DE10157389A1

DE10157389A1 - Textiles Klebeband

Info

Publication number: DE10157389A1
Application number: DE10157389A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Krause
Original assignee: HAENSEL VERBUNDTECHNIK GmbH
Current assignee: HAENSEL VERBUNDTECHNIK GmbH
Priority date: 2001-11-22
Filing date: 2001-11-22
Publication date: 2003-06-18

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein textiles Klebeband als Schutzummantelung für Leitungen, Kabel, Kabelbäume oder dgl. mit einem textilen Träger 1 aus Gewebe, Maschenstoff, Vliesstoff oder anderen textilen Flächengebilden oder einer oder mehrerer dieser flächigen textilen Komponenten aus Naturfasern und/oder Chemiefasern, außer Polyolefinfaserstoffe, das einseitig mit einer selbstklebend wirkenden Kleberschicht 2 beschichtet ist, und daß die der Kleberschicht 2 abgewandte Seite eine spezielle Oberfläche 3 aus zusätzlich oberflächlich aufgebrachtem unpolarem, thermoplastischem, wärmeaktivierbarem Polyolefin aufweist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein textiles Klebeband mit einem bandförmigen textilen Träger aus einer oder mehreren textilen Komponenten und einer speziellen Oberfläche, das auf der anderen Oberfläche mit einem Kleber beschichtet ist, sowie auf die Verwendung desselben.
Klebebänder aus einem textilen Träger, wie Vliesstoff, Gewebe, Maschenstoff, beflockter Stoff oder aus einem Verbund verschiedener textiler Flächen, sind in einer Vielzahl von beschriebenen Konstruktionen bekannt. Dabei weisen diese Klebebänder eine Oberflächenseite mit textilem Charakter zur Erfüllung solcher Funktionseigenschaften, wie Schutz vor Reibung, Druck und Schallisolation auf und die andere Oberflächenseite ist zur Funktion der effektiven Befestigung mit einer Selbstkleberschicht versehen. Dabei ist diese meist oberflächlich aus wirtschaftlichen und/oder verarbeitungstechnischen Gründen nicht mit Trennfolie, Trennpapier o. ä. abgedeckt.
Im gerollten Zustand nach der Klebebandherstellung und vor der Klebebandverarbeitung liegen nun beide Oberflächen unter leichtem Druck aufeinander, so dass beim Verarbeiten während des Abrollens des Klebebandstreifens ausgerissene Faser- oder Filamentteile auf der Selbstklebeoberfläche anhaften oder/und ausgerissene Teile der Kleberschicht auf der textilen Oberfläche kleben. Beide Erscheinungen erhöhen die Abrollkraft und verschlechtern die klebetechnische Funktion des Klebebandes.
Lösungen zur Beseitigung dieser negativen Effekte sind neben unwirtschaftlicher Abdeckung mit einer Trennfläche und deren Beseitigung vor der Klebebandverarbeitung vor allem zusätzliche Maßnahmen zur speziellen Oberflächenverfestigung der textilen Oberfläche des Klebbandes durch festere Einbindung der Fasern oder Filamente speziell bei Vliesstoffen.

In DE 199 37 446 A1 erfolgt eine Zusatzverfestigung des Stapelfaservlieses durch zusätzlich aufzubringende Bindemittel in flüssiger oder fester Form.

Nach der adhäsiven Verfestigung des Vlieses sind Berührungspunkte der Einzelfasern im Verbund fest miteinander verschmolzen bzw. verbunden, so dass beim Abrollen von der Rolle kein Spalten des Vlieses auftritt. Da auch die Einzelfasern an der Oberfläche dergestalt gebunden sind, findet ein Ausreißen dieser Fasern nicht oder zumindest nur stark eingeschränkt statt.

Nachteilig ist eine versteifende bzw. verhärtende Wirkung dieser zusätzlichen Vliesverfestigung sowie das Aufbringen des flüssigen oder festen Bindemittels in einem zusätzlichen Arbeitsgang, wobei die Eigenschaften des Vliesstoffes nachhaltig verschlechtert werden.

In DE 298 04 431 U1 werden als Maßnahmen gegen das Herausreißen von Faserteilen aus der Oberfläche eines Klebebandes durch die Kleberbeschichtung der Einsatz von Filamentvlies mit einer thermischen Oberflächenprägung und einer damit verbundenen Reduzierung der im gerollten Zustand an der Kleberbeschichtung anliegenden Oberfläche sowie eine Erhöhung der Oberflächenglätte durch das Aufbringen einer Lackschicht vorgeschlagen.

In DE 299 22 950 U1 erfolgt die Oberflächenverfestigung des Vliesstoffträgers durch homogene Anordnung von thermoplastischen Bindefasern im gesamten Vliesstoff mit nachfolgender thermischer Verfestigung der Fasern durch Kalandern.

Nachteilig bei diesen Klebebändern ist der geringe Effekt der Filament- bzw. Fasereinbindung im Bereich der Vliesstoffoberfläche sowie eine einhergehende Verschlechterung des Abrieb- und Schallisolationsverhaltens solcher Klebebänder im Gebrauch.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein textiles Klebeband der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem beim Abrollen zur Anwendung fast keine Faser- oder Filamentteile aus der textilen Oberfläche auf der Kleberschicht und keine Kleberschichtteile auf der textilen Oberfläche verbleiben. Damit wird ein leichtes Abrollen bei der Verarbeitung, kostengünstige Herstellung, hohe Schutz- und Schallisolationswirkung beim Gebrauch erreicht. Alle charakteristischen Eigenschaften der eingesetzten textilen Flächengebilde bleiben erhalten

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

Dieses erfindungsgemäße textile Klebeband ermöglicht eine rückstandsfreie Abwicklung der Kleberschicht des Klebebandes von der Oberfläche des Klebebandes. Grund ist die spezielle Oberfläche mit einer gewollt geringen Adhäsion zur Kleberschicht.

Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf einer speziellen Oberfläche des textilen Klebebandes, die zu mindestens 40%, vorzugsweise 50 bis 80%, ihrer Fläche aus unpolarem, wärmeaktvierbarem, thermoplastischem Polyolefin besteht, das auf Grund seiner geringen Oberflächenenergie nur eine gewollt geringe Haftung zur Kleberschicht eingeht, wobei diese Kleberschicht vorzugsweise aus Polyakrylat besteht.

Das unpolare, wärmeaktivierbare, thermoplastische Polyolefin wird separat oder beim Auftragen der Kleberschicht auf den textilen Träger auf dessen nach außen gewandte textile Oberfläche thermisch aufgebracht. Es kann hinsichtlich seiner Aufmachungsform als Pulver, Paste, Netz, Film, Vlies auf die Oberfläche aufgebracht werden. Es sollte hinsichtlich seiner Aufmachungsform und Masse so ausgewählt werden, dass es die erforderliche Fläche der textilen Oberfläche des Klebebandes in der Größenordnung von 40 bis 100%, vorzugsweise 50-80%, abdeckt und direkt auf der Oberfläche des textilen Trägers angeordnet ist.

Das erfindungsgemäße textile Klebeband wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen beschrieben. Die dazugehörige Zeichnung zeigt den schematischen Querschnitt des Klebebandes mit spezieller Oberfläche.

Das erfindungsgemäße textile Klebeband besteht prinzipiell aus dem textiler Träger 1, der Kleberschicht 2 und der speziellen Oberfläche 3. Im ersten Ausführungsbeispiel besteht der textile Träger 1 aus einem Nadelvliesstoff aus 100% Polyesterfasern mit einer Masse von 100 g/m² und mit einem wasserstrahlverfestigten Vliesstoff aus 100% Polyesterfasern mit einer Masse von 120 g/m², beide verbunden durch ein Klebevlies aus 100% Polyester mit einer Masse von 17 g/m². Die Kleberschicht 2 besteht aus Polyakrylat und hat eine Masse von 50 g/m². Die spezielle Oberfläche 3 ist gebildet durch ein Klebevlies aus Polyolefin mit einer Masse von 15 g/m², das in einem Arbeitsgang beim Verkleben des Nadelvliesstoffes mit dem wasserstrahlverfestigten Vlies mittels Klebevlies aus Polyester so thermisch in die Oberfläche des wasserstrahlverfestigten Vliesstoffes eingebunden ist, dass es die spezielle Oberfläche 3 als Polyolefinoberfläche mit einem Flächenanteil von mindestens 50% bildet.
Im aufgerollten Zustand des textilen Klebebandes liegen die Seiten 2 und 3 aufeinander, durch das unpolare Polyolefin der speziellen Oberfläche 3 entsteht keine oder nur sehr wenig Affinität zur Klebeschicht 2.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel besteht das textile Klebeband aus einem wasserstrahlverfestigten Vliesstoff aus 100% Polyesterfasern mit einer Masse von 160 g/m² als textiler Träger 1 und der Kleberschicht 2 aus Polyakrylat mit einer Masse von 60 g/m². Die spezielle Oberfläche 3 entsteht durch thermisches Aufkleben eines Klebevlieses aus 100% Polyolefin mit einer Masse von 17 g/m² und bildet eine unpolare Polyolefinoberfläche mit einem Flächenanteil von mindestens 60%.
Das Aufbringen der unpolaren Polyolefinoberfläche kann im selben Arbeitsgang des Aufbringens der Kleberschicht 2 erfolgen.
Im dritten Ausführungsbeispiel besteht das textile Klebeband aus einem Kettengewirke aus Polyesterfilamentgarn und einer Masse von 80 g/m² als textiler Träger 1. Die Kleberschicht 2 ist aus Polyakrylat und hat eine Masse von 50 g/m². Die spezielle Oberfläche 3 entsteht durch ein Aufkleben einer geschlitzten thermoplastischen Polyolefinfolie der Masse von 20 g/m² und bildet eine unpolare Polyolefinoberfläche mit einem Flächenanteil von mindestens 65%.

Claims

1. Textiles Klebeband als Schutzummantelung für Leitungen, Kabel, Kabelbäume oder dgl. mit einem textilen Träger aus Gewebe, Maschenstoff, Vliesstoff oder anderen textilen Flächengebilden oder einer oder mehrerer dieser flächigen textilen Komponenten aus Naturfasern und/oder Chemiefasern, außer Polyolefinfaserstoffe, das einseitig mit einer selbstklebend wirkenden Kleberschicht beschichtet ist, gekennzeichnet dadurch, daß die der Kleberschicht (2) abgewandte Seite eine spezielle Oberfläche (3) aus zusätzlich oberflächlich aufgebrachtem unpolarem, thermoplastischem, wärmeaktivierbarem Polyolefin aufweist.

2. Textiles Klebeband nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die spezielle Oberfläche (3) in einer Größenordnung von 40 bis 100%, vorzugsweise 50 bis 80%, ihrer Fläche aus unpolarem, thermoplastischem, wärmeaktivierbarem Polyolefin besteht.

3. Textiles Klebeband nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das die spezielle Oberfläche (3) bildende unpolare, thermoplastische, wärmeaktivierbare Polyolefin in den Aufmachungsformen Pulver, Paste, Film, Netz, Vlies aufgebracht und durch einen thermischen Prozess mit Einwirkung von Temperatur, Druck und Zeit in dem oberen Bereich des textilen Trägers (1) haftend eingebunden ist.

4. Textiles Klebeband nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß das unpolare, thermoplastische, wärmeaktivierbare Polyolefin auf die Wärmestandsfestigkeit der textilen Klebebandverwendung, die durch den Einsatz gefordert wird, abgestimmt ist.