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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein fotolithografische Prozesse.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung metallischer Strukturen, welches den Schritt der fotolithografischen
Herstellung von Gräben
in einem Substrat umfasst.
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Hintergrund der Erfindung
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In
der Halbleitertechnologie und in der Mikroelektronik schrumpfen
die Strukturdimensionen immer mehr. In der modernen Speicherproduktion
werden mittels optischer Lithografie in Verbindung mit der Maskentechnik
z. B. Strukturen mit einer Breite von weniger als 400 nm hergestellt.
Fotolithografische Prozesse stellen bei der Herstellung von z. B. Halbleiterbauelementen
wesentliche Schritte dar. Bei einem fotolithografischen Prozess
wird eine Belichtungsstrahlung, und zwar üblicherweise ultraviolettes Licht
(UV) verwendet, um durch eine Maske (im Folgenden als Fotomaske
bezeichnet) einen mit einem Fotolack beschichteten Halbleiterwafer
zu belichten. Die Aufgabe des fotolithografischen Prozesses besteht
darin, eine Anzahl von Mustern auf den Wafer zu übertragen, die für die Schaltung
repräsentativ sind.
Die Muster auf der Fotomaske definieren auf dem Wafer Positionen,
Formen und Dimensionen verschiedener Schaltkreisbauelemente wie
beispielsweise Diffusionsbereiche, Metallkontakte und Metallisierungsschichten.
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Infolge
von Beugungseffekten ist bei der optischen Lithografie eine Auflösungsgrenze
von ungefähr
150 nm zu erwarten. Für
neue Anwendungen wie beispielsweise Ein-Elektron-Transistoren oder molekulare
elektronische Komponenten werden Strukturen mit noch kleineren Dimensionen
benötigt. Im
Fall der VHF-Schaltkreise
(Very High Frequency) gilt dies auch für die herkömmliche Elektronik. Es besteht
auch ein Bedarf, z. B. die Lese- und Schreibdimensionen in Dünnschicht-Magnetköpfen zu
verkleinern. Außerdem
werden Mikrostrukturen mit einem großen Aspektverhältnis von
5 bis 30 und größer benötigt.
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Gegenwärtige fotolithografische
Verfahren sind noch durch die Wellenlängen der verwendeten Belichtungsstrahlung
beschränkt,
um bis zu möglichst
kleinen kritischen Dimensionen zu gelangen. Bisher wurde die Verkleinerung
der kritischen Dimensionen meist durch die Verringerung der Strahlungswellenlänge, d.
h. von der UV-Belichtung über
die DUV-Belichtung bis hin zu Elektronen- und Röntgenstrahlen, erreicht. Mittels
der Röntgen-Lithografie können z.
B. Dimensionen kleiner als 100 nm abgebildet werden. Bei der Elektronenstrahl-
und Ionenstrahl-Lithografie können
mittels hochenergetischer Teilchen Strukturen von nur 10 nm erzeugt
werden. Hierfür
sind jedoch aufwändige
Vakuumsysteme und Strahlführungssysteme
erforderlich. Außerdem
können
sich bei empfindlichen Komponenten infolge von Strahlenschäden im Substrat
Probleme ergeben, da die hochenergetischen Teilchen die für die Ätzprozesse
erforderlichen Fotolackschichten durchdringen können.
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In
US 5,837,426 A wird
ein fotolithografischer Prozess offengelegt, der verringerte Leitungsbreiten oder
verringerte Leitungsabstände
zwischen den Bauelementen des Schaltkreises auf einem IC-Chip bereitstellt,
wodurch der IC-Chip einen höheren
Integrationsgrad erreichen kann. Dieser fotolithografische Prozess
beinhaltet einen Doppelbelichtungsprozess auf demselben Wafer, der
sich dadurch auszeichnet, dass entweder dieselbe Fotomaske an zwei
unterschiedlichen Positionen angeordnet wird oder dass zwei Fotomasken
verwendet werden.
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In
US 6,042,993 A wird
ein Prozess zur Herstellung fotolithografischer Strukturen kleiner
als 200 nm offengelegt, bei dem eine Schicht von amorphen Wasserstoff
enthaltendem Kohlenstoff mit einer optischen Energiebandlücke von < 1 eV oder eine Schicht
von gesputtertem amorphem Kohlenstoff als Grund-Fotolackschicht
auf ein Substrat aufgebracht wird; auf die Grund-Fotolackschicht
wird als Deck-Fotolackschicht eine Schicht eines elektronenstrahlempfindlichen
siliciumhaltigen oder silylierbaren Fotolacks aufgebracht; die Deck-Fotolackschicht wird
dann mittels Rastertunnelmikroskopie (Scanning Tunneling Microscopy,
STM) oder Rasterkraftmikroskopie (Scanning Force Microscopy, SFM)
mit Elektronen mit einer Energie von 80 eV strukturiert; die Struktur
wird dann durch Ätzen
in einem anisotropen Sauerstoffplasma auf die Grund-Fotolackschicht und
anschließend
durch Plasmaätzen
auf das Substrat übertragen.
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In
US 5 895 740 A wird
ein Verfahren zur Bildung von Hohlräumen in einer nichtleitenden
Schicht auf einer Halbleiterbaugruppe offengelegt, bei dem zunächst ein
vorbehandeltes Halbleiterträger
mit einer nichtleitenden Schicht und einer lichtundurchlässigen Platinenlackschicht
bereitgestellt wird; auf die nichtleitende Schicht und die lichtundurchlässige Platinenlackschicht
wird dann konform eine polymere Materialschicht aufgebracht; die
polymere Materialschicht wird dann angeätzt, um polymere Seitenwand-Abstandshalter
auf der lichtundurchlässigen Platinenlackschicht
zu bilden; in die nichtleitende Schicht werden dann Hohlräume eingeätzt, um
den Halbleiterträger
freizulegen.
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In
JP 02-257624 A ,
Patent Abstracts of Japan, 1990,
02-257624 ,
sowie der zugehörigen
japanischen Offenlegungsschrift wird ein Verfahren zur Bildung von
Widerstandsrastern offengelegt, bei dem eine Nitrocellulose-Dünnschicht
auf der Oberfläche eines
Siliziumträgers
gebildet wird; die Dünnschicht wird
mit einem Argonfluorid-Excimer-Laser bestrahlt; Nitrocellulose in
einem vom Laser bestrahlten Bereich wird zersetzt und entfernt;
ein Raster der Nitrocellulose-Dünnschicht
wird gebildet; der Träger
wird mit einer Elektronenkanone bestrahlt; ein aktives Radikal wird
auf dem Raster gebildet, mit Luftsauerstoff verbunden und in ein
Hydroperoxid und ein Diperoxid umgewandelt, die bei Raumtemperatur
vergleichsweise stabil sind; ein monomeres Styrolgas wird eingesetzt
und erhitzt; eine Pfropfpolymerisationsreaktion wird ausgelöst; eine
Pfropfpolymerschicht aus Styrol wird auf dem Raster gebildet.
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Es
besteht jedoch noch ein Bedarf, Schichtdicken von einigen Nanometern
bis zum Mikrometerbereich zu erzeugen.
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Überblick über die Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren
zur Verringerung der Breiten von fotolithografisch erzeugten Grabenstrukturen
unterhalb der Beugungsgrenze bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, solche Strukturen mit
einem sehr großen
Aspektverhältnis
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
Verfahren bereitzustellen, das leicht in die vorhandenen fotolithografischen
Verfahren integriert werden kann.
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Diese
und weitere Aufgaben und Vorteile werden durch das in Anspruch 1
beschriebene Verfahren erreicht.
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In
den beiliegenden Unteransprüchen
werden vorteilhafte Ausführungsarten
der Erfindung beschrieben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1A bis 1I stellt
schematisch die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung dar;
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2A bis 2O zeigt
schematisch die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer
zweiten Ausführungsart
der Erfindung;
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3A bis 3O stellt
schematisch die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer
dritten Ausführungsart
der Erfindung dar;
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4A bis 4E stellt
schematisch die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer
vierten Ausführungsart
der Erfindung dar;
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5 zeigt
schematisch die verringerte Breite eines gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugten Grabens.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsart
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Lithografische
Prozesse werden üblicherweise
in der Halbleiterproduktion eingesetzt, um zum Beispiel gemäß verschiedenen
funktionellen und/oder konstruktiven Vorgaben zur Herstellung eines
gewünschten
Halbleiterbauelements eine Maske auf einer zu strukturierenden Schicht
zu bilden.
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Bei
einem typischen lithografischen Prozess wird auf der zu strukturierenden
Schicht ein Fotolack abgeschieden und durch eine Maske mit ultravioletter
Strahlung belichtet, welche das im Fotolack zu bildende Muster definiert.
Dann wird der Fotolack entwickelt, um auf der darunter liegenden
zu strukturierenden Schicht eine strukturierte Fotolackschicht zu bilden.
Die nicht durch den Fotolack bedeckten Teile der darunter liegenden
Schicht können
dann mittels geeigneter Ätzverfahren
und chemischer Verfahren geätzt
werden. Das Muster im Fotolack wird somit in die darunter liegende
Schicht übertragen.
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Bei
typischen lithografischen Prozessen sind jedoch Größe und Packungsdichte
der hergestellten Halbleiterbauelemente begrenzt. Zum Beispiel wird durch
die maximale Auflösung
des lithografischen Prozesses der kleinstmögliche seitliche Abstand bestimmt,
in dem Merkmale einer strukturierten Schicht angeordnet werden können. Die
maximale lithografische Auflösung
eines Strukturierungsprozesses kann zum Beispiel von dem zur Belichtung
des Fotolacks mit der Strahlung durch die Maske verwendeten Objektiv
abhängen.
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Die
vorliegende Erfindung bedient sich des Konzepts des Polymerpfropfens,
um die Breite fotolithografisch erzeugter Gräben unter die Abbildungsgrenze
zu verringern und das Aspektverhältnis
solcher Gräben
und darin wiederum erzeugter metallischer Strukturen zu vergrößern. Mit
dem Begriff Polymerpfropfen werden Polymerisationen bezeichnet, bei
denen Pfropfpolymere gebildet werden. Bei „grafting-to-Verfahren („Aufpfropfen") wird ein zuvor
erzeugtes Polymer an der Oberfläche
fixiert, während bei „grafting-from"-Verfahren („Startpfropfen") eine Polymerisationsreaktion
von der Oberfläche
aus gestartet und das Polymer an Ort und Stelle gebildet wird. Im
Folgenden werden nur „grafting-from"-Verfahren beschrieben. Aufpfropfen ist
zwar auch möglich,
jedoch ist es durch das Diffusionsverhalten der zuvor gebildeten
Polymerketten der Adsorbensketten beschränkt. In diesem Fall wird die
vorgebildete Fotolackstruktur (siehe unten) durch ein Polymer mit
einer terminalen funktionellen Gruppe beschichtet, die mit der Oberfläche kompatibel
ist. Der Adsorptionsprozess findet statt und hinterlässt die
Fotolackoberfläche
mit dem chemisch daran gebundenen Polymer und verringert die vorgebildeten
kritischen Dimensionen der Fotolackstruktur beträchtlich.
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Die
Polymerisation lässt
sich so steuern, dass Schichten mit einer Dicke von wenigen Nanometern
bis zu Mikrometern aufgebracht werden können. Somit besteht bezüglich der
erzeugten inneren Breite keine untere Grenze bzw. bezüglich des
erreichbaren Aspektverhältnisses
keine obere Grenze.
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Durch
Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist es möglich,
mittels niedrig auflösender
fotolithografischer Geräte
Strukturen zu erzeugen, die man normalerweise nur mit Geräten der nächsten Generation
erreichen kann.
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Das
beschriebene Verfahren eignet sich zwar besonders für die Herstellung
von Dünnschichtköpfen, ist
jedoch nicht darauf beschränkt
und kann in allen Verfahren eingesetzt werden, bei denen Mikrostrukturen
mit großem
Aspektverhältnis
hergestellt werden sollen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann leicht in herkömmliche
lithografische Prozesse einbezogen werden. Zusätzlich zur Standard-Fotolithografie
kommen der Schritt der Adsorption eines Polymerisationsstarters
an den vertikalen Flächen
der Grabenstruktur und der Startschritt des Polymerisationsprozesses
zur Erreichung der beabsichtigten Dicke der Polymerschicht, der
so genannten Polymerbürsten.
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Im
Folgenden werden vier verschiedene Prozesse unter Verwendung von
Verfahrensschritten gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Verringerung der Breite in einem Fotolack fotolithografisch
hergestellter Grabenstrukturen beschrieben. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf diese Beispiele beschränkt,
da ein Fachmann unter Verwendung der vorliegenden Erfindung auch
andere Prozessabläufe
entwickeln kann.
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Verfahren 1
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1A bis 1I stellt
schematisch die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung dar, die davon ausgeht, dass der verwendete Fotolack
und das für
die Herstellung der Polymerbürsten
erforderliche niedermolekulare Material (Startermolekül) kompatible
chemische Eigenschaften aufweisen, sodass das niedermolekulare Material
chemisch an den Fotolack gebunden werden kann.
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In
einem ersten Schritt wird unter Verwendung einer Standard Fotostruktur,
z. B. auf Basis von Poly(tert-butoxycarbonyl)(P(t-BOC)Styrol), ein
Graben erzeugt. Auf eine Keimschicht 12 auf einem Substrat 14 wird
ein Fotolack 10 aufgebracht, anschließend wird der Fotolack 10 mit
der Strahlung 16 unter Verwendung einer Maske 18 belichtet
und getempert (1A). Nach dem Temperprozess
wird der Fotolack 10 entwickelt (1B).
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Damit
die funktionellen Gruppen des Startermoleküls in der Lage sind, sich mit
den vertikalen Flächen
des so gebildeten Fotolacks chemisch zu verbinden, müssen an
diesen Flächen
oder Wänden ausreichend
viele Verankerungspunkte vorhanden sein. Als Startermolekül kann jede
Verbindung verwendet werden, die in der Lage ist, eine radikalische Polymerisation
auszulösen.
Die Kondensationspolymerisation stellt jedoch auch einen möglichen
Reaktionsweg dar. Als funktionelle Gruppen können alle Gruppen dienen, die
chemisch gebunden werden oder eine ausreichend hohe Bindungsenergie
aufweisen, um einen Verankerungspunkt zu bilden. Beispiele hierfür sind a)
Silane/oxidische Oberflächen, b)
Thiole/Gold oder c) Copolymere, die in die Fotolackoberfläche eingebunden
werden und den Starter enthalten.
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So
muss bei Verwendung von Azomonochlorsilan (AMCS) als Startermolekül eine ausreichend
große
Anzahl OH-Gruppen vorhanden sein. Das ist z. B. bei einigen im tiefen
UV verwendeten Fotolacken der Fall. Nach der Belichtung solcher
Fotolacke mit Strahlung im tiefen UV steht an den vertikalen Flächen des
Fotolacks 10 ein Bereich 20 mit einer erhöhten Anzahl
OH-Gruppen zur Verfügung.
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Als
Nächstes
wird die so erzeugte Struktur in einem Spülschritt mit dem Startermolekül AMCS in Berührung gebracht.
An den OH-Gruppen 20 wird unter Bildung von Silanolverbindungen
das Startermolekül
chemisorbiert, wodurch eine Monoschicht 22 aufgebaut wird
(1C). Die Reaktion findet bei Raumtemperatur statt.
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Nach
der Beschichtung mit dem Startermolekül wird ein geeignetes Monomer 24,
wie z. B. Polystyrol (PS), Polyethylen (PE), Polymethylmethacrylat (PMMA)
oder Polytetrafluorethylen (PTFE), aufgebracht (1D),
und die Struktur anschließend
in einen (nicht gezeigten) Polymerisationsreaktor gebracht, in dem
eine radikalische Polymerisation durchgeführt werden kann. Der Reaktor
ist erforderlich, um saubere Bedingungen zu gewährleisten und den Gasen aus
der Umgebung, die Sauerstoff enthalten können, den Zutritt zu verwehren.
Für die
Polymerisation können
Standardverfahren eingesetzt werden.
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Wenn
die Polymerisation durch Erwärmung auf
etwa 60°C
oder durch Belichtung der Struktur mit UV-Strahlung ausgelöst wird,
werden an den erzeugten vertikalen Seitenwänden freie Polymerketten 26 sowie
Polymerketten 28 gebunden. Die freien Polymerketten 26 bilden
sich in der Nähe
des Startermoleküls
und verflechten sich mit den gebundenen Ketten 28. Oberhalb
der Struktur (1E) verbleibt eine Schicht 30 mit
freiem Monomer, da hier kein Starter in der Nähe ist, mit dem eine Reaktion
eingegangen werden kann.
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Der
Polymerisationsgrad kann durch die Zerfallseigenschaften des Startermoleküls gesteuert werden.
Die Fotochemie des AMCS unterliegt statistischen Gesetzmäßigkeiten.
In Abhängigkeit
von Photonenstrom und Belichtungszeit zerfällt eine bestimmte Anzahl AMCS-Moleküle und startet
eine Polymerkette. Die Anzahl der Plätze mit zerfallenen StartermolekÜlen wird
in die Anlagerung des gebundenen Polymers und dann in eine bestimmte
Schichtdicke umgesetzt, die der Anzahl der Plätze mit zerfallenen Startermolekülen entspricht.
Auf diese Weise kann die Schichtdicke des zugefügten Polymers bestimmt werden.
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Nach
Beendigung der Polymerisation muss das freie Polymer, d. h. das
nicht an den vertikalen Seitenwänden
der Struktur gebundene Polymer, mittels eines geeigneten Lösungsmittels
entfernt werden, d. h. mittels eines Lösungsmittels, das nur die freien
Polymerketten 26 entfernt und die an die vertikalen Seitenwände gebundenen
intakten Polymerketten 28 zurücklässt, sodass Polymerbürsten gebildet
werden, die die Oberflächenrauigkeit
verringern. Dadurch wird, wie man in 4 sieht,
die Breite dl der in der Fotolackschicht
erzeugten Grabenstruktur um die Dicke der Polymerbürsten an
den vertikalen Seitenwänden
des Fotolacks auf den Wert dz verringert.
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Anschließend wird
die Herstellung der metallischen Mikrostruktur durch bekannte Prozessschritte wie
Galvanisieren, Ionenimplantation usw. fortgesetzt. Das Entfernen
der Fotolackstruktur erfolgt mittels eines herkömmlichen Standard-Ablöseprozesses,
z. B. unter Verwendung von N-Methylpyrrolidon (NMP) als Lösungsmittel.
Nach Entfernen der Keimschicht 12 verbleibt die metallische
Mikrostruktur 32, die infolge der verringerten Breite d2 des Grabens ein größeres Aspektverhältnis aufweist
als eine ähnliche ohne
die Bildung der Polymerbürsten 28 gebildete Struktur.
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Man
beachte, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die Herstellung
metallischer Mikrostrukturen beschränkt ist, sondern z. B. auch
bei der Bildung von Durchgangslöchern
und Ähnlichem
in der Halbleiterindustrie verwendet werden kann.
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Verfahren 2
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In
den 2A bis 2O sind
die Prozessschritte eines Prozesses gemäß einer zweiten Ausführungsart
der Erfindung gezeigt.
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Dieser
Prozess ist wegen des weiteren Schrittes des Aufbringens einer zusätzlichen
Oxidschicht, die mit der Chemie des Startermoleküls kompatibel ist, von den
Eigenschaften des verwendeten Fotolacks unabhängig. Dies hat den Vorteil,
dass der Prozess von dem verwendeten Fotolack völlig unabhängig ist. Wenn nicht ganz klar
ist, ob der Prozess mit dem ausgewählten Fotolackmaterial realisiert werden
kann, kann dieses Verfahren interessant sein.
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Ein
Graben 34 wird, wie aus 2A und 2B zu
ersehen, im Fotolack 36 erzeugt, indem der Fotolack 36 auf
ein Substrat 38 mit einer Keimschicht 40 aufgebracht,
die Struktur mit einer Strahlung belichtet, getempert und der Fotolack
entwickelt wird. Der einzige Unterschied zu dem in 1A gezeigten
Prozess besteht darin, dass anstelle einer Struktur auf Basis von
P(t-BOC)Styrol eine Standardfotostruktur auf Basis von Diazonaphthochinon(DNQ)-Novolak
als Beispiel verwendet wird.
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Demzufolge
ist es erforderlich, eine zusätzliche
Schicht 42 aus einem oxidischen Material wie z. B. SiOx oder Al2O3 aufzubringen, dessen chemische Eigenschaften
mit denen des Startermoleküls
kompatibel sind. Je nach der gewünschten
Funktionalität kann
es auch ein dünner
Goldfilm mit Thiolbindung sein. Diese zusätzliche Schicht 42 wird
durch bekannte Verfahren wie z. B. Sputtern (2C) sowohl auf
die vertikalen als auch auf die horizontalen Flächen der Struktur aufgebracht.
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Im
nächsten
Schritt (2D) wird diese zusätzliche
Schicht durch anisotropes Ätzen,
wie z. B. reaktives Ionenätzen
(Reactive Ion Etching, RIE) mittels z. B. CF4 als Ätzmittel,
von den horizontalen Flächen
der Struktur entfernt, sodass die oxidische Schicht 42 lediglich
an den vertikalen Flächen
der Struktur zurückbleibt,
an die das Polymer gebunden werden soll.
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Die
nächsten
Prozessschritte, d. h. das Aufbringen von Polymerbürsten, Galvanisieren,
Ionenimplantation usw. (2E bis 2I)
sind mit den in Verfahren 1 durchgeführten und in 1C bis 1G gezeigten
Schritten identisch.
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Nach
dem Galvanisierungsschritt (2I) wird
der Fotolack 36 durch einen herkömmlichen Ablöseprozess
mittels NMP entfernt. Durch diesen NMP-Ablöseprozess kann die zusätzliche
Oxidschicht 42 jedoch nicht entfernt werden. In diesem Fall
werden die Reste, z. B. durch Magnetronätzen oder einen Snowclean-Prozess,
bei dem CO2 auf die Struktur geleitet wird,
entfernt (2L).
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Nach
dem Entfernen der Keimschicht 40 (2M) bleibt
die Mikrostruktur 44 zurück, die aufgrund der verringerten
Breite d2 des Grabens ein größeres Aspektverhältnis als
eine ähnliche
Struktur hat, die ohne Bildung der Polymerbürsten hergestellt wird.
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Verfahren 3
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In 3A bis 3O werden
die Prozessschritte eines Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsart
der Erfindung gezeigt.
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Dieser
Prozess beschreibt den so genannten Bildübertragungsprozess, d. h. ein
Verfahren zum Übertragen
einer Fotostruktur von einer dünnen
Fotoschicht auf eine Ätzmaske
und die nachfolgende Übertragung
dieser Struktur auf eine zugrunde liegende Fotolackschicht mittels
RIE.
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Zuerst
wird auf dem Substrat 46 eine Dreischichtstruktur gebildet
(3A), die aus einer auf einer Keimschicht 50 gebildeten
Fotolackschicht 48 (Grund-Fotolackschicht), einer aus Metall
oder Metalloxid bestehenden Hartmaske 52 und einer aus
einer darüber
liegenden lichtempfindlichen Deck-Fotolackschicht bestehenden Abbildungsschicht 54 besteht.
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Nach
Belichtung des Fotolacks mit einer Strahlung und seiner Entwicklung
wird die Struktur der Abbildungsschicht 54 auf die Hartmaske 52 und anschließend durch
RIE auf die Fotolackschicht 48 übertragen (3B bis 3D).
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Als
Nächstes
wird, wie oben in Verfahren 2 beschrieben, eine oxidische Schicht 56 auf
die vertikalen und horizontalen Flächen der Struktur aufgebracht
(3E).
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Diese
Schicht wird anschließend
mittels RIE von den horizontalen Flächen der Struktur entfernt.
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An
das Entfernen der oxidischen Schicht 56 schließt sich
die Bildung der Polymerbürsten
gemäß den oben
beschriebenen Schritten der Verfahren 1 und 2 (3G bis 3I)
an.
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Anschließend wird
das freie Polymer durch ein geeignetes Lösungsmittel entfernt und die
Abbildungsschicht 54 abgelöst (3K).
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Die
Bildung der fertigen Struktur erfolgt, wie in den Verfahren 1 und
2 beschrieben, mittels Galvanisieren und Ionenimplantation usw.
(3L).
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In
den nächsten
Schritten werden die Hartmaske 52 und die Grund-Fotolackschicht 48 entweder
in einem einzigen Schritt oder in zwei Einzelschritten mittels RIE
entfernt (3M).
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Abschließend werden
die oxidischen Materialreste und die Keimschicht durch Ionenbeschuss entfernt,
wodurch die metallische Mikrostruktur 58 zurückbleibt,
die aufgrund der verringerten Breite d2 des
Grabens ein größeres Aspektverhältnis hat
als eine ähnliche
Struktur, die ohne Bildung der Polymerbürsten gebildet wird.
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Verfahren 4
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In 4A bis 4E sind
die Prozessschritte eines Verfahrens gemäß einer vierten Ausführungsart
der Erfindung gezeigt.
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Dieser
Prozess beschreibt eine Breitenverringerung in der Abbildungsschicht
unter Verwendung von Polymerbürsten
gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einem Bildübertragungsprozess
von Verfahren 3.
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Zuerst
wird auf dem Substrat 60 eine Dreischichtstruktur gebildet,
die aus einer auf einer Keimschicht 64 gebildeten Fotolackschicht 62 (Grund-Fotolackschicht),
einer aus Metall oder Metalloxid bestehenden Hartmaske 66 und
einer aus einem darüber
liegenden lichtempfindlichen Fotolack bestehenden Abbildungsschicht 68 besteht
(4A).
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Als
Nächstes
wird das Startermolekül
aufgebracht, durch das die Anzahl der OH-Gruppen an den Seitenwänden erhöht und eine
Monoschicht 70 gebildet wird (4B).
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Im
nächsten
Schritt wird ein geeignetes Monomer 72 aufgebracht (4C)
und die Polymerisation ausgelöst
(4D).
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Nach
dem Abwaschen des freien Polymers mit einem geeigneten Lösungsmittel
bleibt der Fotolack der Abbildungsschicht 68 zurück (4E).
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Die
folgenden Prozessschritte sind Standard-Bildübertragungsschritte,
d. h. das Entfernen der Hartmaske mittels RIE, Galvanisieren, Entfernen der
Grund-Fotolackschicht
und Entfernen der Keimschicht durch Sputterätzen.
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Durch
den zusätzlichen
Schritt der „grafting-from"-Polymerisation können bei dem fotolithografischen
Prozess die kritischen Dimensionen auf beliebige Abmessungen bis
auf null verringert werden. Das bedeutet, dass die Fotolithografie
bei Wellenlängen
durchgeführt
werden kann, die minimale Prozesskosten erfordern. Das Verfahren
kann ganz allgemein bei Prozessen eingesetzt werden, bei denen eine
kritische Dimension fotolithografisch definiert werden soll. Unmittelbare
Anwendungen sind die Verringerung der Lese- und Schreibdimensionen von
Dünnschicht-Magnetköpfen, jedoch
kann die Erfindung in jedem Verfahren eingesetzt werden, bei dem
Mikrostrukturen mit großem
Aspektverhältnis hergestellt
werden sollen.
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- 10
- Fotolack
- 12
- Keimschicht
- 14
- Substrat
- 16
- Strahlung
- 18
- Maske
- 20
- OH-Gruppen-Bereich
- 24
- Monomer
- 26
- freie
Polymerkette
- 28
- gebundene
Polymerkette
- 30
- Schicht
aus freiem Polymer
- 32
- metallische
Struktur
- 34
- Graben
- 36
- Fotolack
- 38
- Substrat
- 40
- Keimschicht
- 42
- zusätzliche
Schicht
- 44
- metallische
Struktur
- 46
- Substrat
- 48
- Fotolackschicht
- 50
- Keimschicht
- 52
- Hartmaske
- 54
- Abbildungsschicht
- 56
- oxidische
Schicht
- 58
- metallische
Schicht
- 60
- Substrat
- 62
- Fotolack
- 64
- Keimschicht
- 66
- Hartmaske
- 68
- Abbildungsschicht
- 70
- Monoschicht
- 72
- Monomer