DE102004001701A1

DE102004001701A1 - Antriebseinheit für ein Flurförderzeug mit Drehschemellenkung

Info

Publication number: DE102004001701A1
Application number: DE200410001701
Authority: DE
Inventors: Ulrich Schwarz
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde Material Handling GmbH
Priority date: 2004-01-13
Filing date: 2004-01-13
Publication date: 2005-08-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Flurförderzeug mit Drehschemellenkung. Die Antriebseinheit verfügt über mit einen als Getriebegehäuse ausgebildeten, um eine vertikale Drehachse (D) schwenkbaren Radträger (1) und einen oberhalb des Radträgers (1) und koaxial zur Drehachse (D) angeordneten Fahrmotor (3), der mit mindestens einem am Radträger (1) gelagerten Antriebsrad in Wirkverbindung steht. Ein Schwenklager ist zwischen einem Getriebedeckel (2) des Radträgers (1) und einem rahmenfesten Bauteil angeordnet. Eine Antriebswelle (3a) des Fahrmotors (3) erstreckt sich durch eine Ausnehmung des Getriebedeckels (2) hindurch in den Radträger (1) hinein. Um eine einfache Bauweise zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß die Ausnehmung im Getriebedeckel (2) von der Durchgangsbohrung einer zur Drehachse (D) koaxialen Lagerbuchse (2b) gebildet, die an dem Getriebedeckel (2) angeformt oder daran befestigt ist und auf der das Schwenklager (Schrägwälzlager 7a, 7b) angeordnet ist. Das Schwenklager weist bevorzugt zwei Schrägwälzlager (7a, 7b), insbesondere Kegelrollenlager, auf und ist innerhalb einer Lageraufnahme (8a) angeordnet, die an einem stirnseitigen Abschlussdeckel (8) des Fahrmotors (3) angeformt oder daran befestigt ist. An dem Getriebedeckel kann ein Drehkranz (Zahnkranz 2a) angeformt sein, der mit einem Lenkmotor in Wirkverbindung steht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Flurförderzeug mit Drehschemellenkung mit einem als Getriebegehäuse ausgebildeten, um eine vertikale Drehachse schwenkbaren Radträger, einem oberhalb des Radträgers und koaxial zur Drehachse angeordneten Fahrmotor, der mit mindestens einem am Radträger gelagerten Antriebsrad in Wirkverbindung steht, und einem Schwenklager, das zwischen einem Getriebedeckel des Radträgers und einem rahmenfesten Bauteil angeordnet ist, wobei sich eine Antriebswelle des Fahrmotors durch eine Ausnehmung des Getriebedeckels hindurch in den Radträger hinein erstreckt.

Eine gattungsgemäße Antriebseinheit ist in der DE 31 33 027 A1 offenbart. Bei dieser Antriebseinheit ist das Schwenklager als einreihiges Kugellager oder Kreuzrollenlager ausgebildet, das radial zwischen einem angeformten Kragen des Getriebedeckels und dem Fahrzeugrahmen angeordnet ist. Bei dieser Bauweise ergibt sich ein relativ großer Durchmesser des Schwenklagers, was erhebliche Kosten in der Herstellung der Antriebseinheit nach sich zieht.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Antriebseinheit der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine vereinfachte Bauweise und damit eine Kostenreduzierung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ausnehmung im Getriebedeckel von der Durchgangsbohrung einer zur Drehachse koaxialen Lagerbuchse gebildet wird, die an dem Getriebedeckel angeformt oder daran befestigt ist und auf der das Schwenklager angeordnet ist.

Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, das Schwenklager nicht am Außenrand des Getriebedeckels anzuordnen sondern im Zentralbereich. Dadurch ergibt sich ein erheblich kleinerer Durchmesser des Schwenklagers.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es dann möglich, dass das Schwenklager zwei Schrägwälzlager, insbesondere Kegelrollenlager, aufweist. Es lässt sich daher mit relativ preisgünstigen Maschinenelementen eine zuverlässige und hoch belastbare Lagerung des Drehschemels (Radträger) erzielen. Gegenüber den bekannten Antriebseinheiten mit einreihigem Kugel- oder Kreuzrollenlager ist die erfindungsgemäße Antriebseinheit infolge der bevorzugt zum Einsatz kommenden Kegelrollenlager erheblich steifer.

Die Bauweise der erfindungsgemäßen Antriebseinheit lässt sich weiter vereinfachen, wenn das Schwenklager innerhalb einer Lageraufnahme angeordnet ist, die an einem stirnseitigen Abschlussdeckel des Fahrmotors angeformt oder daran befestigt ist. Dadurch wird das Schwenklager Platz sparend in den Fahrmotor integriert.

Die erfindungsgemäße Antriebseinheit eignet sich gleichermaßen für den Einsatz in deichselgeführten Flurförderzeugen als auch in solchen, die über einen Lenkantrieb verfügen. In diesem Zusammenhang erweist sich eine Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft, gemäß der an dem Getriebedeckel ein Drehkranz angeformt ist, der mit einem Lenkmotor in Wirkverbindung steht. Getriebedeckel und Drehkranz bilden also ein gemeinsames Bauteil oder – anders ausgedrückt – bei Vorhandensein eines Drehkranzes an der Antriebseinheit bedarf es keines gesonderten Getriebedeckels, denn diese Funktion übernimmt das Bauteil, an dem der Drehkranz angeformt ist.

Der Drehkranz ist bevorzugt als Zahnkranz ausgebildet. In diesem Fall kann auf einfache Weise ein Lenkantrieb erzielt werden. Dabei kämmt mit dem Zahnkranz ein Lenkritzel, das von einem parallel zum Fahrmotor angeordneten Lenkmotor angetrieben wird (ggf. unter Zwischenschaltung weiterer Getriebestufen). Gleichwohl ist es auch möglich, den Drehkranz so auszubilden, dass er Teil eines Hüllgetriebes ist, bei dem eine Kette oder ein Zahnriemen zum Einsatz kommt. Prinzipiell ist es bei Verwendung eines Hüllgetriebes auch denkbar, mit Reibschluss arbeitende Zugmittel zu benutzen.

Sofern der Drehkranz innerhalb eines Lenkgetriebegehäuses angeordnet ist, wird der Lenkantrieb vor äußeren Einwirkungen (Verschmutzung) geschützt.

Zweckmäßigerweise ist das Lenkgetriebegehäuse an dem Abschlussdeckel des Fahrmotors angeformt oder daran befestigt.

Gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist der Fahrmotor als Elektromotor mit an beiden Enden gelagerter Antriebswelle ausgebildet, wobei die Antriebswelle an dem zum Radträger benachbarten Ende innerhalb der mit dem Getriebedeckel verbundenen Lagerbuchse abgestützt ist. Das Lagerschild, das dem Radträger zugewandt ist, dient dabei sowohl der Lagerung der Antriebswelle des Elekromotors als auch der Integration des Schwenklagers.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Figur zeigt einen Schnitt durch den oberen Bereich einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit, die bevorzugt für drehschemelgelenkte Lagertechnikgeräte (Flurförderzeuge) verwendet wird.
Ein als Getriebegehäuse ausgebildeter Radträger 1 der Antriebseinheit ist nach oben durch einen Getriebedeckel 2 verschlossen, an dem radial außen ein Zahnkranz 2a und radial innen eine Lagerbuchse 2b angeformt sind. Die Lagerbuchse 2b ist koaxial zur vertikalen Drehachse D eines als Elektromotor ausgebildeten Fahrmotors 3 angeordnet. Der Fahrmotor 3 weist eine Abtriebswelle 3a auf, welche die Durchgangsbohrung der Lagerbuchse 2b durchdringt und in den Radträger 1 (Getriebegehäuse) hineinragt. Dort kämmt ein mit der Antriebswelle 3a verbundenes Ritzel 4 mit einem Zahnrad 5 einer Getriebewelle 6, die auf in der Figur nicht dargestellte Weise mit mindestens einem am Radträger 1 gelagerten Antriebsrad in Wirkverbindung steht.
Auf der Lagerbuchse 2b ist ein Schwenklager befestigt, das aus zwei axial zueinander benachbarten Schrägwälzlagern (hier: Kegelrollenlager) 7a, 7b besteht und in einer Lageraufnahme 8a angeordnet ist, die an einem stirnseitigen Abschlussdeckel 8 des Fahrmotors 3 angeformt ist. Mit Hilfe des Schwenklagers ist es möglich, den Radträger 1 relativ zum Fahrmotor 3 um die Drehachse D zu verschwenken. Zu diesem Zweck steht mit dem Zahnkranz 2a des Getriebedeckels 2 ein Lenkritzel 9 in Eingriff, das von einem in der Figur nicht dargestellten Lenkmotor angetrieben wird.
Das aus dem Lenkritzel 9 und dem Zahnkranz 2a bestehende Lenkgetriebe befindet sich innerhalb eines Lenkgetriebegehäuses 8b, das an dem Abschlussdeckel 8 des Fahrmotors 3 angeformt ist. Das Lenkgetriebe ist somit geschützt untergebracht. Das Lenkgetriebegehäuse 8b wird auf geeignete Weise mit einem Fahrzeugrahmen des Flurförderzeugs verbunden.
Die Antriebswelle 3a des Fahrmotors 3 ist an dem zum Radträger 1 benachbarten Ende innerhalb der mit dem Getriebedeckel 2 verbundenen Lagerbuchse 2b abgestützt.

Claims

Antriebseinheit für ein Flurförderzeug mit Drehschemellenkung, mit einem als Getriebegehäuse ausgebildeten, um eine vertikale Drehachse schwenkbaren Radträger, einem oberhalb des Radträgers und koaxial zur Drehachse angeordneten Fahrmotor, der mit mindestens einem am Radträger gelagerten Antriebsrad in Wirkverbindung steht, und einem Schwenklager, das zwischen einem Getriebedeckel des Radträgers und einem rahmenfesten Bauteil angeordnet ist, wobei sich eine Antriebswelle des Fahrmotors durch eine Ausnehmung des Getriebedeckels hindurch in den Radträger hinein erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung im Getriebedeckel (2) von der Durchgangsbohrung einer zur Drehachse (D) koaxialen Lagerbuchse (2b) gebildet wird, die an dem Getriebedeckel (2) angeformt oder daran befestigt ist und auf der das Schwenklager (Schrägwälzlager 7a, 7b) angeordnet ist.
Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager zwei Schrägwälzlager (7a, 7b), insbesondere Kegelrollenlager, aufweist.
Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (Schrägwälzlager 7a, 7b) innerhalb einer Lageraufnahme (8a) angeordnet ist, die an einem stirnseitigen Abschlussdeckel (8) des Fahrmotors (3) angeformt oder daran befestigt ist.
Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Getriebedeckel ein Drehkranz (Zahnkranz 2a) angeformt ist, der mit einem Lenkmotor in Wirkverbindung steht.
Antriebseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkranz als Zahnkranz (2a) ausgebildet ist.
Antriebseinheit nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkranz (Zahnkranz 2a) innerhalb eines Lenkgetriebegehäuses (8b) angeordnet ist.
Antriebseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkgetriebegehäuse (8b) an dem Abschlussdeckel (8) des Fahrmotors (3) angeformt oder daran befestigt ist.
Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrmotor (3) als Elektromotor mit an beiden Enden gelagerter Antriebswelle (3a) ausgebildet ist, wobei die Antriebswelle (3a) an dem zum Radträger (1) benachbarten Ende innerhalb der mit dem Getriebedeckel (2) verbundenen Lagerbuchse (2b) abgestützt ist.