DE10160903B4 - Verfahren zur Kühlung von Formwerkzeugen bei der Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen, bei dem durch eine durch Erwärmung gewonnene Kunststoffschmelze (7) unter Druck in eine wenigstens ein Formteil (2, 3) umfassende Spritzgussform eines Formwerkzeuges (1) gepresst wird und anschließend unter Ausbildung eines Spritzgussteils erkaltet, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kühlung des Formwerkzeugs (1) verdichtetes Gas in einen Hohlraum (11, 11', 12, 12') des Formteils (2, 3) unter Druck eingefüllt und durch nachfolgende Entspannung des verdichteten Gases eine Kühlwirkung erzielt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen, bei dem durch eine durch Erwärmung gewonnene Kunststoffschmelze unter Druck in eine wenigstens ein Formteil umfassende Spritzgussform eines Formwerkzeuges gepresst wird und anschließend unter Ausbildung eines Spritzgussteils erkaltet. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Formwerkzeug zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
  • In Kunststoff-Spritzgussverfahren eingesetzte Formteile werden gekühlt, wobei derzeit in der Regel wasserführende Kühlkanäle zum Einsatz kommen, die sich durch das Formteil hindurch erstrecken. Problematisch bei diesen Gegenständen ist jedoch eine deutliche Trägheit der Kühlwirkung, die zu einer Verschlechterung der Produktqualität und zu langsamen Produktionszyklen führt.
  • Eine schnellere Temperierung das Formteile und damit eine Verkürzung der Zykluszeit für aufeinanderfolgende Spritzgussvorgänge wird bei einem Verfahren erreicht, das in der DE 692 06 405 T2 ( EP 0 574 475 B1 ) beschrieben ist. Bei diesem vorbekannten Verfahren kommen Formteile aus gesintertem Material zum Einsatz, die kommunizierende Poren enthalten. In den Formteilen sind Expansionskammern angeordnet, die mit Kapillaren, die der Zuführung eines verflüssigten Gases dienen, strömungsverbunden sind. Beim Austritt aus den Kapillaren in die Expansionskammern entspannt das Gas und geht unter starker Abkühlung in den gasförmigen Zustand über. Das auf diese Weise gewonnene kalte Gas strömt durch die Poren des Formteils ab und kühlt dieses ab.
  • Problematisch bei diesem vorbekannten Kühlsystem ist der aufwändige Aufbau der Formteile und der Kältetransport durch stochastisch im Formteil verteilte Poren zur Kunststoffschmelze, der keine gezielte Kältebeaufschlagung einzelner Abschnitte des zu kühlenden Spritzgussteils erlaubt.
  • Aus der DE 33 22 312 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von Spritzgussteilen bekannt, bei dem eine verbesserte Kühlwirkung durch den Einsatz von tiefkalten verflüssigten Gas erzielt wird. Das tiefkalte verflüssigte Gas wird dabei durch Zuleitungen in der Gießform geführt und verdampft beim Kontakt mit der erhitzten Gießform.
  • Nachteilig bei diesem Gegenstand ist, dass Verwendung von tiefkaltem verflüssigtem Gas eine aufwändige Wärmeisolierung der entsprechenden Zuleitungen erforderlich macht, durch welche die Aufwärmzeit der Gießform nach Beendigung eines Formzyklus verlängert wird. Der fortgesetzte Kälteeintrag kann zudem zu einer Unterkühlung der Gießform führen, weshalb es fallweise erforderlich ist, die Flüssiggaskühlung nur für kleine Bereiche der Gießform vorzusehen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demnach, die Temperierung von Formteilen, die bei der Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen eingesetzt werden, zu verbessern und damit insbesondere die Zykluszeit für aufeinanderfolgende Spitzvorgänge zu verkürzen.
  • Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung nit den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
  • Erfindungsgemäß ist also ein Formteil der Spritzgussform eines Formwerkzeugs mit einem Hohlraum ausgestattet, in den ein verdichtetes Gas unter Druck eingefüllt wird. Nachdem der Hohlraum mit Gas befüllt worden ist, wird das Gas entspannt, wodurch es sich in sehr kurzer Zeit sehr stark abkühlt. Auf diese Weise können dem Formteil zeitgenau Kühlpulse appliziert und dadurch eine schnelle Temperierung des Kunststoff-Formteils bewirkt werden.
  • Um ein vorbestimmtes Temperaturprofil im Formteil zu erzeugen, ist es vorteilhaft, eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Kühlpulsen vorzusehen. Dabei wird das Gas intermittierend dem Hohlraum zugeführt und jeweils anschließend entspannt. Die Parameter, die zu einer bestimmten Kühlpulsfolge, und damit zu einem bestimmten Temperaturprofil führen, werden dabei beispielsweise empirisch vor einem Produktionszyklen bestimmt. Geeignete Parameter sind beispielsweise der Anfangsdruck oder die Anfangstemperatur des verdichteten Gases oder der zeitliche Abstand aufeinanderfolgender Kühlpulse.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, die Parameter der Kühlpulse, wie etwa die Stärke oder der zeitliche Abstand aufeinanderfolgender Kühlpulse, während des Kunststoff-Spritzvorgangs zu regeln. Dabei wird die Temperatur im Formteil oder in der Kunststoffschmelze, bzw. dem Kunststoff-Spritzgussteil laufend oder in kontinuierlichen Abständen erfasst und als Regelgröße zur Berechnung der entsprechenden Parameter eingesetzt.
  • Bevorzugt wird das Formteil zusätzlich zur Kühlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einer konventionellen Kühlung unterzogen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Wasserkühlung durch im Formteil hindurchgeführte Kanäle handeln, oder aber – im Falle von porenhaltigen Formteilen aus gesintertem Metall – um die Zuführung eines gasförmigen oder flüssigen Kühlmittels in die Poren des Formteils, wie dies beispielsweise in den Druckschriften DE 692 06 405 T2 oder der US 5 021 203 beschrieben wird, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
  • Spritzgegossene Teile zeigen oft störende Einfallstellen an der Oberfläche, die darauf zurückzuführen sind, dass Spritzgussteile an Stellen mit großer Wanddicke beim Abkühlen einer stärkeren Schrumpfung unterworfen sind. Abhilfe schafft hier das "Gasinnendruckverfahren" (GID), bei dem ein Gas in die noch weiche Seele eines Spritzgussteiles gedrückt wird. Dadurch entsteht zum einen ein Hohlraum, aufgrund dessen die Wandstärke des Spritzgussteils gemindert wird, zum anderen wird die aushärtende Schmelze durch das eingeführte Gas bis zum Erkalten an die Formteilwand gepresst. Um die Ausbildung derartiger Einfallstellen zu vermeiden, sieht somit eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor, die Kunststoffschmelze zumindest im Bereich bestimmungsgemäß verdickter Wände des Spritzgussteils einem GID – Verfahren zu unterziehen.
  • Ein bevorzugtes Gas zum Kühlen des Formkörpers ist Kohlendioxid, das in gasförmigem, flüssigem oder überkritischem Zustand dem Hohlkörper zugeführt wird und das bei einem Entspannungsvorgang, bei der das Kohlendioxid zumindest teilweise in Gasform übergeht, eine besonders gute Kühlwirkung entfaltet.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt vorzugsweise ein Formwerkzeug mit den in Anspruch 7 aufgeführten Merkmalen zum Einsatz. Dieses Formwerkzeug umfasst eine Spritzgussform mit einem Formteil, in welchem Formteil wenigstens ein Hohlraum vorgesehen ist, der mit einer Quelle für ein verdichtetes Gas sowie mit einer Entspannungseinrichtung zur Druckentlastung des Hohlraumes strömungsverbunden ist.
  • Zweckmäßigerweise besteht zwischen dem Hohlraum und einem punkt- oder linienförmigen Bereich auf der Oberfläche des Kunststoff-Spritzgussteils eine wärmeleitendende, jedoch gasdichte Verbindung. Beispielsweise wird eine solche Verbindung durch ein gut wärmeleitendes Material zwischen Hohlraum und der dem Spritzgussteil zugewandten Formfläche des Formteils realisiert.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als Hohlraum wenigstens ein Kanal vorgesehen ist, der an die beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Oberfläche des Kunststoff-Spritzgussteils zugewandte Formfläche angrenzt. Der Kanal kann dabei durch das Formteil selbst hindurchgeführt oder aber in einem mit dem Formteil innigst verbundenem Einsatz aus einem gut wärmeleitendem Material aufgenommen sein.
  • Bevorzugt ist der Kanal längs solchen Bereichen der Formfläche des Formkörpers angeordnet, die beim bestimmungsgemäßem Einsatz an verstärkten Wandabschnitten des Kunststoff-Spritzteils angrenzen.
  • Das Formteil kann zweckmäßigerweise mit zusätzlichen Kühleinrichtungen, wie Kanäle oder durchlässige Poren für ein Kühlmittel, versehen sein.
  • Anhand der Zeichnungen sollen nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden.
  • In schematischen Ansichten zeigen:
  • 1: einen Teil eines erfindungsgemäßes Formwerkzeug im Längsschnitt und
  • 2: die Regelung einer Gaszuführung in das Formwerkzeug aus 1 in einem Blockschaltbild.
  • Das in 1 ausschnittsweise gezeigte Formwerkzeug 1 zur Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen umfasst eine Spritzgussform mit zwei Formteilen 2, 3. Zwischen den Formteilen 2, 3 ist ein von Formflächen 4, 5 begrenzter Formhohlraum gebildet, der im bestimmungsgemäßen Einsatz des Formwerkzeugs 1 dazu bestimmt ist, eine Kunststoffschmelze 7 aufzunehmen, aus der sich nach ihrer Erstarrung ein Kunststoff-Spritzgussteil ergibt. Der in 1 gezeigte Ausschnitt umfasst einen Bereich, in dem die Wand des zu formenden Spritzgussteil eine punkt- oder linienförmige Verstärkungszone 8 aufweist, beispielsweise eine der Stabilisierung dienende Verstärkungsrippe.
  • Die Erstarrung der Kunststoffschmelze 7 wird durch Wärmeleitung von der Kunststoffschmelze 7 in die Formteile 2, 3 hinein bewirkt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden die Formteile 2, 3 gekühlt. Hierzu sind in den Formteilen 2, 3 jeweils Kühlkanäle 10, 10', 10'', 10''' für ein Kühlmedium, beispielsweise Wasser, angeordnet. Derartige wasserführende Kühlkanäle 10, 10', 10'', 10''' sind bekannter Stand der Technik.
  • Zusätzlich sind bei dem Formwerkzeug 1 im Bereich der Verstärkungszone 8 Kühlkanäle 11, 11', 12, 12'' für ein verdichtetes Gas, im Ausführungsbeispiel flüssiges oder überkritisches Kohlendioxid, vorgesehen. Bei den Kühlkanälen 11, 11' handelt es sich um Bohrungen im Formteil 2, die in ihrem Querschnitt dem Außenumfang der Verstärkungszone 8 angepasst sind und in geringem Abstand zur Formfläche 4 im Bereich der Verstärkungszone 8 angeordnet sind. Die Kühlkanäle 12, 12' sind demgegenüber in innigst mit dem Formteil 3 verbundenen Einsätzen 13, 13' aus einem gut wärmeleitenden Material, wie beispielsweise Kupfer, angeordnet. Die Einsätze 13, 13' sind in Nuten 14, 14', die gegenüber der Verstärkungszone 8 im Formteil 3 angeordnet sind, aufgenommen und erstrecken sich mit einer Kühlfläche 15, 15' bis zum Rand der Kunststoffschmelze 7. Zwischen den beiden Einsätzen 13 und 13' ist ein Temperaturfühler 16 eingebaut, der die Temperatur in der Randzone der Kunststoffschmelze 7 misst. Im Ausführungsbeispiel umschließen Einsätze 13, 13' die Kühlkanäle 12, 12' vollständig; es ist jedoch beispielsweise auch vorstellbar, dass die Kühlkanäle in die Oberfläche 5 des Formteils 3 eingefräst und mit einem entsprechenden, gut wärmeleitenden Einsatz lediglich abgedeckt werden.
  • Die Kühlkanäle 11, 12 sind mit einer – aus 2 ersichtlichen – Zuleitung 18 strömungsverbunden, die an einen Drucktank 19 angeschlossen ist. Im Drucktank 19 wird beispielsweise Kohlendioxid unter Druck im flüssigen Zustand bei Umgebungstemperatur gespeichert. In der Zuleitung 18 ist ferner ein Ventil 20, das den Zustrom von flüssigem Kohlendioxid zu den Kanälen 11, 12 im Formwerkzeug 1 regelt, sowie ein Entspannungsorgan 21 zum Entspannen des in den Kanälen 11, 12 befindlichen flüssigen oder überkritischen Kohlendioxids vorgesehen. Das Ventil 20 und das Entspannungsorgan 21 sind mittels einer elektronischen Steuereinheit 23 steuerbar, die zugleich mit dem Temperaturfühler 16 über eine Messleitung 24 datenverbunden ist.
  • Beim Einsatz des Formwerkzeugs 1 wird die Kunststoffschmelze 7 unter hohem Druck in den Hohlraum zwischen den Formflächen 4, 5 eingepresst. Durch den Kontakt mit den Formflächen 4, 5 der gekühlten Formteile 2, 3 wird der Kunststoffschmelze 7 Wärme entzogen, wodurch bereits während der Formfüllung zumindest in den Randbereichen der Kunststoffschmelze 7, die den Formflächen 4, 5 benachbart sind, Erstarrung einsetzt.
  • Um Einfallstellen oder Blasen an der Oberfläche des fertigen Spritzgussteils zu vermeiden, wird die Kunststoffschmelze im Bereich der Verstärkungszone 8 einem Gasinnendruckverfahren (GID) unterzogen. Dabei wird in die noch flüssige Kunststoffschmelze 7 Gas mit hohem Druck eingepresst. Dadurch bildet sich durch Verdrängen der Kunststoffschmelze 7 im Innern der Verstärkungszone 8, beabstandet von den Formflächen 5, 4, ein Hohlraum 25 aus. Nachdem die Kunststoffschmelze 7 etwas abgekühlt ist, wird nochmals Gas mit etwa 400bar in den Hohlkörper 25 eingepresst. Nach der vollständigen Erstarrung und Aushärtung der Kunststoffschmelze 7 kann das Gas aus dem Hohlraum 25 zurückgewonnen werden.
  • Während des Erstarrungsvorgangs werden die Formteile 2, 3 gekühlt. Dies erfolgt zum einen dadurch, dass durch die Kanäle 10, 10', 10'', 10''' kontinuierlich eine Wasserkühlung stattfindet, zum anderen wird der Bereich um die Verstärkungszone zusätzlich durch Entspannung des verdichteten Gases in den Kühlkanälen 11, 11', 12, 12' gekühlt, wie dies im folgenden genauer beschrieben wird.
  • Die Entspannungskühlung in den Kühlkanälen 11, 11', 12, 12' wird dadurch erreicht, dass vor Beginn des Kühlvorgangs die Kühlkanäle 11, 11', 12, 12' mit flüssigem Kohlendioxid einer vorgegebenen, beispielsweise der Umgebungstemperatur entsprechenden, Temperatur gefüllt werden, das aus dem Drucktank 19 durch die Zuleitung 18 herangeführt wurde. Nach Beendigung des Befüllvorgangs wird das Ventil 20 geschlossen und damit die Strömungsverbindung zwischen dem Drucktank 19 und den Kühlkanälen 11, 11', 12, 12' unterbrochen. Anschließend wird das Entspannungsorgan 21 geöffnet. Dabei erfolgt eine schlagartige Entspannung des in den Kühlkanälen 11, 11', 12, 12' befindlichen Kohlendioxids, wobei dieses vom flüssigen in den gasförmigen Zustand bzw. in Kohlendioxidschnee übergeht, wobei letzterer rasch sublimiert. Der Entspannungsvorgang führt zu einer starken Abkühlung des Kohlendioxids in den Kühlkanälen 11, 11', 12, 12', und damit zu einer Abkühlung der Formteile 2, 3 zumindest im Bereich um die Kühlkanäle 11, 11', 12, 12' herum. Das bei der Entspannung entstehende Kohlendioxidgas wird über eine Ableitung 26 abgeführt und steht einer Wieder- bzw. Weiterverwertung zur Verfügung.
  • Die durch die oben beschriebene Entspannungskühlung erzielbare Kühlwirkung hängt von der Stärke und Anzahl der einzelnen dabei erzeugten Kühlpulse sowie von deren zeitlichem Abstand ab. Die Stärke der Kühlpulse wird insbesondere durch den Druck und der Temperatur des flüssigen Kohlendioxids vor der Entspannung, sowie dem Druck des gasförmigen Kohlendioxids nach der Entspannung bestimmt. Die in einer Zeiteinheit abzugebende Kühlpulsfolge kann dabei für einen Formvorgang fest vorgegeben sein. Die Kühlpulsfolge wird in diesem Fall nach einem fest vorgegebenen Programm durch entsprechende automatische Steuerbefehle der Steuereinheit 23 an das Ventil 21, bzw. das Entspannungsorgan 21 bestimmt. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch vorstellbar, die Erzeugung von Kühlpulsen während des Formvorgangs in Abhängigkeit von einer am Temperaturfühler 16 ermittelten Temperatur durch entsprechende Ansteuerung des Ventils 20 sowie des Entspannungsorgans 21 über die Steuereinheit 23 zu regeln.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt die Abgabe zeitlich und räumlich gut definierter Kühlpulse an die Kunststoffschmelze 7. Insbesondere können Bereiche der Kunststoffschmelze 7, die eine verstärkte Kühlung erfordern, zielgenau mit einem Kühlpuls definierter Stärke und Dauer beaufschlagt werden. Hierdurch kann der zeitliche Abstand aufeinanderfolgender Produktionszyklen für Kunststoff-Spritzgussteile erheblich verkürzt werden. Bei Anwendung eines GID-Verfahrens dient das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere auch dazu, um durch eine gezielte Kühlung der Kunststoffschmelze 7 im Bereich der Verstärkungszone 8 eine Blasenbildung während der Anwendung des GID-Verfahrens zu verhindern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Kühlung unterschiedlichster Formteile eingesetzt werden. Insbesondere können die Kühlkanäle 11, 11', 12, 12'' in Formwerkzeugen aus unterschiedlichsten Materialien eingebaut werden. Es ist demgemäss auch möglich, wenngleich die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist, die Formteile des Formwerkzeuges aus gesintertem Metall herzustellen, wobei die Formteile kommunizierende Poren enthalten, wie dies beispielsweise in der DE 692 06 405 T2 beschrieben ist.
  • 1
    Formwerkzeug
    2
    Formteil
    3
    Formteil
    4
    Formfläche
    5
    Formfläche
    6
    7
    Kunststoffschmelze
    8
    Verstärkungszone
    9
    10. 10', 10'', 10''''
    Kühlkanal (für Wasserkühlung)
    11. 11'
    Kühlkanal
    12. 12'
    Kühlkanal
    13. 13'
    Einsatz
    14. 14'
    Nut
    15
    Kühlfläche
    16
    Temperaturfühler
    17
    18
    Zuleitung
    19
    Drucktank
    20
    Ventil
    21
    Entspannungsorgan
    22
    23
    Steuereinheit
    24
    Messleitung
    25
    Hohlraum
    26
    Ableitung

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen, bei dem durch eine durch Erwärmung gewonnene Kunststoffschmelze (7) unter Druck in eine wenigstens ein Formteil (2, 3) umfassende Spritzgussform eines Formwerkzeuges (1) gepresst wird und anschließend unter Ausbildung eines Spritzgussteils erkaltet, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kühlung des Formwerkzeugs (1) verdichtetes Gas in einen Hohlraum (11, 11', 12, 12') des Formteils (2, 3) unter Druck eingefüllt und durch nachfolgende Entspannung des verdichteten Gases eine Kühlwirkung erzielt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erreichung eines vorbestimmten Temperaturprofils eine Folge von Kühlpulsen dadurch erzeugt wird, dass das verdichtete Gas intermittierend in den Hohlraum (11, 11', 12, 12') eingefüllt und jeweils anschließend entspannt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Parameter der Kühlpulse, wie Druck oder zeitlicher Abstand zweier Kühlpulse, in Abhängigkeit von einer im Formteil (2, 3) und/oder an der Kunststoffschmelze (8) kontinuierlich oder in regelmäßigen Abständen erfassten Temperatur geregelt werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2, 3) zusätzlich zur Kühlung durch das verdichtete Gas mit einem Kühlmittel gekühlt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschmelze (7) zumindest im Bereich (8) verdickter Wände gleichzeitig oder zeitversetzt mit dem Entspannen des verdichteten Gases im Hohlraum (11, 11', 12, 12') einem Gasinnendruckverfahren unterzogen wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als verdichtetes Gas gasförmiges, flüssiges oder überkritisches Kohlendioxid zum Einsatz kommt, das bei der Entspannung im Hohlraum (11, 11', 12, 12') zumindest teilweise in Gasform übergeht.
  7. Formwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit wenigstens einem Formteil (2, 3) zur Herstellung von Kunststoff-Spritzgussteilen, in welchem Formteil (2, 3) wenigstens ein Hohlraum vorgesehen ist, der mit einer Quelle (19) für ein verdichtetes Gas sowie mit einer Entspannungseinrichtung (21) zur Druckentlastung des Hohlraumes (11, 11', 12, 12') strömungsverbunden ist.
  8. Formwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Hohlraum (11, 11', 12, 12') und einem punkt- oder linienförmigen Bereich (15, 15') an der Oberfläche des Kunststoff-Spritzgussteils eine wärmeleitendende, jedoch gasdichte Verbindung besteht.
  9. Formwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Hohlraum wenigstens ein an die im bestimmungsgemäßen Einsatz der Oberfläche (4, 5) des Kunststoff-Spritzgussteils zugewandte Formfläche des Formteils angrenzender Kanal (11, 11', 12, 12'') vorgesehen ist.
  10. Formwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (12, 12') in einem an die Oberfläche (5) des Kunststoff-Spritzgussteils angrenzenden Einsatz (13, 13') aus gut wärmeleitendem Material aufgenommen ist.
  11. Formwerkzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (11, 11', 12, 12'') längs Bereichen der Formfläche angeordnet ist, die beim bestimmungsgemäßen Einsatz an verstärkten Wandabschnitten des Kunststoff-Spritzgussteils angrenzen.
  12. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2, 3) mit zusätzlichen Kühleinrichtungen, wie Kanäle (10, 10', 10'', 10''') oder Poren zum Transport eines Kühlmittels ausgerüstet ist.
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