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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrocontrollersystem mit einem
Mikrocontroller, der zwischen einem Betriebszustand mit hoher Leistungsaufnahme
und einem Betriebszustand mit eingeschränkter Leistungsaufnahme umschaltbar
ist. In dem Zustand eingeschränkter
Leistungsaufnahme stehen die Funktionen des Mikrocontrollers, die
im Zustand hoher Leistungsaufnahme verfügbar sind, nicht oder nur eingeschränkt zur
Verfügung.
Derartige Mikrocontroller sind für
Anwendungen entwickelt worden, bei denen sich Phasen, in denen der
Mikrocontroller stark ausgelastet ist, mit Phasen abwechseln, in
denen der Mikrocontroller untätig
oder wenig ausgelastet ist. Indem der Mikrocontroller in den Untätigkeitsphasen
in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme
umgeschaltet wird, kann die mittlere Leistungsaufnahme des Mikrocontrollersystems
erheblich reduziert werden, was insbesondere bei Anwendungen mit
netzunabhängiger
Stromversorgung von Vorteil ist.
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Egal,
wie gering jedoch die eingeschränkte Leistungsaufnahme
des Mikrocontrollers ist, besteht das Problem, dass der Betrieb
des Mikrocontrollers eine netzunabhängige Stromquelle von begrenzter Kapazität über kurz
oder lang erschöpft.
Wenn z.B. das Mikrocontrollersystem in einem Kraftfahrzeug eingesetzt
und aus dessen Batterie gespeist wird, wird die Batterie nach mehr
oder weniger langer Zeit erschöpft
sein, mit der Folge, dass das Fahrzeug nicht mehr ohne externe Hilfsmittel
gestartet werden kann. Um diese Gefahr zu reduzieren, muss die Gesamtenergieaufnahme
des Mikrocontrollersystems während
eines Zeitraums, in dem nicht die volle Verarbeitungskapazität des Mikrocontrollers
benötigt wird,
etwa während
das Fahrzeug steht, so gering wie möglich gemacht werden.
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Vorteile der
Erfindung
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Durch
die vorliegende Erfindung wird ein Mikrocontrollersystem geschaffen,
das dieser Anforderung genügt.
Es umfasst einen Mikrocontroller, der zwischen einem Zustand mit
hoher Leistungsaufnahme und einem Zustand mit eingeschränkter Leistungsaufnahme
umschaltbar ist, ein Statusregister, einen Zeitgeber und ein erstes
Logikgatter, das mit dem Zeitgeber und dem Statusregister verbunden
ist und bei Empfang eines Zeitablaufsignals von dem Zeitgeber einen Übergang
des Mikrocontrollers vom Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme in
den Zustand hoher Leistungsaufnahme veranlasst, sofern der Inhalt
des Statusregisters einen ersten vorgegebenen Wert hat. Sobald das
Statusregister diesen vorgegebenen Wert verliert, sei es, weil es
vom Mikrocontroller überschrieben
wird, oder durch den Zugriff irgendeines anderen Schaltungselements, kehrt
das Mikrocontrollersystem nicht mehr in den Zustand hoher Leistungsaufnahme
zurück.
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Vorzugsweise
wird, wenn bei Empfang des Zeitablaufsignals der Inhalt des Statusregisters
auf einen zweiten Wert verändert
ist, der Mikrocontroller vollständig
ausgeschaltet.
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Zweckmäßigerweise
ist der Mikrocontroller eingerichtet, einen Übergang vom Zustand hoher Leistungsaufnahme
in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme
unter der Steuerung seines eigenen Betriebsprogramms auszuführen. Dies
ermöglicht
eine selbsttätige
Rückkehr
des Mikrocontrollers in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme, nachdem
er, veranlasst durch das Zeitablaufsignal, in den Zustand hoher
Leistungsaufnahme übergegangen
ist.
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Vorzugsweise
ist der Mikrocontroller nur in dem Zustand hoher Leistungsaufnahme
in der Lage, Programmanweisungen auszuführen, nicht aber in dem Zustand
eingeschränkter
Leistungsaufnahme.
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Inhalte
von Registern des Mikrocontrollers bleiben hingegen im Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme
zweckmäßigerweise
erhalten, so dass beim Übergang
in den Zustand hoher Leistungsaufnahme dem Mikrocontroller die darin
zuvor gespeicherten Daten sofort zu Verfügung stehen.
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Das
Statusregister sollte vorzugsweise durch den Mikrocontroller beschreibbar
sein. So hat der Mikrocontroller jederzeit, zumindest wenn er sich im
Zustand hoher Leistungsaufnahme befindet, Gelegen heit, anhand aktueller
Betriebsbedingungen festzulegen, ob dieser Zustand nach einem zeitweiligen Übergang
in den Zustand eingeschränkter
Leistungsaufnahme wieder hergestellt werden soll oder nicht.
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Alternativ
oder ergänzend
kann auch vorgesehen werden, dass eine Überwachungsschaltung zum Messen
der Restkapazität
einer das Mikrocontrollersystem speisenden Energiequelle das Statusregister überschreibt,
wenn die Restkapazität
der Energiequelle einen kritischen Wert unterschreitet, und so eine
Rückkehr
in den Zustand hoher Leistungsaufnahme unterbindet, wenn dies zu
einer übermäßigen Erschöpfung der
Energiequelle führen
könnte.
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Der
Zeitgeber erzeugt das Zeitablaufsignal vorzugsweise mit einer vorgegebenen
Verzögerung nach
einem Übergang
des Mikrocontrollers vom Zustand hoher Leistungsaufnahme in den
Zustand eingeschränkter
Leistungsaufnahme, so dass, so lange das Register den ersten Wert
enthält,
der Mikrocontroller zyklisch nach Ablauf der eingestellten Verzögerung in
den Zustand eingeschränkter
Leistungsaufnahme zurückkehrt.
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Der
Wert der Verzögerung
kann durch den Mikrocontroller einstellbar sein.
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Vorzugsweise
sind der Mikrocontroller und der Zeitgeber in einem gemeinsamen
Schaltungsbaustein implementiert.
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Wenn
das Mikrocontrollersystem eine Spannungsversorgungsschaltung umfasst,
die ausgelegt ist, einen Satz von mehreren Versorgungspotentialen zu
liefern, von denen nicht alle in dem Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme
des Mikrocontrollers benötigt
werden, so ist diese Spannungsversorgungsschaltung vorzugsweise
umschaltbar zwischen einem Zustand, in dem sie den vollständigen Satz
der Versorgungspotentiale liefert, und einem Zustand, in dem sie
wenigstens eines der zum Betrieb des Mikrocontrollers im Zustand
eingeschränkter
Leistungsaufnahme nicht erforderlichen Versorgungspotentiale nicht
liefert. Auf diese Weise kann die Verlustleistung der Spannungsversorgungsschaltung
in Zeiten eingeschränkter
Leistungsaufnahme des Mikrocontrollers verringert und dadurch die
Standzeit einer Batterie weiter verlängert werden.
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Vorzugsweise
ist einem Reset-Eingang des Mikrocontrollers ein Logikgatter vorgeschaltet,
das im Zustand eingeschränkter
Leistungsaufnahme Reset-Befehle
nicht zum Mikrocontroller durchlässt.
Ein solches Logikgatter ist insbesondere zweckmäßig, um Reset-Befehle zu unterdrücken, die
von einer an sich bekannten Betriebsspannungsüberwachungsschaltung immer
dann erzeugt werden, wenn ein von ihr überwachte Betriebsspannung
ein zulässiges
Intervall verlässt,
was im Zustand hoher Leistungsaufnahme zu einer Fehlfunktion des
Mikrocontrollers führen
könnte.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die beigefügte
Figur.
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Figur
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Die
einzige Figur zeigt ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Mikrocontrollersystems.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Das
in 1 gezeigte Mikrocontrollersystem umfasst einen
Mikrocontroller 1, der von einem Normalbetriebszustand
mit hoher Leistungsaufnahme, in welchem er in der Lage ist, ein
in einem (in der Figur nicht dargestellten) Speicher abgelegtes
Betriebsprogramm zu lesen und auszuführen, in einen Zustand mit
eingeschränkter
Leistungsaufnahme umschaltbar ist, in welchem er nicht mehr in der
Lage ist, das Betriebsprogramm abzuarbeiten, in welchem aber die
Inhalte der Register des Mikrocontrollers oder zumindest eines Teils
dieser Register sowie eines (ebenfalls nicht dargestellten) Schreib-Lesespeichers,
auf den der Mikrocontroller 1 zugreift, erhalten bleiben
und ein interner Zeitgeber 2 des Mikrocontrollers funktionsfähig bleibt.
Der Mikrocontroller 1 bezieht eine Mehrzahl von Versorgungspotentialen
von einem integrierten Spannungsversorgungsbaustein 3,
auch kurz als Spannungsversorgung 3 bezeichnet. Von den
mehreren von der Spannungsversorgung 3 bereitgestellten
Potentialen ist zum Aufrechterhalten des Zustands eingeschränkter Leistungsaufnahme des
Mikrocontrollers 1 lediglich eines, in der Figur mit VKAP
bezeichnet, erforderlich. Das Potential VKAP beträgt z.B.
ca. 2,6 V. Versorgungsleitungen für nur im Zustand hoher Leistungsaufnahme
des Mikrocontrollers 1 benötigte Versorgungspotentiale
sind in der Figur als eine gestrichelte Linie zwischen der Spannungsversorgung 3 und
dem Mikrocontroller 1 symbolisiert.
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Eine
Mehrzahl von logischen Bausteinen 8 bis 20, die
im Folgenden noch genauer beschrieben werden, benötigten für ihren
Betrieb lediglich das Versorgungspotential VKAP.
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Das
Mikrocontrollersystem empfängt
von außen
ein Ein/Ausschaltsignal PWR, welches, wenn das Mikrocontrollersystem
in einem Kraftfahrzeug eingebaut ist, beispielsweise von dessen
Zündung abgeleitet
sein kann und bei ausgeschalteter Zündung Massepegel entsprechend
einem logischen Wert Null und bei eingeschalteter Zündung beispielsweise
ein Potential von +12 V entsprechend logisch Eins annimmt. Das Ein/Ausschaltsignal
PWR liegt direkt an einem Schalteingang der Spannungsversorgung 3.
Entsprechend dem Pegel des Ein-Ausschaltsignals liefert die Spannungsversorgung
ein Statussignal ST mit einem Pegel von 5 oder 0 V. Das Statussignal
ST wird über
einen Spannungsteiler aus Widerständen 4, 5,
der den 5V-Pegel auf 2,6 V reduziert, an einen ersten Eingang eines
NOR-Gatters 8 angelegt. Der zweite Eingang des NOR-Gatters 8 ist über einen
Tiefpass, bestehend aus einem Kondensator 6 und einem Widerstand 7,
und zwei hintereinander geschaltete invertierende Schmitt-Trigger 9, 10 an
VKAP angeschlossen. Der Ausgang des NOR-Gatters 8 ist mit
einem niedrig-aktiven Löscheingang
CL eines ersten D-Flipflops 11 verbunden.
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Das
Flipflop 11 hat ferner einen hoch-aktiven Setz-Eingang
PR, der direkt mit VKAP verbunden ist, einen Takt-Eingang CLK, der
ein von einem invertierenden Schmitt-Trigger 12 invertiertes
Zeitablaufsignal T_EXP vom Zeitgeber 2 empfängt, und
einen Dateneingang D, der direkt an VKAP angeschlossen ist. An einen
nicht invertierenden Datenausgang Q des Flipflops 11 ist
ein erster Eingang eines ODER-Gatters 13 angeschlossen,
dessen zweiter Eingang mit einem Reset-Ausgang RST_OUT der Spannungsversorgung 3 verbunden
ist und dessen Ausgang mit einem Reset-Eingang RST_IN des Mikrocontrollers 1 verbunden
ist.
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Ein
zweites D-Flipflop 16 ist baugleich mit dem Flipflop 11.
Der Dateneingang D des Flipflops 16 ist mit einem Aufwachwunsch-Signal
AUFW des Mikrocontrollers 1 beschaltet, das über einen
Spannungsteiler aus Widerständen 21, 22 vom üblichen TTL-Ausgangspegel
von 5V des Mikrocontrollers auf 2,6 V entsprechend dem Versorgungspotential
VKAP des Flipflops 16 heruntergeteilt ist. Das Taktsignal
am Eingang CLK des Flipflops 16 rührt von einem NAND-Gatter 17 her,
das an seinem ersten Eingang das Zeitgeber-Ablaufsignal T_EXP und
am zweiten Eingang das Ausgangssignal eines weiteren NAND-Gatters 18 empfängt. An
die Eingänge
des NAND-Gatters 18 wiederum sind angeschlossen der Ausgang
des ODER-Gatters 13 bzw. der Ausgang des Spannungsteilers 4, 5.
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Das
invertierte Ausgangssignal Q des
Flipflops 16 liegt, über
ein NAND-Gatter 19 mit dem Zeitgeber- Ablaufsignal T_EXP verknüpft, an
einem Steuereingang KAP_ON und, über
ein NOR-Gatter 20 mit dem invertierten Zeitablaufsignal
vom Schmitt-Trigger 12 verknüpft, an einem Steuereingang
REAKT der Spannungsversorgung 3 an.
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Im
Folgenden wird die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Schaltung
erläutert.
Dabei wird als Anfangszustand ein Zustand angenommen, in welchem
die Spannungsversorgung 3 keinerlei Versorgungspotential
liefert und das Ein/Ausschaltsignal PWR den Wert logisch Null hat,
das Mikrocontrollersystem also vollständig ausgeschaltet ist. Wenn die
Fahrzeugzündung
betätigt
wird und dementsprechend PWR stabil auf logisch Eins übergegangen
ist, beginnt die Spannungsversorgung 3, die diversen Versorgungspotentiale
des Mikrocontrollers 1 und das Statussignal ST mit hohem
Pegel auszugeben. So lange die Versorgungspotentiale nicht stabil
sind, wird der Reset-Ausgang RST_OUT der Spannungsversorgung 3 auf
Null gehalten.
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Über den
Spannungsteiler 4, 5 liegen vom Statussignal ST
abgeleitete 2,6 V, entsprechend einem Pegel von logisch Eins, an
einem Eingang des NOR-Gatters 8 an, so dass das NOR-Gatter 8 unabhängig von
seinem anderen Eingangssignal ein Ausgangssignal mit Pegel logisch
Null an den niedrig-aktiven Löscheingang
CL des Flipflops 11 liefert. Am Ausgang Q des Flipflops 11 erscheint
der Wert logisch Null, so dass das ODER-Gatter 13 den Wert
logisch Null an den Reset-Eingang RST_IN des Mikrocontrollers 1 liefert.
Der Mikrocontrol ler wird in dieser Phase also fortlaufend zurückgesetzt.
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Sobald
die von der Spannungsversorgung 3 gelieferten Versorgungsspannungen
stabil sind, wechselt der Reset-Ausgang RST_OUT auf logisch Eins.
Da sich der Inhalt des Flipflops 11 zwischenzeitlich nicht ändert, erreicht
der Pegel logisch Eins auch den Reset-Eingang RST_IN des Mikrocontrollers 1, so
dass dieser nicht mehr zurückgesetzt
wird und beginnen kann, sein Arbeitsprogramm abzuarbeiten.
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In
der Startphase prüft
das Arbeitsprogramm bei bestimmten Registern und RAM-Speicherbereichen,
ob diese aus einer früheren
Betriebsphase des Mikrocontrollers 1 erhalten gebliebene
Daten oder nur durch das Einschalten entstandene Zufallswerte enthalten.
Die Art der Prüfung
hängt davon
ab, wie diese Daten in der vorhergehenden Betriebsphase von dem
Betriebsprogramm gesichert worden sind.
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Eine
Möglichkeit,
diese Prüfung
vorzunehmen, ist z. B. unter einer Mehrzahl von Registern oder RAM-Speicherzellen eine
zu reservieren, die mit Paritätsbits
oder einer anderen Art von Integritätsprüfinformation der anderen Register
oder Speicherzellen beschrieben wird. In der Startphase berechnet der
Mikrocontroller die Integritätsprüfinformation
für die
anderen Register oder Speicherzellen neu und vergleicht das Ergebnis
mit dem Inhalt des einen Registers oder der einen Zelle. In der
hier betrachteten Situation des Neustarts nach vollständiger Abschaltung
stimmen die berechnete und die in dem einen Register oder der einen
Spei cherzelle gefundene Integritätsprüfinformation
nicht überein.
Die Speicherinhalte sind also wertlos und müssen neu initialisiert werden.
Bei Übereinstimmung
stellen die Speicherinhalte mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-2n (wenn n die Bitzahl der Integritätsprüfinformation
ist) brauchbare Daten dar.
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Eine
andere Möglichkeit,
zu erhaltende Daten zu sichern, ist, von jedem zu sichernden Datum nicht
nur dessen eigentlichen Wert, sondern auch dessen bitweise Negation
zu speichern und beim Neustart abzuprüfen.
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Wenn
die Zündung
wieder ausgeschaltet wird, kehrt PWR zurück auf logisch Null. Die Spannungsversorgung 3 stellt
die Erzeugung aller Versorgungsspannungen mit Ausnahme von VKAP
ein. Der Mikrocontroller 1 entscheidet mit Hilfe seines
Betriebsprogramms, ob er vollständig
ausgeschaltet werden darf oder zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aktiviert
werden soll, und setzt in Abhängigkeit
von dieser Entscheidung ein internes Register 23 auf logisch
Null bzw. logisch Eins, dessen Inhalt als ein als „Aufwachwunsch-Signal" bezeichnetes Ausgangssignal
AUFW an einer Klemme des Mikrocontrollers 1 ausgegeben
wird.
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Immer
wenn eines der mehreren Versorgungspotentiale von der Spannungsversorgung 3 nicht
so zur Verfügung
steht, dass es ein ordnungsgemäßes Funktionieren
des Mikrocontrollers 1 gewährleistet, insbesondere also
auch dann, wenn die Spannungsversorgung 3 nur VKRP liefert,
geht ihr Ausgang RST_OUT auf logisch Null. Herkömmlicherweise soll dies gewährleisten,
dass ein von der Spannungsversorgung 3 gespeister Mikrocontroller
nicht aufgrund eines Versorgungsspannungsfehlers in einen undefinierten
Zustand gelangt, sondern jedes Mal, wenn die Gefahr eines solchen
Zustands droht, neu gestartet wird. Ein solcher Neustart ist jedoch
unerwünscht,
wenn der Mikrocontroller nur zeitweilig in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme übergeht.
In diesem Zustand wird hier der Neustart unterdrückt, weil das Signal am Löscheingang
CL des Flipflops 11 auf Eins übergeht, sobald der Kondensator 6 geladen
ist, das Flipflop 11 also nicht mehr ständig gelöscht wird, sondern, getriggert
durch das Zeitgeberablaufsignal T_EXP beim Ausschalten der Zündung, den
Wert Eins an seinem Dateneingang speichern und folglich am Ausgang
Q ausgeben kann. Der Wert Q = 1 liegt über das ODER-Gatter 13 auch
am niedrig-aktiven Reset-Eingang RST_IN
des Mikrocontrollers 1 an, so dass dieser in dem Zustand
eingeschränkter
Leistungsaufnahme nicht zurückgesetzt
wird.
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Es
soll zunächst
der Fall betrachtet werden, dass der Mikroprozessor nach dem Übergang
von PWR auf Null nicht wieder in Betrieb genommen werden muss. In
diesem Fall wird AUFW auf Null gesetzt, und der Zeitgeberausgang
T_EXP geht von Eins auf Null über.
Hieraus resultiert jeweils eine ansteigende Flanke an den Takteingängen CLK
der Flipflops 11, 16, die diese veranlasst, den
an ihrem jeweiligen Dateneingang D anliegenden Wert zu übernehmen.
Im Fall des Flipflops 11 ist dies der Wert Eins, da die
Spannungsversorgung 3 die Versorgungsspannung VKAP nach
wie vor liefert. Beim Flipflop 16 ist es der Wert Null
des Aufwachwunsch-Signals AUFW.
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Der
Mikrocontroller 1 initialisiert den Zeitgeber 2 mit
einer vorgegebenen Verzögerungszeit, setzt
ihn in Gang und geht in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme über. Das
NOR-Gatter 19 empfängt
vom Zeitgeber, solange dieser nicht abgelaufen ist, T_EXP = 0 und
vom Flipflop 16 Q =
1 und legt somit den Pegel logisch Eins an den Eingang KAP_ON der
Spannungsversorgung 3 an, so dass diese die Ausgangsspannung
VKAP weiterhin liefert.
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Wenn
der Zeitgeber abläuft,
nimmt T_EXP den Wert Eins an, so dass das NOR-Gatter 19 (da Q = 1 ist) Null-Pegel an
den Eingang KAP_ON anlegt. Folglich hört nach Ablauf des Zeitgebers 2 die
Spannungsversorgung 3 auch mit der Erzeugung der Versorgungsspannung
VKAP auf, und das Mikrocontrollersystem ist vollständig ausgeschaltet.
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Es
wird nun der Fall betrachtet, dass der Mikrocontroller 1 sich
dafür entscheidet,
nach Ausschalten der Zündung
noch einmal in den Zustand erhöhter
Leistungsaufnahme überzugehen,
in welchem er uneingeschränkt
betriebsfähig
ist. In diesem Fall setzt der Mikrocontroller 1 das interne
Register 23 und damit das Aufwachwunsch-Signal AUFW auf den
Wert Eins, bevor er in den Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme übergeht
und T_EXP auf Null geht, und folglich wird der Wert Eins im Flipflop 16 gespeichert.
Wenn nun der Zeitgeber 2 abläuft und der Ausgang T_EXP wieder den
Wert Eins annimmt, liegt am anderen Eingang des NOR-Gatters 19 ebenfalls
Eins an, so dass das NOR-Gatter 19 fortlaufend den Pegel 1 an
den Eingang KAP_ON der Spannungsversorgung 3 liefert. Die
Erzeugung von VKAP wird also mit Ablauf des Zeitgebers 2 nicht
eingestellt.
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Das
NOR-Gatter 20 empfängt
vor Ablauf des Zeitgebers 2 den Wert Null vom Ausgang Q des Flipflops 16 und
den Wert Eins von dem an T_EXP angeschlossenen invertierenden Schmitt-Trigger 12 und liefert
Null-Pegel an einen Reaktivierungseingang REAKT der Spannungsversorgung 3.
Mit Ablauf des Zeitgebers geht das Ausgangssignal des Schmitt-Triggers 12 auf
Null und damit das des NOR-Gatters 20 auf Eins. Die Spannungsversorgung 3 wird
dadurch reaktiviert und nimmt auch die Erzeugung aller anderen Versorgungsspannungen
neben VKAP wieder auf.
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Wie
bei der oben beschriebenen Inbetriebnahme des Mikrocontrollersystems
aus dem vollständig
ausgeschalteten Zustand heraus hält
die Spannungsversorgung 3 den Reset-Ausgang RST_OUT auf
Null, solange die Versorgungsspannungen noch nicht wieder stabil
sind. Mit dem Wiedereinschalten geht ST wieder auf hohen Pegel.
Dadurch wird das Flipflop 11 auf Null zurückgesetzt
und zieht über
das ODER-Gatter 13 den Reset-Eingang RST_IN des Mikrocontrollers 1 auf
dem Pegel logisch Null. Dadurch wird ein Zurücksetzen des Mikrocontrollers 1 erzwungen.
Dieser startet nun sein Arbeitsprogramm mit den seit dem Ausschalten
unverändert
gebliebenen Speicher- und Registerinhalten neu.
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Wie
im zuvor betrachteten Fall des Starts nach vorhergehender vollständiger Abschaltung
beinhaltet das Arbeitsprogramm eine Prüfung der Speicher- und Registerinhalte
auf Unversehrtheit. Diesmal werden diese Inhalte als brauchbar erkannt
und nicht initialisiert.
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Wenn
der Mikrocontroller 1 die auszuführenden Aufgaben erledigt hat,
entscheidet er erneut, ob er noch einmal aktiviert werden muss oder
endgültig ausgeschaltet
werden darf, setzt dementsprechend den Wert des Aufwachwunsch-Signals
AUFW, setzt T_EXP auf Null, um die Flipflops 11, 16 zu
triggern, startet den Zeitgeber 2 und veranlasst die Spannungsversorgung 3,
die Erzeugung aller Versorgungsspannungen außer VKAP einzustellen.
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Wenn
sich der Mikrocontroller 1 im Zustand eingeschränkter Leistungsaufnahme befindet,
ist es auch jederzeit möglich,
durch Betätigung
der Zündung
des Fahrzeugs die volle Betriebsfähigkeit des Mikrocontrollersystems
wieder herzustellen.
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Ein
einfaches Beispiel für
eine Anwendung des oben beschriebenen Mikrocontrollersystems ist das
Messen der Ausschaltdauer der Fahrzeugzündung an einem Fahrzeug mit
Abgaskatalysator. Hierfür
wird, während
PWR = 1 ist, ein flüchtiger
Speicher ungleich Null initialisiert. Während die Zündung ausgeschaltet und PWR
= 0 ist, wird der Speicher bei jedem Übergang in den Zustand hoher
Leistungsaufnahme dekrementiert. Wenn die Zündung wieder eingeschaltet
wird und wieder PWR = 1 ist, und das Register ist Null, muss davon
ausgegangen werden, dass der Katalysator kalt ist. Wenn das Register
von Null verschieden ist, gibt es die Standzeit des Fahrzeugs an
und anhand der Standzeit kann abgeschätzt werden, was der Katalysator
für eine
Temperatur hat und wie man ihn optimal fährt.