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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Lager, die Wälzkörper enthalten.
Mehr im Einzelnen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf solche
Lager, die Ti3SiC2 enthalten.
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Die
Heizdrahtlebensdauer und die Lagerlebensdauer sind zwei wesentliche
Faktoren, die die Lebensdauer einer Röntgenröhre begrenzen. Die Lebensdauer
eines Röntgenröhrenlagers
ist deshalb für
den Betrieb einer Hochleistungsröntgenröhre von
wesentlicher Bedeutung. Bei einer Röntgenröhre bringt der von der Kathode
erzeugte Primärelektronenstrahl
eine sehr große
Wärmebelastung
auf das Anodentarget und zwar in einem Maße, dass das Target im Betrieb
zur Rotglut erhitzt wird. Typischerweise wird weniger als 1% der
Primärelektronenstrahlenergie
in Röntgenstrahlen
umgesetzt, wobei der Rest in Wärmeenergie
umgewandelt wird. Diese Wärmeenergie
wird von dem heißen
Target zu anderen Komponenten in dem Vakuumgefäß der Röntgenröhre geleitet oder durch Strahlung übertragen.
Zufolge dieser von der Wärmeenergie
herrührenden hohen
Temperaturen unterliegen die Komponenten einer Röntgenröhre einer hohen thermischen
Beanspruchung, die im Hinblick auf die Funktion und die Zuverlässigkeit
der Röntgenröhre problematisch
ist.
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Typischerweise
weist eine als Röntgenröhre bezeichnete Röntgenstrahlerzeugungsvorrichtung
einander gegenüber
stehende Elektroden auf, die in einem zylindrischen Vakuumgefäß eingeschlossen
sind. Das Vakuumgefäß ist typischerweise
aus Glas oder Metall, etwa Edelstahl, Kupfer oder einer Kupferlegierung
hergestellt. Wie oben erwähnt,
weisen die Elektroden eine Kathodenanordnung auf, die in einigem
Abstand von der Target- oder Zielspur der umlaufenden scheibenförmigen Anodenanordnung
angeordnet ist. Alternativ kann die Anode, etwa bei industriellen
Einsatzfällen,
auch feststehend sein. Die Targetspur oder der Auftreffbereich der
Anode ist üblicherweise
aus einem wärmebeständigen Material
mit hoher Atomzahl, wie Wolfram oder einer Wolframlegierung hergestellt.
Außerdem
wird zur Beschleunigung der Elektronen eine typische Differenzspannung
von 60 kV bis 140 kV zwischen der Kathoden- und der Anodenanordnung
aufrecht erhalten. Der heiße
Kathodenheizdraht emittiert thermische Elektronen, die über die
Potentialdifferenz beschleunigt werden und die auf den Targetbereich
der Anode mit hoher Geschwindigkeit auftreffen. Ein kleiner Anteil
der kinetischen Energie der Elektronen wird in eine hochenergetische
magnetische Strahlung oder in Röntgenstrahlen
umgewandelt, während
der Rest in rückgestreuten
Elektronen enthalten ist oder in Wärme umgewandelt wird. Die Röntgenstrahlen
werden ausgehend von dem Brennfleck in alle Richtungen emittiert
und können längs eines
auf den Brennfleck ausgerichteten Weges aus dem Vakuumgefäß heraus
gerichtet werden. Bei einer Röntgenröhre mit
bspw. einem metallischen Vakuumgefäß wird in das metallische Vakuumgefäß ein röntgenstrahldurchlässiges Fenster
eingebaut, um dem Röntgenstrahlbündel den
Austritt an einem gewünschten Ort
zu ermöglichen.
Nach dem Austritt aus dem Vakuumgefäß werden die Röntgenstrahlen
längs des
von dem Brennfleck ausgehenden Weges so geleitet, dass sie ein Objekt,
etwa menschliche anatomische Teile, zur medizinischen Untersuchung
und für
Diagnoseverfahren durchdringen. Die durch das Objekt durchgehenden Röntgenstrahlen
werden von einem Detektor oder Film aufgefangen, in dem ein Bild
der inneren Anatomie erzeugt wird. Außerdem können industrielle Röntgenröhren bspw.
zur Untersuchung von Metallteilen auf Risse oder zur Überprüfung des
Gepäckinhalts
in Flughäfen
verwendet werden.
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Da
die Erzeugung von Röntgenstrahlen
in einer medizinischen Diagnoseröntgenröhre ihrer
Natur nach ein sehr ineffizienter Vorgang ist, arbeiten die Komponenten
der Röntgenstrahlerzeugungsvorrichtungen
auf hohen Temperaturen. So kann z.B. die Temperatur des Anodenbrennflecks
bis zu einer Höhe
von etwa 2700° C
ansteigen, während
die Temperatur in anderen Teilen der Anode in einem Bereich bis
zu etwa 1800°C
liegen kann. Außerdem
müssen
die Komponenten der Röntgenröhre dem
Hochtemperatur-Evakuierungsverfahren der Röntgenröhre standhalten, das bei Temperaturen,
die über
eine verhältnismäßig lange
Zeitspanne an etwa 450°C
herankommen, stattfindet. Die beim Betrieb der Röhre erzeugte Wärmeenergie
wird von der Anode und von anderen Komponenten typischerweise auf
das Vakuumgefäß übertragen.
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Die
hohe Betriebstemperatur einer Röntgenröhre ist
aus mehreren Gründen
problematisch. Die Komponenten der Röntgenröhre zyklisch hohen Temperaturen
auszusetzen kann die Lebensdauer der Komponenten verkürzen und
deren Zuverlässigkeit
beeinträchtigen.
Insbesondere ist die Anodenanordnung typischerweise in einer Lagereinrichtung
drehbar gelagert. Diese Lagereinrichtung ist gegen hohe Wärmebelastung sehr
empfindlich. Überhitzen
der Lagereinrichtung kann zu erhöhter
Reibung, zu erhöhter
Geräuschentwicklung
und schließlich
zum Ausfall der Lagereinrichtung führen.
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Die
Materialwahl für
solche Lageranordnungen bei Röntgenröhren ist
gegenwärtig
deshalb etwas eingeschränkt,
weil die Wälzkörper und
das Lager selbst elektrisch leitend sein müssen, um eine elektrische Leitfähigkeit
durch das Lager zu der Kathoden- und der Anodenanordnung sicherzustellen.
Demgemäß wird bei solchen
Lagern üblicherweise
Werkzeugstahl, beschichtet mit einem Feststoffschmiermittel, wie
Blei oder häufiger
Silber, verwendet. Die Beschichtung ist aber ein teurer Vorgang
und das Feststoffsilberschmiermittel ist thermisch empfindlich,
was es im Allgemeinen notwendig macht, dass Lager, die solche Materialien
verwenden, bei Temperaturen unter 450°C betrieben werden. Außerdem verformen
sich gebräuchliche
silberbeschichtete Metallwälzkörper im
Allgemeinen während
des Betriebes recht beträchtlich,
was zu einer Geräuschentwicklung
und frühzeitigem
Lagerausfall führt,
wenn das Lager über
längere
Zeitspannen bei hohen Temperaturen betrieben wird. Außerdem neigt
Silber, wenn es zu heiß wird,
dazu, mit dem Lagerstahl zu reagieren, was eine Korngrenzenrissbildung
und einen vorzeitigen Ausfall des Lagers verursacht. Es besteht
deshalb der Wunsch, bei solchen Lagern Materialien einsetzen zu
können,
die nicht alle Nachteile der dazu gebräuchlichen Materialien aufweisen.
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Elektrisch
leitende Lager, die vollständig
aus Keramik bestehen, wären
für solche
Anwendungszwecke ideal. Es gibt aber gegenwärtig keine geeigneten elektrisch
leitenden keramischen Lager für
solche Zwecke. Deshalb besteht ein Bedürfnis nach derartigen geeigneten
elektrisch leitenden Keramiklagern. Solche Keramiklager enthalten
idealerweise Ti3SiC2 (auch
TSC genannt) anstatt von Stahl- oder Keramiksorten, die gegenwärtig verwendet
werden (d.h. T5, T15, Rex 20, SiN, Al2O3, SiC, Zirkonium, etc.). Idealerweise würden solche Keramiklager
nicht die Verwendung zusätzlicher
Schmiermittel erfordern, wie dies bei vielen vorhandenen Lagern
der Fall ist und damit den teuren Beschichtungsvorgang ersparen,
der gegenwärtig
bei vielen Lagereinrichtungen nötig
ist. Außerdem
würden
solche Lager idealerweise höhere Drehzahlen
erlauben und höhere Betriebstemperaturen
aushalten können
als dies bei den vorhandenen Lagern möglich ist. Darüberhinaus
würden
die keramischen Wälzkörper bei
solchen Keramiklagern idealerweise im Betrieb eine geringere Verformung
als gebräuchliche,
silberbeschichtete Stahlwälzkörper zeigen
und damit idealerweise einen ruhigeren und gleichmäßigen Betrieb
erlauben als er gegenwärtig
möglich
ist. Schließlich
würden
derartige Keramiklager idealerweise zu einer längeren Lagerlebensdauer führen als
sie bei vorhandenen Lagern gegenwärtig möglich ist. Auch vielen anderen
Bedürfnissen
wird von der Erfindung genügt,
wie aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgehen wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Demgemäß wird den
oben erläuterten
Nachteilen vorhandener Systeme und Verfahren durch Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung abgeholfen, die sich auf elektrisch leitende
keramische Lager bezieht. Ausführungsformen
der Erfindung beinhalten elektrisch leitende Keramiklager, die anstelle
von Stählen und/oder
keramischen Materialien, wie sie gegenwärtig verwendet werden (d.h.
anstatt von T5, T15 und/oder Rex 20, SiN, Al2O3, SiC, Zirkonium, etc.), TSC enthalten,
d.h. aus TSC bestehen. Diese Keramiklager können die Verwendung zusätzlicher
Schmiermittel, wie sie bei vielen vorhandenen Lagern erforderlich
sind, unnötig machen
und damit den teuren Beschichtungsvorgang ersparen, der gegenwärtig bei
einigen Lageranordnungen erforderlich ist. Darüberhinaus können diese Keramiklager höhere Drehzahlen
gestatten und höhere
Betriebstemperaturen zulassen als dies bei gegenwärtig vorhandenen
Lagern möglich
ist. Weiterhin können
die keramischen Wälzkörper in
diesen Lagern beim Betrieb eine geringere Verformung zeigen als
gebräuchliche silberbeschichtete
Stahlwälzkörper und
können
deshalb einen geräuschärmeren und
gleichförmigeren
Betrieb ermöglichen
als er gegenwärtig
möglich
ist. Schließlich
können
diese Keramiklager zu einer längeren
Lagerlebensdauer führen
als sie üblicherweise
bei vorhandenen Lagern möglich
ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung weisen elektrisch leitende Keramiklager auf. Die Komponenten
in diesen Lagern beinhalten vorzugsweise TSC und können Wälzkörper, wie
Lagerkugeln, Walzen und/oder Nadeln oder andere Wälzkörper enthalten.
Der jeweilige Wälzkörper kann überhaupt
keine Beschichtung aufweisen oder eine leitende Beschichtung oder
sogar eine nicht leitende Beschichtung tragen.
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Ausführungsformen
der Erfindung beinhalten auch eine elektrisch leitende Wälzkörper-Lagereinrichtung.
Bei einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Lagereinrichtung aufweisen; eine elektrisch
leitende Innenlaufbahn; eine elektrisch leitende Außenlaufbahn;
und eine Anzahl elektrisch leitender Wälzkörper, die zwischen der elektrisch
leitenden Innenlaufbahn und der elektrisch leitenden Außenlaufbahn
drehbar gelagert sind, wobei die elektrisch leitende Innenlaufbahn,
die elektrisch leitende Außenlaufbahn
und jeder der elektrisch leitenden Wälzkörper TSC enthält. Bei
anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Lagereinrichtung einen elektrisch leitenden
Wälzkörperträger aufweisen,
der die Laufbahnmittel beinhaltet und über eine Anzahl elektrisch
leitender keramischer Wälzkörper verfügen, die
zwischen den Laufbahnmitteln des elektrisch leitenden Wälzkörperträgerelements
drehbar angeordnet sind, wobei das elektrisch leitende Trägerelement
für die
Wälzkörper und
jeder der elektrisch leitenden keramischen Wälzkörper TSC enthält.
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Ausführungsformen
der Erfindung umfassen auch eine Röntgenröhre, um Röntgenstrahlen zu erzeugen und
längs eines
durch den Brennfleck verlaufenden Weges auf ein Target (Ziel) zu
leiten. Die Röntgenröhre kann
aufweisen: eine in der Röntgenröhre betriebsmäßig so angeordnete
Kathode, dass sie Elektronen erzeugt; eine bezüglich der Kathode betriebsmäßig so angeordnete
Anodenanordnung, dass sie beim Auftreffen von Elektronen Röntgenstrahlen
erzeugt; und eine Lagereinrichtung, die eine Drehbewegung der Anodenanordnung
bezüglich
der Kathode gestattet, wobei die Lagereinrichtung ein elektrisch
leitendes Keramiklager beinhaltet, dass TSC enthält. Schließlich können Ausführungsformen der Erfindung
auch ein bildgebendes Röntgensystem
umfassen. Das bildgebende Röntgensystem
kann eine Röntgenröhre enthalten,
die Röntgenstrahlen
erzeugt und längs
eines durch den Brennfleck gehenden Weges auf ein Target richtet.
Die Röntgenröhre kann
aufweisen: eine in der Röntgenröhre betriebsmäßig so angeordnete
Kathode, dass sie Elektronen erzeugt; eine Anodenanordnung die bezüglich der
Kathode betriebsmäßig so angeordnet
ist, dass sie beim Auftreffen von den Elektronen Röntgenstrahlen
erzeugt; und eine Lagereinrichtung, die eine Drehbewegung der Anodenanordnung
bezüglich
der Kathode erlaubt, wobei die Lagereinrichtung ein elektrisch leitendes
Keramiklager beinhaltet, das TSC enthält.
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Weitere
Merkmale, Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus der nachfolgenden Beschreibung, in der auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen ist, die einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulichen und in der in der ganzen Zeichnung gleiche Bezugszeichen
jeweils gleiche Teile bezeichnen.
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Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Systeme der Erfindung sind im Nachfolgenden unter Bezugnahme auf
verschiedene Figuren beschrieben in denen:
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1 eine schematische Darstellung
zur Veranschauli chung einer Röntgenröhre ist,
die eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Keramiklager aufweist; und
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2 eine schematische Veranschaulichung
einer anderen Ausführungsform
einer Röntgenröhre ist, die
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Keramiklagern enthält.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Zur
Erleichterung des Verständnisses
der Erfindung wird nun auf einige bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung Bezug genommen, die in den 1, 2 dargestellt
sind, wobei zu deren Beschreibung eine besondere Bezeichnungsweise
verwendet wird. Die hier benutzte Terminologie gilt lediglich zum
Zweck der Beschreibung und ist nicht beschränkend. Spezielle hier erörterte konstruktive
und funktionelle Details sind nicht beschränkend zu verstehen, sondern
dienen lediglich als repräsentative
Basis zur Unterrichtung des Fachmanns hinsichtlich der verschiedenen
Einsatzmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung als Grundlage der Patentansprüche. Irgendwelche
Abänderungen
oder Abwandlungen der dargestellten Trägerstrukturen und von Verfahren
zu deren Herstellung liegen ebenso im Rahmen dieser Erfindung wie
andere Anwendungen der Prinzipien der Erfindung wie sie hier veranschaulicht
sind.
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Eine
Röntgenröhre, die
eine beispielhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Keramiklagers aufweist, ist in 1 dargestellt. Bildgebende Röntgensysteme
beinhalten üblicherweise eine
Röntgenröhre 20,
die aufweist: ein Vakuumgehäuse 10,
eine Anodenanordnung mit einem Rotor 13, einer an dem Rotor
befestigten umlaufenden Welle 12 und einem Stator 16;
eine Kathode 11 zur Emis sion von Elektronen; ein an der
umlaufenden Quelle 12 befestigtes Anodentarget 14,
um Röntgenstrahlen
zu erzeugen und diese längs
eines durch den Brennfleck verlaufenden Weges zu leiten; und einen
Lageraufbau 15a, 15b, der im Betrieb eine axiale
und radiale Abstützung
der umlaufenden Anode 14 bildet, wobei alle diese Elemente funktionsmäßig in dem
Vakuumgehäuse 10 angeordnet
sind. Bei dieser Ausführungsform
ist die drehbare Welle 12 an dem Stator 16 mittels
zweier Kugellageranordnungen 15a, 15b gelagert.
Jede der Kugellageranordnungen 15a, 15b weist
einen Innenlaufring 17, einen Außenlaufring 18 und
eine Anzahl Wälzkörper 19 auf,
die zwischen dem Innenlaufring 17 und dem Außenlaufring 18 drehbar
angeordnet sind. Außerhalb
des Vakuumgehäuses 10 ist
ein Magnetfeldgenerator angeordnet, der ein umlaufendes Magnetfeld
erzeugt, welches die drehbar Welle 12, den Rotor 13 und
das Anodentarget 14 im Betrieb mit hoher Drehzahl in Umlauf
versetzt.
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In
dem Vakuumgehäuse 10 herrscht
ein Vakuum von etwa 10–5 bis 10–9 Torr.
Beim Auftreffen von von der Kathode 11 emittierten Elektronen
auf dem Anodentarget 14 werden Röntgenstrahlen erzeugt, die
das Anodentarget 14 und die Innenseite des Vakuumgehäuses 10 aufheizen.
Wenn das Anodentarget 14 und das Vakuumgehäuses 10 auf
hohe Temperaturen erwärmt
werden, werden die Lageranordnungen 15a, 15b wegen der
Wärmeübertragung
(sowohl durch Strahlung als auch durch Leitung) von der umlaufenden
Welle 12 ebenfalls erwärmt.
Um zu vermeiden, dass die Lageranordnungen 15a, 15b zufolge
der Wärmeeinwirkung
fressen und verschleißen,
sind die Reibflächen
der Wälzkörper 19 normalerweise
mit irgendeinem Schmiermittel beschichtet. Zusätzlich sind öfters sogar
die Laufflächen
des inneren Laufrings 17 und des äußeren Laufrings 18 ebenfalls
mit einem Schmiermittel beschichtet. Da, wie im Vorstehenden erörtert, die
Lageranordnungen 15a, 15b unter Vakuum bei hohen
Temperaturen betrieben werden, sind Feststoffmetallschmiermittel,
wie Silber oder Blei, normalerweise die einzigen brauchbaren Schmiermittel.
Weder Silber noch Blei sind aber ideale Schmiermittel für solche
Anwendungszwecke. Blei kann bei derartigen Anwendungsfällen deshalb
nicht optimal verwendet werden, weil, da es einen niedrigen Schmelzpunkt
und eine hohe Verdampfungsrate aufweist, es unmöglich werden kann, ein Hochvakuum
in der Röntgenröhre aufrecht
zu erhalten. Auch Silber ist nicht ideal, weil, da Silber wesentlich
härter
als Blei ist, die von silbergeschmierten Lageranordnungen herrührende Geräuschentwicklung
größer ist
und die Betriebslebensdauer von silbergeschmierten Lageranordnungen
kürzer
sein kann. Außerdem
hat Silber noch mehrere andere Nachteile. Silber neigt dazu, mit
dem Lagerstahl zu reagieren, wenn es zu heiß wird, wodurch eine Korngrenzenrissbildung
und vorzeitiger Lagerausfall hervorgerufen werden können. Wegen
seiner geringeren Schmierfähigkeit
erfordert Silber außerdem
ein höheres
Anlauf- und Laufdrehmoment als Blei.
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Es
liegt deshalb auf der Hand, dass solche Feststoffmetallbeschichtungen
auf Stahlwälzkörpern das Lagergeräusch der
Wälzlager
nicht ausreichend dämpfen
und beim Einsatz mit hohen Drehzahlen und Temperaturen nicht langlebig
sind. Wenngleich bei einigen Lagern heute keramische Lagerkomponenten
verwendet werden, so sind doch die meisten derartiger keramischer
Lagerkomponenten elektrisch nicht leitend und erfordern deshalb
eine elektrisch leitende Beschichtung irgendwelcher Art. Es wäre zweckmäßiger bei
solchen Lagern elektrisch leitende keramische Lagerkomponenten zu
verwenden. Viele vorhandene Systeme können sogar mit einigen der
erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Keramiklagerkomponenten (d.h. den elektrisch leitenden
keramischen Wälzkörpern 19)
umgebaut werden, ohne dass Konstruktionsänderungen erforderlich wären.
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Die
Komponenten der erfindungsgemäßen keramischen
Lageranordnungen
15a,
15 (d.h. der Innenlaufring
17,
der Außenlaufring
18 und
die Wälzkörper
19)
weisen vorzugsweise alle Ti
3SiC
2 (auch
TSC genannt) auf. TSC ist eine Keramiksorte, die elektrisch leitend
ist. TSC Lagerkomponenten sind widerstandsfähiger und härter (> 65 HRC) als Stahllagerkomponenten, so
dass bei den keramischen Wälzlagerelementen eine
geringere Verformung auftritt als bei Stahlwälzlagerelementen und demgemäß gibt es
bei Lageranordnungen, die erfindungsgemäße keramische Lagerkomponenten
benutzen, weniger Geräuschentwicklung
und Schwingungen. TSC hat auch bessere thermische Eigenschaften
als Stahl, wie dies die nachfolgende Tabelle zeigt:
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Es
gibt viele Vorteile für
die Herstellung der elektrisch leitenden Keramiklagereinrichtungen 15a, 15b (d.h.
Innenlaufring 17, Außenlauf
ring 18 und Wälzkörper 19)
aus TSC. Da TSC eine größere Härte, eine
größere Verschleißfestigkeit
und eine größere Steifigkeit
als normalerweise bei solchen Lagerkomponenten verwendeter Stahl
aufweist, erzeugen die TSC Wälzlagerelemente
beim Lagerbetrieb weniger Geräusch
als Stahlwälzlagerelemente.
Da TSC Lagekomponenten härter
als Stahllagerkomponenten sind, haben TSC Lager allgemein eine höhere Lebenserwartung,
eine bessere Funktion und eine größere Haltbarkeit im Vergleich zu
vielen vorhan denen Stahl enthaltenden Lagern. Da die TSC Lagerkomponenten
elektrisch leitend sind, ist keine zusätzliche elektrisch leitende
Beschichtung erforderlich. Lager, die TSC Lagerkomponenten enthalten, können mit
höheren
Drehzahlen (möglicherweise
bis zu 50.000 UPM) und höheren
Betriebstemperaturen (möglicherweise
bis zu 1000° C)
arbeiten als dies bei vorhandenen Lagern gegenwärtig möglich ist. Außerdem können die
TSC Wälzlagerelemente
Stahlwälzlagerelemente
in vorhandenen Wälzlagereinrichtungen
unmittelbar ersetzen, ohne dass dazu irgendwelche Konstruktionsänderungen
erforderlich wären.
Schließlich
können
durch Abwandlung der Zusammensetzung der TSC Lagerkomponenten die
TSC Lagerkomponenten selbstschmierend hergestellt werden, ohne dass
andere notwendige Eigenschaften wesentlich verändert würden. Für den Fachmann ergeben sich
noch viele weitere Vorteile.
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Wie
im Vorstehenden beschrieben, erlauben die erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden Keramiklager die Ausführung
von Hochleistungslagern. Die Wälzlagerelemente
können
bei vielen Arten von Wälzlagereinrichtungen,
die elektrisch leitende Wälzlagerelemente
erfordern, mit Vorteil leicht durch die erfindungsgemäßen elektrisch
leitenden keramischen Wälzlagerelemente
ersetzt werden, ohne dass irgendwelche weiteren Änderungen erforderlich wären.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung wurden im Zusammenhang mit den vielfältigen Bedürfnissen
beschrieben, denen die Erfindung genügt. Zu beachten ist allerdings,
dass diese Ausführungsformen
lediglich die Prinzipien mehrerer Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung veranschaulichen. Für den
Fachmann ergeben sich zahlreiche Abwandlungen und Anpassungsmöglichkeiten
der Erfindung, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So können z.B.
solche Lager, ungeachtet dessen, dass der Einsatz dieser elektrisch
leitenden Keramiklager bei bildgebenden Röntgensystemen be schrieben wurde,
auch bei einer Vielfalt anderer Systeme zum Einsatz bei verschiedenen
Anwendungszwecken verwendet werden. Außerdem gilt, dass wenngleich
bei einer Ausführungsform
der Erfindung Lagerkugeln beschrieben wurden, die Wälzkörper der
Erfindung auch beliebige andere zweckentsprechende Wälzkörper mit
umfassen, wie z.B. Walzen, Nadeln oder dergleichen. Demgemäß soll die
vorliegende Erfindung alle zweckentsprechenden Abwandlungen und Änderungen
der Erfindung umfassen, die im Schutzbereich der anschließenden Patentansprüche und
deren Äquivalente
liegen.
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- 10
- Vakuumgefäß
- 11
- Kathode
- 12
- drehbare
Welle
- 13
- Rotor
- 14
- Anodentarget,
rotierende Anode
- 15a,
15b
- Lageraufbau,
Kugellagereinrichtungen, Keramikla
-
- gereinrichtungen
oder -anordnungen
- 16
- Stator
- 17
- Innenlaufbahn,
Innenlauf ring
- 18
- Außenlaufbahn,
Außenlauf
ring
- 19
- Lagerkugeln,
Lagerwälzkörper, elektrisch
leitende
-
- keramische
Wälzkörper, Wälzkörper
- 20
- Röntgenröhre