DE10144357A1 - Regelkonzept für einen mehrstufigen Polarisationsmodendispersions-Kompensator - Google Patents
Regelkonzept für einen mehrstufigen Polarisationsmodendispersions-KompensatorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (21) zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter (13) hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD), ein optisches Nachrichtennetzwerk (1) mit einer derartigen Vorrichtung (21), sowie ein Verfahren zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter (13) hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD). Die Vorrichtung (21) weist mindestens eine erste und eine zweite Polarisationsmodendispersion-Kompensationseinrichtung (26, 27) auf und eine zumindest die erste Polarisationsmodendispersion-Kompensationseinrichtung (26) steuernde Steuereinrichtung (50a), wobei die Lichtwelle zunächst der ersten Kompensationseinrichtung (26) zugeführt wird, die zumindest teilweise eine Polarisationsmodendispersion-Kompensation der zugeführten Lichtwelle durchführt, und wobei die von der ersten Kompensationseinrichtung (26) ausgegebene Lichtwelle dann der zweiten Kompensationseinrichtung (27) zugeführt wird, die eine weitere Polarisationsmodendispersion-Kompensation der Lichtwelle durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (21) eine PMD-Detektionseinrichtung (39) aufweist, welche Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der ersten Kompensationseinrichtung (26) ausgegebenen Lichtwelle zur Verfügung stellt, und die Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung (26) durch die Steuereinrichtung (50a) unter Verwendung der Informationen ...
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD) gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein optisches Nachrichtennetzwerk mit einer derartigen Vorrichtung.
- Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD) gemäß Oberbegriff des Anspruchs 13.
- Bei optischen Nachrichtenübertragungsverfahren werden von einem Sender ausgesendete Lichtwellen in einen Lichtwellenleiter (LWL) eingespeist, und über diesen an einen Empfänger übertragen. Lichtwellenleiter können beispielsweise aus Quarz bzw. einem speziellen Quarzglas, alternativ z. B. auch aus normalem Glas oder aus Kunststoff bestehen. Bei derartigen "Lichtleitfasern" weist der "Kern" der Faser i. A. eine Brechzahl nK auf, die etwas größer ist, als die Brechzahl nM des den Kern umgebenden "Mantels". Dies kann z. B. durch entsprechende Dotierung mit Fremdatomen erreicht werden.
- Das verwendete Licht kann z. B. eine Wellenlänge haben, die im Bereich zwischen 1200 nm und 1800 nm liegt.
- Bei OTDM-Nachrichtenübertragungsverfahren (OTDM = Optical Time Division Multiplexing bzw. Optischer Zeitmultiplex) enthält ein über einen Lichtwellenleiter übertragenes Signal mehrere (Teil-)Signale, denen jeweils einer von mehreren Zeitschlitzen zugeordnet ist.
- Soll mit Hilfe des jeweiligen (Teil-)Signals z. B. ein Bit "1" übertragen werden, wird vom jeweiligen Sender in dem dem jeweiligen (Teil-)Signal zugeordneten Zeitschlitz beispielsweise ein sog. RZ-Impuls ausgesendet (RZ = Return to Zero). Soll stattdessen ein Bit "0" übertragen werden, speist der jeweilige Sender im entsprechenden Zeitschlitz keinen Impuls in den Lichtwellenleiter ein.
- Bei optischen Nachrichtennetzwerken werden die vom Sender in den Lichtwellenleiter (LWL) eingespeisten Lichtwellen über einen oder mehrere Netzknoten, die über weitere Lichtwellenleiter miteinander verbunden sind, an den Empfänger übertragen. Hierbei akkumulieren sich die durch Rauschen, Übersprechen, Laufzeitunterschiede, etc. verursachten Störungen.
- Zum Ausgleich der Störeffekte werden optische Regeneratoren, z. B. sog. 3R-Regeneratoren verwendet. In einem 3R-Regenerator (Reamplyfying, Retiming, Reshaping) wird ein empfangenes optisches Signal verstärkt, takt- und formmäßig wiederhergestellt, und dann weitergeleitet.
- Insbesondere bei optischen Nachrichtenübertragungsverfahren, bei welchen Daten mit hohen Raten (10 Gbit/s und mehr) übertragen werden, kann die regeneratorfrei überbrückbare Streckenlänge durch Polarisationsmodendispersion (PMD) eingeschränkt sein. Polarisationsmodendispersion (PMD) kann z. B. durch kleine Asymmetrien und mechanische Spannungen im Kern des Lichtwellenleiters verursacht werden.
- Polarisationsmodendispersion (PMD) führt im Lichtwellenleiter für verschiedene Eingangspolarisationszustände zu unterschiedlich hohen Gruppenlaufzeiten. Deshalb kann es abhängig von der jeweiligen Eingangspolarisation zu Signalverzerrungen kommen.
- Das Polarisationsmodendispersions-Verhalten eines Lichtwellenleiters kann modellhaft näherungsweise durch eine Vielzahl hintereinandergeschalteter doppelbrechender Elemente beschrieben werden, deren optische (Haupt-)Achsen jeweils gegeneinander verdreht sind.
- Doppelbrechende Eigenschaften kommen z. B. vielen Kristallen zu, z. B. Kalkspat, Quarz, Glimmer oder Turmalin. Manche Stoffe können beim Anlegen elektrischer Felder doppelbreched werden, weil die Felder die entsprechenden Moleküle polarisieren.
- Bei doppelbrechenden Körpern, z. B. Kristallen hängt die Phasengeschwindigkeit von durch sie hindurchlaufenden elektromagnetischen Wellen, z. B. Lichtwellen, u. a. von der Ausbreitungsrichtung der Wellen bezüglich der Kristallachsen, und von der Schwingungsrichtung ab.
- Lichtwellen werden beim Durchtritt durch doppelbrechende Körper im Allgemeinen in zwei Lichtwellen-Bündel aufgespalten. Die o. g. optische Achse ist diejenige Richtung im Körper, die dadurch ausgezeichnet ist, dass Lichtwellen, die parallel hierzu durch den Körper hindurchgehen, nicht aufgespaltet werden.
- Für einen Lichtwellenleiter (bzw. dessen Näherungs-Modell in Form der o. g. hintereinandergeschalteten doppelbrechenden Elemente) existieren zwei zueinander orthogonale Eingangspolarisationszustände (PSP = principle states of polarization), für welche die Ausgangspolarisationszustände in erster Näherung unabhängig von der Wellenlänge der jeweiligen Lichtwelle sind. Zwischen diesen beiden Polarisationzuständen tritt die maximale Gruppenlaufzeitdifferenz (DGD = differential group delay) auf.
- Aufgrund von Temperaturänderungen, Bewegungen des Lichtwellenleiters, etc. können sich die beiden orthogonalen PSP- Eingangspolarisationszustände, und die (maximalen) Gruppenlaufzeitdifferenzen zeitlich ändern. Die Signalverzerrungen am Ausgang des Lichtwellenleiters sind somit ebenfalls zeitveränderlich.
- Zur Kompensation von am Ausgang eines Lichtwellenleiters auftretenden Signalverzerrungen werden Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoren (PMDC = polarization mode dispersion compensator) eingesetzt. Durch einen Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensator soll sichergestellt werden, dass trotz der beim Übertragen der Lichtwelle über den Lichtwellenleiter auftretenden Polarisationsmodendispersion (PMD) eine fehlerfreie Datenübertragung möglich ist.
- Herkömmliche Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoren weisen ein oder mehrere PMD-Kompensationseinrichtungen auf, die jeweils z. B. eine Polarisationsstelleinrichtung, und ein dahintergeschaltetes doppelbrechendes Element umfassen.
- Die aus einem Lichtwellenleiter austretende Lichtwelle wird dem Eingang des Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensators bzw. der (ersten) Polarisationsstelleinrichtung der (ersten) Kompensationseinrichtung zugeführt, und dann ggf. den weiteren Kompensationseinrichtungen. Am Ausgang des Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensators wird ein (kleiner) Teil der aus dem Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensator bzw. der (letzten) Kompensationseinrichtung austretenden Lichtwelle ausgekoppelt, und an eine PMD-Detektionseinrichtung weitergeleitet.
- Diese ermittelt z. B. die Güte des empfangenen Lichtwellensignals, und damit indirekt die jeweils auftretende Polarisationsmodendispersion (PMD). In Reaktion hierauf können entsprechende Steuersignale an die Polarisationsstelleinrichtung(en) geliefert werden, so dass die Polarisation der durch die jeweilige Polarisationsstelleinrichtung hindurchlaufenden Lichtwelle entsprechend geändert wird. Die aus der jeweiligen Polarisationsstelleinrichtung austretende Lichtwelle wird dann dem entsprechenden, nachgeschalteten doppelbrechenden Element zugeführt. Abhängig vom jeweiligen, von der Polarisationsstelleinrichtung beeinflussten Polarisationszustand werden die Lichtwellen mit unterschiedlich hohen Gruppenlaufzeiten durch das jeweilige doppelbrechende Element hindurchgeleitet. Dadurch kann die vorher im Lichtwellenleiter aufgetretene Polarisationsmodendispersion (PMD) - näherungsweise - ausgeglichen werden.
- Im einfachsten Fall weist ein Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensator nur eine einzige PMD-Kompensationseinrichtung bzw. nur ein einziges doppelbrechendes Element auf. In diesem Fall kann nur eine Polarisationsmodendispersion (PMD) erster Ordnung kompensiert werden.
- Zur - näherungsweisen - Kompensation von Polarisationsmodendispersion (PMD) höherer Ordnung (d. h. unter Berücksichtigung der Wellenlängenabhängigkeit der PSP bzw. der Gruppenlaufzeitdifferenzen (DGD)) muß die jeweilige PMD- Kompensationseinrichtung z. B. mehrere, hintereinandergeschaltete doppelbrechende Elemente mit dazwischengeschalteten Polarisationsstelleinrichtungen aufweisen, oder es müssen mehrere PMD-Kompensationseinrichtungen vorwendet werden.
- Die Erfindung hat zur Aufgabe, eine neuartige Vorrichtung zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD), ein neuartiges optisches Nachrichtennetzwerk mit einer derartigen Vorrichtung, sowie ein neuartiges Verfahren zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD) zur Verfügung zu stellen.
- Sie erreicht dieses und weitere Ziele durch die Gegenstände der Ansprüche 1, 12 und 13. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD) zur Verfügung gestellt, welche mindestens eine erste, und eine zweite Polarisationsmodendispersion- Kompensationseinrichtung aufweist, und eine zumindest die erste Polarisationsmodendispersion-Kompensationseinrichtung steuernde Steuereinrichtung, wobei die Lichtwelle zunächst der ersten Kompensationseinrichtung zugeführt wird, die zumindest teilweise eine Polarisationsmodendispersion- Kompensation der zugeführten Lichtwelle durchführt, und wobei die von der ersten Kompensationseinrichtung ausgegebene Lichtwelle dann der zweiten Kompensationseinrichtung zugeführt wird, die eine weitere Polarisationsmodendispersion- Kompensation der Lichtwelle durchführt, und wobei die Vorrichtung eine PMD-Detektionseinrichtung aufweist, welche Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der ersten Kompensationseinrichtung ausgegebenen Lichtwelle zur Verfügung stellt, und die Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung durch die Steuereinrichtung unter Verwendung der Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der ersten Kompensationseinrichtung ausgegebenen Lichtwelle erfolgt.
- Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei welcher die Vorrichtung zusätzlich eine zweite PMD-Detektionseinrichtung aufweist, welche Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der der ersten Kompensationseinrichtung zugeführten Lichtwelle zur Verfügung stellt, und/oder eine weitere PMD-Detektionseinrichtung, welche Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der zweiten Kompensationseinrichtung ausgegebenen Lichtwelle zur Verfügung stellt.
- Bevorzugt erfolgt hierbei die Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung durch die Steuereinrichtung zusätzlich unter Verwendung der Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der der ersten Kompensationseinrichtung zugeführten Lichtwelle, und/oder zusätzlich unter Verwendung der Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der zweiten Kompensationseinrichtung ausgegebenen Lichtwelle.
- Durch die Verwendung einer Vielzahl von PMD- Detektionseinrichtungen kann die (erste) Kompensationseinrichtung gezielter angesteuert werden, als im Stand der Technik.
- Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei welcher die Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung durch die Steuereinrichtung im Hinblick auf eine Optimierung der Kompensation von Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung erfolgt.
- Demgegenüber wird die zweite Kompensationseinrichtung bevorzugt so gesteuert, dass durch sie im wesentlichen Polarisationsmodendispersion erster Ordnung kompensiert wird.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1 eine schematische Darstellung eines optischen Nachrichtennetzwerks;
- Fig. 2 eine schematische Detaildarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung; und
- Fig. 3 eine schematische Darstellung von anhand von PMD- Vektoren im Stokes-Raum veranschaulichter, in verschiedenen Lichtwellenleitern auftretender Polarisationsmodendispersion.
- In Fig. 1 ist ein optisches Nachrichtennetzwerk 1 gezeigt. Dieses weist eine Vielzahl von Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 auf, die untereinander über einzelne Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, oder über entsprechende Bündel von Lichtwellenleitern verbunden sind.
- Über die Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 werden mit hoher Datenrate optische Signale zwischen den einzelnen Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 übertragen (z. B. OTDM-Signale S mit eine Datenrate von mehr als 10 Gb/s, z. B. 160 Gb/s (OTDM = Optical Time Division Multiplexing bzw. Optischer Zeitmultiplex)).
- Ein OTDM-Signal S besteht aus mehreren Einzelsignalen, denen jeweils einer von mehreren - periodisch aufeinanderfolgenden - Zeitschlitzen zugeordnet ist.
- Beim Übertragen der optischen Signale mittels entsprechender in die Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 eingespeister Lichtwellen akkumulieren sich die durch Rauschen, Übersprechen, Laufzeitunterschiede, etc. verursachten Störungen.
- Zum Ausgleich der Störeffekte werden optische Signalregenerationseinrichtungen 16, 17, 18, 19 hier: 3R-Regeneratoren verwendet. In den 3R-Regeneratoren (Reamplyfying, Retiming, Reshaping) wird ein empfangenes optisches Signal verstärkt, takt- und formmäßig wiederhergestellt, und dann weitergeleitet.
- Die Signalregenerationseinrichtungen 16, 17, 18, 19 sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel direkt bei den Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 angeordnet bzw. sind Teil eines Netzknotens 2, 3, 4, 5, 6, 7. Bei alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Signalregenerationseinrichtungen 16, 17, 18, 19 auch zwischen den Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 angeordnet sein.
- Beim Übertragen der Lichtwellen über die Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 kommt es zu (z. B. von kleinen Assymmetrien und mechanische Spannungen im Kern der Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 verursachter) Polarisationsmodendispersion (PMD). Diese führt im jeweiligen Lichtwellenleiter 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 für verschiedene Eingangspolarisationszustände der jeweiligen Lichtwelle zu unterschiedlich hohen Gruppenlaufzeiten. Deshalb kann es - abhängig von der jeweiligen Eingangspolarisation - zu Signalverzerrungen kommen.
- Zur - näherungsweisen - Kompensation von Polarisationsmodendispersion (PMD) bzw. zur Erhöhung der regeneratorfrei überbrückbaren Streckenlängen weist das optische Nachrichtennetzwerk 1 mehrere Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtungen 20, 21, 22, 23, 24, 25 auf.
- Beim hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils ein oder mehrere Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtungen 20, 21, 22, 23, 24, 25 jeweils zwischen zwei Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 angeordnet.
- Bei alternativen, besonders vorteilhaften, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtungen 20, 21, 22, 23, 24, 25 z. B. auch direkt bei den Netzknoten 2, 3, 4, 5, 6, 7 angeordnet, bzw. Teil eines Netzknotens 2, 3, 4, 5, 6, 7 sein.
- In Fig. 2 ist beispielhaft der Aufbau der in Fig. 1 gezeigten Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21 gezeigt. Die übrigen Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtungen 20, 22, 23, 24, 25 sind entsprechened ähnlich aufgebaut, wie die in Fig. 2 gezeigte Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21.
- Der Eingang der Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtung 21 ist an den Lichtwellenleiter 13, und der Ausgang der Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtung 21 an den Lichtwellenleiter 14 angeschlossen.
- Die Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21 weist mehrere (hier: zwei, alternativ z. B. drei oder vier) hintereinandergeschaltete PMD-Kompensationseinrichtungen 26, 27 auf.
- Diese umfassen jeweils eine Polarisationsstelleinrichtung 28, 30, sowie ein hinter die jeweilige Polarisationsstelleinrichtung 28, 30 geschaltetes doppelbrechendes Element 29, 31 (z. B. eine polarisationserhaltende Lichtwellenleitungs- Faser). Bei alternativen Ausführungsbeispielen können z. B. auch Bauelemente verwendet werden, die die Funktion einer Polarisationsstelleinrichtung und eines doppelbrechenden Elements vereinen, wobei die beiden Funktionen auch gleichzeitig parallel zueinander erfüllt werden können.
- Die in dem Lichtwellenleiter 13 geführte Lichtwelle wird am Eingang der Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21 einer ersten optischen Koppeleinrichtung 32 zugeführt. Dort wird ein (kleiner) Teil der Lichtwelle ausgekoppelt, und über einen Lichtwellenleiter 33 an eine erste von mehreren (hier: drei, alternativ z. B. vier oder fünf) PMD- Detektionseinrichtungen 34 weitergeleitet.
- Der (übrige, größte) Teil der Lichtwelle wird von der ersten optischen Koppeleinrichtung 32 über einen Lichtwellenleiter 35 an die Polarisationsstelleinrichtung 28 der ersten PMD- Kompensationseinrichtung 26 zugeführt, und von dort aus über einen Lichtwellenleiter 36 dem doppelbrechenden Element 29 der ersten PMD-Kompensationseinrichtung 26.
- Von dem doppelbrechenden Element 29 aus wird die Lichtwelle dann über einen Lichtwellenleiter 42 einer zweiten optischen Koppeleinrichtung 37 zugeführt. Dort wird wiederum ein (kleiner) Teil der Lichtwelle ausgekoppelt, und über einen Lichtwellenleiter 38 an eine zweite PMD-Detektionseinrichtung 39 weitergeleitet. Der (übrige, größte) Teil der Lichtwelle wird von der zweiten optischen Koppeleinrichtung 37 über einen Lichtwellenleiter 40 an die Polarisationsstelleinrichtung 30 der zweiten PMD-Kompensationseinrichtungen 27 zugeführt, und von dort aus über einen Lichtwellenleiter 41 dem doppelbrechenden Element 31 der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung 27.
- Von dem doppelbrechenden Element 31 aus wird die Lichtwelle dann über einen Lichtwellenleiter 43 einer dritten optischen Koppeleinrichtung 44 zugeführt. Dort wird wiederum ein (kleiner) Teil der Lichtwelle ausgekoppelt, und über einen Lichtwellenleiter 45 an eine dritte PMD-Detektionseinrichtung 46 weitergeleitet. Der (übrige, größte) Teil der Lichtwelle wird von der dritten optischen Koppeleinrichtung 44 aus am Ausgang der Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21 in den Lichtwellenleiter 14 eingespeist (und dann gemäß Fig. 1 in Richtung des Netzknotens 19 weitergeleitet).
- Wieder bezogen auf Fig. 2 wird in den PMD- Detektionseinrichtung 34, 39, 46 die in den diesen zugeführten Lichtwellen jeweils auftretende Polarisationsmodendispersion (PMD) ermittelt, oder alternativ z. B. die Güte des jeweiligen Lichtwellensignals (und damit indirekt die auftretende Polarisationsmodendispersion (PMD)).
- Die PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 weisen jeweils eine opto-elektronische Wandeleinrichtung, z. B. eine Photodiode auf, welche das zugeführte optische Signal in ein entsprechendes elektrisches Signal umwandelt. Dieses wird mehreren (z. B. drei oder vier) Bandpaßfiltereinrichtungen zugeführt, die jeweils für unterschiedliche Frequenzbereiche durchlässig sind. Mit Hilfe von entsprechenden Messeinrichtungen wird die Stärke des von der jeweiligen Bandpassfiltereinrichtung ausgegebenen Signals bestimmt, und somit die Größe von (z. B. drei oder vier) Spektralanteilen des o. g. elektrischen Signals.
- Aus diesen Informationen kann von einer in der jeweiligen PMD-Detektionseinrichtung 34, 39, 46 vorgesehenen Recheneinrichtung die Güte des jeweiligen Lichtwellensignals, z. B. die Qualität des entsprechenden Signal-Auges ermittelt werden (und damit indirekt die auftretende Polarisationsmodendispersion (PMD)).
- Alternativ kann mittels entsprechender Einrichtungen unmittelbar die Polarisationsmodendispersion erster Ordnung, und die Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung ermittelt werden.
- Die ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierende elektrische Signale können jeweils an einem ersten Ausgang 34a, 39a, 46a der jeweiligen PMD- Detektionseinrichtung 34, 39, 46 abgegriffen werden, und die ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentierende elektrische Signale jeweils an einem zweiten PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang 34b, 39b, 46b. Alternativ können an einem (oder mehreren) der o. g. Ausgänge 34a, 39a, 46a die ermittelte Signal-Güte (und damit indirekt die auftretende Polarisationsmodendispersion) repräsentierende Signale abgegriffen werden.
- Bei alternativen Ausführungsbeispielen kann bei sämtlichen oder bei einem Teil der PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 die Polarisationsmodendispersion (insgesamt, oder getrennt nach Polarisationsmodendispersion erster und höherer Ordnung) auch auf beliebig andere Weise ermittelt werden. Beispielsweise kann der Polarisationsgrad der jeweiligen Spektralanteile der Lichtwellen gemessen werden, oder eine beliebige andere Größe, die durch Polarisationsmodendispersion beeinflusst wird.
- Wie in Fig. 2 weiter gezeigt ist, weist die Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung 21 zwei (alternativ z. B. drei oder vier) PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtungen 50a, 50b auf.
- Die die ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierenden elektrische Signale können über Leitungen 47a, 48a, 49a von den jeweils ersten Ausgängen 34a, 39a, 46a der jeweiligen PMD-Detektionseinrichtung 34, 39, 46 den (jeweils gewünschten) PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtungen 50a, 50b zugeführt werden.
- Auf entsprechende Weise können die die ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentierenden elektrische Signale über Leitungen 47b, 48b, 49b von den jeweils zweiten Ausgängen 34b, 39b, 46b der jeweiligen PMD- Detektionseinrichtung 34, 39, 46 den (jeweils gewünschten) PMD-Kompensationseinrichtung-Steuereinrichtungen 50a, 50b zugeführt werden.
- Wie in Fig. 2 gezeigt ist, werden beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der ersten PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtung 50a über die Leitungen 47b, 48b, 49b von sämtlichen PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentierende elektrische Signale zugeführt. Auf entsprechende Weise werden der ersten PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtung 50a über die Leitungen 47a, 48a von der ersten und zweiten PMD-Detektionseinrichtung 34, 39 (d. h. nicht von der dritten PMD-Detektionseinrichtung 46) die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierende elektrische Signale zugeführt.
- Des weiteren werden beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung-Steuereinrichtung 50b über die Leitungen 48a, 49a von der zweiten und dritten PMD- Detektionseinrichtung 39, 46 die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierende elektrische Signale zugeführt (nicht jedoch Signale, die die ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentieren).
- Bei alternativen Ausführungsbeispielen werden den PMD- Kompensationseinrichtung-Steuereinrichtungen 50a, 50b andere Teilmengen der zur Verfügung stehenden, die Polarisationsmodendispersion erster oder höherer Ordnung repräsentierenden elektrischen Signale zugeführt, oder z. B. jeweils sämtliche von sämtlichen PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 zur Verfügung gestellte elektrische Signale.
- Wie im folgenden noch genauer beschrieben wird, ermittelt die erste Steuereinrichtung 50a auf Basis der o. g. von den PMD- Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 erhaltenen - die Polarisationsmodendispersion erster und höherer Ordnung repräsentierenden - elektrischen Signale die in der ihr zugeordneten PMD-Kompensationseinrichtung 26 zu erzielende PMD- Kompensation, und sendet über eine Leitung 51a ein entsprechendes elektrisches Steuersignal an die erste Polarisationsstelleinrichtung 28. Alternativ können statt einem einzelnen Steuersignal auch mehrere Steuersignale verwendet werden, die über mehrere Leitungen, z. B. über drei oder vier, insbesondere mehr als 10 Leitungen übertragen werden.
- Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch ein sog. Gradientenverfahren verwendet werden, bei welchem die Steuereinrichtung 50a das oder die Steuersignale (langsam) verändert, und das Resultat der Änderung anhand der von den entsprechenden PMD-Detektionseinrichtungen ermittelten Signal- Güte beurteilt.
- In der ersten Polarisationsstelleinrichtung 28 wird in Abhängigkeit von dem über die Leitung 51a erhaltenen elektrischen Steuersignal die Polarisation der durch die Polarisationsstelleinrichtung 28 hindurchlaufenden Lichtwelle geändert. Wie oben erläutert, wird die aus der Polarisationsstelleinrichtung 28 austretende Lichtwelle dann über den Lichtwellenleiter 36 dem doppelbrechenden Element 29 zugeführt.
- Abhängig vom jeweiligen, von der Polarisationsstelleinrichtung 28 beeinflussten Polarisationszustand wird die Lichtwelle mit unterschiedlich hohen Gruppenlaufzeiten durch das doppelbrechende Element 29 hindurchgeleitet. Dadurch kann, wie weiter unten genauer erläutert wird, die durch den Lauf der Lichtwelle durch den Lichtwellenleiter 13 verursachte Polarisationsmodendispersion (PMD) - teilweise - ausgeglichen werden. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 so angesteuert, dass durch sie vorwiegend Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung kompensiert wird (siehe unten).
- Auf entsprechend ähnliche Weise wie in der ersten Steuereinrichtung 50a wird auch durch die zweite Steuereinrichtung 50b auf Basis der o. g. von den PMD-Detektionseinrichtungen 39, 46 erhaltenen - die Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierenden - elektrischen Signale die in der der zweiten Steuereinrichtung 50b zugeordneten PMD- Kompensationseinrichtung 27 zu erzielende PMD-Kompensation ermittelt. In Reaktion hierauf wird von der zweiten Steuereinrichtung 50b über eine Leitung 51b ein entsprechendes elektrisches Steuersignal an die zweite Polarisationsstelleinrichtung 30 gesendet. Alternativ können statt einem einzelnen Steuersignal auch mehrere Steuersignale verwendet werden, die über mehrere Leitungen, z. B. über drei oder vier, insbesondere mehr als 10 Leitungen übertragen werden.
- Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch die zweite Steuereinrichtung 50b ein sog. Gradientenverfahren verwenden, bei welchem die zweite Steuereinrichtung 50b das oder die Steuersignale (langsam) verändert, und das Resultat der Änderung anhand der von den entsprechenden PMD- Detektionseinrichtungen ermittelten Signal-Güte beurteilt.
- In der zweiten Polarisationsstelleinrichtung 30 wird in Abhängigkeit von dem über die Leitung 51b erhaltenen elektrischen Steuersignal die Polarisation der durch die Polarisationsstelleinrichtung 30 hindurchlaufenden Lichtwelle geändert. Wie oben erläutert, wird die aus der Polarisationsstelleinrichtung 30 austretende Lichtwelle dann über den Lichtwellenleiter 41 dem doppelbrechenden Element 31 zugeführt.
- Abhängig vom jeweiligen, von der Polarisationsstelleinrichtung 30 beeinflussten Polarisationszustand wird die Lichtwelle mit unterschiedlich hohen Gruppenlaufzeiten durch das doppelbrechende Element 31 hindurchgeleitet. Dadurch kann, wie weiter unten genauer erläutert wird, die durch den Lauf der Lichtwelle durch den Lichtwellenleiter 13 verursachte, und durch die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 bereits teilweise kompensierte Polarisationsmodendispersion (näherungsweise vollständig) ausgeglichen werden. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die zweite PMD- Kompensationseinrichtung 27 so angesteuert, dass durch sie vorwiegend Polarisationsmodendispersion erster Ordnung kompensiert wird (siehe unten).
- Im folgenden wird anhand von Fig. 3 das beim vorliegenden Ausführungsbeispiel angewandte Regelkonzept zur Kompensation von Polarisationsmodendispersion veranschaulicht.
- Das Polarisationsmodendispersions-Verhalten von Lichtwellenleitern, z. B. des in Fig. 1 und 2 gezeigten Lichtwellenleiters 13 kann modellhaft näherungsweise durch eine Vielzahl hintereinandergeschalteter doppelbrechender Elemente beschrieben werden, deren optische (Haupt-)Achsen jeweils gegeneinander verdreht sind.
- In Fig. 3 ist anhand von PMD-Vektoren im Stokes-Raum die durch die verschiedenen doppelbrechenden Elementen des Lichtwellenleiters 13 verursachte Polarisationsmodendispersion veranschaulicht.
- Die durch ein erstes doppelbrechendes Element verursachte Polarisationsmodendispersion ist durch einen vom Punkt A zum Punkt Q gehenden Vektor 52 veranschaulicht, die durch ein zweites doppelbrechendes Element verursachte Polarisationsmodendispersion durch einen vom Punkt Q zum Punkt R gehenden Vektor 53, die durch ein drittes doppelbrechendes Element verursachte Polarisationsmodendispersion durch einen vom Punkt R zum Punkt S gehenden Vektor 54, und die durch die darauffolgenden doppelbrechenden Elemente verursachte Polarisationsmodendispersion durch die Vektoren 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62.
- Die Orientierung der PMD-Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62 im Stokes-Raum veranschaulicht jeweils die Orientierung der beiden PSP (PSP = principle states of polarization), und deren Länge die zugehörigen Gruppenlaufzeitdifferenzen (DGD = differential group delay).
- Somit wird durch die Länge des Summenvektors 63 der o. g. Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, d. h. durch die Länge des vom Punkt A zum Punkt B gehenden Vektors 63, die Höhe der insgesamt im Lichtwellenleiter 13 auftretenden Gruppenlaufzeitdifferenzen (DGD = differential group delay) veranschaulicht.
- Die Tatsache, dass von der Kette der (Einzel-)Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, und dem Summenvektor 63 eine Fläche F1 (in Fig. 3 schraffiert dargestellt) eingeschlossen wird, zeigt, dass die Gruppenlaufzeitdifferenz (DGD = differential group delay) der Faser nicht konstant ist, sondern von der Wellenlänge der jeweiligen Lichtwelle abhängt. Die Größe der eingeschlossenen Fläche F1 repräsentiert die Höhe der Polarisationsmodendispersion (PMD) höherer Ordnung.
- Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtung 21 zwei PMD-Kompensationseinrichtungen 26, 27 auf. Wie oben erläutert, wird durch diese die vom Lichtwellenleiter 13 verursachte Polarisationsmodemdispersion - zumindest teilweise - kompensiert.
- Dabei kann gemäß Fig. 3 die von der ersten PMD- Kompensationseinrichtung 26 erzielte Polarisationsmodendispersions-Kompensation durch einen vom Punkt B zum Punkt C gehenden Vektor 65 veranschaulicht werden, und die von der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung 27 erzielte Polarisationsmodendispersions-Kompensation durch einen vom Punkt C zum Punkt D gehenden Vektor 66.
- Die Kette der (Einzel-)Vektoren 65, 66 veranschaulicht die insgesamt von der Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtung 21 erzielte Polarisationsmodendispersions-Kompensation.
- Bei einer am Ausgang der Gruppenlaufzeitdifferenz- Kompensatoreinrichtung 21 in den Lichtwellenleiter 14 eintretende Lichtwelle tritt somit nur noch eine (relativ kleine Rest-)Polarisationsmodendispersion auf, die in der Darstellung gemäß Fig. 3 durch einen vom Punkt A zum Punkt D gehenden Vektor 64 veranschaulicht ist. Dieser ergibt sich aus der Summe der o. g., die im Lichtwellenleiter 13 auftretende PMD veranschaulichenden Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, und der die PMD-Kompensation veranschaulichenden Vektoren 65, 66.
- Die Länge des Vektors 64 repräsentiert die Höhe der verbleibenden Polarisationsmodendispersion (PMD) erster Ordnung. Die Größe der von der Kette der o. g. Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 65, 66, 63 eingeschlossenen Fläche F2 (in Fig. 3 doppelt schraffiert dargestellt) repräsentiert die Höhe der Polarisationsmodendispersion (PMD) höherer Ordnung.
- Die erste und zweite PMD-Kompensationseinrichtungen 26, 27 werden von den Steuereinrichtungen 50a, 50b so angesteuert, dass (einerseits) die Höhe der verbleibenden Polarisationsmodendispersion (PMD) erster Ordnung möglichst gering ist (d. h. der Vektor 64 möglichst kurz), und dass (andererseits) auch die Höhe der verbleibende Polarisationsmodendispersion (PMD) höherer Ordnung möglichst gering ist (d. h. die Fläche F2 möglichst klein).
- Wie bereits erwähnt, wird durch die Steuereinrichtung 50a die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 so angesteuert, dass durch sie vorwiegend Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung kompensiert wird. Abhängig von dem zugeführten Steuersignal wird in der ersten Polarisationsstelleinrichtung 28 der ersten PMD-Kompensationseinrichtung 26 die Polarisation der durch die Polarisationsstelleinrichtung 28 hindurchlaufenden Lichtwelle geändert. In der Darstellung gemäß Fig. 3 kann somit der Endpunkt C des die von der PMD- Kompensationseinrichtung 26 erzielten PMD-Kompensation veranschaulichenden Vektors 65 beliebig um den Vektor-Anfangspunkt B gedreht werden. Wäre es das (alleinige) Ziel, durch die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 die PMD erster Ordnung zu kompensieren, würde die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 so angesteuert, dass der Vektor 65 in Richtung des Punktes A weist. Stattdessen wird beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 vorwiegend Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung kompensiert, d. h. die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 von der ersten PMD-Kompensationseinrichtung-Steuereinrichtung 50a so angesteuert, dass die zwischen den Vektoren 65, 66, 64 und den Vektoren 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62 eingeschlossene Fläche F2 möglichst klein wird.
- Wie bereits erläutert, werden beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der ersten PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtung 50a über die Leitungen 47b, 48b, 49b von sämtlichen PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentierende elektrische Signale zugeführt, sowie über die Leitungen 47a, 48a von der ersten und zweiten PMD- Detektionseinrichtung 34, 39 (d. h. nicht von der dritten PMD- Detektionseinrichtung 46) die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierende elektrische Signale.
- Die von der ersten (der ersten PMD-Kompensationseinrichtung 26 vorgeschalteten) PMD-Detektionseinrichtung 34 gelieferten Signale dienen der Steuereinrichtung 50a als Referenzsignale. Anhand der von der zweiten (der ersten PMD- Kompensationseinrichtung 26 nachgeschalteten) PMD- Detektionseinrichtung 39 gelieferten Signale kann unmittelbar die durch die erste PMD-Kompensationseinrichtung 26 erreichte PMD-Kompensation beurteilt werden, so dass die Einstellung der Polarisationsstelleinrichtung 28 von der Steuereinrichtung 50a ggf. unmittelbar geändert bzw. optimiert werden kann.
- Wie bereits erläutert, werden beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung- Steuereinrichtung 50b über die Leitungen 48a, 49a von der zweiten und dritten PMD-Detektionseinrichtung 39, 46 die jeweils ermittelte Polarisationsmodendispersion erster Ordnung repräsentierende elektrische Signale zugeführt (nicht jedoch Signale, die die ermittelte Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung repräsentieren).
- Die von der Steuereinrichtung 50b zur Ansteuerung der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung 27 über die Leitung 51b gesendeten Steuersignale werden beim vorliegenden Ausführungsbeispiel so gewählt, dass durch die zweite PMD- Kompensationseinrichtung 27 eine möglichst optimale Kompensation von PMD erster Ordnung erreicht wird.
- Die von der zweiten (der zweiten PMD-Kompensationseinrichtung 27 vorgeschalteten) PMD-Detektionseinrichtung 39 gelieferten Signale dienen der Steuereinrichtung 50b als Referenzsignale. Anhand der von der dritten (der zweiten PMD- Kompensationseinrichtung 27 nachgeschalteten) PMD- Detektionseinrichtung 46 gelieferten Signale kann unmittelbar die durch die zweite PMD-Kompensationseinrichtung 27 erreichte PMD-Kompensation beurteilt werden, so dass die Einstellung der Polarisationsstelleinrichtung 30 von der Steuereinrichtung 50b ggf. unmittelbar geändert bzw. optimiert werden kann.
- Da eine Vielzahl von PMD-Detektionseinrichtungen 34, 39, 46 verwendet wird, können die PMD-Kompensationseinrichtungen 26, 27 gezielter angesteuert werden, als beim Stand der Technik. Bezugszeichenliste 1 Nachrichtennetzwerk
2 Netzknoten
3 Netzknoten
4 Netzknoten
5 Netzknoten
6 Netzknoten
7 Netzknoten
8 Lichtwellenleiter
9 Lichtwellenleiter
10 Lichtwellenleiter
11 Lichtwellenleiter
12 Lichtwellenleiter
13 Lichtwellenleiter
14 Lichtwellenleiter
15 Lichtwellenleiter
16 Signalregenerationseinrichtung
17 Signalregenerationseinrichtung
18 Signalregenerationseinrichtung
19 Signalregenerationseinrichtung
20 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
21 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
22 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
23 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
24 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
25 Gruppenlaufzeitdifferenz-Kompensatoreinrichtung
26 PMD-Kompensationseinrichtung
27 PMD-Kompensationseinrichtung
28 Polarisationsstelleinrichtung
29 doppelbrechendes Element
30 Polarisationsstelleinrichtung
31 doppelbrechendes Element
32 optische Koppeleinrichtung
33 Lichtwellenleiter
34 PMD-Detektionseinrichtung
34a PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
34b PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
35 Lichtwellenleiter
36 Lichtwellenleiter
37 optische Koppeleinrichtung
38 Lichtwellenleiter
39 PMD-Detektionseinrichtung
39a PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
39b PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
40 Lichtwellenleiter
41 Lichtwellenleiter
42 Lichtwellenleiter
43 Lichtwellenleiter
44 optische Koppeleinrichtung
45 Lichtwellenleiter
46 PMD-Detektionseinrichtung
46a PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
46b PMD-Detektionseinrichtungs-Ausgang
47a Leitung
47b Leitung
48a Leitung
48b Leitung
49a Leitung
49b Leitung
50a Steuereinrichtung
50b Steuereinrichtung
51a Leitung
51b Leitung
52 Vektor
53 Vektor
54 Vektor
55 Vektor
56 Vektor
57 Vektor
58 Vektor
59 Vektor
60 Vektor
61 Vektor
62 Vektor
63 Summenvektor
Claims (13)
1. Vorrichtung (21) zum Kompensieren von beim Übertragen
einer Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter (13)
hervorgerufener Polarisationsmodendispersion (PMD), welche mindestens
eine erste, und eine zweite Polarisationsmodendispersion-
Kompensationseinrichtung (26, 27) aufweist, und eine
zumindest die erste Polarisationsmodendispersion-
Kompensationseinrichtung (26) steuernde Steuereinrichtung
(50a), wobei die Lichtwelle zunächst der ersten
Kompensationseinrichtung (26) zugeführt wird, die zumindest teilweise
eine Polarisationsmodendispersion-Kompensation der
zugeführten Lichtwelle durchführt, und wobei die von der ersten
Kompensationseinrichtung (26) ausgegebene Lichtwelle dann der
zweiten Kompensationseinrichtung (27) zugeführt wird, die
eine weitere Polarisationsmodendispersion-Kompensation der
Lichtwelle durchführt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (21) eine PMD-Detektionseinrichtung (39)
aufweist, welche Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion der von der ersten Kompensationseinrichtung
(26) ausgegebenen Lichtwelle zur Verfügung stellt, und die
Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung (26) durch die
Steuereinrichtung (50a) unter Verwendung der Informationen
bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der ersten
Kompensationseinrichtung (26) ausgegebenen Lichtwelle
erfolgt.
2. Vorrichtung (21) nach Anspruch 1, welche zusätzlich eine
zweite PMD-Detektionseinrichtung (34) aufweist, welche
Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der der
ersten Kompensationseinrichtung (26) zugeführten Lichtwelle
zur Verfügung stellt, und bei welcher die Steuerung der
ersten Kompensationseinrichtung (26) durch die Steuereinrichtung
(50a) zusätzlich unter Verwendung der Informationen bezüglich
der Polarisationsmodendispersion der der ersten
Kompensationseinrichtung (26) zugeführten Lichtwelle erfolgt.
3. Vorrichtung (21) nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die
Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der
von der ersten Kompensationseinrichtung (26) ausgegebenen
Lichtwelle Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung enthalten.
4. Vorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welcher die Steuerung der ersten
Kompensationseinrichtung (26) durch die Steuereinrichtung (50a) im Hinblick
auf eine Optimierung der Kompensation von
Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung erfolgt.
5. Vorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welche eine weitere PMD-Detektionseinrichtung (46)
aufweist, welche Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion der von der zweiten Kompensationseinrichtung (27)
ausgegebenen Lichtwelle zur Verfügung stellt.
6. Vorrichtung (21) nach Anspruch 5, bei welcher die
Steuerung der ersten Kompensationseinrichtung (26) durch die
Steuereinrichtung (50a) zusätzlich unter Verwendung der
Informationen bezüglich der Polarisationsmodendispersion der von der
zweiten Kompensationseinrichtung (27) ausgegebenen Lichtwelle
erfolgt.
7. Vorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welcher die Steuerung der zweiten
Kompensationseinrichtung (27) unter Verwendung der Informationen bezüglich
der Polarisationsmodendispersion der von der ersten
Kompensationseinrichtung (26) ausgegebenen Lichtwelle erfolgt.
8. Vorrichtung (21) nach Anspruch 7, bei welcher die
Steuerung der zweiten Kompensationseinrichtung (27) zusätzlich
unter Verwendung der Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion der von der zweiten Kompensationseinrichtung
(27) ausgegebenen Lichtwelle erfolgt.
9. Vorrichtung (21) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welcher die zweite Kompensationseinrichtung (27) so
gesteuert wird, dass durch sie im wesentlichen
Polarisationsmodendispersion erster Ordnung kompensiert wird.
10. Vorrichtung (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei
welcher die zur Steuerung der zweiten
Kompensationseinrichtung (27) verwendeten Informationen Informationen bezüglich
der Polarisationsmodendispersion erster Ordnung der von der
ersten und/oder zweiten Kompensationseinrichtung (26, 27)
ausgegebenen Lichtwelle enthalten.
11. Vorrichtung (21) nach Anspruch 10, bei welcher die zur
Steuerung der zweiten Kompensationseinrichtung (27)
verwendeten Informationen keine Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion höherer Ordnung der von der ersten
und/oder zweiten Kompensationseinrichtung (26, 27)
ausgegebenen Lichtwelle enthalten.
12. Optisches Nachrichtennetzwerk (1), mit mindestens einem
Lichtwellenleiter (13), und einer Vorrichtung (21) zum
Kompensieren von beim Übertragen einer Lichtwelle über den
Lichtwellenleiter (13) hervorgerufener
Polarisationsmodendispersion (PMD) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verfahren zum Kompensieren von beim Übertragen einer
Lichtwelle über einen Lichtwellenleiter (13) hervorgerufener
Polarisationsmodendispersion (PMD), insbesondere zur
Verwendung in einer Vorrichtung (21) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, welches die Schritte aufweist:
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren außerdem den Schritt aufweist:
- Bereitstellen von mindestens einer ersten, und einer
zweiten Polarisationsmodendispersion-Kompensationseinrichtung
(26, 27);
- Zuführen der Lichtwelle an die erste
Kompensationseinrichtung (26), die zumindest teilweise eine
Polarisationsmodendispersion-Kompensation der zugeführten Lichtwelle
durchführt;
- Zuführen der von der ersten Kompensationseinrichtung
(26) ausgegebenen Lichtwelle an die zweite
Kompensationseinrichtung (27), die eine weitere Polarisationsmodendispersion-
Kompensation der Lichtwelle durchführt,
dass das Verfahren außerdem den Schritt aufweist:
- Steuern der ersten Kompensationseinrichtung (26) unter
Verwendung von Informationen bezüglich der
Polarisationsmodendispersion der von der ersten Kompensationseinrichtung
(26) ausgegebenen Lichtwelle.
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