DE102004050625A1

DE102004050625A1 - Einstell- und Befestigungseinrichtung

Info

Publication number: DE102004050625A1
Application number: DE200410050625
Authority: DE
Inventors: Jürgen Ott
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2004-10-18
Filing date: 2004-10-18
Publication date: 2006-04-27

Abstract

Bei einer Einstell- und Befestigungseinrichtung (3) mit einem Schraubelement (7), welches eine Werkzeugaufnahme (15) und ein Außengewinde (11) für eine axiale Einstellung sowie ein Innengewinde (19) zur Aufnahme einer Halteschraube (9) für ein zu befestigendes Bauteil (5) aufweist, sind das Außengewinde (11) und das Innengewinde (19) des Schraubelementes (7)/der Halteschraube (9) gegenläufig ausgeführt. Da zum Drehen des Schraubelementes (7) außerdem ein wesentlich höheres Drehmoment als dasjenige zum Drehen der Halteschraube (9) erforderlich ist, wird eine Selbstsicherung der Einstell- und Befestigungseinrichtung (3) erreicht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstell- und Befestigungseinrichtung, mit einem Schraubelement, welches eine Werkzeugaufnahme und ein Außengewinde für eine axiale Einstellung sowie ein Innengewinde zur Aufnahme einer Halteschraube für ein zu befestigendes Bauteil aufweist.
Gattungsgemäße Einstell- und Befestigungseinrichtungen sind in vielen Bauformen bekannt. Sie werden dazu benutzt, um zwei Bauteile relativ zueinander einzustellen und die gewählte Einstellung zu sichern. Neben einer axialen Einstellung ist meist auch eine Einstellmöglichkeit in einer Ebene senkrecht zur Achse der Einstell- und Befestigungseinrichtung möglich.

Die bekannten Einstell- und Befestigungsvorrichtungen umfassen ein Schraubelement, welches in das erste Bauteil soweit eingeschraubt wird, bis die Oberseite des Schraubenkopfes den gewünschten Abstand zu dem ersten Bauteil eingenommen hat. Nachjustierungen sind jederzeit möglich, indem die Schraube in die gewünschte Richtung gedreht wird. Zum Verdrehen ist der Schraubenkopf mit einer zu seiner Oberfläche versenkt ausgebildeten Werkzeugaufnahme ausgeführt. Der Schraubenkopf selbst weist gegenüber dem Gewindeteil einen größeren Durchmesser auf, um eine gute Auflage für das zweite Bauteil zu schaffen.

Das zweite Bauteil ist zu seiner Fixierung mit einer Bohrung versehen, durch die eine Halteschraube hindurch geführt ist. Die Halteschraube greift in ein Innengewinde an dem Schraubelement im ersten Bauteil ein.

Die bekannten Lösungen sind gut geeignet, um zwei Bauteile relativ zueinander einzustellen und die Einstellung zu sichern. Von Nachteil ist, dass sich beim Festziehen der Halteschraube die Einstellung verändern kann bzw. dass, um dieses zu verhindern, das Schraubelement gehalten werden muss.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen sicherzustellen, dass bei einer leichten Einstellbarkeit beim Festziehen der Halteschraube keine Veränderung der gewählten Einstellung eintritt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Außengewinde und das Innengewinde des Schraubelements/der Halteschraube gegenläufig sind und dass zum Drehen des Schraubelements ein wesentlich höheres Drehmoment als dasjenige zum Drehen der Halteschraube erforderlich ist. Dadurch, dass das Schraubelement ein Linksgewinde und die Halteschraube ein Rechtsgewinde (oder umgedreht) aufweisen, wird beim Festziehen der Halteschraube eine automatische Konterung der Schraubverbindung erreicht. D.h., je fester die Halteschraube angezogen wird, umso fester wird auch die auf das zu befestigende Bauteil ausgeübte Haltekraft. Dies gilt insbesondere, da zum Drehen des Schraubelements ein wesentlich höheres Drehmoment erforderlich ist, als für die Halteschraube.

Umgekehrt ist sichergestellt, dass beim Lösen der Halteschraube das die Höheneinstellung fixierende Schraubelement nicht bewegt wird. Somit kann eine nach der erfolgten Einstellung notwendig werdende Demontage und anschließende Montage durchgeführt werden, ohne dass eine neue Justierung notwendig ist.

Die unterschiedlichen Drehmomente zum Befestigen bzw. Lösen des Schraubelements und der Halteschraube lassen sich durch jedem Fachmann geläufige Maßnahmen umsetzen, so z.B. über die Durchmesser, Gewindesteigungen, reibungserhöhende Oberflächen oder verschiedene Materialien.

Besonders vorteilhaft ist, wenn das Außengewinde des Schraubelements kunststoffgerecht und selbstschneidend ausgeführt ist. Damit lässt sich die erfindungsgemäße Einstell- und Befestigungseinrichtung in kostengünstiger Weise für die Befestigung an Kunststoffbauteilen einsetzen. Spezielle Buchsen oder sonstige Einrichtungen in dem Kunststoffbauteil sind nicht erforderlich. Zum Einschneiden des Gewindes des Schraubelements in das Kunststoffbauteil sind relativ hohe Drehmomente erforderlich, so dass bei Einsatz einer normalen metrischen Schraube für die Halteschraube keine weiteren Maßnahmen zur Differenzierung der Drehmomente notwendig sind. In diesem Zusammenhang ist es natürlich zweckmäßig, für die Halteschraube herkömmliche Maschinenelemente mit einem Rechtsgewinde zu verwenden, so dass zur Realisierung der neuen Einstell- und Befestigungsvorrichtung nur ein angepasstes Schraubelement notwendig ist.

Die Unteransprüche 3 und 4 beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung für eine gute Auflage des zu befestigenden Bauteiles sowie für eine kostengünstige Herstellung der Einstell- und Befestigungseinrichtung.

Wenn der Kopf der Halteschraube mit einem Bund versehen ist oder auf eine Unterlegscheibe einwirkt, kann bei einer vergrößerten Aufnahmebohrung in dem zu befestigenden Bauteil dieses in einer Ebene senkrecht zu der Achse der Halteschraube eingestellt werden. Diese an sich bekannte Maßnahme in Verbindung mit der neuen Einstell- und Befestigungseinrichtung ermöglicht in einfacher Weise eine Einstellung in drei Richtungen und eine zuverlässige Fixierung des zu befestigenden Bauteils.

Wenn die Aufnahmebohrung in dem zu befestigenden Bauteil und die Werkzeugaufnahme in dem Schraubelement so ausgeführt sind, dass das Werkzeug durch die Aufnahmebohrung in die Werkzeugaufnahme einführbar ist, dann ist eine Einstellung oder Nachjustierung möglich, ohne dass das zu befestigende Bauteil abgenommen werden muss. Es ist lediglich zuvor die Halteschraube herauszudrehen und nach erfolgter Höheneinstellung wieder hineinzudrehen und festzuziehen, um die gewählte Einstellung zu sichern und das Bauteil festzuhalten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Diese zeigt teilweise im Schnitt ein Kunststoffbauteil 1, welches eine Einstell- und Befestigungseinrichtung 3 für ein Bauteil 5 aufnimmt.
Die Einstell- und Befestigungseinrichtung 3 setzt sich nur aus einem Schraubelement 7 und einer Halteschraube 9 zusammen. Das Schraubelement weist ein selbstschneidendes Außengewinde 11 auf, welches sich in einer Bohrung 13 des Kunststoffbauteils 1 eingeschnitten hat.
Zum Eindrehen des Schraubelements 7 bzw. zu seiner Einstellung ist eine versenkte Werkzeugaufnahme 15 vorgesehen. Die Werkzeugaufnahme 15 wird vom Kopf des Schraubelements umschlossen, der einen Bund 17 zur Auflage des Bauteils 5 aufweist.
Wie die Zeichnung zeigt, ist zentrisch in dem Schraubelement 7 ein durchgehendes Innengewinde 19 ausgeführt. Das Innengewinde 19 dient zum Einschrauben der Halteschraube 9, die als konventionelle, mit einem Rechtsgewinde versehene, metrische Sechskantschraube ausgeführt ist.
Der Kopf der Halteschraube 9 drückt auf eine Scheibe 19, welche eine Aufnahmebohrung 21 in dem Halteteil 5 übergreift. Die Aufnahmebohrung 21 ist wesentlich größer als der Schaftdurchmesser der Halteschraube 9 ausgeführt, so dass bei noch nicht festgezogener Halteschraube 9 das Bauteil 5 in einer Ebene senkrecht zu der Achse der Halteschraube 9 einstellbar ist.
Die Montage der Einstell- und Befestigungseinrichtung erfolgt in der Weise, dass zunächst das Schraubelement 7 durch Linksdrehung in die Bohrung 13 des Kunststoffteiles 1 annähernd vollständig oder bis zu einer vorgegebenen Tiefe eingedreht wird. Dies geschieht durch Eingriff eines geeigneten Werkzeuges in die Werkzeugaufnahme 15. Anschließend wird das Bauteil 5 auf das Schraubelement 7 aufgelegt und ggf. der Abstand des Bauteils 5 relativ zu dem Kunststoffbauteil 11 korrigiert, indem durch die Aufnahmeöffnung 21 das Werkzeug nochmals in die Werkzeugaufnahme 15 eingeführt und das Schraubelement in die gewünschte Richtung verdreht wird. Nun kann die gewählte Einstellung gesichert und das Bauteil 5 fixiert werden. Dazu ist es nur notwendig, die mit einem Rechtsgewinde ausgeführte Halteschraube 9 in das Innengewinde 19 des Schraubelements 9 einzudrehen. Vor dem Festziehen kann das Bauteil 5 noch in einer Ebene parallel zum Kunststoffbauteil 1 ausgerichtet werden.
Da zum Drehen des Schraubelements 7 ein wesentlich höheres Drehmoment notwendig ist als zum Drehen der Halteschraube 9 und durch den Umstand, dass das Außengewinde 11 des Schraubelements 7 als Linksgewinde und das Gewinde der Halteschraube 9 als Rechtsgewinde ausgeführt sind, ist sichergestellt, dass sich die gewählte Einstellung nicht verändert.

Claims

Einstell- und Befestigungseinrichtung, mit einem Schraubelement, welches eine Werkzeugaufnahme und ein Außengewinde für eine axiale Einstellung sowie ein Innengewinde zur Aufnahme einer Halteschraube für ein zu befestigendes Bauteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (11) und das Innengewinde (19) des Schraubelements (7)/der Halteschraube (9) gegenläufig sind und dass zum Drehen des Schraubelements (7) ein wesentlich höheres Drehmoment als dasjenige zum Drehen der Halteschraube (9) erforderlich ist.
Einstell- und Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (11) des Schraubelementes kunststoffgerecht und selbstschneidend ausgeführt ist.
Einstell- und Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubelement (7) mit einem Bund (17) zur Auflage des zu befestigenden Bauteiles (5) ausgeführt ist.
Einstell- und Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Innengewinde (19) des Schraubelements (7) ein metrisches Gewinde ist und das Innengewinde (19) das Schraubelement (7) vollständig durchdringt.
Einstell- und Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf der Halteschraube (9) mit einem Bund versehen ist oder auf eine Unterlegscheibe (19) einwirkt, so dass bei einer vergrößerten Aufnahmebohrung (21) in dem zu befestigenden Bauteil (5) eine Einstellung desselben in einer Ebene senkrecht zu der Achse der Halteschraube (9) möglich ist.
Einstell- und Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebohrung (21) in dem zu befestigenden Bauteil (5) und die Werkzeugaufnahme (15) in dem Schraubelement (7) so ausgeführt sind, dass das Werkzeug durch die Aufnahmebohrung (21) in die Werkzeugaufnahme (15) einführbar ist.