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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren des Tiefbaus, insbesondere zum
Herstellen von Erschließungsschächten im
Meer entlang einer zu bauenden Tunneltrasse unter dem Meeresgrund
zwecks Verbindung von Inseln mit dem Festland, von Inseln untereinander
und von Teilen des Festlandes miteinander.
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Bekannt
ist ein Verfahren zum Bau eines submarinen Tunnels, der drei horizontale
und zwei geneigte Abschnitte enthält (
SU 889 859 ). Innerhalb eines jeden
horizontalen Abschnittes wird ein Erschließungsschacht errichtet. Die
fertigen Tunnelabschnitte werden durch wasserdichte Trennwände von dem
jeweiligen Arbeitsabschnitt abgetrennt und teilweise geflutet. Sie
bilden unterirdische Wasserwege zum Transport des Abraumes. Je nach
der Entfernung des Abbauortes von der Trennwand wird der Arbeitsabschnitt
befestigt und die Trennwand in Richtung Abbauort verlegt. Der Abraum
wird in Containern auf dem Wasserweg zum Erschließungsschacht transportiert,
die Container mit einem Aufzug oder Kran gehoben und in eine Kippe
entladen. Abzusenkende Container werden als Gegengewicht mit Wasser
gefüllt,
im Tunnel geleichtert, zu einem Zugverband zusammengeschlossen und
wieder zum Abbauort transportiert.
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Von
Nachteil bei diesem Verfahren ist seine geringe Leistungsfähigkeit,
seine technologische Ineffektivität sowie der Umstand, dass es
nur bei relativ kleinen Tunnellängen
und bei geringen Tiefen angewendet werden kann. Das betrifft insbesondere
das Niederbringen und die Sicherung des Erschließungsschachtes, die geringe
Effektivität
des Containertransportes sowie die Arbeitsbedingungen in dem gefluteten
Tunnel. Darüber
hinaus besteht die Gefahr einer Flutung des Erschließungsschachtes
und des angrenzenden Tunnelabschnittes bei hohem Seegang oder Sturm.
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Bekannt
ist weiter ein Verfahren, bei dem der Tunnelvortrieb abschnittsweise
sowohl vom Festland als auch von mehreren Stellen innerhalb der
geplanten Tunneltrasse ausgeführt
wird (
GB 2,358,417 ).
An einer derartigen Stelle der geplanten Tunneltrasse wird senkrecht
ein Beton- oder Stahlbetonrohr auf den Meeresgrund und weiter bis
in die erforderliche Tiefe im Meeresgrund abgesenkt. Der derart
gebildete Schacht dient während
des Baus als Erschließungs-
und später
als Lüftungsschacht
sowie Notausstieg. Der Erschließungsschacht
besteht im Wesentlichen aus zwei Rohrteilen, einem Fuß und einem
Hauptteil. Zur Montage wird das Fußteil mit Hilfe eines Schwimmkranes
auf den Meeresgrund abgesenkt. Das Fußteil sinkt zuerst unter der
Einwirkung seines eigenen Gewichtes in die weichen Schichten des
Meeresgrundes ein und wird anschließend weiter in das feste Gestein
abgesenkt und dort mit einer Betonlösung verankert. Nach dem das
Innere des Fußteils
freigeräumt
wurde, wird das Hauptteil, ein Rohr von erforderlicher Länge, mit
Hilfe eines Kranes auf dem Fußteil
montiert. An dem oberen Ende des Rohres wird in entsprechender Höhe über dem
Meeresspiegel eine Plattform für
einen Hebemechanismus und für
Versorgungseinrichtungen angeordnet. Nach dem Abdichten der Stumpfnaht
zwischen dem Rohrteil und dem Fußteil durch Betonieren wird
das Wasser aus dem derart gebildeten Erschließungsschacht durch Pumpen entfernt
und der Erschließungsschacht
bis in die Tiefe des geplanten Tunnelverlaufs abgeteuft.
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Als
nachteilig hat sich bei diesem Verfahren erwiesen, dass das Niederbringen
und die Montage der beiden großen
Schachtteile außerordentlich kompliziert
und arbeitsaufwändig
sind. Das Verfahren erfordert den Einsatz großer Schwimmkräne und Taucher
mit speziellen Ausrüstungen.
Neben dem Gewicht und den Abmessungen der zu montierenden Teile
sind auch die Auswirkungen des Seeganges auf die Befestigung des
Erschließungsschachtes
am Meeresgrund zu berücksichtigen.
Schließlich
wirkt die Last der am oberen Ende des Erschließungsschachtes vorgesehenen
Plattform mit den auf ihr angeordneten Einrichtungen ungünstig auf
die Stabilität des
gesamten Bauwerkes, was insbesondere bei extremen Wetterbedingungen
zu einer Zerstörung
führen
kann.
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Es
sei weiter darauf hingewiesen, dass der bisher beim Vortrieb von
Tunneln angewendete mechanische, pneumatische oder explosive Abbau
die stetige Beseitigung des Abraums und die unterbrechungsfreie
Ausführung
der nachgeordneten Ausbaumaßnahmen,
wie Sicherung der Tunnelwände und
Ausbau der notwendigen Installationen zur Energieversorgung und
Kommunikation, den Bau von Schienenwegen und der Wetterführung behindert,
da das Haufwerk des anfallenden Abraums erst entfernt werden muss,
ehe die Arbeiten wieder aufgenommen werden können. Das verzögert die
Arbeiten, verteuert sie und erfordert zusätzliche Maßnahmen für die Unterbringung des abgebauten
Gesteines.
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Ferner
ist aus der
DE 25 22
534 A ein Verfahren zur Herstellung eines Bauwerkes oder
einer künstlichen
Insel im Wasser bekannt. Hier wird ein schwimmfähiger Baukörper, der unten längs seines Umfanges
mit einer undurchlässigen
Hülle versehen ist,
an der Einbaustelle unter Aufweitung nach unten abgesenkt, in dem
Wasser und körniger
Füllstoff
in die Hülle
eingebracht wird. Das Wasser wird anschließend abgesaugt, so dass ein
aus ummanteltem Füllstoff
gebildetes Unterwasserbauwerk entsteht, das als Insel ausbaufähig ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, den Bau von Erschließungsschächten im Meer für zu bauende Tunneltrassen
unter dem Meeresgrund zu vereinfachen und so die Baukosten und Bauzeiten
für die Tunneltrasse
zu verringern.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Sicherheit und
Stabilität
des Erschließungsschachtes
während
seiner Errichtung und während
seiner Nutzung zu erhöhen.
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Schließlich stellt
sich die Erfindung die Aufgabe, auf den Einsatz extrem großer und
komplizierter technischer Einrichtungen zu verzichten.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe für
ein Verfahren zum Bau von Tunneln unter dem Meeresgrund mit mindestens
einem Erschließungsschacht im
Seebereich dadurch gelöst,
dass entlang der geplanten Tunneltrasse auf dem Meeresgrund in geeigneten
Abständen
mindestens ein Erschließungsschacht
aus einzelnen Ringelementen errichtet wird, dass aus dem derart
errichteten Erschließungsschacht
nach Erreichen des Meeresspiegels das in ihm befindliche Wasser
entfernt und der Erschließungsschacht
in dem festen Gestein des Meeresgrundes bis auf die Tiefe der geplanten
Tunneltrasse niedergebracht wird und der Vortrieb des Tunnels mindestens
in einer der beiden Richtungen längs
der geplanten Tunneltrasse vorgenommen wird und dass eine stetig
fortschreitende Stabilisierung des Erschließungsschachtes mit dem Absetzen
des Abraums von einem stetig fortschreitenden Abteufen des Erschließungsschachtes
sowie einem stetig fortschreitenden Vortrieb des Tunnels einhergeht.
Zur Errichtung des Erschließungsschachtes
werden Ringelemente aus Stahlbeton oder Beton mit ringförmigen,
formschlüssigen
Arretierungsmitteln an beiden Ringflächen verwendet, wobei ein erstes
Ringelement auf einen vorbereiteten Platz auf den Meeresgrund abgesenkt
wird und weitere Ringelemente werden durch Absenken auf das erste
Ringelement bis zum Erreichen des Meeresspiegels übereinander gestapelt.
Dabei greift das eine ringförmige
Arretierungsmittel in Form einer Feder in das andere Arretierungsmittel
in Form einer Nut ein. Nach dem Entfernen des Wassers aus dem Erschließungsschacht werden Ausrüstungsgegenstände in den
trockengelegten Erschließungsschacht
eingebracht, wonach das Abteufen des Erschließungsschachtes bis auf die
Tiefe der geplanten Tunneltrasse und der anschließende Vortrieb
des Tunnels in mindestens eine der Richtungen der Tunneltrasse mit
Hilfe des Spülstrahls
von Wasserkanonen und Hydroexplosionen vorgenommen wird, der entstehende
Abraum wird mit dem abfließenden
Wasser des Spülstrahls
gemischt und mit Hilfe von Druck-Schlammleitungen als Pulpe aus
dem Erschließungsschacht
gefördert.
Um den entstehenden Erschließungsschacht
wird eine verlorene Stützrüstung errichtet
und in einer ersten Phase werden Betonformkörper und aufgeschütteter Boden
im Bereich der verlorenen Stützrüstung rings um
den Erschließungsschacht
ausgelegt und übereinander
gestapelt, während
in einer nachfolgenden Phase der Abraum aus dem Erschließungsschacht und
später
aus dem Vortrieb des Tunnels rings um den Erschließungsschacht
abgesetzt wird. Das Absetzen des Abraums wird bis zur Bildung einer
künstlichen
Insel rings um den Erschließungsschacht
fortgesetzt. Die Ringelemente werden mit Hilfe von aufblasbaren
Schwimmkörpern
verzögert
abgesenkt, wobei bei dem Aufeinanderstapeln der Ringelemente die
ringförmigen,
formschlüssigen
Arretierungsmittel jeweils zweier Ringelemente ineinander greifen,
der Stapel der Ringelemente durch sein eigenes Gewicht die weichen
Schichten des Schwemmbodens durchstößt und derart auf dem festen
Gestein des Meeresgrundes abgesetzt, dort verankert und abgedichtet wird.
Zum verzögerten
Absenken der Ringelemente werden die aufblasbaren Schwimmkörper an
Befestigungsmitteln der Ringelemente angebracht und durch Regeln
des Luftvolumens der Schwimmkörper über Ventile
wird eine bestimmte Sinkgeschwindigkeit eingestellt. Die Stoßnaht zwischen
jeweils zwei Ringelementen wird durch ein aufblasbares Dichtungsmittel überdeckt
und im montierten Zustand der Ringelemente entlüftet, wodurch die erwünschte Dichtung
herbeiführt
wird. Das Abteufen des Erschließungsschachtes
bis auf die Tiefe der geplanten Tunneltrasse und der anschließende Vortrieb
des Tunnels in mindestens eine der Richtungen der Tunneltrasse wird
bis zu einer Festigkeit des Gesteins von 4 Einheiten nach Protodjakonov
mit Hilfe des Spülstrahls
von Wasserkanonen und bei einer höheren Festigkeit mit Hilfe
von Hydroexplosionen vorgenommen. Eine Anzahl von Ringelementen
wird unter dem Meeresspiegel in ein Metallkorsett eingefasst. Die
Pfähle
der verlorenen Stützrüstung werden
mit Seilen an dem Metallkorsett befestigt.
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Die
erfindungsgemäßen Vorteile
der vorgeschlagenen Lösung
sind folgende: Das erfindungsgemäße Verfahren
ist in allen seinen Teilen auf einen stetigen und unterbrechungsfreien
Ablauf abgestellt. Das betrifft sowohl die Errichtung der Erschließungsschächte als
auch den Abbau des Gesteins, die Beseitigung des Abraums und die
Stabilisierung der Erschließungsschächte. Insbesondere
durch die Kombination des Abbaus des Gesteins mit Hilfe von Wasser
und der Umwandlung des Abraumes in Pulpe ist nicht nur eine stetige
Betriebsweise beim Abteufen der Erschließungsschächte und beim Vortrieb des Tunnels,
sondern auch eine stetig fortschreitende Stabilisierung der wachsenden
Erschließungsschächte möglich. Darüber hinaus
gestattet das erfindungsgemäße Verfahren
die unterbrechungsfreie Ausführung
der notwendigen Nacharbeiten am Tunnel, wie die Sicherung der Tunnelwände, die
Verlegung von Gleisen und die Installation der Energie-, Kommunikations-
und Wetterversorgung. Schließlich wird
auf den Einsatz spezieller Technik verzichtet, die zur Absenkung
langer Rohrteile erforderlich wäre.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird
im Folgenden durch ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In
der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
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1 – Schnittdarstellung
eines Tunnelabschnittes mit einem Erschließungsschacht,
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2 – Schnittdarstellung
der Verbindungsstelle zweier Stahlbetonringe und
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3 – Draufsicht
auf einen Stahlbetonring.
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Den
eigentlichen Bauarbeiten geht die Erkundung der geplanten Tunneltrasse
voran, wobei die Trassenführung
nach dem Zustand des Bodens, der Art des Gesteins und den Tiefen
des Meeresgrundes festgelegt wird. Für die Errichtung der Erschließungsschächte wären vorhandene
Untiefen wie beispielsweise Sandbänke geeignet. Der Vortrieb des
Tunnels ist sowohl von beiden Seiten des Festlandes und als auch
von den Erschließungsschächten gleichzeitig
in beide Ausdehnungsrichtungen möglich.
Die Anzahl und der Abstand der Erschließungsschächte werden durch die geologischen
Gegebenheiten und durch die Länge
der Abraum-Transportwege bestimmt.
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1 zeigt
in einer Schnittdarstellung einen Tunnelabschnitt mit einem Erschließungsschacht 2. Auf
dem Meeresgrund 1 wird der entstehende Erschließungsschacht 2 zur
vorläufigen
Stabilisierung von einer verlorenen Stützrüstung 3 umgeben. Im Bereich
der Stützrüstung 3 werden
Betonformkörper 4 und
aufgeschütteter
Boden 5 abgelagert. Nach Erreichen des Meeresspiegels 10 wird
aus dem Erschließungsschacht 2 das
Wasser abgepumpt und ein Schacht 6 bis in die Tiefe der
geplanten Tunneltrasse abgeteuft, wobei eine Kaverne 7 für den Anschluss
an den eigentlichen Tunnel 8 vorgesehen wird. Der Abraum
aus dem senkrechten Schacht 6 und später aus dem Tunnel 8 wird
als Anschüttung 9 um
den entstehenden Erschließungsschacht 2 bis zum
Erreichen des Meeresspiegels 10 und der Entstehung einer
künstlichen
Insel 11 mit einer vorgegebenen Fläche abgelagert.
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In 2 und 3 wird
die Montage des Erschließungsschachtes 2 unter
Verwendung dickwandiger Ringelemente 12 aus Stahlbeton-,
Beton- oder Metallkonstruktionen näher erläutert. Der innere Durchmesser
d des Ringelementes 12 gemäß 3 wird dabei
so gewählt,
dass er für
das Einbringen der Ausrüstungen
und Maschinen in den Tunnel 8 ausreichend ist. Die Höhe h des
Ringelementes 12 wird durch die Tragfähigkeit der Hebevorrichtungen
bestimmt.
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An
jedem Ringelement 12 sind ringförmige, formschlüssige Arretierungsmittel
in Form einer Nut 13 an der einen Ringfläche und
damit übereinstimmend
in Form einer Feder 14 an der anderen Ringfläche vorgesehen.
Die Feder 14 greift beim Übereinanderstapeln der Ringelemente 12 in
die ringförmige Nut 13 ein
und gewährleistet
so ein sicheres Aufeinanderstellen der einzelnen Ringelemente 12.
Darüber
hinaus sind an dem Außenmantel
des Ringelementes 12 Befestigungsmittel 15 vorgesehen,
die zur Fixierung eines aufblasbaren Schwimmkörpers aus Gummi oder Polyäthylen dienen.
Der aufblasbare Schwimmkörper
wird vor dem Absenken des Ringelementes 12 derart aufgeblasen,
dass das Ringelement 12 im Wasser ein scheinbares Gewicht
von ca. 10 bis 20 Kilogramm annimmt. Die derart eingestellte Sinkgeschwindigkeit
erlaubt ein sanftes Absenken und eine sichere Montage des Ringelementes 12. Durch
ein Ventil an dem Schwimmkörper
lässt sich das
scheinbere Gewicht des Ringelementes 12 im Wasser regulieren.
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Zur
Montage der Erschließungsschächte 2 werden
ein Schwimmkran und die notwendigen Ringelemente 12 sowie
die erforderlichen Ausrüstungsgegenstände durch
Schwimmmittel an den Montageort befördert. Die Montage der Erschließungsschächte 2 auf
dem Meeresgrund 1 geschieht dann in folgender Weise: Am
Montageort wird mit Hilfe von Tauchern auf dem Meeresgrund 1 eine
kreisförmige
Vertiefung in den weichen Schichten des Schwemmbodens 19 geschaffen,
in die ein mit einem aufblasbaren Schwimmkörper versehenes Ringelement 12 abgesenkt
wird. Das Ringelement 12 sinkt durch sein verringertes
Eigengewicht langsam und stoßfrei,
die horizontale Lage bewahrend, auf den Meeresgrund 1 und
wird dort durch die Taucher positioniert. Gegebenenfalls ist das
Luftvolumen in dem Schwimmkörper bei
größeren Tiefen
dem herrschenden Wasserdruck anzupassen. Weitere Ringelemente 12 werden
in gleicher Weise abgesenkt und übereinander
montiert. Die Stoßnaht
jeweils zweier Ringelemente 12 überdeckt ein aufblasbares Dichtungsmittel 16 ein. Nach
dem Aufsetzen eines Ringelementes 12 wird das aufblasbare
Dichtungsmittel 16 entlüftet,
wobei der Druck des umgebenden Wassers das Dichtungsmittel 16 fest
an beide Ringelemente 12 drückt und derart den angestrebten
dichten Abschluss herbeiführt.
Ein Abdichten kann auch nach anderen, bekannten Verfahren durchgeführt werden,
wie zum Beispiel durch Bleiprägungen,
Betondichtmittel oder Klebemittel. Unter dem mit der Anzahl der
Ringelemente 12 ansteigendem Gewicht sinkt der Stapel der Ringelemente 12 in
die weichen Schichten des Schwemmbodens 19 bis zum festen
Gestein 20 ein. Die letzten 5 bis 7 Ringelemente 12 werden
in ein festes Metallkorsett 21 eingefasst, um den Erschließungsschacht 2 vor
den Schwingungen der oberen Wasserschichten zu schützen, solange
die künstliche Insel 11 den
Meeresspiegel 10 noch nicht erreicht hat.
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Der
schrittweise Aufbau der Erschließungsschächte 2 geht mit ihrer
fortschreitenden Stabilisierung einher. Die unteren Ringelemente 12 werden anfangs
mit Betonformkörpern 4 und
Bodenmaterial 5 gesichert. Im Folgenden wird dafür der anfallende Abraum
aus den Erschließungsschächten 2 und
später
aus dem Tunnel 8 verwendet. Gleichzeitig mit dem Errichten
der Erschließungsschächte 2 wird
um diese herum eine verlorene Stützrüstung 3 aufgestellt.
Sie dient zugleich als Gerüst
für die
entstehende künstliche
Insel 11 und begünstigt
das Absetzen der Feststoffe der aus den Erschließungsschächten 2 ausgebrachten
Pulpe. Die verlorene Stützrüstung 3 kann
die Form eines Kegel- oder Pyramidenstumpfes oder eines Zylinders
haben. Sie besteht aus Metall- oder Stahlbetonpfählen 17, die gegebenenfalls
mit einem Korrosionsüberzug
versehen werden. Die von der Stützrüstung 3 überdeckte
Grundfläche
sowie die Neigung der Pfähle 17 sind
nach dem Bauprojekt zu berechnen. An dem Metallkorsett 21 werden
die Pfähle 17 durch
Seile 22 befestigt.
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Aus
den so entstandenen Erschließungsschächten 2 in
Form der übereinander
gestellten Ringelemente 12 wird nach dem Erreichen des
Meeresspiegels 10 das Wasser abgepumpt und die Erschließungsschächte 2 werden
durch das feste Gestein 20 bis in die Tiefe der geplanten
Trasse des Tunnels 8 abgeteuft. Die dazu notwendigen Ausrüstungen
wie Hochdruckpumpen, Wasserkanonen zum Ausspülen des Gesteins 20 und
dessen Umwandlung in Pulpe sowie Hydropumpen zur Förderung
der Pulpe werden durch die Erschließungsschächte 2 eingebracht.
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Nach
dem Erreichen der Tiefe der geplanten Trasse des Tunnels 8 wird
eine Kaverne 7 geschaffen, in die alle für den Vortrieb
des Tunnels 8 notwendigen Ausrüstungen wie die Hochdruckpumpen,
die Wasserkanonen zum Ausspülen
des Gesteins 20 und dessen Umwandlung in Pulpe sowie die
Hydropumpen zur Förderung
der Pulpe installiert werden. Unter der Kaverne 7 wird
eine Vertiefung 23. angelegt. Sie dient zum Auffangen und Abpumpen
von Sickerwasser. Nach Vollendung dieser Vorbereitungsarbeiten beginnt
der Vortrieb des eigentlichen Tunnels 8. Dieser Tunnel 8 kann
eine oder mehrere Röhren
aufweisen, die horizontal oder vertikal zueinander angeordnet sind.
Der Vortrieb kann von dem Erschließungsschacht 2 in
eine oder beide Richtungen der geplanten Tunneltrasse ausgeführt werden.
Gegebenenfalls können
Hilfstunnelröhren
für den
Transport von Ausrüstungen
angelegt werden.
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Der
Vortrieb des eigentlichen Tunnels 8 geschieht bis zu einer
Festigkeit des abzubauenden Gesteins 20 von 4 Einheiten
nach Protodjakonov mit dem Spülstrahl
von Wasserkanonen, wobei auf das abzubauende Gestein 20 ein
Wasserstrahl von 120–400
at Druck gerichtet wird. Der dabei entstehende Abraum wird mit dem
abfließenden
Wasser des Spülstrahls
gemischt. Größere Felsstücke werden
zuvor mit Hilfe von Brechern mechanisch zertrümmert. Das Konglomerat von
Wasser und Abraum wird als Pulpe unter Druck über Schlamm-Druckleitungen
durch die Erschließungsschächte 2 an
die Meeresoberfläche
gefördert
und rings um die Erschließungsschächte 2 abgesetzt.
Dabei fließt
das Wasser in die See ab, während
sich die festen Fraktionen rings um die Erschließungsschächte 2 absetzen.
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Bei
einer Festigkeit des Gesteins 20 über 4 Einheiten nach Protodjakonov
geschieht der Vortrieb mit Hilfe von Hydroexplosionen, wobei der
Abraum in gleicher Weise beseitigt wird. Bei beiden Abbauverfahren
ist ein stetiger Vortrieb gewährleistet.
Die Strukturen des den Tunnel 8 umgebenden Gesteins 20 bleiben
unverletzt. Dem stetigen Vortrieb des Tunnels 8 folgt dessen
stetiger Ausbau. Dabei entfallt die Notwendigkeit vorläufiger Transportwege
und vorläufiger
Installationen. Der Bedarf an Energie und Frischluft ist wesentlich
geringer. Das alles führt
zu einer Verkürzung
der Bauzeit und der Kosten.
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Die
aus den Erschließungsschächten 2 geförderte Pulpe
wird innerhalb des Bereichs der verlorenen Stützrüstung 3 abgesetzt,
wodurch eine fortschreitende Stabilisierung der Erschließungsschächte 2 ohne
weitere zusätzliche
Kosten herbeigeführt wird.
Die verlorenen Stützrüstung 3 wird
dabei von dem abgesetzten festen Fraktionen des Abraums begraben
und verbleibt in der sich bildenden künstlichen Insel 11.
Bei diesem Vorgang begünstigt
die verlorene Stützrüstung 3 das
Absetzen der festen Fraktionen im Bereich der Stützrüstung 3, wobei sie den
Hangwinkel der Anschüttung 9 und
schließlich der
künstlichen
Insel 11 bestimmt. Die Feststoffe der Pulpe setzen sich
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
derart dicht um die Erschließungsschächte 2 ab,
dass sie nicht nur deren Stabilisierung herbeiführen, sondern einen festen
Schutzkörper
und damit einen untrennbaren Bestandteil des gesamten Bauwerkes
bilden. Der Abraum aus dem Tunnel 8 von etwa 7 Kilometer
in jeweils beide Richtungen von dem Erschließungsschacht 2 aus
ergibt bei einer Meerestiefe von etwa 80 Meter und bei einem üblichen
Hangwinkel der künstlichen
Insel 11 einen Durchmesser der künstlichen Insel 11 von
ungefähr 200 Meter
bei einer Fläche
von mehr als 4000 Quadratmeter. Eine solche künstliche Insel 11 bietet
einen sicheren Schutz der Erschließungsschächte 2 sowie des Tunnels 8 sowohl
während
des Baus als auch während
des späteren
Betriebes vor Zerstörung beziehungsweise
vor einem katastrophalen Wassereinbruch.
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- 01
- Meeresgrund
- 02
- Erschließungsschacht
- 03
- verlorene
Stützrüstung
- 04
- Betonformkörper
- 05
- aufgeschütteter Boden
- 06
- Schacht
- 07
- Kaverne
- 08
- Tunnel
- 09
- Anschüttung
- 10
- Meeresspiegel
- 11
- künstliche
Insel
- 12
- Ringelement
- 13
- Arretierungsmittel,
Nut
- 14
- Arretierungsmittel,
Feder
- 15
- Befestigungsmittel
- 16
- Dichtungsmittel
- 17
- Pfähle
- 18
- Streben
- 19
- Schwemmboden
- 20
- festes
Gesten
- 21
- Metallkorsett
- 22
- Seile
- 23
- Vertiefung
- d
- Durchmesser
- h
- Höhe