DE102004054189A1

DE102004054189A1 - Verstellbarer Türgriff, insbesondere an einer Kraftfahrzeugtür

Info

Publication number: DE102004054189A1
Application number: DE200410054189
Authority: DE
Inventors: Rudolf Markl; Rainer Pollmann; Thomas Fellner
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2004-11-10
Filing date: 2004-11-10
Publication date: 2006-05-11

Abstract

Verstellbarer Türgriff (1), insbesondere an einer Kraftfahrzeugtür (2), der unter Zwischenschaltung von Schalt- und Übertragungselementen (8, 9, 18) mit einem Türschloss (10) in Verbindung steht und bei einer Verlagerung aus seiner Normallage ein motorisches Öffnen eines entriegelten Türschlosses (10) bewirkt und bei einer vorgegebenen Verlagerung des Türgriffes (1) der Türgriff (1) das Türschloss (10) mechanisch öffnet. Wird der Türgriff (1) bei entriegeltem Türschloss (10) in eine vorgegebene Richtung verstellt, öffnet ein Motorantrieb (20) das Türschloss (10) motorisch. Durch Verstellen des Türgriffes (1) in eine andere Richtung öffnet der Türgriff (1) das entriegelte Türschloss (10) mechanisch.

Description

Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Türgriff, insbesondere an einer Kraftfahrzeugtür, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein derartiger Türgriff ist in der DE 197 06 393 A1 in einer Mulde an der Außenseite einer Kraftfahrzeugtür schwenkbar befestigt. Eine kleine Schwenkbewegung des Türgriffes nach außen bewirkt ein motorisches Öffnen des Türschlosses und danach der Fahrzeugtür, wenn das Türschloss zuvor entriegelt wurde. Sollte sich das Türschloss elektrisch nicht öffnen lassen, so kann durch eine manuelle Betätigung des Türgriffes über einen größeren Verstellbereich ebenfalls nach außen ein manuelles Öffnen des Türschlosses und danach der Fahrzeugtür bewirkt werden. Nachdem ein mechanisches und motorisches Entriegeln des Schlosses durch ein jeweils gleichsinniges Verstellen des Türgriffes erfolgt, kann es vorkommen, dass die ein mechanisches Entriegeln des Türschlosses bewirkenden Schlossteile mit dem Türgriff unnötig mit bewegt werden, obwohl das Türschloss bereits motorisch entriegelt wurde. In diesem Fall ist das Entriegeln des Türschlosses unnötig erschwert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verstellbaren Türgriff mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der beim motorischen Öffnen des Türschlosses eine mechanische Betätigung der ein mechanisches Öffnen des Türschlosses bewirkenden Schlossteile verhindert.

Diese Aufgabe ist durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Da ein mechanisches Öffnen des Türschlosses ein Verstellen des Türgriffes in einer gegenüber dem motorischen Öffnen des Türschlosses anderen Richtung erfordert, können bei einem motorischen Öffnen des Türschlosses die ein mechanisches Öffnen des Türschlosses bewirkenden Bauteile nicht verstellt werden. Das motorische Öffnen des Türschlosses ist dadurch erleichtert und erfordert lediglich ein Verstellen des Türgriffes in einer vorgegebenen Richtung. Der Türgriff kann in beliebiger Weise verstellbar angeordnet sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer einzigen Figur näher erläutert, die eine vereinfachte Schnittansicht des Türgriffes darstellt.
Der in der einzigen Figur vereinfacht dargestellte Türgriff 1 ist ein Türaußengriff, der an der Außenseite einer nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugtür 2 angeordnet und um eine Achse 3 schwenkbar ist, die hinter einer äußeren Griffschale 4 ausgebildet ist. In der durch eine ausgezogene Umrisslinie dargestellten Normallage des Türgriffes 1 deckt ein Griffteil des Türgriffes 1 einen oberen Bereich einer separaten Griffschale 4 ab, das zumindest teilweise in der Griffschale 4 angeordnet ist und etwa bündig mit den an die Griffschale angrenzenden Bereichen der Kraftfahrzeugtür 2 verläuft. Im oberen Bereich der Griffschale 4 sind Schlitze 5 ausgebildet, durch die von dem Türgriff 1 abstehende Schwenkarme 6 in einen Innenraum der Kraftfahrzeugtür 2 ragen, die um die Achse 3 schwenkbar befestigt sind. Der Türgriff 1 steht unter Zwischenschaltung von Schaltelementen 7 und Übertragungselementen 8, 9 mit einem Türschloss 10 in Verbindung, die in der Figur sehr vereinfacht dargestellt sind. Das Türschloss 10 weist beispielsweise eine um eine Schwenkachse 11 schwenkbare Drehfalle 12 auf, die beim Schließen der Kraftfahrzeugtür 2 von einem im Türrahmen angeordneten Schließbolzen 13 in die dargestellte Hauptrastlage oder zuvor in eine Vorrastlage geschwenkt wird. In der dargestellten Hauptrastlage und gegebenenfalls in der Vorrastlage fällt eine um eine Achse 14 schwenkbare Sperrklinke 15 unter der Kraft eines nicht dargestellten Federelements mit einer Sperrnase 16 vor eine Hauptraste 17 und gegebenenfalls zuvor vor eine Vorraste der Drehfalle 12 ein und verhindert dadurch eine Rückverlagerung der Drehfalle 12 in eine den Schließbolzen 13 freigebende Offenlage.
Bei einer manuellen Schwenkbewegung des Türgriffes 1 um die türfeste Schwenkachse 11 in eine durch die unterbrochene Umrisslinie 1' dargestellte Betätigungslage in Richtung nach außen wird die Sperrklinke 11 mechanisch aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle 12 verstellt, wodurch das Türschloss 10 mechanisch geöffnet ist.
Wird dagegen der Türgriff 1 in der zum mechanischen Entriegeln entgegengesetzten Richtung nach innen in die Griffmulde 4 beispielsweise in eine durch die unterbrochene Umrisslinie 1'' dargestellte zweite Betätigungslage geschwenkt, so wird das Schaltelement 18 geschlossen, das über eine Elektroleitung 19 einen Motorantrieb 20 in Betrieb setzt. Der Motorantrieb 20 verstellt daraufhin über das Übertragungselement 9 und eventuell weitere Übertragungselemente die Sperrklinke 15 aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle 12, wodurch das Türschloss 10 motorisch geöffnet ist. Die Übertragungselemente 8 sind so angeordnet und/oder ausgebildet, dass bei der motorischen Entriegelung der Sperrklinke 15 keine oder keine wesentlichen Bauteile der mechanischen Übertragungselemente 8 verstellt werden, wodurch das motorische Entriegeln des Türschlosses 10 wesentlich erleichtert ist.
Der Türgriff kann um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Achse schwenkbar sein. Ebenso kann der Türgriff etwa geradlinig oder über eine beliebige Lenker- und/oder Führungsanordnung beispielsweise auf einer beliebig gekrümmten Bahn verstellbar sein. Der Türgriff ist an einer beliebigen Tür anzuordnen. Bei Verwendung an einer Kraftfahrzeugtür kann der Türgriff auch an der Türinnenseite angeordnet sein. Beispielsweise in diesem Fall kann eine Sicherungseinrichtung verhindern, dass das Türschloss während der Fahrt über den Türgriff geöffnet wird. Bei dem Ausführungsbeispiel erfolgt das mechanische und motorische Öffnen des Türschlosses in zwei zueinander entgegengesetzten Verstellrichtungen des Türgriffes. Es ist aber auch möglich, dass die beiden Verstellrichtungen des Türgriffes, in denen das Türschloss mechanisch und motorisch zu öffnen ist, in zwei beliebigen, voneinander abweichenden Richtungen verlaufen.

Claims

Verstellbarer Türgriff, insbesondere an einer Kraftfahrzeugtür, der unter Zwischenschaltung von Schalt- und Übertragungselementen mit einem Türschloss in Verbindung steht und bei einer Verlagerung aus seiner Normallage ein motorisches Öffnen eines entriegelten Türschlosses bewirkt und bei einer vorgegebenen Verlagerung des Türgriffes der Türgriff das Türschloss mechanisch öffnet, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motorantrieb (20) bei einer Verstellbewegung des Türgriffes (1) in eine Richtung das entriegelte Türschloss (10) motorisch öffnet und durch Verstellen des Türgriffes (1) in eine andere Richtung der Türgriff (1) das Türschloss (10) mechanisch öffnet.
Türgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (1) ein Türaussengriff oder ein Türinnengriff an einer Kraftfahrzeugtür (2) ist.
Türgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (1) an oder hinter einer separaten Griffschale (4) verstellbar angeordnet ist, die an der Tür (2) befestigt ist.
Türgriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (1) ein Griffteil aufweist, das in der Normallage des Türgriffes (1) zumindest größtenteils in der Griffschale (4) angeordnet ist und/oder etwa bündig mit einem an die Griffschale (4) angrenzenden Bereich der Tür (2) verläuft.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (1) um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Achse (3) schwenkbar ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff etwa geradlinig oder über eine beliebige Lenker- und/oder Führungsanordnung auf einer beliebig gekrümmten Bahn verstellbar ist.
Türgriff nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff an der Innenseite einer Kraftfahrzeugtür angeordnet ist und eine Sicherungseinrichtung vorgesehen ist, die verhindert, dass das Türschloss während der Fahrt über den Türgriff geöffnet werden kann.
Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Richtung und die andere Richtung entgegengesetzte Richtungen sind.