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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reduzierung eines Abschaltimpulses
eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs.
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Die
in Kraftfahrzeugen eingesetzten Elektromotoren verursachen oftmals
Störungen,
die insbesondere den Radioempfang beeinträchtigen oder andere elektronische
Fahrzeugkomponenten beeinflussen können. Um diese Störungen zu
vermeiden, werden so genannten Entstörfilter eingesetzt, die zumindest über einen
Kondensator verfügen.
Aus der
DE 198 45
862 A1 ist eine Entstörschaltung,
insbesondere zum Entstören
des Wischermotors eines Kraftfahrzeugs, mit zumindest zwei Kondensatoren,
die zwischen einem gemeinsamen und zwei getrennten Anschlüssen liegen,
und einer Impulsbegrenzung bekannt. Zur Impulsbegrenzung ist jedem
Kondensator die Reihenschaltung aus der Kathoden-Anoden-Strecke
einer Diode und der Anoden-Kathoden-Strecke einer Zenerdiode parallel
geschaltet. Die Entstörschaltung
kann als Entstörmodul
in eine Entstörschaltung,
welche in einem Kondensatorgehäuse vorgesehen
ist, eingebaut werden, wobei das Kondensatorgehäuse drei Kontaktanschlüsse aufweist, die
in einem festen räumlichen
Verhältnis
zueinander stehen, unabhängig
von der Anzahl der Entstörbauelemente.
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Vorteile der
Erfindung
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Gegenüber dem
Stand der Technik weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reduzierung
eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors,
insbesondere eines elektrischen Scheibenwischermotors eines Kraftfahrzeugs,
mit einem ersten gemeinsamen Anschluss sowie mit zumindest einem
weiteren getrennten Anschluss für jede
der Stufen des Elektromotors, wobei zwischen dem ersten gemeinsamen
Anschluss und den weiteren getrennten Anschlüssen jeweils zumindest ein Kondensator
liegt, den Vorteil auf, dass parallel zu dem zumindest einen Kondensator
ein Halbleiterbauelement geschaltet ist, das sowohl zur Impulsbegrenzung
als auch als Verpolungsschutz dient. Auf diese Weise ist durch die
Verwendung eines einziges Halbleiterbauelements je Stufe des Elektromotors
gewährleistet,
dass zum Einen mit dem Elektromotor in elektrischer Verbindung stehende
Komponenten vor einer durch das Ab- oder Umschalten des Elektromotors
hervorgerufenen Überspannung
geschützt
sind und zum Anderen auch der Elektromotor selbst nicht durch eine
mögliche
Verpolung gefährdet
ist. Weiterhin ergibt sich der Vorteil, dass durch die Realisierung
von Impulsbegrenzung und Verpolungsschutz durch ein Halbleiterbauelement
eine Reduzierung des Platzbedarfs sowie eine Verringerung der erforderlichen
Lötstellen
gewährleistet
ist.
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In
vorteilhafter Weise sind die Kondensatoren und die Halbleiterbauelemente
in einem gemeinsamen Kombielement integriert, so dass der Anschluss
an den Elektromotor deutlich vereinfacht und für verschieden Elektromotoren
kompatibel gestaltet werden kann. Ein derartiges Kombielement führt somit
zu einer deutlichen Kostenersparnis gegenüber proprietären Vorrichtungen.
In diesem Zusammenhang weist das Kombielement einen ersten gemeinsamen
Anschluss sowie zumindest einen weiteren getrennten Anschluss für jede Stufe
des Elektromotors auf, wobei die Anschlüsse unabhängig von der Anzahl der Entstörbauelemente
in einem festen räumlichen
Verhältnis
zueinander stehen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den abhängigen Ansprüchen angegebenen
Merkmale sowie aus der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 bis 5 beispielhaft erläutert, wobei gleiche Bezugszeichen
in den Figuren auf gleiche Bestandteile mit einer gleichen Funktionsweise
hindeuten. Es zeigen
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1: ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reduzierung eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors
(1a) sowie ein entsprechendes Kombielement (1b),
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2: ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reduzierung eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors
(2a) sowie ein entsprechendes Kombielement (2b),
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3: ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reduzierung eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors
(3a) sowie ein entsprechendes Kombielement (3b),
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4: ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reduzierung eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren Elektromotors
(4a) sowie ein entsprechendes Kombielement (4b)
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5: Diagramme des zeitlichen Spannungsverlaufs
beim Abschalten eines Elektromotors unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(5a) sowie unter Verwendung einer Entstörvorrichtung
nach dem Stand der Technik (5b).
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Beschreibung
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In 1a ist
das Schaltbild einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur
Reduzierung eines Abschaltimpulses eines in Stufen ansteuerbaren
Elektromotors 12 dargestellt, wobei die erste Stufe einen
Einschaltzustand des Elektromotors 12 definiert. Der Elektromotor 12 verfügt über einen
ersten Kontakt 14 und einen zweiten Kontakt 16,
wobei der erste Kontakt 14 mit einer elektrischen Masse
GND und der zweite Kontakt 16 mit einem ersten Versorgungspotential
V1, beispielsweise 12V, verbunden ist. Ebenfalls
mit dem ersten und dem zweiten Kontakt 14 und 16 des
Elektromotors 12 ist ein Kondensator 18, dem ein
Halbleiterbauelement 20 parallel geschaltet ist, verbunden.
Das Halbleiterbauelement 20 ist als eine Vierschichtdiode 22 ausgeführt, deren
Anode AV mit der elektrischen Masse GND
bzw. dem ersten Kontakt 14 des Elektromotors 12 über einen
ersten Anschluss 24 und deren Kathode KV mit
dem ersten Versorgungspotential V1 bzw.
dem zweiten Kontakt 16 des Elektromotors 12 über einen
weiteren Anschluss 26 verbunden ist.
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Vierschichtdioden
werden oftmals auch als Thyristordioden, Triggerdioden oder Kippdioden
bezeichnet, die aus vier Halbleiter-Schichten wechselnder Dotierung bestehen
und demzufolge drei pn-Übergänge aufweisen.
Die Vierschichtdiode 22 vereint durch ihre Spannungsfestigkeit
sowie eine erforderliche Zündspannung
in Durchlassrichtung (Anoden-Kathoden-Strecke), die deutlich über der üblichen
Versorgungsspannung V1 des Elektromotors 12 liegt,
die Reduzierung eines Abschaltimpulses mit einem Verpolungsschutz
des Elektromotors 12 in einem einzigen Halbleiterbauelement 20.
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In 1b ist
die aus der Parallelschaltung des Kondensators 18 und der
Vierschichtdiode 22 gebildete Vorrichtung 10 in
einem gemeinsamen Kombielement 28, zum Beispiel auf einer Leiterplatte innerhalb
eines gemeinsamen Gehäuses,
integriert, wobei wiederum die Anode AV der
Vierschichtdiode mit dem ersten Anschluss 24 und die Kathode
KV der Vierschichtdiode 22 mit
dem weiteren Anschluss 26 verbunden ist. Weiterhin ist
das Kombielement 28 über
den ersten Anschluss 24 mit dem ersten Kontakt 14 des
Elektromotors 12 sowie mit der elektrischen Masse GND und über den
weiteren Anschluss 26 mit dem zweiten Kontakt 16 des
Elektromotors 12 sowie der Versorgungsspannung V1 verbindbar ausgeführt.
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2a zeigt
das Schaltbild einer der gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
erweiterten, erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zur
Reduzierung des Abschaltimpulses bei einem zweistufig ansteuerbaren
Elektromotor 30, wobei die erste Stufe den Einschaltzustand
und die zweite Stufe einen Betrieb des Elektromotors 30 mit
einer vom normalen Einschaltzustand abweichenden Geschwindigkeit
definiert. Alternativ ist es auch möglich, für die zweite Stufe einen Intervallbetrieb
vorzusehen.
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Der
Elektromotor 30 weist einen ersten Kontakt 32 auf,
der mit der elektrischen Masse GND verbunden ist. Zur Aktivierung
der beiden Stufen enthält der
Elektromotor 30 darüber
hinaus noch einen zweiten, mit dem Versorgungspotential V1 verbundenen Kontakt 34 und einen
dritten, mit einem weiteren Versorgungspotential V2 verbundenen
Kontakt 36, wobei die Versorgungspotentiale V1 und
V, gleich oder unterschiedlich groß sein können. Wie bereits in 1a erläutert, ist
mit dem ersten und dem zweiten Kontakt 32 und 34 des
Elektromotors 30 ein erster Kondensator 18, dem
ein erstes Halbleiterbauelement 20 parallel geschaltet
ist, verbunden. Das Halbleiterbauelement 20 ist wiederum
als Vierschichtdiode 22 ausgeführt, deren Anode AV mit
der elektrischen Masse GND bzw. dem ersten Kontakt 32 des
Elektromotors 30 über
einen ersten Anschluss 38 und deren Kathode KV mit
dem ersten Versorgungspotential V1 bzw. dem
zweiten Kontakt 34 des Elektromotors 12 über einen
zweiten Anschluss 40 verbunden ist. In gleicher Weise ist
eine weitere, aus einem zweiten Kondensator 42 und einer
zweiten Vierschichtdiode 44 bestehende Parallelschaltung,
die eine Impulsbegrenzung sowie einen Verpolungsschutz für die zweite
Stufe des Elektromotors 30 sicherstellen soll, mittels
des ersten Anschlusses 38 und eines dritten Anschlusses 46 mit
dem ersten Kontakt 32 und dem dritten Kontakt 36 des
Elektromotors 30 verbunden.
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2b zeigt
ein aus den beiden Kondensatoren 18 und 42 sowie
den beiden dazu jeweils parallel geschalteten Vierschichtdioden 22 und 44 gebildetes
Kombielement 280 mit dem ersten Anschluss 38 und
den beiden weiteren Anschlüssen 40 und 46.
Dabei sind die Anoden AV beider Vierschichtdioden 22 und 44 mit
dem ersten Anschluss 38 verbunden, während die Kathode KV der ersten Vierschichtdiode 22 an
dem Anschluss 40 und die Kathode KV der zweiten
Vierschichtdiode 44 an dem Anschluss 46 liegt.
Das Kombielement 280 ist nun in einfacher Weise mit den
entsprechenden Kontakten 32, 34 und 36 des
Elektromotors 30 sowie jeweils mit der elektrischen Masse
GND und den Versorgungspotentialen V1 und
V2 verbindbar, wobei in vorteilhafter Weise
die Anschlüsse 38, 40 und 46 des
Kombielements 280 unabhängig
von der Anzahl der Entstörbauelemente 18, 20, 22, 42, 44 in
einem festen, räumlichen
Verhältnis
zueinander stehen.
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In 3a ist
ein drittes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur
Reduzierung des Abschaltimpulses des Elektromotors 12 aufgezeigt,
das sich von dem in der 1 gezeigten, ersten
Ausführungsbeispiel
durch die Verwendung eines anderen Halbleiterbauelements 20 unterscheidet.
So kommt nun ein Thyristor 48 zum Einsatz, der in gleicher
Weise wie die Vierschichtdiode 22 parallel zum Kondensator 18 derart
geschaltet wird, dass seine Anode AT über den
ersten Anschluss 24 mit dem ersten Kontakt 14 des
Elektromotors 12 sowie mit der elektrischen Masse GND und
mit seiner Kathode KT über den zweiten Anschluss 26 mit
dem zweiten Kontakt 16 des Elektromotors 12 sowie
mit dem Versorgungspotential V1 verbindbar
ist. Über
einen Widerstand 50, der zum Einen mit dem ersten Anschluss 24 und
zum Anderen mit einem Gateanschluss GT des
Thyristors 48 verbunden ist, lässt sich nun ein Verpolungsschutz
realisieren, der erst ab einem definierten Zündstrom bzw. einer sich daraus
ergebenden Zündspannung,
die deutlich größer als
das Versorgungspotential V1 ist, den Thyristor 48 vom
Sperrzustand in den Durchlasszustand schaltet. Die Dimensionierung
des Widerstands 50 hängt
dabei vom verwendeten Thyristor 48 sowie von der entsprechenden
Zündspannung
und dem Versorgungspotential V1 ab.
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3b zeigt
das dem in 3a dargestellten, dritten Ausführungsbeispiel
entsprechende Kombielement 28, auf dessen Aufbau und Funktionsweise
nun jedoch nicht mehr näher
eingegangen werden soll, da diese bereits oben erläutert wurden. Auch
hier ist es zweckmäßig, die
Anschlüsse 24 und 26 derart
anzuordnen, dass sie unabhängig
von der Anzahl der Entstörbauelemente 18, 20, 48, 50 in
einem festen räumlichen
Verhältnis
zueinander stehen.
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Das
in 4a gezeigte, vierte Ausführungsbeispiel entspricht wiederum
dem in der 2a dargestellten, zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zur
Reduzierung des Abschaltimpulses des zweistufig angesteuerten Elektromotors 30,
wobei nun ein erster und ein zweiter Thyristor 48 und 52 statt
der beiden Vierschichtdioden 22 und 44 zur Impulsreduzierung
und als Verpolungsschutz in Parallelschaltungen mit den Kondensatoren 18 und 42 zum
Einsatz kommen. Beide Thyristoren 48 und 52 sind
mit ihren Anoden AT gemeinsam mit dem Anschluss 38 sowie
mit der elektrischen Masse GND und dem ersten Kontakt 32 des Elektromotors 30 verbunden,
während
ihre Kathoden KT jeweils getrennt über die
weiteren Anschlüsse 40 und 46 an
den Versorgungspotentialen V1 und V2 sowie dem zweiten Kontakt 34 für die erste
Stufe und dem dritten Kontakt 36 für die zweite Stufe des Elektromotors 30 liegen.
Weiterhin besteht eine Verbindung der jeweiligen Gateanschlüsse GT der beiden Thyristoren 48 und 52 über den
Widerstand 50 mit dem Anschluss 38 zum Zwecke des oben
beschriebenen Verpolungsschutzes. Dabei kann es auch zweckmäßig sein,
für jeden
Thyristor 48, 52 einen separaten Widerstand vorzusehen.
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4b zeigt
das dem in 4a dargestellten, vierten Ausführungsbeispiel
entsprechende Kombielement 280, auf dessen Aufbau und Funktionsweise
nicht mehr näher
eingegangen werden soll, da diese bereits oben beschrieben wurden.
Wiederum ist es zweckmäßig, die
Anschlüsse 38, 40 und 46 derart
anzuordnen, dass sie unabhängig
von der Anzahl der Entstörbauelemente 18, 20, 42, 48, 50, 52 in einem
festen räumlichen
Verhältnis
zueinander stehen.
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In 5 sind die Verläufe der Spannungen U beim Abschalten
des Elektromotors 12, 30 in Abhängigkeit
von der Zeit t dargestellt, wobei 5a den Abschaltimpuls
ab dem Zeitpunkt t0 bei Verwendung des Thyristors 48, 52 aufzeigt,
während
für 5b ein
Varistor nach dem Stand der Technik zur Impulsbegrenzung eingesetzt
wurde. Das Versorgungspotential V1 entspricht
in beiden Fällen
einer Spannung von ca. 14,4V. Sehr deutlich zu erkennen ist die
signifikante Reduzierung der negativen Abschaltspannung bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10, 100.
So konnte diese gegenüber
der Impulsreduzierung mittels Varistor gemäß 5b von ca. –45V auf
nur noch ca. –10V
(5a) reduziert werden. Ebenso fällt auf, dass die zeitliche
Ausdehnung des Abschaltimpulses bei Verwendung des Thyristors 48, 52 im
Vergleich zum Varistor weitaus geringer ausfällt. Während der Abschaltimpuls in 5a bereits
nach lediglich ca. 200μs
einen eingeschwungenen Zustand erreicht, führt das Abschalten mittels
Varistor zu einem Abschaltimpuls, der sich mit ca. 2ms über mehr
als die 10-fache Dauer erstreckt.
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Es
sei abschließend
noch darauf hingewiesen, dass die gezeigten Ausführungsbeispiele weder auf die 1 bis 4 noch
auf die genannten Werte, beispielsweise für das Versorgungspotential
V1, die Anzahl der Stufen zur Ansteuerung
des Elektromotors oder die Spannungs- und Zeitwerte gemäß 5, beschränkt sind. Weiterhin ist es
ebenso möglich,
mehrere Kondensatoren pro Stufe in Reihe oder parallel zu schalten.