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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anbringung einer
Anfasung auf einem Rohr sowie ein Rohr mit einer speziell ausgebildeten Anfasung.
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Bei
der Herstellung von Schweißverbindungen
bei Rohren, insbesondere bei Stahlrohren, wie diese im Pipelinebau
oder zur Verlegung von Gasrohren verwendet werden, ist es üblich und
bei Reparaturen notwendig, vor Verschweißung zweier Rohrteile das das
Rohr umgebende Umhüllungsmaterial, welches
aus einem Kunststoffmaterial bestehen kann, insbesondere einem solchen
auf Basis von Polyethylen, Polypropylenen, Epoxidharzen und/oder Polyurethanen, über einen
größeren Bereich
zu entfernen, um eine saubere Schweißnaht zu erzeugen. Daher ist
es notwendig, nach Verschweißung
der Rohrteile, sei es bei der Erstherstellung einer Leitung oder
aber bei einer Reparatur einer solchen, nachträglich sogenanntes Nachumhüllungsmaterial
aufzubringen, um die Schweißstelle
insbesondere vor Korrosion durch von außen zu schützen.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, hierfür zweikomponentige Polyurethansysteme
zu verwenden. Wegen der geringen Oberflächenenergie von Polyethylenen
und Polypropylenen ist die Verhaftung von Reaktivsystemen auf unbehandelten Oberflächen generell
herabgesetzt, doch ist es möglich,
durch Einsatz spezieller Polyurethan-Formulierungen und mechanischer
Vorbehandlung des Untergrundes die Haftung deutlich zu erhöhen. Hierzu
wird mit einfachen Gerätschaften
wie beispielsweise Handraspeln, Winkelschleifern, Schleifscheiben
o.Ä. eine
Anfasung aufgebracht. Bei der Vorbereitung zweier Rohrteile zwecks
Verschweißung
derselben wird üblicherweise
das auf dem Rohrkern angeordnete Umhüllungsmaterial nach Einbringung
von senkrecht zu der Rohrachse ausgeführten Schnitten entfernt. Dabei
entsteht im Übergang
Umhüllungsmaterial/Rohrkern
eine senkrecht zur Rohrachse liegende Kante. Zwecks Vergrößerung der
Haftungsfläche
des aufzubringenden Nachumhüllungsmaterials wird
diese senkrechte Kante beispielsweise mechanisch unter Verwendung
einer Handraspel mit einer Fase versehen. Hierdurch entsteht eine
rampenähnliche
Ausbildung im Bereich des Übergangs
zwischen Rohrkern und Umhüllungsmaterial.
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Nachteilig
an diesem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist insbesondere,
dass die mechanisch mittels Handraspel, Winkelschleifer, Schleifscheiben
o.Ä. erzeugten
Anfasungen ungleichmäßig ausgebildet
sind. Zudem weisen die mittels diesen bearbeiteten Rohre den Nachteil
auf, dass bei Aufbringung des Nachumhüllungsmaterials dieses über den
Bereich der nunmehr rampenähnlich ausgebildeten
angefasten Kante bei Auf bringung hinausläuft auf das ursprüngliche
Umhüllungsmaterial. Bei
nicht sachgemäßer Ausführung bietet
sich hier ein Angriffspunkt für
mechanische Belastungen, wie sie bei Erdbewegungen der verlegten
Rohre und insbesondere bei grabenloser Rohrverlegung auftreten. Hieraus
resultierende Schäden
der Nachumhüllung können verstärkte Korrosion
begünstigen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, sowohl ein Rohr als
auch eine Vorrichtung zur Verfügung
zu stellen, mit welchen die vorstehenden, aus dem Stand der Technik
bekannten Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Rohr gelöst,
bei welchem das Umhüllungsmaterial,
insbesondere Korrosionsschutzmaterial, zwecks Aufbringung eines
Nachumhüllungsmaterials
mit einer Anfasung versehen ist, wobei die Anfasung eine flache
Rampe und an dem dem ursprünglichen
Umhüllungsmaterial
zugewandten Ende der Rampe eine Absatzkante aufweist. Die Kombination
der Aufbringung einer Rampe mit einer Absatzkante verhindert, dass
das auf ein derart ausgebildetes Rohr aufgebrachte Nachumhüllungsmaterial über den
Bereich der Rampe hinaus auf das ursprüngliche Umhüllungsmaterial dünn ausläuft. Hierdurch
wird die Gefahr reduziert, dass sich das Nachumhüllungsmaterial in Folge mechanischer
Belastung im Übergangsbereich
von der angrenzenden Werksumhüllung
ablöst
bzw. absplittert. Ein zusätzliches
Korrosionsrisiko wird mithin vermieden.
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Vorteilhafterweise
weist die Absatzkante dabei eine Höhe h von mindestens etwa 1
mm auf, weiter bevorzugt liegt die Höhe h der Absatzkante in einem
Bereich von etwa 1,2 bis 2,5 mm. Die flache Rampe selbst weist vorteilhafterweise
einen Neigungswinkel in einem Bereich von etwa 10° bis etwa 35° auf, weiter
bevorzugt in einem Bereich von etwa 15° bis etwa 25°. Die Anfasung umfasst demnach
die Rampe und die Absatzkante.
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Wird
eine Dimensionierung der Absatzkante und der Rampe wie vorstehend
geschildert vorgenommen, wird zuverlässig ein Verlaufen des Nachumhüllungsmaterials
auf dem ursprünglichen Umhüllungsmaterial
vermieden, wobei weiter vorteilhafterweise durch die sehr flache
Ausbildung der Rampe mit den genannten Neigungswinkeln eine große Kontaktfläche erzeugt
wird, so dass insbesondere als Nachumhüllungsmaterial verwendetes
Polyurethan, insbesondere zweikomponentiges Polyurethanmaterial,
sicher auf den üblicherweise
aus Polyethylen hergestellten Rohren haftet. Hierdurch wird eine
Unterwanderung durch korrosive Medien weiterhin erschwert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Anbringung
einer Anfasung auf einem Rohr, wobei die Vorrichtung einen Grundkörper mit
an diesem angeordneten und auf dem Rohr aufliegenden Kontaktelementen
aufweist, sowie mit einem Fixiermittel zur Fixierung der Gesamtvorrichtung
am Rohr, wobei die Gesamtvorrichtung weiterhin mindestens ein Haltemittel
zur Haltung und Ausrichtung eines Antriebs mit mindestens einem
auf das Rohr hin ausgerichteten Arbeitskopf mit mindestens einer
Schneidkante aufweist, wobei der Arbeitskopf eine derart ausgebildete
Grundform aufweist, dass die anzubringende Anfasung eine möglichst
flache Rampe und an dem der Vorrichtung zugewandten Ende der Rampe
eine Absatzkante aufweist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist damit geeignet, Rohrumhüllungen
mit einer speziellen, vorteilhaften Anfasung zu versehen.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung können einerseits
erfindungsgemäße Rohre
bzw. Rohrteile bzw. Rohrsegmente hergestellt werden, andererseits
können
hierdurch sehr gleichmäßige Anfasungen
von hoher Qualität
hergestellt werden, wodurch eine sichere Haftung des aufzubringenden Nachumhüllungsmaterials
auf dem ursprünglichen Umhüllungsmaterial
bzw. dem Rohrkern selbst ermöglicht
ist. Insbesondere bei unsachgemäßer Verwendung
von Handraspeln, Winkelschleifern, Schleifscheiben o.Ä. auftretende
Unregelmäßigkeiten
wie Kerbungen o.Ä.
in der Anfasung selbst, welche eine Korrosion beschleunigen, indem
sie als Transportkanäle
zwischen der Schweißnaht
und der Umgebung der Rohrleitung dienen und damit ein Unterkriechen
mit potenziell korrosionsfördernden
Substanzen grundsätzlich
ermöglichen,
werden zuverlässig
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
vermieden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann dabei sowohl handbetrieben sein als auch mittels eines weiteren
Antriebs bewegt werden, wobei sich die Vorrichtung einerseits radial
umlaufend zur Aufbringung der Anfasung um das Rohr herum, andererseits
in Richtung der Rohrachse fortschreitend bei Bedarf bewegt. Durch
die Fixierung der Vorrichtung auf dem Rohr bewegt sich diese dabei
spurtreu. Durch die Vorsehung eines weiteren Antriebs zur Bewegung der
Vorrichtung kann diese über
eine Steuerung auch an Stellen eingesetzt werden, wo aufgrund der
beengten räumlichen
Verhältnisse üblicherweise
die Anbringung einer Anfasung grundsätzlich nur durch Vornahme größerer Ausschachtungen
möglich
ist. So kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch funkgesteuert eingesetzt werden, wobei diese dann mit einem
Vorwärtsantrieb
zur Bewegung auf einer Rohrleitung versehen ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
umfasst das Haltemittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Stellmittel,
welches in ein in mindestens einem Trägermittel angeordnetes Langloch
eingreift, wobei das Stellmittel mit einem Federelement versehen
sein kann, und mittels welchem eine Achse mit Druck beaufschlagt
ist, die eine zwischen den Trägermitteln
angeordnete Aufnahme trägt.
Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, dass der mit dem Arbeitskopf
versehene Antrieb sicher und fest durch das Haltemittel gehalten
ist, andererseits aber auch durch eine unterschiedliche Fixierung
der auf der Achse angeordneten Aufnahme, welche den Antrieb aufnimmt,
eine genaue Ausrichtung desselben in der Höhe und im Neigungswinkel zum
Rohr im Hinblick auf die auf einem Rohr anzubringende Anfasung ermöglicht ist.
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Vorteilhafterweise
sind die Kontaktelemente als Laufräder, Kufen oder Laufketten
ausgebildet. Besonders bevorzugt ist hierbei die Ausbildung der Kontaktelemente
als Laufräder,
welche vorteilhafterweise aus Kunststoff hergestellt sind. Werden
an den vier Enden eines gedachten etwa rechteckigen Grundkörpers der
erfindungsgemäßen Vorrichtung Kontaktelemente,
hier insbesondere Laufräder,
angebracht, so ist eine sichere radiale Bewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
um den Rohrumfang umlaufend und damit eine gleichmäßige Aufbringung
einer Anfasung sichergestellt. Die Kontaktelemente sind dabei vorzugsweise über winklig
und bewegbar ausgebildete Stege mit dem Grundkörper verbunden. Hierdurch kann
eine Einstellung der Gesamthöhe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
welche auf dem Rohr aufsitzt, erfolgen, was insbesondere bei Vorsehung
unterschiedlich ausgebildeter Arbeitsköpfe unter Berücksichtigung
von deren Bauform, insbesondere Baulänge, notwendig ist, um eine optimale
Ausrichtung derselben zur Erzeugung der Anfasung zu erzielen. Andererseits
kann die Einstellung der Stege durch eine Anpassung an den betreffenden
Rohrdurchmesser erfolgen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst das Fixiermittel derselben ein Verbindungselement, welches
auf einer Seite mit einem Federelement und auf der entgegengesetzten
Seite mit einem Spannmittel versehen ist, wobei das Federelement
und das Spannmittel an auf entgegengesetzten Seiten des Grundkörpers angeordneten
Halteelementen angreifen. Das Spannmittel ist dabei vorteilhafterweise
eine Gliederkette, ein Seil, ein Spanngurt oder eine Schiene. Bei
einer derart vorteilhaften Ausbildung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
sicher auf einem Rohr fixiert, so dass einerseits ein Abrutschen
derselben verhindert ist, andererseits aber auch der Grundkörper sicher
auf dem Rohr aufsitzt. Zudem ist hierbei die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht auf spezielle Rohrdurchmesser festgelegt, sondern kann aufgrund der
Vorsehung des Federelements, welches insbesondere als Schraubenfeder,
welche je nachdem unterschiedlich lange Federwege aufweist, ausgebildet ist,
und bei Vorsehung insbesondere einer Gliederkette auf unterschiedlichen
Rohrdurchmessern fixiert werden. Diese Variabilität wird weiterhin
unterstützt durch
die Vorsehung der beweglich am Grundkörper angeordneten Stege, welche
die Kontaktelemente zur Vollziehung der radial umlaufenden Bewegung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
tragen.
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Der
den Arbeitskopf antreibende Antrieb arbeitet vorteilhafterweise
elektrisch oder pneumatisch. Der Grundkörper kann vorteilhafterweise
einen weiteren Antrieb zur Bewegung der Vorrichtung aufweisen, wobei
unter Bewegung einerseits die radial um das Rohr umlaufende Bewegung
zu verstehen ist, andererseits gegebenenfalls eine auf einer Rohrleitung
fortschreitende Bewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Vertikalen
parallel zur Rohrachse, um bei einer beispielsweise durch einen Schweißroboter über eine
Funkverbindung erzeugten Schweißverbindung
ebenfalls durch eine Fernsteuerung die erfindungsgemäße Vorrichtung
an die entsprechende Stelle der Rohrleitung zu bewegen. Insbesondere
ist es dabei vorteilhaft, dass der den Arbeitskopf tragende Antrieb
gleichzeitig als weiterer Antrieb zur Bewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dient. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der für die Anbringung
der Anfasung zuständige
Antrieb gleichzeitig zumindest die radial umlaufende Bewegung der
Gesamtvorrichtung um die Längsachse
des Rohrs vollzieht.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Arbeitskopf als Fräskopf oder
Schleifkopf ausgebildet, kann jedoch auch aus sonstigen aus dem
Stand der Technik bekannten mechanischen Abtragvorrichtungen gebildet
sein. Wesentlich dabei ist, dass die Grundform des Arbeitskopfs
nicht nur geeignet ist, eine Rampe im Sinne der vorliegenden Erfindung,
zu erzeugen, sondern zusätzlich
auch eine Absatzkante auf der der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugewandten
Seite.
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Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der
folgenden Figuren näher
erläutert.
Es zeigen im Einzelnen:
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1:
eine schematische perspektivische Darstellung mit Teilschnitt einer
Rohrleitung mit zwei Rohrsegmenten und Kanten bzw. Anfasungen nach dem
Stand der Technik;
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2:
eine perspektivische Ansicht der auf einem Rohr aufgesetzten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3:
eine Frontalansicht der auf einem Rohr aufgesetzten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4:
eine perspektivische Hinteransicht der Vorrichtung;
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5:
eine perspektivische Ansicht einer Rohrleitung aus zwei mittels
einer Schweißnaht
verbundenen Rohrsegmenten und einer erfindungsgemäß aufgebrachten
Anfasung auf einem Rohrsegment; und
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6:
eine Schnittansicht eines Rohrs mit einem Rohrsegment mit einer
Anfasung nach dem Stand der Technik und einem Rohrsegment mit einer Anfasung
nach der vorliegenden Erfindung.
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1 bezeichnet
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnetes Leitungsrohr,
welches aus zwei Leitungsrohrsegmenten
2.1 und
2.2 besteht.
Diese sind mittels einer Schweißnaht
3 (Schweißraupe)
miteinander verbunden worden. Vorher wurde das Umhüllungsmaterial
4 auf
den beiden Leitungsrohrsegmenten
2.1 und
2.2 entfernt.
Mit dem Bezugszeichen
35 ist eine Korrosionsgrundierung bezeichnet,
welche unmittelbar auf dem nackten Kernrohr der Leitungsrohrsegmente
2.1 und
2.2 angeordnet
ist. Zur Vorsehung einer besseren Haftung des nachträglich aufzubringenden
Nachumhüllungsmaterials
26 zum
Schutz der Schweißnaht
3 auf
dem Leitungsrohr
1 kann ein Primer
36 aufgebracht
werden, was jedoch nicht notwendig ist, sondern vielmehr von dem
aufgebrachten Nachumhüllungsmaterial
abhängt.
Aus dem Stand der Technik ist hier beispielsweise aus
DE 296 03 664.1 ein Korrosionsschutzsystem
auf Grundlage eines zweikomponentigen Polyurethanmaterials und eines
Reaktionsprimers auf Basis eines Polyisocyanat-Prepolymers bekannt,
welches auch gemäß der vorliegenden
Erfindung als Nachumhüllungsmaterial
vorgesehen sein kann.
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Das
rechte Leitungsrohrsegment 2.2 in 1 weist
dabei eine Kante 5, gebildet im Übergangsbereich zwischen dem
Umhüllungsmaterial 4 und
dem Kernrohr des Leitungsrohrsegments 2.2 auf, welche keinerlei
Anfasung aufweist. Demgegenüber
weist das linke Leitungsrohrsegment 2.1 eine rampenähnlich angefaste
Kante 6 im Bereich zwischen dem Umhüllungsmaterial 4 und
dem Kernrohr des Leitungsrohrsegments 2.1 auf.
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Des
Weiteren ist 1 zu entnehmen, dass das Nachumhüllungsmaterial 26 auf
die Schweißnaht 3 im
gesamten freigelegten Bereich aufgebracht ist. Dabei ist betreffend
das in der 1 links angeordnete Leitungsrohrsegment 2.1 verdeutlicht,
dass in einem Bereich 27 das Nachumhüllungsmaterial 26 dünn überlaufen
kann auf das ursprüngliche
Umhüllungsmaterial 4.
Gerade in diesem Bereich 27 kann es bei mechanischer Belastung
des derart mit einem Nachumhüllungsmaterial 26 versehenen
Leitungsrohrs 1 zur Bildung von Absplitterungen des aufgebrachten
Nachumhüllungsmaterials 26 oder
Ablösungen
vom Werksmantel kommen, wodurch dann durch Korrosion, insbesondere
Korrosionsveränderungen,
Schäden
an dem Leitungsrohr auftreten können.
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2 zeigt
nun die insgesamt mit dem Bezugszeichen 7 gekennzeichnete
erfindungsgemäße Vorrichtung,
welche auf einem Leitungsrohr 1, welches zwei über eine
Schweißnaht 3 verbundene
Leitungsrohrsegmente 2.1 und 2.2 aufweist, angeordnet ist.
Die Vorrichtung 7 weist einen im Wesentlichen aus zwei
Hauptrohren 24.1 und 24.2 gebildeten Grundkörper 8 auf,
wobei die beiden Rohre 24.1 und 24.2 des Grundkörpers 8 an
ihren Enden mit Querträgern
zueinander in einer festen Position fixiert sind. An diesen Querträgern sind
Laufräder 9.1 bis 9.4 tragende
Stege 38.1 bis 38.4 an den vier Ecken des Grundkörpers 8 angeordnet.
Diese Stege 38.1 bis 38.4 sind über Fixierungen 10.1 bis 10.4 beweglich am
Grundkörper
befestigt, so dass durch Einstellung derselben einerseits die Höhe der auf
dem Rohr 1 aufsitzenden Vorrichtung 7 eingestellt,
andererseits aber auch eine Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser
vorgenommen werden kann. Die gegenüberliegenden Fixiermittel 10.1/10.4 und 10.2/10.3 können dabei über eine
gemeinsame Stellschraube 39.1 bzw. 39.2 gleichzeitig
betätigt
werden. Dafür
sind die Stege 38 gewinkelt ausgebildet.
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Die
Vorrichtung 7 ist mittels eines Fixiermittels auf dem Rohr 1 fixiert.
Das Fixiermittel umfasst dabei ein Verbindungselement 14,
welches auf einer Seite mit einer Schraubenfeder 12 mit
einem an dem einen Rohr des Grundkörpers 8 angeordneten
Halteelement 11.2 verbunden ist. Auf der der Schraubenfeder 12 entgegengesetzten
Seite des Verbindungselements 14 ist eine Gliederkette 13 angeordnet,
welche umlaufend um den Rohrumfang auf der dem Halteelement 11.2 entgegengesetzten
Seite des Grundkörpers 8 und
somit an dem weiteren, den Grundkörper 8 bildenden Rohr über ein
Halteelement 11.1 gehalten ist. Das Verbindungselement 14 selbst
weist dabei zwei weitere Laufräder 15.1 und 15.2 auf.
Die Gliederkette 13 ist dabei derart an dem Verbindungselement 14 gehalten,
dass über
einen Spannmechanismus die Gliederkette 13 fest anliegend
um den Rohrumfang arretiert werden kann, so dass die Schraubenfeder 12 unter
Spannung steht. Hierdurch kann eine sichere Fixierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 7 auf
beliebigen Rohrdurchmessern erfolgen.
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Auf
dem Grundkörper 8 ist
ein Haltemittel 19 mit Trägermitteln 20 und 21 angeordnet,
welche Langlöcher 22 und 23 aufweisen.
In diesen Langlöchern 22 und 23 ist
einstellbar eine Aufnahme 29 gehalten, welche über Achselemente 30.1 und 30.2 (siehe 3)
letztendlich arretierbar ist. Dabei ist im Trägermittel 21 ein beispielsweise
als Gewindestange ausgebildetes Stellmittel 31.1, insbesondere
mit einer Stellschraube 31.2 und gegebenenfalls einem Kulissenstein
ausgebildetes Federelement 24 angeordnet, welches über ein
Stellmittel 31, beispielsweise eine Stellschraube, eine
sichere und exakte Ausrichtung der den Antrieb 17 aufnehmenden
Aufnahme 29 ermöglicht.
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Der
Antrieb 17 weist an seinem der Schweißnaht 3 zugewandten
Ende einen Arbeitskopf 18 mit Schneidkanten 33 auf.
Dabei ist der Arbeitskopf 18 als Fräskopf ausgebildet. Mittels
dieses Fräskopfs 18 ist
auf dem Rohr 1 eine erfindungsgemäß gefaste Kante 37,
umfassend eine Absatzkante 25 und eine Rampe 34,
aufbringbar.
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3 zeigt
nun die auf dem Rohr 1 aufsitzende erfindungsgemäße Vorrichtung 7 in
einer Frontalansicht, wobei diese auf dem Rohr 1 aufsitzt. Gut
zu erkennen ist die Anordnung der Gliederkette 13 zur Fixierung
der Vorrichtung 7, wobei die Gliederkette 13 auf
einer Seite des Grundköpers 8 mit
dem Haltemittel 11.1 angreift, wohingegen die Gliederkette 13 an
dem dieser entgegengesetzten Ende mit dem Verbindungselement 14 verbunden
ist, welches eine Verbindung über
die Spiralfeder 12 zu dem auf der dem ersten Halteelement 11.1 gegenüber liegenden
Ende des Grundkörpers 8 angeordneten
zweiten Halteelement 11.2 sicherstellt.
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Des
Weiteren ist 3 die Fixierung und Einstellung
des Antriebs 17 mittels des Haltemittels 19 gut
zu entnehmen. Das Haltemittel 19 umfasst dabei die Trägermittel 20 und 21 mit
den in diesen angeordneten Langlöchern 22 und 23,
die Aufnahme 29 und die Achselemente 30.1 und 30.2.
sowie schließlich
das Stellmittel 31.1 mit der Stellschraube 31.2, sowie
ein weiteres Stellmittel 40. Hierdurch ist die Neigung
und die Höhe
des Antriebs 17 und des mit diesem verbundenen Arbeitskopfs 18 für die Feineinstellung
des gewünschten
Neigungswinkels der aufzubringenden Rampe 34 ermöglicht.
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4 zeigt
zur Verdeutlichung noch eine Hinteransicht der Vorrichtung 7,
wobei insbesondere die Anordnung der am Grundkörper 8 ansitzenden Stege 38 und
deren paarweise Verbindung über
die Stellschraube 39.1 bzw. 39.2 zu erkennen ist.
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Im
praktischen Betrieb nun wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 7 auf
einem Leitungsrohr 1 aufgesetzt, und zwar derart, dass
eine grobe Vor-Ausrichtung im Hinblick auf die aufzubringende Anfasung
insbesondere durch eine Verstellung der Stege 38 über die
Fixierungen 10 und die Stellschraube 39 erfolgt.
Die Vorrichtung 7 wird dann mittels dem Fixiermittel, umfassend
die Gliederkette 13 und die Schraubenfeder 12,
sicher auf dem Leitungsrohr 1 fixiert, nachdem vorher die
Laufräder 9.1 bis 9.4 über die
Fixierungen 10.1 bis 10.4 derart mittels der Stellschrauben 39 eingestellt
wurden, dass die Vorrichtung 7 sicher und gleichmäßig radial
umlaufend um das Leitungsrohrsegment 2.1 bewegbar ist. Anschließend wird
nach Einsetzen des gewünschten Arbeitskopfs 18 der
Antrieb 17 mittels des Haltemittels 19 mitsamt
dem Arbeitskopf 18 so ausgerichtet und eingestellt in der
Höhe als
auch in der Neigung, dass eine Rampe 34 mit einem Neigungswinkel
von beispielsweise 20° gebildet
wird und zusätzlich
noch eine Absatzkante 25 in einer Höhe h von beispielsweise 1,5
mm. Nach diesen erfolgten Justierungen wird die Vorrichtung 7 in
Betrieb genommen und kann von Hand um das Leitungsrohr 1 geführt werden,
wodurch dann eine sehr gleichmäßig ausgebildete
erfindungsgemäß gefaste
Kante 37 gebildet wird.
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Dies
ist auch 5 zu entnehmen, welche in einer
perspektivischen Darstellung ein Leitungsrohr 1 mit zwei
Leitungsrohrsegmenten 2.1 und 2.2 zeigt, wobei
das linke Leitungsrohrsegment 2.1 die erfindungsgemäß gefaste
Kante 37, umfassend eine Absatzkante 25 und eine
Rampe 34, zeigt.
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6 zeigt
nun in einer Schnittansicht ein Leitungsrohr 1 mit den
Leitungsrohrsegmenten 2.1 und 2.2, wobei auf dem
Leitungsrohrsegment 2.1 die erfindungsgemäß gefaste
Kante 37 aufgebracht wurde, während auf dem Segment 2.2 eine
Fasung nach dem Stand der Technik gezeigt ist. Gleichzeitig ist
in 6 gezeigt, dass Nachumhüllungsmaterial 26 zumindest
in einem Teilbereich aufgebracht wurde, wobei hier 6 deutlich
zu entnehmen ist, dass ein Überlaufen
in einen Bereich 27, wie bei lediglich rampenähnlich angefasten
Kanten 6 nach dem Stand der Technik bekannt, sicher durch
eine erfindungsgemäß gefaste
Kante 37 vermieden ist. Der Neigungswinkel 32 liegt
dabei in einem Bereich von etwa 15° bis 25°, die Höhe h der Absatzkante 25 bei
etwa 2 mm. Der Pfeil 28 soll dabei die Rohrachsenausrichtung
des Leitungsrohrs 1 andeuten.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird somit eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
mit welcher gleichmäßig ausgebildete
Anfasungen auf Rohren aufgebracht werden können, wobei die Anfasungen durch
ihre spezielle Ausgestaltung ein unter Druckbelastung auftretendes
Platzen und Absplittern des aufgebrachten Nachumhüllungsmaterials
sicher vermeiden.