DE102004050466A1 - Vorrichtung zum Pipettieren - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Pipettieren, mit einer eine Ausbringöffnung (10) aufweisenden, druckbeaufschlagbaren Pipette (8), ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbringöffnung (10) an einem Endstück (16) der Pipette (8) vorgesehen ist, das an eine Kupplungsöffnung (19) eines Hauptteiles (15) der Pipette (8) kuppelbar ist, wobei die Kupplungsöffnung (19) größer ist als die Ausbringöffnung (10).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Vorrichtungen zum Pipettieren mittels einer Pipette werden häufig in sehr fein dosierender Ausführung benötigt, wobei die Ausbringöffnung der Pipette sehr eng sein muss. Solche Vorrichtungen werden benötigt zum Beispiel, um sehr kleine Flüssigkeitsmengen freifallend in ein Reagenzglas zu pipettieren oder beispielsweise auch zum Aufbringen sehr kleiner Flüssigkeitsmengen auf Trägerplatten zur Durchführung chemischer, insbesondere biochemischer Reaktionen oder beispielsweise zu Mikroskopierzwecken.
- Ein weiteres Beispiel sind Auftragvorrichtungen für Impflösungen auf Nährböden. Diese dienen zum Nachweis von in der Impflösung vorhandenen Keimen, wie z.B. Bakterien oder Pilzen, durch Vermehrung mittels Inkubation. Dazu muß die Impflösung in definierter Auftragstärke auf die Oberfläche eines Nährbodens, üblicherweise in einer Petrischale, aufgebracht werden. Die Ausbringöffnung der zum Auftragen verwendeten Pipette muß dazu sehr eng sein.
- Gattungsgemäße Vorrichtungen weisen eine einteilige Pipette auf. Sie werden in üblicher Weise durch Ansaugen befüllt, was durch die enge Ausbringöffnung sehr viel Zeit benötigt. Dies ist störend insbesondere bei Reihenuntersuchungen, bei denen Pipetten sehr schnell gefüllt werden sollen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung mit höherer Arbeitsgeschwindigkeit auszubilden.
- Dies wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie mit dem Verfahren nach Anspruch 5 gelöst.
- Erfindungsgemäß ist ein Endstück der Pipette mit der Ausbringöffnung an eine Kupplungsöffnung eines Hauptteiles der Pipette ankuppelbar. Im angekuppelten Zustand ist die Pipette in üblicher Weise zum Aufbringen von Flüssigkeit verwendbar. Im abgekuppelten Zustand kann das Hauptteil der Pipette durch die sehr viel größere Kupplungsöffnung sehr schnell durch das übliche Ansaugen befüllt werden. Es läßt sich dadurch ein erheblich größeres Arbeitstempo erreichen, insbesondere bei Massenuntersuchungen.
- Die Kupplung kann auf weitgehend beliebige Weise, beispielsweise als Schraubkupplung oder dergleichen, ausgebildet sein. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Konussteckkupplungen bilden eine auf diesem technischen Gebiet weitgehend übliche einfache und präzise Kupplung.
- Das Endstück der Pipette kann in bekannter Weise starr ausgebildet sein. Vorteilhaft ist es jedoch nach Anspruch 3 langgestreckt und biegeflexibel ausgebildet. Dadurch kann es der Oberfläche eines Nährbodens berührend angelegt werden, wobei seine Flexibilität Beschädigungen und Abstandsänderungen ausgleicht. Dies ist insbesondere von Vorteil bei Vorrichtungen, bei denen zum linienweisen Auftragen die Pipette gegenüber der Oberfläche eines Nährbodens relativ bewegt wird. Es ergibt sich eine höhere Auftragpräzision und eine geringere Beschädigungsgefahr für die Oberfläche des Nährbodens.
- Ein biegeflexibles Endstück kann z.B. in für Pipetten üblicher Weise konisch spitz zulaufend ausgebildet sein, ist vorzugsweise jedoch gemäß Anspruch 4 ausgebildet. Die Verwendung eines Schlauchstückes als Endstück ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion, bei der durch Wahl des Schlauchstückes die Elastizitätseigenschaften und die Größe der Ausbringöffnung präzise wählbar sind.
- Das Verfahren nach Anspruch 5 beschreibt die vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
- Es zeigen
-
1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Nährboden und Pipette; -
2 einen Schnitt nach Linie 2-2 in1 ; -
3 eine Seitenansicht eines Racks mit Pipettenhauptteilen vor deren Entnahme; -
4 die Seitenansicht eines entnommenen Pipettenhauptteiles bei seiner Befüllung; -
5 die Seitenansicht eines Racks mit Pipettenendstücken und -
6 die Seitenansicht einer komplett gehaltenen Pipette. - Die
1 und2 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Auftragung einer Impflösung auf die Oberfläche2 eines Nährbodens1 , der auf dem Boden3a einer Petrischale3 angeordnet ist, welche aus ihrem Boden3a und einem umlaufenden Rand3b gebildet ist. Üblicherweise gehört zu einer solchen Petrischale3 noch ein Deckel, der zum keimdichten Verschluß während der nachfolgenden Inkubation dient. - Die Petrischale
3 steht mit ihrem Boden3a auf einem Drehteller4 eines im Übrigen nicht dargestellten Antriebssystemes, mit dem die Petrischale3 und der Nährboden1 um eine lotrechte Achse5 in Richtung des Pfeiles6 antreibbar sind. - Auf die Oberfläche
2 des Nährbodens1 soll Impflösung7 aufgebracht werden, die in einer Pipette8 bereitgehalten wird. Die Pipette8 wird von ihrem einen Ende her über einen Anschlußschlauch9 z.B. mit Luft druckbeaufschlagt und bringt an ihrem anderen Ende durch eine enge Ausbringöffnung10 die Impflösung7 in einer Linie11 aus, die sich auf die Oberfläche2 des Nährbodens1 legt. - Die Pipette
8 wird dabei von einem Haltearm12 gehalten, der von einer nicht dargestellten Antriebsrichtung derart bewegt und eingestellt wird, daß er die Pipette8 in definierter Höhenlage über der Oberfläche2 des Nährbodens1 hält und während der Umdrehung des Nährbodens1 die Ausbringöffnung10 in Richtung des Pfeiles13 radial nach außen bewegt. Die auf der Oberfläche2 des Nährbodens1 aufgebrachte Linie11 von Impflösung bildet sich daher, wiel zeigt, als Spirallinie aus. - Der Anschlußschlauch
9 ist an eine nicht dargestellte Druckerzeugungseinrichtung angeschlossen, die für die Druckbeaufschlagung der Pipette zum Ausstoßen der Impflösung7 sorgt. Der Ausstoß kann dabei variabel geregelt werden, z.B. so, daß die Linie11 von einem Ende zum anderen Ende hin mit immer geringerem Auftrag ausgebildet wird, um die aufgebrachte Konzentration an Keimen zu verdünnen. - Anstelle der in
1 dargestellten Ausbildung der Vorrichtung mit Drehantrieb für den Nährboden1 und Linearvorschub für die Pipette8 kann beispielsweise auch die Pipette8 spiralförmig über den stillstehenden Nährboden1 bewegt werden, oder es können durch entsprechende Antriebsausbildung andere Formen für die Linie11 , z.B. mehrere parallele gerade Linien, gewählt werden. - Die Pipette
8 weist einen Halter14 auf, an dem der Haltearm12 und der Anschlußschlauch9 angreifen. Dieser Halter14 kann auch als Pumpeinrichtung zur Druckbeaufschlagung der Pipette8 ausgebildet sein, wobei dann anstelle des Anschlußschlauches9 elektrische Steuerleitungen zur Steuerung des Pumpvorganges vorgesehen wären. - Die in den
1 und2 dargestellte Pipette8 besteht im wesentlichen aus einem Hauptteil15 , das mit seinem größeren Innenvolumen die gesamte aufzubringende Menge an Impflösung7 aufnehmen kann. Im Ausführungsbeispiel ist das Hauptteil15 über eine Konussteckkupplung üblicher Bauart mit dem Halter14 kuppelbar. - An dem dem Halter
14 gegenüberliegenden Ende ist das Hauptteil15 über eine ebenfalls in üblicher Weise ausgebildete Konussteckkupplung mit einem Endstück16 verbunden, welches aus einem Kupplungsstück17 und einem Schlauch18 besteht. - Mit dem Kupplungsstück
17 ist das Endstück an das Hauptteil15 ankuppelbar, wobei dort das Hauptteil15 eine Kupplungsöffnung19 aufweist, die wesentlich größer ist als die sehr enge Ausbringöffnung10 am Ende des Endstückes16 . - In alternativer, nicht dargestellter Bauweise kann das Endstück
16 der Pipette8 auch in üblicher konisch spitzer Form ausgebildet sein, soll dabei jedoch biegeflexibel sein, was beispielsweise durch geeignete Materialstärke oder Materialauswahl erreichbar wäre. Das Endstück kann auch einstückig mit dem Hauptteil15 ausgebildet sein. - Durch die biegeflexible Ausbildung des Endstückes
16 , die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch das dünne Schlauchstück18 erreicht wird, kann, wie2 zeigt, bei entsprechender Höhensteuerung mit dem Haltearm12 die Pipette8 in die in2 dargestellte Lage gebracht werden. Dabei legt sich das Schlauchstück18 im Bogen federnd der Oberfläche2 des Nährbodens1 an, so daß der Endbereich des Schlauchstückes18 parallel zur Oberfläche des Nährbodens1 liegt. - Wie
2 zeigt, ergibt sich daraus eine hochdefinierte Lage der Ausbringöffnung10 gegenüber der Oberfläche des Nährbodens1 . Treten während des Antriebes Höhenabweichungen auf, die beispielsweise durch ungenaue Bewegung des Haltearmes12 entstehen können oder z.B. durch unterschiedliche Dicke des Nährbodens1 , so werden diese Höhenabweichungen in der Biegung des elastischen Schlauchstückes18 federnd abgefangen, ohne daß sich dabei die Lage der Ausbringöffnung10 gegenüber der Oberfläche des Nährbodens1 verändert. - Auch bei hoher Fahrgeschwindigkeit der Pipette
8 über der Oberfläche des Nährbodens1 kommt es bei der dargestellten Konstruktion nicht zu Abweichungen der Aufbringung und auch nicht zu Verletzungen der empfindlichen Oberfläche des Nährbodens1 . - In der dargestellten Ausführungsform ist das Endstück
16 vom Hauptteil15 der Pipette8 abnehmbar, und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Konuskupplung, an deren Stelle auch andere Kupplungsarten möglich sind. - Für Reihentests, bei denen sehr viele Impflösungen auf sehr viele Nährböden aufzutragen sind, kann daher ein in
3 dargestelltes Rack20 verwendet werden, in dem mehrere leere Hauptteile15 aufgestellt sind. Der Halter14 der Pipette18 kann mit dem Haltearm12 in Position über das jeweils nächste Hauptteil15 auf dem Rack20 gebracht und nach Absenken mit diesem verkuppelt werden. - Anschließend kann durch entsprechende Bewegung des Haltearmes
12 der Halter14 mit daran gekuppeltem, noch leerem, Hauptteil15 , wie in4 dargestellt, über ein Probegefäß21 mit der nächsten zu verarbeitenden Impflösung7 gebracht und abgesenkt werden, bis die Kupplungsöffnung19 des Hauptteiles15 eintaucht. Durch entsprechende Unterdruckbeaufschlagung über den Anschlußschlauch9 wird das Hauptteil15 befüllt. - Im nächsten Schritt gemäß
5 wird das befüllte Hauptteil15 durch entsprechende Bewegung des Haltearmes12 über ein Rack22 mit darin bevorrateten Endstücken16 gebracht und verkuppelt. Nach Wiederanheben des Haltearmes12 befindet sich die komplett zusammengesteckte und befüllte Pipette8 in Stellung gemäß6 und kann nun durch entsprechende Höhen- und Winkelsteuerung über einer Petrischale3 mit Nährboden1 in Arbeitsstellung gemäß1 und2 gebracht werden. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Pipette
8 in einer in den1 und2 beschriebenen Vorrichtung zum Auftragen einer Impflösung auf die Oberfläche2 eines Nährbodens1 eingesetzt. Die in6 dargestellte Pipette8 kann jedoch auch zu anderen Zwecken verwendet werden. - Sie kann beispielsweise zum Pipettieren sehr kleiner Flüssigkeitsmengen in Reagenzgefäße, z.B. in Mikrotiterplatten, verwendet werden. Sie kann ferner verwendet werden, um kleine Flüssigkeitsmengen auf Trägerplatten aufzubringen, z.B. sogenannte Spots für anschließende biochemische Reaktionen. Außerdem kann sie verwendet werden, um beispielsweise kleine Flüssigkeitsmengen zu Mikroskopierzwecken auf Objektträger aufzubringen. Auch weitere Anwendungszwecke sind möglich, bei denen sehr kleine Flüssigkeitsmengen zu pipettieren sind und hohe Arbeitsgeschwindigkeiten gefordert werden.
- Bei allen solchen Anwendungsfällen ist es nicht erforderlich, daß die Pipettenspitze, wie in den Figuren dargestellt, mit einem langen dünnen Endstück
16 versehen ist. Die Pipettenspitze kann auch kurz sein, sofern nur die Austragöffnung10 sehr eng ist.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Pipettieren, mit einer eine Ausbringöffnung (
10 ) aufweisenden, druckbeaufschlagbaren Pipette (8 ), dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbringöffnung (10 ) an einem Endstück (16 ) der Pipette (8 ) vorgesehen ist, das an eine Kupplungsöffnung (19 ) eines Haupteiles (15 ) der Pipette (8 ) kuppelbar ist, wobei die Kupplungsöffnung (19 ) größer ist als die Ausbringöffnung (10 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung als Konussteckkupplung (
17 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Endstück (
16 ) langgestreckt biegeflexibel mit der Ausbringöffnung (10 ) an einem Ende und der Kupplung (17 ) am anderen Ende ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Endstück (
16 ) einen Kupplungsbereich (17 ) aufweist, an dem ein Schlauchstück (18 ) befestigt ist, das an seinem freien Ende die Ausbringöffnung (10 ) aufweist. - Verfahren zum Pipettieren mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das leere Hauptteil (
15 ) durch Ansaugen durch die Kupplungsöffnung (19 ) gefüllt wird, daß dann das Endstück (16 ) angekuppelt wird und dann die Pipette (8 ) mit der Ausbringöffnung (10 ) in Arbeitsstellung auf einen Nährboden (1 ) gebracht und durch Druckbeaufschlagung der Pipette (8 ) entleert wird.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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