DE102004046495B4 - Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE102004046495B4
DE102004046495B4 DE200410046495 DE102004046495A DE102004046495B4 DE 102004046495 B4 DE102004046495 B4 DE 102004046495B4 DE 200410046495 DE200410046495 DE 200410046495 DE 102004046495 A DE102004046495 A DE 102004046495A DE 102004046495 B4 DE102004046495 B4 DE 102004046495B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
composite material
range
binder
dispersant
material according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE200410046495
Other languages
English (en)
Other versions
DE102004046495A1 (de
Inventor
Lorenz Prof. Ratke
Sabine Dr. Brueck
Jochen Krampe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Original Assignee
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV filed Critical Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority to DE200410046495 priority Critical patent/DE102004046495B4/de
Priority to DE102005012740A priority patent/DE102005012740A1/de
Priority to PCT/EP2005/054679 priority patent/WO2006032655A2/de
Priority to DE202005021201U priority patent/DE202005021201U1/de
Publication of DE102004046495A1 publication Critical patent/DE102004046495A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102004046495B4 publication Critical patent/DE102004046495B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B38/00Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
    • C04B38/08Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by adding porous substances
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
    • C04B2111/20Resistance against chemical, physical or biological attack
    • C04B2111/27Water resistance, i.e. waterproof or water-repellent materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Building Environments (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Abstract

Verbundwerkstoff umfassend hydrophobe Aerogelpartikel und anorganisches Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff
a) 50 bis 80 Gew.-% hydrophobe Aerogelpartikel,
b) 10 bis 40 Gew.-% anorganisches abgebundenes Bindemittel, und
c) 5 bis 15 Gew.-% anorganisches, hydrophiles Dispergiermittel umfasst,
wobei das Dispergiermittel eine Dichte in einem Bereich von 0,1 bis 2 g/cm3 aufweist und auf einer Menge an Ammoniumfluorid in einem Bereich von 5 bis 15 Gew.-% und SiO2 in einer Menge von wenigstens 70 Gew.-% basiert,
wobei
d) mindestens 80% der Aerogelpartikel nicht in direktem Kontakt mit dem Bindemittel stehen.

Description

  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verbundwerkstoff, der hydrophobe Aerogelpartikel, anorganisches Bindemittel und ein Dispergiermittel enthält sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Verbundwerkstoffs.
  • Beim Bau von Gebäuden aller Art werden im Innen- und Außenbau im weitesten Sinne keramische Materialien eingesetzt, Sande aller Art, die durch keramische Binder gebunden werden (beispielsweise Portlandzement, Gips). Beispiele sind Ziegel (poröse Ziegel, Hohllochziegel, Ziegel mit Dämmstofffüllung), Kalksandsteine, Bimssteine, Porenbeton, EPS-Beton. Die Bauwerkstoffe müssen unterschiedlichsten Anforderungen in der Praxis genügen: Tragfähigkeit, vor allem Druckbelastung, Wärmeschutz, Schutz vor Feuchtigkeit bei gleichzeitiger guter Klimatisierung des Gebäudes, Brandschutz usw. Die eingesetzten Werkstoffe müssen wirtschaftlich hergestellt werden und leicht auf Baustellen zu verarbeiten sein. Bausteine aus diesen Werkstoffen sollten am besten mit konventionellen Bindern (Mörtel) zusammengefügt werden können und eine ausreichende Haftfestigkeit für Putze aller Art bieten. Die zunehmenden Forderungen nach Materialien mit hoher Wärmedämmung hat beispielsweise zur Entwicklung von sehr leichtem Porenbeton geführt, aber auch zur Entwicklung von Styropor gefülltem Beton (EPS-Beton).
  • Mit den so genannten Leichtbauwerkstoffen können spezifische Dichten von 400 bis 800 kg/m3 erzielt werden und Wärmeleitfähigkeiten mit Werten von 0,1 bis 0,4 W/Km.
  • Es sind bereits einige Verbundwerkstoffe aus keramischen Bindern und hydrophoben Aerogelen bekannt. Üblicherweise werden deshalb hydrophobe Aerogelpartikel für diese Verbundwerkstoffe verwendet, da der resultierende Verbundwerkstoff eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme aufweist. Bei den bisher bekannten Herstellungsverfahren dieser Verbundwerkstoffe muss das Bindemittel in ausreichender Menge zuerst in wässrige Lösung oder Dispersion gebracht werden, um eine breiartige Masse zu erhalten. Erst in diese breiartige Masse kann dann das hydrophobe Aerogel eingerührt werden. Das hydrophobe Aerogel kann bei den bisher bekannten Verfahren deshalb nicht zuerst in Wasser dispergiert werden, da aufgrund der geringen Dichte und der Hydrophobizität des hydrophoben Aerogels dieses auf dem Wasser aufschwimmt und deshalb nicht direkt in Wasser dispergiert werden kann.
  • Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik ist es, dass das hydrophobe Aerogel nicht als Dispersion bei der Herstellung der Verbundwerkstoffe eingesetzt werden kann, sondern als leichtes, feinteiliges Granulat eingesetzt werden muss. Dies kann gerade auf beispielsweise Baustellen oder auch bei der Herstellung von Bauteilen aus dem Verbundwerkstoff von erheblichem Nachteil sein.
  • DE 4437424 A1 beschreibt einen Aerogelverbundwerkstoff ohne Ammoniakfluorid.
  • DE 44 41 567 A1 beschreibt ein Verbundmaterial, das Aerogelpartikel und mindestens ein anorganisches Bindemittel enthält. Das Verbundmaterial enthält kein Dispergiermittel. Die Aerogelpartikel können in dem beschriebenen Verfahren nur zeitgleich mit dem anorganischen Bindemittel oder nach dem Bindemittel in die wässrige Lösung gegeben werden. Mit einem Aufschwimmen der hydrophoben sehr leichten Aerogelpartikel muss bei dem beschriebenen Verfahren gerechnet werden.
  • DE 38 14 968 A1 beschreibt einen Dämmstoff, der aus den zwei Bestandteilen Silicaaerogelpartikel und Bindemittel besteht. Der beschriebene Dämmstoff weist eine nur geringe Druckfestigkeit auf.
  • DE 196 00 606 A1 beschreibt einen handelsüblichen Styropor-gefüllten Beton.
  • EP 0 672 635 A1 beschreibt Formkörper und deren Herstellung aus Silicaaerogelpartikeln mit Bindemittel. Die hydrophoben Areogelpartikel können in dem beschriebenen Verfahren erst nach Eintrag des Bindemittels zugefügt werden.
  • In der US 6,131,305 A wird das Problem des Aufschwimmens von hydrophoben Aerogelteilchen auf Wasser eindrücklich beschrieben. In der dort beschriebenen Erfindung wird dieser Effekt sogar zum Abscheiden von hydrophoben Aerogelteilchen ausgenutzt.
  • Viele bisher bekannte Verbundwerkstoffe mit hydrophoben Aerogelpartikeln enthalten organische Bestandteile. Dadurch eignen sich diese per se nicht für den Brandschutz.
  • Außerdem weisen viele der hydrophobe Aerogelpartikel enthaltenen Verbundwerkstoffe nur geringe Druckfestigkeiten auf, so dass diese nicht für tragende Bauteile im Gebäudebau eingesetzt werden können.
  • Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es also, einen Verbundwerkstoff aus anorganischen Bindemitteln und hydrophoben Aerogelpartikeln bereitzustellen, in dem diese Aerogelpartikel so fein dispergiert sind, dass der resultierende Verbundwerkstoff für den Brandschutz und gleichzeitig für tragende Elemente in Bauwerken geeignet ist.
  • Die vorgenannte Aufgabe wird in einer ersten Ausführungsform gelöst durch einen Verbundwerkstoff umfassend hydrophobe Aerogelpartikel und anorganisches Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff
    • a) 50 bis 80 Gew.-% hydrophobe Aerogelpartikel,
    • b) 10 bis 40 Gew.-% anorganisches abgebundenes Bindemittel, und
    • c) 5 bis 15 Gew.-% anorganisches, hydrophiles Dispergiermittel umfasst, wobei das Dispergiermittel eine Dichte in einem Bereich von 0,1 bis 2 g/cm3 aufweist und auf einer Menge an Ammoniumfluorid in einem Bereich von 5 bis 15 Gew.-% und SiO2 in einer Menge von wenigstens 70 Gew.-% basiert, wobei
    • d) mindestens 80% der Aerogelpartikel nicht in direktem Kontakt mit dem Bindemittel stehen.
  • Das anorganische Dispergiermittel liegt vorzugsweise in Pulverform vor, ist unreaktiv und mit Fluor dotiert.
  • Das Dispergiermittel ist vorzugsweise nicht transparent beziehungsweise undurchsichtig, da es dann in Produktionsprozessen leichter visuell wahrgenommen und somit besser dosiert werden kann.
  • Das erfindungsgemäß eingesetzte Dispergiermittel fungiert praktisch auch als Sedimentationsbremse für die hydrophoben Aerogelpartikel, damit diese nach dem Eintrag in eine wässrige Lösung dispergiert bleiben.
  • Enthält der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff zu viel anorganisches Bindemittel, nimmt die Wärmeleitfähigkeit so weit zu, dass der Verbundwerkstoff keinen Einsatz als Isolationsmaterial oder Brandschutzwerkstoff finden kann. Enthält der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff hingegen zu viel hydrophobe Aerogelpartikel so nimmt die Festigkeit des Werkstoffes soweit ab, dass dieser beispielsweise nicht für tragende Bauteile eingesetzt werden kann.
  • Da die vorzugsweise verwendeten Silicaaerogele Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von 10 bis 20 mW/km haben, übliche Baustoffe aber in der Regel Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von mehr als 1 W/km, reduzieren sich die Wärmeleitfähigkeiten entsprechend dem Anteil an Aerogel, so dass Baustoffe entstehen, die praktisch in die Klasse der Dämmstoffe fallen.
  • Da Silicaaerogele vorzugsweise aus reinem Quarzglas bestehen, erfüllen die Verbundwerkstoffe die Brandschutzbestimmungen, sofern der Basiswerkstoff diese erfüllt.
  • Durch den Einsatz des Dispergiermittels kann unter anderem die Viskosität des Wassers honigzäh eingestellt werden. Die Viskosität liegt dann also in einem Bereich > 5000 cps. Wird das hydrophobe Aerogel nun in diese wässrige Lösung des Dispergiermittels gegeben, umschließt das erfindungsgemäße Dispergiermittel dabei das hydrophobe Aerogel und befindet sich somit in direktem Kontakt mit diesem hydrophoben Aerogel. Durch diesen Effekt lässt sich das ansonsten hydrophobe und dadurch aufschwimmende Aerogel leicht in Wasser dispergieren.
  • Das erfindungsgemäße Dispergiermittel ermöglicht also eine Benetzung der hydrophoben Aerogelpartikel mit Wasser, ist aber an sich nicht reaktiv. Im Gegensatz hierzu müssen Bindemittel gesehen werden, die von Natur aus reaktiv sind. Sie binden ab zu festen Werkstoffen. Als Dispergiermittel ist also Kieselsäure wegen ihrer Reaktivität nicht geeignet. Auch überwiegend organische Materialien, insbesondere organische Tenside, kommen als erfindungsgemäßes Dispergiermittel nicht in Betracht, da schon aus Brandschutzgründen jegliche organischen Rückstände im resultierenden Verbundwerkstoff vermieden werden müssen.
  • Das Dispergiermittel zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es mit Wasser praktisch bei Inkontaktbringen ein Gel bildet, zumindest aber innerhalb von 100 s, bevorzugt innerhalb von 10 s, ein Gel bildet.
  • Das Dispergiermittel wird als hydrophil bezeichnet, da es einen statischen Kontaktwinkel gegen Wasser von weniger als 10° aufweist. Durch die Hydrophilie lässt sich das Dispergiermittel leicht in wässrige Lösung einbringen.
  • Das hydrophobe Aerogel weist mindestens einen statischen Kontaktwinkel gegen Wasser von 120°, bevorzugt von mindestens 150°, auf.
  • Vorteilhafterweise ist das Bindemittel Zement, Gips, Kalk, Lehm, Wasserglas und/oder Ton.
  • Der Verbundwerkstoff weist vorzugsweise eine Dichte in einem Bereich von 0,7 bis 1,4 g/cm3 auf. Dadurch qualifiziert er sich als Leichtbaustoff und kann als solcher im Gebäudebau eingesetzt werden.
  • Vorteilhafterweise entzündet sich der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff bei einer Einwirkung von einer Temperatur von 1000°C nicht innerhalb von 90 min. Dadurch erfüllt er die in Deutschland gültige Brandschutznorm F90 Brandschutzklasse und kann als Werkstoff im Brandschutz eingesetzt werden.
  • Der Verbundwerkstoff weist vorzugsweise eine Druckfestigkeit in einem Bereich von 10 bis 40 MPa, besonders bevorzugt in einem Bereich von 15 bis 25 MPa, gemäß DIN 1048 bzw. DIN 12390-2 auf. Dadurch kann der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff Einsatz in tragenden Bauteilen im Gebäudebau finden. Durch diese hohe Festigkeit sind resultierende Bauteile für den Gebäudebau auch beispielsweise in der Lage, Dübeln genügend Halt zu geben. Dies ist bei Styropor-gefülltem Beton nicht der Fall.
  • Die Körnung der im Verbundwerkstoff enthaltenen hydrophoben Aerogelpartikel liegt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 5 mm. Die Körnung der hydrophoben Aerogelpartikel ist dadurch gerade groß genug, um die entsprechende Wärmedämmeigenschaft zu verleihen und klein genug, damit der resultierende Verbundwerkstoff genügend Druckfestigkeit aufweist.
  • Das Dispergiermittel enthält etwa 5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 10 Gew.-%, Ammoniumfluorid. Dies wird beim Dispergiermittel also nicht nur katalytisch eingesetzt, sondern in so ausreichender Menge, dass es spätestens beim Trocknen des Verbundwerkstoffs ausfällt. Der Vorteil des Einsatzes von Ammoniumfluorid war für den Fachmann überraschend, da Ammoniumfluorid bei der Herstellung von Silica-Gelen bislang eher mit Nachteilen wie der geringen Stabilität und Festigkeit und der fehlenden Transparenz der Erzeugnisse in Verbindung gebracht wurde.
  • Der Verbundwerkstoff weist bevorzugt ein Dispergiermittel mit einer mittleren Teilchengröße in einem Bereich von 100 bis 1000 nm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 200 bis 500 nm, auf. Das im Verbundwerkstoff enthaltene Dispergiermittel weist weiterhin vorzugsweise eine mittlere Porengröße in einem Bereich von 0,5 bis 3 μm, insbesondere in einem Bereich von 1 bis 2 μm, auf. Insbesondere die großen Poren führen dazu, dass die verdampfende Flüssigkeit aus dem Gelnetzwerk statt, wie bei üblichen Porengrößen im Bereich von ungefähr 1 MPa auf das Netzwerk auszuüben, nur Spannungen im Bereich von 1 kPa ausübt, dem das Netzwerk offensichtlich widerstehen kann.
  • Hydrophil im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Oberfläche eine statischen Kontaktwinkel gegenüber Wasser in Luft von weniger als 10° aufweist.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird die vorgenannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:
    • a) Vermengen des hydrophilen Dispergiermittels mit Wasser zur Einstellung einer Viskosität von mehr als 5000 cps,
    • b) Einrühren von hydrophobem Aerogelgranulat und Homogenisieren der Dispersion,
    • c) Zufügen eines anorganischen Bindemittels, und
    • d) Trocknen und Abbinden des Bindemittels.
  • Die Schritte sollten vorzugsweise für optimale Produkteigenschaften zeitlich voneinander getrennt und in der genannten Reihenfolge ausgeführt werden, da eine innige Vermengung und gleichmäßige Dispergierung der Aerogelpartikel nur so gewährleistet werden kann.
  • Bevorzugt wird jeder einzelne der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Temperatur in einem Bereich von 10°C bis 45°C, besonders bevorzugt bei Raumtemperatur, durchgeführt. Dadurch ergibt sich im Vergleich zu den bekannten Verfahren ein Vorteil, da bei diesen oftmals ein Wärmebehandlungsschrift zum Härten oder Trocknen oder zum Ausreagieren der Bindemittel notwendig ist.
  • Vorteilhafterweise ist Schritt a) abgeschlossen, bevor die übrigen Schritte durchgeführt werden. Dadurch kann eine gleichmäßigere Dispersion des hydrophoben Aerogels erreicht werden.
  • Dadurch, dass beim erfindungsgemäßen Verfahren das hydrophobe Aerogelgranulat in das Wasser eingerührt werden kann, bevor das Bindemittel zugegeben werden muss, kann bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs oder von Bauteilen, die aus dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff bestehen, das hydrophobe Aerogel in Form einer Dispersion als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die bislang nicht zu unterschätzende Staubbelastung durch den direkten Einsatz von hydrophoben Aerogel bei frisch zuzubereitenden Verbundwerkstoffen, beispielsweise auf Baustellen, ausgeschlossen wird. Weiterhin lässt sich eine Dispersion bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffe wesentlich leichter dosieren und transportieren als das hydrophobe Aerogelgranulat. Dies ist vor allem beim hochautomatisiertem Fertigungsprozessen von Fertigbauteilen vorteilhaft, da das hydrophobe Aerogel auf diese Weise beispielsweise in Rohen transportiert werden kann und leichter von volumenabhängigen Dosiersystemen verarbeitet werden kann.

Claims (9)

  1. Verbundwerkstoff umfassend hydrophobe Aerogelpartikel und anorganisches Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundwerkstoff a) 50 bis 80 Gew.-% hydrophobe Aerogelpartikel, b) 10 bis 40 Gew.-% anorganisches abgebundenes Bindemittel, und c) 5 bis 15 Gew.-% anorganisches, hydrophiles Dispergiermittel umfasst, wobei das Dispergiermittel eine Dichte in einem Bereich von 0,1 bis 2 g/cm3 aufweist und auf einer Menge an Ammoniumfluorid in einem Bereich von 5 bis 15 Gew.-% und SiO2 in einer Menge von wenigstens 70 Gew.-% basiert, wobei d) mindestens 80% der Aerogelpartikel nicht in direktem Kontakt mit dem Bindemittel stehen.
  2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Dichte in einem Bereich von 0,7 bis 1,4 g/cm3 aufweist.
  3. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Druckfestigkeit in einem Bereich von 10 bis 40 MPa, insbesondere 15 bis 25 MPa, aufweist.
  4. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Körnung der hydrophoben Aerogelpartikel zwischen 0,1 und 5 mm liegt.
  5. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel Zement, Gips, Kalk, Lehm, Wasserglas und/oder Ton ist.
  6. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel eine mittlere Teilchengröße in einem Bereich von 100 bis 1000 nm, insbesondere in einem Bereich von 200 bis 500 nm, aufweist.
  7. Verbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel eine mittlere Porengröße in einem Bereich von 0,5 bis 3 μm, insbesondere in einem Bereich von 1 bis 2 μm, aufweist.
  8. Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst: a) Vermengen des hydrophilen Dispergiermittels mit Wasser zur Einstellung einer Viskosität von mehr als 5000 cps, b) Einrühren von hydrophobem Aerogelgranulat und Homogenisieren der Dispersion, c) Zufügen eines anorganischen Bindemittels, und d) Trocknen und Abbinden des Bindemittels.
  9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schritt bei einer Temperatur in einem Bereich von 10°C bis 45°C, insbesondere bei Raumtemperatur, durchgeführt wird.
DE200410046495 2004-09-23 2004-09-23 Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung Active DE102004046495B4 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410046495 DE102004046495B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102005012740A DE102005012740A1 (de) 2004-09-23 2005-03-19 Aerogel-enthaltener Brandschutzwerkstoff
PCT/EP2005/054679 WO2006032655A2 (de) 2004-09-23 2005-09-20 Aerogel-enthaltender brandschutzwerkstoff
DE202005021201U DE202005021201U1 (de) 2004-09-23 2005-09-20 Aerogel-enthaltender Brandschutzwerkstoff

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410046495 DE102004046495B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102004046495A1 DE102004046495A1 (de) 2006-04-06
DE102004046495B4 true DE102004046495B4 (de) 2009-04-09

Family

ID=36061955

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410046495 Active DE102004046495B4 (de) 2004-09-23 2004-09-23 Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004046495B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2021032717A1 (de) 2019-08-22 2021-02-25 Universität Duisburg-Essen Photokatalytisch aktiver aerogelbeton

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008053231B4 (de) 2008-10-25 2010-09-30 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Thermisch stabiler betonfreier Verbundwerkstoff, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung des Verbundwerkstoffs
DE202013010599U1 (de) 2013-11-27 2015-03-05 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Sandwichstruktur mit einem Aerogel enthaltenden Kernwerkstoff

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4437424A1 (de) * 1994-10-20 1996-04-25 Hoechst Ag Aerogelhaltige Zusammensetzung, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
DE4441567A1 (de) * 1994-11-23 1996-05-30 Hoechst Ag Aerogelhaltiges Verbundmaterial, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung
EP1215276A1 (de) * 2000-12-12 2002-06-19 Clariant GmbH Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend mikrodisperse silikathaltige Partikel

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4437424A1 (de) * 1994-10-20 1996-04-25 Hoechst Ag Aerogelhaltige Zusammensetzung, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung
DE4441567A1 (de) * 1994-11-23 1996-05-30 Hoechst Ag Aerogelhaltiges Verbundmaterial, Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung
EP1215276A1 (de) * 2000-12-12 2002-06-19 Clariant GmbH Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend mikrodisperse silikathaltige Partikel

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Sicherheitsdatenblatt BAYKISOL 30 *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2021032717A1 (de) 2019-08-22 2021-02-25 Universität Duisburg-Essen Photokatalytisch aktiver aerogelbeton

Also Published As

Publication number Publication date
DE102004046495A1 (de) 2006-04-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102005012740A1 (de) Aerogel-enthaltener Brandschutzwerkstoff
EP0407921B1 (de) Anorganischer Schaumstoffkörper und Verfahren zur Herstellung desselben
EP3063342B1 (de) Betonelement umfassend einen schallabsorber
DE2756227A1 (de) Verfahren zur herstellung von anorganischem waermeisolierenden material
DE4011793C1 (de)
WO2012034724A1 (de) Baustoff und bausystem-element sowie verfahren zur herstellung derselben
AT509575A1 (de) Mineralschaum
EP2163534B1 (de) Porenbetonmaterial sowie verfahren zu seiner herstellung
WO2017174441A1 (de) Schäumungsmittel und verfahren für das schäumen und stabilisieren von schäumen für luftporenhaltige baumaterialien
EP0990628A1 (de) Leichtmauermörtel
DE102012020841A1 (de) Mineralschaum und Verfahren zur Herstellung desselben
DE3202817A1 (de) "anorganischer verbundstein und verfahren zu seiner herstellung"
DE202019103866U1 (de) Trockenputzmischung für eine spritzbare Dämmung
DE102004046495B4 (de) Aerogel-enthaltener Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102006033061A1 (de) Lärmschutzwerkstoff
EP0808812A1 (de) Porosierter Mauerziegel
DE202005021201U1 (de) Aerogel-enthaltender Brandschutzwerkstoff
DE2853333C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines mineralischen Schaumstoffes
DE10392839B4 (de) Dynamisch isolierender, gehärteter, hauptsächlich Tobermorit enthaltender Formkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
AT394184B (de) Verfahren zur herstellung von leichtbeton
EP0781733B1 (de) Leichtmauermörtel und Verfahren zu seiner Herstellung
DE19708779A1 (de) Bindemittelgebundener Ziegelleichtschaum
EP1433768A1 (de) Porenbildendes Betonzusatzmittel
DE102021208402A1 (de) Werkmauermörtel, Trockenmörtelformkörper, Lagerfugenmörtelschicht, Mauerwerk mit einer derartigen Lagerfugenmörtelschicht sowie Verfahren zur Herstellung einer derartigen Lagerfugenmörtelschicht und eines Mauerwerks
DE2638707A1 (de) Leichtes, teilchenfoermiges aggregat und verfahren zu seiner herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DEUTSCHES ZENTRUM FUER LUFT- UND RAUMFAHRT E.V.

AG Has addition no.

Ref document number: 102005012740

Country of ref document: DE

Kind code of ref document: P

8364 No opposition during term of opposition
R084 Declaration of willingness to licence