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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Handovers von einer
mobilen Kommunikations-Endeinrichtung in wenigsten einem IP-basierten
Funknetz von einer ersten an eine zweite Funknetz-Zugangseinrichtung,
sowie ein entsprechend ausgebildetes IP-Funknetz und angepasste Kommunikationseinrichtungen.
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Bekanntermaßen ist
das Internet bereits heute ein wichtiges Kommunikationsmedium geworden.
Das hierzu verwendete Übertragungsprotokoll, das
sogenannte Internet-Protokoll IP, wurde allerdings nur für Festnetze
und also im Wesentlichen für die
Kommunikation zwischen immobilen Computern entwickelt. Da jedoch
zwischenzeitlich die Mobilität eine
immer größere Bedeutung
gewinnt, ist die Spezifikation einer AII-IP-Plattform für Funknetze
zur Zeit in den Standardisierungsgremien intensiv diskutiert. Der
Zugriff zum Internet während
der mobilen Nutzung einer Kommunikationsendeinrichtung, wie beispielsweise
einem Notebook, ist somit eine wichtige Herausforderung, weswegen
das IP-Protokoll zum mobilitätsgeeigneten
IP-Protokoll, dem sogenannten Mobile IP (MIP) bzw. hierarchischen
Mobile IP (HMIP) erweitert wurde.
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Das
mobilitätsgeeignete
IP-Protokoll ist somit eine erweiterte Version des Netzwerkschichtenprotokolls
IP für
mobile Kommunikationsendeinrichtungen, die mit unterschiedlichen
Netzzugangseinrichtungen eines oder auch verschiedener nachgeschalteter
Netze verbunden werden können
und dabei ihre angestammte IP-Adresse behalten.
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Da
aufgrund des Schritts von der ortsgebundenen zur ortsungebundenen
Kommunikation jedoch eine unmittelbare Zuordnung der Netzwerkadresse zum
Netzwerk, in dem sich die mobile Kommunikationsendeinrichtung befinden
soll, nicht mehr gegeben ist, weist die Mobile IP-Architektur jede
mobile Kommunikationsendeinrichtung einem Heimatnetz zu und weist
ihr eine dem Heimatnetz zugeordnete IP-Adresse zu.
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Wechselt
eine mobile Kommunikations-Endeinrichtung in ein fremdes Netz, erhält diese
eine spezifische (H)MIP-Information,
die eine diesem Netz zugeordnete Netzwerkadresse, über welche
zukünftig
Datenpakete von und zu der mobile Kommunikations-Endeinrichtung
geleitet bzw. geroutet werden müssen,
umfasst.
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Bekanntermaßen definiert
eine MIP-Architektur üblicherweise
ferner eine im Heimatnetz der mobilen Kommunikationsendeinrichtung
angesiedelte Leitseinrichtung, einen sogenannten, Hardware und/oder
Software basierten Home-Agent, an welchen diese Netzwerkadresse
zur Routenanpassung, also im Wesentlichen zum Abfangen und Weiterleiten von
Datenpaketen, die an die mobile Kommunikationsendeinrichtung von
mit dieser korrespondierenden Endeinrichtungen gesendet werden, übermittelt werden.
Auch eine Übermittlung
an mit der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung korrespondierende Endeinrichtungen
ist applikationsspezifisch möglich, so
dass diese nach eigener Routenanpassung Datenpakete nicht mehr über den
Home-Agenten versenden müssen.
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Bei
einer HMIP-Architektur übernimmt
Herkömmlicherweise
ein Router, der verschiedene Subnetze oder Domänen auf der Vermittlungsschicht
miteinander verbindet, die Aufgabe des Home-Agent, wobei eine Domain
der höchste
Level einer hierarchischen Architektur ist und z.B. ein ISP-, ein
Firmennetzwerk, ein LAN oder auch eine Anzahl von LAN's umfassen kann.
Eine mobile Kommunikations-Endeinrichtung, die in ein fremdes Netz
wechselt, erhält mit
einer spezifischen HMIP-Information eine oder mehrere Netzwerkadresse(n),
die der mobilen Kommunikationsendeinrichtung innerhalb des Netzes
zugewiesen und/oder welche die Zugangseinrichtung des Netzes repräsentiert,
mit der die mobile Kommunikationsendeinrichtung tatsächlich in
Verbindung steht.
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Das
MIP bzw. das HMIP ist jedoch grundsätzlich unabhängig von
Funkschnittstellen entwickelt worden ist und soll auch unabhängig davon funktionieren.
Hierdurch sind jedoch Probleme entstanden, die, wie nachfolgend
aufgezeigt, ein übergangsloses
nahtloses Handover einer mobilen Kommunikations-Endeinrichtung von
einer ersten an eine zweite Netz-Zugangseinrichtung bei Ankopplung
der mobilen Kommunikationsendeinrichtung über eine Funkschnittstelle
und somit eine im Wesentlichen uneingeschränkte bzw. übergangslose Mobilität, eine sog.
seamless mobility, in IP-basierten Funknetzen bisher weitgehend
verhindern.
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Kommuniziert
eine mobile Kommunikationsendeinrichtung, wie z.B. ein Notebook, über ein IP-basiertes
Funknetz bildet diese einen mobilen Knoten des IP-basierten Funknetzes
aus. Bewegt sich der mobile Knoten aus dem Funkversorgungsbereich
A einer ersten Funknetz-Zugangseinrichtung in
den Funkversorgungsbereich B einer zweiten Funknetz-Zugangseinrichtung
des gleichen Netzes oder auch eines anderen Netzes erfolgt eine Übergabe,
der sogenannte Handover, des mobilen Knotens. Datenpakete, die bisher über die
erste Funknetz-Zugangseinrichtung von dem und/oder an den mobilen Knoten übertragen
wurden, sollen nach dem Handover über die zweite Funknetz-Zugangseinrichtung übertragen
werden. Um dieses zu realisieren, muss folglich die Route für die Datenpakete
zwischen dem mobilen Knoten und jeder mit diesem korrespondierenden
(festen oder mobilen) Zugangs- oder Endeinrichtung aktualisiert
werden.
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Zu
diesem Zweck muss somit zunächst
der mobile Knoten über
ein sogenanntes Advertisement oder ADS-Signalisierungsdatenpaket der zweiten Funknetz-Zugangseinrichtung
die aktuelle (H)MIP-Information erhalten. Üblicherweise wird dieses ADS-Signalisierungsdatenpaket
als Broadcast-Paket oder auf Anforderung des mobilen Knotens generiert.
Nach dem Empfang des ADS-Signalisierungsdatenpaketes sendet der
mobile Knoten A ein spezifisches (H)MIP Signalisierungsdatenpaket an
die zweite Funknetz-Zugangseinrichtung, welches über das nachgeschaltete Kommunikationsnetz,
herkömmlicherweise
zunächst
ein Festnetz, an den Router oder den Home-Agent zur Routenanpassung weitergeleitet
wird.
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Die
Realisierung eines nahtlosen Handovers und folglich der seamless
mobility bei IP-basierten Funknetzen hängt somit wesentlich davon
ab, wie schnell ein derartiges (H)MIP-Signalisierungsdatenpaket an den Router
bzw. den Home-Agent und/oder auch an eine korrespondierende Endeinrichtung
gesendet werden kann, so dass daraufhin die Datenpakete entsprechend
umgeleitet werden. Da jedoch, wie bereits erwähnt, MIP/HMIP unabhängig vom
Typ einer Funkschnittstelle entwickelt wurde, ist ein in Bezug auf
den Wechsel eines Funkversorgungsbereiches zeitnahes Absenden von
ADS-Paketen in der MAC (Medium Access Control) Teilschicht von Funknetz-Zugangseinrichtungen
sowie ein zeitnahes Absenden von (H)MIP-Signalisierungsdatenpaketen
in der MAC-Teilschicht eines mobilen Knotens nicht vorgesehen und
wird darüber
hinaus häufig
noch zusätzlich
verzögert.
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Der
Grund hierfür
ist im Wesentlichen darin begründet,
dass über
die Funkschnittstelle zu übertragende
Datenpakete vorher in einer Datenpaketabarbeitungsreihe, einer sogenannten
MAC Queue, gespeichert werden und folglich in einer Datenpaketabarbeitungsreihe
gespeicherte Pakete ein zeitnahes Absenden eines ADS- oder eines
anderen Signalisierungsdatenpaketes verzögern können. Eine zusätzliche
Verzögerung
beim Absenden eines ADS-Signalisierungsdatenpaketes
erfolgt im Wesentlichen immer dann, wenn in der Datenpaketabarbeitungsreihe
der Funknetz-Zugangseinrichtung
noch an vorderer Abarbeitungsposition eingereihte Datenpakete nicht mehr
an die adressierten mobilen Knoten transportiert werden können, weil
diese von der Funknetz-Zugangseinrichtung, aus welchen Gründen auch
immer, erreicht werden. Ferner wird das Absenden eines (H)MIP-Signalisierungsdatenpaketes
von dem mobilen Knoten zusätzlich
verzögert,
wenn in der Datenpaketabarbeitungsreihe des mobilen Knotens noch
irgendwelche Datenpakete vorrangig gespeichert sind, die über eine
nicht mehr erreichbare Funknetz-Zugangseinrichtung
gesendet werden müssen. Das
Absenden eines (H)MIP-Signalisierungsdatenpaketes ist also bisher
erst dann möglich,
wenn alle solche in einer Datenpaketabarbeitungsreihe noch als vorrangig
abzuarbeitende verbliebenen Datenpakete verworfen werden. Insgesamt
ist somit ein Seamless Handover, also eine nahtlose Übergabe
in IP-basierten Funknetzen nicht gewährleistet.
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Darüber hinaus
verhindern noch in einer Datenpaketabarbeitungsreihe befindliche
Datenpakete, die in Folge von Mobilität ihre adressierten korrespondierenden
Knoten nicht mehr erreichen können, auch
das Versenden von allen anderen Paketen. Somit können auch weitere Verbindungen
wegen der Mobilität
eines mobilen Knotens stark gestört
werden. Die in einer Datenpaketabarbeitungsreihe befindlichen Pakete
weiterer Verbindungen können
erst dann übertragen
werden, wenn die wegen Mobilität nicht
mehr übertragbaren
Pakete nach einer großen Verzögerung von
der MAC-Teilschicht verworfen worden sind. Folge ist eine die Paketverzögerung auch
von anderen Paketen, wodurch sich die Dienstgüte der IP-Verbindungen wegen
Mobilität
insgesamt wesentlich verschlechtert.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, einen gegenüber dem
Stand der Technik neuen und wesentlich verbesserten Weg aufzuzeigen, mit
dessen Hilfe den vorstehend aufgezeigten Problemen effektiv entgegen
getreten und insbesondere ein in Bezug auf den Wechsel eines Funkversorgungsbereiches
zeitnaher Informationsaustausch zur Routenaktualisierung in IP-basierten Funknetzen
ermöglicht
wird.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
auch höchst überraschende
Weise bereits durch einen Gegenstand mit den Merkmalen eines anhängenden unabhängigen Anspruchs
gegeben.
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Vorteilhafte
und/oder bevorzugte Ausführungsformen
und Weiterentwicklungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist somit
ein Verfahren zum Durchführen
eines Handovers von einer mobilen Kommunikations- Endeinrichtung in wenigsten einem IP-basierten
Funknetz von einer ersten an eine zweite Funknetz-Zugangseinrichtung
vorgesehen, bei welchem jeweils von den Einrichtungen empfangene oder
zu versendende Datenpakete in wenigstens zwei Protokollschichten,
einer IP-Schicht und einer darunterliegenden DLC-Schicht bearbeitet
werden und zum Versenden bearbeitete Datenpakete in einer Datenpaketabarbeitungsreihe
zur entsprechenden Abarbeitung durch eine von der DLC-Schicht umfassten
MAC-Teilschicht zwischengespeichert werden und bei welchem in der
IP-Schicht bearbeitete
Datenpakete auf Information hin analysiert werden, die zum Durchführen des
Handovers zwischen den zwei Funknetz-Zugangseinrichtungen benötigt wird
und unter Ansprechen auf das Erkennen derartiger Information eine
spezifische, Handover basierte Bearbeitung von abzuarbeitenden Datenpaketen
in der DLC-Schicht eingeleitet wird.
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Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht
somit darin, dass eine Interaktion zwischen der IP-Schicht und der
DLC-Schicht zur Durchführung
eines Seamless Handovers und also einer Seamless Mobilität genutzt wird.
Die DLC-Schicht nutzt somit die Information von der IP-Schicht,
um ein schnelles und nahtloses (H)MIP-Handover zu realisieren. Diese
erfindungsgemäße Interaktion
ermöglicht
ein gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich schnelleres, in Bezug auf den Wechsel
eines Funkversorgungsbereichs zeitnahes Absenden von Datenpaketen
mit zum Durchführen
eines (H)MIP-Handovers einer mobilen Kommunikations-Endeinrichtung
notwendiger Information, insbesondere der notwendigen Signalisierungsdatenpakete
beim (H)MIP-Handover.
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Unter
Ansprechen auf das Erkennen von Datenpaketen mit für ein Handover
benötigter
Information können
diese mit einer höheren
Priorität
als andere Datenpakete in einer Datenpaketabarbeitungsreihe, also
insbesondere innerhalb einer sogenannten MAC-Queue, eingeordnet
werden. Derartige Datenpakete betreffen somit insbesondere ADS-,
(H)MIP- und/oder
ARP-Signalisierungsdatenpakete. In Folge werden somit die Signalisierungsdatenpakete
für das Durchführen eines
(H)MIP-Handover wesentlich schneller generiert und bevorzugt über die
Funkschnittstelle der zu übergebenden
mobilen Kommunikations-Endeinrichtung an die übernehmende Funknetz-Zugangseinrichtung
gesendet. Applikationsspezifisch kann hierbei die Zuordnung mit
unterschiedlichen Abarbeitungsprioritäten innerhalb einer einzigen
Datenpaketabarbeitungsreihe oder durch entsprechende Einordnung
in verschiedene Datenpaketabarbeitungsreihen mit unterschiedlichen
Prioritäten
erfolgen.
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Das
zur spezifischen, Handover basierten Bearbeitung erforderliche Erkennen
der DLC-Schicht, also im Wesentlichen der Wireless bzw. drahtungebundenen
DLC-Schichten der
mobilen Kommunikations-Endeinrichtung und der übernehmenden Funknetz-Zugangseinrichtung,
eines entsprechenden Typs eines IP-Paketes basiert zweckmäßigerweise
entweder auf einer Analyse der Datenpakete durch eine auf der IP-Schicht
angeordnete, entsprechend mittels Hardware und/oder Software angepasst
Handhabungseinheit mit nachfolgender Mitteilung von der IP-Schicht an die Wireless DLC-Schicht
oder durch eine Analysierung des Inhaltes eines IP-Paketes innerhalb
der Wireless DLC-Schicht.
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Zur
weiteren Beschleunigung eines Handovers ist bevorzugt ferner vorgesehen,
dass ein von der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung versandtes Signalisierungsdatenpaket über die
zweite bzw. übernehmende
Funknetz-Zugangseinrichtung an wenigstens einen in wenigstens einem
der zweiten Zugangseinrichtung nachgeschalteten Kommunikationsnetz
angeordneten Router, an einen im Heimatnetz der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung
angeordneten Heimatagenten und/oder an eine mit der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung korrespondierende
Endeinrichtung zur entsprechenden Handover basierten Routenanpassung
weitergeleitet wird.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil, der auf der erfindungsgemäßen Interaktion
zwischen der IP-Schicht und der DLC-Schicht, insbesondere Wireless
DLC-Schicht basiert, besteht ferner darin, dass das Versenden von
anderen Datenpaketen auch bei in einer MAC-Queue bereits eingereihten,
in Folge von Mobilität
jedoch an zuvor adressierte Stationen nicht mehr übertragbaren
Pakete gewährleistet
wird. Solche nicht mehr übertragbaren
Pakete können
anhand der Information eines (H)MIP-spezifischen Signalisierungsdatenpaketes
auf der IP-Schicht entweder schneller verworfen werden, um eben
das Versenden von weiteren, anderen Datenpaketen nicht mehr zu verhindern,
entsprechend umadressiert oder an Funknetz-Zugangseinrichtung weiter geleitet werden, über welche
der mobile Knoten gerade erreichbar ist.
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Folglich
ist ferner bevorzugt vorgesehen, ein von der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung versandtes
Signalisierungsdatenpaket entweder direkt oder über die übernehmende Funknetz-Zugangseinrichtung
auch an die übergebende
Funknetz-Zugangseinrichtung weiterzuleiten, so dass auch unter Ansprechen
auf das Erkennen eines bei dieser Funknetz-Zugangseinrichtung eingehenden Signalisierungsdatenpaketes
bereits zur Versendung an die mobile Kommunikations-Endeinrichtung
zwischengespeicherte, abzuarbeitenden Datenpakete umgehend verworfen
oder über die übernehmende Funknetz-Zugangseinrichtung
in das IP-basierte Funknetz
geleitet werden können.
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Insbesondere
in Bezug auf eine derartige Nachbearbeitung von in der Datenpaketabarbeitungsreihe
befindlichen, nicht mehr übertragbaren Datenpakete,
ist für
die entsprechende Interaktion zwischen der IP und der DLC-Schicht
bevorzugt eine zwischen diesen Schichten angeordnete Handhabungseinheit
vorgesehen.
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Insgesamt
liegen wesentliche Vorteile der Erfindung somit in einer gegenüber dem
Stand der Technik schnelleren und effektiveren Durchführung eines
(H)MIP-Handovers, einer effektiven Reduzierung möglicher Paketverluste infolge
einer (H)MIP-Mobilität
und einer wirksamen Verkürzung
einer durch ein (H)MIP-Handover gegebenenfalls verursachten Paktverzögerung,
so dass durch Anwendung der Erfindung eine im Wesentlichen übergangslose
bzw. nahtlose Mobilität
in einem IP-basierten Funknetz erstmalig gewährleistet und somit die mobile
IP-Dienstgüte
wesentlich verbessert wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein IP-basiertes Funknetz, welches zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit wenigstens einer, zur Bearbeitung von Datenpaketen wenigstens
zwei Protokollschichten, eine IP-Schicht und eine darunterliegenden
DLC-Schicht aufweisende Kommunikationseinrichtung, wobei die Kommunikationseinrichtung
wenigstens eine Handhabungseinheit aufweist, und zwar zum Analysieren
von in der IP-Schicht bearbeiteten Datenpaketen auf Information,
die zum Durchführen
eines Handovers benötigt
wird und zum spezifischen, Handover basierten Bearbeiten von zur Versendung
in einer Datenpaketabarbeitungsreihe zur entsprechenden Abarbeitung
durch eine von der DLC-Schicht umfassten MAC-Teilschicht zwischengespeicherten Datenpaketen
in der DLC-Schicht unter Ansprechen auf das Erkennen derartiger
Information. Die Kommunikationseinrichtung ist somit insbesondere
als mobile Kommunikations-Endeinrichtung oder als Funknetz-Zugangseinrichtung.
Die hierdurch und durch die Weiterbildungen erzielten Vorteile entsprechen
folglich im Wesentlichen den vorstehend aufgezeigten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden,
detaillierten Beschreibung einer bevorzugten jedoch lediglich beispielhaften
Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Beispielszenarium innerhalb eines IP-basierten Funknetzes, und
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2 eine
schematische Darstellung der in der Funkschnittstelle einer mobilen
Kommunikations-Endeinrichtung
oder einer Funknetz-Zugangseinrichtung
maßgeblich
beteiligten Schichten in Bezug auf die erfindungsgemäße Funktionalität einer Interaktion
zwischen der IP-Schicht
und der Wireless DLC-Schicht sowie einer erfindungsgemäßen Zwischenschichthandhabungseinheit.
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Zur
Beschreibung der Wirkungsweise der Erfindung wird zunächst Bezug
genommen auf 1, welche ein Mobilitätszenarium
innerhalb eines IP-basierten Funknetzes stark vereinfacht darstellt.
Der Begriff Funknetz ist hierbei, sofern nichts anderes darüber ausgesagt
wird, unabhängig
von jedweder, insbesondere hierarchischen, Strukturierung zu verstehen.
Das dargestellte Funknetz umfasst gemäß 1 drei Funknetz-Knoten,
d.h. zweite Funknetz-Zugangseinrichtungen 2 und 3 und
eine mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5.
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Ausgangssituation
für die
nachfolgende Beschreibung ist, dass die IP-basierte mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5,
ein Notebook beispielsweise, sich als mobiler Knoten aus dem Funkversorgungsbereich
B der Funknetz-Zugangseinrichtung 2 in
das Funkversorgungsgebiet C der Funknetz-Zugangseinrichtung 3 bewegt.
Für die
Erfindung ist es grundsätzlich
unwesentlich, ob die Funknetz-Zugangseinrichtungen 2 und 3 verschiedenen
oder gleichen Mobilitätsnetzen
zugeordnet sind. Gemäß 1 sind
die Funknetz-Zugangseinrichtungen 2 und 3 beispielhaft
einem gemeinsamen Mobilitätsnetz 1 zugeordnet.
Im Falle einer HMIP-Architektur erfolgen also zu aktualisierende
Verbindungseinträge herkömmlicherweise
durch einen Router 4 des Mobilitätsnetzes 1, der im
dargestellten Fall ferner eine Verbindung zum Internet bereitstellt.
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Im
Funkversorgungsbereich C der Funknetz-Zugangseinrichtung 3 erhält die mobile
Kommunikations-Endeinrichtung 5, wie vorstehend beschrieben,
zunächst
ein (H)MIP-spezifisches ADS-Signalisierungsdatenpaket über die
Zugangseinrichtung 3, wodurch die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 erfährt, dass
sie sich jetzt im Versorgungsgebiet C der Zugangseinrichtung 3 mit
hierfür
spezifisch zugeordneter Adressinformationen befindet. Hierdurch wird
der eigentliche (H)MIP-Handover-Vorgang ausgelöst. Da die (H)MIP-Übergabe
erst mit Empfang eines solchen ADS-Signalisierungsdatenpaketes erfolgen
kann, wird solchen ADS-Paketen eine höhere Priorität in der
MAC-Queue oder Datenabarbeitungsreihe 9 (2)
einer Funknetz-Zugangseinrichtung zugeordnet.
Folglich werden ADS-Pakete vor allen anderen Datenpaketen zum Versenden
in der Datenabarbeitungsreihe 9 der Zugangseinrichtung 3 eingereiht,
so dass einer Verzögerung
bei der Aussendung von ADS-Signalisierungsdatenpaketen, insbesondere
aufgrund von in der Datenabarbeitungsreihe 9 der Wireless
DLC-Schicht 7 (2)
der Zugangseinrichtung 3 bereits eingereihten, jedoch noch nicht
verarbeiteten anderen Datenpaketen, vorgebeugt wird.
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Nach
Empfang des ADS-Signalisierungsdatenpaketes über die Zugangseinrichtung 3 sendet
die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 wenigstens
ein (H)MIP spezifische Signalisierungsdatenpaket über die
neue Zugangseinrichtung 3 und insbesondere an den Router 4,
damit die Route zwischen der mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 und mit
dieser korrespondierenden Einrichtungen aktualisiert werden kann.
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Ein
solches (H)MIP-spezifisches Signalisierungsdatenpaket umfasst beispielsweise
bei Zugrundelegung des MIPv6 oder HMIPv6 sogenannte Binding Updates.
Da die spezielle Architektur und Funktionalität von MIPv6 bzw. HMIPv6 für einen
Fachmann auf diesem Gebiet an sich bekannt und für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich
ist, wird hierauf nicht näher
eingegangen.
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Erfindungsgemäß wird auch
diesen (H)MIP-spezifischen Signalisierungsdatenpaketen der mobilen
Kommunikations-Endeinrichtung 5 eine gegenüber anderen
Datenpaketen höhere,
zweckmäßiger Weise
die höchste
Priorität
in der Datenpaketabarbeitungsreihe 9 der Wireless DLC-Schicht 7 der
Funkschnittstelle der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung 5 zugeordnet.
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Herkömmlicherweise
muss jedoch, um derartige (H)MIP-Signalisierungsdatenpakete
von der mobilen Kommunikations- Endeinrichtung 5 versenden
zu können,
zuvor noch ein Austausch von ARP- (Adress-Resolution-Protokol) Signalisierungsdatenpaketen
zwischen der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung 5 und
der neuen Funknetz-Zugangseinrichtung 3 erfolgen,
um die bisher unbekannten und in zugehörige IP-Adressen umzuwandelnden
MAC-Adressen zu erhalten. Nach Erhalt adaptiert die LLC-Teilschicht 8 der
Funkschnittstelle der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung 5 das (H)MIP-Signalisierungsdatenpaket
mit der MAC-Adresse der neuen Funknetz-Zugangseinrichtung 3.
Folglich sieht die Erfindung in bevorzugter Ausführung auch vor, die üblicher
Weise für
einen (H)MIP-Handover notwendigen ARP-Signalisierungsdatenpakete
mit einer höheren
Priorität
einzureihen und entsprechend vorrangig zu verschicken.
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Die
Zuordnung einer höheren
Priorität
für ADS-Signalisierungsdatenpakete
und (H)MIP-Signalisierungsdatenpakete
in einer jeweiligen MAC-Queue oder Datenpaketabarbeitungsreihe 9 wird
bevorzugt entweder durch Analysierung des Inhaltes eines IP-Paketes
in der IP-Schicht 6 und
anschließender
Mitteilung von der IP-Schicht 6 an die Wireless DLC-Schicht 7 oder
durch eine Analysierung des Inhaltes eines IP-Paketes in der Wireless DLC-Schicht 7 realisiert.
Die Zuordnung einer höheren
Priorität
für ARP-Pakete
beim (H)MIP-Handover wird bevorzugt durch Erkennung des ARP-Paketinhaltes
in der Wireless DLC-Schicht 7 durchgeführt. Für die Detektion wenigstens
einer hierfür
bestimmten oder bestimmbaren Information in den Datenpaketen können somit
anwendungsbedingt entsprechende, Hardware und/oder Software basierte
Handhabungseinheiten oder – instanzen
in der IP-Schicht 6 und/oder
der Wireless DLC-Schicht 7 auf einfache Weise implementiert
werden.
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Für diese
Zwichenschicht-Interaktion kann jedoch ergänzend oder alternativ auch
eine zwischen der IP-Schicht 6 und der Wireless DLC-Schicht 7 angeordnete,
mit diesen in Verbindung stehende Zwischenschichthandhabungseinheit 12 vorgesehen werden,
die die jeweiligen Informationen applikationsspezifisch entsprechend
verarbeitet.
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Durch
die Paketpriorisierung 10 in Bezug auf die Abarbeitung
(H)MIP-spezifischer Datenpakete, insbesondere der (H)MIP-Signalisierungsdatenpakete
in der MAC-Queue 9 kann der (H)MIP-Handover-Vorgang folglich
wesentlich effektiver und somit schneller bearbeitet werden.
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Auch
die bisher für
die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 zuständige Funknetz-Zugangseinrichtung 2 erhält zweckmäßiger Weise
ein (H)MIP-spezifisches Signalisierungsdatenpaket der mobilen Kommunikations-Endeinrichtung 5,
welches anwendungsspezifisch gegebenenfalls noch direkt oder über die
Funknetz-Zugangseinrichtung 3 an
die Funknetz-Zugangseinrichtung 2 übermittelt wird.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik, nach welchem die MAC-Teilschicht 11 in
der Funkschnittstelle der vorherigen Funknetz-Zugangseinrichtung 2 nach
einem (H)MIP-Handover noch in der MAC-Queue 9 bereits eingereihte,
an die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 adressierte
Pakete weiter an den mobilen Knoten 5 zu versenden versucht,
bis diese von der MAC-Teilschicht 11 schließlich, z.B.
durch Zeitablauf, verworfen werden, da die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 sich
nicht mehr in dem Versorgungsgebiet B der Funknetz-Zugangseinrichtung 2 befindet,
erfährt
die Funknetz-Zugangseinrichtung 2 somit gemäß der Erfindung
durch den Empfang des von der mobilen Kommunikations- Endeinrichtung 5 in
Bezug auf den Wechsel des Funkversorgungsbereiches zeitnah abgesendeten Signalisierungsdatenpaketes
wesentlich frühzeitiger von
dem Verlauf des (H)MIP-Handovers.
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Zweckmäßigerweise
mit Hilfe der Zwischenschichthandhabungseinheit oder -instanz 12 in
der bisherigen Funknetz-Zugangseinrichtung 2 werden daraufhin
ferner die noch in der MAC-Queue 9 verbliebenen Datenpakete,
die an die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 zu
senden sind, entweder verworfen oder an die neue Funknetz-Zugangseinrichtung 3 geleitet,
unter der die mobile Kommunikations-Endeinrichtung 5 nach
dem Handover erreichbar ist.
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Hierbei
ist im Wesentlichen die Zwischenschichtenhandhabungseinheit 12 dafür zuständig, die
Information aus einem (H)MIP-Signalisierungsdatenpaket der IP-Schicht 6 und
die in einer Datenpaketabarbeitungsreihe 9 stehenden Pakete
der DLC-Schicht 7 zu bearbeiten.
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In
entsprechender Weise werden die in der Datenpaketabarbeitungsreihe 9 der
mobilen Kommunikations-Endeinrichtung 5 noch
verbliebenen Datenpakete, die vor dem Handover über die Funknetz-Zugangseinrichtung 2 gesendet
werden sollten, in zweckmäßiger Weise
von der Zwischenschichthandhabungseinheit 12 der mobilen
Kommunikations-Endeinrichtung 5 neu bearbeitet, also im
Wesentlichen umadressiert und dann über die neue Funknetz-Zugangseinrichtung 3 in
das IP-basierte Kommunikationsnetz gesendet.