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Die
Erfindung betrifft eine Zellenradschleuse, insbesondere für Sekundärbrennstoffe,
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Zunehmend
werden in industriellen Herstellungsverfahren Recyclingprodukte
zur Wärmeerzeugung
eingesetzt. Insbesondere zur Herstellung von Zement- und anderen
Keramikprodukten werden als sogenannte Sekundärbrennstoffe neben den Primärbrennstoffen
wie Kohlenstaub und dergleichen auch staubförmige, granulierte, pelletierte,
flockige und faserige Sekundärbrennstoffe
in den Drehrohröfen
verfeuert. Diese Sekundärbrennstoffe
werden aus recycelten Müll-
oder Abfallstoffen hergestellt, indem diese zerkleinert und nach
Stoffgruppen sortiert zur thermischen Verwertung abgegeben werden.
Dabei handelt es sich beispielsweise um Plastikschredder, Farbstäube, Teppichbodenfasern,
Tiermehl oder andere Brennstoffe aus Müll oder aus Produktionsreststoffen.
In der Zementindustrie werden bei einigen Öfen schon mehr als die Hälfte des
Brennstoffbedarfs durch Sekundärbrennstoffe
zugesetzt, die wegen der geringen Kosten immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Diese werden meist über
Dosiervorrichtungen in pneumatische Förderleitungen eingegeben und
dem Brennprozeß zugeführt. Zum
eingeben in die pneumatische Förderleitung
haben sich in der Praxis Zellenradschleusen bewährt, durch die eine volumetrische
Dosierung unter pneumatischer Abdichtung zur Brennstoffzuführung möglich ist.
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Eine
derartige Brennstoffdosierung mit einer Zellenradschleuse ist aus
der
DE 200 06 800
U1 bekannt. Dabei ist zur Brennstoffdosierung eine Durchblaszellenradschleuse
vorgesehen, bei der die Zellenradschleusenachse in Richtung des
Hauptförder- stromes
verläuft.
Vor der Zellenradschleuse ist ein Gebläse angeordnet, durch das die
Sekundärbrennstoffe
aus der Zellenradschleusenkammer in die Förderleitung zum Ofen ausgeblasen
werden. Bei derartigen Durchblaszellenradschleusen tritt oft das
Problem auf, daß die
eingeblasene Luft, die unter einem gewissen Druck der Lufterzeugung
steht, beim Weiterdrehen des Zellenrades als sogenannte Schöpfluft zur
Materialzufuhr gelangt und dort dem Materialfluß entgegengerichtet austritt,
wodurch dieser behindert wird. Gleichzeitig entstehen über die
Spalte zwischen den Zellenradstegen und den Zellenradgehäusewänden Leckluftströme, die
gleichzeitig auch Materialanteile über die Spalte in den Einfüllschacht
zurückblasen.
Dies macht eine Brennstoffdosiereinrichtung mit einer derartigen
Durchblaszellenradschleuse häufig uneffektiv
und auch ungenau, da es aus diesem Grund zu einer pulsierenden Beschickung
kommen kann und damit Dosiergenauigkeitsschwankungen entstehen.
Oftmals kommt es dabei auch zu einer nicht völligen Entleerung der Dosierkammern.
Um dies zu verhindern, wird dann mehr Luft in die Zellenradkammer
eingeblasen, wodurch die Reaktion im Ofen gestört und uneffektiv werden kann.
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Zur
Verhinderung eines derartigen Schöpfluft- und Leckluftanteils
ist aus der
DE 101
17 187 C1 eine Zellenradschleuse zur Sekundärbrennstoffdosierung
bekannt, die ebenfalls als Durchblaszellenradschleuse ausgebildet
ist. Dabei ist ein Zellenrad mit verhältnismäßig großem Innenkern vorgesehen, durch
den nur im äußeren Bereich
der radial abstehenden Stege trapezförmige Dosierkammern entstehen.
Diese Dosierkammern werden mit einem Einlaß- und einem Auslaßrohr verbunden,
dessen Querschnitt etwa der Größe der Dosierkammern
entspricht. Dabei ist insbesondere zur Verminderung des Schöpfluftanteils
die Auslaßöffnung gegenüber der
Einlaßöffnung verbreitert,
so daß beim
Weiterdrehen des Zellenrades die Einlaßöffnung bereits geschlossen
ist, während
die Auslaßöffnung zumindest noch
an den Verbrei terungsstellen einen Öffnungsspalt aufweist. Dadurch
soll ein Unterdruck entstehen, der den Luftanteil bei geschlossener
Einlaßöffnung aus
der Dosierkammer heraussaugt, so daß der Schöpfluftanteil verringert wird.
Gleichzeitig weist diese Zellenradschleuse an den Enden der Dosierstege
Dichtlippen zum Gehäuse
auf, die den Leckluftspalt verschließen sollen, so daß dadurch
eine kontinuierlichere Dosierung und verbesserte Kammerentleerung
durch die Reduzierung der Leckluftanteile erreichbar ist. Derartige
Dichtlippen, die am Gehäuse
anliegen, werden in der Regel aus weichen, gummiartigen Dichtmaterialien
hergestellt, die den Spalt abdichten, aber trotzdem die Gehäusewandungen
nicht beschädigen
oder verschleißen.
Da aber Sekundärbrennstoffe
häufig
abrasive Staubbestandteile, Faserreste oder metallische Draht- oder
Stiftrückstände enthalten,
sind die Standzeiten derartiger Dichtlippen verhältnismäßig kurz und erfordern deshalb
häufiger
Instandhaltungsarbeiten.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Zellenradschleuse
insbesondere für eine
Sekundärbrennstoffdosierung
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß bei hoher Dosiergenauigkeit
die Verschleißteile
der Zellenradschleuse hohe Standzeiten aufweisen und damit wenig
störungsanfällig sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß durch
die integrierte Injektordüse
am Anfang der Ausblaskammer eine verhältnismäßig hohe Einblasgeschwindigkeit
in dieser Kammer wirksam wird, die eine vollständige Kammerentleerung gewährleistet
und nur eine geringe Druckbelastung an den Zellenradspalten erzeugt.
Dadurch wird der Leckluftanteil entlang der ausblasbaren Dosier kammer
um bis zu 70% verringert, so daß vorteilhafterweise
eine genaue und gleichmäßige Dosierung
der verschiedensten Sekundärbrennstoffe
möglich
ist. Die geringe Druckbelastung an den Zellenradspalten der Durchblaskammer ermöglicht gleichzeitig
einen Einsatz von verschleißfesten
metallischen sogenannten harten Stegabdichtungen, die insbesondere
bei unterschiedlichen auch abrasiven Sekundärbrennstoffen vorteilhafterweise sehr
hohe Standzeiten der Verschleißteile
gewährleisten.
Dadurch sind gleichzeitig abscherende Zellenradstegkanten möglich, die
vorteilhaft ein Zusetzen und Abnutzen der Zellenradschleuse entlang
der rotierenden Zellenradkammerspalte verhindern und damit einen
störungsfreien
Betrieb gewährleisten.
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Die
Erfindung hat weiterhin den Vorteil, daß durch die integrierte Injektordüse die Förderleitungsquerschnitte
weitgehend unabhängig
von dem Dosierkammervolumen sind, da durch die höhere Einblasgeschwindigkeit
auch großvolumige
Dosierkammern vollständig
entleert werden können,
ohne daß nennenswerte
Leckluft in Kauf genommen werden muß. Damit ist vorteilhafterweise
auch praktisch jeder aufgearbeitete brennbare Müll durch die selbe Zellenradschleuse
dosierbar, ohne daß die
Förderrohrquerschnitte
oder die Gebläseleistung
daran angepaßt
werden müßten. Dadurch
sind auch gleichzeitig hohe Gegendrücke hinnehmbar, ohne weiche Spaltabdichtungen
einsetzen zu müssen,
so daß bei gleichbleibender
Dosiergenauigkeit auch harte verschleißfeste Spaltabdichtmittel vorteilhaft
verwandt werden können.
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Durch
den Einsatz der integrierten Injektordüse können vorteilhafterweise auch
hohe Befüllungsgrade
in den Dosierkammern von mindestens 30% zum Ofen gefördert werden,
wodurch ein effektives Luft-Brennstoff-Verhältnis einhaltbar ist, das zu einer
möglichst
rückstandsfreien
umweltverträglichen
Verbrennung führt.
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Die
Erfindung hat weiterhin den Vorteil, daß durch die Einsatzmöglichkeit
der harten bzw. verschleißfesten
metallischen Spaltabdichtungen auch eine hohe Temperaturbeständigkeit
erreichbar ist, durch die eine hohe Flammendurchschlag- und Druckstoßsicherheit
gewährleistet
ist.
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Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
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1:
die Seitenansicht als schematische Schnittdarstellung durch die
axiale Mittenebene einer Zellenradschleuse;
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2:
die Vorderansicht als schematische Schnittdarstellung durch die
Quermittenebene einer Zellenradschleuse, und
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3:
eine Schnittdarstellung durch den Vorderteil einer Injektordüse.
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In 1 der
Zeichnung ist eine Zellenradschleuse zur Sekundärbrennstoffdosierung schematisch
dargestellt, die als Durchblasschleuse mit harten Spaltabdichtungen 12 ausgebildet
ist und in einer Einblasöffnung 10 der
Gebläseleitung 18 eine
integrierte Injektordüse 15 aufweist.
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Die
Zellenradschleuse besteht aus einem zylinderförmigen Gehäuseteil 1, auf dem
ein nach oben offener Zuführschacht 2 angeordnet
ist. In dem Zuführschacht 2 werden
die herangeführten
Sekundärbrennstoffe
zur Dosierung eingegeben. Die Sekundärbrennstoffe können aus
einem Silo oder einer Dosierbandwaage in den Zuführschacht 2 schwerkraftmäßig eingegeben
werden. Als Sekundärbrennstoffe werden
heute aufbereitete Reststoffe aus Müll- oder Produktionsrückständen verwandt,
die brennfähig sind.
Diese werden zu Folien-, Faserschnipseln oder Pellets verarbeitet,
die Kantenlängen
von ca. 10 bis 50 mm aufweisen und noch kleinere körnige oder staubförmige Anteile
enthalten.
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Aus
Produktionsrückständen sind
aber auch reine staub- und körnige
Rückstände aus
Tiermehl, Futtermitteln, Holzhackschnitzeln, Altholzschnitzel und
Sägemehl
als Sekundärbrennstoffe
verwertbar. Diese werden als Schüttgüter angeliefert,
die Schüttgutdichten
von ca. 50 bis 500 kg/m3 aufweisen, wobei Sekundärbrennstoffe
aus Tiermehl und Futtermittelresten auch mit Dichten bis 800 kg/m3
vorkommen. Derartige Sekundärbrennstoffe
sind teilweise auch sehr abrasiv und enthalten zum Teil auch harte
störende
Anteile aus kleinen Stein-, Draht- oder Schraubenresten, die einen
hohen Verschleiß an
den damit in Berührung
kommenden Teilen der Zellenradschleuse zur Folge haben können. Deshalb
sind hohe Standzeiten aller Verschleißteile erforderlich, um einen
ungestörten
und genauen Dosierbetrieb zu ermöglichen.
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Die
zu dosierenden vorgenannten Sekundärbrennstoffe werden mit Hilfe
einer pneumatischen Förderleitung 19 in
einen nachfolgenden Brennofen eingeblasen. Um eine optimale Verbrennung
und nicht zu große
Verbrennungsrückstände zu gewährleisten,
wird eine Beladung von 2,5 bis 4 kg Sekundärbrennstoff pro Kilogramm Luft
vorgesehen, bei dem sich vorteilhafterweise ein Befüllungsgrad
in den Dosierkammern 5 von ca. 30% erreichen läßt.
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Die
dargestellte Zellenradschleuse ist für eine Förderstärke von ca. 3t/h ausgelegt,
bei der der Zuführschacht 2 etwa
eine Länge
von 800 mm und eine Breite von 450 mm aufweist. In dem zylindrischen
Gehäuseteil 1 ist
unterhalb des Zuführschachtes 2 axial
in Förderrichtung
ein Zellenrad 4 angeordnet, das zehn radial auskragende
Zellenradstege 3 enthält.
Die Zellenradstege 3 können
in axialer Richtung geradlinig, schräg oder auch leicht schraubenförmig verlaufen.
Aus 2 der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Zellenradstege 3 zehn
umlaufende Dosierkammern 5 bilden, mit deren Hilfe die
Sekundärbrennstoffe
vom Zuführschacht 2 in
die Förderleitung 19 eingegeben
werden.
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Das
Zellenrad 4 enthält
eine zentrale Antriebswelle 7, die in zwei Kugellagern 8 an
den Gehäusestirnflächen 26 reibungsarm
gelagert ist. Um die Antriebswelle 7 des Zellenrades 4 ist
noch ein rohrförmiger
Kern 9 angeordnet, an dem die Zellenradstege 3 befestigt
sind und dadurch trapezförmige Dosierkammern 5 bilden.
Das Zellenrad 4 ist vorzugsweise etwa 800 mm lang und besitzt
einen Außendurchmesser
von ca. 600 mm. Unterhalb der Antriebswelle 7 und im Rotationsbereich
des Zellenrades 4 sind an den beiden Stirnwänden 26 des
Gehäuses
zwei axial gegenüberliegend
angeordnete Öffnungen 10, 11 zum
Anschluß der
Förderleitung 19 oder
eines Gebläses
vorgesehen. Dabei ist linksseitig oder gebläseseitig eine Einblasöffnung 10 und rechtsseitig
oder ofenseitig eine Ausblasöffnung 11 angeordnet,
deren Querschnitt etwa dem Dosierkammerquerschnitt entspricht. Die
Einblasöffnung 10 ist mit
einem Einblasrohrstutzen 16 verbunden, der an der Gehäusestirnwand 26 trapezförmig und
zum Gebläseanschlußrohr 18 rund
ausgebildet ist, und zur Befestigung einen Anschlußflansch 27 besitzt.
Der Einblasrohrstutzen 16 ist über das Gebläseanschlußrohr 18 mit
einem nicht dargestellten Gebläse
verbunden, das die pneumatischen Fördermittel in die auszublasende
Dosierkammer 5 der Zellenradschleuse einbläst.
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In
den Einblasrohrstutzen 16 ist eine Injektordüse 15 integriert,
die zwischen dem Befestigungsflansch 27 des Einblasrohrstutzens 16 und
dem Gebläseanschlußrohr 18 luftdicht
eingeklemmt ist. Die Injektordüse 15 ist
mit ihrem einblasseitigen Vorderteil in 3 der Zeichnung
als Schnittbild näher
dargestellt. Dabei besteht die Injektordüse 15 im wesentlichen
aus einem zylinderförmigen
Rohr 22, das an seiner Luftaustrittsseite eine kegelförmige Verjüngung 23 aufweist,
und in ihrem Zentrum eine kreisförmige
Düsenöffnung 24 enthält. Bei
dem projektierten Ausführungsbeispiel
besitzt das Düsenrohr 22 vorzugsweise
eine lichte Weite von 109 mm und ist koaxial zum Einblasrohrstutzen 16 angeordnet
und ragt mit seiner Düsenöffnung 24 vorzugsweise
bis in die Einblasöffnung 10 hinein.
Zur besseren Führung
ist um die Düsenöffnung 24 ein
zylinderförmiger
Führungsrand 25 angeordnet,
der an der Innenwandung des Einblasrohrstutzens 16 zumindest
teilweise anliegt. Die Düsenöffnung 24 besitzt
eine lichte Weite von vorzugsweise 41 mm und erweitert sich zum Austrittsrand
auf eine lichte Weite von vorzugsweise 42 mm, um die Luftverwirbelungen
an der Austrittskante zu verringern. Die Einblasöffnung 10 ist vorzugsweise
trapezförmig
ausgebildet, kann aber wegen der Injektordüse 15 auch kleinere
runde Öffnungsquerschnitte
aufweisen.
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Die
Ausblasöffnung 11 ist
der Einblasöffnung 10 axial
gegenüberliegend
an der anderen Stirnfläche
der Zellenradschleuse angeordnet und vorzugsweise auch trapezförmig ausgebildet.
Dabei besitzt die Ausblasöffnung 11 einen
Querschnitt der dem der Dosierkammern 5 entspricht, damit
eine gute Entleerung der rotierenden Dosierkammern 5 gewährleistet ist.
Förderleitungsseitig
ist an der Ausblasöffnung 11 ebenfalls
ein Ausblasrohrstutzen 17 an der Stirnfläche des
Gehäuses
befestigt, das den Anschluß zur Förderleitung 19 herstellt,
durch die die ausgeblasenen Sekundärbrennstoffe zum Ofen befördert werden.
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Beim
Betrieb der Durchblasschleuse wird diese mit einer Drehzahl von
ca. 20 Umdrehungen pro Minute von einem nicht dargestellten Elektromotor
angetrieben, durch den die eingebrachten Sekundärbrennstoffe mit der vorgegebenen
Förderstärke von
3t/h zur Ausblasöffnung 11 gefördert werden. Dazu
wird vorteilhafterweise ein möglichst
großer Auslaßquerschnitt
gewählt,
der möglichst
dem Querschnitt der Dosierkammer 5 entspricht und an dem ein
vorgegebener Gegendruck von ca. 400 mbar nicht überstiegen werden soll. Bei
einem höheren Gegendruck
wäre die
Belastung an den Stegabdichtungen und damit die Leckluftmenge relativ
groß,
so daß insbesondere
die leicht flüchtigen
Brennstoffanteile wieder in den Zuführschacht 2 gelangen
könnten.
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Dies
würde aber
zu einem ungenauen Dosierbetrieb führen und den Verschleiß an den
Abdichtstellen sowie den Zwischenräumen erhöhen.
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Um
den Verschleiß gering
zu halten, verfügt die
Zellenradschleuse über
ein spezielles Verschleißkonzept,
das die Standzeiten der Verschleißteile auf mindestens ein Jahr
erhöht.
Deshalb sind die Zellenradstege 3 in ihren Randbereichen
als Schneidkanten 12 ausgebildet, die über eine Gegenschneide 13 in
dem Zuführschacht 2 ein
Eindringen von Sekundärbrennstoffpartikeln
in den Spalt zwischen den Gehäuseteilen 1, 26 und
Zellenrad 4 verhindert. Dazu ist zusätzlich im Zuführschacht 2 noch
ein Vorabstreifer 20 vorgesehen, der die Sekundärbrennstoffe
von den Abdichtspalten weg in die Dosierkammern 5 lenkt. Zusätzlich sind
die Schneidkanten 12 als separate Schleißkanten
ausgebildet, die vorzugsweise aus rostfreiem Messerstahl oder anderen
abriebfesten Stahllegierungen bestehen und auswechselbar an den
Endbereichen der Zellenradstege 3 befestigt sind.
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Eine
derartige Schleißauskleidung 14 ist auch
an den Innenflächen
der Gehäusestirnseiten 26 vorgesehen,
die auch dort eine Vergrößerung der Spaltbreiten
durch abrasive Schüttgutpartikel
verhindern sollen. Vorteilhafterweise wird auch die Innenfläche des
zylinderförmigen
Gehäuseteils 1 mit
einer Verschleißbuchse 21 aus
Federstahl oder anderen abriebfesten Stahllegierungen ausgekleidet,
durch die die Standzeiten zusätzlich
erhöht
werden. Dabei sind zwischen der Verschleißbuchse 21 und den Schneidkanten 12 der
Zellenradstege 3 sowie den Stirnflächen 26 geringe Spaltweiten
zur Abdichtung von etwa 0,2 bis 0,5 mm notwendig, um eine Berührung mit
dem rotierenden Zellenrad 4 und damit eine hohe Reibung
oder Beschädigung
an den inneren Gehäusewänden zu
vermeiden. Dadurch sind Leckluftanteile, die in den Zuführschacht
gelangen können,
im Grunde unvermeidlich, die insbesondere die leicht flüchtigen
Sekundär brennstoffteile
durch die Spalte drücken
können
und derart aufwirbeln, daß eine
kontinuierliche Dosierung beeinträchtigt . wird. Dies wurde bisher
meist durch zusätzliche
spezielle Spaltabdichtungen oder eine Leckluftabsaugung verhindert.
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Deshalb
schlägt
die Erfindung für
eine verschleißarme
Zellenradschleuse eine integrierte Injektordüse 15 vor, deren Düsenöffnung 24 mit
der Stirnseite der Einblasöffnung 10 fluchtet.
Da die Düsenöffnung 24 eine
Querschnittsverringerung bewirkt, entsteht in. der Einblasöffnung 10 eine
Erhöhung
der Luftgeschwindigkeit wie bei einer Erhöhung der Gebläseleistung,
die gerade am Dosierkammeranfang für eine rasche Ausräumung sorgt.
Durch die Querschnittsverbreiterung innerhalb der Dosierkammer 5 erfolgt
aber wiederum in Ausblasrichtung eine kontinuierliche Verringerung
der Luftgeschwindigkeit, die bei vorteilhafter Bemessung etwa bei
Erreichen der Dosierkammerhälfte
die ursprüngliche
Gebläseluftgeschwindigkeit
wieder erreicht. Durch diese Druckunterschiede in der ersten Dosierkammerhälfte entstehen
an den Dosierkammerspalten Unterdruckbereiche, die einen Austritt
von Leckluft verhindern und gleichzeitig die in der Dosierkammer 5 befindlichen Sekundärbrennstoffe
in den Ausblasluftstrom ziehen. Dadurch baut sich erst zum Dosierkammerausgang der
vorgegebene Gegendruck auf, so daß erst am Dosierkammerende
ein nennenswerter Leckluftanteil wirksam werden kann.
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Durch
eine derartige Absenkung des Leckluftanteils um bis zu 70% kann überraschenderweise auf
eine verschleißbehaftete
weiche Abdichtung aus gut dichtenden gummiartigen Werkstoffen verzichtet werden,
ohne daß dadurch
die Dosiergenauigkeit beeinträchtigt
wird. Gleichzeitig ist durch die Verringerung des Leckluftanteils
nur eine verhältnismäßig geringe
Gebläseleistung
erforderlich, obgleich an der Injektordüse 15 ein Druckabfall
von 0,2 bis 0,3 bar auftritt. Dadurch wird auch gleichzeitig sichergestellt, daß die Dosierkammer 5 bei
einem vorge gebenen Brennstoffanteil von 2 bis 4kg pro kg Luft zuverlässig und
vollständig
ausgeblasen wird.
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Wegen
der geringen Leckluftverluste können auch
Sekundärbrennstoffe
mit unterschiedlichen Schüttgutgewichten
pro Rauminhalt mit der selben Zellenradschleuse dosiert werden,
da dies durch die Anpassung der Düsenquerschnitte auf einfache
Weise ausgleichbar ist. Deshalb sind auch großvolumige Zellenradschleusen
ausführbar,
die dann nur vergleichsweise geringe Förderleitungsquerschnitte aufweisen
müssen,
da auch hohe Gegendruckwerte nur vergleichsweise geringe Leckluftmengen
verursachen. Zur Dosierung derartiger Sekundärbrennstoffe sind Durchblasschleusen
mit Förderstärken von
ca. 1 bis mindesten 15 t/h ausführbar,
die mit gleichbleibenden Kammer- und Förderrohrquerschnitten nahezu
alle vorkommenden Sekundärbrennstoffe
dauerhaft und verschleißarm
gut dosiert in pneumatische Förderleitungen 19 einbringen
können.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Zellenradschleuse ist vorgesehen, die mit den Schneidkanten 12 versehenen
Zellenradstege 3 in axialer Richtung schräg oder leicht
schraubenförmig
auszubilden, so daß bereits
bei Überlaufen
der Einblasöffnung 10 die
Ausblasöffnung 11 noch
wirksam zur Ausblasung geöffnet
ist. Dadurch wird an der geraden Gegenschneide 13 eine
ruckfreie gleichmäßige Abscherung
der Sekundärbrennstoffe
erreicht. Bei axial geraden Schneidkanten 12 bzw. Zellenradstegen 3 kann
auch die Gegenschneide 13 in axialer Richtung schräg angeordnet
sein, um eine gleichmäßige ruckfreie
Abscherung zu gewährleisten.
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Die
Erfindung ist weiterhin nicht nur auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern kann durch konstruktive Ausgestaltungen auch in vergleichbaren
Ausführungsformen
eingesetzt werden. Dabei ist auch eine Anwendung für Primärbrennstoffe
denkbar, die wie die vorgenannten Sekundärbrenn stoffe aufbereitet sind,
aber nicht aus Müll
oder anderen Fertigungsrückständen stammen. Mit
einer derartigen Zellenradschleuse ist auch eine pneumatische Förderung
von vorsortiertem oder aufbereitetem Müll durchführbar, auch wenn dies außerhalb
einer thermischen Verwertung vorgesehen ist.