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Die
Erfindung betrifft ein Verfahrenen zur Leitweglenkung von Datenpaketen
in einem paketvermittelnden Netzwerk.
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In
heutigen Telekommunikationsnetzen sind Kommunikationsverbindungen überwiegend
verbindungsorientiert realisiert. Bei einer derartigen verbindungsorientierten
Kommunikationsverbindung ist für eine
Signalübertragung
zwischen zwei Kommunikationsendpunkten ausschließlich eine festzugeordnete "Leitung" vorgesehen, die
für diese
Kommunikationsverbindung reserviert ist. Wenngleich in modernen – eine Vermittlung
von zugeordneten Kommunikationsendpunkten realisierenden – Kommunikationseinrichtungen
keine physikalisch reservierte Leitung bei einer bestehenden Kommunikationsverbindung
existiert, werden in der Literatur dem Fachmann auch als "zeitschlitzorientiert" geläufige Kommunikationsverbindungen
zu den verbindungsorientierten Kommunikationsverbindungen gezählt.
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Eine
Alternative zu der eingangs erwähnten verbindungsorientierten
Kommunikationsverbindung ist eine paketvermittelnde Kommunikationsverbindung.
Mit einem zunehmenden Ausbau paketvermittelnder Netzwerke, wie beispielsweise
dem Internet oder räumlich
begrenzten Netzwerken – in
der Fachwelt oftmals als "Local
Area Network (LAN)" bezeichnet – ist in
vielen Fällen
eine – im
Vergleich mit einem verbindungsorientierten Kommunikationsnetzwerk – wirtschaftlichere
Variante einer Telekommunikationsinfrastruktur möglich. Dies liegt auch in einer
besseren Nutzungseffizienz von zur Verfügung stehenden Verbindungsressourcen
begründet,
da z.B. Übertragungskapazitäten mittels
einer paketvermittelnden Übertragung
weitaus effizienter genutzt werden können, als dies bei einer verbindungsorientierten Übertragung
mit zugesicherter Leitungskapazität möglich ist.
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In
paketvermittelnden Kommunikationsnetzwerken wird die Vermittlung
von Kommunikationspartnern nicht durch eine zentrale Kommunikationseinrichtung
verwaltet. Statt dessen wird die Kommunikationsverbindung durch
ein wechselseitiges Senden und Empfangen von – Nutz- und Signalisierungsinformationen
enthaltenden – Datenpaketen zwischen
den beiden Kommunikationspartnern aufrechterhalten, wobei die einzelnen
Datenpakete u.a. Informationen über
die Zieladresse des jeweils anderen Kommunikationspartners beinhalten.
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Diese
Art von Kommunikationsverbindungen über paketvermittelnde Netzwerke – in der
Fachwelt oftmals als "Voice
over IP, VoIP" bezeichnet – baut in vielen
Fällen
auf dem in der Fachwelt bekannten Protokollen für eine Datenkommunikation über das
Internet auf, insbesondere dem sogenannten "Internet Protocol", abkürzend "IP".
Für die
VoIP-Kommunikation sind dabei die Protokolle H.323 bzw. SIP (Session
Initiation Protocol) weit verbreitet.
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SIP
ist ein Signalisierungsprotokoll für Internettelephonie sowie
für weitere
Dienste wie Konferenzinteraktionen, Ereignisbenachrichtigung, Nachrichtenübermittlung
usw. Dieses Protokoll wurde von der Arbeitsgruppe MMUSIC (Multiparty
Multimedia Session Control) der Arbeitsgruppe IETF (Internet Engineering
Task Force) entwickelt.
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Der
Standard H.323 ist ein internationaler ITU-T-Standard (International
Telecommunication Union – Telecommunications
Standardization Sector) für
die Sprach-, Daten- und Videokommunikation über paketvermittelnde Netzwerke,
der eine Interoperabilität
der Herstellerprodukte untereinander garantiert, wobei u.a. Systembestandteile
wie Kommunikationsendpunkte, Gatewayeinrichtungen und ein zentraler
Leitrechner, der u.a. eine Bestimmung des Leitwegs vornimmt – oftmals
auch als Gatekeeper bezeichnet – für ein Kommunikationssystem
nach diesem Standard definiert sind.
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Ein
Kommunikationsendpunkt (Terminal) ist ein den Standards H.323 bzw.
SIP entsprechend ausgestalteter Kommunikationsendpunkt.
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Unter
einer Gatewayeinrichtung (oder Gateway) versteht man eine Hardware-
bzw. Softwarekonfiguration, die eine Verbindung verschiedener Netzwerke
miteinander bewerkstelligt. Somit besitzt eine Gatewayeinrichtung
die Aufgabe, Datenpakete von einem Netzwerk in ein anderes zu übermitteln, wofür vor allem
eine Umsetzung zwischen in den verbundenen Netzwerken verwendeten
Kommunikationsprotokolle notwendig ist. Diese Umsetzung kann dabei
insbesondere auch in ein Protokoll erfolgen, dass nicht nach dem
Prinzip der Paketvermittlung arbeitet, beispielsweise einem ISDN-Protokoll
(Integrated Services Digital Network). In solcher Weise sind Gatewayeinrichtungen
häufig
zwischen einem paketvermittelnden Netzwerk – beispielsweise einem LAN – und einer
Kommunikationseinrichtung, wie etwa einer nach einem zeitschlitzorientierten
Verfahren arbeitenden Vermittlungseinrichtung – in der Fachwelt oftmals als "Private Branch Exchange,
PBX" bezeichnet – angeordnet.
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Der
zentrale Leitrechner für
die Bestimmung des Leitwegs schließlich ist eine zentrale Steuerungseinheit,
die u.a. eine Leitweglenkung – in
der Fachwelt auch als "Routing" bezeichnet – eine Rufsignalisierung
sowie eine Zuordnung von Rufnummern und IP-Adressen des Kommunikationsnetzes
beziehungsweise deren Umwandlung steuert. Im folgenden wird unter
Bezugnahme auf die Funktionalität
der Leitwegebestimmung von einem Routingserver gesprochen. Dieser
Routingserver ist weiterhin auch für eine Zugangsberechtigung
zum Kommunikationsnetz verantwortlich.
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Die
Leitweglenkung eines Routingservers beschränkt sich nicht alleine auf
den Austausch von Signalisierungsinformation, sondern umfasst alle zwischen
Kommunikationsendpunkten eines Kommunikationsnetzwerkes ausgetauschten
Datenpakete, also auch Datenpakete, die eigentliche Nutzinformationen
(wie z.B. Sprach- oder Videodaten) enthalten.
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In
vielen Anwendungsfällen
existieren zu einem paketvermittelnden Netzwerk mehrere – durch Gatewayeinrichtungen
verbundene – Übergangsstellen
zu verbindungsorientiert arbeitenden Kommunikationseinrichtungen.
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Eine
Ausgestaltung eines paketvermittelnden Netzwerks mit Übergangsstellen
zu einem verbindungsorientierten Kommunikationssystem ist beispielsweise
aus der Druckschrift WO99/12329 bekannt. In einem dort offenbarten
System werden verzögerungsintolerante
Verbindungen, insbesondere Sprachverbindungen durch ein Gateway
detektiert und auf ein verbindungsorientiertes Netzwerk geleitet.
Diese Maßnahme
reduziert z.B. die Verkehrsbelastung im paketvermittelnden Netzwerk.
In umgekehrter Richtung werden paketorientierte Daten eines Kommunikationsendgeräts vom verbindungsorientierten
Netzwerk über
das Gateway auf das paketorientierte Netzwerk geleitet.
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Die
Gatewayeinrichtungen verwalten ein Kommunikationsnetz, das beispielsweise
nach dem ISDN-Protokoll arbeitet. Das ISDN-Protokoll ist durch eine
Trennung von Nutzinformationen – z.B.
Sprach- und/oder Videokommunikationsdaten – in einen oder mehrere sogenannte
B-Kanäle
und Signalisierungsinformationen in einem sogenannten D-Kanal gekennzeichnet.
Die Signalisierungsinformationen enthalten Daten zur Verbindungssteuerung,
Signalisierung usw. Darüber
hinaus werden in modernen Kommunikationssystemen u.a. weitere Daten
auf dem D-Kanal übertragen,
die erweiterte Leistungsmerkmale wie beispielsweise eine Anzeige
des Namens und weiterer Informationen eines rufenden bzw. gerufenen
Teilnehmers am Kommunikationsendpunkt eines gerufenen bzw. rufenden
Teilnehmers ermöglichen.
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Die
Signalisierungsinformationen des ISDN-Protokolls weisen demgemäss viele
unterschiedliche Varianten auf, von denen im folgenden lediglich
drei bekannte – das
QSIG-Protokoll ("Q-Interface
Signalling Protocol"),
das DSS1-Protokoll ("Digital
Subscriber System No. 1")
sowie das "1TR6"-Protokoll ("Technische Richtlinie" der Deutschen Telekom) – beschrieben
werden. Darüber
hinaus existiert eine Vielzahl von weiteren proprietären ISDN-Protokollen,
die von Herstellern von Kommunikationseinrichtungen verwendet werden.
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Das
QSIG-Protokoll ist ein internationaler von der ECMA ("European Computer
Manufacturers Association")
definierter Signalisierungsstandard für eine logische Signalisierung
zwischen zwei privaten Vermittlungsknoten, z.B. Kommunikationseinrichtungen.
QSIG weist einige Grundfunktionen ("Generic Functions") auf, zu denen weitere Leistungsmerkmale
hinzufügbar
sind. Diese können
sowohl rein QSIG-konform sein, QSIG-konform mit herstellereigenen Erweiterungen,
als auch herstellerspezifisch sein.
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Das
DSS1-Protokoll ist ein auf ITU-T I.411 ("International Telecommunication Union") basierendes europäisches ISDN-Protokoll für den D-Kanal des
europäischen
Euro-ISDN. Das DSS1-Protokoll löst
das von der Deutschen Telekom benutzte 1TR6-Protokoll ab.
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Das
1TR6-Protokoll ist ein nationales ISDN-Protokoll für den D-Kanal
der Deutschen Telekom. Diese technische Richtlinie wird im Zuge
der europäischen
Harmonisierung auf das europäische o.g.
Protokoll DSS1 umgestellt. Die Unterschiede zwischen beiden Protokollen
liegen u.a. in der Übermittlung
der Rufnummerninformationen. Des weiteren können beim 1TR6-Protokoll alle Kommunikationsendpunkte
an einem ISDN-Basisanschluss sowohl eine identische Rufnummer besitzen
als auch mittels einer Kommunikationsendpunkteauswahlziffer einzeln
adressiert werden.
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In
der ITU-T-Empfehlung H.225.0, Stand November 2000, Kapitel 7.3.
(Q.931 Message Details) wird im Unterpunkt 7.3.10 (Setup) ein Informationselement "desiredProtocols" offenbart, das einen
bevorzugten Protokolltyp (z.B. Sprachkommunikation oder Faxaustausch)
zwischen einem die Kommunikation initiierenden und einem gerufenen
Kommunikationspartner angibt. Eine ausführende Instanz kann mit Hilfe
dieses Informationselements einen Kommunikationspartner lokalisieren,
der diesen Protokolltyp ebenfalls unterstützt.
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Während die
Signale von Nutz- und Signalisierungsinformationen in klassischen
ISDN-basierten Kommunikationssystemen zeitkontinuierlich übertragen
werden ist in VoIP-basierten Kommunikationssystemen eine Zerlegung
in einzelne, mit Zieladressen versehene Datenpakete notwendig, um
die Daten der Nutz- und Signalisierungsinformationen über ein
paketvermittelndes Netzwerk zu übertragen. Beim
Austritt aus dem paketvermittelnden Netzwerk wird aus den Datenpaketen
wieder ein kontinuierlicher Datenstrom zusammengesetzt. Im Zusammenhang
mit dieser Verpackung bzw. Entpackung wird oftmals von einer "Tunnelung" (dem Fachmann auch als "Tunnelling" bekannt) gesprochen.
Unter einer Tunnelung versteht man im Allgemeinen einen Transport
von in einem ersten Protokoll vorliegenden Signalisierungsinformationen
innerhalb eines andersgearteten, zweiten Protokolls.
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Eine
Leitweglenkung dieser getunnelten Datenpakete übernimmt u.a. der Routingserver.
Bei der Leitweglenkung von Datenpaketen wird durch den Routingserver
i.A. ein – bezüglich einer
erreichbaren Übertragungsqualität – möglichst
effizienter Weg durch das paketvermittelnde Netzwerk bestimmt.
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Bei
einer Kommunikationsverbindung zwischen zwei über Gatewayeinrichtungen mit
einem paketvermittelnden Netzwerken verbundenen Kommunikationseinrichtung
tritt häufig
das Problem auf, dass die beiden Kommunikationseinrichtungen mit verschiedenen
Kommunikationsprotokollen arbeiten. Diese Protokollungleichheit
kann durch Beschränkung
auf Basisruffunktionen – dem
Fachmann als "Basic
Call Functions" bekannt – umgangen
werden, was jedoch den Verlust von Leistungsmerkmalen nach sich
zieht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Leitweglenkung anzugeben,
bei dem zwischen zwei Kommunikationspartnern die volle Bandbreite an
von den Kommunikationseinrichtungen zur Verfügung gestellten Leistungsmerkmalen
erhalten bleibt.
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Eine
Lösung
der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß erfolgt
bei einer Leitweglenkung von zwischen zwei innerhalb verschiedener Kommunikationsnetzwerken
ange ordneten Kommunikationsendpunkten über ein paketvermittelndes Netzwerk
ausgetauschten Datenpaketen eine Berücksichtigung der in den Kommunikationsnetzwerken
verwendeten Kommunikationsprotokolle.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu
sehen, dass durch die Berücksichtigung
der Kommunikationsprotokolle bei der Leitweglenkung eine leistungsmerkmaltransparente
Vermittlung erfolgt. Unter der Leistungsmerkmaltransparenz ist zu
verstehen, dass eine Verbindung zwischen zwei identische oder gleichartige Kommunikationsprotokolle
verwendende Kommunikationsendpunkte mit einem unkonvertierten Austausch
von Signalisierungsinformationen erfolgen kann. Demgemäss ist an
den Kommunikationsendpunkten eine Bandbreite von Leistungsmerkmalen wie
bei einer kommunikationsnetzwerk-internen Verbindung verfügbar.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1:
ein Strukturbild zur schematischen Darstellung von durch ein paketvermittelndes
Netzwerk verbundenen Kommunikationsnetzwerken.
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1 zeigt
vier Kommunikationsnetzwerke KNA,KNB,KNC, die von einer jeweils
zugehörigen zentralen
Kommunikationseinrichtung PBXA,PBXB,PBXC,PBXD und mehreren Kommunikationsendpunkten
gebildet werden. Die Kommunikationsnetzwerke KNA,KNB,KNC arbeiten
beispielsweise auf Basis eines ISDN-Protokolls.
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In
jedem Kommunikationsnetzwerk KNA,KNB,KNC,KND wurde zur Vereinfachung
der Bezugnahme lediglich jeweils ein Kommunikationsendpunkt mit
einem Bezugszeichen versehen. Im ersten Kommunikationsnetz KNA ist
ein erster Kommunikationsendpunkt KE1 mit einer Rufnummer "102" gekennzeichnet,
im zweiten Kommunikationsnetz KNB ist ein zweiter Kommunikationsendpunkt KE2
mit der Rufnummer "201", im dritten Kommunikationsnetz
KNC ist ein dritter Kommunikationsendpunkt KE3 mit der Rufnummer "311" und im vierten Kommunikationsnetz
KND ist ein vierter Kommunikationsendpunkt KE4 mit der Rufnummer "412" gekennzeichnet.
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Die
erste, zweite und die vierte Kommunikationseinrichtung PBXA,PBXB,PBXD
arbeiten mit einem ersten Kommunikationsprotokoll N, während die dritte
Kommunikationseinrichtung PBXC mit einem vom ersten Kommunikationsprotokoll
N abweichenden, zweiten Kommunikationsprotokoll NQ arbeitet. Diese
Kommunikationsprotokolle N,NQ sind z.B. in einer Vermittlungs- und
Leistungsmerkmalsteuerung der jeweiligen Kommunikationseinheit PBXA,PBXB,PBXC
implementiert. Die Implementierung der Kommunikationsprotokolle
N;NQ in der jeweiligen Kommunikationseinrichtung PBXA,PBXB,PBXD;PBXC
hat Auswirkungen auf das Format der Signalisierungsinformationen
im jeweiligen Kommunikationsnetzwerk KNA,KNB,KND;KNC und beeinflusst
somit u.U. auch die software- und/oder hardwaretechnische Ausgestaltung
der im jeweiligen Kommunikationsnetzwerk KNA,KNB,KND;KNC vorhandenen
Kommunikationsendpunkte. Bei einer Kommunikationsverbindung zwischen
zwei Kommunikationsendpunkten mit einem identischen Kommunikationsprotokoll
wird im Allgemeinen von einer "leistungsmerkmaltransparenten" Kommunikationsverbindung
gesprochen, da in diesem Fall an beiden Kommunikationsendpunkten die
gleichen Leistungsmerkmalen mit identischen Signalisierungsinformationen
bei einem Aufruf des jeweiligen Leistungsmerkmals zur Verfügung stehen.
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Die
erste und zweite Kommunikationseinrichtung PBXA,PBXB sind über eine
jeweils zugehörige
Gatewayeinrichtung GWA,GWB mit einem paketvermittelnden Netzwerk
LAN verbunden. Die dritte und vierte Kommunikationseinrichtung PBXC,PBXD sind über eine
gemeinsame Gatewayeinrichtung GWC mit dem paketvermittelnden Netzwerk
LAN verbunden. Die Zuordnung der ersten beiden Kommunikationseinrichtungen
PBXA,PBXB zu jeweils einer Gatewayeinrichtung GWA,GWB ist für eine vereinfachte
Darstellung gewählt,
in der technischen Praxis sind – analog
der an die Gatewayeinrichtung GWC gemeinsam angeschlossenen Kommunikationseinrichtungen
PBXC,PBXD – häufig mehrere
Kommunikationseinrichtungen mit einer Gatewayeinrichtung verbunden.
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Die
zweite und dritte Kommunikationseinrichtung PBXB,PBXC sowie die
dritte und vierte Kommunikationseinrichtung PBXC,PBXD sind jeweils über Querverbindungen
QL1,QL2 miteinander verbunden. Unter Verwendung der Querverbindung QL1
ist z.B. eine Verbindung des zweiten Kommunikationsendpunkts KE2
mit dem dritten Kommunikationsendpunkt KE3 ohne Verwendung eines
Leitweges über
das paketvermittelnde Netzwerk LAN möglich. Diese Querverbindungen
QL1,QL2 sind als exemplarisches Beispiel für eine weitergehende – in der Realität komplexere
und engmaschigere – Vernetzung
von Kommunikationseinrichtungen zu sehen.
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Während Kommunikationsdaten
in den ISDN-basierten Kommunikationsnetzwerken KNA,KNB,KNC,KND zeitkontinuierlich übertragen werden
ist über
das paketvermittelnde Netzwerk LAN eine Tunnelung der Kommunikationsdaten
notwendig. Hierzu wird u.a. eine Zerlegung der zeitkontinuierlichen
Kommunikationsdaten in einzelne Datenpakete und eine Ziel-Adressierung
dieser Datenpakete mit der IP-Nummer (Internet Protocol) des verbundenen
Kommunikationsendpunktes sowie in umgekehrter Richtung – vom paketvermittelnden
Netzwerk LAN in Richtung eines der Kommunikationsnetzwerke KNA,KNB,KNC,KND – eine Umsetzung
der für den
im jeweiligen Kommunikationsnetzwerk KNA,KNB,KNC,KND angeordneten
Kommunikationsendpunkt bestimmten Datenpakete in einen zeitkontinuierlichen
Datenstrom vorgenommen. Diese Zerlegung wird von den Gatewayeinrichtungen GWA,GWB,GWC
ausgeführt.
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In
einem mit dem paketvermittelnden Netzwerk LAN verbundenen Routingserver
GK – einer zentralen
Servereinheit – wird
eine optimierte – nach verkehrstheoretischen
Gesichtspunkten, nach Verbindungsqualität usw. bestimmte – Leitweglenkung der
Datenpakete ermittelt, die von den jeweiligen Gatewayeinrichtungen
GWA,GWB,GWC untereinander ausgetauscht werden. Hierzu tauscht die
jeweilige Gatewayeinrichtung GWA,GWB,GWC – in der Zeichnung strichpunktiert
für die
erste Gatewayeinrichtung GWA dargestellt – mit dem Routingserver GK
bidirektional Datenpakete aus, die Informationen im Zusammenhang
mit der Leitweglenkung, sogenannte Routingdaten RD enthalten.
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Die
Kommunikationseinrichtungen PBXA,PBXB,PBXC,PBXD arbeiten nach einem
zeitschlitzorientierten Vermittlungsprinzip – in der Fachwelt oftmals als "Time Division Multiplex", TDM bezeichnet – und steuern
die angeschlossenen Kommunikationsendpunkte über Signalisierungsinformationen.
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Es
sei im folgenden davon ausgegangen, dass eine Kommunikationsverbindung
zwischen dem ersten und dem dritten Kommunikationsendpunkt KE1,KE3
aufzubauen sei.
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In
der Zeichnung sind – durch
gepunktete Linien – ein
erster – die
erste und die dritte Gatewayeinrichtung GWA,GWC verbindender – und ein
zweiter – die
erste und die zweite Gatewayeinrichtung GWA,GWB verbindender – Leitweg
LW1,LW2 dargestellt. Die Darstellung der Leitwege LW1,LW2 mit punktierten
Linien ist aus Übersichtlichkeitsgründen auf
das paketvermittelnde Netzwerk LAN beschränkt. Die Leitwege LW1,LW2 erstrecken
sich ausgehend von der einem Kommunikationsendpunkt zugehörigen Kommunikationseinrichtung
PBXA,PBXB,PBXC,PBXD zu der mit dem verbundenen Kommunikationsendpunkt
zugehörigen
Kommunikationseinrichtung PBXA,PBXB,PBXC,PBXD. Weiterhin illustriert
die Darstellung der Leitwege LW1,LW2 nicht den tatsächlichen
topologischen Weg einzelner Datenpakete durch das paketvermittelnde
Netzwerk LAN sondern die Verbindung zwischen zwei Kommunikationspartnern.
Die beiden Leitwege LW1,LW2 werden durch den Routingserver GK unter
vorherigen Austausch von Routingdaten RD mit der ersten Gatewayeinrichtung
GWA bestimmt. Die zweite und dritte Gatewayeinrichtung tauschen
ebenfalls – nicht dargestellte – Routingdaten
RD mit dem Routingserver GK aus.
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Unter
Verwendung des ersten Leitwegs LW1 werden getunnelte – Signalisierungs-
und Nutzinformationen enthaltende – Kommunikationsdaten zwischen
dem ersten und dem dritten Kommunikationsendpunkt KE1,KE3 zugehörigen Gatewayeinrichtungen
GWA,GWC direkt ausgetauscht. An der dritten Gatewayeinrichtung GWB
werden diese getunnelten Kommunikationsdaten in zeitkontinuierliche
Nutz- und Signalisierungsinformationen umgesetzt und über die
dritte Kommunikationseinrichtung PBXC an den dritten Kommunikationsendpunkt
KE3 übergeben.
In umgekehrter Richtung werden von der dritten Kommunikationseinrichtung
PBXC zeitkontinuierliche Nutz- und Signalisierungsinformationen
vom dritten Kommunikationsendpunkt KE3 an die dritte Gatewayeinrichtung
GWC, und von dieser getunnelt – in Form
von Datenpaketen – über das
paketvermittelnde Netzwerk LAN an die erste Gatewayeinrichtung GWA übermittelt.
Da die beiden Kommunikationsprotokolle N,NQ nicht konform miteinan der
sind, ergibt sich bei dieser Leitwegwahl durch den Routingserver GK
keine Leistungsmerkmaltransparenz bei der Kommunikationsverbindung
zwischen dem ersten und dritten Kommunikationsendpunkt KE1,KE3,
da die von den der ersten und der dritten Kommunikationseinrichtung
GWA, GWC verwendeten Signalisierungsinformationen nicht kompatibel
sind.
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Mit
einer Verwendung des zweiten Leitwegs LW2 werden getunnelte – Signalisierungs-
und Nutzinformationen enthaltende – Kommunikationsdaten zunächst zwischen
der ersten und zweiten Gatewayeinrichtung GWA,GWB ausgetauscht.
An der zweiten Gatewayeinrichtung GWB werden diese getunnelten Kommunikationsdaten
wieder in zeitkontinuierliche Nutz- und Signalisierungsinformationen
umgesetzt und an die zweite Kommunikationseinrichtung PBXB übergeben.
Dort werden sie durch eine – nicht
dargestellte – Schnittstelle
in ein Signalisierungsinformationsformat konvertiert, dessen zugrundeliegendes Kommunikationsprotokoll
auch an einer ähnlich
ausgestalteten – nicht
dargestellten – Schnittstelle
in der dritten Kommunikationseinrichtung PBXC implementiert ist. Über eine
Querverbindung QL werden die Kommunikationsdaten bidirektional zwischen
beiden Kommunikationseinrichtungen PBXB,PBXC ausgetauscht. An der
Kommunikationseinrichtung PBXC werden die über die über die Querverbindung QL empfangenen
Kommunikationsdaten in das eigene Kommunikationsprotokoll NQ konvertiert
und dem dritten Kommunikationsendpunkt KE3 übermittelt. In der Gegenrichtung
erfolgen die entsprechenden Konversionen analog.
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Somit
ergibt sich durch die Wahl des zweiten Leitweges LW2 für die zwischen
dem ersten und dem dritten Kommunikationsendpunkt KE1,KE3 ausgetauschten
Datenpakete eine leistungsmerkmaltransparente Kommunikationsverbindung
der Kommunikationsendpunkte KE1 und KE3.
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Die
Bestimmung des Leitweges LW2 erfolgt durch den Rou tingserver GK.
Ein Routingserver verwaltet Informationen für eine Leitweglenkung von Datenpaketen,
die Daten von im Routingserver gespeicherten Leitwegetabellen berücksichtigen.
In diese Leitwegetabellen wird erfindungsgemäß ein Eintrag über die
implementierten Kommunikationsprotokolle der mit der Ziel- Gatewayeinrichtungen
GWC verbundenen Kommunikationseinrichtungen, in dem Fall PBXC, vorgesehen.
Ein Leitweg LW2, der bei einer Kommunikationsverbindung zweier Kommunikationsendpunkte
KE1,KE3 über
Gatewayeinrichtungen GWA,GWB zwei Kommunikationseinrichtungen PBXA,PBXB
mit identischen – oder
auch bezüglich
des Formats ihrer Signalisierungsinformationen ähnlichen – Kommunikationsprotokollen
miteinander verbindet und auf diese Weise eine leistungsmerkmaltransparente
Kommunikationsverbindung ermöglicht,
erhält
eine vorrangige Priorität
gegenüber
anderen Kriterien wie Übertragungskapazität, Übertragungsqualität usw.
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Mit
dem bidirektionalen Austausch von Routingdaten RD zwischen dem Routingserver
GK und den Gatewayeinrichtungen GWA,GWB,GWC – in der Zeichnung ist dieser
Austausch aus Übersichtsgründen lediglich
am Beispiel der ersten Gatewayeinrichtung GWA dargestellt – ist auch über den
in der Zeichnung dargestellten ersten Leitweg LW1 eine leistungsmerkmaltransparente
Verbindung des ersten Kommunikationsendpunktes KE1 mit dem dritten Kommunikationsendpunkt
KE3 über
die erste und dritte Gatewayeinrichtung GWA,GWC, die vierte Kommunikationseinrichtung
PBXD und über
die Querverbindung QL2 auf die dritte Kommunikationseinrichtung
PBXC realisierbar. Die erfindungsgemäße Leitweglenkung beschränkt sich
nicht nur auf einen Zielführung
von Datenpaketen über
das paketvermittelnde Netzwerk LAN, sondern beeinflusst auch die
Zielführung
des – in
der jeweiligen Gatewayeinrichtung GWA,GWB,GWC aus Datenpaketen umgesetzten – kontinuierlichen
Datenstroms. Die zwischen dem Routingserver GK und der ersten bzw. dritten
Gatewayeinrichtung GWA,GWC ausgetauschten Routingdaten RD – in der
Zeichnung lediglich zwischen der ersten Gatewayeinrichtung GWA und
dem Routingserver GK dargestellt – enthalten für diesen
alternativen ersten Leitweg LW1 eine Information zur Übermittlung
des aus den Datenpaketen umgesetzten Datenstroms von der dritten
Gatewayeinrichtung GWC an die vierte Kommunikationseinrichtung PBXD
und umgekehrt. Die vierte Kommunikationseinrichtung besitzt ein
mit der ersten Kommunikationseinrichtung PBXA identisches Kommunikationsprotokoll
N. Mit dem alternativen ersten Leitweg LW1 ist über die Querverbindung QL2
somit analog zum zweiten Leitweg LW2 – hier über die Querverbindung QL1 – eine leistungsmerkmaltransparente
Verbindung des ersten Kommunikationsendpunktes KE1 mit dem dritten
Kommunikationsendpunkt KE3 realisierbar.
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Die
beschriebenen Verfahren der Leitweglenkung von Datenpaketen sind
auch ohne Beteiligung eines Routingservers GK realisierbar, indem Teile
von dessen Funktionalität
durch eine entsprechend ausgestaltete Gatewayeinrichtung, z.B. durch die
erste Gatewayeinrichtung GWA, ausgeführt werden.