DE102004042989B4 - Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug - Google Patents

Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug Download PDF

Info

Publication number
DE102004042989B4
DE102004042989B4 DE200410042989 DE102004042989A DE102004042989B4 DE 102004042989 B4 DE102004042989 B4 DE 102004042989B4 DE 200410042989 DE200410042989 DE 200410042989 DE 102004042989 A DE102004042989 A DE 102004042989A DE 102004042989 B4 DE102004042989 B4 DE 102004042989B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cruise missile
airdrop
pylon
cruise
missile
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE200410042989
Other languages
English (en)
Other versions
DE102004042989A1 (de
Inventor
Patentinhaber gleich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE200410042989 priority Critical patent/DE102004042989B4/de
Publication of DE102004042989A1 publication Critical patent/DE102004042989A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102004042989B4 publication Critical patent/DE102004042989B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D1/00Dropping, ejecting, releasing, or receiving articles, liquids, or the like, in flight
    • B64D1/02Dropping, ejecting, or releasing articles
    • B64D1/04Dropping, ejecting, or releasing articles the articles being explosive, e.g. bombs

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)

Abstract

Verfahren zum Absetzen eines auf einer Ausziehplattform oder an einem Airdrop-Pylon angeordneten Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug mittels Airdrop bei großer Höhe und üblicher Geschwindigkeit mit den Schritten: a. Ausziehen der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons mit dem daran angeordneten Marschflugkörper über die hintere, geöffnete Laderampe des Transportflugzeugs durch einen entfalteten Ausziehfallschirm, b. nach Sensierung des Airdrop-Vorganges durch den Marschflugkörper mittels aufgetrennter diskreter Signale und eigener Sensorik erfolgt die Zündung von Kartuschen eines Pylons der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons durch den Marschflugkörper via Umbilical-Verbindung zum Zwecke der Trennung von der Ausziehplattform oder dem Airdrop-Pylon erst dann, wenn der Marschflugkörper sensiert, dass er stabil in einer annähernd senkrechten Lage nach unten zusammen mit der Ausziehplattform oder mit dem Airdrop-Pylon am Ausziehfallschirm hängt und die Pendelbewegung abgeklungen ist, c. nach der Trennung des Marschflugkörpers von der Ausziehplattform oder von dem Airdop-Pylon mittels Plunger und nach Bereitstellung der erforderlichen Energie werden Schwenkflügel des Marschflugkörpers geöffnet und die Abdeckungen der Triebwerks-Lufteinlässe entfernt, d. im Anschluss wird ein Sturzflug-Manöver des Marschflugkörpers ausgeführt, während dessen das Marschflugkörper-Triebwerk gestartet wird, e. nach Erreichen der Leerlaufdrehzahl des Triebwerks führt der Marschflugkörper ein Abfang-Manöver zum Erreichen einer horizontalen Fluglage durch, wobei f. der Marschflugkörper nach Erreichen einer horizontalen Fluglage die vorgeplante Mission auszuführen versucht.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Absetzen eines an einer Ausziehplattform oder an einem Airdrop-Pylon fixierten Marschflugkörpers, wobei die Abtrennung von der Ausziehplattform bzw. vom Airdrop-Pylon in annähernd senkrechter, stabiler Lage des Marschflugkörpers nach unten erfolgt.
  • In DE 103 42 565 A1 und DE 103 38 963 A1 ist dargestellt, welche Nachteile der Verschuß von Marschflugkörpern wie Taurus KEPD 350, Storm Shadow, Scalp EG, Apache, JASSM AGM-158 von Jagdbombern wie Tornado, Harrier, Eurofighter, Mirage 2000, Rafale, Gripen, Viggen, F-18 mit sich bringt. Weiterhin ist dort beschrieben, welche Vorteile der Verschuß von Marschflugkörpern von militärischen Transportflugzeugen wie A400M oder C-130 Herkules mittels Fallschirm-Airdrop hat und welche technischen Lösungsmöglichkeiten sich hierfür anbieten ( DE 103 42 565 A1 : Airdrop-Launcher, Airdrop-Pylon; DE 103 38 963 A1 : Ausziehplattform). DE 103 42 565 A1 und DE 103 38 963 A1 ist gemeinsam, dass der Marschflugkörper unmittelbar nach Auszug mittels Auszieh-Fallschirm über die hintere geöffnete Laderampe des Transportflugzeug und nach Verlassen des Sicherheitsbereichs hinter der abgesenkten Laderampe sich bei geringem Nick-Winkel von der Ausziehplattform bzw. vom Airdrop-Pylon trennt, indem er die Kartuschen der Ausziehplattform bzw. des Airdrop-Pylons zündet. Dieses Verfahren birgt bei schweren (> 1500 kg) und überschweren (> 2000 kg) Marschflugkörpern die Gefahr in sich, dass bei langsamen Airdrop-Geschwindigkeit (50 m/s–-90 m/s) des Transportflugzeuges die Zugkraft des Auszieh-Fallschirmes entsprechend niedrig ist (< 7 kN bei 2.5 m Durchmesser des Ausziehfallschirmes), so dass
    • – möglicherweise keine stabile Fluglage bei dieser geringen Geschwindigkeit eintritt, wodurch das Öffnen der Schwenkflügel und der nachfolgende Start des Triebwerks verhindert werden,
    • – möglicherweise durch die geringe Zugkraft des Auszieh-Fallschirmes der Marschflugkörper mit der Nase bei Verlassen der Laderampe nach unten wegkippen, was nachfolgend eine starke Pendelbewegung durch die sich verändernde Zugkraft des Ausziehfallschirmes verursacht, wodurch wiederum das sofortige Öffnen der Schwenkflügel und der nachfolgende Start des Triebwerks verhindert werden.
    Große Airdrop-Geschwindigkeiten (> 160 m/s) andererseits können das Zerreißen des Auszieh-Fallschirm verursachen, da sich eine Zugkraft von > 30 kN entwickelt.
  • Die DE 103 38 963 A1 beschreibt ein Verfahren zum Absetzen einer Ausziehplattform aus dem Frachtraum eines Transportflugzeug über die hintere Laderampe mittels Fallschirmauszuges, wobei der sich an der Ausziehplattform befindliche Marschflugkörper in horizontaler Lage von der Ausziehplattform abgestoßen wird, nachdem der Abschluss des erfolgreichen Ausziehvorganges erkannt wurde und sich die Ausziehplattform außerhalb des Sicherheitsbereiches des Transportflugzeuges befindet.
  • In JP04-260900 A ist ein Verfahren zum Ausbringen einer Plattform aus dem Frachtraum eines Transportflugzeug gezeigt, wobei der sich auf der Plattform befindliche Flugkörper in schräge Fluglage von der Plattform abgleitet, wenn der Trennungsvorgang ausgelöst wird.
  • Angesichts obiger Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches das sichere Ausbringen eines schweren bzw. eines überschweren Marschflugkörpers (1.5 to bis 2.5 to) mittels Fallschirm-Airdrop über die hintere abgesenkte Laderampe eines militärischen Transportflugzeuges auch bei niederigen Geschwindigkeiten erlaubt.
  • Die Lösung der vorher aufgezeigten Aufgabe erfolgt jeweils durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2. Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt. Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Es zeigt:
  • : Ausziehplattform in Airdrop-Stellung, Airdrop-Fallschirm wird ins Freie geschossen
  • : Airdrop-Fallschirm zieht Ausziehplattform mit Marschflugkörper ins Freie
  • : Umbilical-Kabel wird von der Ausziehplattform abgezogen, Zugkraft des Fallschirmes führt Marschflugkörper in senkrechte Lage
  • : Ausziehplattplattform mit Marschflugkörper führt Pendel-Bewegung um die Senkrechte
  • : Ausziehplattform mit Marschflugkörper hat stabile, annähernd, senkrechte Lage erreicht
  • : bei Abklingen der Pendelbewegung aktiviert der Marschflugkörper die Kartuschen der Ausziehplattform und wird durch die Erdbeschleuningung im Sturzflug nach unten beschleunigt, so dass das Triebwerk unverzüglich gestartet werden kann, nachfolgend erfolgt ein Sturzflug-Abfangmanöver, um in die vorgeplante Marschphase überzugehen
  • : Zustands-Übergangs-Diagramm der Hauptablaufsteuerung des Marschflugkörpers bei Vertikal-Start-Verfahren
  • : AGL-AMSL-Höhen-Szenarium
  • : Zustands-Übergangs-Diagramm der Hauptablaufsteuerung des Marschflugkörpers bei automatischem Auswahlverfahren
  • zeigt ein militärisches Transportflugzeug wie z. B. A400M, in dem ein aus dem Stand der Technik bekanntes Marschflugkörper-Airdrop-System installiert ist, welches aus dem Weapon Control Mission Planing Container (WCMPC) und einen oder mehreren Ausziehplattformen, die jeweils einen Marschflugkörper tragen, besteht und dessen Elemente im Frachtraum des Transportflugzeuges wie übliche Cargo-Palleten gehandhabt werden.
  • Insbesondere ist in dargestellt, welche Mode der Marschflugkörper bis zum Auslösen des Airdrops durchläuft: Einschalt-Vorgang ('Power On'), Einschalttests ('Einschalt Test', 'Ausgelöster Test'), Verteilung des Missionsplanes ('Verteilung'), Aufrichtung des Navigationssystems ('Navigation Aufrichtung'), Release-Vorbereitungen ('Flugkörper Verschuß Vorbereitung', 'Prüfung Verschuß-Bedingungen', 'Stop Flugzeug Interaction'). und zeigen die Situation, wenn sich der Marschflugkörper im Mode 'Airdrop Überwachung' befindet (siehe ), in dem überwacht wird, ob der Airdrop-Vorgang korrekt durchlaufen wird:
    • – ob das Airdrop-Fallschirmsystem die Aktivierung des Fallschirmes gemeldet hat,
    • – ob die Inertial Measurement Unit (IMU) des Marschflugkörpers die durch die Zugkräfte des Fallschirmes erzeugten Beschleunigungen sensiert,
    • – ob die Milbus-Kommunikation durch das Abziehen des Umbilical-Kabel vom Umbilical-Stecker der Ausziehplattform stoppt,
    • – ob diskrete Signale des Umbilical-Kabels spannungs/stromlos werden aufgrund des Abziehens des Umbilical-Kabel vom Umbilical-Stecker der Ausziehplattform.
  • Falls obige Bedingungen erfüllt sind und damit sichergestellt ist, dass der Marschflugkörper sich hinter der geöffneten Laderampe außerhalb des Sicherheitsbereiches (→ Länge des Umbilical-Kabels, siehe ) befindet, wechselt die interne Ablaufsteuerung des Marschflugkörpers in den Mode 'Lage Überwachung'. und entsprechen der Situation, wenn der Marschflugkörper im Mode 'Lage Überwachung' gesteuert wird. Im Mode 'Lage Überwachung' prüft der Marschflugkörper mittels der navigierten Euler-Winkel, ob er sich von der waagrechten Lage unmittelbar bei Airdrop in eine annähernd senkrechte Lage (Nick-Winkel 70°–90° je nach Wind- und Airdrop-Geschwindigkeit) bewegt, wobei eventuelle Pendelbewegungen abgewartet werden. Stellt der Marschflugkörper innerhalb einer vordefinierten Zeit (z. B. 10 sec) fest, dass er am Ausziehfallschirm hängend sich in einer stabilen, annähernd senkrechten Lage befindet (siehe ), wechselt er in den Mode 'Warten auf Release-Ereignis' (siehe ). Falls innerhalb der vordefinierten Zeit keine stabile, annähernd senkrechte Lage sensiert werden kann, erfolgt trotzdem der Wechsel in den Mode 'Warten auf Release-Ereignis'.
  • Im Mode Warten auf Release-Ereignis aktiviert der Marschflugkörper ein diskretes Umbilical-Steuer-Signal, mit dem die Kartuschen (Catridges) des Ausziehplattform-Pylons zum Öffnen der Hacken und zur Stößel-Ausstoßung gezündet werden, um die Trennung des Marschflugkörpers von der Ausziehplattform zu bewirken.
  • Wenn nun anschließend der Marschflugkörper durch den ausgefahrenen Plunger, welcher im Mode 'Lage Überwachung' entriegelt wurde, sensiert, dass er von der Ausziehplattform und damit vom Ausziehfallschirm getrennt ist (siehe ), wird in den Mode 'Sturzflug zum Triebwerksstart' (siehe ) verzweigt.
  • Im Mode 'Sturzflug zum Triebwerksstart' wird nun folgendes ausgeführt:
    • – Aktivierung der Safe/Arm-Schaltung (siehe Sicherheits-Kette, LANSAD) um die für Schwenkflügel-Öffnung und Triebwerksstart notwendig Energie (Arm-Power) durchzuschalten,
    • – abwarten bis die Arm-Power vorliegt,
    • – öffnen der Schwenkflügel,
    • – entfernen der Abdeckung der Triebwerks-Lufteinlässe (windmiling treibt dann zunächst die Triebwerksdrehzahl bis ≈ 2000 rpm hoch),
    • – initiieren der Triebwerksstartsequenz (Kartuschen-Zündung zur Steigerung der Triebwerksdrehzahl, Treibstoff-Zündung etc.., sofern eine definierte AMSL unterschritten ist), einschalten der Suchkopf-Kühlung,
    • – lenken des Marschflugkörpers auf einer annähernd senkrechten Flugbahn nach unten (vergleiche Endphasen-Lenkung, Terminal Guidance), daher keine Q0-Control und keine Separation Guidance nach Release-Sensierung.
  • Wenn das Triebwerk die Leerlaufdrehzahl (idle speed ≈ 20000–21000 rpm) erreicht (typisch circa 12 sec nach Triebwerkstart-Aktivierung), wird in den Mode 'Abfang-Manoever' (siehe ) übergegangen.
  • Im Mode 'Abfang-Manoever' sind folgende Aktionen durchzuführen:
    • – Triebwerk mit maximaler Soll-Drehzahl (typisch 27000 rpm) ansteuern, um maximale Querbeschleunigungs-Fähigkeit des Marschflugkörpers zu erreichen,
    • – ausführen einer vorberechneten Standard-Flugbahn, durch welche der Marschflugkörper von seiner annähernd senkrechter Lage in eine annähernd waagrechte Lage (→ Anstellwinkel) bei minimalem Kurvenradius und mit minimaler seitlicher Bewegung gelangt.
  • Hat der Marschflugkörper die annähernd waagrechte Lage eingenommen, wird in den Mode 'Vorgeplante Marschphase' gewechselt, falls die Entfernung und die Kurswinkel-Abweichung zur vorgeplanten Flugbahn (Missionsplan) gering sind (typisch: Entfernung < 10 km, Kurzwinkel-Abweichung < 20°). Falls die Entfernung oder die Kurswinkel-Abweichung zur vorgeplanten Flugbahn signifikant sind, wird in den Mode 'Nachgeplante Marschphase' verzweigt, in welchem eine horizonatale und vertikale Flugbahn berechnet und anschließend ausgeführt wird, um in die vorgeplannte Flugbahn einzufädeln. Wenn dann die vorgeplante Flugbahn erreicht wird, wird der Mode 'Vorgeplante Marschphase' eingenommen.
  • Der Mode 'Vorgeplante Marschphase' und der Mode 'Nachgeplante Marschphase' sind vom Marschflugkörper TAURUS KEPD350 her bekannt. Zu beachten ist,
    • – dass der Höhenverlust des Marschflugkörpers im Mode 'Lage Überwachung' (noch am Ausziehfallschirm hängend für max. 10 sec) nicht mehr als 500 m beträgt,
    • – dass der Höhenverlust des Marschflugkörpers in den Modes Warten auf Release-Ereignis' und 'Sturzflug zum Triebwerksstart' (Marschflugkörper im freien Fall senkrecht nach unten) nicht mehr als 2500 m beträgt,
    • – dass der Höhenverlust des Marschflugkörpers im Mode 'Abfang-Manoever' nicht mehr als 3000 m beträgt.
    Somit ergibt sich für das obig beschriebene Vertikal-Start-Verfahren eine Release-Höhe über Grund (AGL) von mindestens 6 km (gegen die niedrigen Temperaturen bei 6 km und höher stehen in Transportflugzeugen für das Frachtpersonal entspr. Schutzanzüge zur Verfügung).
  • Weiterhin ist zu beachten, dass der Start des Triebwerkes nur innerhalb der zulässigen Envelope (gebildet aus Anstellwinkel und Höhe über See) erfolgen darf, typischerweise nicht höher als 8000 m über See (AMSL), was im Mode 'Sturzflug zum Triebwerksstart' bei der Initiierung des Triebwerkstarts zu berücksichtigen ist. Dadurch ergeben sich folgende Kriterien für die Freigabe des Releases durch den Marschflugkörper (vergleiche Datenfeld 'Release Status' im Wort 'Mission Status' der Milbus-Message OMS02 bei TAURUS KEPD350, siehe dazu MIL-STD 1760) im Mode 'Navigations Aufrichtung':
    • – Höhe über Grund (AGL) > 6 km,
    • – erfolgreiche Aufrichtung des Navigations-Systemes des Marschflugkörpers,
    • – erfolgreiche Missions-Selektion.
  • Wenn alle obigen Kriterien erfüllt sind, gibt der Marschflugkörper im Mode 'Navigation Aufrichtung' den Release via Milbus frei (in 'Navigation Aufrichtung' befindet sich der Marschflugkörper noch im Laderaum des Transportflugzeuges). Der Marschflugkörper kann die Höhe über Grund (AGL) mittels der navigierten Höhe über See (AMSL) und der in seiner Gelände-Datenbank vorhandenen, aktuellen Gelände-Elevation ermitteln (AGL = AMSL – Gelände-Elevation) oder, falls vorhanden und valide, die vom Transportflugzeug gemessene Höhe über Grund benutzen.
  • stellt das obig beschriebene Höhen-Szenarium dar, aus dem ersichtlich wird, dass ein Vertikal-Release nur bei Gelände-Elevationen < 2000 m problemlos möglich ist. Bei Triebwerks-Start über 8000 m besteht die zunehmende Gefahr, dass wegen der geringen Luftdichte die Treibstoffzündung versagt, weswegen der Triebwerksstart erst bei Unterschreiten einer definierten AMSL (z. B. 8000 m) eingeleitet wird.
  • zeigt den besonderen Fall, dass der Marschflugkörper nach Verlassen der Laderampe mittels Fallschirm-Airdrop und unmittelbar nach Verlassen des Sicherheitsbereiches hinter der geöffneten Laderampe zunächst versucht (aufgrund Festlegung im Missionsplan) in der bereits bekannten Weise in annähernd horizontaler Lage sich von der Ausziehplattform durch Zündung der Kartuschen der Ausziehplattform zu trennen (siehe Mode 'Plattform-Regelung und Warten auf Release-Ereignis' in ). Falls nun die horizontale Trennung innerhalb einer vordefinierten Zeit (z. B. 5 sec) aufgrund eines ungünstigen Flugzustandes (z. B. durch starke Nick-Pendel-Bewegung) nicht möglich ist, wird in den Mode 'Lage Überwachung' übergegangen, indem abgewartet wird, bis sich der Marschflugkörper in stabiler, annähernd senkrechter Lage am Ausziehfallschirm hängend befindet, um dann wie oben beschrieben die Trennung von der Ausziehplattform herbeizuführen.
  • Insofern kann das im vorliegendem Dokument beschriebene Vertikal-Start-Verfahren als Backup-Verfahren (→ 'Horizontal-Start-Verfahren mit Backup-Verfahren') für das im Stand der Technik beschriebene Horizontal-Start-Verfahren betrachtet werden, wobei allerdings die vorher beschriebenen Höheneinschränkungen (siehe ) genauso gelten.
  • Im Missionsplan des Marschflugkörpers ist bzgl. der Trennungs-Methode des Marschflugkörpers von seiner Ausziehplattform daher definiert (z. B. in einem neuen Attribut des Datenblockes 'Release-Point'), ob der Marschflugkörper
    • – das 'Horizontal-Start-Verfahren oder
    • – das Vertikal-Start-Verfahren' oder
    • – das 'Horizontal-Start-Verfahren mit Backup-Verfahren'
    ausführen soll. Für das im Stand der Technik beschriebene Marschflugkörper-Airdrop-System (Airdrop-Launcher, Airdrop-Pylon) können die in dem vorliegendem Dokument beschriebenen Verfahren 'Vertikal-Start-Verfahren' und 'Horizontal-Start-Verfahren mit Backup-Verfahren' gleichfalls angewendet werden.
  • Das im vorliegendem Dokument beschriebene 'Vertikal-Start-Verfahren' erlaubt
    • den Verschuß von schweren und überschweren Marschflugkörpers mit großer Reichweite (> 600 km) und hoher Feuerkraft (längerer Penetrator), die von konventionellen Jagdbombern wegen ihrer Länge (bis zu 6 m und mehr) und ihres Gewichtes (bis 2.0 to oder mehr) nicht mehr getragen werden können (insbesondere nicht an Flügel-Waffenstationen, siehe Eurofighter),
    • – den Verschuß von schweren und überschweren Marschflugkörpern bei langsamen Airdrop-Geschwindigkeiten von circa 180 km/h bis circa 320 km/h (wie bei Cargo-Airdrop), wodurch keine zusätzliche Ausrüstung (→ high speed airdrop equipment) notwendig ist.
  • Durch die große Reichweite eines schweren und überschweren Marschflugkörpers reduziert sich die Gefährdung des abschießenden Transportflugzeuges. So liese sich z. B. ein schwerer Marschflugkörpers auf Basis des TAURUS KEPD350 einfach durch Hinzufügung einer oder zweier Tank-Sektionen definieren, wobei der Penetrator (→ höhere Feuerkraft) und die Schwenkflügel (→ mehr aerodynamischer Auftrieb) entsprechend verlängert werden könnten. Durch die Steigerung des aerodynamischer Auftriebes könnte möglicherweise auf ein leistungsstärkeres Triebwerk verzichtet werden.
  • Das beschriebene 'Horizontal-Start-Verfahren mit Backup-Verfahren' ist dann vorteilhaft, wenn die Reichweite durch einen hohen Release maximiert werden soll. Grundsätzlich ist das System 'Transportflugzeug mit Marschflugkörper' dem System 'Jagdbomber mit Marschflugkörper' überlegen hinsichtlich:
    • – größerer operationeller Reichweite
    • – höherer Feuerkraft
    • – kürzerer Zeit 'from sensor to shooter'.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Absetzen eines auf einer Ausziehplattform oder an einem Airdrop-Pylon angeordneten Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug mittels Airdrop bei großer Höhe und üblicher Geschwindigkeit mit den Schritten: a. Ausziehen der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons mit dem daran angeordneten Marschflugkörper über die hintere, geöffnete Laderampe des Transportflugzeugs durch einen entfalteten Ausziehfallschirm, b. nach Sensierung des Airdrop-Vorganges durch den Marschflugkörper mittels aufgetrennter diskreter Signale und eigener Sensorik erfolgt die Zündung von Kartuschen eines Pylons der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons durch den Marschflugkörper via Umbilical-Verbindung zum Zwecke der Trennung von der Ausziehplattform oder dem Airdrop-Pylon erst dann, wenn der Marschflugkörper sensiert, dass er stabil in einer annähernd senkrechten Lage nach unten zusammen mit der Ausziehplattform oder mit dem Airdrop-Pylon am Ausziehfallschirm hängt und die Pendelbewegung abgeklungen ist, c. nach der Trennung des Marschflugkörpers von der Ausziehplattform oder von dem Airdop-Pylon mittels Plunger und nach Bereitstellung der erforderlichen Energie werden Schwenkflügel des Marschflugkörpers geöffnet und die Abdeckungen der Triebwerks-Lufteinlässe entfernt, d. im Anschluss wird ein Sturzflug-Manöver des Marschflugkörpers ausgeführt, während dessen das Marschflugkörper-Triebwerk gestartet wird, e. nach Erreichen der Leerlaufdrehzahl des Triebwerks führt der Marschflugkörper ein Abfang-Manöver zum Erreichen einer horizontalen Fluglage durch, wobei f. der Marschflugkörper nach Erreichen einer horizontalen Fluglage die vorgeplante Mission auszuführen versucht.
  2. Verfahren zum Absetzen eines auf einer Ausziehplattform oder an einem Airdrop-Pylon angeordneten Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug mittels Airdrop bei großer Höhe und üblicher Geschwindigkeit mit den Schritten: a. Ausziehen der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons mit dem daran angeordneten Marschflugkörper über die hintere, geöffnete Laderampe des Transportflugzeugs durch einen entfalteten Ausziehfallschirm, b. nach Sensierung des Airdrop-Vorganges durch den Marschflugkörper mittels aufgetrennter diskreter Signale und eigener Sensorik erfolgt die Zündung von Kartuschen eines Pylons der Ausziehplattform oder des Airdrop-Pylons durch den Marschflugkörper via Umbilical-Verbindung zum Zwecke der Trennung von der Ausziehplattform oder dem Airdrop-Pylon erst dann, wenn der Marschflugkörper sensiert, dass er sich in einem für die Trennung von der Ausziehplattform oder dem Airdrop-Pylon günstigen, annähernd waagrechten Lage befindet, c. Stellt sich dieser Flugzustand innerhalb einer vorgegebenen Zeit nicht ein, wird abgewartet, bis der der Marschflugkörper sensiert, dass er stabil in einer annähernd senkrechten Lage nach unten zusammen mit der Ausziehplattform oder mit dem Airdrop-Pylon am Ausziehfallschirm hängt und die Pendelbewegung abgeklungen ist, d. nach der Trennung des Marschflugkörpers von der Ausziehplattform oder von dem Airdrop-Pylon mittels Plunger und nach Bereitstellung der erforderlichen Energie werden Schwenkflügel des Marschflugkörpers geöffnet und die Abdeckungen der Triebwerks-Lufteinlässe entfernt, e. im Anschluss wird ein Sturzflug-Manöver des Marschflugkörpers ausgeführt, während dessen das Marschflugkörper-Triebwerk gestartet wird, f. nach Erreichen der Leerlaufdrehzahl des Triebwerks führt der Marschflugkörper ein Abfang-Manöver zum Erreichen einer horizontalen Fluglage durch, wobei g. der Marschflugkörper nach Erreichen einer horizontalen Fluglage die vorgeplante Mission auszuführen versucht.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, falls während des Abfang-Manövers die Entfernung zur vorgeplanten Flugbahn oder die Abweichung zum vorgeplanten Kurswinkel zu groß ist, der Marschflugkörper eine horizontale und vertikale Flugbahn zum Einfädeln in die vorgeplante Flugbahn berechnet und diese dann ausführt bis die vorgeplante Flugbahn erreicht ist, welcher er dann folgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Marschflugkörper im Tragflug die Release-Freigabe für das Trägerflugzeug von folgenden Bedingungen abhängig macht: – aktuelle Höhe über Grund (AGL) des Marschflugkörpers, – aktuelle Höhe über See (AMSL) des Marschflugkörpers, – erfolgreiche Aufrichtung des Navigations-Systemes des Marschflugkörpers, – erfolgreiche Missions-Selektion durch den Marschflugkörper.
DE200410042989 2004-09-06 2004-09-06 Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug Expired - Fee Related DE102004042989B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410042989 DE102004042989B4 (de) 2004-09-06 2004-09-06 Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410042989 DE102004042989B4 (de) 2004-09-06 2004-09-06 Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102004042989A1 DE102004042989A1 (de) 2006-03-09
DE102004042989B4 true DE102004042989B4 (de) 2014-10-30

Family

ID=35852510

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410042989 Expired - Fee Related DE102004042989B4 (de) 2004-09-06 2004-09-06 Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004042989B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015100729A1 (de) * 2015-01-20 2016-07-21 Atlas Elektronik Gmbh Schwergewichtstorpedo zum Absetzen in ein Gewässer außerhalb einer Sichtweite eines Ziels sowie Transportschlitten und Flugzeug

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN109798808B (zh) * 2018-12-25 2023-09-26 中国工程物理研究院总体工程研究所 一种箭载发射折叠翼巡飞弹脱伞机构

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH04260900A (ja) * 1991-02-14 1992-09-16 Mitsubishi Heavy Ind Ltd 小型宇宙機の発射装置
DE10338963A1 (de) * 2003-08-25 2005-01-27 Michael Grabmeier Verfahren und Vorrichtungen für das Absetzen von Marschflugkörpern unter Ausziehplattformen aus Transportflugzeugen mittels Airdrop-Methode
DE10342565A1 (de) * 2003-09-15 2005-04-21 Michael Grabmeier Verfahren und Vorrichtungen für das Absetzen von Marschflugkörpern mittels Airdrop-Launchern aus Transportflugzeugen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH04260900A (ja) * 1991-02-14 1992-09-16 Mitsubishi Heavy Ind Ltd 小型宇宙機の発射装置
DE10338963A1 (de) * 2003-08-25 2005-01-27 Michael Grabmeier Verfahren und Vorrichtungen für das Absetzen von Marschflugkörpern unter Ausziehplattformen aus Transportflugzeugen mittels Airdrop-Methode
DE10342565A1 (de) * 2003-09-15 2005-04-21 Michael Grabmeier Verfahren und Vorrichtungen für das Absetzen von Marschflugkörpern mittels Airdrop-Launchern aus Transportflugzeugen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015100729A1 (de) * 2015-01-20 2016-07-21 Atlas Elektronik Gmbh Schwergewichtstorpedo zum Absetzen in ein Gewässer außerhalb einer Sichtweite eines Ziels sowie Transportschlitten und Flugzeug

Also Published As

Publication number Publication date
DE102004042989A1 (de) 2006-03-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102008034618B4 (de) Verfahren zum Abkoppeln eines unbemannten Flugkörpers von einem Trägerluftfahrzeug
EP3548833B1 (de) Startanordnung mit einem flugkörper zum abfangen von fremddrohnen
DE69726292T2 (de) Erdnahen-orbit-startsystem
DE102011013875A1 (de) Bergungs- und Abbremsvorrichtung für frei im All fliegende Objekte
DE2803036A1 (de) Gelenkte bombe fuer den tiefflugeinsatz
DE69911816T2 (de) Steuerungsverfahren für luft- und raumfahrsystem zum tragen einer nutzlast auf eine umlaufbahn
DE10119221B4 (de) Verborgenes eingekapseltes Luftmunitionsauswurfsystem
EP3247972B1 (de) Schwergewichtstorpedo zum absetzen in ein gewässer ausserhalb einer sichtweite eines ziels sowie transportschlitten und flugzeug
DE10342565B4 (de) Vorrichtung und Verfahren für das Absetzen von Marschflugkörpern mittels Airdrop-Launchern aus Transportflugzeugen
EP1806287B1 (de) Vorrichtung und Verfahren für das automatische Abstossen von Waffen von einer Ausziehplattform nach Fallschirm-Extraktion
DE102004042989B4 (de) Verfahren zum Absetzen eines Marschflugkörpers aus einem militärischen Transportflugzeug
DE69911818T2 (de) Luft-und raumfahrtsystem
DE10338963B4 (de) Ausziehplattform für das Absetzen von Flugkörpern aus einem Transportflug mittels Fallschirm
DE10313279B4 (de) Vorrichtung für das Absetzen von aerodynamisch instabilen Flugkörpern aus einem Transportflugzeug
EP2133648B1 (de) Unbemannter Flugkörper und Verfahren zur Flugführung
EP3793900B1 (de) Nutzlastaktivierungsvorrichtung
US11565812B2 (en) Payload activation device
DE102011089584B4 (de) Waffensystem, insbesondere Verfahren zur effektiven Bekämpfung von Schiffszielen
Géczi et al. Development of a low cost, low altitude test vehicle for high dynamic pressure parachute testing
EP3569501A1 (de) Nutzlastaktivierungsvorrichtung
DE10356157B4 (de) Verfahren und Vorrichtungen für den Marschflugkörper-Verschuß mittels Booster-Plattform
WO2000034122A1 (de) Verfahren zum transport einer nutzlast in den weltraum
EP3659929A1 (de) System zur unterstützung eines start- und/oder landevorgangs, luftfahrzeug und verfahren hierzu
DE10337085B4 (de) Verfahren und Vorrichtung für die Reichweitenvergrößerung von Marschflugkörpern
DE3605087C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
R018 Grant decision by examination section/examining division
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20150401