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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur
Förderung
und/oder Homogenisierung einer anorganischen Schmelze, insbesondere
eine Glasschmelze.
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Bei
der Verarbeitung anorganischer Schmelzen kommt es vielfach zur Bildung
unerwünschter Wandbeläge und zu
unerwünscht
hohen Druckverlusten. Dies gilt insbesondere für nahezu alle Glas-Produkionsprozesse,
bei denen schlecht homogenisiertes (Wand-)Glas und Glasstandsabfälle als Folge
von Druckverlusten ein großes
Problem darstellen.
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Zur
besseren Homogenisierung einer Glasschmelze werden häufig Rührer eingesetzt.
Diese werden üblicherweise
in einer geeigneten Aufnahmeeinrichtung, wie z.B. eine Wanne oder
ein Rührgefäß, von der
Seite aus durch die Glasschmelze angeströmt, wobei im Bereich der seitlich
auftreffenden Kernströmung
zumindest ein Rührerflügel positioniert
ist. Die Justierung dieses zumindest einen Rührerflügels auf die optimale Höhe bezüglich der
Kernströmung
ist wegen des Abstandes der Rührerflügel zur
Glasoberfläche
häufig
allerdings nicht möglich. Zudem
ist die Einstellung eines möglichst
geringen Abstandes der Flügelspitzen
zu den Wänden
der Aufnahmeeinrichtung in der Regel baulichen Beschränkungen
unterworfen. Dieser Abstand ist jedoch generell eine äußerst wichtige
Größe bei der
Homogensierung einer Glasschmelze. Die Flügelspitzen können zwar
das an den Wänden „schleichende„ Glas
niemals vollständig
erreichen, durch Minimierung des Wandabstandes wird jedoch auch
die unerwünschte Bildung
des Wandbelags minimiert und die Homogenisierungswirkung entsprechend
verbessert. Der Einbau eines Rührers
ist zudem mit unerwünschten Druckverlusten
verbunden.
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Die
US 5,609,661 beschreibt
einen Kanal zum Überführen des
geschmolzenen Glases in eine Zone in der das Glas geformt wird.
Die einzelnen Zonen werden über
die Temperatur kontrolliert und sind abgedichtet gegenüber den
Zonen in der Nachbarschaft.
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Die
US 4,559,072 beschreibt
die Herstellung eines Glases. Zur Herstellung des Glases wird eine Glasfritte
einem Ofen zugeführt,
um eine Schmelze zu erhalten. Die Materialkomponenten und die Schmelze
werden im Verhältnis
1 Teil Schmelze zu 1 bis 9 Teilen Materialkomponenten gemischt.
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Die
US 4,875,917 beschreibt
beschichtete Glasprodukte, die in einem kontinuierlichen Prozess hergestellt
werden, wobei zwei Glaskomponenten einer Mischungszone zugeführt werden.
Das so gewonnen Glas zeichnet sich durch einen Gradienten in der
Zusammensetzung aus.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines
einfachen und effektiven verbesserten Verfahrens zur Förderung
und/oder Homogenisierung einer anorganischen Schmelze, insbesondere
eine Glasschmelze. Das gesuchte Verfahren soll hierbei insbesondere
die Bildung unerwünschter
Wandbeläge
möglichst
zuverlässig
verhindern oder zumindest minimieren und dadurch eine möglichst
hohe Homogenität
der Schmelze gewährleisten.
Zur Optimierung des Verfahrensablaufs soll es zudem eine bedarfsgerechte
Steuerung des Strömungsverlaufs
der Schmelze ermöglichen
und eine optimale Anströmung
vorhandener Förder-
oder Homogenisierungseinrichtungen gewährleisten. Darüber hinaus
sollen auch Druckverluste möglichst
kompensiert oder zumindest minimiert werden. Die Aufgabe besteht
auch in der Schaffung einer Vorrichtung oder eines Systems zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß Anspruch
1 sowie ein Förder- und/oder
Homogenisierungssystem gemäß Anspruch
12 gelöst.
Besonders bevorzugte Verfahrensvarianten bzw. Ausführungsformen
sind den jeweils zugehörenden
Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die anorganische Schmelze, insbesondere eine Glasschmelze,
in einer geeigneten Aufnahmeeinrichtung, wie beispielsweise eine
Rinne, Wanne oder dergleichen, durch Zuführung mechanischer Energie mittels
zumindest einer sich drehenden, rotationssymmetrischen flügellosen
Förder-
oder Rühreinrichtung
gefördert
und/oder durchmischt, die nachstehend auch einfach kurz als „Walzen-„ oder „Tonnenrührer„ bezeichnet
wird. Die Förder-
oder Rühreinrichtung
wird benachbart zu einer Seitenwand oder einem Boden der Aufnahmeeinrichtung
angeordnet und so betrieben, dass die Schmelze aus dem Wand- bzw.
Bodenbereich in die Kernströmung
zurückgedrückt wird.
Hiedurch wird die unerwünschte
Wand- oder Bodenbelagsbildung zuverlässig verhindert und die Homogenität der Schmelze
entsprechend erhöht.
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Zur
Verbesserung der Reinigungswirkung, daß heißt der Verringerung oder Verhinderung
der unerwünschten
Wand- oder Bodenbelagsbildung, und der Homogenisierungswirkung wird
vorzugsweise eine an die Kontur der Aufnahmeeinrichtung angepasste
Förder-
oder Rühreinrichtung
verwendet. Die Aufnahmeeinrichtung wird hierbei insbesondere so gewählt, dass
ein möglichst
großer
Teil ihrer Oberfläche
an die Kontur der Förder-
oder Rühreinrichtung angepasst
ist. So kann insbesondere eine Aufnahmeeinrichtung mit einem relativ
kleinen Bodenbereich und einem relativ groß ausgebildeten Wandbereich
und zumindest eine benachbart zu der Wand angeordnete Förder- oder
Rühreinrichtung
verwendet werden. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei die
Verwendung einer kegelstumpf- oder zylinderförmigen Förder- oder Rühreinrichtung erwiesen.
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Die
zumindest eine Förder-
oder Rühreinrichtung
wird in Abhängigkeit
von dem gewünschten Druckabfall,
der Strömungsgeschwindigkeit
und der erforderlichen Reinigungswirkung, bedarfsgerecht eingestellt.
Sie wird hierbei insbesondere quer zur Strömungsrichtung geeignet positioniert.
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Zur
Vermeidung von Totzonen und/oder zur besseren Umlenkung der Schmelze
wird die zumindest eine Förder-
oder Rühreinrichtung
bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante in einer
Biegung oder einer Ecke der Aufnahmeeinrichtung angeordnet.
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Vorzugsweise
werden zumindest zwei Förder-
oder Rühreinrichtungen
symmetrisch bezüglich einer
Symmetrieachse der Aufnahmeeinrichtung oder der Förderrichtung
für die
Schmelze angeordnet. Die Drehrichtungen dieser beiden, als „Doppelrührsystem„ wirkenden
Förder-
oder Rühreinrichtungen
werden hierbei so gewählt,
dass die sich ihnen zwischen befindende Schmelze in Strömungsrichtung
(fast wie in einer Düse)
beschleunigt wird. Die zuvor über
einen relativ breiten Querschnitt verteilte langsame Strömung strömt daher
nun sehr schnell durch einen relativ engen Querschnitt zwischen
dem „Doppelrührsystem„ (das
daher auch als eine Art „Düsensystem„ oder „Düsenrührsystem„ aufgefasst werden
kann), wobei die Strömungsgeschwindigkeit durch
die Drehgeschwindigkeiten und die Größe dieses freien Strömungsquerschnittes
einstellbar ist. Dieser kann – gemäß den obigen
Ausführungen – beispielsweise
durch Verstellung der beiden Förder- oder
Rühreinrichtungen
quer zur Strömungsrichtung bedarfsgerecht
eingestellt werden. Im Bereich zwischen den Förder- oder Rühreinrichtungen
und der jeweils benachbarten Seitenwand wird die Schmelze hingegen
entgegen der Haupt-Strömungsrichtung
in die Strömung
zurückgedrückt und
durch diese abtransportiert.
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Zur
Abschwächung
des Druckgefälles
in einer langgestreckten Aufnahmeeinrichtung, wie beispielsweise
eine lange Rinne, werden vorzugsweise mehre dieser symmetrisch angeordneten
Förder- oder
Rühreinrichtungspaare
hintereinander angeordnet und durch gleichsinnige Aktivierung der
einzelnen Paare als zusammenwirkendes Fördersystem für die Schmelze
betrieben. Die hintereinander angeordneten Förder- oder Rühreinrichtungen werden hierbei
somit jeweils gleichsinnig betrieben, während die beiden Förder- oder
Rühreinrichtungen
der einzelnen Förder-
oder Rühreinrichtungspaare – gemäß den obigen
Ausführungen – jeweils
gegensinnig betrieben werden.
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Die
Drehgeschwindigkeit oder Drehzahl der zumindest einen Förder- oder
Rühreinrichtung
wird vorzugsweise bedarfsgerecht gesteuert. Bei mehreren Förder- oder
Rühreinrichtungen
können
diese insbesondere auch unabhängig
voneinander angesteuert weden.
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Durch
geeignete Dimensionierung, Gestaltung und/oder Positionierung der
Förder-
oder Rühreinrichtungen
und durch bedarfsgerechte Steuerung ihrer Drehgeschwindigkeiten
lässt sich
insbesondere nicht nur der durch ihre Anwesenheit bedingte Druckverlust
sondern auch der strömungsbedingte
Druckverlust kompensieren und in weiten Grenzen bedarfsgerecht einstellen.
Gegebenenfalls kann – gemäß den folgenden
Ausführungsbeispielen – sogar eine
Druckerhöhung
erreicht werden.
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Die
Steuerung der Drehgeschwindigkeit kann auch zur besseren Verteilung
einer Schmelze in der Aufnahmeeinrichtung, wie z.B. eine Rinne,
und zur Reduzierung unerwünschter
Glasstandsabfälle durch
Glasstandsschwankungen genutzt werden, wie sie beispielsweise bei
einer diskontinuierlichen Fahrweise hinter einer herkömmlichen
Rühreinrichtung,
z.B. im Fernsehspeiser, entstehen.
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Durch
die Einzelansteuerung der Förder- oder
Rühreinrichtungen
und die individuelle Einstellung der Drehgeschwindigkeiten kann
die Schmelze auch zielgerichtet in eine gewünschte Richtung gelenkt und
quasi auf eine gewünschte
Stelle fokussiert werden. Diese Möglichkeit zur Richtungssteuerung kann
beispielsweise zur besseren Umlenkung der Schmelze um eine Biegung
oder eine Ecke der Aufnahmeeinrichtung, wie z.B. um den Knick einer Knickrinne,
genutzt werden.
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Bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante
wird die Schmelze durch die zumindest eine Förder- oder Rühreinrichtung
einer nachgeschalteten Homogenisierungseinrichtung oder einem Hauptrührwerk,
z.B. in einem Speiser, zugeführt,
das durch gründliche
Durchmischung der Schmelze für
die gewünschte
Homogenisierung sorgt. Gemäß den obigen
Ausführungen
kann die Schmelze durch bedarfsgerechte individuelle Einstellung
der Drehgeschwindigkeiten zweier erfindungsgemäßer Förder- oder Rühreinrichtungen quasi auf das
Hauptrührwerk
fokussiert werden, wodurch sich eine deutliche Verbesserung der
Homogenisierungswirkung erreichen lässt. Als Hauptrührwerk oder Hauptrührer können hierbei
beispielsweise ein oder mehrere herkömmliche Flügelrührer oder auch eine sonstige,
zur gründlichen
Durchmischung der Schmelze geeignete Rühreinrichtung verwendet werden.
Gemäß den folgenden
Ausführungsbeispielen könnte gegebenenfalls
auch ein weiterer Tonnenrührer
zum Einsatz kommen.
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Ein
erfindungsgemäßes Förder- und/oder Homogenisierungssystem
zur Durchführung
dieses Verfahrens umfasst eine Aufnahmeeinrichtung für die Schmelze,
wie beispielsweise eine Rinne, Wanne oder dergleichen, und zumindest
eine rotationssymmetrische flügellose
Förder- oder Rühreinrichtung, die
benachbart zu einer Seitenwand oder einem Boden der Aufnahmeeinrichtung
angeordnet ist und bei Aktivierung durch Verdrängung der Schmelze aus dem
Wand- und/oder Bodenbereich eine unerwünschte Belagsbildung zuverlässig verhindert
und die Homogenität
der Schmelze entsprechend verbessert.
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Die
zumindest eine Förder-
oder Rühreinrichtung
ist vorzugsweise an die Kontur der Seitenwand oder des Bodens angepasst,
da sich hierduch eine optimale Reinigungs- und Homogenisierungswirkung
erreichen lässt.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die benachbarte Wandung im Vergleich
zu dem nicht im Wirkungs- oder Einflussbereich der zumindest einen
Förder-
oder Rühreinrichtung
liegenden Oberflächenbereich
relativ groß ausgebildet
ist. So kann die Aufnahmeeinrichtung, gemäß den folgenden Ausführungen,
in einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung beispielsweise
einen relativ kleinen Bodenbereich und einen relativ groß ausgebildeten
Wandbereich mit zumindest einer zugeordneten Förder- oder Rühreinrichtung
umfassen.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die zumindest eine Förder- oder
Rühreinrichtung
kegelstumpf- oder
zylinderförmig
ausgebildet ist. Zur Verbesserung der Wirkungsweise kann sie gegebenenfalls
auch mit einer bestimmten Oberflächenstrukturierung
versehen sein.
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Zur
Steuerung des Druckabfalls, der Strömungsgeschwindigkeit und der
Wand-Reinigungswirkung Ist die zumindest eine Förder- oder Rühreinrichtung
insbesondere quer zur Strömungsrichtung verstellbar
ausgebildet.
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Zur
Eliminierung unerwünschter
Totzonen ist die zumindest eine Förder- oder Rühreinrichtung
vorzugsweise in einer Biegung oder einer Ecke der Aufnahmeeinrichtung,
wie beispielsweise im „Knick„ einer „Knickrine„, angeordnet.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn zwei Förder- oder
Rühreinrichtungen
symmetrisch bezüglich
einer Symmetrieachse der Aufnahmeeinrichtung oder der Förderrichtung
für die Schmelze
angeordnet sind. Durch bedarfsgerechte Aktivierung eines solchen
Förder-
oder Rühreinrichtungspaares
lassen sich, gemäß den obigen
Ausführungen,
nicht nur eine unerwünschte
Wandbelagsbildung verhindern und die Homogenität der Schmelze entsprechend
verbessern, sondern auch das unerwünschte Druckgefälle und
die Strömungsgeschwindigkeit
einer Schmelze bedarfsgerecht steuern. Es lässt sich auch gezielt eine
gewünschte
bevorzugte Strömungsrichtung
einstellen und eine Art Fokussierung der Strömung auf eine gewünschte Stelle
erreichen.
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Zur
Verringerung des Druckgefälles
in langen Rinnen und zur Steuerung der Strömungsgeschwindigkeit können bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
auch mehrere dieser symmetrisch angeordneten Förder- oder Rühreinrichtungspaare
in bestimmten Abständen hintereinander
angeordnet sein. Diese Anordnung ist hierbei als zusammenwirkendes
Fördersystem
ausgelegt.
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Der
zumindest einen Förder-
oder Rühreinrichtung
ist vorzugsweise eine Steuerungseinrichtung zur bedarfsgerechten
Steuerung ihrer Drehgeschwindigkeit oder Drehzahl zugeordnet. Diese
ist insbesondere so ausgelegt, dass auch mehrere Förder- oder
Rühreinrichtungen
unabhängig
voneinander ansteuerbar sind.
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Bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist der zumindest einen Förder-
oder Rühreinrichtung
noch eine geeignete Homogenisierungseinrichtung für die Schmelze
nachgeschaltet, die als Hauptrührwerkzeug
für die
eigentliche Durchmischung oder Homogenisierung der Schmelze zuständig ist.
Diese Homogenisierungseinrichtung kann beispielsweise ein oder mehrere
herkömmliche Flügelrührer oder
auch einen sonstigen zur guten Durchmischung oder Homogenisierung
der Schmelze geeigneten Rührer
umfassen.
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Eine
Anwendungs- oder Nutzungsmöglichkeit
für das
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
und für
das vorliegende Förder-
und/oder Homogenisierungssystem zur Durchführung dieses Verfahrens bieten
beispielsweise Produktionsprozesse mit diskontinuierlicher Fahrweise,
wie beispielsweise Fernsehrinnen vor dem Speiserkopf. Bei einer
solchen Konfiguration sind nicht nur die beschriebenen Vorteile
der Wandbelagsreduzierung und der Glashomogenisierung von besonderer
praktischer Bedeutung, sondern insbesondere auch die Reduzierung des
Glasstandsabfalls bei periodischer Steuerung der Drehgeschwindigkeiten.
Gerade der Glasstandsabfall im Speiser wird üblicherweise als Quelle unerwünschter
Glasfehler angesehen. Die erfindungsgemäße Möglichkeit zur Richtungssteuerung
der Glasströmung
sind in diesem Fall nur von untergeordneter Bedeutung.
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Eine
andere Anwendungsmöglichkeit
ist beispielsweise vor einem herkömmlichen Doppelrührsystem
gegeben. Hier sind eher der beschriebene Effekt der Wandbelagsreduzierung
und der Wandreinigung sowie die Möglichkeit zur Richtungssteuerung der
Glasströmung
relevant. Positioniert man die Flügel des sich unmittelbar hinter
einem erfindungsgemäßen Tonnenrührsytem
befindenden Doppelrührsystems
im Bereich der auftreffenden Kern-Glasströmung, so erhöht man die
Misch- oder Homogenisierungswirkung des Doppelrührsystems deutlich.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich nicht nur aus den zugehörigen
Ansprüchen – für sich und/oder in
Kombination – sondern
auch aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungbeispiele
in Verbindung mit den zugehörigen
Zeichnungen. In den Zeichnungen, in denen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Draufsicht auf ein erstes erfindungsgemäßes Förder- und Homogenisierungs-system
mit zwei senkrecht angeordneten Rührern in einer glasführenden
Förderrinne;
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2 einen
Querschnitt entlang der Linie A-A in 1;
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3 die
Abhängigkeit
des Druckabfalls von der Drehzahl der beiden Rührer;
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4 die
Abhängigkeit
des Druckabfalls von der Schaftdicke der beiden Rührer;
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5 die
Abhängigkeit
des Druckabfalls vom Abstand der beiden Rührer;
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6a–6c den
zeitlichen Verlauf der Glasströmung
ohne die beiden Rührer;
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7a–7c den
zeitlichen Verlauf der Glasströmung
bei nicht aktivierten Rührern;
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8a–8d den
zeitlichen Verlauf der Glasströmung
bei gleicher Drehzahl der beiden Rührer;
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9a–9c den
zeitlichen Verlauf der Glasströmung
bei einem sich schneller drehenden unteren (in Strömungsrichtung
gesehen linken) Rührer;
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10a–10c den zeitlichen Verlauf der Glasströmung bei
einem sich schneller drehenden oberen (in Strömungsrichtung gesehen rechten) Rührer;
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11 ein
Längendehnungsdiagramm
mit einem Vergleich der Glasströmungen
bei den einzelnen Verfahrensvarianten gemäß den 6, 7, 9 und 10;
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12 eine
Draufsicht auf ein zweites erfindungsgemäßes Förder- und Homogenisierungs-system
mit einer Anordnung aus zwölf
Rührern
in einer Förderrinne;
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13 eine
Draufsicht auf ein drittes erfindungsgemäßes Förder- und Homogenisierungs-system
mit zwei Rührern
in einer Rinnenbiegung zur Umlenkung einer Glasströmung;
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14 ein
viertes erfindungsgemäßes Förder- und
Homogenisierungssystem mit einem benachbart zu dem Boden einer Förderrinne
angeordneten waagrechten Rührer;
und
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15 ein
fünftes
erfindungsgemäßes Förder- und
Homogenisierungssystem mit einer symmetrischen Anordnung aus vier
Rührern
in einem durchströmten
Rohr.
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1 zeigt
eine Rinne 10 mit zwei Seitenwänden 10a und einem
Rinnenboden 10b, in der eine durch einen Pfeil 12 symbolisierte
Glasschmelze in Pfeilrichtung (in der Darstellung von unten nach oben)
strömt.
Die Rinne 10 besitzt gemäß 2 einen
sich nach unten verjüngenden
trapezförmigen Querschnitt
mit einem relativ kleinen Bodenbereich 10b und einem relativ
großen
Wandbereich 10a. Diese spezielle Gestaltung der Rinne 10 ermöglicht ein nahezu
vollständiges
Ablösen
des die Seitenwände 10a benetzenden
unerwünschten
Glases mittels der nachstehend noch ausführlich beschriebenen erfindungsgemäßen Rühreinrichtung 14 und
dessen Rückführung in
die Haupt-Glasströmung 12 zum Weitertransport.
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Benachbart
zu den beiden Seitenwänden 10a ist
jeweils eine flügellose
rotationssymmetrische Rühreinrichtung
oder ein Rührwerkzeug 14 angeordnet,
das nachstehend kurz als Walzen- oder Tonnenrührer bezeichnet wird. Die beiden
Tonnenrührer 14 sind
kegelstumpfförmig
ausgebildet. Sie verjüngen sich
konisch nach unten, wobei die Kegelstumpf-Mantelfläche den gleichen Winkel α bezüglich der
Horizontalen einschließt
wie die Seitenwände 10a der
Rinne 10. Die beiden Tonnenrührer 14 sind somit
so an die Kontur der Seitenwände 10a angepaßt, dass
zwischen ihnen und der jeweils zugeordneten Seitenwand 10a jeweils
ein schmaler Parallelspalt 16 gebildet wird. Die beiden
Tonnenrührer 14 sind
in Querrichtung der Rinne 10, d.h. senkrecht bezüglich der
Strömungsrichtung 12,
verstellbar. so dass die Breite der beiden seitlichen Parallelspalte 16 und
die Größe des zwischen
den beiden Tonnenrührern 14 noch
für die
Haupt-Glasströmung 12 verbleibenden
freien Rinnen- oder Strömungsquerschnitts in
Abhängigkeit
von dem gewünschten
bzw. zulässigen
Druckverlust bedarfgerecht einstellbar ist.
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Die
beiden Tonnenrührer 14 drehen
sich gegenläufig,
wobei der rechte Tonnenrührer 14a im
Uhrzeigersinn und der linke Tonnenrührer 14b entgegen dem
Uhrzeigersinn rotiert, so wie dies durch die beiden Pfeile 18 bzw. 20 symbolisiert
ist. Die sich zwischen den beiden Tonnenrührern 14 befindende Glasschmelze 12 wird
durch die sich gegenläufig
drehenden Tonnenrührer 14 fast
wie in einer Düse
in Strömungsrichtung 12 beschleunigt,
während
das in die beiden Parallelspalte 16 zwischen den Tonnenrührern 14 und
der jeweils benachbarten Seitenwand 10a einströmende Glas
entgegen der Strömungsrichtung
(in der Darstellung nach unten) in die Haupt-Glasströmung zurückgedrückt und
mit dieser abtransportiert oder weitertransportiert wird. Durch diesen
Wandeffekt wird die unerwünschte
Bildung schlecht homogenisierten Wandglases – wie nachstehend, insbesondere
anhand der 8a–8d, noch
ausführlich
dargelegt wird – im
Wirkungsbereich der beiden Tonnenrührer 14a unterdrückt oder zumindest
stark verringert und die Homogenität der Glasschmelze entsprechend
verbessert.
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Die
Drehgeschwindigkeiten der beiden Tonnenrührer 14 sind mittels
einer (nicht dargestellten) zugeordneten Steuerungseinrichtung unabhängig voneinander
bedarfgerecht einstellbar. Durch geeignete Wahl der beiden Drehgeschwindigkeiten
oder Drehzahlen kann die Haupt-Glasströmung 12 – gemäß den folgenden
Ausführungen – gezielt
in eine gewünschte
Richtung (nach rechts oder nach links) gelenkt werden. Zudem lässt sich
der Druckabfall der Glasströmung 12 im
Vergleich zu einer herkömmlichen
unbeeinflussten Glasströmung 12 in
einer Rinne 10 ohne erfindungsgemäße Förder- oder Rühreinrichtung 14 merklich
verringern, so dass die als Folge von Druckverlusten auftretenden
Glasstandsabfälle, die
bei fast allen herkömmlichen
Produkionsprozessen von Glas ein großes Problem darstellen, minimiert
werden.
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Diese
Abhängigkeit
des Druckabfalls der Glasströmung 12 in
der Rinne 10 von der Drehzahl der beiden Tonnenrührer 14 ist
in 3 beispielhaft für einen Schaftdurchmesser der
beiden Tonnenrührer 14 von
jeweils 0,09 m dargestellt. Der Abstand der beiden Tonnenrührer 14 von
der Mitte der Rinne 10 beträgt jeweils 0,15 m. Sie drehen
sich mit gleicher Drehgeschwindigkeit gegenläufig in den oben angegebenen
Drehrichtungen 18 bzw. 20. Die beispielhaft dargestellten
Ergebnisse betreffen den Spezialfall einer rechteckförmigen Rinne 10 (d.h. α = 90°) mit zwei zylinderförmigen Tonnenrührern 14.
Entsprechendes gilt auch für
die in den 4 und 5 dargestellten Ergebnisse.
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Die
Abhängigkeit
des Druckabfalls von der Drehzahl der beiden Tonnenrührer 14 ist
in der Kurve 22 dargestellt. Die parallel zur Abszisse
verlaufende konstante Vergleichskurve 24 entspricht dem
Druckabfall in der Rinne 10, der sich bei einer herkömmlichen
Glasströmung 12 ohne
die beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14 einstellen
würde.
Die angegebenen Werte entsprechen der Druckdifferenz zwischen dem
Eintritt der Glasströmung 12 in
das beschriebene erfindungsgemäße Rührsystem
mit den beiden Tonnenrührern 14 und
dem Austritt bei konstantem Glas-Durchsatz.
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Bei
nicht aktivierten stehenden Tonnenrührern 14, d.h. bei
der Drehzahl Null, setzen die beiden Tonnenrührer 14 der Glasströmung 12 naturgemäß einen
bestimmten Strömungswiderstand
entgegen. Zudem ist ihr Einbau mit einer entsprechenden Verkleinerung
des für
die Glasströmung 12 zur
Verfügung
stehenden freien Rinnen- oder Strömungsquerschnitts verbunden,
so dass der Druckabfall zunächst
wesentlich höher
ist als bei der herkömmlichen
Vergleichsströmung
ohne Rührerpaar 14 gemäß Kurve 24.
Dieser Einfluß der
beiden Tonnenrührer 14 auf
die Glasströmung 12 macht
sich – wie nachstehend
noch ausführlich
eräutert
wird – gemäß den 6 und 7 auch
in einer entsprechenden Veränderung
des zeitlichen Strömungsverlaufs
der Glasschmelze bemerkbar.
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Läßt man die
beiden Tonnenrührer 14 nun gegenläufig rotieren
und erhöht
allmählich
ihre Drehzahl, so wird die Glasstömung 12 zwischen Ihnen
zunehmend stärker
in Strömungsrichtung
beschleunigt, was mit einer entsprechenden Verringerung des Druckabfalls
verbunden ist. Dieser nimmt mit steigender Drehzahl linear ab und
erreicht bei etwa 25 Umdrehungen pro Minute den Vergleichswert einer
herkömmlichen
Glasströmung
ohne Rührerpaar 14 gemäß Kurve 24.
Bei dieser Drehzahl wird somit der durch den Einbau der beiden Tonnenrührer 14 entstehende
zusätzliche
Druckverlust durch den Einfluß ihrer
Rotation auf die Glasströmung 12 gerade
kompensiert.
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Mit
zunehmender Erhöhung
der Drehzahl verringert sich der Druckabfall weiter. Bei 50 Umdrehungen
pro Minute erreicht er schließlich
einen Wert, der nur noch etwa einem Sechstel des stationären Ausgangswertes
entspricht. Der Druckabfall beträgt dann
nur noch etwas weniger als ein Drittel des Vergleichswertes einer
herkömmlichen
Glasströmung ohne
Rührerpaar 14 gemäß Kurve 24,
was im Vergleich zu herkömmlichen
Produkionsprozessen von Glas mit einer entsprechenden deutlichen
Verringerung der als Folge von Druckverlusten auftretenden unerwünschten
Glasstandsabfälle
verbunden ist.
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Durch
eine geeignete Steuerung der Drehgeschwindigkeit der beiden Tonnenrührer 14 kann der
Druckabfall somit in weiten Bereichen variiert und in Abhängigkeit
von den übrigen
Einflußgrößen minimiert
werden. Die Steuerung der Drehgeschwindigkeit kann jedoch auch dazu
genutzt werden, die – z.B.
bei einem Fernsehspeiser – durch
eine diskontinuierliche Fahrweise hinter dem Rührerpaar 14 entstehenden
Glasstandsschwankungen zu reduzieren (d.h. die Glasschmelze besser
auf die Rinne zu verteilen).
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Der
Druckabfall in der Rinne 10 wird jedoch nicht nur durch
die Drehgeschwindigkeiten der beiden Tonnenrührer 14 bestimmt,
sondern auch noch durch deren Dimensionierung, Gestaltung und Positionierung
beeinflusst. Die Kurve 26 in 4 zeigt
die Abhängigkeit
des Druckabfalls von der Schaftdicke der beiden Tonnenrührer 14 bei
einer beispielhaften Drehgeschwindigkeit von jeweils 30 Umdrehungen pro
Minute (gegenläufig).
Der Abstand der beiden Tonnenrührer 14 von
der Mitte der Rinne 10 beträgt wiederum jeweils 0,15 m.
Die parallel zur Abszisse verlaufende konstante Kurve 24 entspricht
wieder dem Druckabfall in der Rinne 10, der sich bei einer herkömmlichen
Glasströmung
ohne die beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14 einstellen
würde.
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Bei
einem kleinen Schaftdurchmesser von 0,05 m ergibt sich zunächst ein
um etwa 50% höherer Druckabfall
als bei der herkömmlichen
Glasströmung gemäß Kurve 24.
Mit zunehmendem Schaftdurchmesser nimmt das Druckgefälle in der
Rinne 10 jedoch ab und erreicht etwa bei einem Schaftdurchmesser
von 0,09 m den herkömmlichen
Vergleichswert ohne die beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14. Bei einer
weiteren Erhöhung
des Schaftdurchmessers verringert sich das Druckgefälle in etwa
quadratisch weiter bis zu dem Wert Null, der etwa bei einem Schaftdurchmesser
von 0,13 m erreicht wird. Durch geeignete Dimensionierung der beiden
Tonnenrührer 14 kann
somit – bei
entsprechender Anordnung, Gestaltung und Aktivierung der Tonnenrührer 14 – der gesamte
Druckabfall in der Rinne 10 kompensiert werden. Eine weitere
Erhöhung
des Schaftdurchmessers führt
schließlich
sogar zu einem negativen Druckabfall, d.h. eine Druckerhöhung, zwischen
dem Eintritt und dem Austritt der Glasschmelze in das erfindungsgemäße Rührersystem 14.
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Wie
oben bereits erwähnt
wurde, wird der Druckabfall in der Rinne 10 auch durch
die Anordnung der beiden Tonnenrührer 14 in
der Rinne 10 bestimmt. Die 5 zeigt
bei sonst konstanten Umgebungsbedingungen die Abhängigkeit
des Druckabfalls vom Abstand der Tonnenrührer 14 bezüglich der Rinnenmitte
bei einer beispielhaften Drehgeschwindigkeit von jeweils 30 Umdrehungen
pro Minute und einem beispielhaften Schaftdurchmesser von 0,09 m. Gemäß Kurve 28 ergibt
sich in nahezu dem angegebenen Abstandsbereich eine im wesentlichen
lineare Verringerung des Druckabfalls mit zunehmendem Rührerabstand.
Bei Abständen
von mehr als 0,17 m ist eine leichte Abflachung der Kurve zu beobachten. Die
parallel zur Abszisse verlaufende konstante Kurve 24 entspricht
wiederum dem Druckabfall in der Rinne 10, der sich bei
einer herkömmlichen
Glasströmung 12 ohne
die beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14 einstellen
würde.
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Die 6 bis 10 veranschaulichen
den zeitlichen Verlauf der Glasströmung 12 in der Rinne 10 für den beispielhaften
Spezialfall einer rechteckförmigen
Rinne 10 (d.h. α =
90°) mit
zwei zylinderförmigen Tonnenrührern 14.
Dem beschriebenen erfindungsgemäßen Rührsystem
mit den beiden Tonnenrührern 14 gemäß den 1 und 2 ist
hierbei in einer Wanne oder einem Rührbehälter 30 noch ein weiterer
Rührer 32 nachgeschaltet,
der als als eigentliches Rührwerkzeug
oder Hauptrührer
für eine
gründliche Durchmischung
der Glasschmelze 12 sorgt. Der Hauptrührer 32 dient somit
zur eigentlichen Homogenisieung der Glasschmelze 12, während die
beiden vorgeschalteten erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14, gemäß den obigen
Ausführungen,
zwar auch zur Homogenisierung der Glasschmelze 12 beitragen,
im wesentlichen jedoch als Förder-
oder Zuführungssystem
für die
bedarfsgerechte Zuführung
der Glasschmelze 12 zu dem Hauptrührer 32 dienen.
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Der
Hauptrührer 32 dreht
sich im vorliegenden Fall entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung des
Pfeils 34. Er ist der Einfachheit halber ebenfalls als
Tonnenrührer
ausgebildet. Als Hauptrührer 32 kann
jedoch selbstverständlich
auch jede andere zur gründlichen
Durchmischung der Glasschmelze 12 geeignete herkömmliche
Rühreinrichtung,
wie insbesondere z.B. ein oder mehrere Flügelrührer, verwendet werden.
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Die
oberen Teilbilder in den 6 bis 10 zeigen jeweils eine Draufsicht auf die
Wanne 30 mit der Zuführungsrinne 10 und
den jeweiligen Rühreinrichtungen 14 bzw. 32,
während
die unteren Teilbilder zur besseren Veranschaulichung die gleiche
Situation jeweils noch einmal schräg von der Seite zeigen. Die Glasströmung 12 oder
der Glasfluß ist
hierbei jeweils durch Kügelchen
und Linien dargestellt.
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Die 6a–6c veranschaulichen
zunächst
zu drei verschiedenen Zeitpunkten eine herkömmliche Glasströmung 12 ohne
die beiden Tonnenrührer 14.
Zum Zeitpunkt 1 befindet sich die Glasströmung 12 noch außerhalb
des Einfluß-
oder Wirkungsbereiches des rotierenden Hauptrührers 32. Sie wird
durch diesen somit noch nicht merklich beeinflusst, so dass sich
die Glasströmung 12 gemäß 6a noch
wie eine unbeeinflusste reine Rinnenströmung verhält. Ab dem Zeitpunkt 2 kommt
die Glasströmung 12 in
der oberen (der in Strömungsrichtung
gesehen rechten) Hälfte
der Rinne 10, gezogen durch den entgegen dem Uhrzeigersinn
rotierenden Hauptrührer 32,
etwas schneller voran als in der unteren (der in Strömungsrichtung
gesehen linken) Rinnenhälfte.
Das Glas 12 strömt
relativ nahe an den Hauptrührer 32 in
der Wanne oder im Austrittsaggregat 30 heran, wo es gemäß 6c zum
Zeitpunkt 3 entsprechend dessen Drehrichtung nach oben (rechts)
umgelenkt wird.
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In
den 7a–7c sind
die beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14 zwar
bereits eingebaut, sie sind jedch noch nicht aktiviert. Die zum
Zeitpunkt 1 gemäß 7a noch
gleichmäßig in den
verengten Rinnenbereich zwischen den beiden Tonnenrührern 14 einstömende Glasschmelze 12 gelangt allmählich in
den Einfluß-
oder Wirkungsbereich des Hauptrührers 32.
Zum Zeitpunkt 2 kommt sie gemäß 7b,
gezogen durch den entgegen dem Uhrzeigersinn rotierenden Hauptrührer 32,
in der oberen (rechten) Hälfte
der Rinne 10 etwas schneller voran als in der unteren (linken)
Hälfte.
Sie wird schließlich gemäß 7c zum
Zeitpunkt 3 durch den Hauptrührer 32 – entsprechend
seiner Drehrichtung – nach oben
(rechts) umgelenkt und in der Wanne 30 gerührt. Das
Glas umströmt
zu den beiden Zeitpunkten 2 und 3 die beiden Tonnenrührer 14 und
gelangt dadurch auch in die beiden Randspalte 16 zwischen den
Tonnenrührern 14 und
der jeweilgen Seitenwand 10a. Es verbleibt in Wandnähe, so dass – ebenso
wie bei dem herkömmlichen
vorigen Ausführungsbeispiel ohne
die beiden Tonnenrührer 14 – eine relativ
inhomogene Glasschmelze 12 mit dem unerwünschten Wandglas
in den Austrittsbereich der beiden Tonnenrührer 14 und in die
Wanne 30 gelangt.
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In
den 8a–8d drehen
sich die beiden Tonnenrührer 14 entsprechend
den obigen Ausführungen
gegenläufig,
wobei der obere (rechte) Tonnenrührer 14a im
Uhrzeigersinn und der untere (linke) Tonnenrührer 14b entgegen
dem Uhrzeigersinn rotiert, so wie dies durch die beiden Pfeile 18 bzw. 20 symbolisiert
ist. Die gemäß 8a zum
Zeitpunkt 1 noch gleichmäßig anströmende Glasschmelze 12 gelangt
gemäß 8b zum
Zeitpunkt 2 in den Einfluß-
oder Wirkungsbereich der beiden sich gegenläufig drehenden erfindungsgemäßen Tonnenrührer 14.
Die Glasströmung 12 wird
in dem verengten Rinnenbereich zwischen den beiden Tonnenrührern 14 durch
deren Rotation fast wie in einer Düse in Strömungsrichtung 12 stark
beschleunigt, während
das sich in den beiden Pararallelspalten 16 zwischen den Tonnenrührern 14 und
der jeweils benachbarten Seitenwand 10a befindende Glas
entgegen der Strömungsrichtung
nach hinten zurückgedrückt und
zum Weitertransport in die schnell strömende Haupt-Glasströmung transportiert wird. Durch
diese Wandströmung
wird – im
Gegensatz zu den beiden Beispielen in den 6 und 7 – die
unerwünschte
Bildung schlecht homogenisierten Wandglases im Wirkungsbereich der
beiden Tonnenrührer 14 wirkungsvoll
unterdrückt
oder zumindest stark verringert und die Homogenität der Glasschmelze
entsprechend verbessert. Die schnell strömende Glasschmelze 12 passiert
gemäß 8c zum
Zeitpunkt 3 den Zwischenraum zwischen den beiden erfindungsgemäßen Tonnenrührern 14 und
dem nachgeschalteten Hauptrührer 32.
Sie wird schließlich
gemäß 8d zum
Zeitpunkt 4 von diesem erfasst und entsprechend dessen Drehrichtung
nach oben (rechts) abgelenkt und in der Wanne 30 gerührt.
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In
den 9a–9c dreht
sich der untere (linke) Tonnenrührer 14b schneller
als der obere (rechte) Tonnenrührer 14a.
Die zunächst
noch gleichmäßig anströmende Glasströmung 12 wird
durch den schnelleren Tonnenrührer 14b gemäß 9a zum Zeitpunkt
1 größenteils
nach unten (links) abgelenkt, so daß der Einfluß des sich
gleichsinnig zu dem Tonnenrührer 14b drehenden
und eine Ablenkung nach oben (rechts) bewirkenden Hauptrührers 32 zunächst im
wesentlichen kompensiert wird. Gemäß 9b erreicht
dadurch zum Zeitpunkt 2 eine gleichmäßig anströmende Glasströmung 12 den
Hauptrührer 32,
mit einer im wesentlichen senkrecht zur Hauprstömungsrichtung 12 verlaufenden
Strömungsfront.
Der Hauptrührer 32 lenkt
gemäß 9c zum Zeitpunkt
3 die Glaschmelze 12 dann entsprechend seiner Drehrichtung
wiederum nach oben (rechts) ab. Die Glasschmelze 12 kann – entsprechend
dem vorigen Ausführungsbeispiel
mit zwei sich einheitlich drehenden Tonnenrührern 14 – ebenfalls
nicht mehr unmittelbar an der Rinnenwand 10a entlang strömen, so
dass auch bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit unterschiedlichen
Drehgechwindigkeiten der beiden Tonnenrührer 14 die unerwünschte Wandglasbildung
zuverlässig
unterbunden wird. Die Glasströmung 12 reagiert
erst relativ spät
auf den Hauptrührer 32.
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In
den 10a–10c hingegen
dreht sich der obere (rechte) Tonnenrührer 14a schneller als
der untere (linke) Tonnenrührer 14b.
Die zunächst noch
gleichmäßig anströmende Glasströmung 12 wird
durch den schnelleren Tonnenrührer 14a gemäß 10a zum Zeitpunkt 1 größenteils nach oben (rechts)
abgelenkt, so dass der Einfluss des sich gegensinnig zu dem Tonnenrührer 14a drehenden
und daher gleichfalls eine Ablenkung nach oben (rechts) bewirkenden
Hauptrührers 32 noch
verstärkt
wird. Die Glasschmelze 12 wird daher bereits im Bereich der
beiden Tonnenrührer 14 in
die obere (rechte) Rinnenhälfte
gezogen, was gemäß den 10b und 10c zu
den Zeitpunkten 2 bzw. 3 zu einer merklichen Verstärkung des
Hauptrührereffektes
führt.
Die beiden Tonnenrührer 14 verstärken somit
zwar die Wirkung des Hauptrührers 32,
sie drehen sich jedoch im Sinne einer Strömungsvergleichmäßigung entsprechend
dem vorigen Ausführungsbeispiel „falsch„. Die
Glasschmelze 12 kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel
nicht mehr unmittelbar an der Rinnenwand 10a entlang fließen, so
dass die unerwünschte
Wandglasbildung ebenfalls zuverlässig
unterbunden wird.
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Die
Homogenisierungswirkung der oben beschriebenen Rührerkonfigurationen oder Rührsysteme
bei den einzelnen Verfahrensvarianten lässt sich mittels eines sogenannten
Längendehnungsdiagamms
rechnerisch erfassen, qualitativ bewerten und mit der Homogenisierungswirkung
anderer Rührsysteme
vergleichen. Mittels eines mathematischen Modells werden hierbei
die Pfade einer Schar von gleichmäßig über einen Eintrittsquerschnitt
verteilten Partikel berechnet. Dabei werden die längs der
Partikelpfade auftretenden Dehnungseffekte aufsummiert. Vergleicht
man dies mit einem in ein Rührsystem
eintretendes normiertes Gummiband, so würde dieses um einen bestimmten
Faktor gedehnt am Ausgang des Rührsystems
wieder austreten.
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Bei
dem mathematischen Modell werden die am Ausgang eintreffenden Partikel
zusammen den jeweils zugehörenden
Dehnungswerten erfasst und anhand eines geeigneten Diskretisierungsschemas mit
bestimmten Diskretisierungswerten nach ihren jeweiligen Längendehnungswerten
sortiert. Die unterhalb der einzelnen Diskretisierungswerte oder
Dehnungsvorgaben liegenden Partikel werden jeweils alle aufsummiert.
Diese Summen werden zur Bestimmung der prozentualen oder relativen
kummulativen Häufigkeit
auf die Gesamtanzahl der gestarteten Partikel bezogen, so dass die
erhaltenen Werte zwischen 0 und 1 liegen, entsprechend einem prozentualen
Anteil an der Gesamtanzahl von 0 bzw. 100 Mit steigenden Dehnungsvorgaben
wachsen sie, ausgehend von dem Minimalwert 0, allmählich bis
zum Maximalwert 1 an, welcher der Gesamtanzahl an Partikeln entspricht.
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Die
so erhaltenen relativen kummulativen Häufigkeiten oder Anteilswerte
werden zur Gewinnung der jeweils entsprechenden kummulativen Häufigkeits-
oder Summenkurven in Abhängigkeit
von den zugehörigen
Diskretisierungswerten oder Dehnungsvorgaben in ein Längendehnungsdiagramm eingetragen,
wobei der Ordinatenwert der relativen kummulativen Häufigkeit
und der Abszissenwert der Dehnungsvorgabe entspricht. Hierbei ist
jedoch zu beachten, dass die Ordinate oder y-Achse umgekehrt skaliert
ist. Sie erstreckt sich somit nicht – wie ansonsten bei kummulativen
Häufigkeits-
oder Summenkurven üblich – vom Minimalwert
0 bis zum Maximalwert 1, sondern beginnt stattdessen gemäß 11 mit
der maximalen Häufigkeit
1 (entsprechend einem Wert von 100%) und endet mit der minimalen
Häufigkeit
0 (entsprechend einem Wert von 0%). Bei dieser Art der Auftragung
entspricht die oberste Häufigkeitskurve
einer Kurvenschar in einem Längendehnungsdiagramm
dem wirkungsvollsten Rührsystem
mit der besten Homogenisierungswirkung. Ein tieferer Kurvenverlauf
repräsentiert
hingegen ein schlechteres Rührsystem
mit einer entsprechend geringeren Homogenisierungswirkung. Die unterste
Kurve der Kurvenschar entspricht demgemäß dem unwirksamsten Rührsystem
mit der vergleichsweise schlechtesten Homogenisierungswirkung. Die
Abszisse oder x-Achse
ist zudem logarithmisch unterteilt.
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Die 11 zeigt
anhand eines entsprechenden Längendehnungsdiagramms
einen Vergleich der oben beschriebenen, unterschiedlichen Rührerkonfigurationen
oder Rührsysteme
bei den einzelnen erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten
gemäß den 6, 7, 9 und 10.
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Die
unterste Kurve 36 entspricht der Rührerkonfiguration gemäß den 10a–10c mit dem sich schneller drehenden oberen (in
Strömungsrichtung
gesehen rechten) Rührer 14a.
Die beiden rotierenden Tonnenrührer 14 verhindern – gemäß den obigen
Ausführungen – zwar in
ihrem Einfluß-
oder Wirkungsbereich zuverlässig
die unerwünschte Wandglasbildung
und verstärken
die Wirkung des nachgeschalteten Hauptrührers 32 durch eine
entsprechende Ablenkung oder Konzentration der Glasströmung 12 in
dessen Drehrichtung, d.h. nach rechts bzw. oben. Sie drehen sich jedoch
im Sinne der gewünschten
Strömungsvergleichmäßigung „falsch„, so dass
diese Rührerkonfiguration
die vergleichsweise schlechteste Homogenisierungswirkung für die Glasschmelze 12 besitzt.
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Die
zweitunterste Kurve 38 entspricht der herkömmlichen
Verfahrensvariante nach dem Stand der Technik ohne die beiden erfindungsgemäßen Rührer 14 gemäß den 6a–6c.
Trotz der unerwünschten
Wandglasbildung ergibt sich eine besser homogenisierte Glasschmelze
als bei den „falsch„ drehenden
erfindungsgemäßen Rührern 14 entsprechend
der Häufigkeitskurve 36.
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Die
zweitoberste Kurve 40 entspricht der Rührerkonfiguration gemäß den 7a–7c mit zwar
bereits installierten, jedoch noch nicht aktivierten Rührern 14,
die durch entsprechende Verengung des freien Strömungsquerschnittes in der Rinne 10 zu
einer Konzentration der Glasströmung 12 im
Mittenbereich und zu einer damit verbundenen höheren Strömungsgeschwindigkeit führen. Trotz
der auch bei dieser Rührerkonfiguration
unvermeidlichen Wandglasbildung ergibt sich jedoch eine besser homogenisierte
Glasschmelze als bei den „falsch„ drehenden erfindungsgemäßen Rührern 14 entsprechend
der Häufigkeitskurve 36 oder
bei Weglassung der beiden Rührer 14 entsprechend
der Häufigkeitskurve 38.
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Die
oberste Kurve 42 entspricht der Rührerkonfiguration gemäß den Fig. 9a–9c mit dem
sich schneller drehenden unteren (in Strömungsrichtung gesehen linken)
Rührer 14b.
Durch diesen Tonnenrührer 14b wird
der Einfluß des
sich gleichsinnig zu dem Tonnenrührer 14b drehenden und
eine Ablenkung nach oben (rechts) bewirkenden Hauptrührers 32 gemäß den obigen
Ausführungen im
wesentlichen kompensiert, so dass sich eine gleichmäßig anströmende Glasströmung 12 mit
einer im wesentlichen senkrecht zur Hauprstömungsrichtung 12 verlaufenden
Strömungsfront
ergibt. Zusätzlich
hierzu wird durch die rotierenden Rührer 14 auch die unerwünschte Wandglasbildung
vermieden, so dass diese Rührerkonfiguration
die vergleichsweise beste Homogenisierungswirkung für die Glasschmelze 12 besitzt.
Sie bewirkt insbesondere eine deutlich bessere Homogenisierung der
Glasschmelze 12 als das durch die Kurve 36 repräsentierte
herkömmliche System
nach dem Stand der Technik ohne erfindungsgemäßes Rührsystem 14.
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Durch
eine geeignete Betriebsweise der erfindungsgemäßen Tonnenrühr 14 läßt sich
die Glasströmung 12 demgemäß so beeinflussen,
dass unerwünschten
Konzentrationseffekten der Strömung 12 auf
einen bestimmten Bereich gezielt entgegenwirkt wird und sich eine
merklich effizientere Arbeitsweise eines nachgeschalteten Rührwerkzeugs 32 ergibt. Sie
sind daher insbesondere für
den Einsatz bei Glasproduktionsprozessen geeignet, da eine der wichtigsten
Aufgaben von glasführenden
Systemen in der Bereitstellung von möglichst hoch homogenem (d.h.
schlieren- und blasenfreiem) Glas für die Formgebung besteht.
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Die 12 veranschaulicht
in einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
die Förderung
einer (durch einen Pfeil 12 symbolisierten) Glaschmelze
durch einer lange schmale Rinne 10 gemäß 2. In der
Rinne 10 sind sechs, gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgebildete und angeordnete Rührerpaare 14a und 14b hintereinander
angeordnet. Die Drehgeschwindigkeiten dieser zwölf Tonnenrührer 14 sind mittels
einer (nicht dargestellten) zugeordneten Steuerungseinrichtung unabhängig voneinander
bedarfsgerecht einstellbar.
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Die
beiden Tonnenrührer 14a und 14b der einzelnen
Rührerpaare
drehen sich jeweils wieder gegenläufig, wobei die (in Strömungsrichtung
gesehen) rechten Tonnenrührer 14a im
Uhrzeigersinn und die (in Strömungsrichtung
gesehen) linken Tonnenrührer 14b entgegen
dem Uhrzeigersinn rotieren, so wie dies durch die Pfeile 18 bzw. 20 symbolisiert
ist. Die Tonnenrührer 14a und 14b auf
der rechten bzw. linken Seite der Rinne 10 drehen sich
somit jeweils alle einheitlich in einer Richtung 18 bzw. 20.
Die sich zwischen den Tonnenrührern 14 befindende
Glasschmelze 12 wird durch die sich gegenläufig drehenden
Tonnenrührer 14 fast
wie in einer Düse
von rechts nach links in Strömungsrichtung 12 beschleunigt.
Das sich in den Randspalten 16 zwischen den Tonnenrührern 14 und
der jeweils benachbarten Seitenwand 10a befindende Glas
wird hingegen jeweils entgegen der Hauptströmungsrichtung 12 nach rechts
in die schnell strömende
Haupt-Glasströmung zurückgedrückt und
mit dieser gemeinsam weitertransportiert.
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Die 13 veranschaulicht
in einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
noch die Umlenkung einer Glasströmung 12 um
eine Biegung oder Kurve 10c einer Knick-Rinne 10.
In der Biegung 10c sind wieder – entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel – symmetrisch
bezüglich
der Rinnenmitte und benachbart zu den Seitenwänden 10a der Rinne 10 zwei
unabhängig
voneinander ansteuerbare Tonnenrührer 14 angeordnet.
Die beiden Tonnenrührer 14 drehen
sich gegenläufig,
wobei der (in Strömungsrichtung
gesehen) rechte Tonnenrührer 14a im
Uhrzeigersinn und der (in Strömungsrichtung gesehen)
linke Tonnenrührer 14b entgegen
dem Uhrzeigersinn rotiert, so wie dies durch die beiden Pfeile 18 bzw. 20 symbolisiert
ist. Der linke Tonnenrührer 14b dreht
sich jedoch schneller als der rechte Tonnenrührer 14a.
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Die
von unten anströmende
Glasschmelze 12 wird von den beiden sich gegenläufig drehenden Tonnenrührern 14 erfasst
und in dem zwischen Ihnen verbleibenden freien Rinnen- oder Strömungsquerschnitt
stark beschleunigt, wobei sie durch den sich schneller drehenden
linken Tonnenrührer 14b gleichzeitig
entsprechend dem neuen Rinnenverlauf nach links abgelenkt wird.
Gleichzeitig wird das sich in den beiden Randspalten 16 zwischen
den Tonnenrührern 14 und
der jeweils benachbarten Seitenwand 10a einströmende Glas
entgegen der Hauptströmungsrichtung
in die schnell strömende
Haupt-Glasströmung
zurückgedrückt und
mit dieser gemeinsam weitertransportiert, so dass das Auftreten
von Totzonen in der Biegung 10c und die unerwünschte Bildung
von Wandglas zuverlässig
verhindert wird.
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Die 14 veranschaulicht
in einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
die Verwendung eines benachbart zu dem Boden 10b einer
glasführenden
Rinne 10 eingebauten erfindungsgemäßen Tonnenrührers 14 zur besseren
Homogenisierung einer Glasschmelze. Der sich senkrecht zur Strömungsrichtung 12 der
Glasschmelze durch die Rinne 10 erstreckende Tonnenrührer 14 dreht
sich entsprechend dem Pfeil 18 im Uhrzeigersinn, so dass Bodenglas
aus dem zwischen dem Tonnenrührer 14 und
dem Rinnenboden 10b gebildeten engen Spalt entgegen der
Haupt-Strömungsrichtung 12 zurückgedrängt und
zum Weitertransport in die schnell strömende Haupt-Glasströmung transportiert
wird. Der bodennahe Tonnenrührer 14 verhindert
durch seine Rotation jedoch nicht nur zuverlässig eine unerwünschte Bodenglasbildung,
sondern führt
auch – entsprechend
den obigen Ausführungsbeispielen
mit senkrechten Tonnenrührern 14 – zu einer
positiven Beeinflussung des unerwünschten Druckgradienten zwischen
dem Ein- und Austritt der Glasschmelze in dem betreffenden Rinnenbereich.
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Der
benachbart zu dem Rinnenboden 10b angeordnete waagrechte
Tonnenrührer 14 kann
gegebenenfalls auch mit ein oder mehreren senkrecht eingebauten
Tonnenrührern 14 entsprechend
den obigen Ausführungsbeispielen
kombiniert werden. Insbesondere kann auch wiederum ein herkömmliches
Rührwerkzeug
nachgeschaltet werden, um dessen Rührwirkung gezielt zu verbessern
und eine optimale Homogenisierung für die Glasschmelze zu erreichen.
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Die 15 veranschaulicht
schließlich
in einem letzten erfindungsgemäßen Ausführungs-beispiel
noch die Förderung
einer (wieder durch einen Pfeil 12 symbolisierten) Glaschmelze
durch ein senkrechtes Rohr 44. In dem Rohr 44 sind
benachbart zu der Rohrwand 44a vier gleichmäßig zueinander
beabstandete senkrechte Tonnenrührer 14 angeordnet, die
sich entsprechend der Pfeilrichtung 18 im Uhrzeigersinn
drehen und die Glasschmelze 12 aus dem zwischen ihnen und
der Rohrwand 44a jeweils gebildeten engen Spalt zum Weitertransport
zurück
in die Haupt-Glasströmung 12 im
Mittenbereich des Rohres 42 drängen, was mit einer entsprechend
besseren Homogenisierung der Glasschmelze 12 verbunden
ist.
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Ein
entsprechender Effekt würde
sich im vorliegenden Fall auch bei sich entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn
drehenden Tonnenrührern 14 ergeben.
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Zur
besseren Homogenisierung der Glasschmelze 12 kann In der
Mitte des Rohres 44 auch noch ein (nicht dargestellter)
zusätzlicher
konventioneller Rührer
angeordnet sein, dessen Wirkungsgrad sich durch den beschriebenen
Transport der Glasschmelze 12 aus dem Wandbereich des Rohres 44 in den Mittenbereich
deutlich verbessern lässt.
Dies gilt insbesondere bei einem von der Zylindergeometrie abweichenden
Rohr 44, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, bei dem ein
auf herkömmliche
Art und Weise mittig positionieter Rührer nicht alle Stellen an der
Wand gleichmäßig erreichen
kann, so dass es nicht nur zur unerwünschten Bildung von Wandglas sondern
auch zum Auftreten von Totzonen kommen kann. Durch die beschriebene
erfindungsgemäße Verwendung
von wandnah angeordneten Tonnenrührern 14 lässt sich
dies zuverlässig
verhindern und eine merkliche Verbesserung des Homogenisierungsgrades
erreichen.
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Eine
entsprechende Wirkung lässt
sich auch durch eine geeignete erfindungsgemäße Anordnung von Tonnenrührern in
einem Rührgefäß oder Tiegel erreichen.
Die optimale Anzahl der jeweils erforderlichen Rührer kann hierbei je nach Anwendungszweck geeignet
gewählt
werden.
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Der
Vollständigkeit
sei noch darauf hingewiesen, dass auch andere Rührerzahlen und Rührerkonfigurationen,
wie beispielsweise gegebenenfalls auch eine unsymmetrische Rühreranordnung,
verwendbar sind.