DE102004019976B3 - Schließzylinder für einen Strangheftapparat - Google Patents
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Abstract
Ein Schließzylinder für einen Strangheftapparat umfasst eine um eine Achse drehbaren Zylinder, der wenigstens eine in radialer Richtung des Zylinders an ein Stellelement gekoppelt verschiebbare Schließplatte trägt. Das Stellelement ist entlang der Achse aus dem Zylinder herausgeführt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder für einen Strangheftapparat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In einem Strangheftapparat bildet ein solcher Schließzylinder gemeinsam mit einem Heftzylinder einen Spalt, durch den ein zu heftender Strang geführt wird. Eine beim Durchgang durch den Spalt von dem Heftzylinder abgegebene Heftklammer durchstößt mit ihren Schenkeln den Strang und trifft auf eine Schließplatte des Schließzylinders, an der die Schenkel seitwärts abgebogen werden, wodurch die Blätter des Strangs aneinander geheftet werden.
- Damit die Heftklammer richtig schließt, muss je nach Dicke des zu heftenden Strangs die Breite des Spalts zwischen Heft- und Schließzylinder eingestellt werden. Dies geschieht herkömmlicherweise, indem Unterlagen von unterschiedlicher Dicke unter die Schließplatten gelegt werden. Dazu ist es erforderlich, den Heftapparat anzuhalten und den Schließzylinder in eine Stellung zu drehen, in der seine Schließplatten frei zugänglich sind.
- Dieses Verfahren zum Einstellen der Spaltbreite ist umständlich und zeitraubend, da eine Vielzahl von Unterlagen unterschiedlicher Dicke bereitgehalten werden muss und die Anpassung der Spaltbreite an jeder Schließplatte des Zylinders einzeln vorgenommen werden muss. Außerdem führt die Notwendigkeit, auf die Schließplatten zugreifen zu können, zu Randbedingungen für die Konstruktion des Heftapparates, die es schwierig machen, diesen kompakt zu bauen oder mit vor- oder nachgeordneten Einrichtungen zur Bearbeitung des Strangs in einer kompakten Anordnung zu kombinieren.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder für einen Strangheftapparat zu schaffen, der eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Strangstärken ermöglicht.
- Die
DE 28 12 979 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Anbringen von Krampen, bei der eine Schließplatte in Richtung gegenüberliegendem Staucharm einstellbar ist. - Die nachveröffentlichte
EP 1 419 898 A1 beschreibt eine Hefteinrichtung mit einem Heftschlitten und einer Umbiegevorrichtung, die auf die Dicke des zu heftenden Produktes einstellbar ist. - Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Schließzylinder eine schnelle Anpassung der Spaltbreite eines Strangheftapparates, in welchem der Schließzylinder verwendet ist, ohne die Notwendigkeit, dass eine Bedienungsperson direkt auf die Schließplatten zugreifen können muss ermöglicht. Da infolgedessen in der Nähe der Schließplatten auch kein Platz frei gehalten werden muss, an dem sich die Bedienungsperson aufhalten kann, ermöglicht der Schließzylinder ferner einen besonders kompakten Aufbau eines Strangheftapparats oder einer einen Strangheftapparat enthaltenden Bearbeitungsstrecke. Da das an die Schließplatte gekoppelte Stellelement axial aus dem Schließzylinder herausgeführt ist, genügt eine Zugriffsmöglichkeit für eine Bedienungsperson oder auch die Anbringung eines Aktuators zum Verschieben des Stellgliedes in axialer Verlängerung des Schließzylinders, um die Breite des Heftspalts anpassen zu können.
- Um die Schließplatte zu verstellen, kann sie an eine Drehung oder an eine axiale Bewegung des Stellelements gekoppelt sein. Besonders einfach realisierbar ist eine Kopplung an eine axiale Bewegung des Stellelements.
- Vorzugsweise ist die Schließplatte über eine Keilfläche an dem Stellelement abgestützt. Eine solche Keilfläche kann an der Schließplatte, an dem Stellelement oder an beiden gebildet sein. Um eine stabile, nicht kippgefährdete Verschiebbarkeit der Schließplatte zu erreichen, sind vorzugsweise sowohl die Schließplatte als auch das Stellelement mit Keilflächen versehen, die einander flächig berühren und bei einem Verstellen des Stellelements aneinander entlang gleiten.
- Um die Schließplatte in einer durch Kontakt mit dem Stellelement definierten Lage sicher zu halten, ist die Schließplatte vorzugsweise elastisch gegen das Stellelement gedrückt.
- Vorzugsweise ist das Stellelement gemeinsam mit dem Zylinder drehbar, so dass eine Drehung des Zylinders nicht zu Reibung an einem Berührungspunkt zwischen Stellelement und Schließplatte führt.
- Um das Stellelement axial verschieben zu können, ist dieses vorzugsweise axial unverschiebbar und drehentkoppelt mit einem axial orientierten Gewinde verbunden, das zum axialen Verstellen des Stellelements drehbar ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in den Zeichnungen dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Schließzylinders; -
2 einen axialen Schnitt durch den Schließzylinder aus1 . - Der in
1 in perspektivischer Ansicht gezeigte Schließzylinder umfasst einen Zylinder, 01, insbesondere einen Zylinderkörper01 , an dessen Mantelfläche zwei Schließplatten02 mit Kerben zum Aufnehmen und Aufeinanderzubiegen der Schenkel einer Klammer angeordnet sind. Eine mit dem Zylinderkörper01 fest zusammenhängende Welle erstreckt sich durch Lagerhülsen04 , die jeweils mit einem radial abstehenden Flansch05 zur Befestigung an zwei Seitenplatten eines (nicht dargestellten) Gestells eines Heftapparats vorgesehen sind. Ein sich entlang der geometrischen Achse des Zylinderkörpers01 erstreckendes stangenförmiges Stellelement06 steht an einem Ende über die Welle über und ist in einer weiteren Lagerhülse07 aufgenommen. Die Lagerhülse07 wiederum ist axial verschiebbar an einem Dreibein08 gehalten, das ebenfalls zur Befestigung an einer Seitenplatte des nicht dargestellten Gestells vorgesehen ist. -
2 zeigt den inneren Aufbau des Schließzylinders aus1 . Wie man sieht, erstreckt sich das Stellelement06 im Wesentlichen über die gesamte Länge des Zylinderkörpers01 und der von ihm ausgehenden, in den Lagerhülsen04 aufgenommenen Wellenabschnitte09 . Die Wellenabschnitte09 sind in den Lagerhülsen04 jeweils durch Lager11 , z. B. Kugel- oder Rollenlager11 drehbar gehalten. - Der Zylinderkörper
01 weist zwei radiale Bohrungen auf, die auf die axiale Bohrung des Stellelements06 münden und jeweils eine Schließplattenkapsel12 aufnehmen, in der jeweils eine der Schließplatten02 radial verschiebbar aufgenommen ist. Die durch eine Feder radial nach innen beaufschlagten Schließplatten02 ruhen auf einer Basisplatte13 , von deren radial innerer Seite ein keilförmig angeschrägter Zapfen14 durch eine Öffnung der Schließplattenkapsel12 hindurch vorspringt und an einer an dem Stellelement06 verschraubten Keilplatte16 flächig anliegt. Durch Verschieben des Stellelements06 entlang der Wellenachse nach rechts in der Figur werden die Schließplatten02 in gleichem Maße radial nach außen geschoben und so ein Spalt zwischen dem Schließzylinder und einem benachbart angeordneten, nicht dargestellten Heftzylinder verengt. Durch Verschieben des Stellelements06 nach links in der Figur wird der Spalt verbreitert, bis eine den Zapfen14 umgebende Krempe der Basisplatte13 an einer Schulter17 der Schließplattenkapsel12 anschlägt. - Zum Antreiben einer axialen Verschiebung des Stellelements
06 dient in der hier dargestellten Ausgestaltung ein Handrad18 , das über ein Gewinde19 , insbesondere eine Gewindestange19 , die in einem Innengewinde des Dreibeins08 gehalten ist, die Lagerhülse07 trägt. Eine Drehung des Handrades18 bewirkt über die Gewindestange19 eine axiale Verschiebung der Lagerhülse07 , die sich über ein zwischen der Lagerhülse07 und dem Stellelement06 angeordnetes Lager21 , z. B. Axialkugellager21 auf das Stellelement06 überträgt. Die Drehung des Handrades18 wird nicht übertragen, genauso, wie sich eine Drehung des Zylinderkörpers01 und des Stellelements06 im Betrieb des Schließzylinders nicht auf die Gewindestange19 überträgt. So ist es durch Drehen des Handrades18 zu einem beliebigen Zeitpunkt, sogar bei laufendem Schließzylinder, möglich, die Schließplatten02 radial zu justieren und so die Breite des Heftspalts an die Dicke des darin zu heftenden Strangs anzupassen. - Selbstverständlich könnte das Handrad
18 auch durch einen Schrittmotor oder einen anderen geeigneten Drehaktuator ersetzt werden, oder die Lagerhülse07 könnte von einem axial ausgerichteten Hydraulikzylinder oder einem anderen geeigneten Linearaktuator gehalten sein. -
- 01
- Zylinder, Zylinderkörper
- 02
- Schließplatte
- 03
- 04
- Lagerhülse
- 05
- Flansch
- 06
- Stellelement
- 07
- Lagerhülse
- 08
- Dreibein
- 09
- Wellenabschnitt
- 10
- 11
- Lager, Kugellager
- 12
- Schließplattenkapsel
- 13
- Basisplatte
- 14
- Zapfen
- 15
- 16
- Keilplatte
- 17
- Schulter
- 18
- Handrad
- 19
- Gewinde, Gewindestange
- 20
- 21
- Lager, Axialkugellager
Claims (8)
- Schließzylinder für einen Strangheftapparat, mit einem um eine Achse drehbaren, wenigstens eine Schließplatte (
02 ) tragenden Zylinder (01 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte (02 ) in radialer Richtung des Zylinders (01 ) an ein Stellelement (06 ) gekoppelt verschiebbar ist, und dass das Stellelement (06 ) entlang der Achse aus dem Zylinder (01 ) herausgeführt ist. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte (
02 ) an eine axiale Bewegung des Stellelements (06 ) gekoppelt verschiebbar ist. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte (
02 ) an eine Drehung des Stellelements (06 ) in Bezug auf den Zylinder (01 ) gekoppelt verschiebbar ist. - Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte (
02 ) über eine Keilfläche an dem Stellelement (06 ) abgestützt ist. - Schließzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Schließplatte (
02 ) und Stellelement (06 ) einander flächig berührende Keilflächen aufweisen. - Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte (
02 ) elastisch gegen das Stellelement (06 ) gedrückt ist. - Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (
06 ) gemeinsam mit dem Zylinder (01 ) drehbar ist. - Schließzylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (
06 ) axial unverschiebbar und drehentkoppelt mit einem axial orientierten Gewinde (19 ) verbunden ist, das zum axialen Verstellen des Stellelements (06 ) drehbar ist.
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