DE10164181A1

DE10164181A1 - Verfahren und Presse zur Herstellung von Öl aus Ölsaaten

Info

Publication number: DE10164181A1
Application number: DE2001164181
Authority: DE
Inventors: Bodo Maechel; Holger Oberrieder
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2001-12-27
Filing date: 2001-12-27
Publication date: 2003-07-17

Abstract

Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Öl (O) aus Ölsaaten (S) vorgeschlagen, wobei sich das Verfahren und die Vorrichtung dadurch auszeichnen, dass eine elektronische Einrichtung (7) die Zuführung der Ölsaaten (S) über den Zufördermotor (4) unter Verwendung der Regelgröße (r) regelt. Die Regelgröße (r) wird auf Grundlage der Stromaufnahme des Pressenmotors (2) ermittelt und mit einem von der Getreidefeuchte des zu verarbeitenden Produktes (O) abhängigen Sollwert verglichen. Durch Regelung der Zufuhreinrichtung (3) wird eine gleichmäßige Arbeitsweise der Presse (1) und somit eine gleichbleibend hohe Produktqualität sichergestellt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Presse mit Zuführeinrichtung zur Herstellung von Öl aus Ölsaaten.
Zur Herstellung von Pflanzenölen und zwar sowohl Industriepflanzenölen als auch Ölen zu Speise- oder Futterzwecken, werden in der Regel motorgetriebene Ölpressen verwendet. Bekannte Pressen werden in den meisten Fällen von Hand, unter Umständen aber auch gar nicht gesteuert. Selbst bei der Überwachung durch ein Bediener und dem Eingriff von Fall zu Fall nimmt man dabei mitunter sehr ungleichmäßige Produktqualitäten in Kauf. Zudem läuft man Gefahr, dass die Presse aufgrund von Überlastung blockiert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Presse zur Herstellung von Öl aus Ölsaaten derart bereitzustellen, dass eine äußerst hohe und vor allem gleichbleibende Produktqualität des hergestellten Öls gewährleistet wird, ohne das eine aufwendige Überwachung durch einen Bediener und das Eingreifen von Hand bei der Herstellung nötig ist. Im Vergleich zu bekannten Verfahren soll eine Produktivitätssteigerung erzielt werden und der verbesserte Herstellungsprozess soll kontinuierlicher und genauer ablaufen.
Die zuvor beschriebene Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch ein Verfahren zur Herstellung von Öl aus Ölsaaten gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine elektronische Einrichtung die Zufuhr der Ölsaaten unter Verwendung von mindestens einer von der Presse stammenden Regelgröße mit Hilfe mindestens einer Stellgröße regelt. Zum anderen wird diese Aufgabe durch eine Presse mit Zuführeinrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sowohl die Presse als auch die Zuführeinrichtung mit mindestens einer elektronischen Einrichtung verbunden sind, die die Zufuhr der Ölsaaten unter Verwendung von mindestens einer von der Presse stammenden Regelgröße mit Hilfe mindestens einer Stellgröße regelt.
Eine weitere Steigerung der Kontinuität des Herstellungsverfahrens und der Gleichmäßigkeit und Höhe der Produktqualität lässt sich dadurch erreichen, dass mindestens ein Pressenmotor die Presse antreibt und als Geber mindestens einer von der Presse stammenden Regelgröße dient.
Besonders vorteilhaft ist es, mindestens einen bei der Zufuhr der Ölsaaten verwendeten Zufördermotor mittels mindestens einer Stellgröße zu regeln. Dies ist vor allem dazu äußerst zweckdienlich, einen gleichmäßigen und im Hinblick auf die Produktqualität optimalen Pressvorgang sicherzustellen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mindestens eine Stellgröße mittels einer Führungsgröße berechnet, die aufgrund der Beschaffenheit und/oder des Zustands der verwendeten Ölsaaten ermittelt wird. So wird es möglich, die Qualität und die Gleichmäßigkeit sowohl des Herstellungsverfahrens als auch des Endprodukts O weiter zu optimieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der zur Herstellung von Öl aus Ölsaaten verwendeten Presse mit Zuführeinrichtung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die diesbezüglichen Vorteile ergeben sich analog zu den bei den Verfahrensansprüchen genannten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Ölpresse.
Wie in Fig. 1 dargestellt gelangt die zu verarbeitende Ölsaat S mittels einer Zuführeinrichtung 3 in die Presse 1. Unter Ölsaaten werden insbesondere Samen aber auch Früchte von Pflanzen wie beispielsweise Raps, Sonnenblume, Walnuss oder Olive verstanden aus denen Öl gewonnen wird.
Die Zuführeinrichtung 3, z. B. eine sogenannte Zuführschnecke, wird von einem Zufördermotor 4 angetrieben und ist über einen Frequenzumformer 5 geschaltet. Die Ölpresse 1 wird von einem Pressenmotor 2 angetrieben. Dieser Motor 2 ist mit einer Strommessvorrichtung 6 verbunden.
Sowohl der Frequenzumformer 5 als auch die Strommessvorrichtung 6 sind mit einer elektronischen Einrichtung 7, z. B. einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) oder einen Computer, verbunden. Die Strommessvorrichtung 6 stellt die Iststrom-Aufnahme des Pressenmotors 2 als Rückführgröße r zur Verfügung. Diese Rückführgröße r wird von der elektronischen Einrichtung 7 als Regelgröße aufgenommen. Eine weitere Eingangsgröße für die elektronische Einrichtung 7 ist die Führungsgröße w. Sie wird aufgrund der Beschaffenheit und des Zustands der verwendeten Ölsaaten S. z. B. mit Hilfe der Getreidefeuchte des zu verarbeiteten Produkts, berechnet. Mit Hilfe der Eingangsgrößen r, w ermittelt die elektronische Einrichtung 7 die Stellgröße y. Mit Hilfe dieser Stellgröße y wird nun nicht der Pressenmotor 2, sondern die Zuführung des Produktes, d. h. die Zuführeinrichtung 3 mittels des Frequenzumformers 5, geregelt.
Die zur Regelung dienende Einrichtung 7 stellt jederzeit sicher, dass über die Zuführeinrichtung 3 stets genau die angemessene Menge des Ausgangsproduktes S der Presse 1 zugeführt wird und der Motor 2 im geeigneten Drehzahlbereich und mit zweckmäßiger Stromaufnahme arbeitet. So sichert die kontinuierliche Regelung nicht nur eine gleichbleibende Qualität des fertigen Produktes O sondern auch eine erhöhte Produktivität des Herstellungsverfahrens, da der Motor 2 im optimalen Arbeitsbereich arbeitet und das Blockieren aufgrund zu hoher Getreidezufuhr ausgeschlossen wird.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Öl (O) aus Ölsaaten (S) mit Hilfe einer Presse (1), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine elektronische Einrichtung (7) die Zufuhr der Ölsaaten (S) unter Verwendung von mindestens einer von der Presse (1) stammenden Regelgröße (r) mit Hilfe mindestens einer Stellgröße (y) regelt.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Pressenmotor (2) die Presse (1) antreibt und als Geber mindestens einer von der Presse (1) stammenden Regelgröße (r) dient.

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein bei der Zufuhr der Ölsaaten (S) verwendeter Zufördermotor (4) mittels mindestens einer Stellgröße (y) geregelt wird.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Stellgröße (y) mittels einer Führungsgröße (w) berechnet wird, die aufgrund der Beschaffenheit und/oder des Zustands der verwendeten Ölsaaten (S) ermittelt wird.

5. Presse (1) mit Zuführeinrichtung (3) zur Herstellung von Öl (O) aus Ölsaaten (S), dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Presse (1) als auch die Zuführeinrichtung (3) mit mindestens einer elektronischen Einrichtung (7) verbunden sind, die die Zufuhr der Ölsaaten (S) unter Verwendung von mindestens einer von der Presse (1) stammenden Regelgröße (r) mit Hilfe mindestens einer Stellgröße (y) regelt.

6. Presse (1) mit Zuführeinrichtung (3) nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb der Presse (1) mindestens ein Pressenmotor (2) vorgesehen ist, der als Geber mindestens einer von der Presse (1) stammenden Regelgröße (r) dient.

7. Presse (1) mit Zuführeinrichtung (3) nach Patentanspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Zufördermotor (4) zur Zufuhr der Ölsaaten (S) vorgesehen ist, der mittels mindestens einer Stellgröße (y) geregelt wird.

8. Presse (1) mit Zuführeinrichtung (3) nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Einrichtung (7) so ausgestaltet ist, dass sie mindestens eine Stellgröße (y) mittels einer Führungsgröße (w) berechnet, die aufgrund der Beschaffenheit und/oder des Zustands der verwendeten Ölsaaten (S) ermittelt wird.