DE102004045842A1

DE102004045842A1 - Verfahren zum Erschweren des Diebstahls von Einkaufswagen

Info

Publication number: DE102004045842A1
Application number: DE102004045842A
Authority: DE
Inventors: Herbert Eberlein
Original assignee: Wanzl Metallwarenfabrik GmbH
Current assignee: Wanzl GmbH and Co Holding KG
Priority date: 2004-09-20
Filing date: 2004-09-20
Publication date: 2006-03-23
Also published as: EP1792286A1; DE502005004304D1; WO2006032224A1; EP1792286B1; CN101023454A; ATE397260T1; US20080122619A1; DE112005002935A5; AU2005287764A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erschweren des Diebstahls von Einkaufswagen (11), die Kunden in Selbstbedienungsgeschäften (1) zur Verfügung gestellt werden, wobei jeder Einkaufswagen (11) mit einem Transponder (12) gleicher Kennung ausgestattet ist und wobei an wenigstens einer geeigneten Stelle eines zum Selbstbedienungsgeschäft (1) gehörenden Außenbereiches (2), beispielsweise eines Kundenparkplatzes (4), mindestens eine mit den Tranpondern (12) der Einkaufswagen (11) korrespondierende Überwachungseinrichtung (14) vorgesehen ist. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass beim Passieren der Überwachungseinrichtung (14) mit einem Einkaufswagen (11) die Kennung des Transponders (12) dieses Einkaufswagens (11) durch die Überwachungseinrichtung (14) in eine neue Kennung geändert wird und dass beim Passieren einer vorbestimmten Stelle (10) innerhalb des Selbstbedienungsgeschäftes (1) mit einem Einkaufswagen (11) geänderter Kennung, dessen geänderte Kennung durch eine Prüfeinrichtung (13), die der vorbestimmten Stelle (10) zugeordnet ist, in die ursprüngliche Kennung zurückgeführt wird, wobei der durch die Prüfeinrichtung (13) bewirkte Rückführungsvorgang ein Signal auslöst.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erschweren des Diebstahls von Einkaufswagen, die Kunden in Selbstbedienungsgeschäften zur Verfügung gestellt werden, wobei jeder Einkaufswagen mit einem Transponder gleicher Kennung ausgestattet ist und wobei an wenigstens einer geeigneten Stelle eines zum Selbstbedienungsgeschäft gehörender Außenbereiches, beispielsweise eines Kundenparkplatzes, mindestens eine mit den Transpondern der Einkaufswagen korrespondierende Überwachungseinrichtung vorgesehen ist.
Der Wunsch, den Diebstahl von Einkaufswagen in Selbstbedienungsgeschäften zu verhindern oder wenigstens einzuschränken ist nicht neu. Bereits im Jahres 1960 wurde in der US-Patentschrift 2,964,140 ein entsprechender Lösungsvorschlag beschrieben. Inzwischen kennt die Patentliteratur mindestens fünfzig weitere Anmeldungen, die sich mit der eben genannten Problematik befassen. Der jüngste Lösungsvorschlag ist in der EP 1 101 685 A1 dokumentiert. Alle in diesem Zeitabschnitt vorgeschlagenen Lösungsansätze benützen wenigstens eines der folgenden technischen Merkmale:

– magnetische Verriegelung der Rollen der Einkaufswagen beim Verlassen einer vorbestimmten Zone;
– Verriegelung der Rollen per Funk bei Verlassen dieser Zone;
– Lageveränderung von wenigstens einer Rolle durch ein hindernisbedingtes Anheben der Einkaufswagen;
– Hindernisse im Fahrbereich, die ein Weiterfahren der Einkaufswagen erschweren;
– Wirksamwerden von Sperrarmen, welche die Rollen am Fahren hindern;
– Erzeugung von Rollwiderständen beim Verlassen eines vorbestimmten Areals.

Alle eben beschriebenen Vorschläge bewirken mehr oder weniger aufwendige Veränderungen an den Einkaufswagen und in etlichen Fällen auch noch zusätzlich im Bereich des Fußbodens. Manche Lösungen sind schlichtweg praxisfremd. Andere wiederum bewirken eine erhebliche Steigerung der Herstellkosten der Einkaufswagen, so dass die Nachfrage nach solchen Einkaufswagen zwangsläufig gering ist.
Ausgehend von diesen Nachteilen wurde inzwischen vorgeschlagen, Einkaufswagen mit einem Transponder auszustatten und an den Ausgängen, die vom Grundstück eines Selbstbedienungsgeschäftes in die angrenzenden Straßen führen, Überwachungseinrichtungen zu installieren, die dann einen lauten Signalton erzeugen, wenn jemand versucht, mit einem Einkaufswagen an einer Überwachungseinrichtung vorbeizufahren. Ergänzend wurde auch vorgeschlagen, anstelle der Überwachungseinrichtung jeden Einkaufswagen mit einem Signalgeber auszustatten. Auch diese Lösung überzeugt nicht, da sich diese Einkaufswagen erst dann bemerkbar machen, wenn sie sich schon relativ weit entfernt vom Selbstbedienungsgeschäft befinden. Man müsste demnach in diesen Außenzonen permanent Personen abstellen, die immer dann einzuschreiten hätten, wenn jemand versucht, einen Einkaufswagen mitzunehmen oder zu entwenden. Dies ist unrealistisch.
Jene Motive, die in der Vergangenheit zu den eben beschriebenen Lösungsvorschlägen geführt haben, mögen durchaus unterschiedlich gewesen sein. Fest steht zwischenzeitlich, dass die meisten Einkaufswagendiebstähle von Personen begangen werden, die in der näheren Umgebung von Selbstbedienungsgeschäften wohnen und in Ermangelung eines Autos zu Fuss zum Einkaufen gehen müssen. Diese Personen schieben den mit Ware beladenen Einkaufswagen einfach nach Hause und kommen mit dem Einkaufswagen erst dann wieder zum Selbstbedienungsgeschäft zurück, wenn ein neuer Einkauf ansteht.
Ausgehend von dieser Erkenntnis besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren der hier vorliegenden Art so weiterzuentwickeln, dass die eingangs beschriebenen Nachteile oder Umständlichkeiten vermieden werden.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass beim Passieren der Überwachungseinrichtung mit einem Einkaufswagen die Kennung des Transponders dieses Einkaufswagens durch die Überwachungseinrichtung in eine neue Kennung geändert wird und dass beim Passieren einer vorbestimmten Stelle innerhalb des Selbstbedienungsgeschäftes mit einem Einkaufswagen geänderter Kennung, dessen geänderte Kennung durch eine Prüfeinrichtung, die der vorbestimmten Stelle zugeordnet ist, in die ursprüngliche Kennung zurückgeführt wird, wobei der durch die Prüfungseinrichtung bewirkte Rückführungsvorgang ein Signal auslöst.
Das vorgeschlagene Verfahren vermeidet in vorteilhafter Weise das Anbringen oder Einbauen von Verriegelungs- und/oder Bremseinrichtungen an den Rollen der Einkaufswagen. Es vermeidet alle notwendigen Einrichtungen, die ein Verriegeln oder Bremsen der Rollen bewirken müssten. Es vermeidet ferner ein aufwendiges Verändern der Einkaufswagen. Das neue Verfahren benötigt keine Hindernisse im Fußboden oder magnetisch wirkende Bauteile, die am Fußboden untergebracht werden müssen.
Vielmehr genügt es entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren, dass an jedem Einkaufswagen lediglich ein Transponder kleinster Bauweise angebracht werden muss, wobei diese Transponder beispielsweise in ein ohnehin an den Einkaufswagen befindliches Kunststoffteil einzufügen oder einzuspritzen sind, was herstellungstechnisch einfach und damit kostengünstig durchzuführen ist. Letzteres ist von enormer Bedeutung, da Einkaufswagen in großer Zahl Verwendung finden. Natürlich muss wenigstens eine elektronisch wirkende und mittels Funk arbeitende Überwachungseinrichtung und mindestens eine ebenso elektronisch wirkende und mittels Funk arbeitende Prüfungseinrichtung vorgesehen werden, was baulicherseits jedoch einfach durchzuführen ist. So ist jede der relativ klein gestalteten Überwachungseinrichtungen jeweils an einem am Grundstück des Selbstbedienungsgeschäftes befindlichen Ausgang und jede ebenfalls klein gestaltbare Prüfungseinrichtung beispielsweise in je einem an einer Kasse des Selbstbedienungsgeschäftes vorbeiführenden Durchgang installierbar, wobei jede Prüfungseinrichtung, wie später noch erläutert werden wird, mit einer Kasse elektrisch geschaltet sein kann. Die wenigstens eine Überwachungseinrichtung und die mindestens eine Prüfungseinrichtung können sogar gleich gestaltet und nur unterschiedlich programmiert sein, so dass dieser Umstand zu einer kostengünstigen Installation der eben beschriebenen Einrichtungen beiträgt.
Die Erfindung wird anhand einer Prinzipskizze und eines Verfahrensablaufes näher beschrieben.
Die Skizze zeigt in einer Draufsicht ein Selbstbedienungsgeschäft 1 mit angrenzendem Außenbereich 2, der im Beispiel als Kundenparkplatz 4 gestaltet ist. Auf dem Kundenparkplatz 4 befindet sich eine Entnahmestelle 5 für Einkaufswagen 11. Die Einkaufswagen 11 sind dort gewöhnlich mit Hilfe von Münzschlössern aneinandergekoppelt und werden üblicherweise der Entnahmestelle 5 durch Entrichtung eines Pfandes entnommen und nach erfolgtem Einkauf wieder zurück zur Entnahmestelle 5 gebracht. Die Skizze zeigt einen derartigen Einkaufswagen 11, der mit einem per Funk ansprechbaren elektrischen Speichermedium, also mit einem sogenannten Transponder 12 ausgestattet ist. Das Selbstbedienungsgeschäft 1 weist einen Eingangsbereich 6 auf, an den sich der Verkaufsraum 7 anschließt. Der Verkaufsraum 7 endet an der sogenannten Kassenzone 8. Die Kassenzone 8 weist wenigstens einen für Kunden und deren mitgeführte Einkaufswagen 1 bestimmten Durchgang 9 auf, die mit je einer elektronischen Kasse 15 besetzt sind. Im Beispiel sind zwei Durchgänge 9 vorgesehen. An zwei vorbestimmten Stellen 10, vorzugsweise an jedem Durchgang 9, ist jeweils eine Prüfeinrichtung 13 in Form einer Funkwellen aussendenden elektronischen Lese-/Schreibeinheit vorgesehen. Eine im Grunde gleiche Funkwellen aussendende elektronische Lese-/Schreibeinheit ist in Form einer Überwachungseinrichtung 14 auch an einem am Außenbereich 2 befindlichen Ausgang 3 vorgesehen, der beispielsweise zu einer Straße weiterführt. Es können durchaus mehrere Ausgänge 3 vorhanden sein, denen dann jeweils eine Überwachungseinrichtung 14 zugeordnet ist. Jeder Transponder 12 der Einkaufswagen 11 ist mit einer Kennung (als Beispiel A) versehen, die von jeder Prüfeinrichtung 13 und von jeder Überwachungseinrichtung 14 per Funk ausgesprochen und beeinflusst werden kann.
Kauft ein Kunde im Selbstbedienungsgeschäft 1 ein, entnimmt er der Entnahmestelle 5 einen Einkaufswagen 11, passiert den Eingangsbereich 6 und bedient sich anschließend im Verkaufsraum 7 mit Ware. Zum Bezahlen der Ware 7 beschreitet der Kunde mit seinem Einkaufswagen 11 einen der Durchgänge 9, bezahlt seine Ware, geht mit dem Einkaufswagen 11 zu seinem Auto, entlädt dort den Einkaufswagen 11 und bringt diesen nun leeren Einkaufswagen 11 zurück zur Entnahmestelle 5. Beim Passieren des Durchganges 9 registriert die dort angeordnete Prüfeinrichtung 13 die Kennung des Transponders 12 des vorbeifahrenden Einkaufswagens 11. Der eben geschilderte Ablauf entspricht dem üblichen bekannten Einkaufsvorgang. Nicht üblich ist es, wenn sich ein Kunde, nach dem Bezahlen der Ware, mit dem mit Ware gefüllten Einkaufswagen 11 zu Fuß auf den Nachhauseweg macht. In diesem Falle durchschreitet dieser Kunde mit seinem Einkaufswagen 11 den Ausgang 3 des Außenbereiches 2. Die am Ausgang 3 befindliche Überwachungseinrichtung 14 ist nun so programmiert, dass sie per Funk die Kennung des Transponders 12 des vorbeifahrenden Einkaufswagens 11 erkennt und diese anschließend beispielsweise von A in B ändert. Ab diesem Zeitpunkt unterscheidet sich dieser „gestohlene" Einkaufswagen 11 aufgrund seiner anderen oder neuen Kennung von den übrigen im Selbstbedienungsgeschäft 1 eingesetzten Einkaufswagen 11. Kommt der Kunde mit seinem „entwendeten" Einkaufswagen 11 irgendwann wieder zum nächsten Einkauf in das Selbstbedienungsgeschäft 1 zurück, muss er wieder nach erfolgtem Einkauf durch einen der Durchgänge 9, um seine Ware bezahlen zu können. Die diesem Durchgang 9 zugeordnete Prüfeinrichtung 14 ist nun so programmiert, dass diese die geänderte Kennung des als entwendet gekennzeichneten Einkaufswagens 11 bei dessen Vorbeifahren erkennt und in die ursprüngliche Kennung, z.B. wieder in A, zurückführt. Diese Änderung der Kennung bewirkt die Auslösung eines wahrnehmbaren Signales, das von einem mit der Prüfeinrichtung 13 elektrisch geschalteten Signalgeber stammt. Idealerweise ist jede Prüfeinrichtung 13 mit der ihr über den entsprechenden Durchgang 9 zugeordneten Kasse 15 elektrisch geschaltet oder verbunden. Auf diese Weise übernimmt jede Kasse 15 die Funktion eines Signalgebers beispielsweise derart, dass als Signal auf dem ausgedruckten Kassenzettel der Hinweis steht, „bitte den Einkaufswagen an der Entnahmestelle abstellen". Diese Art des Hinweises ist diskret und stellt den Kunden im Selbstbedienungsgeschäft 1 nicht bloß. Unabhängig davon kann das so gewählte „Signal" auch dazu verwendet werden, dass ausgewähltes Personal des Selbstbedienungsgeschäftes 1 entweder den Kunden an Ort und Stelle persönlich bittet, den Einkaufswagen 11 nicht mitzunehmen oder aber dass dieser Kunde spätestens beim erneuten Passieren des Ausganges 3 mit dem Einkaufswagen 11 vom Personal aufgehalten und über sein Verhalten entsprechend aufgeklärt wird.
Gemäß einer Erweiterung der Erfindung ist es denkbar, auch an der Entnahmestelle 5 für Einkaufswagen 11 eine Prüfeinrichtung 13 anzubringen. Sollte jemand den Außenbereich 2 mit dem Einkaufswagen 11 durch den Ausgang 3 hindurch verlassen haben und würde sofort wieder zurückkehren, um den Einkaufswagen 11 an der Entnahmestelle 5 abzugeben, dann würde durch die an der Entnahmestelle 5 befindliche Prüfeinrichtung 13 die geänderte Kennung des Einkaufswagens 11 wieder in die ursprüngliche Kennung zurückgeführt werden.

Claims

Verfahren zum Erschweren des Diebstahls von Einkaufswagen (11), die Kunden in Selbstbedienungsgeschäften (1) zur Verfügung gestellt werden, wobei jeder Einkaufswagen (11) mit einem Transponder (12) gleicher Kennung ausgestattet ist und wobei an wenigstens einer geeigneten Stelle eines zum Selbstbedienungsgeschäft (1) gehörenden Außenbereiches (2), beispielsweise eines Kundenparkplatzes (4), mindestens eine mit den Transpondern (12) der Einkaufswagen (11) korrespondierende Überwachungseinrichtung (14) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Passieren der Überwachungseinrichtung (14) mit einem Einkaufswagen (11) die Kennung des Transponders (12) dieses Einkaufswagens (11) durch die Überwachungseinrichtung (14) in eine neue Kennung geändert wird und dass beim Passieren einer vorbestimmten Stelle (10) innerhalb des Selbstbedienungsgeschäftes (1) mit einem Einkaufswagen (11) geänderter Kennung, dessen geänderte Kennung durch eine Prüfeinrichtung (13), die der vorbestimmten Stelle (10) zugeordnet ist, in die ursprüngliche Kennung zurückgeführt wird, wobei der durch die Prüfeinrichtung (13) bewirkte Rückführungsvorgang ein Signal auslöst.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal von einer Kasse ausgelöst wird, die mit einer Prüfeinrichtung (13) elektrisch geschaltet ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal als schriftlicher Hinweis auf dem Kassenbeleg erscheint.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückführung der Kennung eines Einkaufswagens (11) auch durch eine an der Entnahmestelle (5) der Einkaufswagen (11) vorgesehene Prüfeinrichtung (13) durchführbar ist.