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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Entfernung zwischen
einer ersten und einer zweiten Sende- und Empfangseinheit eines
drahtlosen Trägerfrequenz-Kommunikationssystems,
insbesondere eines Zugangsberechtigungs-Kontrollsystems für ein Kraftfahrzeug.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem, welches
zur Durchführung
des Verfahrens ausgebildet ist.
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Bekannte
Zugangsberechtigungs-Kontrollsysteme bestehen üblicherweise aus einer im Fahrzeug
angeordneten, ortsfesten Sende- und Empfangseinheit und aus mindestens
einem Schlüssel, d.h.
einer beweglichen Sende- und Empfangseinheit. Durch die drahtlose
Datenübertragung
zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten kann die Zugangsberechtigung
der Person überprüft werden, welche
im Besitz des Schlüssels
ist. Bei diesen funkbasierten Zugangsberechtigungs-Kontrollsystemen ist
es wichtig, die Entfernung zwischen der mobilen und der ortsfesten
Sende- und Empfangseinheit zu bestimmen. Denn nur auf diese Weise
kann beispielsweise verhindert werden, dass keine Aktionen im Kraftfahrzeug
ausgelöst
werden, wenn sich der Inhaber des Schlüssels noch zu weit vom Fahrzeug entfernt
befindet. Auch gilt es zu verhindern, dass sich eine nicht berechtigte
Person, die sich Kenntnis von den Signalen verschafft hat, Zugang
zum Fahrzeug erhalten kann, obwohl der Ort, von dem aus die Signale
gesendet werden, weit vom Fahrzeug entfernt sind.
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Eine
Möglichkeit
zur Bestimmung der Entfernung zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten
besteht darin, dass die im Fahrzeug befindliche Sende- und Empfangseinheit
ein Signal mit einer bestimmten Trägerfrequenz aussendet, welches von
der mobilen Sende- und Empfangseinheit empfangen wird, wenn das
Sendesignal am Empfangsort eine ausreichende Signalstärke aufweist.
Die mobile Sende- und Empfangseinheit kann das Signal detektieren
und einen lokalen Oszillator auf die Trägerfrequenz des Empfangssignals
synchronisieren. Die mobile Sende- und Empfangseinheit kann daraufhin ein
Antwortsignal an die ortsfeste Sende- und Empfangseinheit senden,
wobei das Antwortsignal am Ort der mobilen Sende- und Empfangseinheit
in Phase mit dem an diesem Empfangsort empfangenen Signal ist, das
von der ortsfesten Sende- und Empfangseinheit emittiert wurde. Das
Antwortsignal wird wiederum von der ortsfesten Sende- und Empfangseinheit
empfangen, wobei die ortsfeste Sende- und Empfangseinheit aus der
Phasenbeziehung zwischen dem Sendesignal und dem Antwortsignal die Entfernung
ermitteln kann.
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Anstelle
des Synchronisierens eines lokalen Oszillators genügt es, in
den Sende- und Empfangseinheiten jeweils einen stabil laufenden
Oszillator vorzusehen, und von diesem jeweils die tatsächliche Frequenz
des Sendesignals bzw. Antwortsignals abzuleiten. In gleicher Weise
kann dann in beiden Sende- und Empfangseinheiten jeweils die Phasenverschiebung
zwischen dem empfangenen Signal und einem vom lokalen Oszillator
abgeleiteten Signal gleicher Frequenz ermittelt werden. In Verbindung mit
dem Antwortsignal kann diese Phasenverschiebung dann in Form entsprechender
Daten von der mobilen Sende- und Empfangseinheit an die ortsfeste
Sende- und Empfangseinheit übermittelt
werden. Diese kann dann aus den ihr übertragenen Daten sowie aus
der von ihr selbst bestimmten Phasenverschiebung zwischen dem empfangenen
Antwortsignal und einem von der Frequenz des lokalen Oszillators
abgeleiteten Signal gleicher Frequenz die gesamte Phasenverschiebung
zwischen dem Sende- und Antwortsignal ermitteln und hieraus die
Entfernung berechnen.
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Bei
dieser Art und Weise der Entfernungsbestimmung zwischen den beiden
Sende- und Empfangseinheiten wirkt sich selbstverständlich jegliche Phasenverzerrung
des Übertragungswegs
auf die Genauigkeit der Entfernungsbestimmung aus. Ein Extremfall
einer derartigen Phasenverzerrung ergibt sich insbesondere bei Auftreten
eines Mehrfachempfangs, d.h. beispielsweise bei einer Übertragung
des jeweiligen Signals auf direktem Weg zwischen den beiden Sende-
und Empfangseinheiten und bei gleichzeitigem Auftreten von reflektierten
Signalanteilen. Derartige Reflexionen können an reflektierenden Flächen, wie
weiteren Fahrzeugen, Hauswänden
und dergleichen entstehen. Selbstverständlich wirkt sich auch die Übertragung
entsprechender Signale von weiteren Sende- und Empfangseinheiten
in gleicher Weise phasenverzerrend aus.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Messung
der Entfernung zwischen einer ersten und einer zweiten Sende- und Empfangseinheit
eines drahtlosen Trägerfrequenz-Kommunikationssystems,
insbesondere eines Zugangsberechtigungs-Kontrollsystems für ein Kraftfahrzeug,
zu schaffen, bei dem Messfehler, die durch Phasenverzerrungen des Übertragungswegs
entstehen, erkannt werden und demzufolge das Messergebnis hinsichtlich
seiner Korrektheit bewertet werden kann. Des Weiteren liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein drahtloses Trägerfrequenz-Kommunikationssystem
zu schaffen, in dem dieses Verfahren integriert ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 7.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass extreme Verzerrungen,
wie sie beispielsweise durch das Auftreten eines Mehrwegeempfangs
verursacht werden, dadurch erfasst werden können, dass in einem Analysemodus
von einer der beiden Sende- und Empfangseinheiten ein vorbestimmtes Analyse-Sendesignal erzeugt
wird, dessen spektrale Breite im Wesentlichen gleich der dem Trägerfrequenz-Kommunikationssystem zugeordneten
Kanalbreite ist und dass die jeweils andere Sende- und Empfangseinheit
im Analysemodus aus dem von ihr empfangenen, mit dem Analyse-Sendesignal
korrespondierenden Analyse-Empfangssignal einen Zuverlässigkeitsfaktor
zur Bewertung der Korrektheit des Ergebnisses für die Entfernungsbestimmung
ermittelt. Im Prinzip wird hierbei versucht, aus dem Analyse-Empfangssignal
und der Kenntnis über
das ausgesendete Analyse-Sendesignal Rückschlüsse auf die Systemübertragungsfunktion
des Übertragungswegs
zu ziehen.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens kann dann bei Überschreiten
oder Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes für den Zuverlässigkeitsfaktor
oder bei Unter- oder Überschreiten
eines vorgegebenen Wertebereichs für den Zuverlässigkeitsfaktor
zumindest ein zeitnah mit der Bestimmung des Zuverlässigkeitsfaktors
bestimmter Wert für
die Entfernung zwischen der ersten und zweiten Sende- und Empfangseinheit
als ungültig verworfen
werden. Als Reaktion auf dieses Verwerfen kann dann beispielsweise
eine vorbestimmte Zeit abgewartet und erneut das Verfahren zur Bestimmung
des Zuverlässigkeitsfaktors
durchgeführt
werden. Eine erneute Entfernungsbestimmung kann beispielsweise auch
erst dann durchgeführt
werden, wenn im Analysemodus ein "gültiger" Zuverlässigkeitsfaktor
ermittelt werden konnte. Selbstverständlich kann die Entfernungsbestimmung
auch gleichzeitig mit der Bestimmung des Zuverlässigkeitsfaktors durchgeführt werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung kann im Analysemodus die Frequenzabhängigkeit der
Phase oder der Gruppenlaufzeit und/oder die Frequenzabhängigkeit
der Signalstärke
des Analyse-Empfangssignals im Wesentlichen über die gesamte Bandbreite
des Kanals bestimmt werden. Selbstverständlich kann dabei die Gruppenlaufzeit durch
Differenzieren der frequenzabhängigen
Phase ermittelt werden.
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Weist
der frequenzabhängige
Verlauf der Phase über
die Kanalbandbreite große
Abweichungen von einem linearen Verlauf auf, der bei einem vollkommen
unverzerrten Übertragungsweg
gegeben wäre,
so kann davon ausgegangen werden, dass eine Entfernungsmessung durch
das Ausnutzen von Phaseninformationen nicht mit ausreichender Genauigkeit
durchgeführt
werden kann.
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Da
die Gruppenlaufzeit durch das Differenzieren des Phasenverlaufs
ermittelt werden kann, kann die Differenz zwischen der maximalen
und der minimalen Gruppenlaufzeit innerhalb der Kanalbandbreite
als Maß für die Verzerrung
einschließlich
des Auftretens eines Mehrfachempfangs) dienen. In gleicher Weise
kann die Frequenzabhängigkeit
der Signalstärke
des Empfangssignals ausgewertet werden. Im einfachsten Fall kann
von einer konstanten Signalstärke
des jeweils gesendeten Signals ausgegangen werden, so dass jegliche
Verzerrung, die den Betrag der Systemfunktion des Übertragungswegs
beeinflusst am Empfangssignal sichtbar ist. Da üblicherweise davon ausgegangen
werden kann, dass bei extremen Verzerrungen des Betrags der Systemfunktion
auch eine entsprechende Verzerrung der Phase gegeben ist, kann auch
bei unzulässig
großen Verzerrungen
des Betrags der Systemfunktion des Übertragungswegs davon ausgegangen
werden, dass eine Entfernungsmessung durch die Auswertung von Phaseninformationen
nicht mit ausreichender Genauigkeit möglich ist. In diesem Fall kann
beispielsweise die Differenz zwischen der maximalen und der minimalen
Signalstärke
des jeweiligen Empfangssignals bestimmt und als Zuverlässigkeitsfaktor verwendet
werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein vorzugsweise sinusförmig
frequenzmoduliertes Analyse-Sendesignal mit einer vorzugsweise der
Kanalmitte entsprechenden Trägerfrequenz
verwendet werden, wobei der Modulationshub vorzugsweise im Wesentlichen
gleich der halben Kanalbandbreite ist. In diesem Fall muss lediglich
die Signalstärke
des Empfangssignals, beispielsweise durch einfache Amplitudendemodulation
beobachtet werden. Ergibt sich eine unzulässig große Schwankung in der Signalstärke und
damit des amplitudendemodulierten Signals, so kann von einer unzulässig großen Verzerrung
des Betrags der Systemfunktion bzw. des Übertragungswegs und damit auch
(vgl. oben) üblicherweise
von einer damit einherschreitenden unzulässig hohen Phasenverzerrung
ausgegangen werden. Weist der Verlauf des Betrags Systemübertragungsfunktion
innerhalb der Kanalbandbreite ein lokales Minimum oder Maximum auf,
so ergibt sich ein amplitudendemoduliertes Signal, das mit der doppelten
Frequenz oszilliert wie das Modulationssignal für das frequenzmodulierte Analyse-Sendesignal.
Aus der Phasenlage des amplitudendemodulierten Signals und des Modulationssignals
kann dann ermittelt werden, ob es sich um ein lokales Minimum oder
Maximum handelt.
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Bei
dieser Ausgestaltung des Verfahrens kann also die zeitlich Schwankung
der Signalstärke des
Analyse-Empfangssignals, d.h. die Schwankung des amplitudendemodulierten
Signals zur Bestimmung eines Zuverlässigkeitsfaktors ausgewertet werden,
wobei vorzugsweise die Differenz zwischen der maximalen und der
minimalen Signalstärke
bzw. die Differenz zwischen dem maximalen und minimalen Wert des
amplitudendemodulierten Signals als Zuverlässigkeitsfaktor verwendet wird.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines drahtlosen Trägerfrequenz-Kommunikationssystems
in Form eines Zugangsberechtigungs-Kontrollsystems für ein Kraftfahrzeug;
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2 schematische Diagramme eines frequenzabhängigen Phasenverlaufs
(2a) und eines frequenzabhängigen Verlaufs de Gruppenlaufzeit
(2b) eines durch Mehrwegeempfang verzerrten Übertragungskanals;
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3 eine
schematische Darstellung des Betrags einer durch Mehrwegeempfang
verzerrten frequenzabhängigen
Verlaufs der Systemübertragungsfunktion
eines Übertragungskanals;
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4 eine
schematische Darstellung der für die
Erfindung wesentlichen Komponenten eines Trägerfrequenz-Kommunikationssystems nach der Erfindung
und
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5 eine
schematische Darstellung der für die
Erfindung wesentlichen Komponenten einer zweiten Ausführungsform
eines Trägerfrequenz-Kommunikationssystems
nach der Erfindung.
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1 zeigt
schematisch ein Trägerfrequenz-Kommunikationssystem 1,
welches eine ortsfest in einem Kraftfahrzeug 3 angeordnete
Sende- und Empfangseinheit 5 und eine mobile Sende- und Empfangseinheit 7 umfasst.
Das drahtlose Trägerfrequenz-Kommunikationssystem 1 kann
dabei als Zugangsberechtigungs-Kontrollsystem für das Kraftfahrzeug ausgebildet
sein. Jede der Sende- und Empfangseinheiten 5, 7 weist
eine Sende- und Empfangsantenne 9 bzw. 11 auf.
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Das
Trägerfrequenz-Kommunikationssystem 1 kann
in an sich bekannter Weise so ausgebildet sein, dass es in der Lage
ist, die Entfernung der mobilen Sende- und Empfangseinheit 7 von
der ortsfesten, im Kraftfahrzeug angeordneten Sende- und Empfangseinheit 5 zu
bestimmten. Die Daten- bzw. Signalübertragung zwischen den Sende-
und Empfangseinheiten 5, 7 kann beispielsweise
durch die Übertragung
frequenz- oder phasenmodulierter Signale zwischen den Sende- und
Empfangsantennen 9 bzw. 11 erfolgen.
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Das
Bestimmen der Entfernung zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten 5, 7 kann durch
Auswerten der Phasenverschiebung zwischen dem von einer Sende- und
Empfangseinheit ausgesendeten Signal und dem von der jeweils anderen Sende- und Empfangseinheit
zurückgesendeten Empfangssignal
erfolgen. Auf eine detaillierte Erläuterung der Bestimmung der
Entfernung aus diesen Phaseninformationen kann verzichtet werden,
da es sich hierbei um an sich bekannte Verfahren handelt.
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Von
Bedeutung für
die vorliegende Erfindung ist jedoch, dass bei der drahtlosen Übertragung
von Signalen zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten 5, 7 Reflexionen
auftreten können, die
zu einem Mehrwegeempfang am Ort der jeweils empfangenden Sende-
und Empfangseinheit führen. In 1 ist
dies schematisch in Form der beiden Signalwege I und II dargestellt.
Der Signalweg I stellt den direkten Übertragungsweg zwischen den
beiden Sende- und Empfangsantennen 9, 11 dar.
Der Signalweg II zeigt beispielhaft die Reflexion des von der Sende-
und Empfangsantenne 9 gesendeten Signals an einem reflektierenden
Objekt 13, wobei der reflektierte Signalanteil dann entlang
des weiteren Verlaufs Signalwegs II zur Sende- und Empfangsantenne 9 der
ortsfesten Sende- und Empfangseinheit 5 im Kraftfahrzeug
gelangt. Am Ort der Sende- und Empfangsantenne 9 tritt
damit eine Überlagerung
der Signale auf, die zum einen entlang des Signalwegs 1 und
zum anderen entlang des Signalwegs 2 zur Sende- und Empfangsantenne 9 gelangen.
Je nach der Phasenverschiebung und unterschiedlichen Dämpfung der
Signale kommt es zu entsprechend mehr oder weniger ausgeprägten konstruktiven
bzw. destruktiven Interferenzen.
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Die Überlagerung
der einzelnen Teilsignale im Fall eines Mehrwegeempfangs am Ort
der jeweiligen Empfangsantenne kann daher zu derart großen Phasenverzerrungen
führen,
dass eine Entfernungsmessung durch Auswertung von Phaseninformationen
kein zuverlässiges
Ergebnis mehr liefert.
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In 2a ist
schematisch der Verlauf der Phase der Übertragungsfunktion des Übertragungswegs
zwischen den beiden Sende- und
Empfangseinheiten 5, 7 dargestellt. Im Fall einer
idealen, unverzerrten Systemübertragungsfunktion
wäre der Phasenverlauf
streng linear. Die in 2a dargestellte Krümmung des
angenommenen praktischen Phasenverlaufs deutet auf eine erhebliche
Verzerrung hin, die insbesondere durch einen Mehrwegeempfang, d.h.
durch Signalreflexionen, verursacht sein kann.
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2b zeigt
den frequenzabhängigen
Verlauf der Gruppenlaufzeit τg, die als Ableitung der Phase Φ nach der
Frequenz (genauer: nach der Kreisfrequenz ω = 2πf) definiert ist. Die Bandbreite Δf des für das Trägerfrequenz-Kommunikationssystem 1 zur Verfügung gestellten Übertragungskanals
liegt bei dem in 2 angenommenen Ausführungsbeispiel genau
im Bereich der größten Verzerrungen
der frequenzabhängigen
Systemübertragungsfunktion.
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Erfindungsgemäß lässt sich
nun aus dem Verlauf der Phase Φ und/oder
der Gruppenlaufzeit τg über
im Wesentlichen die gesamte Bandbreite Δf des Übertragungskanals ein Zuverlässigkeitsfaktor
zur Bewertung der Korrektheit des Ergebnisses für die Entfernungsbestimmung
ableiten. Je stärker
der Phasenverlauf in 2a gekrümmt ist, d.h. beispielsweise
je stärker
ein Mehrwegeempfang ausgeprägt ist,
umso höher
ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis der Entfernungsbestimmung
nicht hinreichend genau ist, d.h. um mehr als einen vorgegebenen
Betrag vom tatsächlichen
Messergebnis abweicht.
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Nach
einer ersten Verfahrensweise kann als Maß für die Krümmung des Phasenverlaufs, d.h.
als Maß für die Phasenverzerrung
der minimale und der maximale Wert der Gruppenlaufzeit τg innerhalb
der Bandbreite Δf
des Übertragungskanals
bestimmt werden. Je größer der
Betrag der Differenz dieser beiden Werte ist, umso größer ist
die Phasenverzerrung. Damit kann die Betragsdifferenz zwischen dem maximalen
und minima len Wert der Gruppenlaufzeit τg innerhalb
der Kanalbandbreite Δf
als Zuverlässigkeitsfaktor
zur Bewertung der Korrektheit des Ergebnisses für die Entfernungsbestimmung
verwendet werden. Beispielsweise kann das Ergebnis für die Entfernungsbestimmung
als unzulässig,
weil mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ungenau, verworfen werden,
wenn der in der vorstehenden Weise bestimmte Zuverlässigkeitsfaktor
größer ist
als ein vorgegebener Schwellenwert.
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Selbstverständlich kann
der Zuverlässigkeitsfaktor
auch auf andere Weise bestimmt werden, indem nach einem geeigneten
Verfahren aus dem Verlauf der Phase Φ(f) die Abweichung dieses Verlaufs
von einem idealen linearen Verlauf eines unverzerrten Übertragungskanals
bestimmt und ein entsprechend ermittelter Wert als Zuverlässigkeitsfaktor verwendet
wird.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Trägerfrequenz-Kommunikationssystems 1,
das schematisch in 4 dargestellt ist, wird ein
Zuverlässigkeitsfaktor
dadurch ermittelt, dass beispielsweise die mobile Sende- und Empfangseinheit 7 ein
Analyse-Sendesignal Sa erzeugt, das eine
spektrale Breite aufweist, die im Wesentlichen der Bandbreite Δf des Übertragungskanals
entspricht. Dieses Sendesignal kann ein sinusförmiges Trägersignal sein, dessen Frequenz
in Form einer Rampe von der linken unteren Grenzfrequenz des Übertragungskanals
bis zur rechten oberen Grenzfrequenz des Übertragungskanals variiert
wird. Wie in 2a bzw. in 2b dargestellt,
kann auch eine diskrete Änderung
der Frequenz dieses Analyse-Sendesignals Sa erfolgen
(Frequenzen f1–f9 in 2). Aus Gründen der Einfachheit sollte
dabei sichergestellt sein, dass die Phase jedes Analyse-Sendesignals
Sa bei einer bestimmten Frequenz in Bezug auf
ein lokales Referenzsignal der mobilen Sende- und Empfangseinheit 7 eine
konstante Phasenbeziehung, d.h. eine konstante Phasendifferenz aufweist. Es
kann jedoch auch für
jede Frequenz des Analyse-Sendesignals
Sa die Phasenbeziehung in Bezug auf das
lokale und zeitlich stabile Referenzsignal gemessen und zur Auswer tung
der Phasenverschiebung die ortsfeste Sende- und Empfangseinheit 5 übertragen
werden. Die ortsfeste Sende- und Empfangseinheit 5 in 4 empfängt das
Analyse-Sendesignal Sa bei jeder Frequenz und bestimmt die Phasenbeziehung
des empfangenen Analyse-Empfangssignals Ea am
Ort der Sende- und Empfangsantenne 9 relativ zur zeitlich
ausreichend stabilen Phase eines lokalen Referenzsignals der Sende-
und Empfangseinheit 5.
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Wird
auf Seiten der das Analyse-Sendesignal Sa sendenden
Sende- und Empfangseinheit 7 kein Analyse-Sendesignal Sa erzeugt, das in Bezug auf ein zeitlich
phasenstabiles Referenzsignal der Sende- und Empfangseinheit 7 eine
konstante Phasenbeziehung aufweist (bei allen Frequenzen innerhalb
der Kanalbandbreite Δf)
und wird, wie vorstehend erläutert,
dementsprechend für
jede Frequenz eines Analyse-Sendesignals Sa jeweils
ein entsprechender Phasenwert mit an die Sende- und Empfangseinheit 5 übertragen,
so kann diese aus den lokal erfassbaren Phasenbeziehungen (relativ
zu einer Referenzfrequenz) und den jeweiligen übertragenen Phaseninformationen
jeweils die Phase des Analyse-Empfangssignals Ea in
Bezug auf einen konstanten Referenzphasenwert ermitteln. Somit kann
auf diese Weise in der Sende- und Empfangseinheit 5 der
Verlauf der Phase der Systemübertragungsfunktion
gemäß 2a bis
auf einen konstanten Wert über
die gesamte interessierende Kanalbandbreite Δf ermittelt werden.
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Damit
kann in der vorstehend beschriebenen Art und Weise die Verzerrung
der Phase innerhalb des Übertragungskanals,
beispielsweise durch die Ermittlung eines Werts, der die Krümmung der
frequenzabhängigen
Phase im gesamten Übertragungskanal
wiederspiegelt, bestimmt werden.
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Wie
oben beschrieben, kann beispielsweise der kontinuierliche oder diskrete
Verlauf der Gruppenlaufzeit auf dem Phasenverlauf durch (numerisches)
Differenzieren bestimmt und hieraus ein Zuverlässigkeitsfaktor berechnet werden.
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Wie
in 4 dargestellt, kann die Sende- und Empfangseinheit 5 neben
der Sende- und Empfangsantenne 9 einen rauscharmen Verstärker 15 umfassen,
der das diesem von der Antenne 9 zugeführte Empfangssignal Ea verstärkt
und einem nachgeschalteten Bandfilter 17 zuführt. Der
Bandfilter 17 kann eine Bandpasscharakteristik aufweisen,
deren untere und obere Grenzfrequenz die Kanalbandbreite des Übertragungskanals
definieren. Dem Bandfilter 17 ist ein Mischer 19 nachgeschaltet,
der das vom Bandfilter 17 gelieferte Signal mit einem von
einer lokalen Oszillatoreinheit 21 gelieferten Mischsignal mischt.
Das gemischte Signal umfasst eine Komponente, welche die Phase zwischen
dem Empfangssignal Ea und dem Mischsignal
der lokalen Oszillatoreinheit 21 beinhaltet. Dieses Signal
wird einer Controller-Einheit 23 zugeführt, die das ihr zugeführte Signal
auswertet und alle erforderlichen Berechnungen zur Ermittlung des
Zuverlässigkeitsfaktors
durchführt.
Hierzu kann die Controller-Einheit 23 selbstverständlich eine
geeignete Software mit umfassen.
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Zur
Bestimmung des Zuverlässigkeitsfaktors kann
zunächst
zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten 5, 7 vereinbart
werden, dass beide Einheiten in einen Analysemodus versetzt werden,
in welchem der Zuverlässigkeitsfaktor
ermittelt wird. In diesem Analysemodus kann die Sende- und Empfangseinheit 7 ein
Analyse-Sendesignal erzeugen, welches jeweils für eine bestimmte Zeitspanne sinusförmig mit
einer bestimmten Frequenz Fi oszilliert.
Selbstverständlich
kann dabei auch zusätzlich eine
Modulation des Signals Sa erfolgen, um gleichzeitig
Informationen zwischen den Sende- und Empfangseinheiten 7 und 5 zu übertragen.
Die Sende- und Empfangseinheit 5 kann dabei Kenntnis von
der Zeitspanne haben, für
welche das Analyse-Sendesignal Sa jeweils
eine bestimmte Trägerfrequenz
Fi aufweist. Die lokale Oszillatoreinheit 21 der
Sende- und Empfangseinheit 5 kann in den gleichen zeitlichen Abständen jeweils
ein Mischsignal mit der jeweiligen Frequenz Fi erzeugen.
Auf diese Weise ist es möglich,
den frequenzabhängigen Verlauf
der Systemübertragungsfunktion
innerhalb der Kanalbandbreite zu scannen. Selbstverständlich kann
das Analyse-Sendesignal
Sa auch so erzeugt werden, dass jeweils
eine kontinuierliche zeitabhängige Änderung der
Frequenz erfolgt. In diesem Fall erzeugt die lokale Oszillatoreinheit 21 der
Sende- und Empfangseinheit das Mischsignal entsprechend.
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Von
Bedeutung für
dieses erfindungsgemäße Verfahren
ist jedoch, dass die spektrale Breite des Analyse-Sendesignals Sa mindestens so groß ist wie die Bandbreite Δf des Übertragungskanals.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird der Begriff der spektralen
Breite des Analyse-Sendesignals Sa so verstanden,
dass damit auch ein zeitlich veränderliches Spektrum
des Analyse-Sendesignals mit umfasst ist. Die spektrale Breite des
Analyse-Sendesignals Sa wird bei einem zeitvarianten
Spektrum des Analyse-Sendesignals durch eine Vernachlässigung
der Zeitabhängigkeit
ermittelt, d.h. durch ein Übereinanderlegen
aller zeitlichen Momentaufnahmen des zeitvarianten Sendespektrums.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Bestimmung eines Zuverlässigkeitsfaktors
wird im Folgenden anhand der 3 und 5 erläutert.
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3 zeigt
einen frequenzabhängigen
Verlauf des Betrags der Systemübertragungsfunktion S(f)
innerhalb der Bandbreite Δf
des dem Trägerfrequenz-Kommunikationssystem 1 zugeordneten Übertragungskanal.
Beispielsweise infolge eines Mehrwegeempfangs kommt es durch destruktive
Indifferenz zu einem Minimum der Systemübertragungsfunktion S(f) innerhalb
des Übertragungskanals.
Wird in einem derartigen Fall mit einem Analyse-Sendesignal Sa gearbeitet,
welches eine Trägerfrequenz
aufweist, die in der Mitte der Kanalbandbreite Δf liegt, und wird die Trägerfrequenz
mit einem Modulationssignal FM frequenzmoduliert, so entsteht bei
einem derartigen Analyse-Sendesignal
Sa, welches von der Sende- und Empfangsantenne 11 der Sende-
und Empfangseinheit 7 abgestrahlt wird, am Ort der Sende-
und Empfangsantenne 9 der Sende- und Empfangseinheit 5 ein
Analyse-Empfangssignal Ea, das neben der
Frequenzmodulation eine Amplitudenmodulation aufweist, wie dies
in 3 schematisch dargestellt ist.
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Der
amplitudenmodulierte Signalanteil kann in der Sende- und Empfangseinheit 5 amplitudendemoduliert
werden, wobei das amplitudendemodulierte Signal AM mit einer zeitlichen
Frequenz schwankt, die bei dem in 3 dargestellten
Fall doppelt so groß ist
wie die Frequenz des Modulationssignals FM zur Erzeugung des frequenzmodulierten
Analyse-Sendesignals Sa.
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Aus 3 ist
damit ersichtlich, dass eine derartige Verzerrung des Betrags der
Systemübertragungsfunktion
S(f) zu einer FM-AM-Konversion führt. Ein
idealer, verzerrungsfreier Übertragungskanal,
bei dem die Systemübertragungsfunktion
in ihrem Betrag frequenzunabhängig
ist, würde
keinerlei FM-AM-Konversion
auftreten.
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Geht
man zudem davon aus, dass bei Auftreten einer derart großen Verzerrung
des Betrags der Systemübertragungsfunktion
grundsätzlich
auch eine große
Phasenverzerrung vorliegt, so kann davon ausgegangen werden, dass
mit zunehmender AM-FM-Konversion
auch eine zunehmende Phasenverzerrung einhergeht. Damit kann erfindungsgemäß auch bei
einer entsprechend großen
FM-AM-Konversion von einer unkorrekten Bestimmung der Entfernung
durch eine Auswertung von Phaseninformation geschlossen werden.
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Somit
kann erfindungsgemäß zur Bestimmung
des Zuverlässigkeitsfaktors
ein frequenzmoduliertes Analyse-Sendesignal erzeugt werden, dessen Spektrum
im Wesentlichen die gesamte Kanalbreite abdeckt. Wird diese Analyse-Sendesignal
Sa ohne das Vorhandensein einer Amplitudenmodulation
erzeugt, so kann bei Auftreten einer FM-AM-Konversion am Empfangsort
auf eine entsprechende Verzerrung des Betrags der Systemübertragungs funktion S(f)
des Übertragungskanals
geschlossen werden. Hierzu kann die Sende- und Empfangseinheit 5,
wie aus 5 ersichtlich, im Wesentlichen
die selben Komponenten beinhalten, wie auch die Sende- und Empfangseinheit 5 gemäß 4.
Im Fall der Sende- und Empfangseinheit nach 5 ist jedoch
zwischen dem Ausgang des Mischers 19 und der Controller-Einheit 23 zumindest
eine Amplitudendemodulatoreinheit (AM-Demodulatoreinheit) 25 geschaltet.
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Im
Fall der Sende- und Empfangseinheit 5 nach 5 erzeugt
die lokale Oszillatoreinheit 21 eine Mischfrequenz, die
geeignet ist, um am Ausgang des Mischers 19 in üblicher
Weise eine einfache weiter zu verarbeitende Zwischenfrequenz zu
erzeugen. Dieses auf die Zwischenfrequenz heruntergemischte Empfangssignal
wird der Amplitudendemodulatoreinheit 25 zugeführt, welche
an ihrem Ausgang das amplitudendemodulierte Signal erzeugt und der
Controller-Einheit 23 zuführt.
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Der
Gesamthub des amplitudendemodulierten Signals AM kann von der Controller-Einheit 23 ausgewertet
werden, beispielsweise indem die Differenz zwischen den maximalen
Werten und den minimalen Werten ermittelt wird. Diese Differenz
kann auch gleichzeitig als Zuverlässigkeitsfaktor dienen. Je
größer dieser
Zuverlässigkeitsfaktor
ist, umso größer ist
die Verzerrung des Betrags der Systemübertragungsfunktion S(f) und
damit in der Regel auch die Phasenverzerrung des Übertragungskanals.
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Wie
in 5 dargestellt, kann das auf die Zwischenfrequenz
heruntergemischte Ausgangssignal des Mischers 19 auch einer
Frequenzdemodulatoreinheit 27 zugeführt werden. Diese Frequenzdemodulatoreinheit 27 ermittelt
aus dem Zwischenfrequenzsignal die Komponente FM der Frequenzmodulation.
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Dieses
Signal wird dann wiederum der Controller-Einheit 23 zugeführt und
kann von dieser ausgewertet werden.
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Selbstverständlich können die
Amplitudendemodulatoreinheit 25 und die Frequenzdemodulatoreinheit 27 auch
außerhalb
des Analysemodus zu einer Signalübertragung
verwendet werden. In gleicher Weise kann die Frequenzdemodulatoreinheit 27 auch
zur Bestimmung von Phasenbeziehungen und damit zur Bestimmung der
Entfernung zwischen den Sende- und Empfangseinheiten 5, 7 verwendet
werden.
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Im
Analysemodus kann die Controller-Einheit 23 auch die amplitudendemodulierten
Signale und die frequenzdemodulierten Signale in Bezug zueinander
setzen. Detektiert die Controller-Einheit 23 beispielsweise,
wie dies in 3 dargestellt ist, dass die
zeitliche Frequenz des amplitudendemodulierten Signals doppelt so
groß ist
wie die zeitliche Frequenz des frequenzdemodulierten Signals, so
kann davon ausgegangen werden, dass sich innerhalb der Bandbreite Δf des Übertragungskanals
ein Maximum oder ein Minimum des Betrags der Systemübertragungsfunktion
S(f) befindet. Durch die Auswertung der Phasenbeziehung zwischen
diesen beiden Signalen können
zudem weitere Rückschlüsse auf
den Verlauf des Betrags der Systemübertragungsfunktion S(f) gezogen
werden.
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Selbstverständlich kann
der Verlauf des Betrags der Systemübertragungsfunktion S(f) auch
dadurch unmittelbar bestimmt werden, dass ein Analyse-Sendesignal
verwendet wird, das kontinuierlich oder schrittweise in seiner Trägerfrequenz
verändert wird
und das am Ort der sendenden Sende- und Empfangsantenne eine konstante
Signalstärke
aufweist. Die empfangende Sende- und Empfangseinheit kann dann die
Signalstärke
am Ort der empfangenden Sende- und Empfangsantenne ermitteln. Der so
bestimmbare Verlauf des Betrags der Systemübertragungsfunktion S(f) kann
dann hinsichtlich seiner Krümmung
oder des Auftretens von Maxima und Minima ausgewertet werden, wobei
insbesondere das Auftreten von Maxima und Minima für das Vorliegen
eines Mehrwegeempfangs typisch sind. Beispielsweise kann auch in
diesem Fall eine Differenzierung des frequenzabhängi gen Verlaufs des Betrags
der Systemübertragungsfunktion
S(f) vorgenommen und der maximale und minimale Wert der differenzierten
Kurve innerhalb der Kanalbandbreite Δf bestimmt werden. Dieser Wert
kann als Zuverlässigkeitsfaktor
verwendet werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
somit das Detektieren von unzulässig
großen
Verzerrungen der Systemübertragungsfunktion
des drahtlosen Übertragungswegs
und die Bestimmung eines Zuverlässigkeitsfaktors
zur Bewertung der Korrektheit des Ergebnisses für eine Entfernungsbestimmung,
die unter Verwendung von Phaseninformationen eines übertragenen
Signals vorgenommen wird.