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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fliehkraftkupplung, umfassend
eine Gehäuseanordnung, eine
mit der Gehäuseanordnung
zur gemeinsamen Drehung um eine Drehachse und in Richtung der Drehachse
bewegbar gekoppelte Anpressplatte, ein bezüglich der Gehäuseanordnung
axial bewegbares Abstützelement,
sowie eine Mehrzahl von Fliehkraftorganen, wobei jedes Fliehkraftorgan
in einem ersten sich von radial innen nach radial außen erstreckenden
Abstützbereich
bezüglich
der Gehäuseanordnung
abgestützt
ist und in einem zweiten sich von radial innen nach radial außen erstreckenden
Abstützbereich
bezüglich
des Abstützelements
abgestützt ist,
wobei ein Axialabstand zwischen dem ersten Abstützbereich und dem zweiten Abstützbereich
eines jeweiligen einem Fliehkraftorgan zugeordneten Paars von Abstützbereichen
von radial innen nach radial außen
abnimmt, und wobei jedes Fliehkraftorgan unter Fliehkrafteinwirkung
entlang des diesem zugeordneten Paars von Abstützbereichen radial verlagerbar
ist.
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Aus
der
DE 30 19 377 A1 ist
eine durch Fliehkrafteinwirkung aktivierbare Reibungskupplung bekannt.
Diese bekannte Fliehkraftkupplung dient dazu, eine ansonsten frei
rotierbare Schwungmasse schlagartig bei Erreichen einer bestimmten
Grenzdrehzahl derselben an eine Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine
anzukoppeln, um ein diese Kurbelwelle andrehendes und somit die
Brennkraftmaschine startendes Antriebsmoment zu erzeugen. Dabei
stützen
sich die als Fliehkraftorgane wirksamen Rollenelemente bezüglich eines
der Schwungmasse zuzuordnenden Gehäuses einerseits und bezüglich eines plattenartigen
Abstützelements
andererseits ab, wobei diese beiden Bauteile bzw. Baugruppen in
radialer Richtung nach außen
hin sich einander annähernde
Abstützbereiche
aufweisen. Das plattenartige Abstützelement, welches ansonsten
in der Gesamtanordnung nicht weiter gehalten ist, stützt sich
in axialer Richtung an einer Tellerfeder ab, die in ihrem radial äußeren Bereich
bezüglich
der Schwungmasse und somit auch bezüglich des Gehäuses axial
festgehalten ist. Diese Tellerfeder wiederum beaufschlagt in axialer
Richtung die Anpressplatte, und zwar im dargestellten Falle über eine
weitere Tellerfeder. Somit wird durch diese beiden Tellerfedern
permanent eine das Abstützelement
in Richtung Ausrücken
vorspannende Kraft erzeugt, wodurch auch sichergestellt ist, dass
bei nicht vorhandener Fliehkraftbeaufschlagung die Fliehkraftorgane
zwangsweise nach radial innen vorgespannt sind bzw. in ihrer radial
innersten Positionierung gehalten sind.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fliehkraftkupplung
vorzusehen, deren Betriebscharakteristik über die Betriebslebensdauer hinweg
im Wesentlichen unverändert
bleiben kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Fliehkraftkupplung, umfassend eine Gehäuseanordnung, eine mit der
Gehäuseanordnung zur
gemeinsamen Drehung um eine Drehachse und in Richtung der Drehachse
bewegbar gekoppelte Anpressplatte, ein bezüglich der Gehäuseanordnung axial
bewegbares Abstützelement,
sowie eine Mehrzahl von Fliehkraftorganen, wobei jedes Fliehkraftorgan
in einem ersten sich von radial innen nach radial außen erstreckenden
Abstützbereich
bezüglich
der Gehäuseanordnung
abgestützt
ist und in einem zweiten sich von radial innen nach radial außen erstreckenden
Abstützbereich
bezüglich
des Abstützelements
abgestützt
ist, wobei ein Axialabstand zwischen dem ersten Abstützbereich
und dem zweiten Abstützbereich
eines jeweiligen einem Fliehkraftorgan zugeordneten Paars von Abstützbereichen
von radial innen nach radial außen
abnimmt, und wobei jedes Fliehkraftorgan unter Fliehkrafteinwirkung
entlang des diesem zugeordneten Paars von Abstützbereichen radial verlagerbar
ist.
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Diese
Fliehkraftkupplung ist gekennzeichnet durch eine Verschleißausgleichsvorrichtung
im Kraftübertragungsweg
zwischen dem Abstützelement
und der Anpressplatte.
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Durch
das Vorsehen einer Verschleißausgleichsvorrichtung
wird dafür
gesorgt, dass vor allem die für
die fliehkraftbedingte Einrückkrafterzeugung wirksamen
Systemkomponenten immer in demjenigen Arbeitsbereich wirken können, für den sie
auch ausgelegt sind. Eine durch den Verschleiß irgendwelcher Kupplungskomponenten
auftretende Veränderung
der Einbaulage dieser Komponenten kann somit im Wesentlichen vermieden
werden, wodurch die Kupplungscharakteristik, insbesondere die Drehzahl-Einrückkraft-Charakteristik, über die
Betriebslebensdauer hinweg konstant gehalten werden kann.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Verschleißausgleichsvorrichtung wenigstens
ein in einer Nachstellrichtung vorgespanntes Nachstellelement mit
wenigstens einem Rampenbereich aufweist.
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Bei
einer auch zum Erzeugen großer
Einrückkräfte besonders
bevorzugten Ausgestaltungsvariante kann vorgesehen sein, dass das
Abstützelement
die Anpressplatte über
eine Betätigungskraftübertragungsanordnung
zur Durchführung
von Einrückvorgängen beaufschlagt
und dass die Verschleißausgleichsvorrichtung
im Abstützweg
zwischen der Anpressplatte und der Betätigungskraftübertragungsanordnung
vorgesehen ist. In diesem Falle ist es aufgrund eines sehr einfachen
Aufbaus vorteilhaft, wenn die Anpressplatte einen zu dem wenigstens
einen Rampenbereich des wenigstens einen Nachstellelements komplementären Rampenbereich
aufweist, entlang welchem das wenigstens eine Nachstellelement bei
Durchführung
eines Nachstellvorgangs sich bewegt.
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Das
wenigstens eine Nachstellelement kann ein Nachstellring sein.
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Um
für eine
derartige Verschleißausgleichsvorrichtung
bei Durchführung
von Ausrückvorgängen in
zuverlässiger
Art und Weise bei zuvor aufgetretenem Verschleiß das Wirksamwerden zu ermöglichen, kann
eine Lüftwegbegrenzungsanordnung
vorgesehen sein, welche den Axialweg der Anpressplatte bei Durchführung eines
Ausrückvorgangs
bezüglich
der Gehäuseanordnung
begrenzt. Diese kann beispielsweise ein an der Gehäuseanordnung
getragenes und bei Auftreten von Verschleiß bezüglich dieser verlagerbares
Lüftwegbegrenzungsorgan
umfassen. Um diese Lüftwegbegrenzungsanordnung
an den aufgetretenen Verschleiß anpassen
zu können
bzw. für
die Anpressplatte unabhängig
vom momentanen Verschleißzustand
immer nur den gleichen Axialhub zuzulassen, wird weiter vorgeschlagen,
dass die Lüftwegbegrenzungsanordnung
ein an der Anpressplatte getragenes und bei Auftreten von Verschleiß das Lüftwegbegrenzungsorgan
bezüglich
der Gehäuseanordnung
verschiebendes Mitnahmeorgan umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Längsschnittansicht einer Druckplattenbaugruppe
für eine
Reibungskupplung;
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2 eine perspektivische Ansicht
eines Abstützelements;
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3 eine Detailansicht der
Druckplattenbaugruppe der 1 mit
einem Axialbewegungsanschlag für
eine Anpressplatte;
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4 eine Schnittansicht eines
bei der Druckplattenbaugruppe der 1 eingesetzten
Rollenelements;
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5 das in 4 gezeigte Rollenelement in perspektivischer
Ansicht;
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6 eine perspektivische Ansicht
eines Zusammenbaus des in 2 gezeigten
Abstützelements
mit einer damit fest verbundenen Führungshülse;
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7 eine Teil-Längsschnittansicht
des in 6 gezeigten Zusammenbaus;
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8 ein Kraft-Weg-Diagramm,
das die bei der Druckplattenbaugruppe der 1 in Abhängigkeit vom Stellweg bzw.
Radialweg der Rollenelemente auftretenden Einrückkräfte zeigt;
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9 ein Drehzahl-Anpresskraft-Diagramm, das
die in Abhängigkeit
von der Drehzahl bei der Druckplattenbaugruppe der 1 sich einstellenden Anpresskräfte darstellt.
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In 1 ist eine Druckplattenbaugruppe 10 für eine erfindungsgemäße Fliehkraftkupplung
dargestellt, die beispielsweise in Verbindung mit einem Automatikgetriebe
eingesetzt werden kann. Die Druckplattenbaugruppe 10 umfasst
eine allgemein mit 12 bezeichnete Gehäuseanordnung, welche wiederum
zwei miteinander fest verbundene oder verbindbare Gehäuseteile 14, 16 aufweist.
Das im Wesentlichen topfartig und ringartig ausgestaltete Gehäuseteil 14 ist
in einem axialen Endbereich, in 1 dem
linken Endbereich, zur festen Verbindung mit einer Schwungmasse
ausgestaltet. Das Gehäuseteil 16 überdeckt
im Wesentlichen den von einem Bodenbereich 18 des Gehäuseteils 14 offen
gelassenen zentralen Bereich. Die beiden Gehäuseteile 14, 16 können durch
mehrere Schraubbolzen 20, Nietbolzen, verschweißt oder
in sonstiger Weise fest miteinander verbunden werden.
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In
der Gehäuseanordnung 12,
insbesondere dem Gehäuseteil 14,
ist eine ringartig ausgestaltete Anpressplatte 22 aufgenommen.
Diese ist durch nicht dargestellte Tangentialblattfedern oder dergleichen
mit dem Gehäuseteil 14 zur
gemeinsamen Drehung um die Drehachse A und zur Relativ bewegung bezüglich der
Gehäuseanordnung 12 in
Richtung der Drehachse gekoppelt. Weiterhin erzeugen diese nicht
dargestellten Federn eine Lüftkraft
für die
Anpressplatte, durch welche die Anpressplatte in Richtung von der
Schwungmasse weg und in Richtung in die Gehäuseanordnung 12 hinein
bzw. auf das Gehäuseteil 16 derselben
zu beaufschlagt wird. Zwischen der nicht dargestellten Schwungmasse
und der Anpressplatte 22 liegt eine nur im oberen Teil
der 1 schematisch angedeutete
Kupplungsscheibe 24. Ein Nabenbereich 26 derselben
ist radial innen mit einer Getriebeeingangswelle oder dergleichen drehfest
verbindbar. Radial außen
trägt dieser
die beiden Reibbeläge 28, 30 jeweils über eine
Belagfederung 32, 34. Somit wird im eingerückten Zustand der
Reibungskupplung auch durch diese Belagfederungen 32, 34 eine
die Anpressplatte 22 in Richtung in die Gehäuseanordnung 12 hinein
beaufschlagende und die Wirkung der nicht dargestellten Lüftfedern unterstützende Kraft
erzeugt.
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Am
Bodenbereich 18 des Gehäuseteils 14 ist über einen
Drahtring 36 ein als Membranfeder ausgestaltetes Betätigungskraftübertragungselement 38 in
einer axialen Richtung abgestützt.
Zur Abstützung dieses
Betätigungskraftübertragungselements 38 bzw.
dieser Membranfeder in der anderen axialen Richtung kann am Gehäuseteil 14 ein
Sprengring 40 oder sonstiges Sicherungsorgan vorgesehen
werden. Wie im Folgenden noch beschrieben, ist die Kraftwirkung
dieser Membranfeder 38 derart gestaltet, dass sie an sich
in Richtung Ausrücken
wirkt, dass also die radial innen liegenden bzw. nach radial innen
weisenden Federzungen 42 derselben, in Richtung von der
Anpressplatte 22 weg eine Kraft erzeugen.
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Radial
innerhalb der Abstützung
bezüglich des
Gehäuseteils 14 ist
die Membranfeder 38 über eine
Verschleißnachstellvorrichtung 44 an
der Anpressplatte 22 abgestützt. Diese Verschleißnachstellvorrichtung 44 umfasst
beispielsweise einen Nachstellring 46, der mit in Umfangsrichtung
sich erstreckenden Keil- bzw. Rampenflächen 45 an entsprechenden
Keilbzw. Rampenflächen 47 der
Anpressplatte 22 oder ggf. einem zweiten komplementär geformten
Nachstellring abgestützt
ist. Dem Nachstellring 46 ist eine im Wesentlichen in Umfangsrichtung orientierte
Vorspannfeder 48 zugeordnet, die am Nachstellring 46 einerseits
und der Anpressplatte 22 andererseits festgelegt ist und
somit den Nachstellring 46 zur Drehung in Umfangsrichtung
beaufschlagt. Würde
der Nachstellring 46 dieser Beaufschlagungswirkung folgen
können,
so hätte
die Relativdrehung zwischen diesem und der Anpressplatte 22 zur
Folge, dass der Axialabstand zwischen einer Reibfläche 50 der
Anpressplatte und einem Auflagebereich 52 des Nachstellrings 46,
in welchem dieser durch die Membranfeder 38 beaufschlagbar
ist, zunimmt. Es kann bei auftretender bzw. ermöglichter Relativdrehung des
Nachstellrings 46 bezüglich
der Anpressplatte 22 somit ein im Bereich der Reibbeläge 28, 30 oder
in sonstigen Bereichen der Reibungskupplung bzw. der Druckplattenbaugruppe 10 aufgetretener
Verschleiß kompensiert
werden.
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Die
Verschleißnachstellvorrichtung 44 weist weiterhin
zumindest ein, vorzugsweise mehrere in der 3 erkennbare Axialbewegungsbegrenzungsorgane 54 auf.
Jedes dieser Axialbewegungsbegrenzungsorgane 54 umfasst
ein im Gehäuseteil 14 in Richtung
der Drehachse A grundsätzlich
bewegbares, gegen diese Bewegung jedoch durch Reibkraftschluss bzw.
entsprechende Einspannung gehaltenes Hülsenelement 56. Dieses
ist in eine zugeordnete Öffnung 58 des
Gehäuseteils 14 so
eingesetzt, dass eine Verschiebung desselben in axialer Richtung
nur bei entsprechendem Kraftaufwand auftreten kann. Das Hülsenelement 56 ist
von einem Anschlagbolzen 60 durchsetzt, welcher mit einem
Endbereich an der Anpressplatte 22 festgelegt ist und in
seinem anderen Endbereich einen erweiterten Kopfbereich 62 aufweist,
der bezüglich
der Positionierung der Anpressplatte 22 an der anderen
axialen Seite des Hülsenelements 56 liegt.
Der zwischen der Anpressplatte 22 und dem Kopfbereich 62 liegende
Abschnitt des Bolzens 60 ist etwas länger bemessen als das Hülsenelement 58.
Auf diese Art und Weise kann die Anpressplatte 22 sich
zusammen mit dem Bolzen 60 in einem bestimmten Ausmaß bezüglich des
Hülsenelements 58 und
somit auch bezüglich
des Gehäuseteils 14 verschieben.
In einem neuen bzw. nicht verschleißbeeinträchtigten Zustand der Druckplattenbaugruppe 10 wird
bei Durchführung
eines Einrückvorgangs
bzw. im eingerückten
Zustand der erweiterte Kopfbereich 62 am Hülsenelement 56 anliegen bzw.
dazu nur einen sehr geringen Abstand aufweist, während das vorhandene Lüftspiel
dann an der anderen Seite zwischen der Anpressplatte 22 und
dem Hülsenelement 56 vorhanden
ist. Wird durch entsprechendes Freigeben der Membranfeder 38 die Kupplung
in den Ausrückzustand überführt, so
folgt die Anpressplatte 22 der Freigabebewegung der Membranfeder 38 unter
der Beaufschlagungswirkung der nicht dargestellten Lüftfedern
bzw. auch der Belagfederungen 32, 34, so dass
weiterhin eine Einspannung der aus Anpressplatte 14 und
Nachstellring 46 bereitgestellten Baugruppe bezüglich der Membranfeder 38 vorhanen
ist und somit der Nachstellring 46 sich noch nicht verdrehen
kann. Erst dann, wenn die Anpressplatte 22 an einer weiteren axialen
Bewegung durch Anstoßen
am Hülsenelement 56 gehindert
ist, und wenn die Membranfeder 38 weiterhin axial von der
Anpressplatte 22 weg bewegt wird, kann der Nachstellring 46 sich
verdrehen, und zwar so weit, bis er das durch weiter anhaltende Bewegung
der Membranfeder 38 in Richtung von der Anpressplatte 22 weg
entstandene Spiel kompensiert hat. Dies wird dann auftreten, wenn
zuvor im Verschleißfalle
die Anpressplatte 22 weiter in Richtung auf die Schwungmasse
zu bewegt werden musste und dabei der Bolzen 60 mit seinem
erweiterten Kopfbereich 62 in einem dem aufgetretenen Verschleiß entsprechenden
Ausmaß das
Hülsenelement 56 bezüglich des
Gehäuseteils 14 verschoben
hat. Exakt um dieses Ausmaß der
Verschiebung des Hülsenelements 46 wird
bei einem nachherigen Ausrückvorgang
bei korrekt eingestellter Kupplung sich die Membranfeder 38 in
axialer Richtung weiter bewegen, als die Anpressplatte 22,
die an dieser Bewegung, wie bereits beschrieben, durch das Hülsenelement 56 gehindert
ist. Auf diese Art und Weise kann genau der zuvor durch Verschiebung
des Hülsenelements 56 erfasste
Verschleiß kompensiert
werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich bei der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe 10 andere
aus dem Stand der Technik bekannte Verschleißkompensationsmechanismen zum Einsatz
gelangen können,
wenngleich der vorangehend beschriebene Aufbau hierfür insbesondere
aufgrund seiner einfachen konstruktiven Gestaltung besonders geeignet
ist.
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Die
erfindungsgemäße Druckplattenbaugruppe 10 bzw.
die diese aufweisende Reibungskupplung ist, wie im Folgenden detailliert
ausgeführt wird,
von dem Typ, bei dem die Anpresskräfte bzw. zum Einrücken erforderlichen
Kräfte
durch Fliehkraft erzeugt werden. Zu diesem Zwecke weist die Druckplattenbaugruppe 10 eine
Mehrzahl von in Umfangsrichtung um die Drehachse A verteilt angeordneten und
als Fliehkraftorgane wirksamen Rollenelementen 64 auf.
Jedes dieser Rollenelemente 64 ist an einem am Gehäuseteil 16 gebildeten
ersten Abstützbereich 66 und
an einem an einem plattenartigen Abstützelement 68 gebildeten
zweiten Abstützbereich 70 abgestützt und
kann bei Drehzahlerhöhung
und entsprechend ansteigender Fliehkraft sich entlang dieses jeweils
zugeordneten Paars von Abstützbereichen 66, 70 nach
radial außen
bewegen. Somit stellt jeder Abstützbereich 66, 70 eine
Abroll- bzw. Führungsbahn
für das
zugeordnete Rollenelement 64 dar, wobei erkennbar ist,
dass von radial innen nach radial außen diese jeweiligen Abstützbereiche 66, 70 einen
abnehmenden gegenseitigen Axialabstand aufweisen. Somit ist zwischen
den einen Rollenelement 64 jeweils zugeodneten Abstützbereichen 66, 70 ein
Relativneigungswinkel gebildet, der dafür sorgt, dass durch eine bei
Radialverlagerung der Rollenelemente 64 nach außen auftretende
Keilwirkung das plattenartige Abstützelement 68 axial
verschoben wird, und zwar in Richtung auf die Anpressplatte 22 zu.
Am Gehäuseteil 16 sind
ein oder mehrere Drehsicherungsbolzen 17 vorgesehen, welche
das plattenartige Abstützelement 68 in
einer zugeordneten Öffnung
durchsetzen und somit dafür
sorgen, dass dieses bezüglich
des Gehäuseteils 16 nur
verschiebbar, jedoch nicht drehbar ist und die einem Rollenelement 64 zugeordneten
Abstützbereiche 66, 70 in
Umfangsrichtung exakt zueinander ausgerichtet bleiben.
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Der
konstruktive Aufbau dieses plattenartigen Abstützelements 68 bzw.
der Rollenelemente 64 wird nachfolgend mit Bezug auf die 2 und 4 bis 7 detailliert
beschrieben.
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Man
erkennt zunächst
in 2 das plattenartige
Abstützelement 68 mit
seinen sechs sternförmig
angeordneten, also im Wesentlichen radial verlaufenden zweiten Abstützbereichen 70.
Jeder dieser Abstützbereiche 70 ist
durch eine gestufte Einsenkung 78 gebildet, die an beiden
Umfangsseiten jeweils durch eine Führungswand 72, 74 begrenzt
ist und in einem Bodenbereich eine weitergehende nutartige Einsenkung 76 aufweist.
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Die
Rollenelemente 64 weisen jeweils ein zentrales Rollenelement 80 mit
größerem Durchmesser
auf sowie zwei beidseits des zentralen Rollenelements 80 positionierte
seitliche Rollenelemente 82, 84, die einen geringfügig kleineren
Durchmesser als das zentrale Rollenelement 80 aufweisen
und miteinander durch ein Achsteil 86 fest verbunden sind.
Das Achsteil 86 ist über
ein Wälzkörperlager,
beispielsweise Nadellager 88, an dem zentralen Rollenelement 80 drehbar
getragen, so dass das zentrale Rollenelement 80 und die
seitlichen Rollenelemente 82, 84 im Wesentlichen
frei bezüglich
einander drehbar sind. In den im Wesentlichen die zweiten Abstützbereiche 70 bereitstellenden
Einsenkungen 78 sind beidseits der jeweiligen weitergehenden
Einsenkung 76 jeweils Abrollbahnen 90, 92 gebildet,
an welchen die seitlichen Rollenelemente 82, 84 abrollen
können,
während,
aufgrund der Tiefe der Einsenkung 76 das zentrale Rollenelement 80 nicht
in axialer Abstützwechselwirkung
mit dem Abstützelement 68 ist. Eine
Umfangsführung
für die
Rollenelemente 64 ist durch die Wände 72, 74 bereitgestellt,
die so dimensioniert sind, dass, obgleich sie von radial innen nach radial
außen
in ihrer Höhe
abnehmen, ihr Überstand über die
jeweiligen Abrollbahnen 90, 92 jeweils mindestens
dem Radius der seitlichen Rollenelemente 82, 84 entspricht,
vorzugsweise in allen Radialbereichen größer ist als dieser Radius.
Somit kann ein ungewolltes seitliches bzw. umfangsmäßiges Abkippen der
Rollenelemente 64 zuverlässig vermieden werden. Die
Abstützung
bezüglich
der Gehäuseanordnung 12 bzw.
der am Gehäuseteil 16 gebildeten
ersten Abstützbereiche 66 erfolgt über das
zentrale Rollenelement 80, wie in 1 erkennbar, das an der Innenoberfläche des
Gehäuseteils 16 abrollen
kann. Aufgrund der voneinander durch die Drehentkopplung über das
Lager 88 im Wesentlichen unabhängigen Abrollbewegung des zentralen
Rollenelements 80 am Gehäuseteil 16 einerseits
und der seitlichen Rollenelemente 82, 84 am Abstützelement 68 andererseits
kann bei Auftreten von Fliehkräften
eine von Reibungseinwirkungen im Bereich der Wechselwirkung zwischen
den Rollenelementen 64 und dem Abstützelement 68 und dem
Gehäuseteil 16 im
Wesentlichen freie Radialverlagerung auftreten.
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Um
bei der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe
dafür zu
sorgen, dass im Drehzustand, also bei Auftreten von Fliehkräften, alle
Rollenelemente 64 sich gleichermaßen radial verlagern und somit
der gleichen Fliehkraft unterliegen, ist gemäß der vorliegenden Erfindung
dafür gesorgt,
dass das bei derartiger Fliehkrafteinwirkung axial zu verlagernde
Abstützelement 68 auch
eine exakte Axialverlagerung ausführt und nicht verkippt, da
das Verkippen zur Folge hätte,
dass in demjenigen Bereich, im welchem das Abstützelement 68 und das
Gehäuseteil 16 sich
weiter voneinander entfernen, die Rollenelemente 64 weiter
nach radial außen
gelangen und somit zusätzlich
auch noch einer stärkeren
Fliehkrafteinwirkung unterliegen, als andere Rollenelemente, was
das Verkippen noch unterstützen
würde.
Um dem entgegenzuwirken, ist das plattenartige Abstützelement 68,
wie in den 6 und 7 erkennbar, an einer Führungshülse 90 festgelegt.
Diese Führungshülse 90 weist
in einem Endbereich einen nach radial außen greifenden Flanschbereich 92 auf,
an welchem das Abstützelement 68 zusammen
mit einem Beaufschlagungsring 94 durch Schraubbolzen 96 oder
dergleichen festgelegt ist. An diesem Beaufschlagungsring 94 stützen sich
in axialer Richtung die Federzungen 42 der als Betätigungskraftübertragungselement
wirksamen Membranfeder 38 ab. Die Führungshülse 90 wiederum ist
unter Zwischenlagerung eines hülsenartigen
Gleitlagerelements 96 an einer mit dem Gehäuseteil 16 durch
Vernieten oder dergleichen fest verbunden Stützhülse 98 axial bewegbar
geführt.
Durch die vergleichsweise lange Axialerstreckung der Hülsenabschnitte 100 bzw. 102 der Führungshülse 90 bzw.
der Stützhülse 98 und
durch eine entsprechend genaue Passung unter Mitwirkung des Gleitlagerelements 96 ist
dafür gesorgt, dass
die Führungshülse 90 im
Wesentlichen exakt zur Durchführung
einer Axialverlagerung geführt
ist und bezüglich
der Drehachse A im Wesentlichen nicht verkippen kann. In entsprechender
Weise kann auch das plattenartige Abstützelement 68 sich
im Wesentlichen nur axial verlagern, so dass bedingt durch die exakte
Führung
die Gefahr des Verkippens dieses Bauteils im Wesentlichen nicht
gegeben ist. Dies bringt weiterhin den Vorteil mit sich, dass auch im
radial äußeren Bereich
zwischen dem Außenumfang
des plattenartigen Abstützelements 68 und
einem dieses umgebenden zylindrischen Abschnitt 104 des
Gehäuseteils 16 eine
entsprechend enge Passung bereitgestellt werden kann. Auf diese
Art und Weise kann bei entsprechender geschlossener Ausgestaltung
des Abstützelements 68 ein
im Wesentlichen gekapselter Volumenbereich 106 bereitgestellt
werden, in welchem die Rollenelemente 64 sich radial verlagern
können.
Somit ist einerseits die Gefahr, dass Verunreinigungen in den Bereich
der Abstützbereiche 66, 70 gelangen,
deutlich vermindert. Andererseits wird es möglich, Schmiermittel in diesem
Volumenbereich vorzusehen, welches die bei der Radialverlagerung
der Rollenelemente 64 auftretenden Reibkräfte weiter
vermindert. Um hier eine noch weiter verbesserte Abdichtung erlangen
zu können,
ist es möglich,
zwischen dem radial äußeren Bereich
des Abstützelements 68 und
dem zylindrischen Abschnitt 104 des Gehäuseteils 16 eine beispielsweise
mit dem Abstützelement 68 verschiebbare
ringartige Dichtung einzusetzen, die an dem Gehäuseteil 16 entlanggleiten
kann.
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Im
Zusammenbauzustand der in der 1 dargestellten
Druckplattenbaugruppe 10 ist die Membranfeder 38 unter
Vorspannung gehalten. Das heißt, sie
ist in Anlage an dem Beaufschlagungsring 94, so dass aufgrund
der Relativneigung der beiden einem jeweiligen Rollenelement 64 zugeordneten
Abstützbereiche 66, 70 dafür gesorgt
ist, dass eine die Rollenelemente 64 nach radial innen
vorspannende Kraftwirkung erzeugt ist, so dass im Ruhezustand diese
radial innen am Hülsenabschnitt 102 der
Stützhülse 98 anliegen.
Somit ist eine definierte Einbaulage für die Membranfeder 38 im
nicht mit Fliehkraft beaufschlagten, ausgerückten Zustand vorgesehen, was
auch daher wichtig ist, da somit für die Funktionalität der Verschleißausgleichsvorrichtung 44 bzw. auch
die Positionierung der Führungshülse 56 am Gehäuseteil 14 eine
definierte Grundlage vorgegeben ist. In diesem Ausrückzustand
ist, wie bereits ausgeführt,
durch die Wirkung der Lüftfederung
dafür gesorgt,
dass die Verschleißnachstellvorrichtung 44 definiert
zwischen der Anpressplatte 22 und der Membranfeder 38 gehalten
ist und insofern eine ungewünschte
Verdrehung des Nachstellrings 46 nicht auftreten kann.
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Wird
das System in Drehung versetzt, so verlagern sich die Rollenelemente 68 unter
der Fliehkrafteinwirkung nach radial außen, was zur Folge hat, dass
durch Beaufschlagung der Federzungen 42 der Membranfeder 38 diese über den
Nachstellring 46 die Anpressplatte 22 beaufschlagt
und somit die Anpressplatte 22 sich axial bezüglich des
Gehäuseteils 14 verschieben
wird. Dabei wirkt die durch die Rollenelemente 64 durch
deren Fliehkraftbeaufschlagung erzeugte Einrückkraft zum einen gegen die
in Richtung Ausrücken
vorgespannte Membranfeder 38 und zum anderen gegen die
durch die Lüftfederung bereitgestellte
und ebenfalls in Richtung Ausrücken gerichtete
Kraft, wobei diese weitere Kraft gegenüber der durch die Membranfeder 38 erzeugte
Kraft deutlich geringer ist. Bei ausreichender Verschiebung der Anpressplatte 22,
welche mit einer entsprechenden Radialverlagerung der Rollenelemente 64 einhergeht,
wird bei Erreichen des Kupplungsschleifpunktes die Reibfläche 50 der
Anpressplatte 22 in Kontakt mit dem Reibbelag 30 treten,
während
der Reibbelag 28 in Kontakt mit der nicht dargestellten
Schwungmasse treten wird. Ab diesem Zustand wird zwischen der Anpressplatte 22 und
der damit drehfesten Schwungmasse und der Kupplungsscheibe 24 ein Kupplungsmoment übertragen,
welches mit weiter anhaltender Erhöhung der Einrückkraft,
bedingt durch eine weitere Radialverlagerung der Rollenelemente 64,
ansteigen wird. Bei dieser Erhöhung
der Einrückkraft
müssen
die Rollenelemente 64 dann weiterhin gegen die durch die
Belagfederungen 32, 34 erzeugte und ebenfalls
die Anpressplatte 22 in Richtung Ausrücken beaufschlagende Krafteinwirkung
arbeiten. Wird eine bestimmte Grenzdrehzahl erreicht, so gelangen
die Rollenelemente 64 in einen radial äußeren Bereich der Abstützbereiche 66, 70. Die
Abstützbereiche 66 weisen
in diesem radial äußeren Bereich 108 eine
geringere Relativneigung bezüglich
der Abstützbereiche 70 auf.
Die Folge davon ist, dass diejenige Kraft, die aufgrund der vorangehend
beschriebenen Reaktionskräfte
und der Keilwirkung die Rollenelemente 64 grundsätzlich nach
radial innen beaufschlagt, spontan abnimmt und somit die Rollenelemente 64 sich
schlagartig nach radial außen
bewegen werden, bis sie, beispielsweise durch Anstoßen am zylindrischen
Abschnitt 104 des Gehäuseteils 16,
in ihre Endlage gelangen.
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Die
vorangehend bereits angedeutete Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Druckplattenbaugruppe
bzw. einer diese aufweisenden Reibungskupplung wird nachfolgend
mit Bezug auf die 8 und 9 detailliert beschrieben.
Hier zeigt zunächst
die 8 ein Diagramm,
das die in der Druckplattenbaugruppe 10 auftretenden bzw.
durch die Rollenelemente 64 aufzubringenden Kräfte zur
Durchführung eines
Einrückvorgangs
in Abhängigkeit
vom Einrückweg,
welcher mit einem entsprechenden Radialweg der Rollenelemente 64 korrespondiert,
darstellt. Man erkennt zunächst
in diesem Diagramm eine Kraftkennlinie K, welche die Kraftcharakteristik
der Membranfeder 38 darstellt. Bei einem angenommenen Betätigungs-
bzw. Verformungsweg Null, was einem völlig entspannten Zustand dieser
Feder entspricht, ist die durch diese Feder erzeugte Reaktionskraft
F ebenfalls O.
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Mit
zunehmendem Betätigungsweg
steigt diese Kraft an, wobei deutlich erkennbar ist, dass der Gradient
des Anstiegs mit zunehmendem Stellweg W in Richtung Einkuppeln abnimmt,
bis zum Erreichen des maximal erforderlichen bzw. auftretenden Stellweg,
jedoch nicht negativ wird. Das heißt, es ist über den gesamten aktiven Stellweg
ein stetiger Anstieg der Reaktionskraft der Membranfeder 38 vorhanden, wobei
mit Annähern
an die vollkommen eingerückte Stellung
jedoch das Ausmaß des
Anstiegs pro Betätigungswegeinheit
abnimmt.
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Durch
die vorangehend bereits angesprochene vorgespannte Einbaulage der
Membranfeder 68 wird ein Stellweg O' definiert, welcher dem in 1 dargestellten vollkommen
ausgerückten
Zustand der Druckplattenbaugruppe 10 entspricht. Bereits
in diesem Zustand erzeugt also die Membranfeder 38 die
Reaktionskraft FV. Dies bedeutet, dass bei Beginnen
der Rotation zunächst
die fliehkraftbedingte Beaufschlagung der Rollenelemente 64 so
stark sein muss, dass, auch unter Berücksichtigung des Relativneigungswinkels
der Abstützbereiche 66, 70, die
durch diese Rollenelemente 64 dann erzeugte Axialbeaufschlagung
des Abstützelements 68 den Betrag
FV annehmen muss, bevor eine Radialverlagerung
der Rollenelemente 64 und eine entsprechende Axialverlagerung
des Abstützelements 68 überhaupt
auftreten kann. Ist die Drehzahl ausreichend hoch geworden, so wird
durch allmähliches Verlagern
der Rollelemente 64 nach radial außen die Membranfeder 38 zunehmend
gespannt, was dem Kraftverlauf A1 in 8 zwischen dem Betätigungsweg
O' und dem Betätigungsweg
SP entspricht, der erreicht wird, wenn die Rollenelemente 64 etwas mehr
als 1/4 ihres maximalen Radialwegs zurückgelegt haben. SP bedeutet
hier Schleifpunkt, also derjenige Zustand, ab dem durch die vorangehend
angesprochene Reibwechselwirkung die Kupplung beginnt, ein Drehmoment
zu übertragen.
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Bei
Erreichen des Schleifpunkts SP wird nunmehr zusätzlich zu der bereits angesprochenen Reaktionskraft
der Membranfeder 38 und der Lüftkraft auch die durch die
Belagsfederungen 32, 34 erzeugte Gegenkraft wirksam, was
dazu führt,
dass der durch die Rollenelemente 34 unter ihrer Fliehkraftbeaufschlagung
aufzubringende Kraftverlauf nunmehr einem Abschnitt A2 folgt,
welcher bezüglich
der Kennlinie K der Membranfeder 38 nach oben ansteigt.
Hier ist also eine Überlagerung
der durch die Membranfeder 38 einerseits und die Belagsfederungen 32, 34 andererseits
erzeugten Reaktionskräfte
wirksam, wobei noch einmal darauf hingewiesen wird, dass aufgrund
des vergleichsweise kleinen Kraftbeitrags hier die Wirkung der Lüftfederung
unberücksichtigt belassen
ist. Bei weiterer Fliehkraftbeaufschlagung und Verlagerung der Rollenelemente 64 nach
radial außen
steigt die durch diese aufzubringende bzw. bereitgestellte Kraft
an und erreicht bei der Positionierung 1/1, welche also die radial äußerste Positionierung
der Rollenelemente 64 ist, einen Wert Fmax.
Dies ist die Kraft, welche die Rollenelemente 64 im vollkommen eingerückten Zustand
der Kupplung aufbringen.
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Man
erkennt in dem Diagramm der 8 weiter
einen Verlauf A3 zwischen dem Betätigungsweg
bzw. der Betätigungsposition
SP (Schleifpunkt) und einem imaginären Schleifpunkt SP', sowie einen Verlauf
A4 zwischen diesem imaginären Schleifpunkt SP' und der vollkommen
eingerückten
Positionierung, also dem Betätigungsweg
1/1. Diese beiden Abschnitte A3 und A4 repräsentieren
den Reaktionskraftverlauf in einem hypothetischen Fall, in welchem anstelle
der Kupplungsscheibe 24 mit Reibbelägen und Belagfederung nur eine
Kupplungsscheibe 24 mit axial im Wesentlichen starren und
auch starr gehaltenen Reibbelägen
vorhanden ist, dere axiale Dicke so bemessen ist, dass sie der axialen
Dicke der in der 1 dargestellten
Kupplungsscheibe im vollkommen komprimierten Zustand der Belagfederungen 32, 34 entspricht.
Das heißt,
im Vergleich zu dem entspannten Zustand der in 1 gezeigten Kupplungsscheibe 24 ist
diese imaginäre
Kupplungsscheibe dünner,
was zur Folge hat, dass der entsprechende imaginäre Schleifpunkt SP' auch erst später auftreten
wird und insofern sich die aufzubringende Kraft im Abschnitt A3 zunächst
noch weiter entlang der Kennlinie K der Membranfeder 38 bewegen
wird. Ist dieser imaginäre
Schleifpunkt SP' erreicht,
so findet dann ein im Wesentlichen linearer und sehr steiler Anstieg
der Reaktionskraft bzw. der durch die Rollenelemente 64 aufzubringenden
Kraft entlang des Abschnitts A4 statt. Dieser
steile Anstieg ist im Wesentlichen dadurch bedingt, dass aufgrund
der dann auftretenden Blockierung der Anpressplatte 22 gegen weitere
Axialbewegung eine Verformung der Membranfeder 38 in ihrem
radial äußeren, im
Wesentlichen ringartig ausgebildeten Teller- bzw. Körperbereich nicht
mehr möglich
und der dann noch auftretende Axialweg im Wesentlichen durch eine
Verformung im Bereich der Federzungen 42 bedingt ist, was
dann zur entsprechenden Kraftcharakteristik führt.
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Aus
dem Verlauf der beiden Abschnitte A2 und
A4 erkennt man, dass auch der Verlauf bzw.
Abschnitt A2 kurz vor Erreichen der radial äußersten
Positionierung 1/1 der Rollenelemente 64 in diesen Verlauf
A4 übergeht.
Dies wird dann auftreten, wenn die Belagsfederungen 32, 34 im
Wesentlichen vollständig
komprimiert sind und insofern ebenfalls eine weitere Verlagerung
der Anpressplatte 22 bei noch weiter möglicher Radialverlagerung der
Rollenelemente 64 nicht möglich ist. Auch dann wird eine
Verformung im Wesentlichen nur noch im Bereich der Federzungen 42 mit
der entsprechenden Kraftcharakteristik auftreten.
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Aus
der vorangehenden Beschreibung erkennt man also, dass zwischen der
vollkommen ausgerückten
Positionierung, welche dem Betätigungsweg
O' entspricht, und
der vollkommen eingerückten Positionierung,
welche der radial äußersten
Positionierung 1/1 der Rollenelemente 64 entspricht, die
erforderliche bzw. durch die Rollenelemente 64 aufzubringende
Einrückkraft
im Wesentlichen durch die beiden Abschnitte A1 und
A2 definiert ist. Dieser Verlauf der Einrückkraft
wird sich bei entsprechender Auslegung der Reaktionskräfte einerseits,
des Relativneigungswinkels der Abstützbereiche 66, 70 weiterhin
und der Masse der Rollenelemente 64 andererseits bei entsprechender
Erhöhung
der Drehzahl einstellen.
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Aus
dem Diagramm der 8 erkennt
man auch, dass durch die Rollenelemente 64 zunächst mindestens
die Kraft FV aufgebracht werden muss, um überhaupt
die Anpressplatte 22 in Richtung Einrücken bewegen zu können, und
weiterhin mindestens die Kraft FO aufgebracht
werden muss, um die Reibungskupplung bzw. die Druckplattenbaugruppe 10 in
einen Zustand zu bringen, in dem diese beginnt, ein Drehmoment zu übertragen.
Dies heißt,
dass ein beträchtlicher
Teil der gesamt aufzubringenden Kraft nicht in das Kupplungsmoment
an sich investiert wird, sondern dazu benötigt wird, die Kupplung überhaupt
so weit zu bringen, dass sie ein Drehmoment überträgt. Dies ist jedoch gleichwohl
von Bedeutung, da auf diese Art und Weise sichergestellt werden kann,
dass erst ab einer bestimmten Drehzahl und einer entsprechend großen Fliehkraft
die Kupplung in Richtung Einkuppeln und in Richtung Drehmomentübertragung
verstellt wird. Gleichwohl sorgt jedoch die Kennlinie K mit ihrem
in Richtung Einkuppeln abnehmenden Gradienten dafür, dass
beispielsweies ab dem Betätigungsweg
SP, also ab dem Schleifpunkt, aufgrund des dann nur noch geringen
Anstiegs der durch die Membranfeder 38 erzeugten Reaktionskraft,
ein größerer Anteil
der dann noch weiter aufgebrachten Kraft zur tatsächlichen
Momentenerzeugung genutzt werden kann.
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Der
in Abhängigkeit
von der Drehzahl sich bei der vorangehend beschriebenen Kupplung
einstellende Verlauf der Anpresskraft ist in 9 gezeigt. Man erkennt, dass hier zunächst bis
zu einer Drehzahl von N1 tatsächlich die
Anpresskraft O ist, was bedeutet, dass hier zunächst die vorangehend angesprochenen
Reaktionskräfte überwunden
werden müssen.
Ab der Drehzahl N1 beginnt dann der Anstieg
der Anpresskraft bzw. der Einrückkraft,
was mit ansteigender Drehzahl der Bewegung der Rollenelemente 64 entlang
der zugeordneten Abstützbereiche 66, 70 nach
radial außen
entspricht. Bei der Drehzahl N2 ist die
Fliehkraft so groß,
dass die Rollenelemente 64 den Übergang zu dem Abschnitt 108 geringerer
Relativneigung in den ersten Abstützbereichen 66 erreichen.
Bei Überschreiten
des beispielsweise knickartigen Übergangs
nimmt spontan diejenige Kraft ab, welche die Rollelemente 64 gegen Bewegung
nach radial außen
hält. Bedingt
dadurch werden die Rollenelemente bei der Drehzahl N2 sich dann
spontan nach radial außen
bewegen, was einen entsprechend spontanen Anstieg der Anpresskraft zur
Folge hat. Nach dieser schlagartigen Verlagerung nach radial außen sind
jedoch die Rollenelemente 64 an einer weiteren Radialbewegung
gehindert, so dass auch das Abstützelement 68 sich
nicht weiter axial verlagern kann und insofern mit zunehmender Drehzahl
keine Veränderung
der Anpresskraft auftreten wird. Nimmt die Drehzahl wieder ab, also
beispielsweise von einer Drehzahl, die über der Drehzahl N2 gelegen
hat, so wird bei Erreichen der Drehzahl N2 zunächst noch
keine Verlagerung der Rollenelemente 64 nach radial innen
auftreten, da, bedingt durch die deutlich geringere Relativneigung
der Abstützbereiche 66, 70 in
diesem radial äußeren Bereich,
die in Richtung Auskuppeln gerichteten Reaktionskräfte eine
entsprechende Radialverlagerung noch nicht erzwingen können. Erst
bei Erreichen einer Drehzahl N3, die deutlich
kleiner ist als N2 und beispielsweise etwas über der
Drehzahl N1 liegen kann, hat die Fliehkraft
so weit abgenommen, dass nunmehr auch in dem Bereich geringeren
Relativneigungswinkels die Keilwirkung so groß ist, dass die Rollenelemente 64 zwangsweise
nach radial innen rollen. Bei Übergang
in den Bereich größeren Relativneigungswinkels
der beiden Abstützbereiche 66, 70 nimmt
dann entsprechend spontan die Keilwirkung bzw. die nach radial innen
gerichtete Kraftkomponente zu, so dass die Rollenelemente 64 sich
im Wesentlichen spontan bzw. sehr schnell wieder nach radial innen
bewegen werden und somit die Anpresskraft entsprechend rapide abnimmt.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass bei der vorangehend beschriebenen Druckplattenbaugruppe 10 bzw.
einer diese aufweisenden Fliehkraftkupplung selbstverständlich verschiedene
Variationen vorgesehen sein können,
ohne von den wesentlichen Prinzipien der Erfindung abzuweichen.
So können
selbstverständlich
die Abstützbereiche 66, 70 unter
Beibehaltung der Annäherung
derselben nach radial außen
bezüglich
der Drehachse A in der gleichen Richtung, aber mit verschiedenen
Winkeln geneigt sein. Die Verschleißnachstelleinrichtung könnte, wie
vorangehend bereits angedeutet, auch anders aufgebaut sein, so lange
der elementare Vorteil bzw. die elementare Wirkkrafcharakteristik
erreicht wird, dass auch mit auftretendem Verschleiß grundsätzlich die Membranfeder 38 und
somit auch das plattenartige Abstützelement 68 und mit
diesem die Rollenelemente 64 in Zuordnung zu jeweiligen
Betriebsdrehzahlen in gleicher Betriebslage bleiben und auftretender
Verschleiß nicht
zur Folge haben kann, dass beispielsweise aufgrund der Abnahme der
Dicke der Reibbeläge 28, 30 eine
Verlagerung des Schleifpunkts auftritt.
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Weiterhin
ist es selbstverständlich
möglich, dass
der vorangehend angesprochene Aspekt des Vermeidens eines Verkippens
des plattenartigen Abstützelements 68 auch
dann realisiert werden kann, wenn ein andersartiges Element zur
Abstützung
der Rollenelemente 64 dient. Hier könnte beispielsweise daran gedacht
werden, unter Weglassung des Abstützelements 68 die
Rollenelemente 64 am Gehäuseteil 16 einerseits
und an der Anpressplatte 22 andererseits abzustützen, was
heißt,
dass die zweiten Abstützbereiche 70 an
der Anpressplatte 22 vorzusehen wären. In diesem Falle könnte dann
beispielsweise durch die Führungshülse 90 die
Anpressplatte 22 entsprechend präzise und ohne der Möglichkeit, bezüglich der
Drehachse verkippen zu können,
an der Gehäuseanordnung 12 geführt werden.
Gleichwohl sei darauf hingewiesen, dass die dargestellte Anordnung
verschiedene elementare Vorteile mit sich bringt. Zum einen kann
durch das Einführen
des Abstützelements 68 die
radiale Weglänge
für die
Rollenelemente 64 deutlich vergrößert werden, was den Einsatz
entsprechend kleinerer Relativneigungswinkel und damit auch eine
deutlich bessere Dosierbarkeit der Reibungskupplungen in Abhängigkeit
von der Drehzahl mit sich bringt. Weiterhin hat der Einsatz eines
im Prinzip hebelartig wirkenden Betätigungskraftübertragungselements,
wie z. B. der Membranfeder 38, den elementaren Vorteil,
dass eine Kraftübersetzung
generiert wird, die im dargestellten Beispiel bei etwa 1:6 liegt.
Das heißt,
eine derartige Kupp lung ist insbesondere auch dann geeignet, wenn
vergleichsweise große
Kupplungsmomente gefordert sind. Diese Kraftübersetzung hat weiterhin zur Folge,
dass auch die Federzungen 32 radial innen weiter axial
verschoben werden müssen,
um einen bestimmten Axialhub der Anpressplatte 22 zu erzwingen,
was ebenfalls zu einer deutlich besseren Dosierbarkeit eines derartigen
Kupplungssystems beiträgt.
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Durch
die vorangehend beschriebene Funktionalität bzw. die in Abhängigkeit
von der Drehzahl sich ergebende Anpresskraft bzw. Einrückkraft
und die Krafthysterese bei Abfallen der Drehzahl unter die Drehzahl
N2 ist sichergestellt, dass auch dann, wenn beispielsweise
beim Bergauffahren vorübergehend die
Drehzahl des Antriebsaggregats unter dieser Drehzahl N2 abfällt, die
Kupplung noch vollständig eingerückt bleibt
und somit sichergestellt ist, dass vor allem in diesen Zuständen hoher
Last ein entsprechend hohes bzw. das vollständige Antriebsmoment ohne Schlupf
und ohne übermäßige Belastung
der Kupplung übertragen
werden kann.
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Durch
die Aufteilung der Gehäuseanordnung 12 in
die beiden Gehäuseteile 14, 16 wird
es weiterhin möglich,
insbesondere in dem für
die Fliehkraftfunktion zuständigen
Kupplungsbereich durch Auswahl eines Gehäuseteils 16 eine definierte
Einkuppelcharakteristik vorzugeben. Hier können beispielsweise Gehäuseteile 16 mit
verschiedenen Neigungen der Abstützbereiche 66 bezüglich der
Drehachse A und somit auch bezüglich
der Abstützbereiche 70 eingesetzt
werden, um auf diese Art und Weise ein entsprechend angepasstes
Einkuppelverhalten zu erlangen.
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Der
Einbau der Membranfeder 48 derart, dass sich die in der 8 gezeigte Kennlinie K ergibt,
kann dadurch erhalten werden, dass eine Membranfeder, die in an
sich bekannter Weise eine im Wesentlichen sinusartig verlaufende
Kennlinie aufweist, so ausgestaltet wird bzw. so unter Vorspannung
gehalten wird, dass ein entsprechend ansteigender Abschnitt des
sinusartigen Verlaufs bei der erfindungsgemäßen Fliehkraftkupplung ge nutzt
wird. Durch das Vermeiden eines mit zunehmendem Betätigungsweg
in Richtung Einrücken
degressiven Kennlinienverlaufs der Membranfeder 38 wird
das Auftreten instabiler Zustände
bzw. lokaler Energieminima im radialen Verstellweg der Rollenelemente 64 vermieden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich jeder der drei vorangehenden
hervorgehobenen Aspekte, nämlich
die Zwangsführung
für das Abstützelement
bzw. jedweden durch Rollenverlagerung axial verschiebbaren Elements,
das Vorsehen eines Verschleißausgleichs
und der abnehmende Gradient der Membranfederkennlinie für sich alleine bzw.
in Kombination mit irgendeinem anderen dieser Aspekte oder anderer
vorangehend beschriebener Merkmal erfindungsrelevante Bedeutung
hat.