DE102004001498B4 - Katheter zur Einführung in ein Gefäß - Google Patents
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Abstract
Katheter
zur Einführung
in ein Gefäß, umfassend
einen im Bereich der Katheterspitze vorgesehenen, reversibel aufblasbaren
Ballon (10, 25), an dessen Außenseite
ein im Gefäß zu implantierender
Stent (11) angeordnet ist, sowie wenigstens eine im Bereich der
Katheterspitze vorgesehene Bildaufnahmeeinrichtung (14, 21, 22)
zur optischen Kohärenztomographie,
die bezogen auf die Katheterspitze vor oder hinter dem Ballon (10)
derart angeordnet ist, dass der Gefäßbereich, der dem Ballon (10, 25)
samt Stent (11) gegenüberliegt,
zur Ermöglichung
einer Lage- und Positionskontrolle während der Fixierung des Stents
aufnehmbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Katheter zur Einführung in ein Gefäß, umfassend einen im Bereich der Katheterspitze vorgesehenen, reversibel aufblasbaren Ballon, an dessen Außenseite ein im Gefäß zu implantierender Stent angeordnet ist, sowie eine im Bereich der Katheterspitze vorgesehene Bildaufnahmeeinrichtung.
- Eine der häufigsten Erkrankungen mit Todesfolge sind vaskuläre Gefäßerkrankungen, insbesondere der Herzinfarkt. Dieser wird durch Erkrankungen der Koronargefäße, die sogenannte Arteriosklerose verursacht. Dabei kommt es durch Ablagerungen (atherosklerotische Plaque) an der Gefäßwand zu einer Verringerung des Gefäßdurchmessers, bis hin zu einer Verstopfung einzelner oder mehrerer Herzkranzgefäße. Man hat nun erkannt, dass die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, nicht hauptsächlich von der Reduzierung des Gefäßdurchmessers abhängt. Vielmehr kommt es auch darauf an, ob die dünne Schutzschicht, die die arteriosklerotischen Ablagerungen abdeckt, hält. Bricht diese nämlich auf, so lagern sich an der Bruchstelle bevorzugt Blutplättchen an, die das Gefäß innerhalb kurzer Zeit komplett verschließen und somit den Herzinfarkt verursachen. Wenn die Koronar-Angiographie schwere Einengungen, sogenannte Stenosen, in den Herzkranzgefäßen zeigt, die die anging pectoris, einhergehend mit einer einschränkenden Leistungsfähigkeit und einer Bedrohung des Patienten, verursachen, wird je nach Fall entweder eine Bypass-Operation oder eine Ballon-Dilatation, auch als "Percutane Transluminale Koronare Angioplastik (= PTCA)" bekannt, durchgeführt. Zumeist wird die PTCA-Behandlung durchgeführt. Hierbei werden die Engstellen der Koronargefäße mit einem sogenannten Ballon-Katheter gedehnt. Dieser Katheter weist in seinem vorderen Spitzenbereich einen in der Regel mit einer Salzlösung aufblasbaren Ballon auf, der am Ort der Gefäßerweiterung aufgeblasen wird. Damit die Gefäßerweiterung nach der Dilatation nicht wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgeht, wird nach der Dilatation ein sogenannter Stent in den geweiteten Gefäßabschnitt eingesetzt. Dieser Stent ist ein in der Regel metallisches, zylindrisches Maschengitter, das über den Ballon plastisch verformt wird und sich an die Gefäßinnenwand legt.
- Die übliche Behandlungsmethode sieht dabei zunächst die Diagnose der Stenose mit einer Herzkatheter-Untersuchung im Rahmen der Koronar-Angiographie mit Kontrastmittel unter Röntgenkontrolle vor. Dazu wird ein Katheter bis in die Koronargefäße eingeführt und über den Katheter das Kontrastmittel in die Koronargefäße eingespritzt. Der Katheter wird anschließend wieder entfernt. Der Nachteil dieses Verfahrensschritts besteht darin, dass hierbei nur der vom Blutfluss nutzbare Gefäßdurchmesser beziehungsweise die Engstelle als Silhouette dargestellt wird. Eine Aussage über die Ablagerung, insbesondere ihre Dicke oder den Grad des Entzündungsprozesses ist nicht möglich. Nach der ersten Diagnose der Stenose wird der Ballon-Katheter unter Röntgenkontrolle eingeführt, und das Gefäß geweitet. Anschließend wird der Katheter herausgezogen. Nun wird ein weiterer Katheter zum Platzieren des Stents eingeführt. Dieser wird bis an die zu behandelnde Gefäßstelle vorgeschoben, wonach der Stent wie beschrieben durch Aufblasen des Katheters platziert und der Katheter anschließend wieder entfernt wird. Auch dies geschieht unter Röntgenkontrolle, wobei hier nachteilig ist, dass der Stent im Angiographie-Röntgenbild sehr schlecht sichtbar ist, das heißt, man hat nur eine sehr eingeschränkte Kontrollmöglichkeit, ob der Stent richtig platziert wurde.
- Neuerdings wird zur genaueren Diagnose der Stenose ein intravaskulärer Ultraschallkatheter mit Hilfe eines Führungsdrahtes in die Koronargefäße eingeführt und anschließend wieder herausgezogen. Der Katheter liefert Ultraschallbilder aus den Koronargefäßen, in der Regel wird die Gefäßwand in einer 360°-Bilddarstelung abgetastet. Dieses Verfahren liefert zwar wichtige medizinische Informationen über die Ablagerungen, auch kann unter Verwendung eines solchen Katheters die Lage des Stents nach seiner Platzierung überprüft werden. Nachteilig ist, dass zum einen die Ultraschallbilder nur eine begrenzte, relativ geringe Auflösung zeigen, zum anderen muss mehrfach der Ultraschallkatheter eingeführt werden. Nachteilig ist insgesamt, dass das bekannte Prozedere mehrfach-invasiv ist, das heißt, es müssen mehrere unterschiedliche Katheter eingeführt werden, was nachteilig ist, insbesondere nachdem jede Invasion mit einem gewissen Patientenrisiko verbunden ist.
- Aus
WO 02/07601 - In der
EP 1 230 892 A1 ist ein Katheter beschrieben, der eine Bildaufnahmeeinrichtung aufweisen kann, die einen Lichtleiter umfasst, der durch den Katheter bis in die Katheterspitze geführt ist, wo eine Linse unmittelbar in der Spitze angeordnet ist, die es ermöglicht, Bilder aus dem Bereich der Katheterspitze, mithin also im Wesentlichen aus dem Beeich vor der Katheterspitze aufzunehmen. - Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Katheter anzugeben, der das Setzen eines Stents sowie die Aufnahme hochauflösender Bilder aus dem Untersuchungs- und Behandlungsbereich ermöglicht, insbesondere eine Kontrolle der Positionierung und endgültigen Platzierung des Stents.
- Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Katheter der eingangs genannten Art wenigstens eine im Bereich der Katheterspitze vorgesehene Bildaufnahmeeinrichtung zur optischen Kohärenztomographie vorgesehen, die bezogen auf die Katheterspitze vor oder hinter dem Ballon derart angeordnet oder ausgebildet ist, dass der Gefäßbereich, der dem Ballon samt Stent gegenüberliegt, zur Ermöglichung einer Lage- und Positionskontrolle während der Fixierung des Stents aufnehmbar ist.
- Die optische Kohärenztomographie-Bildgebung, häufig auch OCT-Bildgebung genannt (OCT = Optical Coherence Tomography) liefert hochauflösende Bilder, die den Gefäßbereich sehr exakt in sämtlichen Details wiedergeben, so dass sich hierüber eine deutliche Verbesserung der Bildaufnahmen, die der Diagnostik zugrunde liegen, erzielen lässt. Das OCT-Prinzip beruht darauf, dass vom Katheter über einen Lichtleiter zugeführtes Licht in das Gefäß eingestrahlt, dort reflektiertes Licht in den Lichtleiter wieder eingekoppelt und zu einer Auswerteeinrichtung geführt wird, wo seine Kohärenz mit einem Referenzlicht zur Bilderzeugung ausgewertet wird. Das OCT-Verfahren ist hinreichend bekannt, ein näheres Eingehen hierauf ist nicht erforderlich.
- Die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung ist nun erfindungsgemäß derart angeordnet oder ausgebildet, dass mit ihr der Gefäßbereich aufgenommen werden kann, zu dem benachbart der Ballon mit dem an ihm angeordneten Stent liegt. Dies ermöglicht es mit besonderem Vorteil, über die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung zum einen zu prüfen, wann während der Einführbewegung der zu behandelnde Gefäßbereich erreicht wurde, nachdem bei kontinuierlicher OCT-Bildaufnahme die Bewegung im Gefäß kontinuierlich erfasst und überwacht werden kann. Daneben besteht die Möglichkeit, den Ballon samt Katheter absolut exakt zu positionieren, nachdem über die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung eben genau der Gefäßbereich aufgenommen wird, in dem sich der Ballon samt Stent befindet. Das heißt, es kann die Ist-Lage des Ballons erfasst und dieser exakt positioniert werden.
- Gleichermaßen kann während und nach der Fixierung des Stents stets eine Lage- und Positionskontrolle durchgeführt werden, ohne dass in irgendeiner Weise der Katheter zu bewegen oder auszutauschen wäre. Das heißt, der erfindungsgemäße Katheter lässt bei einmaliger Invasion eine genaue Diagnose der Stenose sowie ein lagegenaues Ausrichten und Setzen des Stents bei gleichzeitiger Gefäßdilatation. Die eingangs genannten Nachteile sind damit vorteilhaft beseitigt, nachdem zum einen hochauflösende, exakt diagnostisch auswertbare Bilder über die OCT-Bildgebung aufgenommen werden können, zum anderen ist die Anzahl der Invasionen und die Zahl der zu verwendenden unterschiedlichen Katheter minimiert, im einfachsten Fall muss nur ein einziger Katheter, nämlich der erfindungsgemäße OCT-Ballon-Stent-Katheter verwendet werden.
- Um den ballonnahen Gefäßbereich aufnehmen zu können ist es zweckmäßig, wenn die Bildaufnahmeeinrichtung im Wesentlichen unmittelbar benachbart zum Ballon angeordnet ist.
- Eine zweckmäßige Erfindungsausbildung sieht den Einsatz zweier getrennt voneinander arbeitender Bildaufnahmeeinrichtungen vor, von denen eine vor und die andere hinter dem Ballon angeordnet ist, und deren Bildaufnahmerichtungen gegeneinander gerichtet sind. Das heißt, die Gefäßwand wird von zwei Seiten her aufgenommen, wobei sich die Bildaufnahmebereiche zweckmäßigerweise überlagern, so dass sichergestellt ist, dass der gesamte Gefäßbereich, der über die Dilatation und die zu setzenden Stents behandelt wird, im Rahmen der Bildgebung erfasst wird.
- Die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung umfasst wie bereits beschrieben einen Lichtleiter, über den Licht von Außen eingeführt, vom Katheter abgestrahlt und reflektiertes Licht wieder eingekoppelt und nach Außen zur Verarbeitungseinrichtung abgegeben wird. Der Lichtleiter kann dabei stationär sein, das heißt, das Licht wird an einer definierten Stelle an der Katheterhülle über ein geeignetes transparentes Fenster ausgekoppelt und erfasst einen definierten Gefäßwandbereich. Der Lichtleiter rotiert hierbei nicht. Um eine 360°-Aufnahme vorzunehmen wäre es erforderlich, den Katheter aktiv zu drehen. Zweckmäßigerweise wird deshalb beim erfindungsgemäßen Katheter die oder jede Bildaufnahmeeinrichtung mit einem rotierenden Lichtleiter ausgeführt, dem ein katheterhüllenseitig vor gesehenes strahlungstransparentes, umlaufendes Fenster zugeordnet ist, über das die Strahlung ein- und auskoppelbar ist. Das heißt, der Lichtleiter rotiert im Katheterinneren, der Lichtstrahl tastet während der Rotation die Gefäßwand ab. Diese Ausgestaltung kann zweckmäßigerweise für beide Bildaufnahmeeinrichtungen gewählt werden, sofern zwei vorgesehen sind. Dabei ist es natürlich auch denkbar, nur eine Bildaufnahmeeinrichtung mit einem rotierenden Lichtleiter zu versehen, während die andere beispielsweise einen stationären Lichtleiter aufweist und ihre aufgenommenen Bilder lediglich als Kontrollbilder ausgewertet werden.
- Weiterhin kann benachbart zu wenigstens einer Bildaufnahmeeinrichtung beziehungsweise wenigstens einem Fenster eine Öffnung zur Abgabe einer Flüssigkeit, insbesondere einer Spülflüssigkeit oder eines Kontrastmittels vorgesehen sein, wobei die jeweilige Zufuhrleitung im Katheterinneren verläuft. Nach dieser Erfindungsausgestaltung kann also über den erfindungsgemäßen Katheter zusätzlich auch die Erstdiagnose im Rahmen der Röntgen-Angiographie, wie sie einleitend beschrieben wurde, vorgenommen werden. Das heißt, bei Verwendung des erfindungsgemäßen Katheters entfällt auch dieser zusätzliche invasive Untersuchungsschritt.
- Der Stent selbst ist zweckmäßigerweise ein sogenannter drugeluting-Stent. Bei dieser Art von Stents ist eine medikamentöse Beschichtung am Stent vorgesehen, die Wucherungen im Gewebe verhindert. Bei üblichen, nicht beschichteten Stents erfolgt die Langzeitfixierung dadurch, dass nach dem Setzen des Stents mit der Zeit das Gefäßgewebe um den Stent herum wuchert, dieser also quasi einwächst. Dies ist nicht unbedingt gewünscht, nachdem damit eine gewisse erneute Verengung des Gefäßes einhergeht. Diese Wucherungen werden unter Verwendung der drug-eluting-Stents weitgehend vermieden. Nachdem hier die Wucherung und Vernarbung des Gefäßgewebes zur Fixierung des Stents unterdrückt wird, kommt es insbesondere auf den richtigen Sitz und die richtige Positionierung des Stents an, das heißt, er muss exakt fixiert sein. Dies kann vorteilhaft unter Verwendung der OCT-Bildgebung hochaufgelöst und exakt überprüft werden.
- Zum Bewegen des Katheters kann entweder ein Führungsdraht oder ein äußerer Führungskatheter vorgesehen sein, je nach Verwendungszweck und Ausgestaltung. Alternativ dazu ist es denkbar, im Bereich der Katheterspitze ein Element zur Erzeugung des Magnetfelds zur Führung des Katheters mittels eines externen Magnetfelds vorzusehen. Hierbei kann es sich um einen Permanentmagneten oder einen Elektromagneten, der über geeignete Zuleitungen von Außen angesteuert wird, handeln.
- Um den Katheter auf einfache Weise mit den externen Gerätschaften zu koppeln, die für seinen Betrieb, beziehungsweise die Auswertung der gegebenen Informationen erforderlich sind, ist zweckmäßigerweise an seinem freien Ende eine Anschlusseinrichtung vorgesehen. An diese ist zum einen eine für die optische Kohärenztomographie erforderliche Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung anschließbar, zum anderen eine dem Aufblasen des Ballons dienende Pumpe, sowie gegebenenfalls eine Zuführeinrichtung für abzugebende Flüssigkeit und gegebenenfalls eine Steuerungseinrichtung zur Erzeugung des Magnetfelds anschließbar. Schließlich kann im Bereich der Katheterspitze eine oder können mehrere röntgenopake Markierungen vorgesehen sein, die im Rahmen der Röntgen-Angiographie eine einfache Erfassung des Katheters zulassen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Katheters nebst zugeordneten Betriebsgerätschaften, -
2 eine Prinzipdarstellung in vergrößerter Ansicht des erfindungsgemäßen Katheters einer ersten Ausführungsform und -
3 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Katheters als Prinzipdarstellung gemäß einer zweiten Ausführungsform. -
1 zeigt einen erfindungsgemäßen Katheter1 in Form einer Prinzipskizze, der in ein Gefäß2 eingeführt ist. Der Katheter1 ist an seinem nicht eingeführten Ende über eine Anschlusseinrichtung3 zum einen mit einer Steuerung- und Verarbeitungseinrichtung4 als Teil des OCT-Bildaufnahmesystems verbunden. Im Katheterinneren ist eine OCT-Bildaufnahmeeinrichtung umfassend einen Lichtleiter vorgesehen, auf den nachfolgend noch eingegangen wird. über die Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung4 wird dem integrierten Lichtleiter Licht zugeführt und vom Lichtleiter kommendes Licht aufgenommen und verarbeitet, um OCT-Hochauflösungsbilder zu erzeugen, die an einem Monitor5 ausgegeben werden. - An der Anschlusseinrichtung
3 ist ferner eine Pumpe6 angeschlossen, über die ein katheterspitzenseitig vorgesehener Ballon, der einerseits zur Dilatation, andererseits zum Dehnen und Positionieren des Stents dient, aufgeblasen werden kann. - Weiterhin ist an der Anschlusseinrichtung
3 eine Flüssigkeitspumpe7 angeschlossen, über die Spülflüssigkeit oder ein Kontrastmittel in den Katheter führt und über eine katheterseitige Öffnung ausgegeben werden kann. Weiterhin ist optional und deshalb gestrichelt gezeichnet an der Anschlusseinrichtung3 eine Magnetfelderzeugungseinrichtung8 vorgesehen, über die ein Elektromagnet, der an der Katheterspitze vorgesehen sein kann, zur Erzeugung eines Magnetfelds angesteuert werden kann. -
2 zeigt in Form einer Prinzipdarstellung den aus1 bekannten Katheter1 . Dieser umfasst eine Katheterhülle9 , ferner einen im Bereich der Katheterspitze vorgesehenen Ballon10 , an dem außenseitig ein Stent11 , vornehmlich ein sogenannter drug-eluting-Stent angeordnet ist. Der Ballon10 ist über eine Gas- oder Flüssigkeitszufuhrleitung12 mit der bereits beschriebenen Pumpe über die Anschlusseinrichtung3 koppelbar. - An der Katheterspitze ist ferner ein Magnetfelderzeugungselement
13 vorgesehen, bei dem es sich um einen Permanentmagneten oder um einen über die Magnetfelderzeugungseinrichtung8 ansteuerbaren Elektromagneten handeln kann, vorgesehen. - Weiterhin ist eine OCT-Bildaufnahmeeinrichtung
14 vorgesehen, umfassen einen Lichtleiter15 , der ausgehend von der Anschlusseinrichtung3 , an welcher er mit der Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung4 koppelbar ist, im Katheterinneren entlang bis in den Bereich eines strahlungstransparenten Fensters16 läuft, über das vom Lichtleiter zugeführtes, über eine geeignete Beleuchtungseinrichtung seitens der Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung4 erzeugtes Licht ausgestrahlt wird, um den Gefäßwandabschnitt zu beleuchten, und über das entsprechende Reflektionslicht wieder in den Lichtleiter15 eingekoppelt und zur Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung4 zur Bilderzeugung geführt wird. Im Bereich des Fensters16 ist ein Lichtverteilungselement17 vorgesehen, über das gewährleistet wird, dass das abgegebene Licht so nach Außen gestrahlt wird, dass der Gefäßwandbereich, der dem Ballon10 gegenüberliegt, abgetastet und aufgenommen werden kann, beziehungsweise das aus diesem Bereich stammende Reflektionslicht eingekoppelt werden kann. Der Lichtleiter15 und gegebenenfalls auch der Lichtverteiler17 rotieren, so dass 360°-Ringaufnahmen erfasst werden können. - Schließlich ist noch eine Leitung
18 vorgesehen, die an einer katheterhüllenseitigen Öffnung19 mündet, und die über die Anschlusseinrichtung3 mit der bereits beschriebenen Flüssigkeitspumpe7 koppelbar ist. Hierüber kann Kontrastmittel oder Spülflüssigkeit zugeführt werden. - Im Betrieb wird nun der Katheter
1 unter Röntgenkontrolle in das Gefäß eingeführt, zu Kontrollzwecken sind vornehmlich im Bereich der Spitze eine oder mehrere röntgenopake Markierungen29 vorgesehen. Eventuell kann dies unter Zugabe von Kontrastmittel über die Öffnung19 erfolgen. Ist die gewünschte Zielposition erreicht, wird die Spülflüssigkeit über die Leitung18 eingespritzt, so dass für kurze Zeit das im Gefäßbereich befindliche Blut weggeschwemmt wird und die Stenose beziehungsweise die Gefäßwand mit der OCT-Bildaufnahmeeinrichtung14 in hoher Auflösung betrachtet werden kann. Zum einen können hierüber Informationen über die Stenose erhalten werden, zum anderen kann die Platzierung des Ballons10 und mit ihm des Stents11 überprüft werden. Ergibt sich, dass die Positionierung nicht korrekt ist, kann ohne weiteres der Katheter noch etwas weiter geschoben oder zurückgezogen werden, bis der Ballon10 /Stent11 richtig positioniert ist. Dies alles ist möglich, nachdem die Bildaufnahmeeinrichtung14 eine Erfassung des unmittelbar dem Ballon10 /Stent11 gegenüberliegenden Gefäßbereichs ermöglicht. Ist der Ballon/Stent nun richtig platziert, so wird der Ballon10 etwas über die Pumpe6 aufgeblasen, wozu Luft oder vornehmlich eine Kochsalzlösung verwendet wird. Der Ballon10 dehnt sich definiert aus, der Stent11 , bei dem es sich in der Regel um ein metallisches, plastisch deformierbares Gitter handelt, wird gleichermaßen gedehnt. Der Ballon wird dabei soweit aufgeblasen, bis der Stent etwas an der Gefäßinnenwand fixiert ist. Anschließend wird der Ballon wieder etwas entlastet, so dass eine Kontrolle der Position und Lage des Stents über die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung14 erfolgen kann. Ergibt sich, dass der Stent richtig positioniert ist, wird der Ballon erneut mit höherem Druck aufgeblasen und der Stent endgültig fixiert. Nach erneutem Entlasten des Ballons kann eine Endkontrolle über die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung14 erfolgen, wonach der Katheter herausgezogen wird. -
3 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines Katheters20 , der in seinem grundsätzlichen Aufbau und seinen Anschlussmöglichkeiten im Wesentlichen dem Katheter1 aus2 entspricht. Jedoch sind hier zwei OCT-Bildaufnahmeeinrichtungen21 ,22 vorgesehen, die die Bildaufnahme der Gefäßwand von zwei unterschiedlichen Richtungen her zulassen. Die OCT-Bildaufnahmeeinrichtung21 entspricht der Bildaufnahmeeinrichtung14 aus2 und ist entsprechend konzipiert. Auch hier ist ein Lichtleiter23 sowie ein Fenster24 vorgesehen, aus dem beziehungsweise in das die Lichteinkoppelung erfolgt. Diese Bildaufnahmeeinrichtung ist bezogen auf den Aufnahmeort in Richtung der Katheterspitze vor dem Ballon25 angeordnet. Die zweite OCT-Bildaufnahmeeinrichtung22 umfasst ebenfalls einen Lichtleiter26 , der über geeignete, gegebenenfalls abgedichtete Durchführungsöffnungen durch den Ballon25 geführt ist. Das zugeordnete Strahlenaus- und Eintrittsfenster27 befindet sich in Richtung der Katheterspitze vor dem Ballon25 . Wie eingezeichnet, sind die Aufnahmerichtungen der beiden Bildaufnahmeeinrichtungen quasi gegeneinander gerichtet, so dass der Gefäßwandbereich von beiden Seiten her erfasst wird, die Bildaufnahmebereiche überlappen sich, wie dargestellt ist. - Beide Lichtleiter
23 ,26 rotieren bevorzugter Maßen, gleichwohl ist es aber auch denkbar, dass der Lichtleiter26 feststehend ist und über ihn lediglich ein Kontrollbild zusätzlich zum rotierenden Bild der Bildaufnahmeeinrichtung21 aufgenommen wird. - Beide Lichtleiter
23 ,26 können über eine gemeinsame Steuerung- und Verarbeitungseinrichtung4 „bearbeitet" werden. Natürlich sind auch getrennte Steuerungen denkbar.
Claims (10)
- Katheter zur Einführung in ein Gefäß, umfassend einen im Bereich der Katheterspitze vorgesehenen, reversibel aufblasbaren Ballon (
10 ,25 ), an dessen Außenseite ein im Gefäß zu implantierender Stent (11 ) angeordnet ist, sowie wenigstens eine im Bereich der Katheterspitze vorgesehene Bildaufnahmeeinrichtung (14 ,21 ,22 ) zur optischen Kohärenztomographie, die bezogen auf die Katheterspitze vor oder hinter dem Ballon (10 ) derart angeordnet ist, dass der Gefäßbereich, der dem Ballon (10 ,25 ) samt Stent (11 ) gegenüberliegt, zur Ermöglichung einer Lage- und Positionskontrolle während der Fixierung des Stents aufnehmbar ist. - Katheter nach Anspruch 1, dadurch gennzeichnet, dass die Bildaufnahmeeinrichtung (
14 ,21 ,22 ) im Wesentlichen unmittelbar benachbart zum Ballon (10 ,25 ) angeordnet ist. - Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei getrennt voneinander arbeitende Bildaufnahmeeinrichtungen (
21 ,22 ) vorgesehen sind, von denen eine vor und die andere hinter dem Ballon (25 ) angeordnet sind, und deren Bildaufnahmerichtungen gegeneinander gerichtet sind. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Bildaufnahmeeinrichtung (
14 ,21 ,22 ) einen im Inneren des Katheters verlaufenden, zur Aufnahme von 360°-Ringaufnahmen rotierbaren Lichtleiter (15 ,23 ,26 ) sowie ein katheterhüllenseitig vorgesehenes, strahlungstransparentes Fenster (16 ,24 ,27 ), über das Strahlung ein- und auskoppelbar ist, umfasst. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass be nachbart zu wenigsten einer Bildaufnahmeeinrichtung (
14 ,21 ,22 ) bzw. wenigstens einem Fenster (16 ,24 ,27 ) eine Öffnung (19 ) zur Abgabe einer Flüssigkeit, insbesondere einer Spülflüssigkeit oder eines Kontrastmittels vorgesehen ist. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stent (
11 ) ein drug-eluting-Stent ist. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bewegen des Katheters (
1 ,20 ) ein Führungsdraht oder ein äußerer Führungskatheter vorgesehen ist. - Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Katheterspitze ein Element (
13 ) zur Erzeugung eines Magnetfelds zur Führung des Katheters mittels eines externen Magnetfelds vorgesehen ist. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an seinem freien Ende eine Anschlusseinrichtung (
3 ) für eine die optische Kohärenztomographie steuernde Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung (4 ), für eine dem Aufblasen des Ballons dienende Pumpe (6 ), sowie gegebenenfalls eine Zuführeinrichtung (7 ) für abzugebende Flüssigkeit und gegebenenfalls eine Steuerungseinrichtung (8 ) zur Erzeugung des Magnetfelds vorgesehen ist. - Katheter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere im Bereich der Katheterspitze ein oder mehrere röntgenopake Markierungen (
29 ) vorgesehen sind.
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