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Die
Erfindung betrifft ein aktiv abgeschirmtes, supraleitendes Magnetsystem,
insbesondere für ein
hochauflösendes
Spektrometer der magnetischen Resonanz, mit einem im wesentlichen
zylinderförmigen
Kryostaten mit einer axialen Raumtemperaturbohrung zur Aufnahme
einer Probe und eines Hochfrequenz-Sende- und Detektionsystems mit
einer im Betrieb supraleitend kurzgeschlossenen Magnetspule, die
aus einer Hauptspule und einer diese radial umgebenden Abschirmspule
besteht, welche Magnetspule sich in einem Bereich innerhalb des Kryostaten
in einem Heliumtank auf einem tiefen Temperaturniveau befindet und
die Probe in der Raumtemperaturbohrung umgibt und am Probenort im
Betrieb ein homogenes, zeitlich stabiles Magnetfeld erzeugen soll,
das den Anforderungen zur Aufnahme eines hochauflösenden Spektrums
der magnetischen Resonanz genügt
und das im Außenraum ein
gegenüber
einem nicht-aktiv-abgeschirmten Magnetsystem ein stark reduziertes
magnetisches Streufeld aufweist.
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Beispielsweise
bekannt aus supraleitenden Magnetsystemen von NMR-Spektrometern der
Anmelderin sind Einrichtungen zur Stabilisierung des im Messvolumen
eines hochauflösenden
Magnetresonanz-Spektrometers durch eine in einem Kryostaten befindliche
supraleitend kurzgeschlossene Hauptspule erzeugten Magnetfeldes,
insbesondere eines hochauflösenden
NMR-Spektrometers, wobei die Einrichtungen eine oder mehrere Kompensationsspulen
umfassen, die derart dimensioniert und platziert sind, dass sie
in ihrer Gesamtheit geeignet sind, Felddriften der supraleitend
kurzgeschlossenen Hauptspule im Messvolumen weitgehend ausgleichen.
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Hochauflösende NMR-Spektrometer
müssen
neben einer extrem guten Magnetfeldhomogenität über das Probenvolumen auch
eine ebenso gute zeitliche Stabilität des Magnetfeldes aufweisen.
Zu diesem Zweck ist die supraleitende Hauptspule des Magneten im
Betrieb supraleitend kurzgeschlossen. An die Eigenschaften des supraleitenden
Kurzschlussschalters, die Qualität
der supraleitenden Drähte
der Spule und der supraleitenden Verbindungen (Joints) zwischen
einzelnen Drahtabschnitten (Sektionen) der Spule sind daher extreme
Anforderungen gestellt. Insgesamt müssen im Kurzschlussbetrieb
Abklingzeiten des supraleitenden Spulenstroms von mehreren 10000
Jahren gewährleistet werden.
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Kurzfristige
Schwankungen des Magnetfelds am Probenort können durch ein sog. Lock-System ausgeglichen
werden. Dazu wird vom Spektrometer, i.a. in einem dafür vorgesehenen
Frequenzband ein separates NMR-Signal einer Lock-Substanz (i.a. Deuterium)
gemessen und dessen Frequenz über
einen Rückkoppelkreis
mittels einer kleinen, resistiven Kompensationsspule (Lock-Spule) in der Raumtemperaturbohrung
des Magnetsystems stabilisiert.
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Eine
supraleitend kurzgeschlossene Magnetspule hält den magnetischen Fluss durch
ihre Bohrung konstant, d.h. der supraleitende Strom ändert sich
spontan, wenn z.B. ein externes Störfeld einwirkt, in der Art,
dass sich der Gesamtfluss durch die Spule nicht ändert. Dies bedeutet in der
Regel nicht, dass das Feld im Arbeitsvolumen absolut homogen und
konstant bleibt, da die räumliche Feldverteilung
einer Störung
und der Hauptmagnetspule nicht übereinstimmen.
Es gibt im Stand der Technik Vorschläge, diese Abweichungen durch
Auslegung der Hauptspulengeometrie, durch supraleitende Zusatzspulen
oder durch aktive Regelmaßnahmen
zu kompensieren (
US
4 974 113 A ;
US
4 788 502 A ;
US 5
278 503 A ).
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In
den supraleitenden Magneten der hochauflösenden NMR werden i.a. supraleitende
Shimspulensätze
verwendet, um in einem ersten Schritt das Feld am Probenort zu homogenisieren.
Im Betrieb sind die einzelnen Spulensätze mit einem Korrekturstrom
beaufschlagt und supraleitend kurzgeschlossen. Die Shimspulensätze können auch
eine sogenannte B0-Spule mit umfassen, die
in der Lage ist, ein hinreichend homogenes, kleines Zusatzfeld am
Probenort zu erzeugen. Damit kann, ohne den supraleitenden Stromkreis
der Hauptspule zu öffnen, das
Feld, bzw. die Protonenfrequenz, exakt auf einen vorgewählten Wert
fein eingestellt werden. Darüber hinaus
hat man aber bereits früh
erkannt, dass über die
kurzgeschlossene B0-Spule in gewissen Grenzen auch
eine Drift der Hauptspule kompensiert werden kann. Dazu muss die
B0-Spule so platziert und dimensioniert
sein, dass der Feldabfall der Hauptspule einen Gegenstrom in der
B0-Spule induziert, der gerade dazu führt, dass
am Probenort das Feld konstant bleibt. Die Grenzen dieses Verfahrens
liegen darin, dass der Strom durch die B0-Spule
nicht zu groß werden
darf. Einerseits kann dies durch den verwendeten Draht begrenzt
sein. Auf jeden Fall muss jedoch der Beitrag der (wenig homogenen) B0-Spule so klein bleiben, dass die Feldhomogenität über die
Probe nicht beeinträchtigt
wird. Zudem kann es durch die notwendige induktive Kopplung der B0-Spule an die Hauptspule im Quenchfall zu
einem Überladen
der B0-Spule und deren Zerstörung kommen.
Dagegen müssen
Schutzeinrichtungen eingeführt
werden, was aber zusätzlichen
Aufwand bedeutet.
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Die
Produktion von supraleitenden Hochfeldmagneten für hochauflösende NMR-Spektrometer (oder
auch ICR-Spektrometer) hat ein sehr hohes Qualitäts- und Zuverlässigkeitsniveau
erreicht. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass eines der sehr
teuren Magnetsysteme die spezifizierten Grenzen der Drift zwar deutlich überschreitet
aber ansonsten durchaus stabil ist. Eine Kompensation der Drift über die
Lockspule oder eine B0-Spule des Shimsystems
würde sehr
schnell an die oben genannten Grenzen stoßen, so dass die Intervalle
für ein
Nachregeln des Gesamtfeldes (mit dem damit verbundenen Öffnen des
supraleitenden Hauptstromkreises, Einführen von Stromstäben, Heliumverlust,
usw.) unzumutbar kurz würden.
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Es
besteht daher der Bedarf nach einem supraleitenden Magnetsystem
der eingangs genannten Art, das in der Lage ist, Driften, die etwa
eine Größenordnung über den
maximal spezifizierten liegen, über
lange Zeiten zu kompensieren ohne dabei die Homogenität und Stabilität des Magnetfeldes
am Probenort unzulässig
zu verschlechtern. Vorzugsweise soll es auch möglich sein, bereits gefertigte,
driftende Hauptspulen zu verwenden.
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Aus
der US 2002/101240 B1 ist es bekannt, innerhalb des Kryostaten in
einem radial außen
liegenden Gebiet auf verglichen mit der supraleitenden Magnetspule
erhöhter
Temperatur eine oder mehrere supraleitende Driftkompensationsspulen
anzubringen, die ganz oder zeitweise supraleitend kurzgeschlossen
sein können
oder auch über
ein äußeres Netzgerät ständig betrieben
werden.
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Eine
supraleitende Kompensationsspule, insbesondere aus hochtemperatursupraleitendem Material,
kann entsprechend der US 2002/101240 B1 auf einem Temperaturniveau
oberhalb der Hauptspule radial außerhalb der Hauptspule angebracht
sein, insbesondere in einem Stickstofftank des Magnetkryostaten
bzw. in thermischem Kontakt mit einer Refrigeratorstufe des Kryostaten
im Temperaturbereich zwischen 20 K und 100 K, in der ein Kompensationsstrom
fließt,
der am Probenort den Abfall des Magnetfeldes durch die Drift der
Hauptspule kompensiert. Bei größerer Entfernung
vom Probenort ist es einfacher, das Kompensationsfeld z.B. bereits
durch eine angepasste Helmholtzanordnung hinreichend homogen zu
halten.
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Die
Verwendung eines supraleitenden Drahtes gewährleistet, dass ein hinreichend
großer
Strom erzeugt werden kann.
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Der
Vorteil dieser Anordnung z.B. im Stickstofftank gewährleistet,
dass die supraleitende Magnetspule nicht verändert werden muss und auch
am Heliumtank sind keine Ein- oder Umbauten nötig.
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In
der
US 6 624 732 B2 wird
dagegen vorgeschlagen, eine leicht driftende Magnetspule derart
zu betreiben, dass sie nicht vollständig supraleitend kurzgeschlossen
ist sondern über
einen sehr kleinen Widerstand. Von einem externen Netzgerät wird im Betrieb
der immer der volle Spulenstrom zugeführt bzw. genau genommen ein
etwas höherer
Strom, der so bemessen ist, dass der Spannungsabfall über dem
kleinen Widerstand gerade ausreicht, die Drift der Magnetspule auszugleichen.
Auf diese Weise wird zwar der volle Strom in den Kryostaten eingebracht,
allerdings ist das in die Magnetspule übertragene Rauschen des Netzgeräts wegen
des fast vollständigen
Kurzschlusses über
den kleinen Widerstand vernachlässigbar
gering.
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Aus
DE 100 60 284 A1 ist
eine Magnetanordnung mit einem aktiv abgeschirmten supraleitenden Magnetspulensystem
und einem zusätzlichen
supraleitenden Strompfad zur Streufeldunterdrückung im Quenchfall bekannt.
Der zusätzliche
Strompfad kann als Driftkompensation des magnetischen Feldes der Magnetanordnung
im Arbeitsvolumen dienen. Dazu ist jedoch eine Kopplung des supraleitenden
zusätzlichen
Strompfads mit der Hauptspule notwendig. Die bekannte Magnetanordnung
kann daher nicht gleichzeitig zur Driftkompensation und als Quenchschutz verwendet
werden.
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Da
NMR-Hochfeldmagnetspulen extrem teuer sind und eine Spule, deren
Drift nicht behoben werden kann, nahezu wertlos wird, besteht insbesondere
im extremen Hochfeldbereich ein andauernder Bedarf nach kostengünstigen
und im Betrieb tolerierbaren Lösungen
des Driftproblems.
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Die
letztgenannte Variante birgt die Problematik, dass dauernd ein Hochstromnetzgerät betrieben
werden muss, das unter anderem Wärme
in den Kryostaten einbringt. Die Variante nach der US 2002/101240
B1 führt
wesentlich geringere Ströme zu
und wird räumlich
getrennt von der Magnetspule angeordnet.
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Es
ist aber durchaus vorteilhaft, die Driftkompensation mechanisch
und damit auch thermisch mit der Magnetspule zu verbinden um unter
anderem z. B. Störungen
durch Vibrationen der Driftspule im Feld der Magnetspule zu vermeiden.
Dabei sollen aber möglichst
viele der Vorteile einer Anordnung außerhalb der Magnetspule erhalten
bleiben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß auf ebenso überraschend
einfache wie wirkungsvolle Weise dadurch gelöst, dass die Driftkompensationsspule
oder Teilspulen derselben mechanisch und thermisch mit der Abschirmspule
oder deren Teilspulen fest verbunden ist (sind), wobei die Driftkompensationsspule
von der Magnetspule magnetisch entkoppelt ist, d.h. der magnetische
Fluss durch die Driftspule, der von der Hauptspule in Kombination
mit der Abschirmspule erzeugt wird, verschwindet, dass sie zumindest
zeitweise mit einer externen Stromquelle verbunden ist, die den
in die Driftkompensationsspule eingespeisten Strom nach einem vorgegebenen
Programm derart steuert oder regelt, dass das Feld am oder in der
Nähe des
Probenortes nur innerhalb eines vorgegebenen Bereichs von einem
Sollwert abweicht.
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Die
Driftkompensationsspule ist vorzugsweise auf die Abschirmspule aufgewickelt.
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Bei
einer aktiven Regelung entsteht kein weiterer supraleitend kurzgeschlossener
Stromkreis, der sich unkontrolliert aufladen könnte. Bei abgeschalteter Stromquelle
fließt
kein Kompensationsstrom mehr. Andererseits ist durch die Verwendung
eines Supraleiters, insbesondere eines relativ dünnen Drahts, der bei niedrigem
Strom und hoher Ladespannung der Driftkompensationsspule(n) betrieben wird,
der Wärmeeintrag
in den Kryostaten vernachlässigbar
gering. Die bei gleichem erzeugtem Feld höhere Induktivität einer
Driftkompensationsspule aus dünnem
Draht spielt keine Rolle.
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Die
Feinregelung erfolgt bevorzugt durch einen Lock-Kreis, ggf. zusätzlich und
in Ergänzung zum
bereits vorhandenen resistiven Lock. Dabei kann es genügen, die
Kompensation relativ grob, ggf. in zeitlich lang anhaltenden Stufen
nachzustellen. Zeitweise kann die Driftkompensationsspule auch supraleitend
kurzgeschlossen werden. Man beachte dabei aber, dass diese dann
eine weiter fortschreitende Drift gerade nicht mehr kompensiert.
Die Feinregelung und zeitweise Driftkompensation übernimmt dabei
das (resistive) Lock-System. Dadurch, dass der Beitrag des Kompensationsfeldes
zum Gesamtfeld sehr klein ist (bis etwa 10–5),
kann auch im hochauflösenden
Spektrometer das dadurch notwendigerweise eingebrachte Rauschen
toleriert werden, da dies ohne Schwierigkeiten unter 10–6 gehalten werden
kann. Die induktive Kopplung der Driftkompensationsspule mit dem
supraleitenden Kreis der Hauptspule ist eliminiert und die mit dem
Shimsystem sollte entweder in der Anordnung ebenfalls eliminiert oder
bei der Auslegung berücksichtigt
sein.
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In
einer Ausführungsform
weist die Driftkompensationsspule einen supraleitenden Schalter
auf und ist im Betrieb zumindest zeitweise supraleitend kurzgeschlossen.
In dieser Phase liefert sie nur einen konstanten Feldbeitrag, der
dann von Zeit zu Zeit nach öffnen
des Schalters mittels eines vergrößerten Kompensationsstroms
durch das externe Netzgerät auf
den Sollwert (oder darüber)
gebracht werden.
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Aktiv
abgeschirmte Magnetsysteme von modernen NMR- oder ICR-Spektrometer bestehen
aus zwei in Serie geschalteten Teilspulen (Hauptspule und Abschirmspule),
die entgegengesetzte Felder erzeugen, so dass das Gesamtdipolmoment
der Anordnung und damit weitgehend das Streufeld verschwindet. Darüber hinaus
sind, wie bereits eingangs erwähnt, üblicherweise
resistive und/oder supraleitende Kompensationsanordnungen vorgesehen,
die den Einfluss externer Störungen
am Probenort minimieren sollen. Die vorliegende Erfindung wird vorzugsweise
in Kombination mit diesen Maßnahmen eingesetzt,
wobei immer zu beachten ist, dass die unterschiedlichen Abschirm-
und Kompensationsmaßnahmen
miteinander wechselwirken. Dies muss entweder partiell unterbunden
werden (Kopplung Null) oder man muss das Gesamtverhalten der Apparatur bei
der Auslegung explizit berücksichtigen.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert. Es
zeigen:
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1 äußerst schematisch
den Kryostaten einer Kernspinresonanzapparatur mit einer Hauptspule
und einer Abschirmspule mit einer darauf aufgewickelten Driftkompensationsspule
im Heliumtank;
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2 den
zeitlichen Verlauf
- a) des (driftenden) Hauptmagnetfeldes
(ΔB0) am Probenort,
- b) des durch die Driftkompensationsspule(n) erzeugten Kompensationsfeldes
(ΔBkomp),
- c) des durch die Feinregelung (Locksystem) erzeugten Feldes
(ΔBlock)
für den Fall der Driftkompensation
in zeitlich beabstandeten Stufen;
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3 den
zeitlichen Verlauf
- a) des (driftenden) Hauptmagnetfeldes
(ΔB0) am Probenort,
- b) des durch die Driftkompensationsspule(n) erzeugten Kompensationsfeldes
(ΔBkomp),
- c) des durch die Feinregelung (Locksystem) erzeugten Feldes
(ΔBlock)
für den Fall der Driftkompensation
in linearer Approximation, die in zeitlichen Abständen aktualisiert
wird.
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Im
einzelnen zeigt 1 schematisch einen Schnitt
durch den im wesentlichen rotationszylinderförmigen Kryostaten des supraleitenden
Magnetsystems 1 z.B. einer hochauflösenden NMR-Apparatur. In einem
Heliumtank 3 des Kryostaten 2 ist die im Betrieb
supraleitend kurzgeschlossene Magnetspule 4 angeordnet,
die aktiv abgeschirmt ist, d.h. aus zwei gegenläufigen Teilspulen 4a (Hauptspule)
und 4b (Abschirmspule) besteht. Der Kryostat 2 weist
entlang seiner Zylinderachse 5 eine Raumtemperaturbohrung 6 auf,
innerhalb der im Zentrum der Magnetspule 4 in einem Messbereich 7 eine
Probe 8 angeordnet ist, die von einer HF-Sende- und Empfangsspulenanordnung 9 (Probenkopf)
umgeben ist.
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Ebenfalls
innerhalb der Raumtemperaturbohrung 6, ggf. in den Probenkopf 9 integriert,
befindet sich zur Feinkorrektur des Magnetfeldes im Messbereich
eine sog. Lockspule 10. Diese Lockspule 10 koppelt
mit der Magnetspule 4 entweder gar nicht oder nur schwach.
Der Korrekturstrom durch die Lockspule 10 wird bei NMR-Spektrometern
i.a. über ein
NMR-Locksignal einer der Probe 8 beigemischten Locksubstanz
so über
die NMR-Konsole 21 geregelt, dass die NMR-Frequenz der
Locksubstanz (z.B. Deuterium) und damit das Magnetfeld am Probenort konstant
bleibt. Solche Lockanordnungen sind Stand der Technik und sehr präzise. Allerdings
ist der verfügbare
Hub gering und sie sind für
die Korrektur von Schwankungen um den Sollwert ausgelegt und zur Korrektur
von anhaltenden Felddriften ungeeignet.
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Der
Heliumtank 3 des Kryostaten 2 ist von einem Stickstofftank 11 umgeben.
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Auf
die Abschirmspule 4b aufgewickelt und damit mechanisch
und thermisch mit dieser starr verbunden sind im Heliumtank 3 Driftkompensationsspulen 12 angeordnet,
die von einem Netzgerät 13, das
von einem Steuergerät 14 gesteuert
wird, mit Strom versorgt werden. Die feste Verbindung von Magnetspule 4 und
Driftkompensationsspule 12 bewirkt, dass diese nicht relativ
zueinander schwingen und dadurch Störungen verursachen können. Die Driftkompensationsspulen 12 bestehen
aus dünnem Supraleiterdraht
und müssen
daher trotz verhältnismäßig hoher
erreichbarer Stromdichte nur einen verhältnismäßig geringen Strom tragen (bei
entsprechend erhöhter
Spannung beim Betrieb durch das Netzgerät 13), ohne den Heliumtank 3 und
die darin enthaltene Magnetspule 4 durch ihre Zuleitungen übermäßig zu erwärmen. Es
ist erforderlich, dass die Driftkompensationsspulenanordnung 12 weitgehend von
der Magnetspule 4 und möglichst
auch von der Lockspule 10 entkoppelt ist, was die Regelung
vereinfacht und die Betriebssicherheit erhöht. Falls nun die Hauptspule 4 im
kurzgeschlossenen Betrieb driftet, kann dies von der Driftkompensationsspule 12 aufgefangen
werden. Es genügt
dabei, die Drift nur grob zu kompensieren, z.B. in Stufen oder in
einer linearen Approximation, die jeweils von Zeit zu Zeit kontrolliert
und angepasst wird. Die Feinregelung übernimmt das Locksystem, d.h.
die Driftkompensation muss nur dafür sorgen, dass die Abweichung vom
Sollwert so gering bleibt, dass der maximal zulässige Hub für das Locksystem nicht überschritten wird.
Ein Indikator dafür
ist natürlich
der Regelstrom durch die Lockspule 10. Bei einem länger dauernden Experiment
wird man also zunächst
einen recht großen
negativen Strom durch die Driftkompensationsspule 12 schicken,
der mit fortschreitender Drift der Hauptspule 4 reduziert
wird und schließlich
das Vorzeichen wechselt. Der maximal zulässige Strom durch die Driftkompensationsspule 12 und
die Stärke der
Drift geben dabei eine maximale Zeit für ein Experiment mit konstantem
Magnetfeld vor. Das Maximalfeld der Driftkompensationsspule 12 am
Probenort ist zwar um Größenordnungen
höher als
das der Lockspule 10 aber immer noch sehr klein im Vergleich
zu dem der Hauptspule 4, so dass dieses Kompensationsfeld
hinreichend homogen gehalten werden kann und auch das durch das
Netzgerät 13 eingebrachte
Rauschen noch in akzeptablen Grenzen liegt. Das Anbringen der Driftkompensationsspule(n) 12 auf
der Abschirmspule 4b hat den Vorteil, dass dies sowohl
vorab vorsorglich leicht möglich
ist als auch nachträglich
durch Aufwickeln auf die bereits fertiggestellte Magnetspule 4.
Gegenüber
dem Anbringen im Stickstofftank 11 hat dies den Vorteil, dass
(abgesehen von der Lockspule 10 und ggf. einem Raumtemperatur-Shimsystem)
die magnetfelderzeugenden Spulen starr miteinander verbunden sind
und eine kompakte Einheit bilden, die insgesamt von außen über i.a.
weitgehend gemeinsam geführte Zuleitungen
für supraleitende
Shimspulen, Schalterheizungen und Sensoren versorgt werden.
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Eine
alternative Betriebsart zu der dauernd aktiv durch das Netzgerät 13 gesteuerten
Driftkompensationsspule 12 ist es, diese ebenfalls zeitweise supraleitend
kurzzuschließen,
obwohl sie von der Magnetspule 4 entkoppelt ist und daher
im kurzgeschlossenen Zustand deren weitere Drift nicht auffangen
kann. In diesem Fall übernimmt
die geregelte Lockspule die Driftkompensation solange die Driftkompensationsspule 12 kurzgeschlossen
bleibt oder man benutzt die Bo-Spule des supraleitenden Shimspulensatzes.
Grundsätzlich
können
auch mehrere unabhängige
Driftkompensationsspulensätze 12 vorgesehen
werden, die jeweils nach erreichen eines Maximalstroms supraleitend
kurzgeschlossen werden, wonach der zugeführte Strom wieder reduziert werden
kann und keine thermische Belastung mehr darstellt. Danach wird
der nächste
Satz angeschlossen und mit fortschreitender Drift der Magnetspule 4 geladen.
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In 2 ist
für den
Fall der Driftkompensation in zeitlich beabstandeten Stufen der
zeitliche Verlauf des (driftenden) Hauptmagnetfeldes am Probenort,
des durch die Driftkompensationsspule(n) erzeugten Kompensationsfeldes
sowie des durch die Feinregelung (Locksystem) erzeugten Feldes dargestellt
was letztlich insgesamt zu einem konstanten Gesamtfeld am Probenort
führt.
Eine durch eine externe Störung
verursachte Fluktuation S wird durch das Locksystem mittels eines
entgegengerichteten Feldpulses – S
ausgeregelt.
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In 3 ist
entsprechend für
den Fall der Driftkompensation in linearer Näherung der zeitliche Verlauf
des (driftenden) Hauptmagnetfeldes am Probenort, des durch die Driftkompensationsspule(n)
erzeugten Kompensationsfeldes sowie des durch die Feinregelung (Locksystem)
erzeugten Feldes dargestellt was letztlich mit kleinerer Belastung
der Lockspule insgesamt zu einem konstanten Gesamtfeld am Probenort
führt.
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Die
Drift kann auch durch andere Näherungen
ausgeglichen werden, im Allgemeinen wird jedoch die lineare ausreichend
sein und eine Nachkorrektur der Steigung wird nur in recht großen zeitlichen Abständen notwendig
sein.
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Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist, sondern auch in Abwandlungen Verwendung finden kann. Insbesondere
lässt sie
sich mit der Vielzahl der im Stand der Technik bekannten Kompensationsmaßnahmen für interne
Driften und externe Störungen
vorteilhaft kombinieren. Insbesondere ist dabei immer die Kopplung
der gesteuerten, geregelten oder kurzgeschlossenen Spulenkreise
zu beachten.