-
Die
Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür gemäß Patentanspruch 1 und eine
Tragstruktur für
eine Fahrzeugtür
gemäß Patentanspruch
27.
-
In
der Kraftfahrzeugtechnik bestehen für die Fahrzeugtür verschiedenste
Anforderungen. Zum einen soll die Fahrzeugtür relativ leicht sein und trotzdem
bei Unfällen,
insbesondere bei einem Seitenaufprall, eine ausreichende Stabilität aufweisen.
Weiterhin ist es erforderlich, dass die Fahrzeugtür kostengünstig und
mit wenig Aufwand hergestellt werden kann. Zur Lösung dieser zum Teil gegensätzlichen Anforderungen
sind verschiedenste technische Lösungen
bekannt.
-
Aus
der Patentschrift
DE
44 07 731 C2 ist eine Fahrzeugtür aus einem faserverstärkten Kunststoff
bekannt. Die Fahrzeugtür
weist einen Türkörper und
einen Fensterrahmen auf, wobei der Türkörper einen geschlossenen Rahmen
aus Schloss- und Scharnierträgern
und damit verbundenen Querträgern
bildet. Der Türkörper und
der Fensterrahmen bestehen aus einer Innenschale und einer Außenschale
aus faserverstärktem
Kunststoff, die zu einem Hohlprofil zusammengesetzt sind. Der faserverstärkte Kunststoff
besteht aus einem Thermoplast mit endlos verlaufenden Verstärkungsfasern.
Die Innen- und Außenschale
sind an einer Tragstruktur befestigt. Die Tragstruktur weist im
Wesentlichen die Form eines Dreiecksrahmens auf, wobei ein oberer,
im Wesentlichen waagrecht verlaufender Querträger, ein etwa senkrecht dazu
verlaufender Scharnierträger
und ein zwischen einem unteren Scharnier und einem schräg dazu gegenüberliegenden
Schlossbereich verlaufender Diagonalträger vorgesehen sind. Der Querträger ist
mit dem Diagonalträger
im Schlossbereich über
einen Knoten verbunden.
-
Weiterhin
ist aus der Offenlegungsschrift
DE 197 56 459 A1 ein Aufprallträger für eine Kraftfahrzeugtür bekannt.
Der Aufprallträger
weist die Form eines Kastenprofils auf, das in der Kraftfahrzeugtür etwa in
Längsrichtung
des Kraftfahrzeuges mit beiden Enden befestigt ist. Die Kraftfahrzeugtür weist eine
innere und eine äußere Profilwand
auf. Zwischen den Profilwänden
ist der Aufprallträger
angeordnet. Der Aufprallträger
kann als Aluminium-Strangpressprofil ausgebildet sein. Das Kastenprofil
ist beispielsweise mit einem verdichtbaren Füllmaterial ausgefüllt. Als
Füllmaterial
wird PU-Schaum verwendet,
der im Normalzustand das Kastenprofil nicht vollständig füllt, sondern
die Innenräume
der ohrenartigen Übergänge teilweise
freilässt.
Es gibt natürlich
viele andere verdichtbare Füllmaterialien, beispielsweise
auch Metall/Kunststoffverbindungen (Aluminiumschaum oder dgl.).
-
Aus
der Offenlegungsschrift
DE
197 21 607 A1 ist ein Seitenaufprallschutz bekannt, der
insbesondere aus Aluminiumschaum hergestellt ist und in Fahrzeugtüren von
Fahrzeugkarosserien verwendet wird. Der Aluminiumschaum ist in Form
eines an die Kontur des Einbauraums in der Fahrzeugtür angepassten,
Energie absorbierenden Schaumelementes ausgebildet. Das Schaumelement
ist zwischen einer Außenhaut
der Fahrzeugtür
und einer drucksteifen Struktur der Fahrzeugkarosserie abgestützt.
-
Aus
der Patentschrift DD 248 324 A5 ist eine Fahrzeugtür bekannt,
die ein geringes Gewicht aufweist und eine Innenhaut und eine Außenhaut
besitzt, die von einem tragenden, formstabilen Skelett gehalten
werden. Das Skelett bildet zusammen mit der Innenschale einen einstückigen Türkörper, an dem
die Außenschale
als separater Teil befestigt ist. Die Innenschale und die Außenschale
bestehen aus Kunststoff. Das Skelett verbindet die Scharnierteile mit
dem Türschloss.
Das Skelett besteht im Wesentlichen aus zwei parallel angeordneten
Streben, die in einem Mittelbereich über Querversteifungsstreben miteinander
verbunden sind.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Fahrzeugtür und eine
Tragstruktur für
eine Fahrzeugtür
bereitzustellen, die bei einem geringen Gewicht eine erhöhte Steifigkeit
und eine verbesserte Energieabsorption bei einem Aufprall, insbesondere bei
einem Seitenaufprall auf die Fahrzeugtür aufweist.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Fahrzeugtür gemäß Patentanspruch 1 und durch
die Tragstruktur gemäß Patentanspruch
27 gelöst.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
-
Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Fahrzeugtür besteht
darin, dass als Tragstruktur ein Aluminiumträger verwendet wird. Der Aluminiumträger weist
eine Aluminiumschaumstruktur auf, die von einer Wandhülle umgeben
ist. Die Aluminiumschaumstruktur ist einstückig mit der Wandhülle ausgebildet. Durch
diese Ausbildungsform ist eine hohe Steifigkeit und zugleich eine
gute Energieabsorption bei einem Aufprall gegeben. Die geschlossene
Wandhülle
und die Aluminiumschaumstruktur sorgen für die hohe Steifigkeit und
der Aluminiumschaum sorgt für
die gute Energieabsorption, die bei einer Verformung der Wandhülle zum
Tragen kommt.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der Aluminiumträger
mithilfe eines schmelzmetallurgischen Prozesses aus Aluminiumschaum
hergestellt.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
weist der Aluminiumschaum der Aluminiumschaumstruktur eine Dichte
zwischen 0,04 und 5 g/cm3 auf. In diesem Dichtebereich
wird zum einen eine ausreichende Steifigkeit und zum anderen eine
vorteilhafte Energieabsorption bei einem Crash ermöglicht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Aluminiumschaum Poren mit unterschiedlicher Porengröße auf,
wo bei die Porengröße ausgehend
von der Wandhülle
nach innen zunimmt. Auf diese Weise wird eine erhöhte Steifigkeit
im Wandhüllenbereich
und zudem ein geringes Gewicht erreicht. Durch die kleine Porengröße im Randbereich
ist eine erhöhte
Steifigkeit der Tragstruktur im Bereich der Wandhülle gegeben.
Durch die zunehmende Porengröße im Innenbereich,
in dem die Steifigkeit weniger von Bedeutung ist, wird Gewicht eingespart,
ohne die Steifigkeit und die Energieabsorptionsfähigkeit negativ zu beeinflussen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Aluminiumschaum ovale Poren auf, deren größere Längsachse
parallel zur möglichen
Krafteinwirkung ausgerichtet sind. Im Allgemeinen sind damit die
ovalen Poren mit der Längsachse
senkrecht zur Wandhülle
angeordnet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Tragstruktur in Form einer einteiligen Platte ausgebildet,
die in Längsrichtung
quer zur Fahrzeugtür
zwischen zwei Seitenflächen
der Fahrzeugtür
angeordnet ist. Durch die Ausbildung der Tragstruktur in Form einer
Platte ist eine einfache und zuverlässige Fertigung mithilfe des
schmelzmetallurgischen Prozesses möglich.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Tragstruktur eine Außenseite
und eine Innenseite auf, wobei die Außenseite eine kleinere Fläche als
die Innenseite aufweist. Auf diese Weise ist eine optimierte Struktur
für die
Aufnahme von Kräften
bei einem Seitencrash gegeben.
-
Vorzugsweise
weist die Wandhülle
sowohl auf der Außenseite
als auch auf der Innenseite Strukturen mit vorstehenden und zurückgesetzten
Flächen auf.
Auf diese Weise wird eine erhöhte
Steifigkeit der Tragstruktur erreicht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die zurückgesetzten
Flächen
im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung
der Tragstruktur angeordnet.
-
Vorzugsweise
weist die Tragstruktur im Wesentlichen zwei Teiltragstrukturen auf,
die über
eine Verbindungsfläche
miteinander verbunden sind. Die Teiltragstrukturen sind im Wesentlichen
parallel zur Längserstreckung
der Tragstruktur angeordnet. Die Verbindungsfläche weist eine geringere Dicke
als die Teiltragstrukturen auf und dient im Wesentlichen als Verbindungsstruktur
für einen
vorteilhaften Herstellungsprozess. Die Steifigkeit der Tragstruktur
wird durch die zwei Teiltragstrukturen dargestellt. In Endbereichen
sind die zwei Teiltragstrukturen über Verbindungsstrukturen miteinander
verbunden. Auf diese Weise ist eine im Wesentlichen ringförmige steife Tragstruktur
ausgebildet, die eine mittig angeordnete Verbindungsfläche aufweist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist eine Außenseite
einer Teiltragstruktur wenigstens zwei erhöhte Teilflächen auf, die parallel zur Längserstreckung
der Teiltragstrukturen angeordnet sind. Dadurch wird eine erhöhte Steifigkeit
der Tragstruktur erreicht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist eine Innenfläche
der Tragstruktur wenigstens drei hervorstehende Teilflächen auf,
die über zwei
zurückgesetzte
Teilflächen
miteinander verbunden sind. Die Teilflächen sind parallel zur Längserstreckung
der Teiltragstrukturen angeordnet. Auf diese Weise wird eine erhöhte Steifigkeit
und Zugfestigkeit bereitgestellt.
-
Vorzugsweise
weist die Wandhülle
in Kantenbereichen eine größere Wanddicke
auf. Dadurch sind die Kantenbereiche zusätzlich verstärkt, so
dass eine erhöhte
Steifigkeit der Tragstruktur erreicht wird.
-
Vorzugsweise
ist die Tragstruktur wenigstens in Teilflächen mit der Außenschale
verbunden. Auf diese Weise wird eine erhöhte Steifigkeit der Fahrzeugtür erreicht.
Zudem wird die Beulsteifigkeit der Außenschale der Fahrzeugtür verbessert,
ohne dass zusätzliche
Versteifungselemente erforderlich sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Tragstruktur über
eine Klebeschicht mit der Außenschale
verbunden. Dadurch wird eine einfache Verbindungstechnik verwendet,
die zuverlässig
ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Klebeschicht
ein Strukturkleber verwendet, der eine zusätzliche Versteifung der Fahrzeugtür erreicht.
-
Vorzugsweise
wird die Außenschale
aus Aluminium hergestellt. Dadurch wird zusätzlich Gewicht eingespart.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist auf der Innenseite der Tragstruktur entlang der Längsrichtung
ein Zugband aufgebracht. Durch das Aufbringen des Zugbandes wird
die Zugfestigkeit der Innenseite der Tragstruktur zudem verbessert, ohne
die gesamte Innenseite der Tragstruktur dick ausführen zu
müssen.
Damit ist eine Verbesserung der Zugfestigkeit bei geringer Gewichtserhöhung gegeben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Zugband auf einer zurückgesetzten
Teilfläche der
Innenseite der Tragstruktur aufgebracht. Zudem wird das Zugband
vorzugsweise aus einem CFK-Material (Carbon-Faser-Verbundwerkstoff)
hergestellt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Innenwand der Wandhülle
eine geringere Dicke als die Außenwand
der Wandhülle
auf. Auf diese Weise ist eine Gewichtsoptimierung in Bezug auf die
Anforderung bei einem Seitencrash gegeben. Bei einem Seitencrash
wirken auf die Außenwand
Druckkräfte,
die mit einer erhöhten
Drucksteifigkeit der Wandhülle
abgefangen werden müssen. Auf
die Innenwand wirken Zugkräfte, die
mit einer geringeren Dicke als der Außenwand abgefangen werden können.
-
Versuche
haben gezeigt, dass bei dem verwendeten Aufbau der Tragstruktur
mittlere Dicken der Innenwand im Bereich von 0,3 bis 1,3 mm, vorzugsweise
zwischen 0,5 bis 1 mm und die mittlere Dicke für die Außenwand im Bereich von 0,5
bis 2,5 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 2 mm gute Eigenschaften
der Tragstruktur bei einem Crash ermöglichen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Tragstruktur in den Endbereichen dicker ausgeführt als
im Mittenbereich. Dadurch wird eine verbesserte Steifigkeit bei
geringem Gewicht ermöglicht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Tragstruktur Gewindeeinsätze auf, mit denen elektrische
Komponenten wie z.B. Fensterheber oder ein Schlosseinsatz an der
Tragstruktur befestigt werden können.
Durch die Gewindeeinsätze ist
eine einfache Montage und zuverlässige
Halterung der elektrischen Komponenten bzw. des Schlosseinsatzes
möglich.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein Rahmenteil der Fahrzeugtür
an der Tragstruktur befestigt, so dass auch das Rahmenteil eine
erhöhte
Steifigkeit aufweist. Zudem ist vorzugsweise eine Scheibenführung der
Fahrzeugtür
an der Tragstruktur befestigt, so dass auch die Scheibenführung eine
erhöhte
Steifigkeit aufweist.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine
schematische Ansicht einer Fahrzeugtür mit einer Tragstruktur,
-
2 einen
Querschnitt durch eine Fahrzeugtür
und die Tragstruktur,
-
3A eine
Tragstruktur mit weiteren Bauteilen,
-
3B einen
Querschnitt durch die Tragstruktur,
-
3C einen
Querschnitt durch die Tragstruktur mit Darstellung der Porengrößen,
-
4 einen
Querschnitt durch die Tragstruktur im Bereich des Türschlosses,
-
5 einen
Querschnitt durch die Tragstruktur im Bereich der Scharniere,
-
6 einen
Querschnitt durch die Fahrzeugtür
mit einer Klebeverbindung zwischen der Tragstruktur und der Außenschale
der Fahrzeugtür,
-
7 einen
Querschnitt durch eine Tragstruktur mit einem Gewindeeinsatz.
-
Die
Erfindung wird am Beispiel einer Fahrzeugtür erläutert, die in Form einer Seitentür ausgebildet
ist. Unter dem Begriff Fahrzeugtür
wird jede Art von öffenbarer
Klappe oder Tür
am Fahrzeug verstanden, wie z.B. auch eine Heckklappe oder eine Frontklappe
(Motorhaube).
-
1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Ansicht auf eine Innenseite
einer Fahrzeugtür 1 mit
einer Außenschale 7,
in der quer zur Fahrzeugtür
eine Tragstruktur 2 angeordnet ist. Die Tragstruktur 2 ist
in ihrer Längsrichtung
quer zur Fahrzeugtür 1 zwischen
einer ersten und einer zweiten Seitenwand 5, 6 der
Fahrzeugtür 1 eingebracht. Die
Tragstruktur 2 ist mit den jeweiligen Endbereichen mit
der ersten Seitenwand 5 bzw. mit der zweiten Seitenwand 6 verbunden.
Die Verbindung kann als Verschraubung, Verklebung oder Verschweißung ausgebildet
sein.
-
Die
Tragstruktur 2 besteht im Wesentlichen aus einer ersten
und einer zweiten Teiltragstruktur 3, 4, die in
der Längsrichtung
der Tragstruktur 2 angeordnet sind und in den beiden Endbereichen
miteinander verbunden sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind Rahmenteile der Fahrzeugtür 1 an
der Tragstruktur 2 befestigt. Dadurch wird die Steifigkeit der
Fahrzeugtür 1 zusätzlich verbessert.
Weiterhin ist es vorteilhaft, einen Scheibenführungsrahmen 34 ebenfalls
an der Tragstruktur zu befestigen.
-
2 zeigt
einen Längsquerschnitt
durch die Tragstruktur 2, die Außenschale 7 und eine
Innenschale 8. Im vorderen Endbereich ist ein Scharniergelenk 9 mit
der Tragstruktur 2 verbunden. Zudem ist im hinteren Endbereich
die Innenschale 8 über
eine Verschraubung 10 an der Tragstruktur 2 gehaltert.
Die Tragstruktur 2 weist im vorderen Endbereich 11 eine
größere Dicke
D als im mittleren oder im hinteren Endbereich 12 auf.
Der dickere vordere Endbereich 11 erstreckt sich über ungefähr 10% der Länge der
Tragstruktur.
-
3A zeigt
eine Ansicht der Außenseite der
Tragstruktur 2, die als einteilige Platte ausgebildet ist.
Die Ausführung
als einteilige Platte weist den Vorteil auf, dass die Tragstruktur
mit wenig Aufwand mit einem schmelzmetallurgischen Prozess aus Aluminiumschaum
hergestellt werden kann. Die Tragstruktur 2 weist im Wesentlichen
eine Rechteckform auf, wobei die Rechteckform im vorderen Endbereich 11 eine
größere Höhe als im
hinteren Endbereich 12 hat. Im verbauten Zustand ist der
vordere Endbereich 11 im Scharnierbereich und der hintere Endbereich 12 im
Schlossbereich in der Fahrzeugtür 1 angeordnet,
wie in 1 dargestellt.
-
In
der Tragstruktur 2 der 3A sind
im vorderen Endbereich 11 erste Gewindeeinsätze 28 in
einer Seitenwand der Tragstruktur 2 eingebracht. Über die
ersten Gewindeeinsätze 28 werden
direkt die Scharniergelenke 9 mit der Tragstruktur 2 verschraubt.
Die ersten Gewindeeinsätze 28 sind
in die Aluminiumschaumstruktur der Tragstruktur 2 eingebettet.
-
Zudem
sind im hinteren Endbereich 12 zweite Gewindeeinsätze 29 in
die Tragstruktur 2 eingebracht. Die zweiten Gewindeein sätze 29 dienen
zur Befestigung eines Türschlosses 30 bzw.
einer elektrischen Komponente 31. Das Türschloss 30 ist über eine
Schraube 32 mit dem zweiten Gewindeeinsatz 29 verschraubt.
Ebenfalls ist die elektrische Komponente 31 über eine
Schraube 32 mit einem zweiten Gewindeeinsatz 29 verschraubt.
Als elektrische Komponente können
beispielsweise Motoren für Fensterheber
mit der Tragstruktur 2 verschraubt sein.
-
3B zeigt
einen Querschnitt durch die Tragstruktur 2. Die Tragstruktur 2 besteht
aus einer Aluminiumschaumstruktur 23 aus Aluminiumschaum,
die von einer geschlossenen Wandhülle 22 aus Aluminium
umgeben ist. Die Tragstruktur 2 weist eine erste und eine
zweite Teiltragstruktur 3, 4 auf, die parallel
zur Längsrichtung
der Tragstruktur 2 angeordnet sind. Die erste und die zweite
Teiltragstruktur 3, 4 weisen an der Außenseite
der Tragstruktur 2, die der Außenschale 7 zugeordnet
ist, jeweils zwei parallel nebeneinander angeordnete Teilflächen 14 auf,
zwischen denen eine zurückgesetzte
zweite Teilfläche 15 angeordnet
ist. Die zwei Teiltragstrukturen 3, 4 sind über eine
zurückgesetzte,
dritte Teilfläche 16 miteinander
verbunden. Die erste und die zweite Teiltragstruktur 3, 4 sind
im Wesentlichen symmetrisch aufgebaut. An der Innenseite weist die Tragstruktur 2 im
Wesentlichen drei Teilflächen 17, 18, 19 auf,
die im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Tragstruktur 2 und
im Wesentlichen auf gleicher Höhe
angeordnet sind. Die vierte, fünfte
und sechste Teilfläche 17, 18, 19 sind
jeweils über
eine zurückgesetzte
siebte bzw. achte Teilfläche 20, 21 voneinander
beabstandet. Die siebte und achte Teilfläche 20, 21 verlaufen
im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung
der Tragstruktur 2 und sind im Wesentlichen auf gleicher
Höhe angeordnet.
-
Die
Tragstruktur 2 weist eine Wandhülle 22 auf, die vollständig mit
Aluminiumschaum 23 gefüllt ist
und zudem einstückig
mit dem Aluminiumschaum ausgebildet ist. Die Wandhülle 22 stellt
eine geschlossene Oberfläche
dar, die den Aluminium schaum 23 nach außen umschließt und der Tragstruktur 2 die
Steifigkeit gibt. Der Aluminiumschaum 23 erhöht die Steifigkeit,
bietet aber insbesondere eine große Energieabsorption beim Crash. Die
Tragstruktur 2 wird durch einen schmelzmetallurgischen
Herstellungsprozess aus Aluminiumschaum hergestellt, bei dem sich
die Wandhülle 22 ausbildet, die
aus Voll-Aluminium besteht. Der Aluminiumschaum weist eine Dichte
zwischen 0,04 und 5 g/cm3 auf. In Abhängigkeit
von der gewählten
Ausführungsform
weist die Wandhülle 22 auf
der Innenseite der Fahrzeugtür,
die der Innenschale 8 zugeordnet ist, eine kleinere Dicke
als auf der Außenseite
auf, die der Außenschale 7 zugeordnet
ist. Vorzugsweise liegt die mittlere Dicke der Innenwand der Wandhülle 22 im
Bereich zwischen 0,3 bis 1,3 mm. Besonders gute Eigenschaften werden
mit einer Dicke zwischen 0,5 bis 1,0 mm Dicke der Innenwand erreicht.
Vorzugsweise liegt die mittlere Dicke der Außenwand der Wandhülle 22 im
Bereich zwischen 0,8 bis 2,5 mm. Besonders gute Ergebnisse werden
mit einer Dicke der Außenwand
zwischen 1 und 2 mm erreicht. Die Innenwand umfasst die Fläche der
Wandhülle 22 zwischen
der vierten und der sechsten Teilfläche 17, 19.
Die Außenwand
umfasst die Flächen
der Wandhülle 22 zwischen
der oberen und der unteren Teilfläche 14, die seitlich
an der Außenwand
die Tragstruktur 2 begrenzen. Vorzugsweise sind die Mittenachsen
der dritten Teilfläche 16 und
der fünften
Teilfläche 18 symmetrisch
angeordnet.
-
Die
Teilflächen
der Wandhülle 22 gehen über Kantenbereiche 24 ineinander über. Die
Kantenbereiche 24 verlaufen dabei im Wesentlichen entlang der
Längsachse
der Tragstruktur 2. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind wenigstens Teilbereiche der Kantenbereiche 24 mit
einer größeren Dicke
als die angrenzenden Bereiche der Wandhülle 22 ausgebildet.
Vorzugsweise weist die Wandhülle 22 auf
Innenseiten der Kantenbereiche 24 eine Kanteninnenfläche 25 auf,
die einen sehr viel größeren Kantenradius
als der Kantenbereich 24 an der Außenseite aufweist. Auf diese
Weise entstehen dicker ausgebildete Kantenbereiche 24,
so dass die Wandstärken
in den Kantenbereichen 24 größer ausgebildet ist und somit
eine erhöhte
Steifigkeit der Tragstruktur 2 gegeben ist. In 3B sind
entsprechend verdickt ausgebildete Kantenbereiche 24 dargestellt,
die auf der Innenseite eine entsprechend abgeschrägte oder
abgerundete Kanteninnenfläche 25 aufweisen.
In entsprechender Art und Weise können alle im Innenbereich konkav
ausgebildeten Kantenbereiche 24 verdickt ausgebildet sein.
Die verdickten Kantenbereiche 24 sind in 3B als
schwarze Dreiecksflächen
dargestellt, die jedoch Teil der Wandhülle 22 sind und aus
Voll-Aluminium bestehen.
-
3C zeigt
einen Teilausschnitt einer bevorzugten Ausführungsform der Tragstruktur 2,
bei der die Porengröße des Aluminiumschaums 23 ausgehend
von der Wandhülle 22 nach
innen hin zunimmt. Dabei nimmt der Durchmesser der Porengröße von 0,1
mm bis zur gewünschten
Größe zwischen 3
und 10 mm nach innen hin zu. Auf diese Weise wird zudem eine im
Wesentlichen im Randbereich, d.h. angrenzend an die Wandhülle 22 erhöhte Steifigkeit erreicht.
Nach innen hin nimmt die Porengröße zu und
damit auch die Steifigkeit und das spezifische Gewicht ab. Somit
wird eine optimale Verteilung der steifen Bereiche und eine optimale
Verteilung der Masse erreicht.
-
Die
Zunahme der Porengröße ist in 3C nur
in einer Richtung schematisch dargestellt, die mithilfe eines Pfeils
angedeutet ist. Grundsätzlich nimmt
der Durchmesser der Poren ausgehend von der Wandhülle 22 in
jeder Richtung auf die Mitte der Tragstruktur zu. Bei der Ausbildung
von ovalen Poren sind die Längsachsen
der ovalen Poren parallel zur erwarteten Krafteinwirkung angeordnet.
Diese Ausführungsform
ist im rechten Bereich der 3C dargestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden auf der Innenseite der Tragstruktur 2 ein oder mehrere
Zugbänder 26 aufgebracht,
wie in 3B dargestellt. Ein Zugband 26 besteht
beispielsweise aus einem CFK-Material, das von einer CFK-Platine abgeschnitten
wurde. Vorzugsweise sind die Zugbänder 26 auf den zurückgesetzten
siebten und achten Teilflächen 20, 21 aufgebracht.
Damit wird die gesamte Dicke der Tragstruktur durch die Aufbringung des
Zugbandes 26 nicht zusätzlich
vergrößert.
-
4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch eine Fahrzeugtür nahe der
zweiten Seitenwand 6, wobei hier deutlich zu erkennen ist,
dass die Teilflächen 14 der
Außenseite
der Tragstruktur 2 an der Außenschale 7 anliegen
und vorzugsweise mit der Außenschale 7 verklebt
sind.
-
5 zeigt
einen Querschnitt durch die Fahrzeugtür angrenzend an die erste Seitenwand 5, wobei
auch in diesem Bereich die Teilflächen 14 an der Außenschale 7 anliegen
und vorzugsweise mit der Außenschale 7 verklebt
sind.
-
Die
Verbindung der Außenwand
der Tragstruktur 2 mit der Außenschale 7 kann mit
verschiedenen Mitteln erreicht werden. Vorzugsweise werden Kleber
eingesetzt, um die Außenseite
der Tragstruktur mit der Außenschale
zu verkleben. Insbesondere werden die hervorstehenden Teilflächen 14 mit
einer Klebeschicht 27 bedeckt und an eine Innenseite der
Außenschale 7 angeklebt.
Dies ist schematisch in 6 dargestellt. Als Kleber für die Klebeschicht 27 können weiche
Kleber oder steife Festigkeitskleber verwendet werden. Stützkleber
bewirken eine zusätzliche
Versteifung der Fahrzeugtür.
Weiche Kleber weisen eine Scherfestigkeit im Bereich von ca. 20
N/mm2 und eine Druckfestigkeit von ca. 60–90 N/mm2 auf. Stützkleber
können
beispielsweise aus gehärtetem
Epoxidharz bestehen und eine Scherfestigkeit von ca. 50 N/mm2 und eine Schälfestigkeit von ca. 12 N/mm2 aufweisen. Durch die flächige Anbindung der Tragstruktur 2 an
die Außenschale 7 wird ein
zusätzliches
Steifigkeitsprofil geschaffen. Die Außenschale 7 kann aus
verschiedensten Materialien, insbesondere aus Aluminium, gefertigt
sein.
-
Für die Verwendung
von Stützklebern
besteht ein Abstand zwischen den Teilflächen 14 und der Außenschale 7,
der geringer als 3 mm ist. Für größere Abstände werden
weiche Kleber verwendet.
-
7 zeigt
einen Teilquerschnitt durch die Tragstruktur 2 in der ein
Gewindeeinsatz 28, 29 eingebracht ist.
-
Durch
den erfindungsgemäßen Aufbau
der Fahrzeugtür
mit der beschriebenen Tragstruktur kann die Fahrzeugtür auf bisher übliche Verstärkungsteile
wie z.B. Beulsteifigkeitsprofile, Gewindeplatten und Scharnierverstärkungen
sowie Schlossverstärkungen
verzichten. Aufgrund des Aufbaus der Tragstruktur sind die Scharniere
direkt mit der Tragstruktur verbunden. Zudem ist das Türschloss ebenfalls
direkt an der Tragstruktur befestigt.
-
Durch
die Verwendung des Aluminiumschaumintegralträgers wird eine Gewichtseinsparung
durch Integration von Türversteifungsmaßnahmen,
wie z.B. Tailored Blank, Scharnierverstärkungen, Schlossverstärkungen,
Gewindeplatten und Beulsteifigkeitsprofile mit dem Seitenaufprallprofil
erreicht. Durch den Aluschaumintegralträger wird eine hohe Energieabsorption
im Crash-Fall realisiert, unter anderem dadurch, dass die vorgelagerte Crash-Zone
sich direkt an der Außenhaut
befindet. Zudem wird eine sehr hohe statische Türsteifigkeit und deshalb sehr
gute Haptik erreicht. Weiterhin wird die Anzahl der Bauteile reduziert
und dadurch der logistische Aufwand minimiert. Zudem wird der Montage-
und Fertigungsaufwand bei der Herstellung der Fahrzeugtür reduziert.
-
Durch
die größere Dicke
der Wandhülle 22 auf
der Außenseite
wird eine größere maximale Druckspannung
bereitgestellt. Auf der Innenseite der Wandhülle 22 reicht eine
geringere Dicke für
die erforderliche maximale Zugspannung aus. Durch die Anpassung
der Wanddicken wird ebenfalls ein optimaler Gewichtseinsatz erreicht.
-
Durch
das schmelzmetallurgische Herstellungsverfahren wird ein Tragkörper mit
einer geschlossenen Wandhülle 22 aus
Voll-Aluminium hergestellt,
der einstückig
mit einem Schaumkörper
aus Aluminiumschaum ausgebildet ist. Aufgrund dieses Aufbaus ist
eine hohe Energieabsorption bei gleichzeitig guten spezifischen
mechanischen Eigenschaften der Festigkeit und der Steifigkeit gegeben.
Zudem weist die Tragstruktur 2 ein gutes Dämpfungsverhalten
auf und kann aufgrund des verwendeten Herstellungsverfahrens in
den verschiedensten Formen hergestellt werden. Das verwendete Material
ist unbrennbar und zudem recyclingfähig. Zudem bietet der verwendete
Aluminiumschaum vorteilhafte akustische Eigenschaften, wie z.B.
eine sehr gute Bedämpfungswirkung,
wobei der Luft- und Körperschall eine
Funktion von der Zellengröße ist.
-
- 1
- Fahrzeugtür
- 2
- Tragstruktur
- 3
- erste
Teiltragstruktur
- 4
- zweite
Teiltragstruktur
- 5
- erste
Seitenwand
- 6
- zweite
Seitenwand
- 7
- Außenschale
- 8
- Innenschale
- 9
- Scharniergelenke
- 10
- Verschraubung
- 11
- vorderer
Endbereich
- 12
- hinterer
Endbereich
- 14
- Teilfläche
- 15
- zweite
Teilfläche
- 16
- dritte
Teilfläche
- 17
- vierte
Teilfläche
- 18
- fünfte Teilfläche
- 19
- sechste
Teilfläche
- 20
- siebte
Teilfläche
- 21
- achte
Teilfläche
- 22
- Wandhülle
- 23
- Aluminiumschaum
- 24
- Kantenbereich
- 25
- Kanteninnenfläche
- 26
- Zugband
- 27
- Klebeschicht
- 28
- erster
Gewindeeinsatz
- 29
- zweiter
Gewindeeinsatz
- 30
- Türschloss
- 31
- elektrische
Komponente
- 32
- Schraube
- 34
- Scheibenführungsrahmen