie beispielsweise
1,1,4,4-Tetraphenyl-1,4-dilithiobutan oder 1,1,4,4-Tetraphenyl-1,4-dilithioisobutan.
Coinitiatoren lassen sich ebenfalls einsetzen. Geeignete Coinitiatoren
sind unter anderem Lithiumhalogenide, Alkalimetallalkoxide oder
Alkylaluminium-Verbindungen. In einer sehr bevorzugten Version sind
die Liganden und Coinitiatoren so gewählt, daß Acrylatmonomere, wie z.B.
n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, direkt polymerisiert werden
können
und nicht im Polymer durch eine Umesterung mit dem entsprechenden
Alkohol generiert werden müssen.
-
Zur
Herstellung von Poly(meth)acrylathaftklebemassen mit einer engen
Molekulargewichtsverteilung eignen sich auch kontrollierte radikalische
Polymerisationsmethoden. Zur Polymerisation wird dann bevorzugt ein
Kontrollreagenz der allgemeinen Formel eingesetzt:
worin R und R
1 unabhängig voneinander
gewählt
oder gleich sind
– verzweigte
und unverzweigte C
1- bis C
18-Alkylreste;
C
3- bis C
18-Alkenylreste;
C
3- bis
C
18-Alkinylreste;
– C
1-
bis C
18-Alkxoyreste
– durch
zumindest eine OH-Gruppe oder ein Halogenatom oder einen Silylether
substituierte C
1- bis C
18-Alkylreste;
C
3- bis C
18-Alkenylreste;
C
3- bis C
18-Alkinylreste;
– C
2-C
18-Hetero-Alkylreste
mit mindestens einem O-Atom und/oder einer NR*-Gruppe in der Kohlenstoffkette, wobei
R* ein beliebiger (insbesondere organischer) Rest sein kann,
– mit zumindest
einer Estergruppe, Amingruppe, Carbonatgruppe, Cyanogruppe, Isocyanogruppe
und/oder Epoxidgruppe und/oder mit Schwefel substituierte C
1-C
18-Alkylreste, C
3-C
18-Alkenylreste, C
3-C
18-Alkinylreste;
– C
3-C
12-Cycloalkylreste
– C
6-C
18-Aryl- oder Benzylreste
– Wasserstoff
darstellen.
-
Kontrollreagenzien
des Typs (1) bestehen bevorzugt aus folgenden weiter eingeschränkten Verbindungen:
Halogenatome
sind hierbei bevorzugt F, Cl, Br oder I, mehr bevorzugt Cl und Br.
Als Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylreste in den verschiedenen Substituenten
eignen sich hervorragend sowohl lineare als auch verzweigte Ketten.
-
Beispiele
für Alkylreste,
welche 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, sind Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, t-Butyl, Pentyl, 2-Pentyl, Hexyl,
Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl,
t-Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Hexadecyl
und Octadecyl.
-
Beispiele
für Alkenylreste
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sind Propenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl, Isobutenyl,
n-2,4-Pentadienyl, 3-Methyl-2-butenyl, n-2-Octenyl, n-2-Dodecenyl,
Isododecenyl und Oleyl.
-
Beispiele
für Alkinyl
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sind Propinyl, 2-Butinyl, 3-Butinyl,
n-2-Octinyl und n-2-Octadecinyl.
-
Beispiele
für Hydroxy-substituierte
Alkylreste sind Hydroxypropyl, Hydroxybutyl oder Hydroxyhexyl.
-
Beispiele
für Halogen-substituierte
Alkylreste sind Dichlorobutyl, Monobromobutyl oder Trichlorohexyl.
-
Ein
geeigneter C2-C18-Hetero-Alkylrest
mit mindestens einem O-Atom in der Kohlenstoffkette ist beispielsweise
-CH2-CH2-O-CH2-CH3.
-
Als
C3-C12-Cycloalkylreste
dienen beispielsweise Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder
Trimethylcyclohexyl.
-
Als
C6-C18-Arylreste
dienen beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Benzyl, 4-tert.-Butylbenzyl- oder weitere substituierte
Phenyl, wie z.B. Ethyl, Toluol, Xylol, Mesitylen, Isopropylbenzol,
Dichlorobenzol oder Bromtoluol.
-
Die
vorstehenden Auflistungen dienen nur als Beispiele für die jeweiligen
Verbindungsgruppen und besitzen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
-
Weiterhin
sind auch Verbindungen der folgenden Typen als Kontrollreagenzien
einsetzbar
wobei R
2 ebenfalls
unabhängig
von R und R
1 aus der oben aufgeführten Gruppe
für diese
Reste gewählt
werden kann.
-
Beim
konventionellen, RAFT-Prozeß' wird zumeist nur
bis zu geringen Umsätzen
polymerisiert (WO 98/01478 A1), um möglichst enge Molekulargewichtsverteilungen
zu realisieren. Durch die geringen Umsätze lassen sich diese Polymere
aber nicht als Haftklebemassen und insbesondere nicht als Schmelzhaftkleber
einsetzen, da der hohe Anteil an Restmonomeren die klebtechnischen
Eigenschaften negativ beeinflusst, die Restmonomere im Aufkonzentrationsprozeß das Lösemittelrecyclat
verunreinigen und die entsprechenden Selbstklebebänder ein
sehr hohes Ausgasungsverhalten zeigen würden.
-
Um
diesen Nachteil niedriger Umsätze
zu umgehen, wird in einer besonders bevorzugten Vorgehensweise die
Polymerisation mehrfach initiiert.
-
Als
weitere kontrollierte radikalische Polymerisationsmethode können Nitroxid-gesteuerte
Polymerisationen durchgeführt
werden. Zur Radikalstabilisierung werden in günstiger Vorgehensweise Nitroxide
des Typs (Va) oder (Vb) eingesetzt:
wobei R
3,
R
4, R
5, R
6, R
7, R
8,
R
9, R
10 unabhängig voneinander
folgende Verbindungen oder Atome bedeuten:
- i)
Halogenide, wie z.B. Chlor, Brom oder lod
- ii) lineare, verzweigte, cyclische und heterocyclische Kohlenwasserstoffe
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die gesättigt, ungesättigt oder
aromatisch sein können,
- iii) Ester -COOR11, Alkoxide -OR12 und/oder Phosphonate -PO(OR13)2, wobei R11, R12 oder R13 für Reste
aus der Gruppe ii) stehen.
-
Verbindungen
der (Va) oder (Vb) können
auch an Polymerketten jeglicher Art gebunden sein (vorrangig in
dem Sinne, daß zumindest
einer der oben genannten Reste eine derartige Polymerkette darstellt)
und somit zum Aufbau von Polyacrylathaftklebemassen genutzt werden.
-
Mehr
bevorzugt werden kontrollierte Regler für die Polymerisation von Verbindungen
des Typs:
- • 2,2,5,5-Tetramethyl-1-pyrrolidinyloxyl
(PROXYL), 3-Carbamoyl-PROXYL, 2,2-dimethyl-4,5-cyclohexyl-PROXYL,
3-oxo-PROXYL, 3-Hydroxylimine-PROXYL, 3-Aminomethyl-PROXYL, 3-Methoxy-PROXYL, 3-t-Butyl-PROXYL,
3,4-Di-t-butyl-PROXYL
- • 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy
pyrrolidinyloxyl (TEMPO), 4-Benzoyloxy-TEMPO, 4-Methoxy-TEMPO, 4-Chloro-TEMPO,
4-Hydroxy-TEMPO, 4-Oxo-TEMPO, 4-Amino-TEMPO, 2,2,6,6,-Tetraethyl-1-piperidinyloxyl,
2,2,6-Trimethyl-6-ethyl-1-piperidinyloxyl
- • N-tert.-Butyl-1-phenyl-2-methyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-(2-naphtyl)-2-methyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-dibenzylphosphono-2,2-dimethyl
propyl Nitroxid
- • N-(1-Phenyl-2-methyl
propyl)-1-diethylphosphono-1-methyl ethyl Nitroxid
- • Di-t-Butylnitroxid
- • Diphenylnitroxid
- • t-Butyl-t-amyl
Nitroxid
-
Eine
Reihe weiterer Polymerisationsmethoden, nach denen die Haftklebemassen
in alternativer Vorgehensweise hergestellt werden können, lassen
sich aus dem Stand der Technik wählen:
US 4,581,429 A offenbart
ein kontrolliert radikalisches Polymerisationsverfahren, das als
Initiator eine Verbindung der Formel R'R''N-O-Y anwendet, worin
Y eine freie radikalische Spezies ist, die ungesättigte Monomere polymerisieren
kann. Die Reaktionen weisen aber im Allgemeinen geringe Umsätze auf.
Besonders problematisch ist die Polymerisation von Acrylaten, die
nur zu sehr geringen Ausbeuten und Molmassen abläuft. WO 98/13392 A1 beschreibt
offenkettige Alkoxyaminverbindungen, die ein symmetrisches Substitutionsmuster aufweisen.
EP 735 052 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Elastomere mit engen Molmassenverteilungen.
WO 96/24620 A1 beschreibt ein Polymerisationsverfahren, bei dem
sehr spezielle Radikalverbindungen wie z. B. phosphorhaltige Nitroxide,
die auf Imidazolidin basieren, eingesetzt werden. WO 98/44008 A1
offenbart spezielle Nitroxyle, die auf Morpholinen, Piperazinonen
und Piperazindionen basieren.
DE 199 49 352 A1 beschreibt heterozyklische
Alkoxyamine als Regulatoren in kontrolliert radikalischen Polymerisationen.
Entsprechende Weiterentwicklungen der Alkoxyamine bzw. der korrespondierenden
freien Nitroxide verbessern die Effizienz zur Herstellung von Polyacrylaten
(Hawker, Beitrag zur Hauptversammlung der American Chemical Society, Frühjahr 1997;
Husemann, Beitrag zum IUPAC World-Polymer Meeting 1998, Gold Coast).
-
Als
weitere kontrollierte Polymerisationsmethode läßt sich in vorteilhafter Weise
zur Synthese der Polyacrylathaftklebemassen die Atom Transfer Radical
Polymerization (ATRP) einsetzen, wobei als Initiator bevorzugt monofunktionelle
oder difunktionelle sekundäre
oder tertiäre
Halogenide und zur Abstraktion des(r) Halogenids(e) Cu-, Ni-, Fe-,
Pd-, Pt-, Ru-, Os-, Rh-, Co-, Ir-, Ag- oder Au-Komplexe (
EP 0 824 111 A1 ;
EP 826 698 A1 ;
EP 824 110 A1 ;
EP 841 346 A1 ;
EP 850 957 A1 )
eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der ATRP sind ferner
in den Schriften
US
5,945,491 A ,
US
5,854,364 A und
US
5,789,487 A beschrieben.
-
Beschichtungsverfahren,
Ausrüstung
des Trägermaterials
-
Zur
Herstellung wird in einer bevorzugten Auslegung die Haftklebemasse
aus Lösung
auf das Trägermaterial
beschichtet. Zur Steigerung der Verankerung der Haftklebemasse können optional
die Schichten (a) bzw. (d) vorbehandelt werden. So kann z.B. mit
Corona oder mit Plasma vorbehandelt werden, es kann aus der Schmelze
oder aus Lösung
ein Primer aufgetragen werden oder es kann chemisch geatzt werden.
-
Insbesondere
bei einer schwarzen Lackschicht sollte aber die Corona-Leistung
minimiert werden, da ansonsten Pinholes in die Folie hinein gebrannt
werden. Für
die Beschichtung der Haftklebemasse aus Lösung wird über Wärmezufuhr z.B. in einem Trockenkanal
das Lösemittel
entfernt und gegebenenfalls die Vernetzungsreaktion initiiert.
-
Die
oben beschriebenen Polymere können
weiterhin auch als Hotmelt-Systeme (also aus der Schmelze) beschichtet
werden. Für
das Herstellungsverfahren kann es daher erforderlich sein, das Lösemittel
von der Haftklebemasse zu entfernen. Hier können im Prinzip alle dem Fachmann
bekannten Verfahren eingesetzt werden. Ein sehr bevorzugtes Verfahren
ist die Aufkonzentration über
einen Ein- oder Doppelschneckenextruder. Der Doppelschneckenextruder
kann gleich- oder gegenläufig
betrieben werden. Das Lösemittel
oder Wasser wird bevorzugt über
mehrere Vakuumstufen abdestilliert. Zudem wird je nach Destillationstemperatur
des Lösemittels gegengeheizt.
Die Restlösemittelanteile
betragen bevorzugt < 1
%, mehr bevorzugt < 0,5
und sehr bevorzugt < 0,2
%. Der Hotmelt wird aus der Schmelze weiterverarbeitet.
-
Weiterhin
kann der Doppelschneckextruder auch zum Kompoundieren mit dem Ruß genutzt
werden. Auf diesem Weg lässt
sich der Ruß sehr
fein verteilt in der Haftkebematrix verteilen.
-
Zur
Beschichtung als Hotmelt können
unterschiedliche Beschichtungsverfahren herangezogen werden. In
einer Ausführung
werden die Haftklebemassen über
ein Walzenbeschichtungsverfahren beschichtet. Unterschiedliche Walzenbeschichtungsverfahren
sind im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) beschrieben. In einer weiteren Ausführung wird über eine Schmelzdüse beschichtet.
In einem weiteren bevorzugten Verfahren wird durch Extrusion beschichtet. Die
Extrusionsbeschichtung wird bevorzugt mit einer Extrusionsdüse vorgenommen.
Die verwendeten Extrusionsdüsen
können
vorteilhaft aus einer der drei folgenden Kategorien stammen: T-Düse, Fischschwanz-Düse und Bügel-Düse. Die einzelnen Typen unterscheiden
sich durch die Gestalt ihres Fließkanals.
-
Durch
die Beschichtung können
die Haftklebemassen auch eine Orientierung erfahren.
-
Weiterhin
kann es erforderlich sein, dass die Haftklebemasse vernetzt wird.
In einer bevorzugten Ausführung
wird mit UV- und/oder Elektronenstrahlung vernetzt.
-
Zur
UV-Vernetzung wird mittels kurzwelliger ultravioletter Bestrahlung
in einem Wellenlängenbereich von
200 bis 400 nm, je nach verwendetem UV-Photoinitiator, bestrahlt,
insbesondere unter Verwendung von Quecksilber-Hochdruck- oder – Mitteldruck-Lampen
bei einer Leistung von 80 bis 240 W/cm. Die Bestrahlungsintensität wird der
jeweiligen Quantenausbeute des UV-Photoinitiators und dem einzustellenden
Vernetzungsgrad angepasst.
-
Weiterhin
ist es in einer Auslegung möglich,
die Haftklebemassen mit Elektronenstrahlen zu vernetzen. Typische
Bestrahlungsvorrichtungen, die zum Einsatz kommen können, sind
Linearkathodensysteme, Scannersysteme bzw. Segmentkathodensysteme,
sofern es sich um Elektronenstrahlbeschleuniger handelt. Eine ausführliche
Beschreibung des Stands der Technik und die wichtigsten Verfahrensparameter
findet man bei Skelhorne, Electron Beam Processing, in Chemistry
and Technology of UV and EB formulation for Coatings, Inks and Paints,
Vol. 1, 1991, SITA, London. Die typischen Beschleunigungsspannungen
liegen im Bereich zwischen 50 kV und 500 kV, vorzugsweise 80 kV
und 300 kV. Die angewandten Streudosen bewegen sich zwischen 5 bis
150 kGy, insbesondere zwischen 20 und 100 kGy.
-
Es
können
auch beide Vernetzungsverfahren angewendet werden oder andere Verfahren,
die hochenergetische Bestrahlung ermöglichen.
-
Metallische Schicht (c)
-
Für die Herstellung.
einer lichtabsorbierenden Seite kann zum einen ein silberfarbener
Lack auf die Folienschicht (a) aufgetragen werden oder die Folienschicht
(a) einseitig mit einem Metall, z.B. Aluminium oder Silber, bedampft
werden. Für
die Variante silberfarbener Lack wird eine Bindermatrix mit silbernen
Farbpigmenten abgemischt. Als Bindermatrix eignen sich z.B. Polyurethane
oder Polyester, die einen hohen Brechungsindex und eine hohe Transparenz
aufweisen. Die Farbpigmente können
aber auch in einer Polyacrylat oder Polymethacrylatmatrix eingebunden
werden und dann als Lack ausgehärtet
werden.
-
In
einer sehr bevorzugten Auslegung wird die Folienschicht (a) einseitig
mit Aluminium oder Silber bedampft. Um besonders hervorragende reflektierende
Eigenschaften zu erreichen, muss der Sputterprozeß zur Bedampfung
so gesteuert werden, dass das Aluminium oder Silber sehr gleichmäßig aufgetragen
ist, um Pinholes zu vermeiden.
-
Dies
wird in einer sehr bevorzugten Ausführung durch eine plasmavorbehandelte
PET-Folie erreicht, die
in einem Arbeitschritt mit Aluminium bedampft wird. Durch den Einsatz
der metallischen Schicht (c) wird die Transmission des Lichtes durch
das Trägermaterial
vermindert bzw. stark herabgesetzt sowie Oberflächenrauhigkeiten der Trägerfolie
kompensiert.
-
Farbschichten (d)
-
Die
Farbschicht (d) kann verschiedene Funktionen erfüllen. In einer Auslegung der
Erfindung besitzt die Farbschicht die Funktion der der zusätzlichen
Absorption des Außenlichtes.
Daher muss in diesem Fall für das
doppelseitige Haftklebeband die Transmission in einem Wellenlängenbereich
von 300 – 800
nm bei < 0.5 %
mehr bevorzugt bei < 0.1
%, äußerst bevorzugt
bei < 0.01 % liegen.
In einer bevorzugten Auslegung wird dies mit einer schwarzen Lackschicht
erreicht. In einer aushärtenden
Bindermatrix (bevorzugt thermisch aushärtendes System, aber auch strahlenhärtendes
System möglich)
werden schwarze Farbpigmente in die Lackmatrix eingemischt. Als Lackmaterialien
können
z.B. Polyester, Polyurethane, Polyacrylate oder Polymethacrylate
eingesetzt werden in Verbindung mit den für den Fachmann bekannten Lackadditiven.
In einer sehr zu bevorzugenden erfinderischen Auslegung werden als
farbtragende Partikel Ruß oder
Graphitpartikel in die Bindermatrix eingemischt. Durch diese Additivierung
wird bei sehr hohem Additivierungsgehalt (>20 Gew.-%), neben der vollständigen Lichtabsortion,
zusätzlich
eine elektrische Leitfähigkeit
erzielt, so dass die erfinderischen doppelseitigen Haftklebebänder ebenfalls
antistatische Eigenschaften aufweisen.
-
Weiterhin
ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung der erfinderischen doppelseitigen
Haftklebebänder
zur Verklebung oder Herstellung von LC-Displays. Für die Verwendung
als Haftklebeband können
die doppelseitigen Haftklebebänder
mit einem oder zwei Trennfolien oder Trennpapieren abgedeckt sein.
In einer bevorzugten Auslegung werden silikonisierte oder fluorierte
Folien oder Papiere, wie z.B. Glassine, HPDE oder LDPE gecoatete
Papiere eingesetzt, die wiederum mit einer Releaseschicht basierend
auf Silikonen oder fluorierten Polymeren versehen sind.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird im Folgenden beschrieben, ohne sich durch die Wahl
der Beispiele unnötig
beschränken
zu wollen.
-
Folgende
Prüfmethoden
wurden angewendet.
-
Prüfmethoden
-
A. Transmission
-
Die
Transmission wurde im Wellenlängenbereich
von 190 bis 900 nm mit einem Uvikon 923 der Fa. Biotek Kontron gemessen.
Die Absolute Transmission wird als Wert bei 550 nm in % angegeben.
-
B. Pinholes
-
Eine
handelsübliche
sehr starke Lichtquelle (z.B. Overheadprojektor Typ Liesegangtrainer
400 KC Typ 649, Halogenlampe 36 V, 400 W) wird komplett lichtdicht
mit einer Maske abgedeckt. Diese Maske enthält in der Mitte eine kreisrunde Öffnung mit
einem Durchmesser von 5 cm. Auf diese kreisrunde Öffnung wird
das doppelseitige LCD-Klebeband
aufgelegt. In vollständig
abgedunkelter Umgebung werden dann die Anzahl der Pinholes elektronisch
oder visuell ausgezählt.
Diese sind bei eingeschalteter Lichtquelle als durchscheinende Punkte
erkennbar.
-
C. Reflektion
-
Der
Reflektionstest wird nach DIN Norm 5063 Teil 3 durchgeführt. Als
Meßgerät wurde
eine Ulbrechtsche Kugel Typ LMT eingesetzt. Der Reflektionsgrad
wird als Summe aus gerichteten und gestreuten Lichtanteilen in %
angegeben.
-
Polymer 1.
-
Ein
für radikalische
Polymerisationen konventioneller 200 L-Reaktor wurde mit 2400 g
Acrylsäure,
64 kg 2-Ethylhexylacrylat, 6,4 kg N-Isopropylacrylamid und 53,3
kg Aceton/Isopropanol (95:5) befüllt.
Nach 45 Minuten Durchleiten mit Stickstoffgas unter Rühren wurde
der Reaktor auf 58 °C
hochgeheizt und 40 g 2,2'-Azoisobuttersäurenitril
(AIBN) hinzugegeben. Anschließend
wurde das äußere Heizbad
auf 75 °C
erwärmt
und die Reaktion konstant bei dieser Außentemperatur durchgeführt. Nach
1 h Reaktionszeit wurde wiederum 40 g AIBN hinzugegeben. Nach 5
h und 10 h wurde mit jeweils 15 kg Aceton/Isopropanol (95:5) verdünnt. Nach
6 und 8 h wurden jeweils 100 g Dicyclohexylperoxydicarbonat (Perkadox
16®,
Fa. Akzo Nobel) gelöst
in jeweils 800 g Aceton hinzugegeben. Die Reaktion wurde nach 24
h Reaktionszeit abgebrochen und auf Raumtemperatur abgekühlt.
-
Rußmasse 1
-
In
einem Fass wird das Polymer 1 mit Siedegrenzenbenzin auf 30 % Feststoffgehalt
verdünnt.
Anschließend
wird unter kräftigem
Rühren
8 Gew.-% Ruß (PrintexTM 25, Degussa AG) bezogen auf das Polymer 1
hinzugemischt. Zur Homogenisierung wird die Lösung für 10 Minuten mit einem Ultratrurrax
homogenisiert.
-
Rußmasse 2
-
In
einem Fass wird das Polymer 1 mit Siedegrenzenbenzin auf 30 % Feststoffgehalt
verdünnt.
Anschließend
wird unter kräftigem
Rühren
10 Gew.-% Ruß (PrintexTM 25, Degussa AG) bezogen auf das Polymer 1
hinzugemischt. Zur Homogenisierung wird die Lösung für 10 Minuten mit einem Ultratrurrax
homogenisiert.
-
Rußmasse 3
-
In
einem Fass wird das Polymer 1 mit Siedegrenzenbenzin auf 30 % Feststoffgehalt
verdünnt.
Anschließend
wird unter kräftigem
Rühren
12 Gew.-% Ruß (PrintexTM 25, Degussa AG) bezogen auf das Polymer 1
hinzugemischt. Zur Homogenisierung wird die Lösung für 10 Minuten mit einem Ultraturrax
homogenisiert.
-
Vernetzung
-
Die
Rußmassen
und Polymer 1 werden aus Lösung
auf ein silikonisiertes Trennpapier (PE-gecoatetes Trennpapier der
Fa. Loparex) beschichtet, für
10 Minuten im Trockenschrank bei 100°C getrocknet und anschließend mit
25 kGy Dosis bei einer Beschleunigungsspannung von 200 kV vernetzt.
Der Masseauftrag betrug jeweils 50 g/m2
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Folie 1 (Al-Bedampfung):
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Eine
38 μm PET-Folie,
extrudiert mit weißen
Pigmenten als Füllstoff,
der Fa. Toray (LumirrorTM 38E20) wurde einseitig
mit Aluminium bedampft, bis eine vollflächige Aluminiumschicht auf
einer Seite aufgetragen ist. Die Folie wurde in einer Breite von
300 mm nach dem Sputtering Verfahren bedampft. Hier wird positiv
geladenes, ionisiertes Argongas in eine Hochvakuumkammer geleitet.
Die geladenen Ionen treffen dann auf eine negativ geladenen Al-Platte
und lösen
auf molekularer Ebene Aluminiumpartikel ab, die sich dann auf den
Polyesterfilm, der über
die Platte geführt
wird, ablagern.
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Folie 2:
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38 μm PET-Folie,
extrudiert mit weißen
Pigmenten als Füllstoff,
der Fa. Toray (LumirrorTM 38E20).
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Beispiel 1
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Die
Folie 1 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der mit Metall beschichteten
Seite mit der Rußmasse
1 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Beispiel 2
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Die
Folie 1 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der mit Metall beschichteten
Seite mit der Rußmasse
2 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Beispiel 3
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Die
Folie 1 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der mit Metall beschichteten
Seite mit der Rußmasse
3 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Beispiel 4
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Die
Folie 2 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der anderen Seite mit der
Rußmasse
1 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Beispiel 5
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Die
Folie 2 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der anderen Seite mit der
Rußmasse
2 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Beispiel 6
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Die
Folie 2 wird im Kaschierverfahren mit dem Polymer 1 einseitig mit
50 g/m2 und auf der anderen Seite mit der
Rußmasse
3 mit 50 g/m2 beschichtet.
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Ergebnisse
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Die
Beispiele 1 bis 6 wurden nach den Prüfmethoden A, B und C ausgetestet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Den
Ergebnissen aus Tabelle 1 kann entnommen werden, dass die Beispiele
1 bis 6 im Test (A) eine äußerst geringe
Transmission von < 0.1
% aufweisen.
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Im
Test (B) wurde die Anzahl der Pinholes bestimmt. Für keines
der genannten Beispiele konnten Pinholes gefunden werden. Weiterhin
wurde die Reflektion der weißen
Seite bestimmt. In allen Fällen
lag die Reflektion bei größer 80 %.
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Mit
diesen Ergebnissen lässt
sich somit im LCD-Anwendungsfall eine hohe Lichtausbeute erzielen.